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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, mit einem Sitzteil, das eine sitzflächenseitige
Polsterung aufweist.
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Die
DE 31 02 845 A1 offenbart
eine Notsitzanordnung für ein Fahrzeug mit einer starren
Rückenlehne, die mit einem ihrer Enden im Bereich des Fahrzeugbodens
zwischen einer Ruhelage, in der ihre ebene Rückenfläche
einen Bestandteil des Fahrzeugbodens bildet, und einer aufrechten
Betriebsstellung schwenkbar angelenkt ist.
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Die
EP 1 449 720 A2 offenbart
ein neben dem Fahrzeugsitz angeordnetes Sitzteil, das in den Stauraum
klappbar ist, und eine dem Sitzteil zugeordnete, aber von diesem
getrennte Rückenlehne, die seitlich wegklappbar ist.
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Die
EP 1 487 663 B1 offenbart
eine Sitzanordnung mit einem Sitzrahmen, der voneinander beabstandete
Seitenelemente aufweist, und mit einer Membranaufhängung,
die sich zwischen den Seitenelementen erstreckt und an diesen fest
angebracht ist, um einen Benutzer der Sitzanordnung zu tragen, wobei
eine Blende, die derart beschaffen ist, dass sie an dem Sitzrahmen
fest angebracht werden kann, um einen Abschnitt des Sitzrahmens
abzudecken, vorgesehen ist, und wobei die Blende eine aufrechte Rippe
aufweist, die von der Blende nach außen vorsteht und gegen
die Membranaufhängung drückt, um während
der Zusammenfügung der Blende und der Seitenelemente des
Sitzrahmens mit der Membranaufhängung in Eingriff zu gelangen,
sie zu spannen und sie zwischen den Seitenelementen zu bewegen.
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Die
EP 0 937 605 A1 offenbart
ein Sitzkissen eines Rücksitzes für ein Kraftfahrzeug,
das in einen vorderen und einen hinteren Abschnitt unterteilt ist, wobei
der hintere Abschnitt feststehend angeordnet ist und der vordere
Abschnitt über eine im Bereich der Sitzvorderkante liegende
Schwenkachse so in den Fondfußraum verschwenkt werden kann,
dass ein Staufach unterhalb des Sitzkissens zugänglich wird,
und wobei durch das Verschwenken des vorderen Abschnittes zudem
ein Freiraum für eine in Richtung auf das Sitzkissen horizontal
umgeklappte Rückenlehne geschaffen wird, so dass die Rückenlehne in
eine annähernd waagerechte Position überführt werden
kann.
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Die
DE 101 49 029 B4 offenbart
einen Fluggastsitz mit einem Sitzpolster, das eine Sitzfläche zum
Abstützen des Gesäßes und der Oberschenkel eines
Benutzers bildet, wobei das Sitzpolster im Bereich eines vornehmlich
die Oberschenkel eines Benutzers abstützenden vorderen
Abschnitts der Sitzfläche eine höhere Elastizität
als im Bereich eines das Gesäß eines Benutzers
abstützenden hinteren Abschnitts der Sitzfläche
aufweist und mit einem Kern aus einem ersten Weichschaumstoff und
einer zumindest im Bereich des vorderen Abschnitts der Sitzfläche
angeordneten Auflage aus einem zweiten Weichschaumstoff versehen
ist, wobei der zweite Weichschaumstoff der Auflage eine geringere Stauchhärte
als der erste Weichschaumstoff des Kerns aufweist, und wobei der
zweite Weichschaumstoff der Auflage viskoelastisch ausgestaltet
ist.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Fahrzeugsitz anzugeben.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Durchgang
zu einer hinteren, insbesondere zu einer dritten, Sitzreihe zu schaffen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen Klappfahrzeugsitz
besonders bequem auszuführen. Es ist weiterhin Aufgabe
der Erfindung, zusätzlichen Stauraum in einem Kraftfahrzeug
zu schaffen.
