DE102005016744B4 - Schließeinheit für Schlösser - Google Patents

Schließeinheit für Schlösser Download PDF

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Abstract

Schließeinheit, insbesondere für Möbelschlösser, umfassend
eine Längsachse (5),
einen Zylinderkern (6) mit einem sich entlang der Längsachse (5) erstreckenden Schlüsselkanal (16) und mit Führungsausnehmungen (11), sowie Plättchenzuhaltungen (13),
– die jeweils in einer zugehörigen Führungsausnehmung (11) aufgenommen sind und quer zur Längsachse (5) in Richtung einer Stellachse (12) zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verstellbar sind und
– die jeweils einen zentralen Durchbruch (17) aufweisen, der eine erste Stellfläche (18), eine zweite Stellfläche (19) und eine dritte Stellfläche (20) bildet, wobei die dritte Stellfläche (20) durch einen Einschnitt (31) zwischen der ersten Stellfläche (18) und der zweiten Stellfläche (19) dargestellt ist,
wobei die ersten Stellflächen (18) der Plättchenzuhaltungen (13) eine erste Codierung, die zweiten Stellflächen (19) der Plättchenzuhaltungen (13) eine zweite Codierung und die dritten Stellflächen (20) der Plättchenzuhaltungen (13) eine dritte Codierung der Schließeinheit bilden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Schließeinheit für Schlösser, insbesondere für Möbelschlösser, umfassend eine Längsachse, einen Zylinderkern mit einem sich entlang der Längsachse erstreckenden Schlüsselkanal und mit Führungsausnehmungen, sowie Plättchenzuhaltungen, die jeweils in einer zugehörigen Führungsausnehmung aufgenommen sind und quer zur Längsachse zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verstellbar sind und die jeweils einen zentralen Durchbruch aufweisen, wobei der Durchbruch eine erste Stellfläche und eine zweite Stellfläche bildet. Die ersten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen stellen zusammen eine erste Codierung und die zweiten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen zusammen eine zweite Codierung der Schließeinheit dar.
  • Eine solche Schließeinheit zeigt DE 44 00 921 A1 , bei der die Durchbrüche jeweils eine erste Stellfläche und eine zweite Stellfläche bilden. Ein dazugehöriger Schlüssel weist einen abgeflachten Schaft mit im Querschnitt zwei entgegengesetzt zueinander angeordneten Schmalflächen und zwei entgegengesetzt zueinander angeordneten Breitflächen auf, wobei die Breitflächen die Stellflächen aufweisen. Der Schlüssel ist daher im Schlüsselkanal derart angeordnet, dass eine durch den Schaft gebildete Schlüsselebene im rechten Winkel zur Stellrichtung der Plättchenzuhaltungen angeordnet ist. Die Breitfläche bildet zudem Führungsausnehmungen, in die Vorsprünge des Schlüsselkanals zur genaueren Führung des Schlüssels eingreifen. Die Plättchenzuhaltungen müssen daher äußerst breit gestaltet sein, um Durchbrüche aufweisen zu können, die den Schlüssel mit seiner Schlüsselebenen im rechten Winkel zur Stellrichtung aufnehmen können.
  • Eine andere Schließeinheit zeigt DE 199 20 178 C2 , bei der die Schlüssel derart im Schlüsselkanal angeordnet sind, dass die durch den Schaft gebildete Schlüsselebene und die Stellrichtung der Plättchenzuhaltungen aufeinander liegen. Somit können Plättchenzuhaltungen vorgesehen werden, deren Länge in Stellrichtung deutlich größer ist als deren Breite quer zur Stellrichtung. Der zentrale Durchbruch ist ebenfalls bezogen auf seine Länge in Stellrichtung ausgerichtet. Die Führungsausnehmungen für die Plättchenzuhaltungen sind somit ebenfalls schmaler und schwächen den Zylinderkern weniger, so dass dieser widerstandsfähiger gegen äußere Einwirkungen, zum Beispiel durch einen Einbruchsversuch, ist. Jedoch lassen sich mit den dort beschriebenen Stellflächen keine unterschiedlichen Codierungen verwirklichen.
