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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung von Malerarbeiten insbesondere
in Innenräumen,
insbesondere das Entfernen von Tapeten, das Kleben von Tapeten,
die Durchführung
von Wand- und Deckenanstrichen sowie Spachtelarbeiten.
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Trotz
vielfältiger
Bemühungen
zur Mechanisierung vor allem einzelner Arbeitsschritte bei der Durchführung der
oben beschriebenen Malerarbeiten wie nachfolgend noch gezeigt wird,
dominieren auch heute noch Pinsel, Rolle, Spachtel und Bürste. Sicher ist
es möglich
mit diesen klassischen Werkzeugen qualifiziert Malerarbeiten auszuführen. Es
kann auch individuell auf spezifische Besonderheiten wie Unebenheiten,
unterschiedliche Saugfähigkeit
von Untergründen
etc. eingegangen werden. Vor allem aber bei großen und/oder einheitlich strukturierten
Flächen
ist dieses individuelle Geschick aber gar nicht notwendig. Insofern
wird nicht nur Arbeitszeit vergeudet, sondern auch individuelles
kreatives Potential für Routinearbeiten
eingesetzt.
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Aus
der
EP 0 557 720 B1 ist
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen einer Oberflächenschicht
von einem Körper
bekannt, wo über
eine an einem Gerüst
geführte
Düse ein
Druckstrahl auf den Körper
gelenkt wird. Die Düse
ist am Gerüst
vertikal und in der jeweiligen vertikalen Position horizontal verfahrbar,
so dass eine im wesentlichen parallel zur Bewegungsebene der Düse angeordnete
Körperebene
bearbeitet werden kann. Das Gerüst
wird hier durch einen rechteckigen Rahmen gebildet, der abgestützt auf
einer Bodenplatte angeordnet ist. Im weiteren wird das Auffangen
der eingesetzten Flüssigkeit
beschrieben.
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Aus
der
EP 1 340 628 A1 ist
ein Demonstrationsgerät
für das
Aufbringen von Farbanstrichen bekannt. Dabei findet ein räumlich ausgebildetes
Gerüst
Anwendung, in dem ein in der Höhe
und seitlich bewegbarer Werkzeugschlitten angeordnet ist, der wiederum
einen gegenüber
dem Werkzeugschlitten beweglich angeordneten Pinsel trägt. Die
Stellung des Pinsels ist so gewählt,
dass er sich entlang einer Demonstrationsfläche bewegen kann, um den Farbauftrag
zu zeigen. Auch hier wird ein Werkzeug auf einer Ebene im Raum zum
Einsatz gebracht.
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Weiterhin
ist aus der
DE 23 04
953 A eine Fassadenstreicheinrichtung bekannt, bei der
die Führungsschiene
für das
Werkzeug oben eingehängt in
der Dachrinne und unten über
eine Rolle an der Fassade abgestützt
sich entlang der Fassade bewegen kann. Entlang der Führungsschiene
wird das Werkzeug, eine Farbrolle, von unten nach oben und umgekehrt
verfahren, wobei die Farbrolle unter Farbabgabe an der Fassade abrollt,
d. h. eine Arbeitsebene mit Anstrichfarbe versieht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, Malerarbeiten in einem Raum hochgradig zu
mechanisieren, wobei auf die zusätzliche
Nutzung der herkömmlichen Werkzeuge
wie oben genannt sicher nicht vollständig verzichtet werden muss.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Aufgestaltungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist bei
einer Vorrichtung zur Durchführung
von Malerarbeiten bestehend aus einem transportablen Gerüst mit einem
auf dem Fußboden
abgestützten
Boden und mit mindestens einem am Gerüst verfahrbar angeordneten
Werkzeug träger,
der oder dessen Werkzeughalter innerhalb des Gerüstes und/oder über die äußere Begrenzungsfläche des
Gerüstes
hinaus verfahrbar sind, so dass ein am Werkzeugträger oder
am Werkzeughalter angeordnetes Werkzeug die für die malermäßigen Arbeiten
vorgesehenen Flächen
erreicht und den vorgesehenen Arbeitsgang ausführen kann, vorgesehen, dass
das Gerüst
aus einem oder zwei parallel zueinander angeordneten U-förmigen Bögen aufgebaut
ist, wobei jeweils eine vorn auf dem Boden angeordnete Säule mit
einer hinten auf dem Boden angeordneten Säule mittels eines Quersteges
verbunden ist, derart, dass der Werkzeugträger aus der Bewegung entlang
der senkrecht stehenden Säulen
in die waagerechte Bewegung entlang des Quersteges bewegbar ist
und umgekehrt.
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Durch
eine solche Anordnung ist es möglich, kontinuierlich
innerhalb eines Raumes Malerarbeiten beginnend an einer Wand über die
Decke bis zur Unterkante der gegenüberliegenden Wand durchzuführen. Die
Umsetzzeiten verringern sich deutlich und ebenso die Aufwendungen
für die
jeweilige Gerüstpositionierung.
