DE10041834A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bauelementen aus Porenbeton - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bauelementen aus PorenbetonInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung von Bauelementen aus Porenbeton wird eine wäßrige Schlämme aus den Grundmaterialien der Porenbetonmischung nach Zugabe eines Treibmittels zur Erzeugung einer gieß- und treibfähigen Porenbetonmasse durchgemischt und in einen Formkasten (1) eingefüllt. Noch vor Beginn des Steig- oder Treibvorganges wird eine haubenartige Vorrichtung (2) verbunden mit einem negativen Überdruckerzeuger (Unterdruckerzeuger) (5) abdichtend auf den Formkastenrand gesenkt. Zur Qualitätssteigerung und Treibmitteleinsparung wird während des Steigvorganges, oder auch länger, mit Hilfe des erzeugten Unterdrucks die Porenbetonmasse gleichmäßig und ganzflächig bis zum Formkastenrand hochgesaugt. Beim Abbindevorgang der Porenbetonschlämme wird der Unterdruck abgestellt und die unterdruckerzeugende Vorrichtung (2-8) vom Formkasten (1) abgehoben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauelementen aus
Porenbeton der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art, sowie
eine Vorrichtung zu seiner Durchführung.
Bei einem derartigen Verfahren wird zunächst in einer Mischvorrichtung
eine wäßrige Schlämme aus den Grundmaterialien der Porenbeton
mischung mit einem zugesetzten Treibmittel, beispielsweise Aluminium
pulver vermischt, so daß eine gieß- und treibfähige Porenbetonmasse ent
steht. Bei jedem Mischvorgang wird dabei eine solche Menge hergestellt,
wie sie zum Befüllen eines Formkastens erforderlich ist, in welchem man
die Masse dann treiben und soweit ansteifen läßt, daß sie aus der Form
entnommen und gegebenenfalls in Bauteile der gewünschten Größe zer
schnitten werden kann, die dann einem hydrothermalen Härtungsprozeß
in einem Autoklaven unterworfen werden.
Nach dem Stand der Technik werden die befüllten Formkästen in einer
Ruhezone abgestellt, so kann die Porenbetonmasse treiben, abbinden und
ansteifen. Aus der DE 198 00 182 C2 ist bekannt, daß die befüllten Form
kästen zum Abbinden und Ansteifen unter Wärmeeinwirkung in Wärme-
und Heizkammern verweilen, bis sie aus der Form entnommen und in Bau
teile zerschnitten werden. Aus der EP 0 644 024 B1 ist auch bekannt, die
befüllten Formen während des Steigvorganges mit Rüttelschwingungen zu
versetzen, um eine Homogenisierung der Mischung zu erzielen, so daß
Luftblasen ausgetrieben und die Lunkerbildung vermindert wird. Des
weiteren ist aus der DE 198 48 204 A1 bekannt Betonsteinplatten aus
Schwerbeton im Formkasten mit Rüttlern und Unterdruck zu behandeln,
um eine gleichmäßigere Verteilung und bessere Verdichtung zu erhalten,
was dazu dient, Luft- und Wasserporen auszutreiben.
Der Fachmann weiß, daß bei den bekannten Verfahrenstechniken die
Porenbetonmasse beim Steigvorgang sehr unruhig ist, unterschiedlich
steigt (sogenannte Mondlandschaft) und manchmal beim Abbinden in sich
zusammenfällt oder nach dem Abbinden um einige Zentimeter nach unten
absetzt, sodaß die Mischungen beim Schneiden nicht die gewünschten
Bauelementeformen und Abmaße erreichen und deshalb unbrauchbar sind.
Unregelmäßige Porenbilder, d. h. verzerrte Porenstruktur, sowie kleinere
Poren am Formenboden als an der Formenoberfläche sind die Ursache für
nicht optimale Lambda Werte, sowie Druckfestigkeitswerte.
Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der im Oberbegriff des Anspruch 1 genannten Art so weiterzubilden, daß
mit einer unterdruckerzeugenden Vorrichtung die Porenbetonmasse unab
hängig von der Festigkeitsklasse und Rohdichte gleichmäßig und ganz
flächig zum Formenkastenrand, oder sogar darüber, hoch zu saugen. Obwohl
weniger Treibmittel verwendet wird, sind überraschender Weise, die
Druckfestigkeitswerte nicht niedriger sondern höher, sowie die Lambda
werte niedriger.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im Anspruch 1 zu
sammengefaßten Merkmale vor.
