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Die
Erfindung betrifft eine Lebensmittelbehandlungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Gemäß der
DE 252 87 40 A1 sollen
die üblicherweise
in einer Kammer eingebrachten Fleischwaren von allen Seiten mit
einer Räucherlösung aus mit
frisch bereitetem Räucherrauch
geräucherten wasserlöslichen
Lebensmitteln, wie Kochsalz, Zucker o. dgl., mit Karamel und/oder
anderen braun würzenden
Lebensmitteln berieselt, geduscht o. dgl. werden, wobei je nach
Bedarf die Räucherlösung kalt,
warm, heiss oder verdampft eingebracht wird.
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Durch
die
DE 129 159 60
A1 ist es bekannt geworden, dass der Ventilator in die
Tür oder
Seitenwand der Kammer eingebaut ist. Dadurch ist der Ventilator
gut zugänglich.
Diese Anordnung des Ventilators eröffnet außerdem die Möglichkeit,
die Kammern so hoch zu bauen, dass sie sich über die ganze Höhe des Raumes
erstrecken, so dass gegenüber
bekannten Kammern mit an der Kammerdecke angeordnetem Umwälzventilator
zusätzlicher
Behandlungsraum gewonnen wird.
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Ein
Verfahren zur Nahrungsmittelreifung ist durch die
DE 439 51 33 C2 bekannt
geworden.
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DE 723 02 07 U betrifft
einen Raucherzeuger, der dadurch gekennzeichnet ist, dass in einem Gehäuse ein
mit einer Isolierung, einem Deckel und einem Einfüllsieb versehener
Sägemehl-Vorratsbehälter vorgesehen
ist, aus dem mittels einer Dosierwalze über einen Verteilerrechen Sägemehl gleichmässig auf
eine elektrisch beheizte Glimmplatte aufbringbar ist.
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Eine
Vorrichtung zum Räuchern
mithilfe von Flüssigrauch
ist in der
DE 296
188 33 U1 beschrieben.
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Rohrzucker
ist ein meist unraffiniert angebotener und damit brauner Zucker,
der aus Zuckerrohr, einem 4–6
cm dicken Gras, durch Auspressen des Pflanzensafts gewonnen wird.
Ein anderer Name für Rohrzucker
ist Saccharose. Rohrzucker ist ein Disaccharid, ein aus zwei Monosaccharidmolekülen (Glucose
und Fructose) aufgebauter Zucker. Die Summenformel lautet C12H22O11.
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Grundsätzlich kann
dieser Stoff aufgrund der chemischen Zusammensetzung unter Rauchentwicklung
verschwelt werden.
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Den
unter höherer
Temperatur bräunenden Effekt
von Zucker hat man sich im Bereich der Fleisch- und Wurstverarbeitung
bereits seit langer Zeit zu Nutze gemacht. (Zuckercouleur: Durch
Erhitzen von Zucker mit Alkalizusatz gewonnen. Couleur ist ein intensiv
brauner Farbstoff ohne Süßkraft.
Zum Färben
von Lebensmitteln, Spirituosen, Colagetränken usw.) Zwischen folgenden
Zuckersorten wird unterschieden:
- – Braunzucker:
Braunzucker ist Kristallzucker mit anhaftenden Sirupresten von Rohzucker.
Für Süßspeisen,
Backwaren, Getränke,
Müsli.
- – Gelbzucker:
Ist nur teilweise raffinierter Kristallzucker, der durch anhaftenden
Sirup gelbbraun gefärbt
und klebrig ist. Für
Süßspeisen,
Backwaren, Getränke,
Müsli.
- – Gelierzucker:
Ist Kristallzucker, dem Apfelpektin und Zitronensäure beigemengt
sind.
- – Einsiedelzucker
für Marmeladen,
Gelee.
- – Hagelzucker:
Ist weißer,
grobkörniger
Zucker. Als Dekor zum Bestreuen von Back und Konditoreiwaren.
- – Kandiszucker:
Raffinadezucker in grossen Kristallen, weiß oder gelblich bis braun.
Brauner Kandiszucker enthält
durch karamelisierten Zucker seine Farbe und sein Aroma. Süßungsmittel
für Milch,
Glühwein,
schwarzen Tee, Kräutertee.
- – Kristallzucker:
Normal und Feinkristallzucker – raffinierter
Zucker, macht 90% des Absatzes aus. Karamellzucker: Ohne Zusatz,
nur durch erhitzen gewonnene natürliche
Zuckerfarbe. Karamel hat eine geringe Süßkraft. Für Süßspeisen, Puddings, Cremes,
Krokant, Zuckerwaren, Früchte.
