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Die
Erfindung betrifft eine Labortischplatte mit Randwulst gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Solche
Labortische sind bekannt. Auf ihnen werden beispielsweise chemische
und biologische Analysen und Versuche durchgeführt, bei denen vielfach mit
aggressiven Substanzen gearbeitet wird. Hierbei besteht die Gefahr,
dass die Substanzen verschüttet
werden, aus einem Versuchsaufbau austreten oder durch Zerstörung des
Versuchsaufbaus freigesetzt werden. Um die Substanzen problemlos
auffangen zu können, weisen
die Labortischplatten eine widerstandsfähige Arbeitsfläche und
einen Randwulst auf.
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Gemäß DIN 12916
können
Labortischplatten ohne Randwulst ausgebildet oder mit Randwulst
versehen sein, wobei der Randwulst allseitig, vorn und rechts und
links, vorn und hinten und links, vorn und hinten, vorn und hinten
und rechts, vorn und links, nur vorn sowie vorn und rechts angeordnet
sein kann. Die Höhe des
Randwulstes sollte 7 +/– 1
mm betragen. Außer
an der Vorderseite von Platten für
Abzüge
sollte der Neigungswinkel des Randwulstes 45° und die Scheitelbreite des
Randwulstes mindestens 10 mm betragen. Die Ausführung der Platten muss sicherstellen,
dass die Arbeitsflächen
ein Fassungsvermögen
von 5 l/m2, bezogen auf die Nettofläche, haben.
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Eine
derartige Labortischplatte ist beispielsweise aus der
DE 9206157 U1 bekannt. Diese
bekannte Labortischplatte weist eine Trägerplatte auf, die mit einem
keramischen Fliesenbelag als Arbeitsfläche versehen ist. Ein die Labortischplatte
umlaufender Randwulst besteht aus einer separaten keramischen Randleiste. Der
Fliesenbelag endet mit Abstand vor dem Rand der Trägerplatte,
so dass die Labortischplatte einen gestuften Rand aufweist. Die
Randleiste weist ein entsprechend abgestuftes Profil auf. Die Randleiste
wird entsprechend der Größe der Labortischplatte
zugeschnitten und an der Labortischplatte mit Hilfe eines Klebers
befestigt. In den Ecken der Labortischplatte werden die keramischen
Randleisten auf Gehrung geschnitten, so dass sich in den Ecken eine
entsprechende Stoßfuge
ausbildet. Nachteilig ist, dass diese Labortischplatte und die separate
keramische Randleiste exakt aufeinander abgestimmt sein müssen, so
dass eine Anpassung an wechselnde Labortischplattenstärken nicht
möglich
ist.
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Aus
der
DE 9206158 U1 ist
eine Labortischplatte mit Trägerplatte
bekannt, die eine aus Massivholz aufgebaute Tischlerplatte aufweist
und mit einem Fliesenbelag versehen ist. Der Flesenbelag endet mit
einem Abstand vor dem Rand der Trägerplatte, so dass ein gestufter
oberer Randbereich entsteht, der von einer komplementär gestuften
keramischen Randleiste mit Randwulst umgeben ist. Die Trägerplatte
der Labortischplatte weist ein Kantenschutzprofil aufweist, das
sich über
die gesamte Höhe
der Trägerplatte
erstreckt. Nachteilig ist, dass der Randwulst aus zwei separaten
Teilen, dem Kantenschutzprofil und der keramischen Randleiste, besteht,
was den Herstellungsaufwand erhöht
und den Nachteil hat, dass die Labortischplatte und die Teile des Randwulstes
exakt aufeinander abgestimmt sein müssen, so dass eine Anpassung
an wechselnde Labortischplattenstärken nicht möglich ist.
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Durch
die
DE 9109327 U1 ist
eine Labortischplatte bekannt, die einstückig mit einem umlaufenden Randwulst
ausgebildet ist. Dieser Randwulst begrenzt den Arbeitsbereich der
Platte. Im Bereich der Arbeitsfläche
ist in der Tischplatte eine dünne
Keramikplatte eingelegt.
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Aus
der
DE 10214359 A1 ist
ein L-förmiges
Kantenprofil für
eine Labortischplatte bekannt, das zwei im Wesentlichen rechtwinklig
angeordnete Schenkel aufweist. Ein Schenkel wird auf der oberen
Oberfläche der
Labortischplatte befestigt. Der zweite Schenkel übergreift den Rand bzw. die
Kante der Labortischplatte. Dieser zweite Schenkel weist eine Ausnehmung
zur Aufnahme eines Klemmkörpers
auf, welcher gleichfalls im Wesentlichen L-förmig
ausgebildet ist, wobei der eine Schenkel in die Ausnehmung einschiebbar
und einpressbar ist und der andere Schenkel die Unterseite der Labortischplatte
untergreift, so dass die Labortischplatte zwischen dem oberen ersten
Schenkel des Kantenprofils und dem unteren Schenkel des Klemmkörpers eingeklemmt
wird. Das somit durch diese Druckschrift bekannte Kantenprofilsystem
ermöglicht
durch den variablen Klemmmechanismus den Ausgleich von Plattentoleranzen.