Dadurch, daß die Unterdruckvorrichtung beim Absenken auf den Form
kastenrand mit der Form abdichtet, kann mit dem Unterdruckerzeuger,
vorzugsweise Ventilator, ein negativer Überdruck (Unterdruck) bis hin zum
absoluten Vakuum erzeugt werden, somit muß die steigende Porenbeton
schlämme den auf ihr lastenden Luftdruck (Pamb ≈ 1 bar) nicht mehr über
winden und kann gleichmäßig, ruhig und ganzflächig bis zum Formenrand,
oder sogar darüber, hochgesaugt werden. Durch das gleichmäßig mit
Unterdruck erzeugte Porenbetongefüge entstehen keine schweren Ober
flächen und Verdichtungen, welche ein Zusammenfallen der Masse beim
Abbindevorgang, sowie Absetzen nach dem Abbinden, bewirken können.
Regulierungen an den Luftabzugsschächten zwischen Haube und Ven
tilator ermöglichen, daß die verschiedenen Festigkeitsklassen und
Rohdichten mit den optimalen Unterdrücken gefahren werden können, d. h.
daß das Porenbild hiermit beeinflußt wird, ob große oder kleine Poren
struktur.
Ein fortwährender Einsatz der Unterdruckvorrichtung ermöglicht, vor allem
nicht nur Einsparung von teueren Treibmitteln, vorzugsweise Aluminium
pulver, sondern auch schnellere Taktzeiten, da weniger Standzeit in Ruhe
zone durch schnelleres Ansteifen, zügigeres Fräsen und Schneiden in der
Bearbeitungsstraße und kürzere Härtezeiten, da leichte Durchhärtung dank
der gleichmäßigen Porenstruktur. Ferner ist beim Mischvorgang genügend
Zeit vorhanden, so daß beim Unterdrucksaugen keine Verlängerungen der
Taktzeiten entstehen.
Diese und weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens, sowie
Merkmale der zu seiner Durchführung geeigneten Vorrichtungen sind in
den Unteransprüchen niedergelegt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der unterdruckerzeugenden Vor
richtung mit einem darunter plazierten Formkasten.
Der Formkasten 1 wird auf nicht dargestellten Schienen mit Transportein
richtungen unter die Misch- bzw. Gießvorrichtung platziert, wo die zur Her
stellung von Bauelementen aus Porenbeton vorbereitete Schlämme por
tionsweise mit einem Treibmittel, beispielsweise Aluminiumpulver versetzt
und zur Erzeugung einer gieß- und steigfähigen Porenbetonmasse gut
durchgemischt wird. Durch Öffnen des Absperrorganes unter dem Misch
behälter fließt die vermischte Schlämme in einen teleskopartig ausge
bildeten und hydraulisch heb- und senkbaren Auslauf, durch eine an vier
Stahlseilen heb- und senkbare, in Rüttelschwingungen versetzte
Siebanordnung, weiche am Formkastenboden abgesenkt ist und
anschließend aus der Porenbetonmasse hindurch und aus ihr heraus
gezogen wird, in den Formkasten. Bevor der Steig- oder Treibvorgang
einsetzt, wird der Formkasten 1 mit der wäßrigen Schlämme auf nicht
dargestellten Schienen mit Transporteinrichtungen in die Ruhezone
gefahren und ziemlich genau unter der unterdruckerzeugenden Vor
richtung 2-8 platziert.
Noch vor Beginn des Steigvorganges wird die unterdruckerzeugende Vor
richtung 2-8, befestigt an einer heb- und senkbaren Hubrahmentraverse 9,
welche mit einer Seilwinde über Führungen am Unterbau eines Zweiträger
brückenkranes befestigt ist (nicht dargestellt) auf den Formkasten 1 abge
senkt, so daß das volle Gewicht von Vorrichtung 2-8, sowie der Traverse 9,
inklusive Hubrahmen auf dem Formkasten 1 aufliegt.
An der Vorrichtung 2-8 angebrachte Näherungs- und Endschalter korre
gieren den Hubrahmen während des Aufsetzens der Vorrichtung 2-8 auf
den Formkasten 1, so daß Vorrichtung 2-8 und Formkasten 1 mit nicht dar
gestellten Arretierungen genau zusammenkoppeln, nur so kann die unten
am Hubenrahmen umlaufende Dichtung 3, vorzugsweise Moosgummi prä
zise abdichten.
Sobald die unterdruckerzeugende Vorrichtung 2-8 passend auf dem Form
kasten 1 aufliegt wird durch Endschalter das Signal zum Saugen freige
geben. Der Ventilator 5, hier angetrieben über einen E-Motor 6, läuft an
und saugt durch die Schächte 4 Luft aus der Haube an und erzeugt somit
einen Unterdruck, wenn nötig, bis hin zum Vakuum, zwischen Haube 2 und
der treibenden Schlämme im Formkasten 1. Durch Regelung der Motorge
schwindigkeit und den nicht dargestellten Klappen in den Abzugsschächten
4 kann die Saugleistung bzw. der Unterdruck auf jeden beliebigen Wert ein
gestellt werden. Die Saugleistung und Saugdauer ist von den jeweiligen
Festigkeitsklassen und Rohdichten der Schlämme, sowie Erfahrenswerten
und Qualitätserfordernissen abhängig.
