DE4341280C1 - Füllkörper aus elastischem Material und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Füllkörper aus elastischem Material und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Füllkörper aus elastischem Ma
terial, insbesondere für Polsterungen und Matratzen, bei
dem wenigstens eine Oberflächenseite als eine eine Bela
stung aufnehmende Auflagefläche ausgebildet ist, wobei in
der Auflagefläche Strukturelemente vorgesehen sind, die in
ihrem von der Auflagenfläche abgewandten Fußbereich mitein
ander verbunden sind, und Verfahren zur Herstellung dieses
Füllkörpers.
Ein gattungsgemäßer Füllkörper geht aus der DE-PS 6 01 366
hervor. Bei diesem bekannten Füllkörper sind pflasterstein
artige Strukturelemente in der Auflagefläche ausgebildet,
wodurch sich die Anschmiegsamkeit des Füllkörpers verbes
sert. Eine Regulierung der Härte des Füllkörpers ist nicht
erreichbar.
Aus der DE-GM 18 28 545 ist ein Schaumstoff als Füllmate
rial für Decken oder Textilien bekannt, bei dem die Ge
schmeidigkeit durch Schlitze erhöht wird.
Füllkörper aus elastischen Materialien, beispielsweise
Schaumstoffen, werden bei der Herstellung von Polster
möbeln, Matratzen, Bürostühlen und zum Aufbau von Auto-
und Flugzeugsitzen verwendet. Die Eigenschaften eines
Füllkörpers, vor allem die Stauchhärte und das Rückfede
rungsverhalten, werden von der Qualität des eingesetzten
Schaumstoffs bestimmt. Unter Qualität ist insbesondere das
Raumgewicht zu verstehen. Füllkörper einer Schaumstoffart,
also mit einheitlichem Raumgewicht, weisen ein einheitli
ches Verformungsverhalten auf.
Bei Polsterungen von Sitz- oder Liegemöbeln ist jedoch kein
einheitliches Verhalten der Polsterung, sondern vielmehr
ein auf die Eindrückbelastung abgestimmtes Federungs- und
Verformungsverhalten erwünscht. So ist es beispielsweise
bei Sitzen, insbesondere Auto- und Flugzeugsitzen, oder bei
Bürostühlen vorteilhaft, daß die Polsterung entlang der
Seitenbereiche eine größere Festigkeit aufweist, damit die
sitzende Person eine seitliche Abstützung in der Sitz
schale erfährt. Auch sollte eine Sitzschale im Auflagebe
reich des Beckenknochen einer sitzenden Person eine höhere
Eindrücktiefe erlauben, um eine ergonomisch günstige Wir
belsäulenform während des Sitzens zu ermöglichen. Bei Bett-
und Liegematratzen ist ebenfalls ein differenziertes Einfe
derungsverhalten erwünscht, welches der Wirbelsäulenform
einer liegenden Person angepaßt ist.
Gemäß dem Stand der Technik wird ein differenziertes Einfe
derungsverhalten der Auflagefläche eines Füllkörpers da
durch erreicht, daß verschiedene Schaumstoffarten mit un
terschiedlichen Stauchhärten und Raumgewichten in einer
Sandwich-Bauweise zusammengeklebt werden. Die Erreichung
eines hohen Sitzkomforts, d. h. ein relativ fein differen
ziertes Einfederungsverhalten des Füllkörpers, erfordert
folglich einen komplizierten Schichtaufbau des Polster
körpers mit einer Vielzahl unterschiedlicher Schaum
stoffarten. Da die einzelnen Polsterungselemente aufeinan
der abgestimmt konfektioniert und zusammengeklebt werden
müssen, entsteht ein entsprechend hoher Lagerungs- und Fer
tigungsaufwand.
Trotz dieses relativ großen Aufwandes bei der Sandwich-Bau
weise besteht an den Kontaktstellen zwischen einer weichen
und einer harten Schaumstoffart eine unmittelbare Härteab
stufung, welche von einer sitzenden Person als unbequem
empfunden werden kann.