Durch den unteren die Labortischplatte untergreifenden Schenkel
des Klemmkörpers
ergeben sich allerdings Probleme bei der Montage der Labortischplatte
auf einem Untergestell.
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Durch
die
DE 4447201 C2 ist
eine Labortischplatte mit einer auf einer Trägerplatte angeordneten, aus einem
Belag oder einer Beschichtung bestehenden Arbeitsfläche sowie
einem einstückig
angegossenen Randwulst bekannt. Die Arbeitsfläche besitzt eine kleinere Flächenausdehnung
als die Trägerplatte,
so dass sich eine seitlich umlaufende Stufe ergibt. Diese Stufe
wird durch den Randwulst verdeckt, der angegossen wird. Zusätzlich kann
die Trägerplatte
eine zu ihrer Seitenfläche
hin offene Nut aufweisen, in die sich die Vergussmasse des Randwulstes
beim Gießvorgang
ausdehnt, wodurch der Haftverbund zwischen dem Randwulst und der
Trägerplatte
verbessert werden kann. Der Randwulst ist im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und überragt
mit einem Schenkel die Oberseite der aus Fliesen bestehenden Arbeitsfläche. Dieser
Schenkel weist am freien Ende eine Abschrägung bzw. Fase auf.
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Aus
der
EP 0 150 335 A2 ist
eine Verbundplatte mit einer Kernplatte, einer auf der Oberseite
der Kernplatte aufgeleimten Deckplatte, einer auf der Unterseite
der Kernplatte aufgeleimten Deckplatte und einem an dem Rand der
Kernplatte befestigten Randstreifen bekannt. Der Randstreifen ist
auf den Rand der Kernplatte aufgeleimt. Die Kernplatte weist zwei
sich von der Oberseite bzw. der Unterseite zur Mitte hin erstreckende Randabschnitte
sowie einen Zwischenabschnitt auf. Der Randstreifen weist zwei Seitenabschnitte
und einen Mittelabschnitt auf. Die Dicke der Randabschnitte der
Kernplatte und die Breite der Seitenabschnitte des Randstreifens
sind genau vorgegeben und einander angepasst. Die Seitenabschnitte
und der Mittelabschnitt des Randstreifens sind als getrennte Teile
ausgeführt.
Die Seitenabschnitte des Randstreifens sind als Randkeder, vorzugsweise
mit abgerundeten Kanten, als L-förmige
oder U-förmige
Randschienen ausgeführt
oder sind von den um die Kanten der Kernplatte herumgebogenen, mit
den Randabschnitten der Kernplatte verleimten Deckplatten gebildet.
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Durch
die
DE 44 06 118 A1 ist
eine Tisch- oder Abdeckplatte bekannt, die aus einer Kernplatte
und einen deren Schnittflächen
abdeckenden und deren Oberseite und Unterseite übergreifenden, umlaufenden Kantenschutz
besteht. Der Kantenschutz besteht aus zwei als geschlossene Rahmen
gespritzten Winkelprofilen, von denen ein äußerer Rahmen mit einen langen
Schenkel die Schnittflächen
abdeckt und die Unterseite der Kernplatte überragt und mit seinem anderen
Schenkel die oberseitige Deckschicht übergreift. Der andere Schenkel
ist mit seinem einen Schenkel mit dem langen Schenkel des äußeren Rahmens
verbunden und liegt mit einem weiteren Schenkel an der Unterseite
der Kernplatte an. Zwischen den Schnittflächen und dem inneren Rahmen
sind elastische Dichtungen angeordnet. Ferner ist zwischen den Schnittflächen und
dem inneren Rahmen ein Dehnungsspalt für die Kernplatte vorgesehen.
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Aus
der
EP 0 685 263 A2 ist
eine Platte aus Steinzeug oder Keramik bekannt, die einen Rand sowie zwei
parallel zueinander angeordnete Oberflächen aufweist. Am Rand ist
ein Kantenprofil angeordnet, welches im Inneren wenigstens eine
hintergriffene Ausnehmung aufweist. Diese Ausneh mung enthält eine
Reaktionsverbundmasse, welche nach dem Aufsetzen des Kantenprofils
auf den Rand zu einem Formkörper
verfestigt ist und mit dem Rand fest verbunden ist.