- – Puderzucker:
Puderzucker ist feinst vermahlener Kristallzucker. Für Backwaren
und Mehlspeisen, zum Bestreuen, für Glasuren.
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In
China u. a. Ländern
wird historisch seit Jahrhunderten mit Rohrzucker geräuchert.
Dieses Verfahren wird bisher unkontrolliert und nicht mit mechanisch
automatisierten Raucherzeugern durchgeführt.
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Der
Anmelder hat sich die Aufgabe gestellt, diese Raucherzeugungsart
zu automatisieren und somit reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Lebensmittelbehandlungseinrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Neben
der Anwendung als Raucherzeugungsverfahren im Sinne der Geschmacks-
und Farbgebung der Produkte kann die erfindungsgemäße Lebensmittelbehandlungseinrichtung
auch als Zusatzeinrichtung zum gleichmäßigen Backen und Bräunen von
Lebensmitteln in Brat- und Backanlagen eingesetzt werden.
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Zur
kontrollierten Zuführung
des Zucker-Wasser-Gemischs umfasst die Zuführeinrichtung ein Zulaufventil
und einen Dosierkopf.
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Bei
Einsatz von Zucker in fester Form wird der Zucker durch ein Walzensystem,
Rüttelsystem, Schneckenförderer o. ä. zugeführt.
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Die
Schweleinrichtung kann in einfacher und trotzdem effektiver technischer
Realisierung durch eine beheizbare Schwelplatte ausgebildet sein.
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Zur
Aufbereitung des Zucker-Wasser-Gemischs kann ein Vorratsbehälter mit
einem Rührwerk für das Zucker-Wasser-Gemisch
vorgesehen sein.
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Vorteilhafterweise
kann ein angetriebener Schaber zur leicht durchführbaren Reinigung der Schwelplatte
vorgesehen sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend
mit Bezug zur Figur der Zeichnung näher erläutert. Die Figur zeigt einen
Raucherzeuger im Längsschnitt.
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Aus
der Figur ist der wesentliche Aufbau eines Raucherzeugers 1 mit
einer Raucherzeugersteuerung 14 ersichtlich. Der Raucherzeuger 1 umfasst ein
Raucherzeugergehäuse 2 mit
einer Raucherzeugertür 3 und
einer Revisionstür 4 zur
Aufnahme des zu räuchernden
Guts. Ein Getriebemotor 5 und ein Kettenantrieb 6 sind
zum Antrieb einer Antriebswelle 7 mit einer Lagerung 8 vorgesehen.
Ein mit der Antriebswelle fest verbundener Schaber 9 ermöglicht eine
Ascheentfernung auf einer Schwelplatte 10, welche über ein
elektrisches Heizelement beheizt wird. Mithilfe einer Nachstelleinrichtung 11 kann
die Anpresskraft des Schabers 9 in vertikaler Richtung
auf die Schwelplatte 10 eingestellt werden. Ein pneumatisch
betätigtes
Zulaufventil 12 dient der Zuführung des Räuchermaterials, d. h. des Rohrzucker-Wassergemischs, aus
einem Vorratsbehälter 13 mit
scharniertem, klappbarem Deckel. Die Dosierung erfolgt über einen
Dosierkopf 15 für
das Räuchermaterial. Ein
Rührarm
eines Rührwerks
verteilt das Rohrzucker-Wassergemisch
im Vorratsbehälter 13.
Zur Bewegung des Rührarms
sind eine Rührwelle 16 und ein
Antriebsmotor 17 ausgebildet. Verschwelte Zuckerrückstände können von
einem Aschekasten 18 aufgenommen werden.
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Der
zur Verwendung kommende Zucker muss, bevor er im Raucherzeuger 1 eingesetzt
werden kann, in Trinkwasser aufgelöst werden. Das optimale Mischungsverhältnis beträgt, je nach
Konsistenz des Zuckers, 1 Gewichtsteil Wasser und 2–8 Gewichtsteile
Zucker. Das Mischungsverhältnis
erfolgt in Abhängigkeit
der Zuckerkonsistenz. Das Zucker-Wasser-Gemisch sollte vor Einfüllen in
den Vorratsbehälter 13 gut
durchmischt werden.
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Vor
Beginn des Räucherprozesses
erfolgt ein Vorheizen der Schwelplatte 10 mittels des an
der Unterseite angeordneten elektrischen Heizelementes oder eine
andere Wärmequelle.