Die Unstetigkeit der Härteabstufung wird noch durch die
harte Klebenaht, insbesondere durch die vertikalen Nähte im
Außenbereich des Schichtaufbaus verstärkt. Neben der Be
einträchtigung des Komforts durch harte Klebeschichten bei
Schäumen, wird auch eine gewünschte Luftzirkulation zwi
schen den Schichten unterbunden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Füllkörper
aus elastischem Material und ein Verfahren zur Herstellung
des Füllkörpers zu schaffen, so daß ein gewünschtes Einfe
derungsverhalten bei einem geringen Herstellungsaufwand
einstellbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Strukturelemente aneinanderliegende Lamellen sind, die
durch Trennschlitze in der Auflagefläche gebildet sind, und
daß die Lamellen bereichsweise in dem elastischen Material
mit veränderlicher Länge und/oder veränderlichem Lamellen
querschnitt ausgebildet sind, so daß sich bei Belastung ein
differenziertes Einfederungsverhalten einstellt. Die Lamel
len erstrecken sich dabei von der Auflagefläche weg in das
Innere des Füllkörpers. Da die Lamellen lediglich in ihrem
Fußbereich, d. h. im Inneren des Füllkörpers, miteinander
und mit dem restlichen Teil des Füllkörpers verbunden sind,
können sich die Lamellen bei Belastung der Auflagefläche
gegeneinander verschieben. Durch die Lamellen können in
vorteilhafter Weise in einem Füllkörper mit einheitlichem
Raumgewicht Bereiche unterschiedlicher Stauchhärte geschaf
fen und die Stauchhärte gezielt eingestellt werden.
Je weiter sich die Lamellen in den Füllkörper hinein er
strecken und je kleiner die Querschnittsfläche der Lamellen
parallel zur Auflagefläche ist, desto leichter lassen sich
die Lamellen gegeneinander verschieben und eindrücken.
Durch diese Verschiebbarkeit der Lamellen gegeneinander un
ter Einwirkung einer Druckkraft auf die Auflagefläche
erhöht sich die Eindrucktiefe gegenüber einem Schaumstoff
bereich ohne Lamellen. Mit dem erfindungsgemäßen Füllkörper
können der Fertigungsaufwand für Füllkörper mit unter
schiedlicher Stauchhärte und Einfederungscharakteristik
deutlich reduziert als auch die Kosten für die Bereithal
tung einer Vielzahl unterschiedlicher Schaumstoffarten für
geschichtete Füllkörper gesenkt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht dar
in, daß die Stauchhärte des Füllkörpers entlang der Aufla
gefläche durch Veränderung der Trennschlitztiefe und/oder
des Lamellenquerschnitts stufenlos einstellbar ist. Auf
diese Weise kann eine stetige Veränderung der Stauchhärte
über die gesamte Auflagefläche des Füllkörpers erzielt wer
den. Große, diskrete Härteabstufungen können durch eine
kontinuierliche Veränderung der Lamellenlänge als auch
durch deren Querschnittsform parallel und/oder quer zur
Auflagefläche ausgeführt werden, wodurch eine als beson
ders bequem zu empfindende Sitz- oder Liegefläche gebil
det wird. Eine besondere hohe Differenzierung des Einfe
derungsverhaltens wird erreicht, wenn die jeweils benach
barten Lamellen unterschiedliche Längen oder Quer
schnittsflächen aufweisen. In einem Ausgangsmaterial mit
einer bestimmten Härte können somit eine Vielzahl von Be
reichen mit geringerer Stauchhärte und höherem Eindruckver
halten ausgebildet werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform des
erfindungsgemäßen Füllkörpers sind die Lamellen senkrecht
oder in einem spitzen Winkel zur Auflagefläche angeordnet.