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Vorgenannte
Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, mit einem Sitzteil gelöst, das eine
sitzflächenseitige Polsterung aufweist, die vertikal unterhalb
des H-Punktes angeordnet ist, wobei sich die Polsterung über
nicht mehr als 60% der Tiefe des Sitzteils und/oder über nicht
mehr als 30%, insbesondere nicht mehr als 25%, der Tiefe des Sitzteils
vor dem H-Punkt erstreckt.
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Die
Tiefe eines Sitzteils bezieht sich im Sinne der Erfindung insbesondere
auf die Orientierung zwischen Vorderkante des Sitzteils und der
Seite des Sitzteils, die einer Rückenlehne zugewandt ist.
Die Tiefe eines Sitzteils ist im Sinne der Erfindung insbesondere
die Orientierung zwischen einer einer Rückenlehne zugewandten
Seite des Sitzteils und einer einer Rückenlehne abgewandten
Seite des Sitzteils. Die Tiefe eines Sitzteils im Sinne der Erfindung
ist zum Beispiel in 1 mit Bezugszeichen TS bezeichnet.
Bei einem in einem Kraftfahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz ist die
Tiefe eines Sitzteils im Sinne der Erfindung, insbesondere die Breite
des Fahrzeugsitzes in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges.
Die Tiefe eines Sitzteils im Sinne der Erfindung ist insbesondere
der Abstand zwischen einer Vorderkante des Sitzteils und dessen
hinteren Ende. Eine Tiefe des Sitzteils ist im Sinne der Erfindung
insbesondere der Abstand zwischen einer einer Rückenlehne
zugewandten Seite des Sitzteils und einer der Rückenlehne
abgewandten Seite des Sitzteils.
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Eine
Polsterung im Sinne der Erfindung ist insbesondere von einem Bezugsstoff
zu unterscheiden. Eine Polsterung im Sinne der Erfindung ist insbesondere
zumindest 3 cm, insbesondere zumindest 5 cm, dick. Eine Polsterung
im Sinne der Erfindung umfasst insbesondere elastischen Schaum.
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Ein
H-Punkt im Sinne der Erfindung ist insbesondere der Mittelpunkt
des Drehgelenkes zwischen dem Rumpf und den Oberschenkeln eines
Benutzers eines Fahrzeugsitzes. Einzelheiten zur Definition bzw.
zur Bestimmung des H-Punktes können zum Beispiel Kapitel
11 der Richtlinie 97/24/EG oder dem „Übereinkommen über
die Annahme einheitlicher Bedingungen für die Genehmigung
der Ausrüstungsgegenstände und Teile von Kraftfahrzeugen
und über die gegenseitige Anerkennung der Genehmigung" bzw. „Einheitliche
Bedingungen für die Genehmigung der Fahrzeuge hinsichtlich
der Anordnung der fußbetätigten Einrichtungen
(Mit Berichtigung zur Revision 1 vom 23. Januar 1995)" entnommen
werden.
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Vor
dem H-Punkt eines Sitzteils bzw. eines Fahrzeugsitzes bezieht sich
im Sinne der Erfindung insbesondere auf den Teil eines Sitzteils
bzw. Fahrzeugsitzes, der sich, ausgehend vom H-Punkt, in Richtung
der Vorderkante des Sitzteils erstreckt.
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Vertikal
unterhalb im Sinne der Erfindung ist ein Punkt, auf den ein oberhalb
liegender Punkt bei vertikaler Projektion abgebildet wird. So bezeichnet zum
Beispiel Bezugszeichen 20 in der 1 einen Punkt
der Polsterung 11, der vertikal unterhalb des H-Punktes 5 liegt.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Sitzteil vor
der Polsterung sitzflächenseitig einen gespannten Bezug,
unter dem in weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
ein Stauraum vorgesehen ist.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass die Kontur der Sitzfläche
(zumindest in einem wesentlichen Bereich des gespannten Bezuges)
durch die Spannung des gespannten Bezuges bestimmt ist. Es ist insbesondere
vorgesehen, dass die Kontur der Sitzfläche im Bereich des
gespannten Bezuges nicht durch eine (Stütz-)Polsterung
bestimmt ist. Es ist insbesondere vorgesehen, dass unterhalb des
gespannten Bezuges (zumindest in einem wesentlichen Bereich des
gespannten Bezuges) keine (Stütz-)Polsterung vorgesehen
ist. Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Bezug zwischen der
Polsterung (bzw. ggf. der Rückenlehne) und einem Holm gespannt
ist. Ein gespannter Bezug im Sinne der Erfindung kann insbesondere
z. B. entsprechend dem gespannten Bezug 12 gemäß 1 ausgestaltet sein.
