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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggastsitz,
mit einem Sitzpolster, das eine Sitzfläche zum Abstützen des Gesäßes
und der Oberschenkel eines Benutzers bildet.
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In letzter Zeit wird zunehmend häufiger über Todesfälle berichtet, bei
denen Menschen während oder kurz nach einer länger dauernden
Flugreise an einer durch eine Thrombose hervorgerufenen Embolie starben.
Ursache war meistens eine Venenthrombose, bei der ein im Bein
gebildetes Blutgerinnsel zu dem Herzen gelangte und Lungenarterien
verstopfte. Die Bildung von Blutgerinnseln wird regelmäßig durch
eingeschränkte Bewegungsfreiheit, wie sie etwa in preisgünstigeren
Reiseklassen im Flugverkehr herrscht, begünstigt. Wenngleich die genauen
Ursachen für das sogenannte "Touristenklasse-Syndrom" in
wissenschaftlicher Hinsicht umstritten sind, besteht weitgehend Einigkeit
darüber, daß stundenlanges Sitzen auf einengenden Fluggastsitzen die
Bildung von Blutgerinnseln in den Beinen fördert. Zudem ist auch
anerkannt, daß die Gefahr einer thrombotischen Embolie bei Risikogruppen,
wie beispielsweise Rauchern und an Übergewicht oder Krampfadern
leidenden Menschen, besonders hoch ist.
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Medizinische Untersuchungen ergaben, daß die Bildung eines
Blutgerinnsels von der Blutzirkulation abhängt. Eine Verringerung der
Blutzirkulation, wie sie beispielsweise in den Venen der Beine beim Sitzen
auftritt, unterstützt demnach die Bildung von Thrombosen. Maßgeblich
dabei ist der Druck, dem die Beine ausgesetzt sind. Menschen, die
aufgrund der Länge ihrer Beine keine körpergerechte Sitzhaltung
einnehmen können, beispielsweise, weil sich die Füße nicht eben auf dem
Boden abstellen lassen, unterliegen danach einem erhöhten
Thromboserisiko. Denn die Oberschenkel dieser Menschen werden durch die
Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes mit einem verhältnismäßig hohen Druck
von beispielsweise 11 kPa beaufschlagt.
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Aus der EP 0 882 648 A1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt, der ein
aufblasbares Sitzpolster aufweist. Das Sitzpolster trägt zu einer
leichtgewichtigen Ausgestaltung des Fahrzeugsitzes bei und bietet einen
verhältnismäßig hohen Sitzkomfort, da sich das Sitzpolster durch eine
entsprechende Verteilung der in ihm befindlichen Luft an die
anatomische Form des jeweiligen Benutzers anpaßt. Die Bildung von
Thrombosen läßt sich durch den bekannten Fahrzeugsitz allerdings nicht
vermeiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sich eine
Abstützung des Gesäßes und der Oberschenkel eines Benutzers erzielen
läßt, die einer Bildung von Thrombosen entgegenwirkt und damit das
Risiko einer thrombotischen Embolie verringert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Fahrzeugsitz mit den eingangs
genannten Merkmalen in Übereinstimmung mit Anspruch 1
erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Sitzpolster im Bereich eines vornehmlich
die Oberschenkel eines Benutzers abstützenden vorderen Abschnitts
der Sitzfläche eine höhere Elastizität als im Bereich eines das Gesäß
eines Benutzers abstützenden hinteren Abschnitts der Sitzfläche
aufweist.
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Ein solchermaßen ausgebildeter Fahrzeugsitz beruht auf der Erkenntnis,
daß die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Thrombosen und damit das
Risiko einer thrombotischen Embolie dann verringert wird, wenn das
Sitzpolster in zwei Bereiche unterschiedlicher Elastizität unterteilt ist.
