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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterdruckbehandlung von
Beton.
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Die
Unterdruck- bzw. Vakuumbehandlung von Beton ist ein an sich bekanntes
Verfahren, bei dem überschüssiges Anmachwasser
reduziert und der Wasserzementwert verringert wird. Dies bedeutet eine
wesentliche Qualitätssteigerung
des Betons. Dieses Verfahren wird bevorzugt beim Bau von Fahrbahnen
bzw. Brückenfahrbahntafeln
eingesetzt.
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Der
Stand der Technik stellt verschiedene Vorrichtungen zur Unterdruck-
bzw. Vakuumbehandlung von Beton bereit:
Aus der
US 1,945,145 und der
US 2,046,867 sind Vorrichtungen bekannt,
die jeweils eine Unterdruckerzeugungseinrichtung aufweisen, welche
an einer zu behandelnden Betonoberfläche in Anlage bringbar ist
und zur Behandlung der Betonoberfläche mit einem Unterdruck beaufschlagbar
ist.
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Die
DE 26 232 218 betrifft
eine Vorrichtung zur Vakuumbehandlung von Beton mit einer zweilagigen
Platte (bzw. einem zweilagigen Tuch), die auf die zu behandelnde
Betonoberfläche
gelegt und an eine Unterdruckerzeugungseinrichtung angeschlossen wird,
wobei zwischen den zwei Lagen Durchgänge zum Transport von Wasser
und zur Verteilung des Unterdrucks über die Fläche zwischen den zwei Lagen
ausgebildet sind. Die untere Lage, die an der Betonoberfläche anliegt,
ist mit einer Vielzahl kleiner Löcher
versehen, über
die der Unterdruck auf die Betonoberfläche zur Wirkung gebracht wird.
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Die
herkömmlichen
Verfahren und Vorrichtungen haben den Nachteil, dass sie sich nicht
und nur sehr eingeschränkt
zur Unterdruckbehandlung von komplexeren Betonoberflächenkonturen
eignen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zur Unterdruckbehandlung
von komplexeren Betonoberflächenkonturen
geeignete Vorrichtung bereitzustellen, die bei einer Serienfertigung
von Betonfertigteilen einsetzbar ist.
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Um
diese Aufgabe zu lösen
stellt sie Erfindung eine Vorrichtung zur Unterdruckbehandlung von
Beton bereit, mit wenigstens zwei, vorzugsweise einer Vielzahl von
Unterdruckerzeugungseinrichtungen, die jeweils an einem zu behandelnden
Betonoberflächenabschnitt
in Anlage bringbar sind, so dass voneinander unterschiedliche Betonoberflächenkonturen
bearbeitbar sind. Je nach Bedarfsfall werden eine, mehrere oder
alle Unterdruckerzeugungseinrichtungen in Anlage an der zu behandelnden
Betonoberfläche
gebracht, um die gesamte Oberfläche
der jeweiligen Kontur möglichst
vollständig
zu bedecken und den Unterdruck flächendeckend zur Wirkung zu bringen.
Eine aufwändige
Vorbereitung, wie etwa das Verlegen von auf die Betonoberflächenkontur
zurechtgeschnittenen Matten ist im Einzelfall nicht erforderlich.
Mit steigender Anzahl von Unterdruckerzeugungseinrichtungen pro
Flächeneinheit
können immer
komplexere Betonoberflächenkonturen
bearbeitet werden. Durch die Unterdruckbehandlung des Betons mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die Betonqualität
erheblich verbessert, und das Betonvolumen kann schneller der weiteren
Behandlung zugeführt
werden.
