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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scharnierverbindung mit einem ersten Plattenteil,
welches eine erste Kantenfläche aufweist und mit einem zweiten Plattenteil, welches eine zweite
Kantenfläche aufweist, wobei die beiden Plattenteile über ein Scharnier miteinander verbunden
sind, dessen Scharnierachse im wesentlichen parallel zu den Kantenflächen, jedoch außerhalb
der Mittelebenen der Plattenteile verläuft, und mit einem Klemmschutzprofil, welches an einer
der Kantenflächen verankert ist und sich mit einem Klemmschutzschenkel in eine Aufnahmenut
der gegenüberliegenden Kantenfläche hinein erstreckt.
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Eine solche Scharnierverbindung ist beispielsweise aus der EP 1 072 750 A1 bekannt. Diese
Druckschrift beschreibt ein Sektionaltor, dessen einzelne Sektionen von Plattenteilen gebildet
werden, die entlang benachbarter Kanten jeweils über ein Scharnier miteinander verbunden
sind. Die Scharnierachse liegt außerhalb der Mittelebenen der Platten und kann z. B. in der
Ebene einer der Außenflächen der Platten oder auch außerhalb der Platten im wesentlichen
parallel zu den Kantenflächen verlaufen. Die Kantenflächen sind keine ebenen Flächen, sondern
in allgemeinen stark strukturiert. In dem bekannten Beispiel sind die Kantenflächen im Profil so
ausgebildet, daß sie auf der einen Seite einen konkaven und auf der anderen Seite einen
konvexen Kreisbogen beschreiben, dessen Zentrum von der Scharnierachse gebildet wird. Radial
innerhalb der konvexen Fläche weist die eine Kantenfläche noch eine Verankerungsnut auf, in
welcher der Verankerungsabschnitt eines Profilelementes verankert ist, das sich mit einem
Klemmschutzschenkel aus der Verankerungsnut heraus erstreckt und dessen Verlauf in etwa
dem konvexen Verlauf des Kantenprofils folgt, wobei die gegenüberliegende Kantenfläche eine
entsprechende Aufnahmenut für das Klemmschutzprofil aufweist, wobei mindestens eine der
Nutwände die erwähnte konkave Fläche bildet.
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Wenn die beiden Plattenteile parallel im wesentlichen in einer Ebene ausgerichtet sind, sitzen
die beiden gegenüberliegenden Kantenflächen im wesentlichen aufeinander auf, wobei die das
konvexe Profil aufweisende Kantenfläche einen Vorsprung bildet und die das konkave Profil
aufweisende Kantenfläche eine Aussparung bildet, in der die gegenüberliegende vorspringende
Kantenfläche aufgenommen ist und wobei diese Aussparung auch ausreichend bemessen ist,
um zusätzlich den herausstehenden Schenkel des Klemmschutzprofiles aufzunehmen. Beim
Verschwenken der Plattenteile aus der parallelen Ausrichtung heraus um die Scharnierachse
bewegen sich die von der Achse entfernt gelegenen Abschnitte der Kantenflächen auseinander.
Der aus der einen Kantenfläche herausstehende Schenkel des Klemmschutzprofils hat dabei
den Zweck, den dadurch entstehenden Spalt zwischen den Kantenflächen auf der der
Scharnierachse abgewandten Seite der Plattenteile weitgehend zu verschließen oder zumindest nicht
über ein vorgegebenes Toleranzmaß anwachsen zu lassen, so daß nicht die Gefahr besteht,
daß eine Person zufällig oder auch bewußt in den Öffnungsspalt hineingreift, um so
Verletzungen von Fingern zu vermeiden, die beim Zurückschwenken der Plattenteile in eine parallele
Ausrichtung ansonsten drohen würden.
