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Die
Erfindung betrifft eine Farbauftragwalze mit einem wechselbaren
Bezug zum Auftragen von Druckfarbe auf einen Druckformzylinder einer
Offset-Rotationsdruckmaschine, wobei der Bezug durch Spannmittel
gehalten wird, die in einem sich über die gesamte Breite der
Farbauftragwalzen erstreckenden Spannkanal angeordnet sind.
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Zum
Auftragen der Farbe auf die Druckformzylinder von Offset-Rotationsdruckmaschinen
werden vorwiegend gummibeschichtete Farbauftragwalzen verwendet.
Die farbführende
Gummischicht ist hierbei auf die Mantelfläche der Farbauftragwalzen vulkanisiert.
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Nachteilig
hierbei ist, dass die Farbauftragwalze komplett ausgewechselt werden
muss, falls die Gummischicht verschlissen oder anderweitig unbrauchbar
geworden ist. Dem Grundkörper
der Farbauftragwalze wird dann erneut eine Gummischicht aufvulkanisiert.
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Farbauftragwalzen
mit einem größeren Durchmesser,
wie sie insbesondere bei Kurzfarbwerken eingesetzt werden, sind
schwer und unhandlich. Das Auswechseln gestaltet sich sehr zeitaufwendig und
kompliziert. Darüber
hinaus ist die Erneuerung der Gummischicht ein Vorgang, der in den
meisten Fällen
nicht vor Ort vorgenommen werden kann.
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Aus
der
DE 100 12 189
A1 ist eine Farbauftragswalze bekannt, der eine Gummituchhülse zugeordnet
ist. Diese Gummituchhülse
zeichnet sich dadurch aus, dass sie axial auf die Farbauftragswalze aufschiebbar
und von dieser abziehbar ist. Hierzu ist die Farbauftragswalze fliegend
an einer Seitenwand der Druckmaschine gelagert.
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Insbesondere
bei größeren Durchmessern der
Farbauftragwalzen ist dieser Prozess schwer beherrschbar. Hinzu
kommt, dass die zum Wechseln der Gummituchhülse erforderliche Öffnung in
der Seitenwand der Druckmaschine deren Stabilität und Schwingungsverhalten
beeinträchtigt.
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In
der
DE 31 34 796 C2 wird
ein Farbwerk mit einer Farbauftragwalze gezeigt, die durch eine
Farbkastenwalze mit Farbe versorgt wird und eine auf dem Druckformzylinder
aufgespannte Druckform einfärbt.
Der Durchmesser der Farbauftragwalzen entspricht dem Durchmesser
des Druckformzylinders. Die Farbauftragwalze ist mit einem farbführenden Gummituch
bespannt. Hierzu ist im druckfreien Bereich ein Spannkanal vorgesehen,
der in seiner Größe und Art
der Ausführung
dem Spannkanal für
die Druckform eines Druckformzylinders weitgehend entspricht.
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Nachteilig
an dieser Lösung
ist es, dass beim Abrollen der Farbkastenwalze diese den Spannkanal der
Farbauftragwalze passieren muss. Sie fällt in den Spannkanal hinein
und läuft
beim Verlassen des Spannkanals auf dessen hintere Kante auf. Durch
die entsprechende Gestaltung der Geometrie der Kanalkante soll dem
vorgebeugt werden. Eine Änderung der
Umfangsgeschwindigkeit und eine Schwingungserregung durch die stoßartige
Belastung sind durch diese Maßnahmen
jedoch nicht vermeidbar.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Geometrie des Spannkanals
einer Farbauftragwalze so zu gestalten, dass durch den Spannkanal
bedingte stoßartige
Belastungen der an der Mantelfläche
der Farbauftragwalzen abrollenden Walzen und/oder Zylinder vermieden
werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Farbauftragwalze mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass nunmehr die auf der Mantelfläche der
Farbauftragwalzen abrollenden Walzen und Zylinder keine stoßartigen
Belastungen erfahren. Die betreffenden Walzen und Zylinder werden
immer auf dem Niveau der Mantelfläche der Farbauftragwalze gehalten,
da der Kontakt der Mantelfläche
der Farbauftragwalzen mit der Mantelfläche des auf dieser abrollenden
Zylinders bzw. abrollenden Walze beim Passieren des Spannkanals immer
erhalten bleibt. Damit fallen die Zylinder bzw. Walzen nicht mehr
in den Spannkanal und ein Auftreffen auf die hintere Spannkanalkante
wird ausgeschlossen. Damit können
Schwingungen wirksam vermieden werden.
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Die
Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Als Ausführungsbeispiel
wurde ein Kurzfarbwerk gewählt.