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Vorzugsweise
sind die Unterdruckerzeugungseinrichtungen vor der Unterdruckbehandlung oberhalb
einer Schalungseinrichtung angeordnet, auf der ein Betonvolumen
mit der zu behandelnden Betonoberfläche vorbereitet wurde. Um die
Unterdruckerzeugungseinrichtungen in Anlage an der zu behandelnden
Betonoberfläche
zu bringen, kann beispielsweise die Schalungsunterlage angehoben
werden, oder die Unterdruckerzeugungseinrichtungen individuell oder
gemeinsam gegenüber
der Schalungseinrichtung bzw. der Betonoberfläche abgesenkt werden. Um die
erforderliche Mechanik zu vereinfachen, ist es von Vorteil, wenn
die Unterdruckerzeugungseinrichtungen gegenüber dem jeweils zu behandelnden
Betonoberflächenabschnitt
anhebbar und absenkbar sind. Weil der zähflüssige Beton ein immenses Gewicht
aufweist, müsste
eine Hubeinrichtung zum Anheben der Schalungseinrichtung entsprechend
leistungsstark bemessen werden. Zudem müssten entsprechende Vorkehrungen
getroffen werden, um zu verhindern, dass der Beton beim Anheben
der gesamten Schalungseinrichtung ins Fließen gerät.
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Um
die Betonoberfläche
besonders präzise, flächendeckend
und lückenlos
bearbeiten zu können, ist
es insbesondere von Vorteil, wenn die Unterdruckerzeugungseinrichtungen
individuell anhebbar und absenkbar sind.
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Um
den Unterdruck an der Betonoberfläche möglichst effektiv zur Wirkung
zu bringen, erweist es sich von Vorteil, wenn die Unterdruckerzeugungseinrichtungen
individuell ansteuerbar sind und individuell mit einem Unterdruck
zur Behandlung des jeweiligen Betonoberflächenabschnitts beaufschlagbar sind.
So können
gezielt nur diejenigen Unterdruckerzeugungseinrichtungen, die sich
in Anlage an einem zu behandelnden Betonoberflächenabschnitt befinden, mit
Unterdruck beaufschlagt werden.
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Für die Serienfertigung
von Betonfertigteilen ist es besonders vorteilhaft, wenn die Vorrichtung
stationär
betrieben wird. Dadurch können
beispielsweise die Versorgungsleitungen wie z.B. Stromleitungen für Stellmotoren
oder Saugleitungen für
das Absaugwasser dauerhaft verlegt werden.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn eine Schalungseinrichtung, die ein die
zu behandelnde Betonoberfläche
aufweisendes Betonvolumen aufnimmt, gegenüber der Vorrichtung verfahrbar
ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
lässt sich
dadurch sehr einfach in eine Fertigungsstrecke zur Serienfertigung von
Betonfertigteilen eingliedern.
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Die
Positionierung der Unterdruckerzeugungseinrichtungen gegenüber der
Schalungseinrichtung bzw. der zu behandelnden Betonoberfläche kann
dadurch vereinfacht werden, dass die Unterdruckerzeugungseinrichtungen
gemeinsam an einem Träger
befestigt sind.
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Die
erforderliche Mechanik der gesamten Vorrichtung kann dadurch vereinfacht
werden, dass der Träger
gegenüber
der zu behandelnden Betonoberfläche
anhebbar und absenkbar ist. Einzelne Stelleinrichtungen zum individuellen
Anheben und Absenken der Unterdruckerzeugungseinrichtungen sind dann
nicht erforderlich.
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Der
von den Unterdruckerzeugungseinrichtungen erzeugte Unterdruck kann
dadurch flächendeckend
besonders wirkungsvoll zur Wirkung gebracht werden, dass die Unterdruckerzeugungseinrichtungen
Anlageabschnitte mit identischen, vorzugsweise flexiblen Konturen
aufweisen.
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Auch
erweist es sich als hilfreich, wenn die Anlageabschnitte der Unterdruckerzeugungseinrichtungen
an der zu behandelnden Betonoberfläche benachbart zueinander angeordnet
werden, wobei die Anlageabschnitte unmittelbar aneinander angrenzen, so
dass die zu behandelnde Betonoberflächenkontur möglichst
vollständig
und lückenlos
abgedeckt wird.
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Vorzugsweise
weist die Vorrichtung eine Steuereinrichtung auf, mit der einzelne
Unterdruckerzeugungseinrichtungen individuell ansteuerbar sind. Es
erweist sich von Vorteil, wenn die Unterdruckerzeugungseinrichtungen
in zumindest einer Gruppe schaltbar sind und die Gruppe der zusammen
geschalteten Unterdruckerzeugungseinrichtungen an einem zu behandelnden
Betonoberflächenabschnitt in
Anlage bringbar ist und/oder zur Behandlung des Betonoberflächenabschnitts
mit Unterdruck beaufschlagbar ist.