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Der herausstehende Schenkel des Klemmschutzprofils ist im wesentlichen starr und
unbeweglich und seine äußere Oberfläche folgt lediglich dem konvexen Verlauf der einen Kantenfläche,
um so den Schwenkbereich der konkaven Kantenfläche abzudecken, der beim maximalen
Verschwenken der beiden Plattenteile relativ zueinander entstehen kann.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf eine Scharnierverbindung zwischen
zwei relativ zueinander verschwenkbaren Plattenteilen mit den eingangs genannten Merkmalen,
wobei Sektionaltore in erster Linie als Anwendungsgebiet in Frage kommen, ohne daß jedoch
die vorliegende Erfindung hierauf beschränkt werden soll. Auch der Begriff "Plattenteil" ist
insofern weit auszulegen und umfaßt selbstverständlich auch Rahmenelemente, Lamellen oder
dergleichen, solange sie nur im Verbindungsbereich die Grundstruktur von Plattenteilen
aufweisen, d. h. zwei relativ zueinander verschwenkbare Kantenflächen mit einer Scharnierachse, die
außerhalb einer gedachten Mittelebene der jeweiligen Plattenebene angeordnet ist, so daß sich
überhaupt zwischen den gegeneinander bewegbaren Kantenflächen ein entsprechender Spalt
bildet, der durch ein Klemmschutz- oder Dichtungsprofil geschlossen gehalten werden soll.
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Im folgenden wird jedoch die vorliegende Erfindung nur anhand von Sektionaltoren
beschrieben, wobei allerdings, wie bereits erwähnt, die Erfindung auch auf anderen Gebieten
Anwendung finden kann.
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Herkömmliche Sektionaltore bestehen aus einzelnen Platten oder Paneelen, die typischerweise
eine Dicke zwischen 20 und 40 mm haben und deren Außenflächen aus Kunststoff oder Metall
gefertigt sind und deren Innenraum mit einem isolierenden Material ausgefüllt ist. Diese Platten
können aber auch Sichtfenster aufweisen und bestehen dann in wesentlichen aus einer
Rahmenstruktur mit darin gehaltenen Glas- oder Kunststoffscheiben.
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Die Scharniergelenke, die im Bereich benachbarter und aneinander anliegender Kantenflächen
zweier Paneele angeordnet sind, sind im Regelfall auf der Innenseite entsprechender
Sektionaltore angeordnet, und die Scharnierachse verläuft in der Regel außerhalb des
Plattenquerschnitts, unter Umständen aber auch in der durch die Innenfläche der Paneele definierten
Ebene. Dabei ist vorausgesetzt, daß die einzelnen Paneele beim Öffnen oder Schließen eines
entsprechenden Sektionaltores nach innen hin gegeneinander verschwenken. Die äußere
Oberfläche der Paneele hat dann einen Abstand zu der Scharnierachse, die mindestens der Dicke der
Panelle entspricht und in der Regel noch etwa 5 bis 10 mm größer ist als die Dicke der Panelle.
Der Schwenkwinkel einzelner Segmente bzw. Paneele eines Sektionaltores kann bis zu etwa
90° betragen, so daß sich die im Bereich der äußeren Plattenebene liegenden Kanten der
Platte auf einem Kreisbogen auseinander bewegen können, dessen Länge maximal etwa π/2 × D
beträgt, wobei D der Abstand von der Scharnierachse zur äußeren Plattenoberfläche ist, also
mindestens der Dicke der Platten bzw. Paneele entspricht. In der Praxis können also Abstände
zwischen den äußeren Kanten der Plattenteile auftreten, die in der Größenordnung von 30 bis
60 mm liegen.
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Die Kantenflächen von einigen herkömmlichen Sektionaltoren weisen im allgemeinen auf der
einen Seite eine trapezförmige Aussparung auf, in die eine den Grund des Trapezes bis etwa
zur halben Höhe ausfüllende Dichtung eingelegt ist, während die andere Kantenfläche einen
entsprechenden, im Querschnitt allerdings kleineren, trapezförmigen Vorsprung aufweist, der
seinerseits noch eine Aussparung zur Aufnahme einer Dichtung aufweist, deren Rand über die
äußersten Kanten des trapezförmigen Vorsprunges hervorsteht, wobei Vorsprung, Aussparung
und Dichtungen so bemessen sind, daß beim Schließen des Sektionaltores, d. h. beim
parallelen Ausrichten der Platten, die Dichtungen in festen Kontakt zueinander gedrückt werden und
wobei die Plattenkanten außerhalb des Vorsprunges und der Aussparung soeben miteinander
in Kontakt treten oder aber auch durch den Dichtungseingriff auf einem geringen Abstand
gehalten werden. Ein entsprechender Stand der Technik ist in den Fig. 1 und 2 dargestellt.