  • Die DE 6916931U zeigt einen Plättchenzylinder gemäß der vorangehenden Druckschrift, wobei die Plättchenzuhaltungen zwei unterschiedliche Stufen bzw. Kodierungen aufweisen, von denen die eine Kodierung einem Normalschlüssel und die andere Kodierung einem Hauptschlüssel zugeordnet ist, so dass die Plättchenzuhaltungen entweder von einem Normalschlüssel oder einem Hauptschlüssel betätigt werden können. Beide Stufen bzw. Kodierungen können gemeinsam einem Generalschlüssel zugeordnet sein, wobei der Generalschlüssel stets mit derjenigen der beiden Stufen bzw. Kodierungen zusammenwirkt, welche die andere Stufe in Richtung zum Schlüssel überragt.
  • DE 2936402A1 zeigt einen Schließzylinder mit Plättchenzuhaltungen, die jeweils zwei unterschiedliche Kodierungen bzw. Steuerkanten aufweisen, die mit unterschiedlichen Schlüsseln zusammenwirken.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schließanlage mit Plättchenzuhaltungen zu schaffen, die als Generalschließanlage gestaltet ist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schließeinheit, insbesondere für Möbelschlösser, umfassend
    eine Längsachse,
    einen Zylinderkern mit einem sich entlang der Längsachse erstreckenden Schlüsselkanal und mit Führungsausnehmungen, sowie Plättchenzuhaltungen,
    • – die jeweils in einer zugehörigen Führungsausnehmung aufgenommen sind und quer zur Längsachse in Richtung einer Stellachse zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verstellbar sind und
    • – die jeweils einen zentralen Durchbruch aufweisen, der eine erste Stellfläche, eine zweite Stellfläche und eine dritte Stellfläche bildet, wobei die dritte Stellfläche durch einen Einschnitt zwischen der ersten Stellfläche und der zweiten Stellfläche dargestellt ist,
    wobei die ersten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen eine erste Codierung, die zweiten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen eine zweite Codierung und die dritten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen eine dritte Codierung der Schließeinheit bilden, gelöst.
  • Durch das Vorsehen von drei Stellflächen, die insgesamt drei unterschiedliche Codierungen der Schließeinheit bilden, kann eine Generalschließanlage mit Schließein heiten mit Plättchenzuhaltungen realisiert werden. Dadurch, dass die dritte Stellfläche durch einen Einschnitt zwischen der ersten und der zweiten Stellfläche gebildet ist, ist es möglich, drei Codierungen auf engsten Raum unter zu bringen. Durch diese Gestaltung können herkömmliche Schlüssel als Normalschlüssel und als Hauptschlüssel zum Einsatz kommen, die verhältnismäßig breite Steuerbahnen aufweisen. Die Rohlinge der Normalschlüssel und der Hauptschlüssel für eine erfindungsgemäße Schließeinheit ist identisch zu Rohlingen herkömmlicher Schließeinheiten. Die Steuerbahnen herkömmlicher Schlüssel sind so breit, dass bei der Ausbildung von drei Stellflächen in Durchbrüchen herkömmlicher Plättchenzuhaltungen die Steuerbahnen breiter sind als die Stellflächen. Da die dritte Stellfläche jedoch durch einen Einschnitt gebildet ist, der zwischen der ersten und der zweiten Stellfläche angeordnet ist, können sich die Steuerbahnen gegen die erste oder die zweite Stellkontur abstützen und dabei über den Einschnitt ragen. Nur somit lässt sich eine Generalschließanlage für herkömmliche Schließzylinder ohne Änderungen der Dimensionen der Plättchenzuhaltungen und damit der Führungsausnehmungen realisieren. Lediglich die Dimensionen für den Generalschlüssel müssen an die erfindungsgemäße Schließeinheit angepasst werden. Die Anzahl der Generalschlüssel ist jedoch deutlich geringer als die der Normalschlüssel oder Hauptschlüssel, so dass die Mehrkosten für eine besondere Gestaltung der Rohlinge für Generalschlüssel in Grenzen gehalten werden.
  • Vorzugsweise sind die ersten Stellflächen dazu bestimmt, sich gegen die Steuerbahn eines ersten Schlüssels abzustützen, die zweiten Stellflächen dazu bestimmt, sich gegen die Steuerbahn eines zweiten Schlüssels abzustützen, und die dritten Stellflächen dazu bestimmt, sich gegen die Steuerbahn eines dritten Schlüssels abzustützen, um die Plättchenzuhaltungen durch Einstecken des jeweiligen Schlüssels in den Schlüsselkanal in die Freigabestellung zu überführen. Hierbei kann es sich bei dem ersten Schlüssel um einen Normalschüssel handeln, mit dem nur eine Schließeinheit geöffnet werden kann. Bei dem zweiten Schlüssel kann es sich um einen Hauptschlüssel handeln, mit dem bereits eine Gruppe von Schließeinheiten geöffnet werden kann. Der dritte Schlüssel kann als Generalschlüssel gestaltet sein, mit dem sämtliche Schließeinheiten eines Schließsystems geöffnet werden können.