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Nachstehend
werden die bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Draufsicht der Vorrichtung zur Unterdruckbehandlung von Beton
nach einem ersten Ausführungsbeispiel.
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2 zeigt
eine Seitenansicht der Vorrichtung aus 1.
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3 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung aus 1.
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4 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
in einem Zustand vor dem Einfahren einer Schalungseinrichtung, die
ein Betonvolumen aufnimmt, das eine zu behandelnde Betonoberfläche aufweist.
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5 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
in einem Zustand nach dem Einfahren der Schalungseinrichtung.
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6 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
bei der Unterdruckbehandlung der zu behandelnden Betonoberfläche, wobei
ein zelne Unterdruckerzeugungseinrichtungen sich in Anlage an der
Betonoberfläche
befinden.
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7 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
nach erfolgter Unterdruckbehandlung und nach dem Ausfahren der Schalungseinrichtung.
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8 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
vor dem Einfahren der Schalungseinrichtung.
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9 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
in einem Zustand nach dem Einfahren der Schalungseinrichtung, die
zwei verschiedene Betonvolumina aufnimmt, welche jeweils eine zu
behandelnde Betonoberfläche aufweisen.
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10 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
bei der Unterdruckbehandlung der zu behandelnden Betonoberflächen, wobei
sich einzelne Unterdruckerzeugungseinrichtungen in Anlage an den
zu behandelnden Betonoberflächen
befinden.
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11 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
nach erfolgter Unterdruckbehandlung und nach dem Ausfahren der Schalungseinrichtung.
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12 zeigt
eine Frontansicht einer Vorrichtung eines zweiten Ausführungsbeispiels
in einem Zustand vor dem Einfahren einer Schalungseinrichtung.
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13 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
in einem Zustand nach dem Einfahren der Schalungseinrichtung und
vor der Unterdruckbehandlung.
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14 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
bei der Unterdruckbehandlung der zu behandelnden Betonoberfläche, wobei
sich ein Träger,
der die Unterdruckerzeugungseinrichtungen trägt, in einer abge senkten Stellung
befindet, so dass sich die Unterdruckerzeugungseinrichtungen in
Anlage an der zu behandelnden Betonoberfläche befinden.
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15 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
nach erfolgter Unterdruckbehandlung und nach dem Ausfahren der Schalungseinrichtung.
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16 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
vor dem Einfahren der Schalungseinrichtung.
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17 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
nach dem Einfahren der Schalungseinrichtung, die zwei verschiedene
Betonvolumina aufnimmt, welche jeweils eine zu behandelnde Betonoberfläche aufweisen.
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18 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
bei der Unterdruckbehandlung der zu behandelnden Betonoberflächen, wobei
sich der Träger,
der die Unterdruckerzeugungseinrichtungen trägt, in der abgesenkten Stellung
befindet, so dass sich die Unterdruckerzeugungseinrichtungen in
Anlage an den zu behandelnden Betonoberflächen befinden.
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19 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
nach erfolgter Unterdruckbehandlung.
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Detaillierte
Beschreibung der Zeichnungen
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In
der nachfolgenden Beschreibung werden positionsangebende Begriffe
wie „oben", „unten", „links", „rechts" oder dergleichen
verwendet, die dem besseren Verständnis der Erfindungsbeschreibung dienen.
Diese positionsangebenden Bezeichnungen sind jeweils nur im Bezug
auf die jeweilige Darstellung der Zeichnung zu verstehen und haben
darüber hinaus
keinen bindenden Charakter.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zur
Unterdruckbehandlung von Beton ist vorzugsweise in einer Fertigungshalle
aufgebaut und ist Teil einer Fertigungsstraße bzw. -strecke zur Serienfertigung
von Betonfertigteilen, wobei innerhalb der Fertigungsstraße Beton 6 angerührt, vergossen,
verdichtet, abgezogen, unterdruckbehandelt und ausgehärtet wird. Die
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 unterdruckbehandelten
Betonfertigteile werden vorzugsweise als Mauern, Wände oder
Decken von Fertighäusern
verwendet. Die zu bearbeitenden Betonoberflächen weisen i.d.R. komplexere
Konturen auf, die sich beispielsweise durch diverse Aussparungen für Türen und
Fenster ergeben.
