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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 299 22 019
U1 ist ein Kraftfahrzeugsitz mit einem zwischen dem Fahrzeugboden und
dem Sitzteil angeordneten Staufach bekannt. Der Kraftfahrzeugsitz
weist eine Rückenlehne
und ein Sitzkissen auf, welches in Längsrichtung verschiebbar gehaltert
ist. Durch Verschieben des Sitzkissens in Fahrtrichtung nach vorne
wird das Staufach zugänglich.
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Die
DE 100 12 033 A1 zeigt
einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzrahmen. Der Sitzrahmen trägt eine Rückenlehne
sowie ein Sitzkissen, wobei an dem vorderen Ende des Sitzkissens
in dem Bereich des Sitzrahmens ein flexibles Staufach, insbesondere eine
Tasche anbringbar ist.
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Die
WO 03/011 646 A1 zeigt
eine Sitzanordnung für
Kraftfahrzeuge mit einem im wesentlichen horizontalen Sitzflächenteil,
bestehend aus einem Basisteil und einem Polsterteil, das um eine Schwenkachse
schwenkbar gelagert ist, so dass das Polsterteil als Klappdeckel
ausgebildet ist, der gemeinsam mit dem Basisteil einen Aufnahmeraum
im Basisteil bildet.
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Die
gattungsbildende
US
2002/005649 A1 zeigt eine Sitzanordnung zur Bereitstellung
von zusätzlichem
Speicherplatz in einem Fahrzeug. Die Sitzanordnung umfasst eine
Schublade, die sich unter einem hinteren Sitz eines Fahrzeugs befindet
und Staufächer,
die unter einem Sitzkissen angeordnet sind. Die Sitzkissen sind
schwenkbar ausgeführt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeug zu schaffen, welches
einen Fahrzeugsitz mit einem integrierten Stausystem aufweist, das einfach
zugänglich
ist und zudem eine hohe mechanische Festigkeit aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Fahrzeug mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst.
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Dabei
kann das Sitzkissen an seiner Unterseite Aufnahmen für das Kuriermodul
aufweisen, die bei in Stauposition befindlichem Sitzkissen eine
zusätzliche
Verrastung zwischen Modul und Fahrzeugsitz ermöglichen.
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In
einer Ausführung
kann vorgesehen sein, dass das Staufach tragende Wände aufweist,
die das Staufach umschließen
und das Sitzkissen tragen, und dass an einer Wand zumindest ein
Schwenklager zum Lagern des Sitzkissens angeordnet, vorzugsweise
mit dieser verbunden ist. Das Schwenklager kann als rastbares Schwenklager
ausgebildet sein, so dass das Sitzkissen in seiner Stauposition, das
heißt
in der parallel zu der Rückenlehne
verlaufenden Position, verrastbar ist und so ein unbeabsichtigtes
Zurückklappen
des Sitzkissens vermieden wird.
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In
einer Ausführung
ist vorgesehen, dass die Unterseite des Sitzkissens eine schmutzabweisende Oberfläche und/oder
eine kratzfeste Oberfläche
als Schutz vor in das Staufach gelegten Gegenständen aufweist. Bei aufgeklapptem
Sitzkissen dient diese Unterseite des Sitzkissens zudem als Schutz
für die Rückenlehne.
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In
einer Ausführung
ist vorgesehen, dass das Schwenklager so ausgebildet ist, dass in
der Stauposition des Sitzkissens dieses aus dem Schwenklager lösbar ist,
so dass das Sitzkissen ganz aus dem Fahrzeug entnehmbar ist. Das
hat den Vorteil, dass bei der Unterbringung größerer Gegenstände mehr Stauvolumen
zur Verfügung
steht.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass das Staufach ein Verschlussmittel, insbesondere
ein Riegelschloss oder ein Magnetschloss zum Verriegeln des Sitzes
in der Sitzposition, aufweist. Dadurch wird die Verbindung des Sitzkissens
mit dem Staufach verbessert und die mechanische Stabilität des Fahrzeugsitzes
erhöht.
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Um
einen besonders einfachen Zugang zu dem Staufach zu ermöglichen
ist vorgesehen, dass eine Seitenwand des Staufachs, vorzugsweise
die in Fahrtrichtung gesehen vordere Seitenwand, eine Klappe oder
eine Schublade aufweist, also einfach zu öffnen ist.
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Es
ist in einer Ausführung
vorgesehen, dass in dem Fahrerraum des Fahrzeugs zwei der erfindungsgemäßen Fahrzeugsitze
nebeneinander angeordnet und als Beifahrersitzbank ausgebildet sind. Dadurch
können
neben einem Fahrer noch zusätzlich
zwei Beifahrer mitfahren oder es kann ein Beifahrer mitfahren und
zusätzlich
ein Staukasten oder ein Modul für
Kurierdienste an der Beifahrersitzbank installiert werden. Dadurch
wird sowohl ein einfacher Transport von zusätzlichen Personen als auch
eine einfach zugängliche
Ablage und zusätzlicher
Stauraum für
den Fahrer geschaffen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere leichte Nutzfahrzeuge, wie zum Beispiel
Transporter oder Fahrzeuge für
Kurierdienste. Solche Fahrzeuge werden in der Regel von einem einzelnen
Fahrer gefahren, der ein während
der Fahrt einfach zugängliches Ablagesystem
benötigt.