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Wie man insbesondere anhand der Fig. 2 sieht, ergibt sich beim Auseinanderschwenken der
beiden Plattenteile ein sehr großer Spalt, der keinerlei Klemmschutzsicherheit bietet.
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Bei der bereits beschriebenen EP 1 072 750 A1 wird der Klemmschutz dadurch gewährleistet,
daß zum einen der trapezförmige Vorsprung auf seiner der Achse abgewandten Außenseite
konvex ausgeformt und insgesamt noch deutlich überhöht wird und daß auch die trapezförmige
Aussparung entsprechend vertieft und auf der der Scharnierachse abgewandten Seite konkav
ausgebildet wird, wobei der danach noch verbleibende Spalt durch ein auf seiner Außenseite
ebenfalls konvexes und dem Verlauf des konvexen Vorsprunges folgendes Klemmschutzprofil
abgedeckt wird.
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Konkret bedeutet dies jedoch eine erhebliche Umgestaltung des herkömmlichen Kantenprofils.
Insbesondere ist es gemäß diesem Stand der Technik nicht möglich, bei bestehenden
sektionalen Toren einen entsprechenden Klemmschutz nachzurüsten, da hierzu die Kantenflächen in
entsprechender Weise ausgebildet werden müßten.
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Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Scharnierverbindung für scharnierbeweglich miteinander verbundene Plattenteile,
insbesondere für die Panelle von Sektionaltoren, zu schaffen, welches auch bei bestehenden
Plattenteilen bzw. Sektionaltoren, die keinen Klemmschutz haben, nachrüstbar ist und welches
einen ausreichenden Klemmschutz bietet.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein entsprechendes Klemmschutzprofil einerseits ein
Verankerungsteil aufweist, mit welchem es an einer der Kantenflächen verankert ist, und
andererseits einen mit dem Verankerungsteil verbundenen, elastisch bewegbaren Profilschenkel
aufweist, der in einer Nut der gegenüberliegenden Kantenfläche aufgenommen ist und unter
elastischer Vorspannung an einer Innenwand oder der Kante dieser Nut anliegt und dabei eine
Länge hat, die mindestens der Länge des maximalen Schwenkbogens der der Scharnierachse
abgewandten Nutkante entspricht.
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Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der mindestens eine Schenkel des
Klemmschutzprofiles, der einerseits mit dem Verankerungsteil des einen Plattenteiles verbunden ist, immer an der
Wand bzw. äußeren Kante der gegenüberliegenden Nut anliegt, selbst wenn das diese Nut
aufweisende Plattenteil gegenüber dem erstgenannten Plattenteil verschwenkt wird, wobei
dieser Klemmschutzschenkel eine ausreichende Länge hat, um den entstehenden Spalt
vollständig zu überbrücken, da seine Länge mindestens dem von der Nutkante zurückgelegten
Schwenkbogen entspricht und da der Klemmschutzschenkel immer unter elastischer
Vorspannung an dieser Nutkante bzw. der zugehörigen Nutwand anliegt.
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Da der Klemmschutzschenkel sowie das gesamte Klemmschutzprofil bei dieser Ausgestaltung
gleichzeitig auch eine Dichtungsfunktion haben, werden im folgenden die Begriffe
"Dichtungsprofil" bzw. "Dichtungsschenkel" synonym mit den Begriffen "Klemmschutzprofil" bzw.
"Klemmschutzschenkel" verwendet.
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Zweckmäßigerweise ist auch noch ein zweiter Dichtungsschenkel vorgesehen, der auf der
anderen Seite der Nutwand unter elastischer Vorspannung anliegt und so den zwischen den
Kantenflächen der Platten entstehenden Spalt auch zur anderen Seite hin abdeckt. Auf diese Weise
wirkt das Klemmschutzprofil gleichzeitig auch als Scheiben- und Wärmedämmprofil, da es aus
zwei im Abstand zueinander auf gegenüberliegenden Seiten einer Aufnahmenut anliegenden
Schenkeln besteht, die dazwischen einen zusätzlichen Luftraum einschließen und die auch den
beim Verschwenken der Plattenteile zueinander entstehenden Spalt immer vollständig
überbrücken und abdichten.