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Die
Unterdruckbehandlung bzw. Vakuumbehandlung von Beton stellt ein
bekanntes Verfahren dar, um einer Betonmasse überschüssiges Anmachwasser zu entziehen
und um den Wasserzementwert zu verringern, was zu einer erheblichen
Qualitätssteigerung
des Betons führt.
Dabei wird die Betonmasse gewöhnlich
geschüttelt
bzw. vibriert, so dass sich die Zementpartikel setzen und das überschüssige Anmachwasser
an die Oberfläche
steigt.
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Mit
Bezug auf die 1 bis 11 werden nachstehend
die wesentlichen Merkmale der Vorrichtung 1 zur Unterdruckbehandlung
von Beton gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
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Nach
dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst die Vorrichtung 1 eine Trägervorrichtung 2,
an der eine Vielzahl von Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 befestigt
ist, und eine Schalungseinrichtung 5, die ein definiertes
Volumen 61 von zähflüssigem Beton 6 aufnimmt,
welches eine zu behandelnde Betonoberfläche 62 aufweist. Die Schalungseinrichtung 5 ist
auf einer Führungseinrichtung 4 zwischen
den einzelnen Stationen der Fertigungsstrecke verfahrbar. Die an
der Trägervorrichtung 2 befestigten
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 sind individuell gegenüber der
Schalungseinrichtung 5 bzw. der zu behandelnden Betonoberfläche 62 anhebbar
und absenkbar.
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Die
Trägervorrichtung 2 bildet
im Wesentlichen ein Gerüst,
welches Längsstreben 21,
Querstreben 22 und Vertikalstreben 23 umfasst.
Die Längsstreben 21,
Querstreben 22 und Vertikalstreben 23 sind jeweils
senkrecht zueinander angeordnet und sind als Hohlprofile ausgeführt, welche
Versorgungsleitungen (nicht gezeigt) z.B. Stromleitungen und Saugleitungen
aufnehmen. Die Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3, die
nachstehend im Detail beschrieben werden, sind jeweils an den Querstreben 22 befestigt.
An einer Querstrebe 22 sind insgesamt neun Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 nebeneinander
liegend vorgesehen. Insgesamt umfasst die Trägervorrichtung 2 siebzehn
parallel zueinander verlaufende Querstreben 22. Die Vertikalstreben 23 können in
Vertikalrichtung längenverstellbar ausgeführt werden,
so dass ein Längs-
und Querstreben 21, 22 umfassender Träger bzw.
sämtliche
daran befestigte Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 gemeinsam gegenüber der
Schalungseinrichtung 5 bzw. der zu behandelnden Betonoberfläche 62 anhebbar
und absenkbar sind.
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Die
Führungseinrichtung 4,
auf welcher die Schalungseinrichtung 5 zwischen den einzelnen
Stationen der Fertigungsstrecke verfahrbar ist, umfasst Tragwerke 41 und
Schienen 42, die in Längsrichtung, d.
h. entlang der Längsstreben 21 der
Trägervorrichtung 2 verlaufen.
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Die
Schalungseinrichtung 5 umfasst eine Schalungsunterlage
bzw. einen Schalungstisch 52 mit einer Schalungsoberfläche 53.
An der Schalungsunterlage 52 sind Rollen 51 drehbar
gelagert, die auf den Schienen 42 laufen. Zur Vorbereitung
der Unterdruckbehandlung ist auf der Schalungsoberfläche 53 mit
Schalungswänden
bzw. -elementen 54 ein Schalungsbereich definiert, der
mit einer Wasserzementmischung bzw. zähflüssigem Beton befüllt ist.
Die Schalungseinrichtung 5 ist auf den Schienen 42 der Führungseinrichtung 4 in
einen sogenannten Behandlungsbereich unter den Querstreben 22 und
zwischen den Vertikalstreben 23 einfahrbar und von dort wieder
ausfahrbar.
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Die
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 sind bei eingefahrener
Schalungseinrichtung 5 rasterförmig, wie in den 1, 2 und 3 gezeigt ist, über der
gesamten verfügbaren
Schalungsoberfläche 53 angeordnet.