Die Dauer dieser Vorheizzeit kann an der Steuerung gewählt werden. Bei
der Schwelplatte handelt es sich um eine ebene oder gewölbte, vorzugsweise
runde Platte aus Stahl, Edelstahl oder anderem Material.
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Durch Öffnen des
pneumatisch betätigten Zulaufventils 12 oder
einer anderen geeigneten Verteilereinrichtung wird beim Räucherprozess
das Räuchermaterial-Wassergemisch über den
Dosierkopf 15 auf die auf 250°C bis 450°C vorgewärmte Schwelplatte 10 geleitet
und gleichmäßig auf
der Schwelplatte 10 verteilt. Das Öffnungsintervall des Zulaufventils 12 kann über die
Steuerung 14 eingestellt werden.
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Optional
kann die Temperatur der Schwelplatte 10 über einen
Thermostat geregelt werden. Die Leistung des elektrischen Heizelementes
kann ebenfalls stufenlos oder in Stufen geregelt werden.
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Die
Beheizung der Schwelplatte 10 kann außer durch elektrische Heizelemente
alternativ durch offene Gasflamme oder Verbrennung anderer fossiler Brennstoffe
erfolgen.
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Zur
Erhöhung
der Rauchdichte können
mehrere beheizte Schwelplatten 10 mit gleichen oder unterschiedlichen
Durchmessern übereinander
angeordnet sein, wobei das jeweilige Temperaturniveau und die Leistung
der einzelnen Schwelplatten 10 unterschiedlich sein kann.
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Das
auf der Schwelplatte 10 gleichmäßig verteilte Zucker-Wassergemisch
wird über
ein ebenfalls einstellbares Zeitintervall auf der Schwelplatte 10 verschwelt.
Der Grad der Verschwelung und somit die Geschmacksgebung des entstehenden
Räucherrauches
kann durch diese einstellbare Verschwelzeit variiert werden.
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Nach
Beendigung des Intervalls werden die verschwelten Rückstände durch
Drehen des Schabers 9 von der Schwelplatte 10 entfernt.
Die Rückstände werden
in den Aschekasten 18 abgerührt und dort gesammelt.
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Damit
eine Klumpenbildung des Zucker-Wassergemisches im Vorratsbehälter 13 verhindert
und eine gleichbleibende Konzentration und Durchmischung gewährleistet
ist, befindet sich im Vorratsbehälter 13 ein
durch den Elektromotor 17 angetriebenes Rührwerk.
Dieses wird in einstellbaren Intervallen (auch bei Stillstandszeiten
des Raucherzeugers 1) eingeschaltet.
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Der
Raucherzeuger 1 ist für
Kreislaufbetrieb ausgelegt und kann im hermetisch geschlossenen System,
emissionsfrei, betrieben werden. Wie oben beschrieben, erfolgt eine
intervallmäßige Raucherzeugung.
Die erzeugte Rauchdichte ist nicht vergleichbar mit anderen bekannten
Raucherzeugungsverfahren. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Geschmacks-
und Färbekraft
des Räucherrauches.
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Zur
weiteren Modifizierung der Rauchbestandteile ist die Zumischung
von Aromastoffen bzw. auch naturbelassenem Holz (z. B. in Form von
Sägemehl)
oder anderen naturbelassenen Stoffen möglich. So wird z. B. durch
Zumischung von ca. 1–2% Buchenholz
Sägemehl
eine deutliche Änderung
der Geschmacksgebung und Färbekraft
erreicht.
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Die
sowohl in der angeschlossenen Räucheranlage
als auch im Raucherzeuger 1 angelagerten Verunreinigungen
lassen sich, im Gegensatz zu allen anderen Raucherzeugungsarten,
problemlos mit Frischwasser entfernen. Bei länger anhaftenden Ablagerungen
können
diese mit Wasser unter Zusatz eines handelsüblichen Reinigers entfernt
werden.
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Somit
entfällt
der Einsatz von teuren, das Abwasser belastenden Reinigungsmitteln,
wie z. B. Rauchteerlösern
o. ä.
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- 1
- Raucherzeuger
- 2
- Raucherzeugergehäuse
- 3
- Raucherzeugertür
- 4
- Revisionstür
- 5
- Getriebemotor
- 6
- Kettenantrieb
- 7
- Antriebswelle
- 8
- Lagerung
- 9
- Schaber
- 10
- Schwelplatte
- 11
- Nachstelleinrichtung
- 12
- Zulaufventil
- 13
- Vorratsbehälter
- 14
- Raucherzeugersteuerung
- 15
- Dosierkopf
- 16
- Rührwelle
- 17
- Antriebsmotor
- 18
- Aschekasten