Der Fahrzeugsitz kann in dem erfindungsgemäßen Fahrzeug entweder neben dem
Fahrer angeordnet sein, oder aber auch nach Art einer Doppelkabine
als Sitzbank hinter dem Fahrer angeordnet sein.
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Die
Erfindung wird in den Zeichnungen sowie in der zugehörigen Beschreibung
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 den
Fahrerraum eines Fahrzeugs mit Fahrersitz und Fahrzeugsitz mit zwei
nebeneinander angeordneten Sitzplätzen und einzelnen Sitzkissen.
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2 zeigt
einen Fahrerraum eines Fahrzeugs mit Fahrersitz und Fahrzeugsitz,
wobei der Fahrzeugsitz als Doppelsitzbank ausgebildet ist.
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3 zeigt
ein Fahrzeug mit Fahrerraum und Fahrzeugsitz mit von vorne zugänglichem Staufach.
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4 zeigt
den Fahrerraum mit Fahrzeugsitz und von oben zugänglichem Staufach.
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5 zeigt
ein Fahrzeug mit Fahrzeugsitz und Kuriermodul.
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In 1 ist
ein Ausschnitt eines Fahrzeugs, nämlich der Fahrerraum 12 dargestellt.
Von dem Fahrzeug selbst sind Teile der Karosseriestruktur in Form
einer den Fahrerraum 12 von einem Laderaum trennenden Trennwand 13 und
Verstärkungsschienen 15 und 16,
dargestellt. Die Schienen 15 und 16 dienen zum
einen der Verstärkung
der Karosseriestruktur und haltern zum anderen die in dem Fahrerraum 12 angeordneten
Sitze. In weiteren, nicht dargestellten Ausführungen können die Sitze jedoch auch über andere,
dem Fachmann bekannte Halterungen gelagert sein. Ein Fahrersitz 25 ist
auf der in Fahrtrichtung gesehen linken Fahrzeugseite angeordnet.
Er ist über
ein nicht dargestelltes, herkömmliches
Sitzgestell gehaltert. Unterhalb des Fahrersitzes 25 ist
in einem Sockel 27 eine von vorne zugängliche Schublade 28 integriert.
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In
Fahrrichtung gesehen rechts neben dem Fahrersitz 25 ist
ein Fahrzeugsitz 2 angeordnet. Der Fahrzeugsitz 2 ist
als Doppelsitz ausgebildet, wobei jeder Sitz jeweils eine Rückenlehne 21 und
ein klappbares Sitzkissen 24 aufweist. Die Rückenlehne 21 weist
an ihrem oberen Ende eine Kopfstütze 23 auf und
ist über
Halter 22 an den Tragschienen 15 beziehungs weise 16 gehaltert.
Das Sitzkissen 24 ist oberhalb eines Staufachs 3 angeordnet.
Das Staufach 3 ist in dem Sockel 27, der sich über die
gesamte Breite des Fahrerraumes 12 erstreckt und eine Tiefe
aufweist die in etwa der Tiefe des Sitzkissens 24 entspricht,
angeordnet. Das Staufach 3 weist allseits umlaufende massive
Seitenwände
auf, die mechanisch stabil ausgebildet sind und an ihrer hinteren, das
heißt
der Trennwand 13 zugeordneten Abschlusswand ein Schwenklager 32 aufweisen,
welches das Sitzkissen 24 schwenkbar haltert.
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Das
Sitzkissen 24 kann über
das Schwenklager in eine Sitzposition, das heißt in eine in etwa in rechtem
Winkel zu der Rückenlehne
verlaufenden Position geklappt werden, in welcher das Sitzkissen 24 das
Staufach 3 vollkommen verschließt und ein Beifahrer auf dem
Fahrzeugsitz 2 bequem Platz nehmen kann. Um einen einfachen
Zugang zu dem Staufach 3 zu ermöglichen, kann das Sitzkissen 24 nach
oben in eine parallel zu der Rückenlehne 21 verlaufende
Stauposition geklappt werden, wobei das Schwenklager 32 in
der Stauposition verrastet, so dass das Sitzkissen bei Bremsmanövern nicht
unbeabsichtigt nach vorne abklappt. In der Stauposition kann der
Fahrer einfach auf das Staufach 3, beziehungsweise auf
die in dem Staufach 3 abgelegten Gegenstände zugreifen.
In dem Staufach 3 ist eine schmutzunempfindliche insbesondere
wasserdichte Wanne 33 gehaltert, die zu Reinigungszwecken
einfach entnehmbar ist. Zudem können
mit Hilfe der entnehmbaren Wanne 33, mehrere lose Gegenstände mit
einem Handgriff aus dem Fahrzeug entnommen oder in das Fahrzeug,
insbesondere in das Staufach eingesetzt werden.