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Eine
Unterdruckerzeugungseinrichtung 3 umfasst eine individuell
ansteuerbare Stelleinrichtung 33, ein durch die Stelleinrichtung 33 in
vertikaler Richtung verstellbares Saugrohr 31 mit einem
Durchgang für
das Absaugwasser, und einen am unteren Ende des Saugrohres 31 angebrachten
Anlageabschnitt 32, der in Anlage an einer zu behandelnden Betonoberfläche bringbar
ist. Die Stelleinrichtung 33 kann beispielsweise als elektrisch
betätigbarer
Stellmotor ausgebildet sein oder z.B. pneumatisch/hydraulisch betrieben
werden. Der Anlageabschnitt 32 weist, wie in 1 zu
sehen ist, anlageseitig einen im Wesentlichen rechteckigen Umriss
auf und ist als Saugkopf 32 ausgebildet. Der Saugkopf 32 weist
auf der Anlageseite ein flexibles Material auf, um zur Unterdruckbehandlung
in die Betonmasse einzutauchen und den unteren Rand des Saugkopfs 32 mit der
Betonoberfläche
im Wesentlichen luftdicht nach außen abzudichten. Der flexible
Rand bietet zudem den Vorteil, dass bei Kontakt mit einer Schalungswand 54 Beschädigungen
am Saugkopf 32 oder der Schalungswand 54 vermieden
werden. Die Versorgungsleitungen für die einzelnen Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 (z.
B. Strom für
die Stelleinrichtungen, Saugleitungen, etc.) verlaufen innerhalb
der Längsstreben 21,
Querstreben 22, und Vertikalstreben 23. Alle Stromleitungen
laufen bei einer Steuereinrichtung zusammen, durch welche die Stelleinrichtungen 33 individuell
ansteuerbar sind. Alle Saugleitungen, über die der Unterdruck durch
die Saugrohre 31 und die Saugköpfe 32 an der Betonoberfläche 62 zur
Wirkung gebracht wird, laufen bei einer Vakuumpumpe (nicht gezeigt)
zusammen.
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Wenn
im Rahmen dieser Erfindung von Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 die
Rede ist, so sind in erster Linie die Anlageabschnitte 32 bzw. Saugköpfe 32 unter
dieser Bezeichnung zu verstehen, welche den von der Vakuumpumpe
erzeugten Unterdruck letztendlich an der Betonoberfläche 62 zur
Wirkung bringen.
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Über die
Steuereinrichtung sind die Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 individuell
ansteuerbar, d.h. individuell gegenüber der zu behandelnden Betonoberfläche anhebbar
und absenkbar sowie individuell mit einem Unterdruck beaufschlagbar.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird auch die
auf der Führungseinrichtung 4 verfahrbare Schalungseinrichtung 5 von
der Steuereinrichtung angesteuert, so dass eine vollautomatisierte
Serienfertigung von Betonfertigteilen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 möglich ist.
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Die
bevorzugte Anwendung der Vorrichtung 1 des ersten Ausführungsbeispiels
wird nachstehend mit Bezug auf die 4 bis 11 beschrieben.
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4 bis 7 zeigen
einen ersten Anwendungsfall der Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
Dort ist auf der Schalungseinrichtung 5, genauer gesagt,
auf der Schalungsoberfläche 53 des
Schalungstisches 52, wie in 5 und 6 gezeigt
wird, mit Schalungswänden 54 ein
Schalungsbereich abgegrenzt. Der Beton 6 wird in einem
nicht dargestellten Arbeitsschritt in den Schalungsbereich eingegossen,
durch Vibrieren verdichtet und abgezogen, um ein Betonvolumen 61 mit
einer zu behandelnden Betonoberfläche 62 zu bilden.
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4 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung 1 des ersten Ausführungsbeispiels
in einem Zustand vor der Unterdruckbehandlung der zu behandelnden
Betonoberfläche 62,
vor dem Einfahren der Schalungseinrichtung 5. Die Saugköpfe 32 der
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 befinden sich jeweils
in der obersten Stellung, wobei die in Anlage mit der zu behandelnden
Betonoberfläche 62 zu
bringenden Unterseiten der Saugköpfe 32 im
Wesentlichen eine Ebene bilden.
