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Die
Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur handwerklichen Herstellung
eines textilen Flächengebildes
umfassend ein Grundelement aus textilem Gewebe, insbesondere in
Form eines Leinen- oder Baumwolltuches, mit von Hand angehäkelter Spitze.
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Weiterhin
richtet sich die Erfindung auf ein textiles Flächengebilde, insbesondere Tortenspitze, umfassend
ein Grundelement aus textilem Gewebe, insbesondere in Form eines
Leinen- oder Baumwolltuches, mit von Hand angehäkelter Spitze.
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Ein
gewobenes, textiles Flächengebilde
mit angehäkelter
Spitze ist aus der
CH 95 986 bekannt. Dieses
Dokument offenbart ein Taschen- oder Kopftuch, aber keine Tortenspitze.
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Tortenspitzen
sind im Wesentlichen textile Flächengebilde,
die aber auch aus Kunststoffen bestehen können, die im Wesentlichen aus
einem kreisrunden Grundelement mit einem Durchmesser von 28 cm und
einer daran angehäkelten
Spitze, d. h. einem angehäkelten
Flächengebilde,
bestehen. Diese textilen Flächengebilde
oder Deckchen werden beispielsweise auf eine Kuchenplatte gegeben
und dann im Bereich des Grundelementes mit einer Glasplatte abgedeckt,
so dass lediglich die angehäkelte Spitze
bzw. der angehäkelte
Spitzenrand unter der Glasfläche
hervorsteht. Auf diese Glasfläche
werden dann Kuchenstücke
oder Torten gestellt und zum Verzehr angeboten. Derartige Deckchen
oder textile Flächengebilde
können
natürlich
auch andere Formen aufweisen und für andere Zwecke verwendet werden.
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Diese
textilen Flächengebilde
werden heutzutage in der Regel maschinell hergestellt. Dabei wird
an ein Grundelement maschinell bereits fertige Spitze, die als Meterware
erhältlich
ist, angenäht.
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Manche
Verbraucher wünschen
aber keine maschinell gefertigten, sondern von Hand gefertigte Tortenspitzen
oder entsprechende Deckchen oder textile Flächengebilde. Solche textilen
Flächengebilde
werden beispielsweise auf so genannten Handwerkermärkten vertrieben
und sind rein handwerklich von Hand, beispielsweise in Heimarbeit,
entstanden und mit nach althergebrachten Häkeltechniken angehäkelten Häkelspitzen
versehen. Allerdings bereitet es Schwierigkeiten, die anzuhäkelnde Spitze
gleichmäßig und
akkurat an dem Grundelement zu befestigen und an diesem anzusetzen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu
schaffen, die die Fertigung des textilen Flächengebildes von Hand und insbesondere
ein einfaches, sauberes und ordentliches Anhäkeln einer Häkelspitze
an ein Grundelement ermöglicht.
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Bei
einem textilen Flächengebilde
der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass auf einem textilen Gewebe der Umfang des Grundelementes angezeichnet
und ein Rohling mit einem gegenüber
dem Grundelement größeren Umfang
zugeschnitten wird, danach mittels einer im Zick-Zack geführten Nadel, insbesondere
Flügelnadel,
einer Haushalts- oder Kleinnähmaschine
längs des
Umfanges des Grundelementes eine Doppellochreihe mit mitgeführtem Faden
ausgebildet wird, danach entlang der äußeren Lochreihe diese durchtrennend
das Grundelement vorzugsweise von Hand ausgeschnitten wird, dann des
Weiteren in die verbliebene erste oder innere Lochreihe und/oder
den Faden eine erste feste Reihe und daran schließlich von
Hand die Spitze angehäkelt
wird.