Dabei weist der das Gesäß eines Benutzers abstützende und damit die
Hauptlast tragende hintere Abschnitt der Sitzfläche eine geringere
Elastizität auf als der vornehmlich die Oberschenkel eines Benutzers
abstützende vordere Abschnitt der Sitzfläche. Die geringere Elastizität
des hinteren Abschnitts der Sitzfläche gewährleistet demzufolge eine
hohe Tragfähigkeit des Sitzpolsters. Dagegen hat der über eine höhere
Elastizität und damit über eine größere Verformbarkeit verfügende
vordere Abschnitt der Sitzfläche zur Folge, daß der durch die Sitzfläche
auf die Oberschenkel ausgeübte Druck verringert wird. Auf diese Weise
läßt sich eine Kompression der in den Oberschenkeln befindlichen
Venen verhindern, so daß die Blutzirkulation in den Beinen
unbeeinträchtigt bleibt. Denn aufgrund der Elastizität des vorderen Abschnitts der
Sitzfläche gibt das Sitzpolster beispielsweise so weit nach, bis die
Füße eines Benutzers sicher und eben auf dem Boden stehen. Der vordere
Abschnitt der Sitzfläche paßt sich somit an unterschiedliche Längen
und Neigungen der Beine der jeweiligen Benutzer an. Die Bildung von
Thrombosen in den Beinen eines Benutzers läßt sich damit wirksam
verhindern.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes
stellen die Gegenstände der abhängigen Ansprüche dar.
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So ist es in Hinsicht auf eine praxisgerechte Ausgestaltung des
Fahrzeugsitzes von besonderem Vorteil, wenn das Sitzpolster einen Kern
aus einem ersten Weichschaumstoff und eine Auflage aus einem
zweiten Weichschaumstoff aufweist, wobei die Auflage zumindest im
Bereich des. vorderen Abschnitts angeordnet ist und wobei der zweite
Weichschaumstoff der Auflage eine geringere Stauchhärte als der erste
Weichschaumstoff des Kerns aufweist.
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Unter einem Weichschaumstoff im Sinne der vorliegenden Erfindung
werden alle aus Polyurethan (PUR) bestehenden Schäume verstanden,
die reversibel verformbar sind und über eine offenzellige Struktur
verfügen. Ein solcher weichelastischer Polyurethan-Schaumstoff, der
beispielsweise als Polyester-, Polyäther- oder auch Verbundschaumstoff
ausgebildet sein kann, zeichnet sich durch ein geringes Gewicht und
eine hohe Luftdurchlässigkeit, die einen guten Wärme- und
Feuchtigkeitsaustausch gewährleistet, aus. Zudem lassen sich
Weichschaumstoffe in den verschiedensten Härtegraden fertigen. Dies ermöglicht,
für den zweiten Weichschaumstoff der Auflage eine geringere
Stauchhärte als für den ersten Weichschaumstoff des Kerns vorzusehen. Die
geringere Stauchhärte des zweiten Weichschaumstoffs der Auflage
geht mit einer höheren Elastizität einher, so daß die zumindest im
Bereich des vorderen Abschnitts der Sitzfläche angeordnete Auflage eine
Abstützung der Oberschenkel eines Benutzers bei reduzierter
Druckbeaufschlagung sicherstellt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes erstreckt sich die Auflage vollständig entlang der Sitzfläche,
wobei die Höhe der Auflage im Bereich des vorderen Abschnitts größer
ist als die Höhe der Auflage im Bereich des hinteren Abschnitts der
Sitzfläche. Durch die unterschiedlichen Höhen der Auflage im Bereich
des vorderen Abschnitts und des hinteren Abschnitts der Sitzfläche ist
gewährleistet, daß das Sitzpolster im Bereich des vorderen Abschnitts
der Sitzfläche eine höhere Elastizität und die damit verbundenen
Vorteile einer Reduzierung des die Oberschenkel eines Benutzers
beaufschlagenden Drucks aufweist. Die durchgehende Ausgestaltung der
Auflage entlang der Sitzfläche trägt zu einem verbesserten Sitzkomfort
bei.
