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Die
Erfindung betrifft einen Feuerschutzabschluss und/oder Rauchschutzabschluss
zum Verschließen
eines Querschnitts eines Gebäudes,
bestehend aus einem plattenförmigen
Abschlusselement, das zumindest zum Teil aus Glas, vorzugsweise
einem Feuerschutzglas, besteht, und einer das Abschlusselement einfassenden
Zarge, die mit einem Gebäudeteil
kraftschlüssig
verbindbar ist.
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Ein
derartiger Feuerschutzabschluss ist beispielsweise aus der
DE 196 35 409 A1 bekannt.
Bei diesem bekannten Feuerschutzabschluss ist die Zarge als im Wesentlichen
normale Stahlzarge ausgebildet. Das Abschlusselement besteht aus
einer Scheibe aus Feuerschutzglas, die umlaufend von einem im Querschnitt
U-förmigen
Metallprofil eingefasst ist. An diesem Metallprofil sind die Bänder zur
Lagerung des Türblatts
und ebenso die Drückergarnitur
sowie ein evtl. Türschließer befestigt.
Das umlaufende, stabil ausgeführte
metallische U-Profil hat die Aufgabe, ein unkontrolliertes bzw. übermäßiges Verwerfen
der Tür im
Brandfall zu verhindern. Erst durch das Zusammenwirken vom Umfassungsprofil
des Abschlusselements und der gleichfalls massiv ausgeführten Stahlzarge
soll der Feuerschutzabschluss auch im Brandfall seine Schutzfunktion,
die in den Vorschriften EN 1363-1 und EN 1634 Teil 1 genau definiert
ist, zu erfüllen.
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Als
nachteilig ist es bei dem vorgenannten Feuerschutzabschluss aber
auch bei allen anderen ähnlich
aufgebauten bekannten Feuerschutzabschlüssen anzusehen, dass das Abschlusselement auf
Grund des umlaufenden metallischen Rahmens insbesondere architektonischen
und ästhetischen Ansprüchen oftmals
nicht gerecht werden kann. Zum einen ist die Dicke der Rahmenelemente
in der Regel um ein Mehrfaches größer als die Dicke der Feuerschutzverglasung.
Zum anderen wird ein metallischer, d.h. undurchsichtiger, Rahmen
in einer Glastür überhaupt
als störend
empfunden, da oftmals der Charakter einer "Ganzglastür" gewünscht
wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Feuerschutzabschluss
zu schaffen, bei dem das Abschlusselement zu einem möglichst
hohen Anteil, vorzugsweise sogar vollständig aus Feuerschutzglas bestehen
kann, ohne dass im Brandfall die Gefahr eines unkontrollierten Verziehens
des Abschlusselements besteht, wodurch die Einhaltung der Feuerschutznormen
gefährdet
werden könnte.
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Ausgehend
von einem Feuerschutzabschluss und/oder Rauchschutzabschluss der
eingangs beschriebenen Art, wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass Stabilisierungsmittel vorgesehen sind, die in einem Ruhezustand
innerhalb der Zarge angeordnet sind und unter Hitzeeinwirkung selbsttätig aus
der Zarge in den durch die Zarge begrenzten Querschnitt eintreten
und mit denen Randbereiche des Abschlusselements abstützbar sind.
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Der
Erfindung liegt somit die Idee zu Grunde, die bei herkömmlichen
Feuerschutzabschlüssen
im Randbereich des Abschlusselements vorhandenen und damit beweglichen,
rahmenartigen Verstärkungen
in die Zarge, d.h. ein stillstehendes Bauteil, zu verlegen. Im Ruhezustand
der Stabilisierungsmittel befinden sich diese nicht innerhalb des
Querschnitts des Abschlusselements und beeinträchtigen dessen Optik daher
in keiner Weise. Bei einem erfindungsgemäßen Feuerschutzabschluss ist
es daher möglich, das
Abschlusselement vollständig
aus Feuerschutzglas herzustellen, wobei selbstverständlich die
Drückergarnitur
oder Bänder
für die
Lagerung des Abschlusselements oder ein Türschließer und eine untere Rauchschutzdichtung
weiterhin aus Metall bestehen.