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Mit
der Erfindung wird eine Möglichkeit
geschaffen, von Hand einfach, sauber und ordentlich an ein Grundelement
eine Spitze anhäkeln
zu können. Das
aus Leinen- oder
Baumwolltuch bestehende textile Grundelement wird zunächst mit
einer Doppellochreihe, in der ein mitgeführter Faden angeordnet wird,
vorbereitet. Dieser Arbeitsgang wird mit einer Nähmaschine durchgeführt, so
dass die Löcher gleichmäßig ausgebildet
sind. Dabei wird eine Nadelgröße gewählt, die
später
das Hindurchziehen der Häkelnadel
durch die einzelnen Löcher
ermöglicht. Ferner
wird dann dieses Grundelement dadurch für das Anhäkeln einer Spitze vorbereitet,
dass nach dem Ausschneiden des Grundelementes längs der zweiten, äußeren Reihe
in der verbliebenen ersten inneren Reihe und/oder dem im ersten
Arbeitsgang mitgeführten
Faden eine so genannte erste feste Reihe längs des Umfanges des Grundelementes
von Hand gefertigt wird. Durch diese Arbeitsgänge wird das Grundelement so
weit vorbe reitet und präpariert, dass
daran nun, nämlich
an der ersten festen Reihe, von Hand nach altbekannter Häkeltechnik
Reihe für Reihe
eine Spitze an dem Umfang des Grundelementes angehäkelt werden
kann. Und zwar dies relativ einfach, da aufgrund der Lochreihen
eine Häkelnadel
leicht zu führen
ist, aber auch sauber und akkurat, da die von der Nähmaschine
vorgegebenen Lochreihen saubere exakt gleiche Abstände der
Löcher
zueinander aufweisen.
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In
Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, dass der Rohling aus einem
Meterwaren-Leinen- oder
Baumwolltuch ausgeschnitten wird. Für die Anfertigung des Grundelementes
kann in vorteilhafter Weise durchaus auf kostengünstige Meterware zurückgegriffen
werden.
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Die
Größe des gewünschten
Grundelementes lässt
sich auf der Meterware leicht dadurch kennzeichnen, dass die gewünschte Umfangsform
des Grundelementes mittels einer Schablone auf der Meterware angezeichnet
wird, was die Erfindung weiterhin vorsieht.
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Damit
die erste feste Reihe besonders gleichmäßig und fest an dem Umfang
des Grundelementes anzuordnen ist, sieht die Erfindung weiterhin vor,
dass die Löcher
der Doppelreihe parallel zueinander angeordnet werden. Insbesondere
bei Zick-Zack-Führung des
von der Zick-Zack geführten Nadel
mitgeführten
Fadens lässt
sich dann daran gut und einfach eine erste feste Reihe befestigen,
da durch die abgeschnittene äußere Lochreihe
der Faden gut mit einer Häkelnadel
erfassbar und hintergreifbar ist.
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Bei
einem textilen Flächengebilde
der eingangs bezeichneten Art wird die oben stehende Aufgabe dadurch
gelöst,
dass das Grundelement eine längs
des Umfangs des Grundelementes ausgebildete erste oder innere Lochreihe
und einen darin längs des
Grundelementumfanges angeordneten ersten Faden aufweist, dass an
der ersten Lochreihe und/oder dem ersten Faden ein zweiter Faden
befestigt und als erste feste Reihe außen entlang des Grundelementumfanges
angeordnet ist und dass an der ersten festen Reihe eine Spitze angehäkelt ist. Ein
solches textiles Flächengebilde
zeichnet sich dadurch aus, dass es von Hand leicht fertigbar ist
und insbesondere eine sauber, ordentlich und akkurat am Umfang von
Hand angesetzte und anzusetzende Häkelspitze aufweist.
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In
Ausgestaltung sieht die Erfindung daher schließlich auch vor, dass das textile
Flächengebilde nach
einem der Verfahrensansprüche
1 bis 4 hergestellt ist.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese
zeigt in
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1 ein
erfindungsgemäßes textiles
Flächengebilde,
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2 einen
Rohling mit darin ausgebildeter Doppellochreihe zur Herstellung
des erfindungsgemäßen textilen
Flächengebildes,
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3 den
Rohling nach 2 in ausschnittsweise vergrößerter Darstellung,
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4 den
Rohling mit durchtrennter äußerer Lochreihe
nach einem weiteren Verfahrensschritt bei der Herstellung des erfindungsgemäßen textilen
Flächengebildes,
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5 eine
abschnittsweise vergrößerte Darstellung
des Rohlings nach der 4,
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6 den
Rohling mit daran angeordneter erster festen Reihe in einem weiteren
Verfahrensschritt bei der Herstellung des erfindungsgemäßen textilen
Flächengebildes
und in
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7 eine
abschnittsweise vergrößerte Darstellung
des Randes des Rohlings nach 6.
