-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln einer
wiederbebilderbaren Druckform nach einem Drucken gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
-
Des
Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum
Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform nach einem Drucken
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 9.
-
Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, Druckformen, insbesondere
solche für
den Offsetdruck, derart auszugestalten, dass diese nicht nur für einen
Druckvorgang, sondern für
mehrere, verschiedene Druckbilder erzeugende Druckvorgänge verwendet
werden können
und folglich als wiederverwendbare oder wiederbebilderbare Druckformen
bezeichnet werden können.
Bevor eine Druckform, welche zum Drucken mit Druckfarbe eingefärbt wurde,
für einen
erneuten Druckvorgang mit einem neuen Druckbild versehen werden
kann, muss die von dem vorhergehenden Druckvorgang auf der Oberfläche der
Druckform verbliebene Restfarbe von der Oberfläche in einem Reinigungsschritt
entfernt werden. Gegebenenfalls muss die gereinigte Druckformoberfläche vor
einem Wiederbebilderungsvorgang, z.B. durch Einstrahlung von UV-Licht,
aktiviert werden.
-
Die
DE 102 27 054 A1 beschreibt
eine wiederverwendbare Druckform, insbesondere für den Einsatz im Offsetdruck,
wobei die Druckform z. B. einen Träger aus Titan mit einer nativ
oxidierten Titanoberfläche
aufweist, welche mit amphiphilen Molekülen in wässriger oder alkoholischer
Lösung,
z. B. mit einer Hydroxamsäure
oder einer Phosphonsäure
derart belegt ist, dass die Druckform eine hydrophobe Oberfläche aufweist. Die
Druckform kann mittels Infrarotlicht bebildert werden, wobei an
den Stellen, welche mit Infrarotlicht beaufschlagt wurden, die amphiphilen
Moleküle
entfernt und die hydrophile Oberfläche der Druckform freigelegt wird.
Nach einem Druckvorgang wird die Oberfläche der Druckform z. B. unter
Zuhilfenahme eines handelsüblichen
Reinigungsmittels wie Eurostar (der Firma DC Druck Chemie GmbH,
Ammerbuch-Altingen in Deutschland) von Druckfarbe gereinigt bzw.
befreit und mit UV-Licht großflächig gelöscht. Daran
anschließend wird
die Oberfläche
der Druckform mit amphiphilen Molekülen belegt.
-
Aus
der
EP 0 911 154 A1 ist
ebenfalls bereits die Verwendung einer Titandioxid-Oberfläche als
wiederbebilderbare Druckform bekannt, wobei auch hier ein UV-Löschen vorgesehen
ist und die Druckform direkt nach dem Druckende in einer Waschstation
von Druckfarbe gereinigt wird.
-
Es
wäre wünschenswert
und unter Kostenaspekten vorteilhaft, auf eine Löschvorrichtung wie z. B. die in
den oben zitierten Druckschriften verwendeten UV-Löschvorrichtungen,
oder auch andere bekannte Löschvorrichtungen,
wie z. B. Plasmalöschvorrichtungen
oder mechano-chemisch wirkende Vorrichtungen, verzichten zu können und
stattdessen lediglich eine Reinigungsvorrichtung und eine Vorrichtung
zum Belegen mit amphiphilen Molekülen vorzusehen. Da die Produktion
während
des Wiederbebilderns unterbrochen ist, besteht ebenfalls der Wunsch,
diese Unterbrechung durch aufwendige Löschvorgänge mit langen Prozesszeiten
auf ein Minimum zu reduzieren oder gar zu vermeiden.
-
In
der
EP 0 962 333 A1 wird
ein Wiederbebilderungsverfahren beschrieben, bei welchem nach Druckende
alle auf der Oberfläche
der verwendeten Druckform befindlichen selbstorganisierenden Moleküle zunächst durch
Energiezufuhr entfernt werden und eine neue Schicht dieser Moleküle aufgebracht
wird.
