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Verfahren und Einrichtung zur Erhöhung der Backfähigkeit von Weizen-
u. dgl. Mehl Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erhöhung der Backfähigkeit
von Weizen- u. dgl. Mehl durch prozentualen Zusatz von konditionierten Grieß- oder
Dunstflocken und auf die Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
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Das Neue der Erfindung besteht darin, während der Vermahlung von insbesondere
Weizen einen Teil der anfallenden Grieße oder Dunste abzuzweigen, mit Hilfe von
Walzen zu Flocken zu pressen und sie dann in einer besonderen Vorrichtung mit feuchter
Heißluft bei einer Temperatur von 70 bis 8o° etwa 8 bis to Minuten zu behandeln.
Anschließend werden die so behandelten Produkte dem Hauptmehl im Vermahlungsgang
wieder zugeführt. Die überführung der Grieße und Dunste in Flocken kann vor oder
nach der Wärmebehandlung erfolgen. Das neue der Erfindung erstreckt sich weiter
auf die besondere Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Günstig hat sich
die Anwendung einer Klimaanlage nach dem Prinzip der Luftumwälzung bewährt. Hierbei
wird die Warmluft auf den gewünschten Wärmegrad, zwischen 70 und 8o° liegend,
gebracht und unter Verwendung der neuen Einrichtung konstant gehalten.
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Von der Tatsache ausgehend, daß die Bäcker ihren Teig nicht immer
so intensiv kneten und behandeln '.können, wie es eigentlich notwendig ist, um die
einzelnen Kleberpartikelchen aufzulockern, wird erfindungsgemäß der Grieß oder Dunst
verflockt aufgelockert. Die durchgeführten Backversuche nach zwei unten angegebenen
Rezepten zeigen eindeutig die Erhöhung der Backfähi@gikeit, die Vergrößerung des
Volumens und größere Teigausbeute bei den einzelnen Gebäcken.
Beispiel mit Grießflocken |
Versuch Mehl Zusatz H`0 Brotvolumen |
Grießflocken |
i. 4009 - 26o cm:` 1350 cm:; (unbehandelt) |
2. 3969 10/- = 49 26o - 15o0 - |
3. 388 g 3% = 12 g 26o - 151o - |
4. 38o g 50/a - 20g 270 - 1530 - |
5. 36o g 10% = 409 27o - 1590 - |
Wassertemperatur 27°, Ofentemperatur 280' |
Beispiel in it Dunstflocken |
Versuch Mehl Zusatz H.: O Brotvolumen |
Dunstflocken |
i. 4009 -- 270 cm:t 1250 cm' (unbehandelt) |
2. 3969 10/0 = 49 270 - 1350 - |
3. 388 g 30/0 = 12g 27o - 151o - |
4. 380g 5% = zog 28o - 1520 - |
5. 36o g 1o°% = 409 28o - 1540 - |
Wassertemperatur 28°, Ofentemperatur 280' Der Zusatz von Grieß- oder Dunstflocken
machte sich, wie die Versuche ergeben haben, schon bei der Vorgare in steigendem
Maße bemerkbar. Alle Gebäcke waren einwandfrei.
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Während bei der ersten Ausführungsart die Konditionierung mittels
trockener Wärme unter Zusatz von feuchter Luft vor sich geht und erst nach dem Verflocken
des Grießes oder Dunstes vorgenommen wird, geschieht es bei der zweiten Art in umgekehrter
Form, und zwar wie folgt: Der Grieß wird in einem zu diesem Zweck besonders konstruiertenDämpfapparat
präpariert und anschließend auf einem Glattstuhl verflockt.. Die Dämpftemperatur
wird der Weizenart an.gepaßt. Die Dämpfdauer richtet sich nach der 14en ge des aufgegebenen
Gutes und liegt im Mittel zwischen 8 und io Minuten.
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141t den beiden hier angeführten Verfahren wird die Erhöhung der Backfähigkeit
und die Vergrößerung des Brotvolumens erreicht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsforen der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht -der zur
Ausführung des Verfahrens erforderlichen Einrichtung.