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Die
Stabilisierungsmittel treten erfindungsgemäß erst dann in Aktion und sind
auch erst dann sichtbar, wenn tatsächlich der Brandfall eintritt.
Nur in diesem Fall werden im Randbereich des Abschlusselements Stabilisierungsmittel
benötigt,
da im normalen Betriebszustand die Festigkeit eines Ganzglas-Abschlusselements
durchaus gegeben ist, wie beispielsweise Ganzglastüren in normaler
Ausführung,
d.h. ohne Feuerschutzfunktion, seit geraumer Zeit bewiesen haben.
Bei einem erfindungsgemäßen Feuerschutzabschluss
sind somit die Stabilisierungsmittel außerhalb des sichtbaren Querschnitts
des Abschlusselements angeordnet, wenn sie keine Funktion zu erfüllen haben,
wohingegen bei den bekannten Feuerschutzabschlüssen die Stabilisierungsmittel beispielsweise
in Form von umlaufenden Rahmenelementen stets fest mit dem Abschlusselement
verbunden sind und daher dessen Optik in nicht unbeträchtlicher
Weise beeinträchtigen.
Die Zarge als Unterbringungsort für die Stabilisierungsmittel
im nicht aktiven Zustand ist insofern ein besonders vorteilhafter
Ort, als dort in der Regel hinreichend Platz zur Verfügung steht,
um die Stabilisierungsmittel einschließlich ihres selbsttätig wirkenden
Antriebs unterzubringen, ohne dass die optischen Eigenschaften der
Zarge hierdurch nachteilig beeinflusst werden. Bei der Zarge besteht
häufig
sogar die Möglichkeit, diese
versenkt, d.h. beispielsweise vollständig eingeputzt, einzubauen,
so dass bei Verwendung eines Ganzglas-Abschlusselements keinerlei
Metallteile für den
Betrachter mehr sichtbar sind, wenn sich das Abschlusselement beispielsweise
zwischen gegenüberliegenden
Wänden
sowie zwischen Decke und Boden eines Flures erstreckt und die Zarge
flächenbündig in
Wände,
Decke und Boden bzw. Verputz- oder Bodenbelag eingelassen ist.
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Trotz
dieser sehr vorteilhaften optischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Feuerschutzabschlusses
wird dieser seinen von den einschlägigen Vorschriften geforderten
Eigenschaften gleichfalls gerecht. Im Brandfall befinden sich nämlich die Stabilisierungsmittel
soweit innerhalb des durch die Zarge begrenzten Querschnitts, dass
die Randbereiche des Abschlussele ments abstützen können und dadurch einen übermäßigen Verzug
der selben sowie daraus resultierenden Flammendurchtritt sicher verhindern
können.
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Die
Stabilisierungsfunktion ist besonders gut, wenn das Abschlusselement
beidseitig, d.h. von seinen beiden Ansichtsseiten von Stabilisierungsmitteln,
abstützbar
ist. Auch sollten sich die Stabilisierungsmittel langgestreckt parallel
zu den Stirnseiten des Abschlusselements erstrecken, um eine möglichst
großflächige und
nicht nur punktuelle Abstützung
im Brandfall zu ermöglichen.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Stabilisierungsmittel einen unter Hitzeeinwirkung aktivierbaren
Dämmschichtbildner,
insbesondere Natriumsilikat, enthalten. Diese im Stand der Technik
bereits seit langem bewährten,
im Brandfall aufschäumenden
Stoffe, können
im aufgeschäumten
und unter Hitzeeinwirkung verkrusteten Zustand eine solche Festigkeit
aufweisen, dass sie erforderlichen Falls allein die Funktion der
Stabilisierungsmittel erfüllen können.
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Die
Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass die Stabilisierungsmittel
mindestens ein Stabilisierungsprofil, insbesondere ein Stahlprofil aufweisen.