-
Da
auch der Prozessschritt des Entfernens von selbstorganisierenden
Molekülen
Zeit kostet und somit Produktionsausfallzeiten erzeugt, wäre es weiterhin
wünschenswert,
auf diese Entfernen verzichten zu können.
-
Aus
einer Veröffentlichung
von R. Hofer et al. in Langmuir 2001, 17, 4014–4020, sind bereits spezielle amphiphile
Moleküle
in wässriger
Lösung
bekannt.
-
Ausgehend
von dem oben zitierten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
die es jeweils ermöglichen,
eine wiederbebilderbare Druckform auf einfache Weise in einen für eine erneute
Bebilderung und ein erneutes Drucken definierten, homogen hydrophoben
Ausgangszustand zu bringen.
-
Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 9 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
-
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform nach einem Drucken,
wobei die Druckform einen mit amphiphilen Molekülen versehenen Träger aufweist
und für
ein erneutes Drucken im Verlauf eines Wiederbebilderungsvorgangs
von Druckfarbe gereinigt und mit amphiphilen Molekülen versehen
wird, zeichnet sich dadurch aus, dass die Druckform im Verlauf des
Wiederbebilderungsvorgangs im Wesentlichen vor dem Reinigen von
Druckfarbe mit amphiphilen Molekülen
versehen wird.
-
Erfindungsgemäß und in
Abkehr von den Lösungen
des Standes der Technik wird in dem Verfahren die wiederbebilderbare
Druckform im noch ungereinigten, d. h. mit Druckfarbe versehenen
Zustand, bereits mit amphiphilen Molekülen versehen. Die dabei auf
die Oberfläche
der Druckfarbe aufgebrachten amphiphilen Moleküle gelangen zumindest an den
nicht mit Druckfarbe versehenen Stellen der Druckform an die Oberfläche der
Druckform und binden dort an. Auf diese Weise kann die Oberfläche der
Druckform vollflächig
mit amphiphilen Molekülen
belegt werden, bevor die Druckform von Druckfarbe gereinigt wird.
Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass
das Durchführen
der Reinigung nach dem Wiederbelegen mit amphiphilen Molekülen in einfacherer
Weise durchführbar
ist und insbesondere in kurzer Zeit zu einem befriedigenden Reinigungsergebnis
führt,
da die Druckfarbe nicht direkt mit der Oberfläche des Trägers in Berührung kommt. Nach dem Reinigen
steht somit die bereits vorher mit amphiphilen Molekülen belegte
Oberfläche
der Druckform für
einen erneuten Bebilderungsprozess und ein sich daran anschließendes erneutes
Drucken zur Verfügung.
Ein separater Schritt des Löschens
der Druckform kann auf diese Weise vorteilhaft vermieden werden,
da die Druckform durch das Aufbringen der amphiphilen Moleküle in einen
definierten, homogen hydrophoben Zustand und somit in einen gelöschten Zustand überführt wird.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Druckform mit in wässriger Lösung befindlichen Molekülen versehen.
Durch die Verwendung von amphiphilen Molekülen in wässriger Lösung können Probleme, welche im Zusammenhang
mit der Verwendung von alkoholischer Lösung auf Grund niedriger Flammpunkte
entstünden,
in vorteilhafter Weise vermieden werden. Gleichzeitig ergibt sich
der Vorteil, dass die wasserlöslichen
amphiphilen Moleküle
sehr leicht durch das Feuchtmitttel auf der Druckformoberfläche zur Oberfläche des
Trägers
hin diffundieren und dort anbinden können. Darüber hinaus ergibt sich der
Vorteil, dass die wässrige
Lösung
den Träger
nicht anlöst,
was bei der Verwendung von ethanolischer Lösung zu erwarten wäre.
-
Gemäß einer
diesbezüglich
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Druckform mit in wässriger Lösung befindlicher Alcylphosphonsäure und/oder
mit in wässriger
Lösung
befindlichem Salz von Alcylphosphonsäure versehen. Alternativ kann
die Druckform auch mit in wässriger
Lösung
befindlichem Alcylphosphat und/oder mit in wässriger Lösung befindlichem Salz von
Alcylphosphat versehen werden.
