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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Schutzschalter mit einer Anzahl
von in einem Gehäuse
angeordneten Funktionsteilen. Sie bezieht sich weiter auf ein Verfahren
zur Herstellung derartiger Schutzschalter.
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Bei
der Herstellung von einpoligen oder mehrpoligen Schutzschaltern
mit oder ohne üblicherweise
durch ein Bimetall realisierten thermischen Schutz werden zunächst dessen
einzelnen Bauteile gefertigt, bevor diese in ein Schaltergehäuse nacheinander
eingesetzt werden. Diese Art der Herstellung ist besonders aufwändig und
eignet sich nicht oder nur begrenzt zur automatischen Fertigung
oder Bauteilbestückung
der Schutzschalter.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Verfahren
zur Herstellung derartiger Schutzschalter anzugeben. Des Weiteren soll
ein besonders effektiver, insbesondere mit einem hohen Automatisierungsgrad
herstellbarer Schutzschalter angegeben werden.
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Bezüglich des
Schutzschalters wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Bezüglich
eines zweipoligen Schutzschalters mit vier in einem Gehäuse angeordneten
Kontaktanschlüssen, die
von einem Gehäusesockel
gemeinsam umspritzt sind, sind erfindungsgemäß die Kontaktanschlüsse in einer
Ebene nebeneinander liegend angeordnet.
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Bezüglich des
Verfahrens wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 10. Dazu wird ein eine Anzahl von Funktionsteilen
mindestens eines Schutzschalters miteinander verbindender Metallstreifen
mit einem Gehäusesockel
des Schutzschalters umgespritzt. Anschließend wird der Metallstreifen
an einer schalterspezifischen Anzahl von Trennstellen aufge trennt. Dabei
wird unter Metallstreifen eine Anzahl von zusammenhängenden
Funktionsteilen verstanden, die Bauteile für den Schutzschalter darstellen.
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Bei
der Herstellung des Schutzschalters wird zunächst ein Metallstreifen mit
an diesem miteinander verbundenen, dem Schutzschalter zugeordneten Funktionsteilen
derart umspritzt, dass eine gebildete Spritzform als Gehäusesockel
die Funktionsteile teilweise umgibt. Beim Umspritzen des Metallstreifens sind
Aussparungen vorgesehen, an denen der Metallstreifen nach Austrocknung
des Gehäusesockels aufgetrennt
wird und somit die Funktionsteile des Schutzschalters voneinander
getrennt werden. Zur Endmontage des Schutzschalters wird der Gehäusesockel
unter Bildung eines geschlossenen Schutzschaltergehäuses verschlossen,
zweckmäßigerweise
mit einer Gehäusekappe.
Dies dient insbesondere zum Schutz der Funktionsteile des Schutzschalters.
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Die
Umspritzung des Metallstreifens erfolgt zweckmäßigerweise mittels eines Formwerkzeuges. Die
Auf- und/oder Abtrennung der Funktionsteile am bzw. vom Metallstreifen
erfolgt mittels eines hierfür geeigneten
Schneidwerkzeuges. Das Formwerkzeug weist Formelemente auf, die
im gespritzten Gehäusesockel
oder Sockelspritzteil an solchen Stellen die Aussparung oder Ausnehmung
bildet, an denen über die
jeweilige Ausnehmung ein Schneidwerkzeug zur Auftrennung eines Verbindungsstegs
des Metallstreifens an die jeweilige Trennstelle zwischen den entsprechenden
Funktionsteilen zu deren galvanischer Trennung oder elektrischer
Isolierung herangeführt werden
kann. Zur Bereitstellung des gewünschten Schutzschalters
oder -typs wird beispielsweise nur eine bestimmte Trennstelle aufgetrennt,
während
an einer anderen Trennstelle keine Auftrennung erfolgt.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung sind am Metallstreifen für den Schutzschalter
eine Anzahl von, insbesondere vier, unbeweglichen Funktionsteilen vorgesehen,
die als Anschlusskontakte für
einen mehrpoligen Anschluss des Schutzschalters ausgebildet sind.
Ein einpoliger Schutzschalter wird dann durch Abtrennen zweier Anschlusskontakte
hergestellt.