In diesem Winkelbereich weisen die einzelnen Lamellen noch
ein ausreichend hohes elastisches Verhalten auf, um nach
Fortfall der Belastung ihre ursprüngliche Stellung einzu
nehmen und die vorgesehene Form der Auflagefläche zu bil
den.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltungsform der Erfindung
besteht darin, daß die Auflagefläche einschließlich der La
mellen von einem Deckelement überlagert ist. Dieses Deck
element ist vorteilhafterweise eine dünne Schaumstoffbahn
mit einer geringen Stauchhärte oder ein Polyestervlies. Da
bei größeren Verschiebungen der Lamellen gegeneinander die
Auflagefläche eine gezackte Form aufweisen würde, schafft
die weiche Deckschicht auch bei starken Verformungen des
Füllkörpers eine gleichmäßige Oberflächengestaltung des
verformten Bereichs. Als Deckelement kann auch ein Watte
vlies, ein Baumwoll-, Zellwoll- oder ein Schafschurwoll
material verwendet werden.
Es ist eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, daß
zwischen dem Deckelement und der Auflagefläche oder zwi
schen den Lamellen Gleitelemente angeordnet sind. Diese
Gleitelemente können kurzstablige Polyesterfasern oder Fe
dern, insbesondere Daunen, sein. Die Gleitelemente setzen
sich zwischen die Lamellen und verhindern ein Verhaken, so
daß ein sicheres Aufstehen der Lamellen gewährleistet ist.
Als Gleitelemente können auch Beschichtungen an den Lamel
lenflanken vorgesehen sein, durch die zusätzlich die
Stauchhärte des Ausgangsmaterials erhöhbar ist.
Zudem ist es vorteilhaft bei einem erfindungsgemäßen
Füllkörper, daß die Lamellen in einem elastischen Material ausgebildet sind,
welches aus Komponenten mit unterschiedlichen Raumgewichten und
Stauchhärten aufgebaut ist. Die Lamellenbereiche an dem
Füllkörper an einzelnen elastischen Materialien dienen dann
lediglich der Feinabstimmung der Eigenschaften des Füllkör
pers. Hierdurch kann der Aufwand zur Bildung der Lamellen
bereiche als auch zur Konfektionierung und zum Verkleben
der einzelnen Sandwich- oder Schichtelemente auf ein not
wendiges Minimum beschränkt werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß um die Auflagefläche mit den Lamellen ein
Randbereich mit einer größeren Stauchhärte vorgesehen ist.
In diesem Randbereich sind bevorzugt keine Lamellen ausge
bildet. Auf diese Weise wird verhindert, daß Lamellen bei
Belastung seitlich aus der vorgesehenen Kontur des Füll
körpers herausragen. Der Randbereich kann durch ein sepa
rates Material oder durch Randabschnitte ohne Lamellen auf
dem elastischen Material gebildet sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Trennschlitze als Einschnitte mit
einer Tiefe von 2 mm bis 15 cm ausgebildet sind. Die opti
male Lamellenlänge muß in Abhängigkeit von dem Ausgangs
material und den Lamellenquerschnitten durch Versuche be
stimmt werden. Bei diesen Versuchen muß lediglich eine
Probe des Ausgangsmaterials mit den entsprechenden La
mellenschnitten versehen werden. Bei Beaufschlagung einer
definierten Kraft kann dann anhand der erzielten Eindruck
tiefe in den Füllkörper ermittelt werden, ob die vorgesehe
ne Trennschlitztiefe die gewünschte Stauchhärte ergibt.
Bei einem erfindungsgemäßen Füllkörper ist es weiterhin
vorteilhaft, daß der Querschnitt der Lamellen die Form ei
nes Rechtecks, Quadrats, Dreiecks, Trapezes, Drachens, Pa
rallelogramms oder einer Raute aufweist. Auch hier kann die
für die Belastung des fertigen Füllkörpers beste Lamellen
querschnittsform durch einfache Versuche festgestellt wer
den. Diese Querschnittsformen betreffen sowohl die Quer
schnittsflächen parallel oder alternativ senkrecht zur Auf
lagefläche.
In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des erfindungs
gemäßen Füllkörpers sind als elastisches Material Polyure
than- oder Polyester-Schaumstoffe vorgesehen. Diese Materi
alien sind durch ihr besonders einheitliches Verformungs-
und Federungsverhalten für die Ausführung der erfindungs
gemäßen Lamellenbereiche geeignet.