Auf diese Weise wird eine sehr hohe Festigkeit der Stabilisierungsmittel
erreicht, sodass auch sehr große
innere Verformungskräfte
des Abschlusselements, insbesondere bei sehr ungleichmäßiger Beaufschlagung
mit Hitze, abgestützt
werden können.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Stabilisierungsmittel von einem mit einem Dämmschichtbildner
gefüllten
Hohlprofil gebildet, das eine der Bewegungsrichtung des Stabilisierungsmittels
abgewandte Öffnung
besitzt. Beim Aufquellen des Dämmschichtbildners
im Brandfall kann der gebildete Schaum, der gegenüber dem
Dämmschichtbildner
im Ruhezustand ein sehr viel größeres Volumen
einnimmt, durch die Öffnung austreten
und sich an einer geeignete Stützfläche der Zarge
abstützen,
wodurch das Hohlprofil in den Querschnitt des Abschlusselements
vorgeschoben wird. Der "Antrieb" des Stabilisierungsmittels
erfolgt somit nach dem "Rückstossprinzip". Die Unterbringung
des Dämmschichtbildners,
d.h. des Antriebsmaterials des Stabilisierungsmittels, in einem
Hohlprofil ermöglicht
des Weiteren eine sehr gute Dosierung und eine geschützte, weil
abgeschlossene, Unterbringung des Dämmschichtbildners. Durch die Öffnung in
dem Hohlprofil lässt
sich im Übrigen
der Dämmschichtbildner
sehr einfach in das Hohlprofil einbringen.
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Nach
der Erfindung wird des Weiteren vorgeschlagen, dass das Stabilisierungsprofil
in einem Führungsprofil
verschiebbar gelagert ist, wobei das Führungsprofil und/oder das Stabilisie rungsprofil
Anschlagmittel aufweisen, die eine Stabilisierungsstellung definieren,
in der das Stabilisierungsprofil maximal aus der Zarge herausgetreten
ist.
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Auf
diese Weise wird ein unkontrolliert weites Herausfahren der Stabilisierungsprofile
verhindert und auch in der Stabilisierungsstellung sichergestellt, dass
die Stabilisierungsprofile noch in den Führungsprofilen gehalten sind,
und insbesondere seitlich zur Bewegungsrichtung der Stabilisierungsprofile
wirkende, von dem Abschlusselement ausgeübte Kräfte aufnehmen können. Die
Stabilisierungsprofile und die Führungsprofile
wirken somit nach dem Teleskopprinzip zusammen, was insbesondere
auch im ausgefahrenen Zustand die Aufnahme von Querkräften erlaubt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
das Stabilisierungsprofil im Querschnitt U-förmig mit
an den Enden seiner Schenkel nach außenstehenden Füßen ausgebildet
und das Führungsprofil im
Querschnitt umgekehrt U-förmig
mit an den Enden seiner Schenkel nach innen vorstehenden Haken ausgebildet.
Durch einfache Umformbearbeitung, wie beispielsweise Biegen oder
Strangpressen, lassen sich auf diese Weise wirksame Anschlagmittel zur
Begrenzung der Austrittsbewegung der Stabilisierungsprofile herstellen.
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Zur
Reduzierung des Herstellungsaufwandes wird vorgeschlagen, dass zwei
Führungsprofile zu
einem Basisprofil zusammengefasst sind und dass zwischen den Führungsprofilen
ein Versteifungsprofil angeordnet ist. Letzteres hat die Aufgabe, die
Steifigkeit der Zargenkonstruktion zu gewährleisten, insbesondere die
Kräfte
aufzunehmen, die durch die Bänder
beweglich, beispielsweise kippbar, schwenkbar oder klappbar gelagerte
Abschlusselemente hervorgerufen werden aufzunehmen.
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Es
ist ferner möglich,
dass das Basisprofil, aus einem Unterteil, das die voneinander abgewandten
Schenkel der beiden Führungsprofile
aufweist, und einem damit kraftschlüssig verbundenen, insbesondere
verschweißten,
Oberteil besteht, das die aufeinander zugewandten Schenkel der beiden
Führungsprofile
aufweist.
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Ferner
ist nach der Erfindung noch vorgesehen, dass die Zarge ein Abdeckprofil
aufweist, das die Stabilisierungsprofile und/oder die Führungsprofile überdeckt
und das mit Sollbruchstellen versehen ist, die einen Öffnungsbereich
begrenzen, der durch den aufquellenden Dämmschichtbildner abhebbar ist.