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In
zweckmäßiger Weiterbildung
ist das Verfahren dazu geeignet, den Fertigungsschritt des Umspritzens
des Metallstreifens für
mehrere Schutzschalter gleichzeitig durchzuführen. Dazu ist das Formwerkzeug
so ausgebildet, dass eine Anzahl von nebeneinander angeordneten
und dabei aneinander gereihten Metallstreifen mit jeweils einem
korrespondierenden Gehäusesockel
gleichzeitig umspritzt werden. Nach Austrocknung der Spritzform
werden die miteinander verbundenen und mit den Gehäusesockeln
versehenen Metallstreifen separiert. Anschließend werden die Funktionsteile
innerhalb der einzelnen Metallstreifen aufgetrennt. Die Auftrennung
der Funktionsteile kann auch zeitlich vor der Abtrennung der einzelnen
Metallstreifen erfolgen.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch die Verwendung eines Metallstreifens mit aneinander gereihten Funktionsteilen
eines Schutzschalters bei dessen Herstellung eine erhebliche Kostenreduzierung durch
Zeitersparnis erreicht wird. Des Weiteren können in einfacher Weise mehrere
Schutzschalter gleichzeitig gefertigt werden, indem nebeneinander angeordnete
oder aneinander gereihte Metallstreifen mit den jeweiligen Funktionsteilen
gleichzeitig umspritzt werden. Die Auftrennung der mit den Gehäusesockeln
umspritzten Metallstreifen in einzelne Schutzschalterbausteine erfolgt
durch Auftrennung zwischen den Metallstreifen, ähnlich der Auftrennung der
zu separierenden Funktionsteile innerhalb eines Metallstreifens.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 einen
Metallstreifen mit miteinander verbundenen Funktionsteilen eines
Schutzschalters,
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2 einen
die Funktionsteile gemäß 1 tragenden
Gehäusesockel,
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3 mehrere
aneinander gereihte Metallstreifen gemäß 1,
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4 einen
Schutzschalter gemäß 1 mit
thermischem Schutz im Montageendzustand ohne Gehäusekappe, und
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5 den
Schutzschalter nach 4 mit Gehäusekappe.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
einen Metall- oder Kontaktblechstreifen Mm mit
in dem dargestellten Fertigungsschritt bereits aus einem Stanz-
oder Kontaktblech durch Schneid-, Stanz- und/oder Biegearbeiten
herausgeformten Funktionsteilen Fn eines
Schutzschalters 1. Die Funktionsteile Fn stellen
im Wesentlichen Kontaktanschlüsse
F1 bis F4 dar, mit
welchen der Schutzschalter 1 an externe Stromkreise anschließbar ist.
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Weitere
Funktionsteile Fn des Schutzschalters 1 sind
ein nachfolgend auch als Stützelement
bezeichnetes Zwischenstück
F5 und ein Justierelement F6.
Das Zwischenstück
F5 und das Justierelement F6 sind
vorliegend mit dem Kontaktanschluss F3 über jeweils
eine in den Metallstreifen Mm eingeformte
stegartige Trennstelle 2 bzw. 3 verbunden. Die
Kontaktanschlüsse
F1 und F2 tragen – vorzugsweise
an abgewinkelten oder abgekröpften – Kontaktenden
jeweils ein Kontaktelement 4 bzw. 5.
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Die
innerhalb des Metallstreifens Mm aneinander
gereihten und dabei zweckmäßigerweise
in einer Ebene nebeneinander liegend angeordneten Kontaktanschlüsse F1 bis F6 sind in
dem dargestellten Fertigungsschritt über Trennstellen 6 miteinander verbunden.
Die beiden äußeren Kontaktanschlüsse F1 und F4 sind über weitere
Trennstellen 7 mit einem Streifenabschnitt 8 des
Metallstreifens Mm verbunden, so dass die
Kontaktanschlüsse
F1 bis F4 und über diese
die Funktionsteile Fn von dem Streifenabschnitt 8 noch
in der vorliegenden Position gehalten sind.