Bei einem weiteren erfindungsgemäßen Füllkörper ist es vor
teilhaft, daß verfestigtes und vorgeformtes Material aus
Polyesterfasern vorgesehen ist. Ein vorgeformtes Polyester-
Fasergemenge weist in der Regel eine hohe Stauchhärte auf.
Ausgehend von diesem relativ harten elastischen Material
können durch die Lamellen die gewünschten weicheren Berei
che ausgebildet werden. Ein vorgeformter Füllkörper weist
in der Regel bereits nach dem Schäumvorgang seine ge
wünschte Endform auf. Vorgeformte Füllkörper werden nor
malerweise nicht für einen Sandwich-Aufbau vorgesehen.
Folglich weisen vorgeformte Füllkörper, wie sie beispiels
weise häufig für Polsterungen von Bürostühlen eingesetzt
werden, eine einheitliche Stauchhärte auf. Durch das Ein
bringen von Lamellen in einen vorgeformten Füllkörper
während oder nach der Formgebung des Füllkörpers, können
nunmehr vorgeformte Füllkörper aus einem einheitlichen Ma
terial aber mit bereichsweise unterschiedlicher Stauchhärte
hergestellt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der Erfindung
besteht darin, daß die Lamellen an ihren Seitenflächen mit
einander verklebt sind. Durch das Verkleben der Lamellen
miteinander wird ein gegensätzlicher Effekt bewirkt, da die
Klebestellen in dem Füllkörper versteifte Bereiche darstel
len. Dies bedeutet, daß durch diese Verklebungen eine Er
höhung der Stauchhärte gegenüber der Stauchhärte des Aus
gangsmaterials erzielbar ist.
Verfahrensmäßig wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Lamellen durch Einschnitte in das elastische Material ge
bildet werden. Der erfindungsgemäße Füllkörper mit Lamel
lenbereichen kann somit auf eine einfache und kostengün
stige Weise aus vorkonfektionierten elastischen Materia
lien gebildet werden.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist es besonders
vorteilhaft, daß Einschnitte durch Schneiden, Stanzen oder
Trennen mittels Laserstrahlen ausgeführt werden. Beim
Schneiden und Stanzen ist es vorteilhaft, daß bei der Her
stellung der Lamellen keinerlei Materialabfall entsteht.
Durch das Herausschneiden der Lamellen mittels Laserstrah
len können auf flexible Weise selbst komplizierte Lamellen
strukturen erzeugt werden. Für das Schneiden können
Schneidmesser mit rotierender oder sägender Bewegung ein
gesetzt werden.
Verfahrensmäßig kann die Aufgabe weiterhin dadurch gelöst
werden, daß während der Formgebung bei der Herstellung
eines vorgeformten Füllkörpers in einer Form Wandvorsprün
ge an der Innenseite der Form vorgesehen werden, durch wel
che die Trennschlitze zwischen den Lamellen gebildet wer
den. Durch das Anbringen dünner Blechwände an der Innensei
te von Preß- oder Schäumformen werden die Lamellen bereits
bei der Herstellung des Füllkörpers erzeugt. Die Anordnung
der dünnen Vorsprünge entspricht dabei genau der Ausbildung
der Trennschlitze um die Lamellen. Mit diesem erfindungs
gemäßen Verfahren können in einfachster Weise ohne zu
sätzlichen Arbeitsaufwand vorgeformte Füllkörper aus ei
nem einheitlichen Material mit Bereichen unterschiedlicher
Stauchhärte hergestellt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand schematischer Zeich
nungen weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Füllkörpers mit Bereichen unterschiedlich ge
stalteter Lamellen, in perspektivischer und
teilgeschnittener Ansicht;
Fig. 2 einen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Füllkörpers mit unter
schiedlich gestalteten Lamellenbereichen;
Fig. 3 einen Füllkörper aus zwei unterschiedlichen
elastischen Materialien gemäß dem Stand der
Technik, in Seitenansicht;
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Füll
körpers mit ähnlichem Einfederungsverhalten wie
der Füllkörper von Fig. 3;
Fig. 5 einen Ausschnitt einer Ausführungsform eines er
findungsgemäßen Füllkörpers in Sandwich-Aufbau;
Fig. 6 einen Ausschnitt einer Ausführungsform eines er
findungsgemäßen Füllkörpers mit Federkernelemen
ten;
Fig. 7 einen Ausschnitt einer Seitenansicht einer er
findungsgemäßen Lamellenform;
Fig. 8 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen,
vorgeformten Füllkörpers mit Lamellenbereichen
und
Fig. 9 eine Querschnittsansicht einer Herstellform des
Füllkörpers von Fig. 8.