  • Um möglichst schmale Plättchenzuhaltungen zu realisieren, ist die Länge der Durch brüche in Richtung der Stellachse größer ist als die Breite der Durchbrüche in einem rechten Winkel zur Stellachse. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Schlüssel, die einen abgeflachten Schaft, der eine Schlüsselebene definiert, aufweisen, derart in den Schlüsselkanal einführbar sind, dass die Schlüsselebene und die Stellachse aufeinander liegen. Somit lassen sich schmale Plättchenzuhaltungen realisieren, die in schmalen Führungsausnehmungen des Zylinderkerns angeordnet sind. Die Schwächung des Querschnitts des Zylinderkerns wird somit minimiert. Ferner sind die Plättchenzuhaltungen in Richtung der Stellachse länger als breit, so dass die Plättchenzuhaltungen ebenfalls nur geringfügig durch den Durchbruch geschwächt sind.
  • Hierbei weisen die Durchbrüche vorzugsweise jeweils eine sich über die gesamte Breite des jeweiligen Durchbruchs erstreckende Stellflächenkontur auf, die die Stellflächen bildet. Somit wird die gesamte Breite der Durchbrüche der Stellflächenkontur und somit zur Darstellung eines Teils der Codierung genutzt.
  • Zur Kraftbeaufschlagung der Plättchenzuhaltungen in Richtung der Sperrstellung wiesen diese jeweils an einer Längsseite einen Vorsprung auf, gegen den Federmittel abgestützt sind, wobei die Federmittel die Plättchenzuhalterungen zur Einnahme der Sperrstellung mit Kraft beaufschlagen.
  • Die Federmittel sind hierbei einerseits gegen die jeweilige Plättchenzuhaltung und andererseits gegen den Zylinderkern abgestützt.
  • Vorzugsweise umfasst die Schließeinheit Schlüssel, die jeweils mindestens eine Steuerbahn aufweisen und die jeweils einen abgeflachten Schaft mit im Querschnitt zwei entgegengesetzt zueinander angeordneten Schmalflächen und zwei entgegengesetzt zueinander angeordneten Breitflächen aufweisen. Zumindest eine der Schmalflächen bildet eine Steuerbahn.
  • Damit die Schlüssel in zwei um 180° um die Längsachse verdrehten Stellungen in den Schlüsselkanal eingeführt werden können, ist vorgesehen, dass beide Schmalflächen eine Steuerbahn bilden.
  • Die Schließeinheit kann mindestens einen ersten Schlüssel in Gestalt eines Normalschlüssels umfassen, der mindestens eine Steuerbahn aufweist, die zur Anlage gegen die ersten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen bestimmt sind.
  • Ferner kann die Schließeinheit mindestens einen zweiten Schlüssel in Gestalt eines Hauptschlüssels umfassen, der mindestens eine Steuerbahn aufweist, die zur Anlage gegen die zweiten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen bestimmt sind.
  • Darüber hinaus kann die Schließeinheit mindestens einen dritten Schlüssel in Gestalt eines Generalschlüssels umfassen, der mindestens eine Steuerbahn aufweist, die zur Anlage gegen die dritten Stellflächen der Plättchenzuhaltungen bestimmt sind.
  • Die Plättchenzuhaltungen sind derart gestaltet, dass sie in der Sperrstellung über die Umfangsfläche des Zylinderkerns vorstehen und in der Freigabestellung vollständig in der zugehörigen Führungsausnehmung aufgenommen sind.