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Dieser
Streifenabschnitt 8 ist Teil einer in 3 gezeigten übergeordneten
Metallstreifeneinheit 9 mit beispielsweise m = 4 gleichen
Metallstreifen Mm. 1 zeigt
somit einen einzelnen dieser nebeneinander liegenden oder aneinander
gereihten Metallstreifen Mm, der bereits
von der übergeordneten
Metallstreifeneinheit 9 abgetrennt oder aus dieser herausgeschnitten
ist.
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2 zeigt
den mit einem Gehäusesockel 10 umspritzten
Metallstreifen Mm. Der Gehäusesockel 10 umfasst
ein Sockelteil 11 und ein daran zumindest annähernd senkrecht
oder rechtwinklig angeformtes Basisteil 12. Das Sockelteil 11 hält dabei die
Kontaktanschlüsse
F1 bis F4 in der
dargestellten Position und jeweils beabstandet zueinander. Im Anschluß an die
Umspritzung der Funktionsteile Fn werden
die Trennstellen 6 zwischen den Kontaktanschlüssen F1 bis F4 aufgeschnitten
und somit durchtrennt. Ebenso werden die Trennstellen 7 zwischen den
beiden äußeren Kontaktanschlüssen F1 und F4 im Anschluß an die
Umspritzung mit dem Gehäusesockel 10 durchtrennt.
Nach der Durchtrennung oder Auftrennung der Trennstellen 7 sind
die Kontaktanschlüsse
F1 bis F4 voneinander
separiert und damit galvanisch getrennt, so dass zwischen diesen
keine elektrisch leitende Verbindung mehr über die Trennstellen 6 und 7 besteht.
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Der
Gehäusesockel 10 weist
im Bereich dessen rückwandartig
ausgebildeten Basisteils 12 eine erste Wandausnehmung 13 im
Bereich zwischen dem Kontaktanschluss F3 und
dem Zwischenstück
F5 auf. Diese Ausnehmung oder Trennöffnung 13 ist derart
positioniert und ausgebildet, dass die Trennstelle 2 zwischen
dem Kontaktanschluss F3 und dem Zwischenstück F5 zumindest teilweise überspannt ist. Eine zweite
Ausnehmung oder Trennöffnung 14 ist
im Bereich der Trennstelle 3 zwischen dem Kontaktanschluss
F3 und dem Justierelement F6 angeordnet. Auch
diese Trennöffnung 14 überdeckt
oder überspannt
die zwischen dem Justierelement F6 und dem Kontaktanschluss
F3 vorgesehene Trennstelle 3 zumindest
teilweise, vorzugsweise jedoch wiederum vollständig.
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In
der Darstellung gemäß 2 sind
diese beiden Trennstellen oder -stege 2 und 3 bereits durchtrennt.
Dies ist ersichtlich aus den in Folge des Durchtrennens der Trennstellen 2 und 3 verbleibenden
Trennvorsprünge 15.
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Bei
der Herstellung mehrerer Schutzschalter 1 wird die in 3 gezeigte,
als Halbzeug bereits vorgefertigte Metallstreifeneinheit 9 in
ein Formwerkzeug eingelegt und mit den Gehäusesockeln 10 umspritzt.
Auch können
in einem Ferti gungsschritt die einzelnen Metallstreifen Mm bereits von der Metallstreifeneinheit 9 abgetrennt
worden sein. Nach Umspritzen der Metallstreifen Mm bzw.
der Metallstreifeneinheit 9 mit den Gehäusesockeln 10 werden
die Trennstellen 7 geöffnet
oder durchtrennt.
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Bei
einer Variante des Schutzschalters 1 ohne thermischen Schutz
ist ein Durchtrennen der Trennstellen 2 und/oder 3 nicht
erforderlich, so dass dann bei betriebsmäßigem Einsatz des Schutzschalters 1 der
Strom direkt vom Kontaktanschluss F3 auf das
Zwischenstück
F5 fließen
kann. Eine einpolige Schaltervariante eines Schutzschalters 1 wird
erreicht durch Entfernen der Kontaktanschlüsse F2 und F4. Ein zweipoliger Schutzschalter 1 weist
die vier vom Gehäusesockel 10 gemeinsam
umspritzten Kontaktanschlüsse
F1 bis F4 auf. Dabei
sind die Kontaktanschlüsse
F1 bis F4 in einer
Ebene nebeneinander liegend und somit plan zueinander angeordnet.