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In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das gesamte Dichtungsprofil einstückig
ausgebildet. Es definiert im wesentlichen eine U-Form, wobei die beiden U-Schenkel die
erwähnten, in der Nut aufgenommenen und an den Nutenden elastisch anliegenden
Dichtungsschenkel sind, die mit ihren unteren Seiten über einen Quersteg verbunden sind, wobei ein
Verankerungsteil an diesem Quersteg vorgesehen ist. Zweckmäßigerweise wird das
erfindungsgemäße Profil aus Polypropylen oder einem anderen, dauerelastischen aber auch
hinreichend steifen Kunststoff hergestellt. In der bevorzugten Ausführungsform ist der äußere U-
Schenkel einfach elastisch biegbar mit dem Querverbindungssteg verbunden, während der
innere U-Schenkel über ein sogenanntes "Biegescharnier" mit dem Quersteg verbunden ist. In
diesem Fall muß also der innere Schenkel nicht insgesamt elastisch biegbar sein, sondern erst
im wesentlichen wie über ein Scharnier aber dennoch einstückig mit dem Verbindungssteg
verbunden. Zweckmäßigerweise ist der Verbindungssteg insgesamt so ausgestaltet, daß er der
Form eines herkömmlichen, trapezförmigen Vorsprunges im wesentlichen angepaßt ist und
diesen trapezförmigen Vorsprung von herkömmlichen Sektionstoren, wie er in den Fig. 1
und 2 zum Stand der Technik dargestellt ist, im wesentlichen abdeckt. Das Verankerungsteil ist
in seiner äußeren Form der herkömmlichen, in diesem trapezförmigen Vorsprung
aufgenommenen Dichtung angepaßt, d. h. es besteht aus zwei im wesentlichen kreisbogenförmig
angeordneten Klemmschenkeln, die aber auch aus einem massiven, elastisch zusammendrückbaren, im
Querschnitt kreisförmigen Profilteil bestehen könnten.
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Die Aufnahmenut für die Aufnahme der elastisch biegbaren Profilschenkel ist deutlich tiefer als
eine herkömmliche Nut und muß selbstverständlich ausreichend tief sein, um in jeder relativen
Stellung die Dichtungsschenkel aufnehmen zu können. Typischerweise hat diese Nut,
unabhängig von der ohnehin im Stand der Technik auch schon bekannten trapezförmigen Vertiefung
eine zusätzliche Tiefe von 30 bis 50 mm.
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Die größere Nuttiefe, innerhalb welcher die Dichtungsschenkel beweglich aufgenommen sind,
bedeutet wiederum, daß in diesem Bereich keine Befestigungsschrauben für Scharnierblätter
bis in eine Tiefe eingeschraubt werden können, die in den Bereich der Nut fällt. Da demzufolge
kürzere Befestigungsschrauben für die Scharnierblätter verwendet werden müssen, ist es
zweckmäßig, wenn mindestens auf der Plattenteilseite, welche die Nut aufweist, ein größeres
Scharnierblatt mit mehr Befestigungbohrungen verwendet wird, um das Scharnier hinreichend
sicher an dem Plattenteil befestigen zu können. Der Einfachheit halber können
selbstverständlich beide Scharnierblätter gleich ausgebildet sein, so daß man bei der Montage nicht darauf zu
achten braucht, wie die Scharnierblätter relativ zu den Plattenkanten ausgerichtet sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden
deutlich anhand der Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der dazugehörigen
Figuren. Es zeigen:
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Fig. 1 und 2 die Scharnierverbindung eines Sektionaltores nach dem Stand der Technik,
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Fig. 3 die modifizierte Ausbildung eines der Plattenteile mit einer vertieften Nut zur
Verwendung der vorliegenden Erfindung,
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Fig. 4 die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform mit einem eingesetzten Dichtungsprofil im
geschlossenen Zustand eines Sektionaltores,
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Fig. 5 eine Stellung der Plattenteile ähnlich wie in Fig. 3, jedoch mit eingesetztem
Dichtungsprofil,
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Fig. 6 bis 9 verschiedene Varianten, bei welchen ein oder zwei Plattenteile durch ein
Rahmenteil für ein Fenstersegment gebildet werden, und
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Fig. 10 eine weitere Variante der vorliegenden Erfindung mit einem anderen Verankerungsteil.