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Das Einlaufrohr i kann je nach Eintritt des zur Verarbeitung korhmenden
Gutes mit oder ohne Trichter ausgeführt sein. Das zu präparierende Gut gelangt durch
den Einlauf i auf eine Speise@i-alze 2. Die Speisewalze ist kreuzförmig, so daß
zwischen je zwei Balken jedesmal ein ganz bestimmtes Quantum aufgenommen werden
kann. Von der Speise-%\ alte 2 wird Glas zur Verarbeitung kommende Gut auf eine
weitere Speisewalze 3 geführt und von hier auf ein Fließband d. Die Speise-,valze
3 hat insbesondere die Aufgabe, das zu verarbeitende Gut auf die Förderbänder :I
zu bringen. Diese Förderbänder 4 haben die Aufgabe, das zu behandelnde Gut durch
die Apparatur zu transportieren und zu wenden. Außerdem kann durch die regulierl)are
Transportgeschwindigkeit die Dauer der Präparation des Gutes beeinflußt werden.
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Nach Verlassen der Förderhänder 4 gelangt das so präparierte Gut in
die Ausgangsschleuse 5, von dort zurück in die Passage, wo es entnommen ivurdL und
ist somit wieder zugemischt. In unmittelbarer Nähe des Bodens der Vorrichtung ist
eine Schnecke 6 vorgesehen, «-elche den Zweck hat, etwaigen Mehlstaub von den Bändern
4 zu sammeln und ebenfalls in die Schleuse 5 zu bringen.
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Von dem Motor 7 erfolgt der Antrieb zti den Speisewalzen 2 und 3.
Bänder - und Ausgangsschleusen 5. Die Sammelschnecke wird vorn Getriebekasten8 unter
EinschaltungeinesVorgeleges9 angetrieben. Desgleichen die vierstufige Scheibe 1o.
Von der Scheibe io werden für die prozentuale Bemischung die Speisewalzens 2 und
3 aiigetrielxin.
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Ein Exhaustor i i sorgt für die udtige Warmluftumwälzung.
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Die Be heizung erfolgt durch Heizelemente 13.
Der Warmluftdurchgang
führt im Rundlauf durch Leitung 12 zum Exhaustor i i. Im eingebauten Wasserbehälter
14 wird mit auf 70 bis 8o° angewärmter Heißluft Wasser zum Verdunsten gebracht
und sorgt so für die erforderliche Luftfeuchtigkeit. Letztere wird durch einen Kontakt
1 7 konstant gehalten. Ein weiterer Kontakt 18 ist vorges 'hen mit der Aufgabe,
die Warmhift auf der gee 1
wünschten Temperatur Von etwa 70 lies 80° zu halten.
Vorgesehene Zonenthermometer i9 gehen Übersicht Tiber die Temperatur innerhalb der
Einrichtung. Die ganze Einrichtung ist durch eine
doppel«,andige
isolierte Ummantelung 20 gegen Wärmeluft geschützt. Die ganze Einrichtung wird in
einem Rahmen 21 gehalten. Innerhalb der gehäuseartigen Umrahmung befinden sich Blechwände,
die durchlöchert sind. Die Kopfwände dieser Blechwände sind, soweit keine überbrückenden
N'erstrebungen vorgenommen sind, frei und somit durchlässig. Die Bänder 4 werden
je mittels einer Spannvorrichtung 22 ausgerichtet und in Spannung gefhalten.
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Die ganze Einrichtung wird auf einer Fußplatte 23 gehalten. Die gesamte
elektrische Einrichtung wird durch eine Schalttafel 16 mit Relais angestellt und
gesteuert. Zur Innenbeleuchtung der gehäuseartigen Einrichtung dient ein vorgesehener
Beleuchtungskörper 14. Die beiden Stirn oder Seitenwände haben Glaseinsätze zur
Beobachtung und Kontrolle des inneren Vorganges.