Fig. 1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Teil
schnittansicht einen Füllkörper 10, in dem mehrere Bereiche
mit erfindungsgemäßen Lamellen 12 ausgebildet sind. Die La
mellen 12 erstrecken sich vom Inneren des Füllkörpers 10
nach außen zu einer Auflagefläche 11. Die Auflagefläche 11
ist die Seite des Füllkörpers 10, welche durch eine ein
drückende Belastung, beispielsweise eine liegende oder
sitzende Person, kraftmäßig beansprucht wird. Die einzelnen
Lamellen 14 liegen eng beieinander, sind aber durch Trenn
schlitze 13 seitlich voneinander abgeteilt. Lediglich in
ihrem Fußbereich 14 sind die Lamellen 12 mit dem Füllkörper
10 und somit auch untereinander verbunden.
Durch ihren Fußbereich 14 sind die Lamellen 12 in ihrer
Lage gegenüber dem Füllkörper 10 festgelegt. Wirkt auf die
Auflagefläche 11 jedoch eine Druckkraft, so können die La
mellen 12 einknicken und sich gegeneinander verschieben.
Auf diese Weise bewirkt die Flächenbelastung eine größere
Eindrucktiefe in dem Lamellenbereich im Vergleich gegenüber
Bereichen des Füllkörpers 10 aus massivem Weichstoffmateri
al.
In einem weiteren Bereich des Füllkörpers 10 sind Lamellen
12a herausgearbeitet, welche einen quadratischen Quer
schnitt mit kleinerer Querschnittsfläche und größerer La
mellenlänge im Vergleich zu den zuvor beschriebenen Lamel
len 12 aufweisen. Durch Reduzierung der Querschnittsfläche
als auch durch die Erhöhung der Trennschlitztiefe wird eine
Verminderung der Stauchhärte gegenüber dem Ausgangsschaum
stoff erreicht.
In einem weiteren Bereich des Füllkörpers 10 auf dessen
linker Seite sind weitere Lamellen 12b in das porige, ela
stische Material eingeschnitten. Die Querschnittsform als
auch die Lamellenlänge der einzelnen Lamellen 12b ist un
terschiedlich. Somit wird in dem elastischen Ausgangsmate
rial mit einheitlicher Stauchhärte ein Bereich mit einer
kontinuierlich veränderten Stauchhärte geschaffen. Die La
mellen 12b sind so ausgebildet, daß ein Bereich in dem
Füllkörper 10 geschaffen wird, der einen definierten
Stauchhärtenverlauf aufweist, welcher an die zu erwartende
Flächenbelastung der Auflagefläche 11 angepaßt ist. Stauch
härte, Rückfederungskraft und Eindrucktiefe können durch
die differenzierte Gestaltung der Lamellen auf jeden Be
lastungsfall optimal angepaßt werden. Das Herausschneiden der Lamellen
kann auch mittels Wasserstrahl erfolgen.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Füllkörper 10 in einer per
spektivischen und teilgeschnittenen Ansicht, in dem weitere
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lamellen 12 darge
stellt sind. Die Elemente, welche Teilen aus Fig. 1 ent
sprechen, sind mit gleichen Bezugszeichen benannt. Der
Füllkörper 10 weist einen zusätzlichen Randbereich 16 auf.
Der Randbereich 16 besteht aus einem elastischen Material
mit einer größeren Stauchhärte als der Weichstoff, in dem
die Lamellen 12 ausgebildet sind. Der härtere Randbereich
16 verhindert ein seitliches Ausbrechen der Lamellen zum
Rand hin.