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In Fig. 1 erkennt man die Scharnierverbindung an einem herkömmlichen Sektionaltor ohne
Klemmschutz mit einem unteren Plattenteil 10, einem oberen Plattenteil 20' und einem
Scharnier 30, welches außerhalb der Plattenteile und auf der Innenseite der Plattenteile liegt. Das
unteren Plattenteil 10 hat einen in etwa trapezförmigen Vorsprung mit einem im Querschnitt
teilkreisförmigen Hohlraum zur Aufnahme eines kreisförmigen Dichtungsprofils 2'. Außerhalb
des trapezförmigen Vorsprunges erkennt man jedoch ebene, senkrecht zu der Platte und
parallel zur Scharnierachse 35 ausgerichtete Aufsetzflächen 14, auf welchen in der geschlossenen
Stellung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, zwei Schenkel 24 des oberen Plattenteiles 20'
aufsitzen. Ein Dichtungsprofil 5' füllt in etwa die obere Hälfte des trapezförmigen Hohlraumes 26 aus
und tritt im geschlossenen Zustand mit dem trapezförmigen Vorsprung 14 und der Dichtung 16
in Eingriff. Die Trapezseiten 27 des Hohlraumes 26 verlaufen etwas steiler als die Trapezseiten
des Vorsprunges 28.
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Wie man in Fig. 2 erkennt, ergibt sich beim Öffnen des Sektionaltores, d. h. beim
Verschwenken des oberen Plattenteiles 20 gegenüber dem unteren Plattenteil 10 um die Scharnierachse
35 nach innen ein relativ großer Spalt, wobei die Gefahr besteht, daß die Finger einer Person,
die während der Schließbewegung des Tores in diesen Spalt eingreift, durch die sich
schließenden Kanten der beiden Plattenteile 10, 20, gequetscht und verletzt werden.
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Gemäß Fig. 3 ist nur das Plattenteil 20 gegenüber dem Stand der Technik dadurch leicht
modifiziert worden, daß die trapezförmige Aussparung 20 noch durch eine zusätzliche, im Bereich
der Mittelebene der Platte vorgesehene Nut 22 erweitert worden ist. Die Nut 22 hat eine Breite
von typischerweise 4 bis 12 mm und eine Tiefe zwischen 30 und 60 mm (zusätzlich zu der Tiefe
der ohnehin vorhandenen trapezförmigen Aussparung 26).
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Die Befestigungsschrauben 31 des Scharniers 30, die sich nach dem Stand der Technik auch
durch die einwärts umgefalzten äußeren und inneren Blechverkleidungen der Plattenteile 10
bzw. 20 hindurch erstrecken können, müssen in diesem Fall hinreichend kurz gehalten werden,
so daß sie sich nicht bis in die Nut 22 hinein erstrecken. Aus diesem Grund ist gegebenenfalls
zumindest auf der Seite des Plattenteiles 20 ein vergrößertes Scharnierblech mit zusätzlichen
Befestigungsöffnungen zur Anbringung zusätzlicher Schrauben vorgesehen, um eine
hinreichend sichere Verbindung zwischen dem Plattenteil 20 und dem zugehörigen Scharnierblech
zu gewährleisten.
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Fig. 4 zeigt dieselben Plattenteile 10, 20 wie Fig. 3, jedoch in geschlossenem Zustand und
mit einem eingesetzten Dichtungsprofil 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Dabei fällt im
Vergleich zu Fig. 1 auf, daß die beiden Plattenteile 10, 20 auch im geschlossenen Zustand einen
lichten Abstand zueinander haben, der durch das Klemmschutzprofil 1 ausgefüllt wird.
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Man erkennt an dem erfindungsgemäßen Klemmschutzprofil 1 ein Verankerungsprofil 2 in Form
zweier im Querschnitt halbkreisförmiger Bögen. Diese sind einstückig an einen im wesentlichen
horizontalen Verbindungssteg 5 angeformt, welcher einen äußeren Profilschenkel 3 und einen
inneren Profilschenkel 4 miteinander verbindet. Dabei ist allerdings der Verbindungssteg 5 auf
der Innenseite nach unten abgeknickt und folgt im wesentlichen dem Verlauf der Trapezwand
des trapezförmigen Vorsprunges der unteren Platte 10. Am linken unteren Ende des
Verbindungssteges 5 befindet sich ein elastisches Biegescharnier 9 aus dauerelastischem EPDM,
welches so vorgespannt ist, daß es den inneren Profilschenkel 4 von dem Verbindungssteg 5
wegdrückt, also gegen die untere Kante der Nut 22 bzw. gegen die Innenwand dieser Nut 22.