  • Zu der Schließeinheit kann ein Zylindergehäuse zählen, das eine auf der Längsachse zentrierte Bohrung zur Aufnahme des Zylinderkerns aufweist, wobei in der Bohrung Längsnuten parallel zur Längsachse gebildet sind, in die die Plättchenzuhaltungen in Ihrer Sperrstellung eingreifen.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schließeinheit ist in den Zeichnungen näher erläutert. Hierin zeigt
  • 1 einen Längsschnitt durch ein Zylindergehäuse mit eingesetztem Zylinderkern;
  • 2 einen Querschnitt durch das Zylindergehäuse gemäß 1 entlang der Schnittlinie II-II;
  • 3 einen Querschnitt durch das Zylindergehäuse gemäß 1 entlang der Schnittlinie II-II mit eingestecktem Normalschlüssel;
  • 4 einen Querschnitt durch das Zylindergehäuse gemäß 1 entlang der Schnittlinie II-II mit eingesteckten Hauptschlüssel;
  • 5 einen Querschnitt durch das Zylindergehäuse gemäß 1 entlang der Schnittlinie II-II mit eingesteckten Generalschlüssel.
  • Die 1 und 2 zeigen ein Zylindergehäuse 1 mit einem eingesetzten Zylinderkern 6 in verschiedenen Darstellungen und werden im folgenden zusammen beschrieben.
  • Das Zylindergehäuse 1 weist ein Flanschabschnitt 2 mit Befestigungsbohrungen 3 auf. Mittels des Flanschabschnitts 2 lässt sich das Zylindergehäuse 1 somit an einem Möbelteil befestigen. Das Zylindergehäuse 1 weist ferner eine Bohrung 4 auf, die entlang einer Längsachse 5 verläuft. In die Bohrung 4 ist der Zylinderkern 6 um die Längsachse 5 drehbar aufgenommen. Die Bohrung 4 weist vier Nuten 7, 8, 9, 10 auf; die parallel zur Längsachse 5 verlaufen.
  • Der Zylinderkern 6 weist Führungsausnehmungen 11 auf, die quer zur Längsachse 5 verlaufen. In den Führungsausnehmungen 11 sind Plättchenzuhaltungen 13 aufgenommen, die entlang einer Stellachse 12 zwischen einer in 2 dargestellten Sperrstellung und einer in den 3 bis 5 dargestellten Freigabestellung verschiebbar geführt sind. Die Stellachse 12 verläuft in einem rechten Winkel zur Längsachse 5.
  • In der Sperrstellung stehen die Plättchenzuhaltungen 13 über eine Außenumfangsfläche 21, mit der der Zylinderkern 6 drehbar in der Bohrung 4 gelagert ist, vor und greifen in eine der Nuten 7, 8, 9, 10 ein. Jede Plättchenzuhaltung 13 ist mittels einer Druckfeder 14 zur Einnahme der Sperrstellung beaufschlagt, wobei die Druckfeder 14 einerseits gegen einen Vorsprung 15 der jeweiligen Plättchenzuhaltung 13 und den Zylinderkern abgestützt ist. Ein Teil der Plättchenzuhaltungen 13 ist in einer Richtung der Stellachse 12 zur Sperrstellung hin beaufschlagt und ein zweiter Teil der Plättchenzuhaltung 13 ist in die entgegensetzte Richtung der Stellachse 12 zur Sperrstellung beaufschlagt. Somit greifen gemäß der Darstellung in 1 ein Teil der Plättchenzuhaltungen 13 in die oben dargestellte Nut 7 und ein zweiter Teil der Plättchenzuhaltungen 13 in die unten dargestellte Nut 9 ein, so dass der Zylinderkern 6 gegenüber dem Zylindergehäuse 1 nicht verdreht werden kann.
  • Die Führungsausnehmungen 11 durchdringen den Zylinderkern 6 in Richtung der Stellachse 12 vollständig. In der Freigabestellung der Plättchenzuhaltungen 13 sind diese vollständig in den jeweiligen Führungsausnehmungen 11 aufgenommen, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Plättchenzuhaltungen 13 bündig mit der Außenumfangsfläche 21 abschließen.
  • Der Zylinderkern 6 weist einen entlang der Längsachse 5 verlaufenden Schlüsselkanal 16 auf. Die Plättchenzuhaltungen 13 weisen zudem zentrale Durchbrüche 17 auf, die im Bereich des Schlüsselkanals 16 angeordnet sind.
  • Die Durchbrüche 17 bilden jeweils eine erste Stellfläche 18, eine zweite Stellfläche 19 und eine dritte Stellfläche 20. Die ersten Stellflächen 18 aller Plättchenzuhaltungen 13 bilden eine erste Codierung, die zweiten Stellflächen 19 aller Plättchenzuhaltungen 13 eine zweite Codierung und die dritten Stellflächen 20 der Plättchenzuhaltungen 13 eine dritte Codierung der Schließeinheit.