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Von Vorteil ist ferner, wenn der erste Weichschaumstoff des Kerns ein
weichelastischer Blockschaumstoff oder ein weichelastischer
Formschaumstoff ist. Sowohl ein Blockschaumstoff als auch ein
Formschaumstoff verfügen über eine vergleichsweise hohe Tragfähigkeit
und eignen sich daher in besonderem Maße für den eine in der Regel
hohe Traglast aufnehmenden Kern des Sitzpolsters. Vor allem
Blockschaumstoffe sind darüber hinaus einfach und kostengünstig in den
verschiedensten Rohdichten zu fertigen. In Abhängigkeit von der
jeweiligen Verwendung können die Rohdichten von Blockschaumstoffen
zum Beispiel zwischen 12 kg/m3 und 130 kg/m3 liegen. Je höher die
Rohdichte ist, desto geringer ist die Ermüdung des Blockschaumstoffs
im Dauergebrauch. Dagegen ist die Verwendung eines
Formschaumstoffes dann zweckmäßig, wenn beispielsweise das Sitzpolster über
eine vergleichsweise komplexe Geometrie verfügen oder durch
Einschäumen von Metalleinlagen befestigt werden soll.
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Um dem Sitzpolster im Bereich des die Oberschenkel eines Benutzers
abstützenden vorderen Abschnitts der Sitzfläche eine hohe Elastizität
zu verleihen, ist vorteilhafterweise der zweite Weichschaumstoff der
Auflage viskoelastisch. Viskoelastisch im Sinne der vorliegenden
Erfindung bedeutet eine verzögerte, aber noch reversible Elastizität des
Weichschaumstoffs. Der viskoelastische Weichschaumstoff zeichnet
sich dadurch aus, daß er den Druck auf die Oberschenkel eines
Benutzers zum einen wirksam reduziert und zum anderen gleichmäßig
verteilt.
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Bevorzugt ist die Auflage mit dem Kern verklebt, so daß sich eine
einfache und kostengünstige Fertigung erreichen läßt.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes
ist ferner dann gegeben, wenn der Kern und/oder die Auflage
zumindest teilweise mit einer flammhemmenden Schicht, vorzugsweise aus
Weichschaumstoff, versehen sind. Durch eine solche flammhemmende
Schicht werden den hohen Anforderungen an einen Brandschutz, wie
sie beispielsweise im Automobil- und Flugzeugbau vorzufinden sind,
Rechnung getragen. Ein über entsprechende flammhemmende
Eigenschaften verfügender Polyurethan-Verbundschaumstoff ist
beispielsweise aus der DE 38 25 251 C2 bekannt.
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Schließlich wird in Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes vorgeschlagen, den ersten Weichschaumstoff des Kerns und/oder
den zweiten Weichschaumstoff der Auflage flammhemmend
auszubilden. Auf diese Weise ist es möglich, daß das gesamte Sitzpolster
flammgeschützt ist.
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Einzelheiten und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von drei bevorzugten
Ausführungsbeispielen. In den zugehörigen, die Ausführungsbeispiele
schematisch zeigenden Zeichnungen veranschaulichen im einzelnen:
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Fig. 1a eine schematische Darstellung der Druckbeaufschlagung
der Oberschenkel eines Benutzers bei einem
herkömmlichen Fahrzeugsitz;
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Fig. 1b eine schematische Darstellung gemäß Fig. 1a bei dem
erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz;
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Fig. 2a ein Diagramm, das die Verteilung des von der Sitzfläche
auf einen Benutzer ausgeübten Drucks bei einem
herkömmlichen Fahrzeugsitz zeigt;
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Fig. 2b ein Diagramm gemäß Fig. 2a, das die Verteilung des
Drucks bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz zeigt;
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Fig. 3a eine perspektivische Darstellung des Sitzpolsters eines
Fahrzeugsitzes gemäß einer ersten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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Fig. 3b eine perspektivische Darstellung des Sitzpolsters eines
Fahrzeugsitzes gemäß einer zweiten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung und
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Fig. 3c eine perspektivische Darstellung des Sitzpolsters eines
Fahrzeugsitzes gemäß einer dritten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
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In den Fig. 1a und 1b ist ein Fahrzeugsitz dargestellt, der ein
Sitzpolster 10 aufweist. Das Sitzpolster 10 bildet eine Sitzfläche 11, die das
Gesäß 20 und die Oberschenkel 21 eines Benutzers abstützt.