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In
der 2 ist eine Variante des Fahrzeugs gezeigt, wobei
hier der Fahrzeugsitz 2 als Doppelsitzbank ausgebildet
ist. Er weist ein einzelnes Sitzkissen 24 auf, welches
sich über
die gesamte Breite der beiden nebeneinander liegenden Rücken lehnen 21 erstreckt.
Ansonsten ist der Aufbau analog zu dem in der 1 geschilderten
Aufbau und wird hier nicht nochmals gesondert beschrieben.
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In
der 3 ist eine weitere Variante dargestellt, wobei
das Sitzkissen 24 hier in abgeklappter Sitzposition dargestellt
ist. Das Staufach 3 weist wie in der 3 dargestellt,
eine an seiner vorderen Seitenwand 31 bzw. Stirnwand angeordnete
Klappe 37 auf, die entnehmbar ist und so einen einfachen
Zugang zu dem Staufach 3 ermöglicht. An der Klappe 3 sind
Verschlussmittel vorgesehen, die eine Befestigung der Klappe 37 in
der Wand 31 des Staufaches 3 ermöglichen.
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In
der 4 ist eine weitere Variante des Fahrzeugsitzes 2 dargestellt.
Die 4 zeigt den Fahrerraum 12 eines leichten
Nutzfahrzeuges mit einer Tennwand 13 und einem Fahrzeugboden 14.
Ein Fahrersitz wurde der Übersichtlichkeit
halber in der 4 nicht dargestellt. Der Fahrzeugsitz 2 ist
an der rechts neben einem Fahrersitz befindlichen Position angeordnet
und als Doppelsitz ausgebildet. Der Fahrzeugsitz 2 weist
zwei nebeneinander liegende Rückenlehnen 21 und
Sitzkissen 24 auf. Die Sitzkissen 24 ruhen auf
einem Sockel 27, welcher ein Staufach 3 aufweist.
Das Staufach 3 ist hier ebenfalls allseits von Seitenwänden 31 umschlossen
und wird an seiner Unterseite von dem Fahrzeugboden 14 und von
seiner Oberseite von dem Sitzkissen 24 abgeschlossen. An
der Vorderseite, vorzugsweise an der Stirnwand des Staufachs 3,
ist ein Schwenklager 32 zum Haltern des Sitzkissens 24 angeordnet.
Somit kann das Sitzkissen 24 in eine parallel zu der Rückenlehne
verlaufenden Position geschwenkt werden, wobei zwischen dem Sitzkissen 24 und
der Rückenlehne 21 ein
größerer Stauraum
verbleibt. Es können
zwischen dem aufgeklappten Sitzkissen 24 und der Rückenlehne 21 größere, insbesondere
höhere
Gegenstände
eingestellt werden, die nach vorne von dem Sitzkissen 24 und
nach hinten von der Rückenlehne 21 abgestützt werden.
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Die 5 zeigt
einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit Laderaum 11 und Fahrerraum 12.
Der Laderaum 11 ist von dem Fahrerraum 12 durch
die Trennwand 13 räumlich
getrennt. Nach unten ist das Fahrzeug durch den Fahrzeugboden 14,
der ausschnittsweise in 5 dargestellt ist, abgeschlossen.
In dem Fahrerraum 12 ist der Fahrzeugsitz 2 auf
der in Fahrtrichtung rechts angeordneten Seite des Fahrerraums 12 angeordnet. Der
Fahrzeugsitz 2 weist zwei Sitzplätze auf, die analog zu den
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
aufgebaut sind. Die beiden Sitzplätze weisen jeweils eine Rückenlehne 21 sowie
ein Sitzkissen 24 auf. Das in Fahrtrichtung gesehen rechte
Sitzkissen 24 ist entnommen und stattdessen ist als zusätzliche
Staumöglichkeit
ein Kuriermodul 35 in das unter den Sitzkissen 24 angeordnete
Staufach 3 eingesetzt. Das Staufach 3 weist an
seinem oberen Rand mehrere Aufnahmen auf, in die entsprechende Haltevorrichtungen
des Kuriermoduls 35 eingreifen, so dass das Kuriermodul 35 mechanisch
stabil auf dem Staufach 3 gehaltert ist.
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Das
Kuriermodul 35 selbst weist mehrere kleinere Stau- und
Ablagefächer 36 auf,
die zum Beispiel zum vorsortierten Unterbringen von Briefen oder
Dokumenten ausgebildet sind. Von dem direkt links neben dem Kuriermodul 35 befindlichen
Fahrersitz, der in der 5 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
nicht gezeichnet ist, ist das Kuriermodul mit seinen Ablagefächern einfach
zu erreichen. Der Fahrer kann dem Kuriermodul 35 einzelne Briefe
oder Dokumente deshalb mit einem Handgriff entnehmen. Zudem können Briefe
oder Dokumente vorsortiert in das Kuriermodul vor einer Fahrt einsortiert
werden und das Kuriermodul kann als Gesamtes von dem Fahrer in das
Fahrzeug beziehungsweise in das Staufach 3 eingesetzt werden.
Somit reduziert sich für
den Fahrer die erforderliche Rüstzeit
zum Sortieren und Verstauen von Briefen und/oder Dokumenten erheblich.