  • Eine Codierung ergibt sich dadurch, dass die Stellflächen 18, 19, 20 in unterschiedlichen Positionen entlang der Stellachse 12 angeordnet sind, so dass nur durch Einstecken eines Schlüssels, der einer entsprechend geformte Steuerbahn aufweist, sämtliche Plättchenzuhaltungen 13 in ihrer Freigabestellung überführt werden können. Stimmt die Codierung der Steuerbahn des Schlüssels nicht mit der Codierung der Plättchenzuhaltungen 13 überein, steht zumindest eine Plättchenzuhaltung 13 über die Außenumfangsfläche 21 vor und greift in einer der Nuten 7, 8, 9, 10 ein.
  • Hierzu weisen die Plättchenzuhaltungen 13 zwei Sperrabschnitte 22, 23 auf. In einer ersten Sperrstellung, in die die Plättchenzuhaltungen 13 durch die Druckfeder 14 mit Kraft beaufschlagt sind, greift der erste Sperrabschnitt 22 in eine der Nuten 7, 8, 9, 10 ein. Wird ein falscher Schlüssel eingesteckt, befindet sich zumindest eine Plättchenzuhalterung 13 entweder in einer ersten Sperrstellung (2) oder einer zweiten Sperrstellung. In der ersten Sperrstellung ist die Plättenzuhaltung 13 nicht weit genug aus der ersten Sperrstellung gemäß 2 bewegt worden, so dass die Plättchenzuhaltung 13 weiterhin über die Außenumfangsfläche 21 des Zylinderkerns 6 vorsteht. In der zweiten Sperrstellung ist die Plättchenzuhaltung 13 über die Freigabestellung hinaus gegen die Federkraft der Druckfeder 14 bewegt worden und steht über die erste Außenumfangsfläche 21 des Zylinderkerns 6 vor. Die Plättchenzuhaltungen 13 stehen somit in der ersten Sperrstellung und der zweiten Sperrstellung an abgewandten Seiten de Zylinderkerns 6 über dessen Außenumfangsfläche vor.
  • Aufgrund dessen, dass drei unterschiedliche Stellflächen 18, 19, 20 vorgesehen sind, können die Plättchenzuhaltungen 13 mit drei unterschiedlichen Schlüsseltypen betätigt werden. Die ersten Stellflächen 18 dienen dazu, mittels eines ersten Schlüssels, insbesondere eines Normalschlüssels, betätigt zu werden. Mittels eines Normalschlüssels lässt sich lediglich ein Schloss einer Schließanlage öffnen.
  • Die zweiten Stellflächen 19 dienen dazu, mittels eines zweiten Schlüssels, insbesondere eines Hauptschlüssels betätigt zu werden. Mittels des Hauptschlüssels lassen sich eine Gruppe von Schließeinheiten einer Schließanlage öffnen.
  • Die dritten Stellflächen 20 dienen dazu, mittels eines dritten Schlüssels, insbesondere eines Generalschlüssels, betätigt zu werden. Mittels des Generalschlüssels lassen sich sämtliche Schließeinheiten der Schließanlage öffnen.
  • Die unterschiedlichen Schlüssel weisen daher Steuerbahnen auf, die mit den jeweiligen Stellkonturen in Wirkverbindung treten.
  • Die Durchbrüche 17 sind derart gestaltet, dass deren Länge in Richtung der Stellachse 12 größer ist als deren Breite in einem rechten Winkel zur Stellachse 12. Die Durchbrüche 17 sind somit länglich gestaltet und entsprechend der länglichen Form der Plättchenzuhaltungen 13 orientiert. Somit lässt sich eine sehr kompakte Plättchenzuhaltungen 13 und somit kleinbauende Zylinderkerne 6 realisieren. Die Stellflächen 18, 19, 20 sind durch eine Stellflächenkontur gebildet, die sich über die gesamte Breite der Durchbrüche 17 erstreckt.
  • In den 3 bis 5 sind unterschiedliche Schlüssel dargestellt. In 3 ist ein Normalschlüssel 24, in 4 ein Hauptschlüssel 25 und in 5 ein Generalschlüssel 26 in den Zylinderkern 6 eingesteckt. Die Schlüssel 24, 25, 26 weisen je weils einen Schaft 27 auf, der in Querschnitt zwei entgegengesetzt angeordnete Schmalflächen 28 und zwei entgegengesetzt angeordnete Breitflächen 29 aufweist. Der Schaft 27 bildet somit eine Schlüsselebene, die im eingesteckten Zustand die Stellfläche 12 beinhaltet. Mindestens eine der Schmalflächen 28 bildet eine Steuerbahn 30, die mit einer der Stellflächen 18, 19 20 der Plättchenzuhaltungen 13 zusammenwirkt.