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Wie in Fig. 1a zu erkennen ist, weist das Sitzpolster 10 des
herkömmlichen Fahrzeugsitzes eine durchgehende Elastizität auf. Dies hat zur
Folge, daß die Oberschenkel 21 des Benutzers durch einen
vergleichsweise hohen Druck p1 beaufschlagt werden. Untersuchungen ergaben,
daß der maximale Druck im Bereich des Gesäßes 20 des Sitzpolsters
10 durchschnittlich etwa 13 kPa beträgt. Wie in Fig. 2a zu erkennen,
ist der die Oberschenkel 21 beaufschlagende Druck p1 bei einem
Benutzer, der auf einem herkömmlichen Fluggastsitz in Flugrichtung F
sitzt, im Maximum zwischen 10 kPa und 12 kPa und damit nur
geringfügig niedriger als im Bereich des Gesäßes 20.
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Fig. 2a zeigt die Druckverteilung nach 10 Minuten Sitzen bei einem
Benutzer, dessen linkes Bein schräg nach vorne gestreckt ist. Eine
solche Haltung, die Passagiere erfahrungsgemäß vor allem auf
Langstreckenflügen häufig einnehmen, führt ebenso wie die in Fig. 1a gezeigte
Haltung, bei der aufgrund der Länge der Beine eines Benutzers die Füße
nicht vollständig und eben auf dem Boden abgestellt werden können,
zu einer Druckbeaufschlagung der Oberschenkel 21, die eine
Kompression der Venen verursacht. Die auf diese Weise verringerte
Blutzirkulation in den Oberschenkel 21 des Benutzers fördert die Bildung von
Thrombosen und steigert demzufolge das Risiko einer nicht selten
tödlich endenden thrombotischen Embolie.
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Bei dem in Fig. 1b dargestellten Fahrzeugsitz weist das Sitzpolster 10
im Bereich eines die Oberschenkel 21 des Benutzers abstützenden
vorderen Abschnitts 12 der Sitzfläche 11 eine höhere Elastizität als im
Bereich eines das Gesäß 20 des Benutzers abstützenden hinteren
Abschnitts 13 der Sitzfläche 11 auf. Die mit der höheren Elastizität
einhergehende größere Verformbarkeit des vorderen Abschnitts 12 der
Sitzfläche 11 bewirkt eine Verringerung des die Oberschenkel 21
beaufschlagenden Druckes p2. Wie in Fig. 2b zu erkennen ist, liegt der
maximale Druck p2, der auf die Oberschenkel 21 wirkt, in diesem Fall
zwischen 2 kPa und 4 kPa. Der Druck p2 beträgt damit weniger als ein
Drittel des sich bei herkömmlichen Fahrzeugsitzen ergebenden Druckes
P1.
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Die Druckverteilung gemäß Fig. 2b wurde bei einem in Flugrichtung F
auf einem Fluggastsitz sitzenden Benutzer, dessen beide Beine schräg
nach vorne gesteckt sind, nach zehnminütigem Sitzen ermittelt. Der
vergleichsweise geringe, auf die Oberschenkel 21 wirkende Druck p2
stellt sich allerdings unverzüglich ein. Der Druck p2 reicht nicht aus, um
die Venen in den Oberschenkeln 21 eines Benutzers merklich zu
komprimieren. Die Blutzirkulation in den Oberschenkeln 21 bleibt demzufolge
unbeeinträchtigt. Insofern wird auch der Bildung von Venenthrombosen
entgegengewirkt. Das Risiko einer thrombotischen Embolie ist daher
bei dem Fahrzeugsitz gemäß Fig. 1b deutlich geringer als bei dem
Fahrzeugsitz gemäß Fig. 1a.
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In den Fig. 3a bis 3c sind drei verschiedene Ausführungsformen
eines Sitzpolsters 10 dargestellt, das die zuvor beschriebenen
Eigenschaften des Fahrzeugsitzes gemäß Fig. 1b in Hinsicht auf eine
Verringerung der Wahrscheinlichkeit der Bildung von Venenthrombosen und
damit des Risikos einer thrombotischen Embolie bewirkt.
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Das Sitzpolster 10 gemäß Fig. 3a weist einen Kern 14 aus einem
ersten Weichschaumstoff und eine Auflage 15 aus einem zweiten
Weichschaumstoff auf. Die mit dem Kern 14 verklebte Auflage 15 ist im
Bereich des vorderen Abschnitts 12 der Sitzfläche 11 angeordnet und
stützt danach vornehmlich die Oberschenkel 21 eines Benutzers ab.