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Ferner
können
bei einer derartigen Anordnung die am Werkzeughalter oder auf dem
Werkzeugträger
angeordneten Werkzeuge alternativ ein Farbroller, ein erweiterter
Farbroller, ein Tapetenkleber, ein Taptenentferner, ein Spachtel
oder eine Lochwalze sein.
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Im
weiteren wird an Ausführungsbeispielen die
Vorrichtung zur Durchführung
von Malerarbeiten erläutert.
Es zeigen:
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1:
Gerüst
mit Werkzeugträger
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2:
Farbroller
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3:
erweiterter Farbroller
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4:
Tapetenkleber
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5:
Tapetenentferner
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6:
Spachtel und
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7:
Lochwalze
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1 zeigt
eine Ausführung
der Vorrichtung zur Durchführung
von Malerarbeiten bestehend aus einem transportablen Gerüst 1 mit
mindestens einem am Gerüst 1 verfahrbar
angeordneten Werkzeugträger 2,
der oder dessen Werkzeughalter 9 innerhalb des Gerüstes 1 und/oder über die äußere Begrenzungsfläche des
Gerüstes 1 hinaus
verfahrbar sind, so dass ein am Werkzeughalter 9 angeordnetes Werkzeug 3.1–3.6 die
für die
malermäßigen Arbeiten vorgesehenen
Flächen
erreicht und den vorgesehenen Arbeitsgang ausführen kann.
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Das
Gerüst 1 verfügt über einen
Boden 4, auf dem ein oder zwei parallel zueinander angeordneten U-förmigen Bögen angeordnet
sind, wobei jeweils eine vorn auf dem Boden 4 angeordnete
Säule 1.1 mit
einer hinten auf dem Boden 4 angeordneten Säule 1.2 mittels
eines Quersteges 1.3 verbunden ist und so das Gerüst 1 bilden,
derart, dass der Werkzeugträger 2 aus
der Bewegung entlang der senkrecht stehenden Säulen 1.1, 1.2 in
die waagerechte Bewegung entlang des Quersteges 1.3 bewegbar
ist und umgekehrt.
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So
wird erreicht, dass ein am Werkzeughalter 9 angeordnetes
Werkzeug 3.1–3.6 die
für die
malermäßigen Arbeiten
vorgesehenen Flächen
(Wände und
Decke) erreicht und den vorgesehenen Arbeitsgang ausführen kann.
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Um
eine Anpassung an die räumlichen
Verhältnisse
zu gewährleisten,
sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung vor, dass
die Säulen 1.1, 1.2 höhenverstellbar
und/oder die Querstege 1.3 in der Länge verstellbar sind und in
der eingestellten Position jeweils feststellbar sind.
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Als
Führungselemente 5 des
Werkzeugträgers 2 haben
sich Rollen 6 bewährt,
die am Werkzeugträger 2 angeordnet
sind, und die in Führungsbahnen 7 des
Gerüstes 1 eingreifen.
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Die
Bewegung des Werkzeugsträgers 2 entlang
der Säulen 1.1, 1.2 und/oder
der Querstege 1.3 erfolgt bevorzugt mittels eines motorbetriebenen Seilzuges 8.
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Im
weiteren wird ein auf die Bedingungen von Malerarbeiten zugeschnittener
Werkzeughalter 9 beschrieben.
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Der
Werkzeughalter 9 weist einen im Zylinder des Werkzeugträgers 2 verschiebbar
angeordneten Kolben 10 auf, wobei der Kolben 10 einseitig
oder beidseitig mit Druck beaufschlagbar ist. Dies geschieht gewöhnlich mit
Druckluft, also pneumatisch. Alternativ sind für die Anstellbewegung des Werkzeughalters 9 auch
hydraulische, mechanische oder magnetische Antriebe vorgesehen.
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Der
Boden 4 des Gerüstes 1 weist
mindestens eine Dreipunktabstützung
gegenüber
dem Fußboden
auf, wobei mindestens zwei Abstützungen 11 gegenüber dem
Boden 4 höhenverstellbar
sind. So lässt
sich der Boden 4 gut ausnivellieren.
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Für ein leichtes
Umsetzen der Vorrichtung wird gesorgt, indem die Abstützungen 11 unterhalb des
Bodens 4 jeweils mindestens ein feststellbares Rad 12 aufweisen.
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Auf
dem Boden 4 des Gerüstes 1 selbst
lassen sich vorzugsweise die Versorgungseinrichtungen zur Ausführung der
Malerarbeiten anordnen wie ein Motor 13 für die Anstellbewegung
des Werkzeughalters 9 in Form eines hydraulischen, pneumatischen, mechanischen
oder magnetischen Antriebs und/oder für die Bewegung des Werkzeughalters 2 entlang
des Gerüstes 1 und/oder
die Farb- bzw. Wasserzuführung
zum jeweiligen Werkzeug, vorzugsweise in Form einer Pumpe.