Im nichtaktivierten Zustand der Stabilisierungsprofile ist der Zarge
bei einer derartigen Ausgestaltung die ihr inne wohnende Stabilisierungsfunktion für die Randbereiche
des Abschlusselements überhaupt
nicht anzusehen. Die Stellen an denen die Stabilisierungsprofile
im Brandfall austreten, können
völlig
unsichtbar gestaltet werden, so dass eine derartige Zarge auch sehr
hohen ästhetischen
Anforderungen gerecht werden kann.
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Erst
im Brandfall bricht das Abdeckprofil einer derartigen Zarge genau
an den Stellen auf, aus denen die Stabilisierungsprofile hervortreten.
Die Materialstärke
im Bereich der Sollbruchstellen und die Menge und die Art des Dämmschichtbildners
sind selbstverständlich
so abzustimmen, dass ein sicheres Hervortreten der Stabilisierungsprofile
gewährleistet
ist.
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Wenn
das Abdeckprofil mit einem Halteprofil, vorzugsweise über Rastnasen,
verbunden ist und das Versteifungsprofil zwischen dem Halteprofil
und dem Abdeckprofil angeordnet ist, ergibt sich hiermit eine sehr
platzsparende Positionierung des Versteifungsprofils zwischen den
parallel zueinander verlaufenden Stabilisierungsprofilen nebst den
zugeordneten Führungsprofilen.
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Um
einen Flammendurchtritt im Bereich der Stirnseiten des Abschlusselements
zu verhindern, kann das Abdeckprofil in seinem Mittelbereich mit
einer hinterschnittenen Aufnahmenut zur Aufnahme einer Brandschutzleiste,
bestehend aus einem unter Hitzeeinwirkung aktivierbaren Dämmschichtbildner, versehen
sein. In diesem Falle muss die Abdichtfunktion nicht von den Stabilisierungsmitteln,
insbesondere nicht von einem metallischen Stabilisierungsprofil übernommen
werden.
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Um
mit dem erfindungsgemäßen Feuerschutzabschluss
auch den Anforderungen an einen Rauchschutzabschluss gerecht werden
zu können, wird
vorgeschlagen, dass das Abdeckprofil beidseitig neben der Aufnahmenut
für die
Brandschutzleiste mit einer parallel hierzu verlaufenden Haltenut
zur Aufnahme jeweils eines Halteabschnitts eines elastischen Dichtungsprofils
versehen ist, das die Brandschutzleiste überspannt. In einem vorzugsweise
gewölbten
Mittelbereich dieses elastischen Dichtungsprofils, kommt die Stirnseite
des Abschlusselements zur Anlage. Hierdurch kann die erforderliche
Dichtheit zwischen Abschlusselement und Zarge erreicht werden, die
zur Erfüllung
der einschlägigen
Rauchschutznormen gegeben sein muss.
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Um
die Abdichtarbeiten im Bereich zwischen Zarge und dem daran angrenzenden
Gebäudeteil
zu minimieren, wird vorgeschlagen, dass die Zarge, insbesondere
das Basisprofil, an der dem Gebäudeteil zugewandten
Seite mit einer Aufnahmenut zur Aufnahme einer Brandschutzleiste
versehen ist. Im Brandfall führt
die dann eintretende Schaumbildung zu einer automatischen Abdichtung
des Spaltbereichs zwischen der Zarge und dem Gebäudeteil, auch wenn dieser Spaltbereich
eine unregelmäßige Gestalt
und Größe besitzt.
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Schließlich ist
noch vorgesehen, dass das Abschlusselement im Wesentlichen vollständig aus Feuerschutzglas
besteht bzw. ein Ganzglas-Türblatt ist.