Der Kern 14 befindet sich im hinteren Abschnitt 13 der Sitzfläche 11
und nimmt demzufolge die Hauptlast auf. Um eine höhere Elastizität im
Bereich des vorderen Abschnitts 12 der Sitzfläche 11 zu erreichen,
weist der zweite Weichschaumstoff der Auflage 15 eine geringere
Stauchhärte als der erste Weichschaumstoff des Kerns 14 auf. Der
erste Weichschaumstoff des Kerns 14 ist ein herkömmlicher
Blockschaumstoff, wie er für Fahrzeugsitze häufig verwendet wird. Der
Blockschaumstoff kann in an sich bekannter Weise flammhemmend
ausgebildet sein. Der zweite Weichschaumstoff der Auflage 15 ist
viskoelastisch ausgebildet, das heißt, er verfügt über eine zwar
reversible, aber verzögerte Elastizität. Ein solcher viskoelastischer
Weichschaumstoff bewirkt eine gleichmäßige Druckverteilung. Der
viskoelastische Weichschaumstoff kann beispielsweise ein
Polyesterschaumstoff, ein Polyätherschaumstoff oder ein Verbundschaumstoff sein. Je
nach Anforderung kann der viskoelastische Weichschaumstoff der
Auflage 15 zudem flammhemmend ausgebildet sein.
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Bei dem in Fig. 3b gezeigten Sitzpolster 10 erstreckt sich die Auflage
15 vollständig entlang der Sitzfläche 11. Die Höhe h, der Auflage 15
ist dabei im Bereich des vorderen Abschnitts 12 größer als die Höhe h2
der Auflage 15 im Bereich des hinteren Abschnitts 13 der Sitzfläche
11. Dies gewährleistet, daß die Elastizität des Sitzpolsters 10 im
Bereich des vorderen Abschnitts 12 höher ist als im Bereich des hinteren
Abschnitts 13 der Sitzfläche 11.
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Das in Fig. 3c dargestellte Sitzpolster 10 unterscheidet sich von der
Ausführungsform gemäß Fig. 3b darin, daß der Kern 14 und die
Auflage 15 an ihren Außenflächen mit flammhemmenden Schichten 16, 17
versehen sind. Die flammhemmenden Schichten 16, 17 bestehen
beispielsweise aus einem schwer entflammbaren
Polyurethan-Verbundschaumstoff, wie er in der DE 38 25 251 C2 beschrieben ist. Die
Schichten 16, 17 sind mit dem Kern 14 und der Auflage 15 verklebt.
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Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen eines Sitzpolsters 10
bewirken eine Abstützung des Gesäßes 20 und der Oberschenkel 21
eines Benutzers, bei der die Wahrscheinlichkeit der Bildung von
Thrombosen und damit das Risiko einer thrombotischen Embolie verringert
ist. Ursächlich hierfür ist in erster Linie die aus viskoelastischem
Weichschaumstoff bestehende Auflage 15, die zumindest im Bereich
des die Oberschenkel 21 eines Benutzers abstützenden vorderen
Abschnitts 12 der Sitzfläche 11 angeordnet ist. Aufgrund der durch die
Auflage 15 hervorgerufenen höheren Elastizität des Sitzpolsters 10 im
Bereich des vorderen Abschnitts 12 der Sitzfläche 11 ergibt sich ein
vergleichsweise geringer Druck von ca. 2 kPa bis 4 kPa, der auf die
Oberschenkel 21 wirkt. Die Wahrscheinlichkeit der Bildung von
Venenthrombosen und damit das Risiko einer thrombotischen Embolie wird
insofern merklich verringert. Nicht zuletzt verfügt das Sitzpolster 10
aufgrund seiner elastischen Eigenschaften zudem über ein gutes
Dämpfungsverhalten, das die bei Fahrzeugsitzen in der Regel auftretenden
Schwingungen wirksam absorbiert.
Bezugszeichenliste
10 Sitzpolster
11 Sitzfläche
12 vorderer Abschnitt
13 hinterer Abschnitt
14 Kern
15 Auflage
16 Schicht
17 Schicht
20 Gesäß
21 Oberschenkel
h1 ;Höhe
h2 Höhe
p1 Druck
p2 Druck
F Flugrichtung