  • Wie in 3 ersichtlich, stützt sich die Steuerbahn 30 des Normalschlüssels 24 in die erste Stellfläche 18 ab, um die Plättchenzuhaltung 13 in ihre Freigabestellung zu überführen. Die Steuerbahn 30 ist hierbei breiter gestaltet als die erste Stellfläche 18. Um zu verhindern, dass die Steuerbahn 30 des Normalschlüssels 24 mit der benachbarten dritten Stellfläche 20 in Anlage gerät, ist die dritte Stellfläche 20 durch einen Einschnitt 31 zwischen der erste Stellfläche 18 und der zweiten Stellfläche 19 gebildet. Dadurch das die Steuerbahn 30 und somit der Normalschlüssel 24 deutlich breiter gestaltet ist als die erste Stellfläche 18, ist der Schaft 27 des Schlüssels sehr stabil. Ferner entspricht dieses Schaftprofil herkömmlichen Schaftprofilen für übliche Plättchenzylinder, so dass herkömmliche Rohteile für Schlüssel verwendet werden können.
  • Der Schaft 27 ist zudem im Querschnitt punktsymmetrisch gestaltet, so dass der Normalschlüssel 24 auch in einer 180° um die Längsachse 5 verdrehten Stellung in den Schlüsselkanal 16 eingesteckt werden kann.
  • Der Hauptschlüssel 25 gemäß 4 unterschiedet sich von dem Normalschlüssel 24 dadurch, dass dieser ein spiegelbildliches Profil aufweist, so dass die Steuerbahn 30 mit der zweiten Stellfläche 19 in Anlage ist.
  • Der Generalschlüssel gemäß 5 ist im Vergleich zu den Normalschlüsseln 24 und den Hauptschlüsseln 25 deutlich schmaler gestaltet, da dieser in den Einschnitt 31 eingreift, damit die Steuerbahn 30 des Generalschlüssels 26 mit der dritten Stellkontur 20 in Anlage gelangt.
  • An den Breitflächen 29 der Schlüssel 24, 25, 26 weisen diese Führungsnuten 32, 33 auf, in die Führungsvorsprünge 34, 35 des Schlüsselkanals 16 eingreifen.
  • Dadurch, dass die Steuerbahnen 30 der Schlüssel an den Schmalflächen 28 und die Führungsnuten 32, 33 an den Breitflächen 29 vorgesehen sind, ist eine kompakte Bauweise möglich.
  • 1
    Zylindergehäuse
    2
    Flanschabschnitt
    3
    Befestigungsbohrung
    4
    Bohrung
    5
    Längsachse
    6
    Zylinderkern
    7
    Nut
    8
    Nut
    9
    Nut
    10
    Nut
    11
    Führungsausnehmung
    12
    Stellachse
    13
    Plättchenzuhaltung
    14
    Druckfeder
    15
    Vorsprung
    16
    Schlüsselkanal
    17
    Durchbruch
    18
    erste Stellfläche
    19
    zweite Stellfläche
    20
    dritte Stellfläche
    21
    Außenumfangsfläche
    22
    Sperrabschnitt
    23
    Sperrabschnitt
    24
    Normalschlüssel
    25
    Hauptschlüssel
    26
    Generalschlüssel
    27
    Schaft
    28
    Schmalfläche
    29
    Breitfläche
    30
    Steuerbahn
    31
    Einschnitt
    32
    Führungsnut
    33
    Führungsnut
    34
    Führungsvorsprung
    35
    Führungsvorsprung

Claims (13)

  1. Schließeinheit, insbesondere für Möbelschlösser, umfassend eine Längsachse (5), einen Zylinderkern (6) mit einem sich entlang der Längsachse (5) erstreckenden Schlüsselkanal (16) und mit Führungsausnehmungen (11), sowie Plättchenzuhaltungen (13), – die jeweils in einer zugehörigen Führungsausnehmung (11) aufgenommen sind und quer zur Längsachse (5) in Richtung einer Stellachse (12) zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verstellbar sind und – die jeweils einen zentralen Durchbruch (17) aufweisen, der eine erste Stellfläche (18), eine zweite Stellfläche (19) und eine dritte Stellfläche (20) bildet, wobei die dritte Stellfläche (20) durch einen Einschnitt (31) zwischen der ersten Stellfläche (18) und der zweiten Stellfläche (19) dargestellt ist, wobei die ersten Stellflächen (18) der Plättchenzuhaltungen (13) eine erste Codierung, die zweiten Stellflächen (19) der Plättchenzuhaltungen (13) eine zweite Codierung und die dritten Stellflächen (20) der Plättchenzuhaltungen (13) eine dritte Codierung der Schließeinheit bilden.