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Auf
den Führungsschienen 42 der
Führungseinrichtung 4 wird
die Schalungseinrichtung 5 in den Behandlungsbereich der
Vorrichtung 1 zwischen den Vertikalstreben 23 der
Trägervorrichtung 2 eingefahren,
so dass sich die zu behandelnde Betonoberfläche 62 vollständig unter
den Saugköpfen 32 der
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 befindet.
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Die
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 werden von der Steuereinrichtung
individuell angesteuert und die Saugköpfe 32 werden durch
Betätigung
der Stelleinrichtungen 33 aus der in 5 gezeigten,
angehobenen Stellung in die in 6 gezeigte,
abgesenkte Stellung überführt. Diejenigen Saugköpfe 32,
die sich nicht über
der von der Schalung 54 eingegrenzten Betonoberfläche 62 befinden, verbleiben
in der angehobenen Stellung, wie in 6 gezeigt
wird. Die in Anlage an der zu behandelnden Betonoberfläche 62 befindlichen
Saugköpfe 32 werden
mit einem Unterdruck beaufschlagt, und der von der Vakuumpumpe (nicht
gezeigt) erzeugte Unterdruck wird über die Saugköpfe 32 an
der zu behandelnden Betonoberfläche 62 zur
Wirkung gebracht. Dabei werden von der Steuereinrichtung entsprechende
Ventile an den Schnittstellen der in den Querstreben 22 verlaufenden
Saugleitungen und den Saugrohren 31 bzw. Saugköpfen 32 betätigt/geöffnet. Der
Unterdruck bewirkt, dass das an die Betonoberfläche geförderte, überschüssige Anmachwasser abgesaugt
wird.
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Nach
erfolgter Unterdruckbehandlung der zu behandelnden Betonoberfläche 62 werden
die Saugköpfe 32 durch
Betätigung
der Stelleinrichtungen 33 von der in 6 gezeigten,
abgesenkten Stellung in die in 7 gezeigte,
angehobene Stellung überführt und
die Schalungseinrichtung 5 wird auf der Führungseinrichtung 4 aus
dem Behandlungsbereich ausgefahren.
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8 zeigt,
wie 4, die Frontansicht der Vorrichtung 1 des
ersten Ausführungsbeispiels
vor dem Einfahren der Schalungseinrichtung 5.
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9 zeigt
die Frontansicht der Vorrichtung 1 des ersten Ausführungsbeispiels
mit einer in den Behandlungsbereich eingefahren Schalungseinrichtung 5,
wobei auf der Schalungsoberfläche 53 des Schalungstisches 52 mit
Schalungselementen 54 zwei Schalungsbereiche ausgebildet
sind. Der Beton 6 wird in einem nicht dargestellten Arbeitsschritt
in die vorgesehenen Schalungsbereiche eingegossen, durch Vibrieren
verdichtet und abgezogen, um zwei Betonvolumen 61 mit jeweils
einer zu behandelnden Betonoberfläche 62 zu bilden.
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Nachstehend
wird eine Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 beschrieben,
bei der zeitgleich die zwei unterschiedlichen Betonoberflächen 62 bearbeitet
werden.
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Diejenigen
Saugköpfe 32,
die sich über
den zu behandelnden Betonoberflächen 62 befinden, werden
nach obigem Schema durch Betätigung
der Stelleinrichtungen 33 aus der in 9 gezeigten,
angehobenen Stellung in die in 10 gezeigte,
abgesenkte Stellung überführt. Anschließend werden
die Saugköpfe 32 mit
einem Unterdruck beaufschlagt, und der Unterdruck wird über die
Saugköpfe 32 an den
zu behandelnden Betonoberflächen 62 zur
Wirkung gebracht.
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Nach
erfolgter Bearbeitung werden die Saugköpfe 32 durch Betätigung der
Stelleinrichtungen 33 von der in 10 gezeigten,
abgesenkten Stellung in die in 11 gezeigte,
angehobene Stellung überführt. Die
Schalungseinrichtung 5 wird auf der Führungseinrichtung 4 aus
dem Behandlungsbereich ausgefahren.