In der Regel beginnt der Saugvorgang vor dem Steigen der Schlämme und
endet wenn die Schlämme abbindet, mit dem totalen Schließen der Klap
pen. In beide Abzugsschächte 4, sowie dem Zusammenführungsrohr von
4 und 4 ist jeweils eine Klappe, vorzugsweise pneumatisch einstellbar ein
gebaut um gegebenenfalls bei einseitigem Treiben durch Öffnen oder
Schließen der jeweiligen Klappen in den Abzugsschächten 4 mit einer Hau
benseite mehr oder weniger zu saugen, was den Ausgleich eines einsei
tigen Treibvorganges bewirkt.
Nach dem die Schlämme abbindet, werden sämtliche Klappen in den Ab
zugsschächten total geschlossen, damit sich zwischen Abzugshaube 2 und
der Schlämme der normale Luftdruck bilden kann, erst dann wird die unter
druckerzeugende Vorrichtung 2-8 vom Formkasten 1 abgehoben und zum
nächsten Formkasten in Richtung F mittels des Kranes gefahren. Sofern
von der Mischanlage kontinuierlich befüllte Formkästen in die Ruhezone ge
langen, läuft der Ventilator 5 ununterbrochen durch, um kostbare Anlauf
zeiten zu vermeiden, nur bei Pausen oder Standzeiten wird der Motor 6 ab
gestellt. Die Abluft vom Ventilator 5 wird über den Abzugsschacht 8 in die
Halle oder mit einem flexiblen Lüftungsschlauch ins Freie geblasen.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung von Bauelementen aus Porenbeton, das
folgende Schritte umfaßt:
- - Herstellen einer wäßrigen Schlämme aus den Grundmaterialien der Porenbetonmischung,
- - Zugabe eines Treibmittels zur Schlämme,
- - Durchmischen der Schlämme zur Erzeugung einer gieß- und treibfähigen Porenbetonmasse,
- - Einfüllen der Porenbetonmasse durch eine Siebanordnung hin durch in den Formkasten,
- - Abstellen des Formkastens mit der treibfähigen Schlämme in einer Ruhezone,
- - Aufsetzen einer unterdruckerzeugenden Vorrichtung auf den befüllten Formkasten noch vor Beginn des Steigvorganges.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Saugdauer vor dem Treibvorgang einsetzt und solange andauert, bis
der nächste Formkasten (1) ankommt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Saugdauer den Qualitätserfordernissen angepaßt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß auch im Mischbehälter beim Mischen, sowie Befüllen
des Formkastens, Unterdruck erzeugt werden kann.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erzeugte Unterdruck bis zum totalen Vakuum
gesenkt werden kann.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erzeugte Unterdruck während des Saug
vorganges verändert und jederzeit abgestellt werden kann.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Unterdruck zwischen Vorrichtung und der
treibenden Schlämme variabel einstellbar ist um unregelmäßige
Treibvorgänge auszugleichen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Saugverfahren nicht nur in der Ruhe
zone, sondern auch im Misch- und Gießbereich durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Saugvorganges der Form
kasten mit Rüttelschwingungen versetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formkasten während und nach dem Gießvorgang in Rüttelschwin
gungen versetzt wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
unterdruckerzeugende Vorrichtung (2-8) auch als eine Art Glocke
ausgeführt wird, über den ganzen Formkasten gestülpt wird und mit
dem Hallenboden abdichtet.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
unterdruckerzeugende Vorrichtung aus einer Abzugshaube (2)
einem Unterdruckerzeuger (5-7), sowie Verbindungsschächten (4)
besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Haubenrahmenunterkante eine umlaufende Dichtung (3) ange
bracht ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
umlaufende Dichtung aus Profilgummi, Moosgummi oder einer
sonstigen handelsüblichen Dichtung, auch mit Fluiden beaufschlag
barer Dichtung, besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Unterdruckerzeuger (5) ein Ventilator ist und über
Keilriemen von einem E-Motor (6) betrieben wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch genkennzeichnet, daß
der Unterdruckerzeuger (5) eine motorangebtriebene Vakuumpumpe
ist, oder eine sonstige unterdruckerzeugende Pumpe.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Abzugsschächten (4) und Zusammen
führungsschacht von (4) und (4) Klappen eingebaut sind, mit
welchen die Luftabsaugung geregelt, gesteuert und gestoppt
werden kann.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klappen pneumatisch angesteuert werden.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 und 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klappen hydraulisch oder motorisch
angesteuert werden.
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