  2. Schließeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Stellflächen (18) dazu bestimmt sind, sich gegen die Steuerbahn (30) eines ersten Schlüssels (24) abzustützen, die zweiten Stellflächen (19) dazu bestimmt sind, sich gegen die Steuerbahn (30) eines zweiten Schlüssels (25) abzustützen, und die dritten Stellflächen (20) dazu bestimmt sind, sich gegen die Steuerbahn (30) eines dritten Schlüssels (26) abzustützen, um die Plättchenzuhaltungen (13) durch Einstecken des jeweiligen Schlüssels (24, 25, 26) in den Schlüsselkanal (16) in die Freigabestellung zu überführen.
  3. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Durchbrüche (17) in Richtung der Stellachse (12) größer ist als die Breite der Durchbrüche (17) in einem rechten Winkel zur Stellachse (12).
  4. Schließeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrüche (17) jeweils eine sich über die gesamte Breite des jeweiligen Durchbruchs (17) erstreckende Stellflächenkontur aufweisen, die die Stellflächen (18, 19, 20) bildet.
  5. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den Plättchenzuhaltungen (13) jeweils an einer Längsseite ein Vorsprung (15) vorgesehen ist, gegen die Federmittel (14) abgestützt sind, die die jeweilige Plättchenzuhaltung (13) zur Einnahme der Sperrstellung mit Kraft beaufschlagen.
  6. Schließeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federmittel (14) einerseits gegen die jeweilige Plättchenzuhaltung (13) und andererseits gegen den Zylinderkern (6) abgestützt sind.
  7. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinheit Schlüssel (24, 15, 26) umfasst, die jeweils mindestens eine Steuerbahn (30) aufweisen, dass die Schlüssel (24, 25, 26) jeweils einen abgeflachten Schaft (27) mit im Querschnitt zwei entgegengesetzt angeordneten Schmalflächen (28) und zwei entgegengesetzt angeordneten Breitflächen (29) aufweisen und dass zumindest eine der Schmalflächen (28) eine Steuerbahn bildet.
  8. Schließeinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass beide Schmalflächen (28) eine Steuerbahn (30) bilden.
  9. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinheit mindestens einen ersten Schlüssel in Gestalt eines Normalschlüssels (24) umfasst, der mindestens eine Steuerbahn (30) aufweist, die zur Anlage gegen die ersten Stellflächen (18) der Plättchenzuhaltungen (13) bestimmt sind.
  10. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinheit mindestens einen zweiten Schlüssel in Gestalt eines Hauptschlüssels (25) umfasst, der mindestens eine Steuerbahn (30) aufweist, die zur Anlage gegen die zweiten Stellflächen (19) der Plättchenzuhaltungen (13) bestimmt sind.
  11. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinheit mindestens einen dritten Schlüssel in Gestalt eines Generalschlüssels (26) umfasst, der mindestens eine Steuerbahn (30) aufweist, die zur Anlage gegen die dritten Stellflächen (20) der Plättchenzuhaltungen (13) bestimmt sind.
  12. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Plättchenzuhaltungen (13) in der Sperrstellung über die Außenumfangsfläche (21) des Zylinderkerns (6) vorstehen und in der Freigabestellung vollständig in der zugehörigen Führungsausnehmung (11) aufgenommen sind.
  13. Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinheit ein Zylindergehäuse (1) umfasst, das eine auf der Längsachse (5) zentrierte Bohrung (4) zur Aufnahme des Zylinderkerns (6) aufweist, wobei in der Bohrung (5) Nuten (7, 8, 9, 10) parallel zur Längsachse (5) gebildet sind, in die die Plättchenzuhaltungen (13) in Ihrer Sperrstellung eingreifen.
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