-
Gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Druckform im Verlauf des Wiederbebilderungsvorgangs vor und/oder
nach dem Versehen mit amphiphilen Molekülen mit Wasser, insbesondere
mit destilliertem Wasser, gespült.
Durch das Spülen
der Druckform vor dem Versehen mit amphiphilen Molekülen wird
das auf der Druckform befindliche Feuchtmittel durch Wasser ersetzt,
durch welches die amphiphilen Moleküle leichter zur Oberfläche der
Druckform gelangen können,
als durch das mit Hilfsstoffen versetzte Feuchtmittel. Durch das
Spülen
der Druckform nach dem Versehen mit amphiphilen Molekülen kann
ein Überschuss
an solchen Molekülen
auf einfache Weise entfernt werden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, dass die Druckform im Verlauf des Wiederbebilderungsvorgangs
mit Infrarotstrahlung bebildert wird. An den bebilderten Stellen
werden die amphiphilen Moleküle
von der Oberfläche
der Druckform entfernt und die hydrophile Eigenschaft der Druckform
führt zu
einem guten Feuchten an diesen Stellen, d. h. zu einer sehr guten
Benetzung mit Feuchtmittel. Die hydrophile Eigenschaft der Druckform
kann gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verbessert
werden, indem die Druckform im Verlauf des Wiederbebilderungsvorgangs
mit einem Gummiermittel behandelt wird. Dieses lagert sich an den
bebilderten Stellen der Druckformoberfläche an und beeinflusst die
hydrophile Eigenschaft in positiver Weise.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform nach einem Drucken
sowie die vorteilhaften Ausführungsformen
des Verfahrens können
weiterhin in einem Nassoffset-Druckverfahren Anwendung finden, bei
welchem eine wiederbebilderbare Druckform, welche einen mit amphiphilen
Molekülen
versehenen Träger
aufweist, zum Einsatz kommt.
-
Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform nach einem Drucken,
wobei die Druckform einen mit amphiphilen Molekülen versehenen Träger aufweist,
und wobei die Vorrichtung eine Reinigungseinheit zum Reinigen der
Druckform von Druckfarbe und eine Einheit zum Belegen der Druckform
mit amphiphilen Molekülen
aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung eine Steuereinheit
aufweist, welche die Einheit zum Belegen der Druckform in amphiphilen
Molekülen
derart ansteuert, dass diese im Verlauf eines Wiederbebilderungsvorgangs
im Wesentlichen vor der Reinigungseinheit tätig wird.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Ansteuerung
gehen dieselben Vorteile einher, wie sie oben mit Bezug zu dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben wurden.
-
Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine, insbesondere
in einer Offsetdruckmaschine, eingesetzt werden.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
-
In
den Zeichnungen zeigen:
-
1 Ablauf
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
und
-
2 Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
In
den Figuren sind einander entsprechende oder gleiche Merkmale mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt
schematisch den Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In einem Verfahrensschritt 100 (Bereitstellen) wird eine
Titan-Druckform 110, welche einen Träger 120 aus Titan (Ti)
mit einer oxidierten Oberfläche 130 aus
Titandioxid (TiO2) – alternativ
aus TiOx, ZrO2, Al2O3, einem anderen Metalloxid oder Edelstahl – und eine
auf der Oberfläche 130 befindliche
Belegung mit einer Schicht 140 aus amphiphilen Molekülen aufweist,
bereitgestellt. Durch die Belegung mit den amphiphilen Molekülen weist die
Oberfläche
der Druckform 110 eine definierte homogene Hydrophobie
auf.