Der Definition der Begriffe "vollständig" bzw. "Ganzglas", soll im Rahmen
dieser Anmeldung jedoch nicht dem Umstand entge genstehen, dass einerseits
Funktionsteile wie Drückergarnitur,
Bänder oder
Türschließer aus
metallischen Werkstoffen bestehen oder aber stirnseitige Flächen des
Feuerschutzglases beispielsweise mittels Folienstreifen oder dünnen Metallstreifen
versiegelt sind, um das gegenüber
Umwelteinflüssen
empfindliche Natriumsilikat, das sich bei üblichen Feuerschutzverglasung zwischen
den einzelnen Glasschichten befindet, vor einem Kontakt mit Luft
und Wasser zu schützen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der
Zeichnung näher
dargestellt ist, erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen Feuerschutzabschlusses,
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2 einen
Querschnitt durch eine Zarge des Feuerschutzabschlusses gemäß 1 im
nicht aktivierten Zustand der Stabilisierungsmittel
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3 wie 2,
jedoch im einseitig aktivierten Zustand der Stabilisierungsmittel
und
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4 wie 2,
jedoch im beidseitig aktivierten Zustand der Stabilisierungsmittel
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1 zeigt
in einer Ansicht einen Feuerschutzabschluss 1 in Form einer
Ganzglastür,
bestehend aus einem Abschlusselement 2 in Form eines Türblattes,
das abgesehen von Halteplatten 4 nebst einer Drückergarnitur 3,
Lagerzapfen 4a sowie einem Türschließer 5 vollständig aus
einem Feuerschutzglas bekannter Art besteht, und einer Zarge 6,
die kraftschlüssig,
insbesondere mittels Schrauben, mit einem Gebäudeteil 7 in Form
einer Wand verbunden ist. Die Zarge 6 ist im Wesentlichen
vollständig
durch eine auf das Gebäudeteil 7 nach
dem Zargeneinbau aufgebrachte Putzschicht P verdeckt und verläuft entlang
der beiden vertikalen Stirnseiten des Türblatts sowie mindestens entlang
der horizontalen oberen Stirnseite, bedarfsweise auch der horizontalen
unteren, d.h. wäre
dann im Fußboden
eingelassen.
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Aus 2 lässt sich
entnehmen, dass die Zarge ein Basisprofil 8 aufweist, das
aus Stahl besteht und in seinem Mittelbereich 9 zweilagig
ausgeführt
ist, weil dort ein Oberteil 10 und ein Unterteil 11 des
Basisprofils 8 beispielsweise durch Verschweißen miteinander
verbunden sind. Alternativ kommt aber auch eine einstückige Ausführung des
Basisprofils 8 in Betracht. Oberteil 10 und Unterteil 11 des
Basisprofils 8 bilden zusammen zwei Führungsprofile 12,
die beidseitig des Mittelbereichs 9 angeordnet sind. Die
Führungsprofile 12 besitzen
im Querschnitt die Form eines U und besitzen an den Enden ihrer
Schenkel 13 jeweils nach innen vorstehende Füße 14,
die die Funktion von Anschlagmitteln übernehmen.
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In
jedem Führungsprofil 12 ist
ein Stabilisierungsprofil 15 angeordnet, das ebenfalls
aus Stahl besteht und im Querschnitt U-förmig ist, wobei die beiden
U-Querschnitte der Führungsprofile 12 und der
Stabilisierungsprofile 15 um 180° zu einander verdreht angeordnet
sind. An Enden der Schenkel 16 der Stabilisierungsprofile 15 sind
nach außen
vorstehende Haken 17 angeordnet. Die Haken 17 verhindern,
dass die Stabilisierungsprofile 15 aus den Führungsprofilen 12 austreten
können
und bewirken eine Begrenzung einer Relativbewegung von Führungsprofilen 12 und
Stabilisierungsprofilen 15 zueinander.
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Die
Stabilisierungsprofile 15 sind in ihrem Innern im Wesentlichen
vollständig
mit einem unter Hitzeeinwirkung aufquellenden Dämmschichtbildner 18, insbesondere
einem Natriumsilikat, gefüllt.
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In
dem Unterteil 11 des Basisprofils 8 befindet sich
eine Aufnahmenut 19, in die eine Brandschutzleiste 20 eingelegt
ist. Die Brandschutzleiste 20 besteht ebenfalls aus einem
unter Hitzeeinwirkung aufquellenden Dämmschichtbildner, beispielsweise
Natriumsilikat.
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Das
Basisprofil
8 wird von einem Abdeckprofil
21 umfasst,
das im Querschnitt eine flache U-Form besitzt.
Das Abdeckprofil
21 ist in seinem Mittelbereich
22 über Rücksprünge
23 mit
Rastnasen
24 eines Halteprofils
25 verbunden,
das sich im Mittelbereich des Basisprofils
8 zwischen den
beiden Führungsprofilen
12 erstreckt.
Das Halteprofil
25 besitzt ebenfalls eine U-Form und nimmt
in seinem Innern – begrenzt
durch den Mittelbereich
22 des Abdeckprofils
21 – ein Versteifungsprofil
26 auf.