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Der äußere Profilschenkel 3 ist ebenfalls einstückig an den Verbindungssteg 5 angeformt und
liegt an der äußeren Wand der Nut 22 an. Außerdem ist der äußere Profilschenkel 3 noch um
einen Dichtungsschenkel 7 verlängert, der sich auf der Außenseite des trapezförmigen
Vorsprunges des unteren Plattenteiles 10 anlegt und der noch eine äußere Dichtungslippe 8
aufweist, die im geschlossenen Zustand mit der Innenfläche der trapezförmigen Aussparung des
oberen Plattenteiles in Eingriff tritt und den Spalt zwischen dem unteren Plattenteil 10 und dem
oberen Plattenteil 20 nach außen hin dicht abschließt.
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Beim Verschwenken des oberen Plattenteiles 20 gegenüber dem unteren Plattenteil, wie es in
Fig. 5 dargestellt ist, erkennt man, daß der äußere Profilschenkel 3 elastisch abgebogen wird
und dabei immer unter Vorspannung an der äußeren Wand der Nut 22 anliegt. Der
Profilschenkel 3 bildet dabei einen bogenförmigen Übergang zwischen dem trapezförmigen Vorsprung des
unteren Plattenteiles und der Nut 22 des oberen Plattenteiles 20, durch welchen der sich
zwischen den Plattenteilen insbesondere auf der Außenseite bildende Spalt weitgehend abgedeckt
und vor einem Eingreifen mit den Fingern einer Hand geschützt ist. Auch der innere Schenkel 4
folgt aufgrund der elastischen Vorspannung des Biegescharniers in die offene Stellung der
Schwenkbewegung des oberen Plattenteiles 20 und schließt dabei den sich zwischen den
oberen und unteren Plattenteilen 10, 20 auf der Innenseite bildenden Spalt insbesondere zwischen
den einzelnen Scharnierelementen ab, so daß auch von der Innenseite her ein Eingreifen mit
den Fingern einer Hand vermieden wird und somit ein sicherer Klemmschutz gewährleistet ist.
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Dabei kommt es auf die genaue Form der inneren und äußeren Profilschenkel 3, 4 nicht genau
an, da sie ohnehin aus einem elastisch biegbaren Material bestehen, welches sich den jeweils
auf die einwirkenden Kräften anpaßt.
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Wesentlich ist nur, daß durch die inneren und äußeren Profilschenkel 3, 4 der sich beim
Verschwenken der Plattenteile 10, 20 zwangsweise bildende Spalt vor einem Eingriff durch die
Finger einer Person weitgehend geschützt ist oder umgekehrt die Finger einer Person dadurch
gegen ein Einklemmen zwischen dem oberen und unteren Plattenteil geschützt werden, daß
der Eingriff zwischen diese Plattenteile in jeder relativen Stellung dieser Plattenteile durch die
Profilteile 3, 4 verhindert wird.
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Die Fig. 6 bis 9 zeigen verschiedene Varianten von Plattenteilen, wobei mal das obere und
mal das untere und mal beide Plattenteile durch Profilrahmen 40 bzw. 50 für Fensterelemente
ersetzt sind. Die Grundform der Kantenflächen bleibt dabei im wesentlichen die gleiche und
auch die Grundstruktur des Profilteiles mit einem inneren und äußeren, jeweils elastisch gegen
eine Nutwand vorgespannten Schenkel bleibt dabei erhalten, so daß es nicht erforderlich
erscheint, weitere Einzelheiten dieser Varianten zu diskutieren. Lediglich die Nut 42 weist wegen
des begrenzt zur Verfügung stehenden Platzes eine geringere Tiefe auf als die Nut 22, gleicht
dies aber durch einen sanft gekrümmten Nutgrund und eine seitliche Erweiterung aus.
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Fig. 10 zeigt schließlich noch eine Variante mit einem abgewandelten Verankerungsteil. In
diesem Fall besteht das Verankerungsteil 2" aus einem schmalen, tiefer in einen Spalt des
unteren Plattenteils eingelassenen Steg, der nicht elastisch verspannt, sondern durch eine
durchgehende Befestigungsschraube für das untere Scharnierblatt in dem unteren Plattenteil 10"
gesichert wird.