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Da
die Vorrichtung in Räumen
Verwendung finden soll, ist weiterhin vorgesehen, dass das Gerüst 1 vom
Boden 4 lösbar
und in sich zerlegbar oder zusammenschiebbar ist. Auch die Versorgungseinrichtungen
zur Ausführung
der Malerarbeiten sollten vom Boden 4 abnehmbar angeordnet
sein. So kann die Vorrichtung bequem durch die Tür transportiert und auch auf
einem Kleintransporter gelagert werden.
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2 zeigt
die Ausführung
eines Farbrollers 3.1, der am Werkzeughalter 9 angeordnet
ist. Der Farbroller 3.1 wird über die Zuleitung 14 mit
Farbe versorgt, die innen in den Farbroller 3.1 hineingepumpt
wird und durch Öffnungen
in der Walze 15 in den Rollerschwamm oder die Rollerbürste, die
um die Walze 15 angeordnet sind, gedrückt wird. Der Rollerschwamm
oder die Rollerbürste
rollt unter Farbabgabe und Farbverteilung an der zu bearbeitenden
Fläche
ab, während
sich der Farbroller 3.1 zusammen mit dem Werkzeughalter 9 und
dem Werkzeugträger 2 entlang
des Gerüstes
bewegt. Diese Art des Farbaustrages kann optimal gesteuert und bei Bedarf
wiederholt werden.
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In
der Zuleitung 14 ist ein Steuerventil 16 angeordnet,
das den Farbfluss zur Walze 15 erst freigibt, wenn ein
Druck anliegt.
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Darüber hinaus
ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass das Steuerventil 16 bei
seiner Betätigung
die Bewegung des Werkzeugträgers 2 freigibt.
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3 zeigt,
dass der Farbroller 3.1 durch Zusammenstecken mehrerer
Walzen 15 eine größere Arbeitsbreite
erreichen kann.
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4 zeigt
als Werkzeug einen Tapetenkleber 3.3, der am Werkzeughalter 9 angeordnet
ist. Der Tapetenkleber 3.3 verfügt über eine Rolle 17 zur
Aufnahme der Tapete 18, die dann über eine Umlenkrolle 19 durch
ein Behältnis 20 zum
Kleisterauftrag geführt
ist und dann über
einen Tapetenandrücker 21, der
eine Abschneidekante 22 für die Tapete 18 aufweist.
Der Tapetenandrücker 21 kann
gleichzeitig als Farbaufträger
oder alternativ als Farbaufträger
fungieren. Dazu weist er Öffnungen 23 auf,
die über
eine oder mehrere Zuleitungen 24 versorgt werden.
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5 zeigt
einen Tapetenentferner 3.4 bestehend aus einem Tapetenkratzer 26 und
einer Absaugeinheit 25, die zusammen am Werkzeughalter 9 angeordnet
sind.
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6 zeigt
einen Spachtel 3.5 am Werkzeughalter 9, der ein
Behältnis 27 zur
Aufnahme der Spachtelmasse 28 auf weist, die unten aus diesem unter
Druck flächig
austritt und mittels einer Spachtellippe 29 angedrückt und
abgezogen wird.
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7 zeigt
eine Lochwalze 3.6, bei der außen auf der Mantelfläche pickelartige
Körper 30 angeordnet
sind. Wird die Lochwalze 3.6 über zu entfernende Tapete gerollt,
entstehen in dieser kleine Löcher,
so dass Wasser zum Weichen besser oder überhaupt erst eindringen kann.
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- 1
- Gerüst
- 1.1
- senkrechte
Säule
- 1.2
- senkrechte
Säule
- 1.3
- Quersteg
- 2
- Werkzeugträger
- 3
- Werkzeuge
- 3.1
- Farbroller
- 3.2
- erweiterter
Farbroller
- 3.3
- Tapetenkleber
- 3.4
- Tapetenentferner
- 3.5
- Spachtel
- 3.6
- Lochwalze
- 4
- Boden
- 5
- Führungselement
- 6
- Rollen
- 7
- Führungsbahnen
- 8
- Seilzug
- 9
- Werkzeughalter
- 10
- Kolben
- 11
- Abstützung
- 12
- Rollen
- 13
- Motor
- 14
- Zuleitung
- 15
- Walze
- 16
- Steuerventil
- 17
- Rolle
- 18
- Tapete
- 19
- Umlenkrolle
- 20
- Behältnis
- 21
- Tapetenandrücker
- 22
- Abschneidekante
- 23
- Öffnungen
- 24
- Zuleitung
- 25
- Absaugeinheit
- 26
- Tapetenkratzer
- 27
- Behältnis
- 28
- Spachtelmasse
- 29
- Spachtellippe
- 30
- Lochwalze
mit pickelartigen Körpern