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Das
in der 1 insgesamt mit 1 bezeichnete textile
Flächengebilde
besteht aus einem Grundelement 2 aus einem textilen Gewebe,
im vorliegenden Fall aus einem Leinentuch. An den Umfang des mit
einem Durchmesser von 28 cm kreisrund aus gebildeten Grundelementes 2 ist
rundum eine Spitze 3 angehäkelt. Insgesamt wird das textile
Flächengebilde 1 als
Tortenspitze bezeichnet.
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Zur
Herstellung des textilen Flächengebildes 1 wird
zunächst
auf einem textilen Gewebe, beispielsweise einem als Meterware hergestellten
Leinentuch, aber auch durchaus aus einem Baumwolltuch, die Form
des Grundelementes 2 aufgezeichnet. Im vorliegenden Fall
wird mittels einer nicht dargestellten Schablone ein Kreis von 28
cm Durchmesser auf ein Leinentuch aufgezeichnet. Anschließend wird mit
Abstand zu dem aufgezeichneten Kreis der aus der 2 ersichtliche
Rohling 4 ausgeschnitten. Längs des Umfanges des auf dem
Rohling 4 angezeichneten Kreisumfanges wird danach mittels
einer im Zick-Zack geführten
Nadel, insbesondere einer Flügelnadel,
einer Haushalts- oder Kleinnähmaschine
eine Doppellochreihe 5 ausgebildet. Dies geschieht beispielsweise
dadurch, dass der Rohling 4 unterhalb der Nadel der Nähmaschine
durchgeführt wird,
wie dies beim hauswirtschaftlichen Nähen üblich ist. Wie aus der 3 ersichtlich
ist, führt
die im Zick-Zack geführte
Nadel einen Faden mit, der in den Lochreihen jeweils von einem Loch
zum nächsten den
Abstand umwickelnd ebenfalls im Zick-Zack geführt ist. Dieser erste Faden 6 stabilisiert
die Doppellochreihe 5, insbesondere die innere erste Lochreihe 5b und
ermöglicht
es in einem nächsten
Verfahrensschritt, den Rohling 4 längs der äußeren Lochreihe 5a auf
die Form des Grundelementes 2 zuzuschneiden. Dieses Zuschneiden
geschieht vorzugsweise von Hand mittels einer Schere. Das derart
präparierte Grundelement 2 ist
in der 4 und ausschnittsweise in vergrößerter Darstellung
des Randbereiches in 5 dargestellt. An der ersten,
inneren Lochreihe 5b und/oder dem ersten Faden 6 wird
dann eine aus einem zweiten Faden 7 gehäkelte erste feste Reihe 8 ausgebildet,
die das Grundelement 2 außen längs des Grundelementumfanges
umschließt.
An dieses derart vorbereitete Grundelement 2 lässt sich
dann von Hand weiterhin ohne weiteres die Spitze 3 anhäkeln, wie
sie in 1 dargestellt ist. Die in 1 dargestellte
Spitze zeigt natürlich
nur ein mögliches Muster
von vielen Mustern, die angehäkelt
werden können.
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Die
zweite äußere Lochreihe 5a und
die erste innere Lochreihe 5b der Doppellochreihe 5 sind parallel
zueinander angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass nach dem Abschneiden
des äußeren Randes des
Rohlings 4 längs
der äußeren Lochreihe 5a der in
die Lochreihe 5 eingezogene erste Faden 6 von
einer Häkelnadel
gut erfasst und daran die erste feste Reihe 8 ausgebildet
und angeordnet werden kann.
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Insgesamt
lässt sich
durch dieses Verfahren eine Tortenspitze oder ein textiles Flächengebilde sonstiger
Art mit angehäkelter
Umrandung (Spitze) von Hand einfach, d. h. ohne große Kraftanstrengung und
handwerkliche Schwierigkeit, aber dennoch mit akkuratem und sauberem
Ansatz der Spitze an dem Grundelement herstellen.