Das Versteifungsprofil
26 ist im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig und
besitzt in seinen beiden Randbereichen
27 jeweils eine
Mehrzahl übereinander
gefalteter Blechlagen, wodurch das Widerstandsmoment deutlich gesteigert
werden kann. Das aus Stahl bestehende Versteifungsprofil
26 ist
aus der
DE 196 51
699 C1 bekannt, so dass auf nähere Erläuterungen an dieser Stelle
verzichtet werden kann.
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Im
Bereich der Übergänge zwischen
den vertikalen und den horizontalen Abschnitten der Zarge 6 befinden
sich rechtwinklige Eckverbinder 28, die in diesen Bereichen
für die
notwendige Steifigkeit und Winkligkeit der Zargenkonstruktion sorgen.
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Das
Abdeckprofil 21 weist in seinen beiden Randbereichen 29 jeweils Öffnungsbereiche 30 auf, die über Sollbruchstellen 31 mit
den übrigen
Abschnitten des Abdeckprofils 21 verbunden sind. Die Sollbruchstellen 31 sind
durch Einkerbungen 32 definiert, die von der Rückseite
des Abdeckprofils in dessen Oberfläche eingebracht sind und daher
von außen
nicht sichtbar sind.
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Im
Mittelbereich 22 weist das Abdeckprofil des Weiteren eine
flache Aufnahmenut 33 auf, in die eine Brandschutzleiste 34 eingelegt
ist. Im Brandfall führt
das unter Hitzeeinwirkung aufquellende Material dieser Brandschutzleiste 34 zu
einer Abdichtung zwischen der Zarge 6 und der Stirnseite 35 des
Abschlusselements 2 bzw. dessen abgrenzenden Randbereichen
der Ansichtsseiten.
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Beidseitig
der Aufnahmenut 33 befindet sich jeweils eine Haltenut 36,
in die jeweils ein Halteabschnitt 37 einer aus elastischem
Material, insbesondere aus Silikonelastomer, bestehenden Dichtung 38 eingesetzt
ist. Die Dichtung 38 überspannt
die Brandschutzleiste 34 und sorgt auch im "kalten Zustand" für eine Abdichtung
zwischen der Stirnseite 35 des Abschlusselements 2 und
der Zarge 6, so dass der Feuerschutzabschluss 1 auch
den einschlägigen Rauchschutznormen
genügt.
Im Brandfall wird die Dichtung 38 bei Temperaturen oberhalb
von 200° C zerstört, so dass
die Brandschutzleiste 34 infolgedessen in den Einflussbereich
hoher Temperaturen gelangt, und dann – wie bereits zuvor angedeutet – eine Abdichtung
des Spaltbereichs gegen einen Flammendurchtritt übernimmt. Die Brandschutzleiste 34 kann
aus optischen Gründen
mit einem dünnen Metallprofil überdeckt
sein, das die Farbe des Abdeckprofils 21 aufweist. Auf
diese Weise wird verhindert, dass durch das glasklare Material der
Dichtung 38 auf die farblich eventuell abweichende Brandschutzleiste
geblickt werden kann.
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3 zeigt
den Feuerschutzesabschluss 1 in einem Zustand, in dem das
linke Stabilisierungsprofil 15 nach Hitzeeinwirkung durch
Aufschäumen des
Dämmschichtbildners 18 aus
der Zarge 6 hervorgetreten ist. Der aufquellende Dämmschichtbildner wirkt
nach Art eines hydraulischen Antriebsmediums für den „Kobu" in Form des Stabilisierungsprofils 15, da
der hinter diesem befindliche „Zylinderraum" abgeschlossen ist
und der beim Aufquellen entstehende Druck nur durch Verlagerung
der Stabilisierungsprofile 15 nach außen abgebaut werden kann. Das Abdeckprofil 21 ist
im Bereich des linken Öffnungsbereichs
an den Sollbruchstellen 31 aufgebrochen. Die auf der „heißen Seite" befindlichen Stabilisierungsprofile 15 befinden
sich in 3 in ihrer Stabilisierungsstellung,
in der die Haken 17 an den Füssen 14 der Schenkel 13 der
Führungsprofile 12 anliegen,
so dass eine weitere Austrittsbewegung der Stabilisierungsprofile 15 verhindert
wird. In der Stabilisierungsstellung befindet sich das Stabilisierungsprofil 15 innerhalb
des Querschnitts des Abschlusselements 2 und kann daher
dessen Randbereiche 39 abstützen und deshalb einen übermäßigen Verzug verhindern.