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12 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung 1 des zweiten Ausführungsbeispiels
in einem Zustand vor der Unterdruckbehandlung und vor dem Einfahren
der Schalungseinrichtung 5 in den Behandlungsbereich. Nachstehend
werden im Wesentlichen die gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel
unterschiedlichen Merkmale der Vorrichtung 1 des zweiten
Ausführungsbeispiels
beschrieben.
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Wie
in der Vorrichtung 1 des ersten Ausführungsbeispiels sind die Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 an
den Querstreben 22 der Trägervorrichtung 2 befestigt
und die Versorgungsleitungen für die
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 verlaufen innerhalb
der Längs-,
Quer- und Vertikalstreben 21, 22, 23.
Um die vorhandene Mechanik zu vereinfachen, sind die Saugköpfe 32 der
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 unmittelbar an die in
den Querstreben 22 verlaufenden Saugleitungen angeschlossen
und sind nicht individuell von der angehobenen in die abgesenkte
Stellung überführbar. Saugrohre 31 und
Stelleinrichtungen 33 sind nicht notwendig und sind dementsprechend
nicht vorgesehen. Allerdings sind die Vertikalstreben 23, 25 zumindest
zweiteilig ausgeführt,
wobei die Außenrohre 23 und
die Innenrohre 25 durch Betätigung der Stelleinrichtungen 26 teleskopierbar
sind. Die Stelleinrichtungen 26 können als elektrisch betätigbare
Stellmotoren ausgebildet sein oder z. B. pneumatisch/hydraulisch
betrieben werden. Durch Betätigung
der Stelleinrichtungen 26 sind die Vertikalstreben 23, 25 in
der Länge
verstellbar, und der Längs-
und Querstreben 21, 22 umfassende Träger bzw.
die daran befestigten Saugköpfe 32 sind
gemeinsam anhebbar und absenkbar. Wie im ersten Ausführungsbeispiel
ist eine externe Steuereinrichtung zur individuellen Ansteuerung
der Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 und eine externe
Vakuumpumpe vorgesehen an denen die elektrischen Versorgungsleitungen
bzw. Saugleitungen zusammenlaufen.
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Nachstehend
wird eine Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 des
zweiten Ausführungsbeispiels
beschrieben.
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Zur
Vorbereitung der Unterdruckbehandlung einer Betonoberfläche 62 wird
die Schalungseinrichtung 5 auf den Schienen 42 der
Führungseinrichtung 4 in
den Behandlungsbereich zwischen den Vertikalstreben 23, 25 und
unter den Saugköpfen 32 eingefahren.
Die Schalungselemente 54 auf der Schalungsoberfläche 53 begrenzen
einen Schalungsbereich. Der Beton 6 wird in einem nicht
dargestellten Arbeitsschritt in den Schalungsbereich eingegossen, durch
Vibrieren verdichtet und abgezogen, um ein Betonvolumen 61 mit
einer zu behandelnden Betonoberfläche 62 zu bilden.
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Um
die Trägervorrichtung 2 von
der in 13 gezeigten, angehobenen Stellung
in die in 14 gezeigte, abgesenkte Stellung
zu überführen, werden
die Stelleinrichtungen 26 von der Steuereinrichtung angesteuert
und betätigt.
Dabei werden die sich oberhalb der zu behandelnden Betonoberfläche 62 befindlichen
Saugköpfe 32 in
Anlage an der zu behandelnden Betonoberfläche 62 gebracht. Die
Saugköpfe 32 sind
an der Anlageseite mit flexiblen Rändern beispielsweise aus Gummi
versehen, die bei Kontakt mit der zu behandelnden Betonoberfläche in die
Betonoberfläche
eintauchen und ringsum luftdicht abschließen und bei Kontakt mit dem
oberen Schalungsrand nachgeben. Die in abgesenkter Stellung der
Trägervorrichtung 2 an
der zu behandelnden Betonoberfläche 62 anliegenden
Saugköpfe 32 werden individuell
von der Steuereinrichtung angesteuert und mit einem Unterdruck beaufschlagt,
wobei der Unterdruck über
die Saugköpfe 32 an
der zu behandelnden Betonoberfläche 62 zur
Wirkung gebracht wird. Zur individuellen Ansteuerung der Saugköpfe 32 sind
an den Schnittstellen der Saugköpfe 32 und den
in den Querstreben 22 verlaufenden Saugleitungen elektronisch
betätigbare
Ventile (nicht gezeigt) vorgesehen, die durch ein von der Steuereinrichtung ausgegebenes
Signal geöffnet
und geschlossen werden. Durch den Unterdruck wird das überschüssige Anmachwasser
von der Betonoberfläche 62 abgesaugt.