-
Bei
einer Erstpräparation
der Druckform 110 vor einem ersten Drucken kann die Druckform
in einem ersten Schritt mit Aceton vorgereinigt und mit ultravioletter
Strahlung gereinigt und aktiviert werden (Beispiel: Verwendung eines
Xenon-Excimer-UV-Strahlers mit einer Intensität von 45 mW/cm2 und
einer Wellenlänge von
172 nm; Anwendung etwa 10 Minuten). In einem zweiten Schritt der
Erstpräparation
kann die Druckform 110 für bis zu 60 Sekunden in 1 mM
wässriger
Lösung
amphiphiler Moleküle
getaucht werden, wodurch die Oberfläche der Druckform 110 einen
hydrophoben Charakter erhält
und oleophil für
konventionelle Offsetdruckfarben wird. Ferner können Titan-Druckformen während der
Erstpräparation
auch aufgeraut werden, wobei sich eine Rauheit (RMS) von etwa 350
nm bewährt
hat.
-
In
einem Verfahrensschritt 200 (Bebildern) wird die Druckform 110 an
Nicht-Bildstellen 210,
d. h. an solchen Stellen, die keine Farbe annehmen sollen, mit Infrarotstrahlung 220 (Beispiel:
Wellenlänge
etwa 810 bis 1100 nm, Leistung etwa 1 bis 5 W, Fluenz etwa 30 bis
40 J/cm2 bei einer Bebilderungsgeschwindigkeit,
d. h. einer Bewegung der Druckform, von etwa 1 bis 2 m/s) in Form
eines Negativ-Bildes bestrahlt, wodurch die Schicht 140,
d. h. die amphiphilen Moleküle,
an den Stellen 210 entfernt wird.
-
Durch
die Bestrahlung werden bildpunktweise hydrophile Bereiche erzeugt.
Auf diese Weise wird der Druckform 110 eine Bildinformation
(Positiv-Bild) in Form von verbleibenden amphiphilen Molekülen aufgeprägt bzw.
wird die Druckform 110 mit der Bildinformation beschrieben.
-
In
einem optionalen Verfahrensschritt 250 (Hydrophilisieren)
wird die bebilderte Druckformoberfläche mit einem Gummiermittel 260,
z. B. dem auf Gummiarabikum basierenden Produkt AGUM-Z (der Firma
Hanns Eggen GmbH & Co.
KG, Sarstedt in Deutschland), benetzt und an den bebilderten Stellen
hydrophilisiert.
-
In
einem Verfahrensschritt 300 (Feuchten) wird die Druckform 110 mit
Feuchtmittel 310 versehen, welches an den zuvor bebilderten
und gegebenenfalls gummierten Stellen 210 anhaftet.
-
In
einem Verfahrensschritt 400 (Einfärben) wird die Druckform 110 mit
Druckfarbe 410 versehen, welche an den Stellen der Druckform
anhaftet, welche mit amphiphilen Molekülen 140 belegt sind.
Die Stellen der Druckform 110, welche mit Feuchtmittel 310 belegt
und daher lipophob sind, nehmen dagegen keine Druckfarbe an.
-
Nach
dem Feuchten 300 und dem Einfärben 400 weist die
Oberfläche
der Druckform 110 ein Druckbild in Form von Druckfarbe-
und Feuchtmittelbereichen auf, und kann daher in einem Verfahrensschritt 500 (Drucken),
z. B. im konventionellen Nassoffset-Druckverfahren und in entsprechend ausgerüsteten Offsetdruckmaschinen,
abgedruckt werden, wozu die Oberfläche der Druckform 110 mit
einem Bedruckstoff 510 in Kontakt gebracht wird. Das Druckbild
kann mehrfach abgedruckt werden, wobei durch die Wiederholung 520 der Schritte 300 und 400 die
Druckform 110 erneut gefeuchtet und eingefärbt werden
kann.
-
In
einem optionalen Verfahrensschritt 600 (Spülen) wird
die Druckform 110 mit destilliertem Wasser 610 gespült, welches
das auf der Oberfläche 110 befindliche
und gegebenenfalls Verschmutzungen aufweisende Feuchtmittel verdrängt.