Ein gespannter Bezug im Sinne der Erfindung kann insbesondere einen üblichen
Sitzbezug umfassen, ist aber insbesondere nicht darauf beschränkt. Ein
gespannter Bezug im Sinne der Erfindung kann insbesondere Gewebe,
Textil, Leder, Kunstleder etc. umfassen.
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In
weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Sitzteil
vor der Polsterung sitzflächenseitig keine weitere Polsterung
auf. In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
der Fahrzeugsitz als Klappsitz ausgestaltet.
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Kraftfahrzeug
im Sinne der Erfindung ist insbesondere ein individuell im Straßenverkehr
benutzbares Landfahrzeug. Kraftfahrzeuge im Sinne der Erfindung
sind insbesondere nicht auf Landfahrzeuge mit Verbrennungsmotor
beschränkt.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt
1 ein
Ausführungsbeispiel eines Fahrzeugsitzes
1 mit
einem Sitzteil
2 und einer Rückenlehne
3.
Vertikal unterhalb des H-Punktes
5 des Fahrzeugsitzes
1 ist
eine Polsterung
11 angeordnet. Die Polsterung
11 erstreckt
sich um 52% der Tiefe des Sitzteils
2, das heißt,
dass die Tiefe der Polsterung
11 52% der Tiefe des Sitzteils
2 beträgt
bzw. dass gilt:
wobei TP die Tiefe der Polsterung
11 und
TS die Tiefe des Sitzteils
2 bezeichnen. Die Polsterung
11 erstreckt
sich zudem um 22% der Tiefe des Sitzteils vor dem H-Punkt, das heißt,
dass gilt:
wobei VTP die Tiefe der Polsterung
11 vor
dem H-Punkt bezeichnet.
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Im
vorderen Bereich des Sitzteils 2 schließt sich
an die Polsterung 11 ein Bezug 12 an, unter dem ein
Stauraum 15 vorgesehen ist, unter den sich jedoch die Polsterung 11 noch
eine weitere Polsterung erstreckt. Der Bezug 12 ist im
Bereich der Sitzfläche 16 der Polsterung 11 mit
der Polsterung verbunden und über einen Holm 13 umgelenkt
und mittels eines weiteren Holms 14 gespannt. Es kann auch
vorgesehen sein, dass sich der gespannte Bezug 12 über
die gesamte Tiefe des Sitzteils 2 erstreckt, jedoch lediglich
in dem mit Bezugszeichen TP bezeichneten Bereich mit einer der Polsterung 11 entsprechenden Polsterung
unterpolstert ist.
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Sitzfläche
- 5
- H-Punkt
- 11
- Polsterung
- 12
- (gespannter)
Bezug
- 13,
14
- Holm
- 15
- Stauraum
- 16
- Sitzfläche
- 20
- Punkt
einer Polsterung, der vertikal unterhalb des H-Punktes liegt
- TP
- Tiefe
einer Polsterung
- TS
- Tiefe
eines Sitzteils
- VTP
- Tiefe
des Teils einer Polsterung, der vor einem H-Punkt liegt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3102845
A1 [0002]
- - EP 1449720 A2 [0003]
- - EP 1487663 B1 [0004]
- - EP 0937605 A1 [0005]
- - DE 10149029 B4 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Kapitel 11
der Richtlinie 97/24/EG [0011]
- - „Übereinkommen über die Annahme
einheitlicher Bedingungen für die Genehmigung der Ausrüstungsgegenstände
und Teile von Kraftfahrzeugen und über die gegenseitige
Anerkennung der Genehmigung” [0011]
- - „Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung der
Fahrzeuge hinsichtlich der Anordnung der fußbetätigten
Einrichtungen (Mit Berichtigung zur Revision 1 vom 23. Januar 1995)” [0011]