Die Dichtigkeit gegenüber
einem Flammendurchtritt durch den Spalt zwischen der Stirnseite 35 des
Abschlusselements 2 und der Zarge 6 wird durch
den Dämmschichtbildner
der in diesem Zustand aktivierten Brandschutzleiste 34 übernommen. Der
Dämmschichtbildner
befindet sich auch in dem Zwischenraum zwischen den Randbereichen 39 des Abschlusselements 2 und
dem Schenkel 16 des Stabilisierungsprofils 15,
so dass die Abstützfunktion des
Stabilisierungsprofils 15 eine indirekte ist. Durch die
Verlängerung
des Spaltes zwischen dem Ab schlusselement 2 und der Zarge 6,
insbesondere des Stabilisierungsprofils 15, und durch die
90°-Abwinklung
dieses Spaltes, wird die Abdichtwirkung des Dämmschichtbildners der Brandschutzleiste 34 deutlich
verbessert.
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4 zeigt
schließlich
noch, wie sich die Stabilisierungsprofile 15 auf beiden
Seiten des Feuerschutzabschlusses 1 in der aktivierten
Stellung befinden und dadurch das Abschlusselement 2 notwendigenfalls
in beide Richtungen abstützen
können.
Je nach Art der Hitzebeaufschlagung des Feuerschutzesabschlusses 1,
dem jeweiligen (zeitlichen) Quellverhalten des Dämmschichtbildners der Brandschutzleiste 34 sowie
der Stabilisierungsprofile 15 und der konkreten Verformung
des Abschlusselements 2 ist es möglich, dass stellenweise beide
Stabilisierungsprofile 15 aktiviert sind, wohingegen an anderen
Stellen der Zarge 6 lediglich das Stabilisierungsprofil 15 auf
einer Seite des Abschlusselements 3 aktiviert ist. Durch
die entsprechenden Brandversuche konnte jedenfalls nachgewiesen
werden, dass in Verbindung mit der durch die Brandschutzleiste 34 hervorgerufenen
Abdichtung stets die einschlägigen Normen
sicher eingehalten werden konnten.
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In
den 2, 3 und 4 nicht
dargestellt sind die Befestigungselemente für die Zarge 6, mit
denen diese an dem Gebäudeteil 7 befestigt
ist. Hierbei handelt es sich um Schrauben, die durch entsprechende
Bohrungen in dem Basisprofil 8, dem Halteprofil 25 sowie
dem Versteifungsprofil 26 geführt sind und sich in Dübel in dem
Gebäudeabschluss
erstrecken
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- 1
- Feuerschlussabschluss
- 2
- Abschlusselement
- 3
- Drückergarnitur
- 4
- Halteplatte
- 4a
- Lagerzapfen
- 5
- Türschließer
- 6
- Zarge
- 7
- Gebäudeteil
- 8
- Basisprofil
- 9
- Mittelbereich
- 10
- Oberteil
- 11
- Unterteil
- 12
- Führungsprofil
- 13
- Schenkel
- 14
- Fuß
- 15
- Stabilisierungsprofil
- 16
- Schenkel
- 17
- Haken
- 18
- Dämmschichtbildner
- 19
- Aufnahmenut
- 20
- Brandschutzleiste
- 21
- Abdeckprofil
- 22
- Mittelbereich
- 23
- Rücksprung
- 24
- Rastnase
- 25
- Halteprofil
- 26
- Versteifungsprofil
- 27
- Randbereich
- 28
- Eckverbinder
- 29
- Randbereich
- 30
- Öffnungsbereich
- 31
- Sollbruchstelle
- 32
- Einkerbung
- 33
- Aufnahmenut
- 34
- Brandschutzleiste
- 35
- Stirnseite
- 36
- Haltenut
- 37
- Halteabschnitt
- 38
- Dichtung
- 39
- Randbereich
- P
- Putzschicht