Die Lamellen 12c sind gegenüber der Auflagefläche 11 schräg
angeordnet. Durch diese schräge Anordnung wird die Abknick-
und Verschiebungsrichtung der Lamellen 12c unter Belastung
als auch deren Rückstelleigenschaft bei Wegnahme der Druck
kraft beeinflußt. Die Lamellen 12d weisen einen rechteckigen
Querschnitt auf, wodurch ein unterschiedliches Abwinke
lungsverhalten parallel und quer zum Randbereich 16 verur
sacht wird. Die Lamellen 12e weisen einen langgezogenen
Rechteckquerschnitt auf und sind sowohl in ihrem Fußbereich
als auch an wenigstens einer Seitenfläche mit dem Füllkör
per 10 einstückig verbunden.
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines herkömmli
chen zusammengesetzten Füllkörpers 30. Der Füllkörper 30
ist beispielsweise für eine Matratze geeignet, wobei durch
ein keilförmiges Polsterelement 31 aus einem weichen
Schaumstoffmaterial gegenüber einem härteren Polsterelement
32 der Füllkörper 30 mit variabler Stauchhärte aufgebaut
ist. Durch ein aufeinander abgestimmtes Konfektionieren und
Zusammenkleben der beiden Polsterelemente 31 und 32 wird
der Füllkörper 30 mit nach links kontinuierlich abnehmender
Stauchhärte geschaffen.
Ein Füllkörper 40 mit gleichem Stauchhärtenverlauf wie der
Füllkörper 30 aus Fig. 3 ist in Fig. 4 dargestellt. Es ist
ersichtlich, daß die Lamellen 12 zur kontinuierlichen Redu
zierung der Stauchhärte ein kontinuierliche Längenzunahme
aufweisen. Der Füllkörper 40 hat bei gleichen Polste
rungseigenschaften wie der Füllkörper 30 den Vorteil, daß
ein Konfektionieren und Zusammenkleben zweier Polsterele
mente nicht notwendig ist.
In Fig. 5 ist schematisch ein Füllkörper 50 in Sandwich-
Bauweise gezeigt. Der Füllkörper 50 besteht aus einem
Grundpolsterelement 18, aus einem harten Schaumstoffmateri
al, einem zentralen Polsterelement 17 mit Lamellen 12 aus
einem Schaumstoffmaterial mit mittlerer Härte und einem
Deckelement 15 aus einem weichen elastischen Material. Der
Füllkörper 50 weist zudem einen Randbereich 16 auf, der aus
einem Weichstoffmaterial mit relativ großer Stauchhärte be
steht.
In Fig. 6 ist ein Füllkörper 60 dargestellt, der im
wesentlichen dem Füllkörper 50 aus Fig. 5 entspricht. Das
Grundpolsterelement 18 ist jedoch aus einer Vielzahl von
Federkernen 19 aufgebaut. Für das Deckelement 15 ist ein
Weichstoff, beispielsweise ein Vlies, vorgesehen.
In Fig. 7 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
der Lamellen 12 gezeigt. Die Trennschlitze 13 zwischen den
Lamellen 12 sind dabei durch gebogene Formschneiden herge
stellt worden.
Ein vorgeformter Füllkörper 20 aus einem Faserweichstoff
ist in Fig. 8 dargestellt. Der vorgefertigte Füllkörper 20
erhält seine Endform während eines Preß- oder Schäumvor
ganges in einer Form. Derartige Verfahren werden insbeson
dere bei Polstern für Bürostühle und einfache Polstermöbel
als auch für Auto- und Flugzeugsitze verwendet. Für den
vorgeformten Füllkörper wird ein relativ hartes elastisches
Ausgangsmaterial gewählt, wobei durch Einbringen von Trenn
schlitzen 13 zur Erzeugung der Lamellen 12 Bereiche geringe
rer Stauchhärte erzeugt werden.