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Bei
einer Schaltervariante in Form eines mehrpoligen Schutzschalters 1 mit
thermischem Schutz werden die Trennstellen 2 und 3 durchtrennt. In
diesem Bereich ist dann ein Bimetall 17 angeordnet, wie
dies aus 4 ersichtlich ist. Zudem sind
an das Zwischenstück
F5 eine Kontaktfeder 18 und an den
Kontaktanschluss F4 eine Kontaktfeder 19 elektrisch
leitend angebracht. Die Kontaktfedern 18 und 19 stehen
freiendseitig in Überdeckung
mit den Kontaktelementen 4 und 5 der Kontaktanschlüsse F1 bzw. F2.
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Zur
Justierung des Bimetalls 17 dient das Justierelement F6. Hierzu ist das Justierelement F6 über
eine Justieröffnung 20 im
Basisteil 11 zugänglich.
Die Justieröffnung 20 und
die Trennöffnung 14 können dabei
ineinander übergehen,
wie dies in 2 dargestellt ist.
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Eine
mit einer Spiralfeder 21 federbelastete Schaltwippe 22 ist
drehbeweglich gehalten auf einer Drehachse 23, die an das
Basisteil 12 des Gehäusesockels 10 angeformt
ist. Die Schaltwippe 22 ermöglicht nach Art eines Handauslösers so wohl
das manuelle Einschalten als auch ein manuelles Ausschalten des
Schutzschalters 1.
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Ein
mit dem Bimetall 17 gekoppelter Schieber 24 ist
in einer langlochartigen Ausnehmung 25 des Gehäusesockels 17 schiebebeweglich
geführt (2).
Mittels des Schiebers 24 werden durch Einschalten des Schutzschalters 1 über die
Schaltwippe 22 die Kontakte zwischen den Kontaktfedern 18, 19 und
den Kontakten 4 bzw. 5 geschlossen. Im Falle einer Überstromauslösung wird
in Folge einer Erwärmung
des Bimetalls 17 dieses ausgebogen mit der Folge, dass
der Schieber 24 um dessen Schieberlängsachse verdreht und damit
die Kontakte 4, 18 bzw. 5, 19 geöffnet werden.
Gleichzeitig bewegt sich die im Einschaltzustand bei geschlossenen
Kontakten 4, 18 und 5, 19 vorzugsweise
verrastete Schaltwippe 22 in die dargestellte Ausschaltstellung.
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4 zeigt
den Schutzschalter 1 mit einer auf den Gehäusesockel 10 aufgerasteten
Gehäusekappe 26.
Aus dem die Gehäusekappe 26 und
den Gehäusesockel 10 gebildeten
Gehäuse
des Schutzschalters 1 stehen unter- oder bodenseitig die
Kontaktanschlüsse
F1 bis F4 in einer
Ebene nebeneinander liegend und somit miteinander fluchtend heraus. Die
Gehäusekappe 26 weist
oberseitig eine Gehäuseöffnung 27 auf,
in der die als Betätigungselement dienende
Schaltwippe 22 dreh- oder
schwenkbeweglich montiert ist. An der Gehäusekappe 26 vorgesehene
Rastelemente 28 dienen zur Verrastung und somit zur Fixierung
des Schutzschalters 1 in einer Einbau- oder Montageöffnung.
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- 1
- Schutzschalter
- 2,
3
- Trennstelle/-steg
- 4,
5
- Kontaktelement
- 6,
7
- Trennstelle/-steg
- 8
- Streifenabschnitt
- 9
- Metallstreifeneinheit
- 10
- Gehäusesockel
- 11
- Sockelteil
- 12
- Basisteil
- 13,
14
- Trennöffnung
- 15,
16
- Trennvorsprung
- 17
- Bimetall
- 18,
19
- Kontaktfeder
- 20
- Justieröffnung
- 21
- Spiralfeder
- 22
- Schaltwippe
- 23
- Drehachse
- 24
- Schieber
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Gehäusekappe
- 27
- Gehäuseöffnung
- 28
- Rastelement
- F1
- Funktionsteil
- F1–4
- Kontaktanschluss
- F5
- Zwischenstück
- F6
- Justierelement
- Mm
- Metallstreifen