-
In
einem Verfahrensschritt 700 (Belegen) wird die noch von
Druckfarbe (bzw. Farb-Feuchtmittel-Emulsion)
ungereinigte Druckform 110 mit einer wässrigen Lösung amphiphiler Moleküle beaufschlagt,
z. B. besprüht
(alternativ: z. B. Tauchen oder Aufwalzen), welche an den Stellen 210,
an denen sich Feuchtmittel und/oder destilliertes Wasser befindet,
an die Oberfläche
der Druckform 110 gelangen und sich dort anlagern, so dass
die Oberfläche 110 vollflächig mit
amphiphilen Molekülen 710 belegt
und das vorherige Druckbild gelöscht
wird. Mit anderen Worten: die zuvor bebilderten Stellen werden – vor dem
Reinigen von Druckfarbe – wieder
mit amphiphilen Molekülen
aufgefüllt.
Wurde die Druckform 110 zuvor in Verfahrensschritt 600 mit
destilliertem Wasser gespült,
so müssen
die amphiphilen Moleküle
nun nur durch das destillierte Wasser und nicht durch das Feuchtmittel,
welches außer
Wasser auch Isopropylalkohol (IPA) und Zusatzstoffe enthalten kann,
zur Druckformoberfläche
diffundieren, was in vorteilhafter Weise zu einem besseren Ergebnis
bei der Belegung mit amphiphilen Molekülen und somit zu einem besseren
Löschen
der Bildinformation führt.
Die Einwirkzeit der wässrigen
Lösung
amphiphiler Moleküle
beträgt
bevorzugt etwa eine Minute. Eine ausreichende Hydrophobisierung
der Oberfläche
ist jedoch schon nach wenigen Sekunden erreichbar.
-
Als
amphiphile, wasserlösliche
Moleküle
werden bevorzugt folgende Substanzen gewählt:
- – Alcylphosphonsäuren oder
Salze von Alcylphosphonsäuren
(Phosphonate):
- – Alcylphosphate
oder Salze von Alcylphosphaten (Phosphatate)
-
Es
wird bevorzugt eine 0,1 bis 1 mM wässrige Lösung verwendet.
-
In
einem optionalen Verfahrensschritt 750 (Nachspülen) kann
die Druckform 110 mit destilliertem Wasser 760 erneut
gespült
werden, wodurch ein Überschuss
an amphiphilen Molekülen
entfernt werden kann.
-
In
einem Verfahrensschritt 800 (Reinigen) wird die Druckform 110 von
Druckfarbe 410 gereinigt. Die Reinigung kann unter Einsatz
eines oder mehrerer Reinigungsmittel erfolgen, z. B. des handelsüblichen
Reinigungsmittels Eurostar und IPA. Weiterhin kann die Druckform 110 mit
Ethanol gewaschen und anschließend z.
B. mit Stickstoff trocken geblasen werden.
-
Nach
abgeschlossener Reinigung befindet sich die Druckform 110 in
einem Zustand, der dem Zustand der Druckform im Bereitstellungsschritt 100 entspricht,
d. h. die Druckform 110 kann durch eine Wiederholung 810 erneut
bebildert, gefeuchtet, eingefärbt,
abgedruckt und anschließend
prozessiert (belegt und gereinigt) werden. Auf diese Weise kann
die Druckform mehrfach verwendet werden.
-
Die
Verfahrensschritte des Spülens 600,
des Belegens 700, des Nachspülens 750, des Reinigens 800, des
Bebilderns 200 und des Hydrophilisierens 250 können zusammengefasst
auch als Wiederbebilderungsvorgang verstanden werden, wobei der
Wiederbebilderungsvorgang nicht alle diese Schritte umfassen muss. So
können
z. B. die optionalen Verfahrensschritte ausgelassen werden.
-
In 2 ist
schematisch der Aufbau einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Diese weist einen Druckformzylinder 912, einen Übertragungszylinder 914 und
einen Gegendruckzylinder 916 auf, wobei auf dem Druckformzylinder 912 eine
Druckform 110 mit einem Träger 120 und einer
Oberfläche 130 und
auf dem Übertragungszylinder 914 ein
Gummituch 915 vorgesehen sind, und wobei ein Bedruckstoff 510 im
Spalt zwischen dem Übertragungszylinder 914 und
dem Gegendruckzylinder 916 mit Druckfarbe versehen wird.