In Fig. 9 ist schematisch ein Formwerkzeug 21 zur Herstel
lung des vorgeformten Füllkörpers 20 aus Fig. 8 im Quer
schnitt dargestellt. Das Formwerkzeug 21 besteht aus zwei
Formhälften 21a und 21b. Zur Erzeugung der Lamellen 12 be
reits während des Formgebungsprozesses des Füllkörpers 20
sind an entsprechenden Stellen der Forminnenseite 23 dünne
Wandvorsprünge 22 bzw. Formblätter angeordnet. Die Wand
vorsprünge 22 schaffen die Freiräume, welche nach dem Form
gebungsprozeß die Trennschlitze 13 in dem vorgeformten
Füllkörper 20 darstellen.
Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren können in einem Ar
beitsgang Füllkörper hergestellt werden, welche, obwohl aus
einem einheitlichen elastischen Material hergestellt, eine
gewünschte, fein differenzierte Stauchhärte aufweisen.
Folglich können mit diesem Verfahren in kostengünstiger
Weise besonders bequeme Füllkörper für Polsterungen herge
stellt werden.
Claims (15)
1. Füllkörper aus elastischem Material, insbesondere
für Polsterungen und Matratzen, bei dem wenigstens
eine Oberflächenseite als eine eine Belastung
aufnehmende Auflagefläche ausgebildet ist,
wobei in der Auflagefläche Strukturelemente
vorgesehen sind, die in ihrem von der Auflagefläche
abgewandten Fußbereich miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Strukturelemente aneinanderliegende Lamellen (12) sind, die durch Trennschlitze (13) in der Auflagefläche (11) gebildet sind, und
- - daß die Lamellen (12) bereichsweise in dem elastischen Material mit veränderlicher Länge und/oder veränderlichem Lamellenquerschnitt ausgebildet sind, so daß sich bei Belastung ein differenziertes Einfederungsverhalten einstellt.
2. Füllkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stauchhärte des Füllkörpers (10) entlang der
Auflagefläche (11) durch Veränderung der Trenn
schlitztiefe und/oder des Lamellenquerschnitts stu
fenlos einstellbar ist.
3. Füllkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen (12) senkrecht oder in einem spitzen
Winkel zur Auflagefläche (11) angeordnet sind.
4. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagefläche (11) einschließlich der Lamel
len (12) von einem Deckelement (15) überlagert ist.
5. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen (12) in einem elastischen Material
ausgebildet sind, welches aus Komponenten mit unter
schiedlichen Raumgewichten und Stauchhärten aufge
baut ist.
6. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß um die Auflagefläche (11) mit den Lamellen (12)
ein Randbereich (16) mit einer größeren Stauch
härte vorgesehen ist.
7. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennschlitze (13) als Einschnitte mit einer
Tiefe von 2 mm bis 15 cm ausgebildet sind.
8. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Lamellen (12) die Form eines
Rechtecks, Quadrates, Dreiecks, Trapezes, Drachens,
Parallelogramms oder einer Raute aufweist.
9. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als elastisches Material Polyurethan- oder Poly
ester-Schaumstoffe vorgesehen sind.
10. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß verfestigtes und/oder vorgeformtes Material aus
Polyesterfasern vorgesehen ist.
11. Füllkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet
daß die Lamellen (12) an ihren Seitenflächen mitein
ander verklebt sind.
12. Füllkörper nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Deckelement (15) und der Auflage
fläche (11) oder zwischen den Lamellen (12) Gleit
elemente angeordnet sind.
13. Verfahren zur Herstellung eines Füllkörpers gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen (12) durch Einschnitte in das
elastische Material gebildet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte durch Schneiden, Stanzen oder
Trennen mittels Laserstrahlen ausgeführt werden.
15. Verfahren zur Herstellung eines Füllkörpers gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Formgebung bei der Herstellung
eines vorgeformten Füllkörpers (20) in einer Form′
(21) Wandvorsprünge (22) an der Innenseite (23) der
Form (21) vorgesehen werden, durch welche die Trenn
schlitze (13) zwischen den Lamellen (12) gebildet
werden.
Priority Applications (5)
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AT94111887T ATE158931T1 (de) | 1993-12-03 | 1994-07-29 | Füllkörper aus elastischem material |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4341280C1 true DE4341280C1 (de) | 1995-02-09 |
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