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Bei
sämtlichen
bekannten Platten sind die Kantenprofile nicht für wechselnde Labortischplattenstärken variabel
einsetzbar.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Labortischplatte
mit einem Randwulst aufweisenden Kanten-Klemmprofil so auszubilden,
dass das Kanten-Klemmprofil für
wechselnde Labortischplattenstärken
variabel einsetzbar ist. Ferner soll das Kanten-Klemmprofil so ausgebildet
sein, dass vorhandene Labortischplatten hiermit nachrüstbar sind.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Labortischplatte mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Vorteilhafte
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Labortischplatte sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung schlägt
vor, sowohl in der Rand- bzw. Kantenfläche einer Arbeitsplatte oder
Trägerplatte und/oder
Deckplatte als auch in der mit der Labortischplatte verbindbaren
Fläche
des Kanten-Klemmprofiles Nuten vorzusehen, die miteinander ausrichtbar
sind und über
die mittels Verbindungselemente eine variable Verbindung zwischen
Labortischplatte und Kanten-Klemmprofil
möglich
ist, derart, dass eine Anpassung an unterschiedliche Plattenstärken möglich ist
und die Herstellung und Montage vereinfacht und vorhandene Labortischplatten
mit dem Kanten-Klemmprofil leicht nachrüstbar sind. Beim Befestigen
der Labortischplatte auf einem Untergestell ergeben sich keine Probleme.
Vorzugsweise werden als Verbindungselemente einschlagbare, an sich
bekannte Klemmprofile verwendet.
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Die
Labortischplatte soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung,
in der Ausführungsbeispiele dargestellt
sind, näher
erläutert
werden.
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Es
zeigt:
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1 einen
Schnitt durch einen Kantenbereich einer ersten Ausführungsform
einer Labortischplatte,
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2 einen
Schnitt durch einen Kantenbereich einer zweiten Ausführungsform
einer Labortischplatte und
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3 einen
Schnitt durch einen Kantenbereich einer dritten Ausführungsform
einer Labortischplatte.
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Gleiche
und einander entsprechende Bauteile sind in den Figuren der Zeichnung
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
Zeichnung zeigt in der 1 eine Labortischplatte 2 aus
einer Arbeitsplatte 4 aus Vollmaterial mit einem Plattenrand 6,
an dem ein Kantenprofil, vorzugsweise ein Kanten-Klemmprofil 8 mit
Randwulst 8' angebracht
ist.
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Das
Kanten-Klemmprofil 8 ist L-förmig ausgebildet und weist
einen ersten, den Randwulst 8' bildenden Schenkel 10,
der den Plattenrand 6 oberseitig übergreift, und einen zweiten
Schenkel 12 auf, der am Plattenrand 6 anliegt
und zwei in der arbeitsplattenrandseitigen Fläche 13 offen mündende und übereinander
angeordnete Nuten, eine untere Nut 14 und eine obere Nut 16,
aufweist, von denen zumindest eine Nut 14 mit einer im
Plattenrand 6 offen mündenden
Nut 18 der Arbeitsplatte 4 ausgerichtet ist. Ein
in die Nuten 14 und 18 eingeschlagenes Klemmteil 20 verbindet
die Arbeitsplatte 4 und das Kanten-Klemmprofil 8 form-
und kraftschlüssig
miteinander.
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Der
erste Schenkel 10 des Kanten-Klemmprofiles 8 weist
am freien Ende eine Abschrägung
oder Fase 22 auf, die in einen Scheitel 23 des
Randwulstes 8' übergeht.
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Die 2 der
Zeichnung zeigt eine Ausführungsform
der Labortischplatte 2, die sich von der Ausführungsform
nach 1 dadurch unterscheidet, dass die Arbeitsplatte 4 nicht
aus Vollmaterial, sondern aus einer Trägerplatte 24 und einer
Deckplatte 26 besteht, und die Nut 18 für das Klemmprofil 20 in
der Trägerplatte 24 ausgebildet
ist.
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Die 3 der
Zeichnung zeigt eine Ausführungsform
der Labortischplatte 2, die sich von der Ausführungsform
nach 2 dadurch unterscheidet, dass anstelle der Trägerplatte 24 eine
Unterfütterung 28 des Randbereiches
der die Arbeitsplatte bildende Deckplatte 26 vorgesehen
ist. Die Deckplatte 26 ist mit einer im Deckplattenrand
offen mündenden
Nut 30 versehen, die mit der oberen Nut 16 des
Kanten-Klemmprofiles 8 ausgerichtet ist. Ein in die Nuten 16 und 30 eingeschlagenes
Klemmteil 32 verbindet die Deckplatte 26 und das Kanten-Klemmprofil 8 form-
und kraftschlüssig
miteinander. Die Unterfütterung 28 besteht
aus einem Hohlprofil 34 mit mehreren Kammern 36, 36'.
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Vorzugsweise
sind in der nachfolgenden Tabelle angegebene Abmessungen der Labortischplatte 2 in mm
nach den 1 bis 3 vorgesehen,
wobei
- A
- die Stärke der
Arbeitsplatte 4,
- B
- die Höhe des Kanten-Klemmprofils 8,
- C
- die Höhe des Randwulstes 8',
- D
- die Länge des
Scheitels 23 des Randwulstes 8',
- E
- die Stärke der
Trägerplatte 24,
- F
- die Stärke der
Deckplatte 26 und
- G
- die Stärke der
Unterfütterung 28, 44
bedeuten.
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