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Nach
erfolgter Unterdruckbehandlung wird die Trägervorrichtung 2 durch
Betätigung
der Stelleinrichtungen 26 aus der in 14 gezeigten,
abgesenkten Stellung in die in 15 gezeigte,
angehobene Stellung überführt. Die
Schalungseinrichtung 5 wird auf den Führungsschienen 42 der
Führungseinrichtung 4 aus
dem Behandlungsbereich ausgefahren. Vorzugsweise wird auch der Vorgang
des Ein- und Ausfahrens der Schalungseinrichtung 5 in den bzw.
aus dem Behandlungsbereich von der Steuereinrichtung gesteuert,
so dass die gesamte Unterdruckbehandlung vollautomatisiert ablaufen
kann.
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16 zeigt
den Zustand der Vorrichtung 1 des zweiten Ausführungsbeispiels
vor der Unterdruckbehandlung und vor dem Einfahren der Schalungseinrichtung 5.
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17 zeigt
die Frontansicht der Vorrichtung 1 des zweiten Ausführungsbeispiels
vor der Unterdruckbehandlung und nach bereits erfolgtem Einfahren
der Schalungseinrichtung 5 in den Behandlungsbereich. Auf
der Schalungsoberfläche 53 des Schalungstisches 52 sind
zwei Schalungsbereiche durch Schalungselemente 54 abgegrenzt.
Der Beton 6 wurde zuvor in einem nicht dargestellten Arbeitsschritt
in die Schalungsbereiche eingegossen, durch Vibrieren verdichtet
und abgezogen, um zwei gesonderte Betonvolumen 61 mit jeweils
einer zu behandelnden Betonoberfläche 62 zu bilden.
Nach dem oben beschriebenen Schema und gesteuert durch die Steuereinrichtung
wird der Träger
aus der in 17 gezeigten, angehobenen Stellung
in die in 18 gezeigte, abgesenkte Stellung überführt. Die Saugköpfe 32,
die sich in der abgesenkten Stellung in Anlage an den zu behandelnden
Betonoberflächen 62 befinden,
werden von der Steuereinrichtung individuell angesteuert und mit
einem Unterdruck beaufschlagt, wobei der Unterdruck über die
Saugköpfe 32 an
den zu behandelnden Betonoberflächen 62 zur Wirkung
gebracht wird.
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Nach
erfolgter Unterdruckbehandlung wird die Vorrichtung 1 des
zweiten Ausführungsbeispiels aus
dem in 18 gezeigten, abgesenkten Zustand in
den in 19 gezeigten, angehobenen Zustand überführt, und
die Schalungseinrichtung 5 wird aus dem Behandlungsbereich
ausgefahren.
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Vorzugsweise
wird die Steuereinrichtung so programmiert, dass bei der Unterdruckbehandlung einer
bestimmten, zu behandelnden Betonoberflächenkontur 62, diejenigen
Unterdruckerzeugungseinrichtungen 3 in Gruppen geschaltet
werden, deren Saugköpfe 32 die
zu behandelnde Betonoberflächenkontur
möglichst
vollständig
und lückenlos
abdecken. Durch die Vielzahl der vorhandenen Saugköpfe 32 ist
eine lückenlose
und flächendeckende Bearbeitung
von verschiedenen, insbesondere auch von komplexen Betonoberflächenkonturen 62 möglich.
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Es
ist im Rahmen der Erfindung ebenso möglich, die ersten und zweiten
Ausführungsbeispiele
in solcher Weise zu kombinieren, dass an dem vertikal verstellbaren
Träger
des zweiten Ausführungsbeispiels
eine Vielzahl von individuell anhebbaren und absenkbaren Unterdruckerzeugungseinrichtungen
gemäß des ersten
Ausführungsbeispiels
befestigt ist.