-
Nach
einem Drucken kann der Druckformzylinder 912 optional von
dem Übertragungszylinder 914 abgestellt
werden. Eine Spüleinheit 920 besprüht die Oberfläche der
Druckform 110 mit destilliertem Wasser, wodurch das Feuchtmittel
verdrängt
bzw. weggespült
wird.
-
Eine
Einheit 930 zum Belegen der Druckform 110 mit
amphiphilen Molekülen
in wässriger
Lösung
ist der Einheit 920 in Drehrichtung des Druckformzylinders 912 an
dessen Umfang nachgeordnet und besprüht die Oberfläche der
Druckform 110 mit der wässrigen
Lösung
amphiphiler Moleküle,
wodurch eine vollflächige Schicht
amphiphiler Moleküle
entsteht und das vorherige Druckbild gelöscht wird.
-
In
Drehrichtung folgt eine Reinigungseinheit 940, welche z.
B. mit einer Bürstenwascheinrichtung
die Druckfarbe von der Oberfläche
der Druckform 110 entfernt (alternativ kann die Druckfarbe
auch mit einer Tuchwascheinrichtung oder über eine einem Farbwerk zugeordnete
Wascheinrichtung abgenommen werden).
-
Es
folgt weiterhin eine Bebilderungseinheit 950, welche einen
Infrarot-Laser aufweist, der durch Infrarot-Laserstrahlung ein Negativ-Bild
auf die Druckform 110 schreibt und diese somit bebildert,
und es folgt gegebenenfalls eine Entwicklungseinheit 960,
welche die Oberfläche
der Druckform 110 z.B. mit einem Gummiermittel zur Hydrophilisierung
benetzt.
-
Weiterhin
nachgeordnet sind ein Feuchtwerk 970 und ein Farbwerk 980,
welche die Druckform 110 mit Feuchtmittel und Druckfarbe
versehen. Die Druckform 110 steht nach dem Spülen, Belegen,
Nachspülen,
Reinigen, Bebildern und Hydrophilisieren somit für ein erneutes Drucken zur
Verfügung.
-
Die
Vorrichtung 900 weist eine Steuerungseinheit 990 auf,
welche über
Verbindungen 995 zumindest die Einheiten 930 und 940 während eines
Wiederbebilderungsvorgangs ansteuert, wobei die Ansteuerung derart
ausgelegt, ist, dass die Einheit 930 vor der Einheit 940 tätig wird,
d. h. dass im Wesentlichen vor einer Reinigung der Druckform 110 von
Druckfarbe eine Belegung der Druckform 110 mit amphiphilen
Molekülen
in wässriger
Lösung
erfolgt.
-
- 100
- Bereitstellen
der Druckform
- 110
- Druckform
- 120
- Träger
- 130
- Oberfläche
- 140
- Schicht
amphiphiler Moleküle
- 200
- Bebildern
- 210
- Nicht-Bildstellen
- 220
- IR-Strahlung
- 250
- Hydrophilisieren
- 260
- Gummiermittel
- 300
- Feuchten
- 310
- Feuchtmittel
- 400
- Einfärben
- 410
- Druckfarbe
- 500
- Drucken
- 510
- Bedruckstoff
- 520
- Wiederholung
- 600
- Spülen
- 610
- Destilliertes
Wasser
- 700
- Belegen
- 710
- Schicht
amphiphiler Moleküle
- 750
- Nachspülen
- 760
- Destilliertes
Wasser
- 800
- Reinigung
- 810
- Wiederholung
- 900
- Vorrichtung
- 912
- Druckformzylinder
- 914
- Übertragungszylinder
- 916
- Gegendruckzylinder
- 915
- Gummituch
- 920
- Spüleinheit
- 930
- Einheit
zum Belegen
- 940
- Reinigungseinheit
- 950
- Bebilderungseinheit
- 960
- Entwicklungseinheit
- 970
- Feuchtwerk
- 980
- Farbwerk
- 990
- Steuerungseinheit
- 995
- Verbindungen