Die Vorteile der Erfindung kommen bei einem Kurzfarbwerk besonders
zum Tragen. Die Erfindung selbst ist jedoch nicht auf diese Art
der Farbwerke beschränkt, sondern
erstreckt sich auf alle Farbwerke in Offset-Rotationsdruckmaschine,
bei denen Farbauftragwalzen mit einem wechselbaren Bezug zum Einsatz kommen.
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Die
dazugehörigen
Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
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1 Darstellung
eines Kurzfarbwerkes
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2 Ansicht
einer Farbauftragwalze, dargestellt ohne Gummituch und ohne Spannelemente
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Aus
der 1 ist der Aufbau eines Kurzfarbwerkes mit der
erfindungsgemäßen Farbauftragwalze 1 ersichtlich.
Um die Farbauftragwalze 1 mit Farbe zu versorgen, steht
diese mit einer Rasterwalze 2 in Kontakt, wobei an die
Rasterwalze 2 eine Kammerrakel 3 angestellt ist.
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Die
Farbauftragwalze 1 ist weiterhin einem Druckformzylinder 4 zugeordnet.
Dieser ist mit einer in der 1 nicht dargestellten
Druckform bespannt, die durch die Farbauftragwalze 1 eingefärbt wird.
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Dem
Druckformzylinder 4 ist weiterhin ein mit einem hier nicht
dargestellten Gummituch bespannter Offsetzylinder 5 zugeordnet,
der mit dem bogenführenden
Druckzylinder 6 in Kontakt steht. Der Druckzylinder 6 ist
eine bogenübergebende Übergabetrommel 7.1 vor-
und eine bogenübernehmende Übergabetrommel 7.2 nachgeordnet.
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Aus
der 2 ist der Aufbau der erfindungsgemäßen Farbauftragwalze 1 ersichtlich.
Diese besteht aus einem Walzenkörper 11,
der zur Lagerung im Gestell der Offset-Rotationsdruckmaschine beidseitig mit
Walzenzapfen 12.1,12.2 versehen ist.
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Der
Walzenkörper 11 weist
einen Spannkanal 13 auf. Im Spannkanal 13 sind
Spannmittel zur Aufnahme eines Gummituchs oder einer gummierten Metallfolie
vorgesehen. Derartige Spannmittel bzw. Bespannungen sind allgemein
verbreitet. Auf eine Darstellung in der 2 wurde daher
verzichtet.
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Wie
aus der 2 ersichtlich, ist der Spannkanal 13 schräg zu einer
parallel zur Achse 14 des Walzenkörpers 11 angeordneten
Mantellinie 15 angeordnet. Unter einer Mantellinie 15 wird
hier eine beliebige, auf dem Mantel des Walzenkörpers 11 parallel
zur Achse 14 des Walzenkörpers 11 verlaufenden
Linie verstanden. Als Maß für die Neigung
des Spannkanals 13 zur Mantellinie 15 gilt der
Winkel α. In
der 2 ist dieser Winkel α als ein Winkel zwischen einer
Kante des Spannkanals 13 und einer diesen berührenden
Mantellinie 15 dargestellt. Die Schräge des Spannkanals 13 sollte
dabei so groß sein,
dass beim Abrollen eines Zylinders oder einer Walze auf der Mantelfläche der
Farbauftragwalze 1 immer ein Kontakt des Mantels der Farbauftragwalze 1 mit
dem abrollenden Zylinder oder der abrollenden Walze erhalten bleibt.
Eine derartige Walze kann z.B. die im Ausführungsbeispiel gezeigte Rasterwalze 2 sein.
Damit ist gewährleistet,
dass diese nicht in den Spannkanal 13 fällt und an der hinte ren Spannkanalkante
aufläuft.
Um diese Bedingungen einzuhalten, muss der Sinus des Winkels α dabei mindestens
dem Verhältnis
der umfangsseitigen lichten Weite b des Spannkanals 13 (siehe
auch 1) zu dessen Länge l
entsprechen. Der Winkel α muss
so gewählt
werden, dass der Bereich des Spannkanals 13 im druckfreien
Bereich verbleibt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, den Spannkanal 13 so
auszuführen,
dass unter Beachtung der Gewährleistung
der Funktion der Spannelemente dessen lichte Weite b ein Minimum
beträgt.
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- 1
- Farbauftragwalze
- 11
- Walzenkörper
- 12.1
- Walzenzapfen
- 12.2
- Walzenzapfen
- 13
- Spannkanal
- 14
- Achse
- 15
- Mantellinie
- 2
- Rasterwalze
- 3
- Kammerrakel
- 4
- Druckformzylinder
- 5
- Offsetzylinder
- 6
- Druckzylinder
- 7.1
- Übergabetrommel
- 7.2
- Übergabetrommel
- b
- Lichte
Weite des Spannkanals
- l
- Länge des
Spannkanals
- α
- Winkel
zwischen einer achsparallelen Mantellinie und dem Spannkanal