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Die
Erfindung betrifft ein Lasersystem für die Ionisation einer Probe
durch matrixunterstützte
Laserdesorption in der massenspektrometrischen Analyse.
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Die
Erfindung besteht darin, dass ein Lasersystem bereitgestellt wird,
das auf der Probe eine räumlich
modulierte Intensitätsverteilung
mit Intensitätsspitzen
erzeugt, die die Güte
und die Robustheit der massenspektrometrischen Analyse im Vergleich zu
einer räumlich
homogenen Intensitätsverteilung signifikant
verbessert, und zwar insbesondere die Ionisationseffizienz und für ein Flugzeitmassenspektrometer
mit axialem Einschuss die Massenauflösung und das Signal-Rausch-Verhältnis.
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Stand der
Technik
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In
der massenspektrometrischen Analyse haben sich in den letzten 10
bis 15 Jahren zwei Verfahren zur weichen Ionisation von biologischen
Makromolekülen
durchgesetzt: die matrixunterstützte Laserdesorption/Ionisation
(MALDI, Abkürzung
für „Matrix
Assisted Laser Desorption Ionization") und das Elektrosprühen (ESI, Abkürzung für „Electron Spray
Ionization"). Die
zu analysierenden biologischen Makromoleküle werden im Folgenden als
Analytmoleküle
bezeichnet. Beim MALDI-Verfahren sind die Analytmoleküle in der
Regel auf der Oberfläche eines
Probenträgers
in einer festen Matrix präpariert, während sie
beim ESI-Verfahren
in einer Flüssigkeit gelöst sind.
Beide Verfahren haben großen
Einfluss auf die massenspektrometrische Analyse von biologischen
Makromolekülen
in der Genomik, Proteomik und Metabolomik; ihre Erfinder wurden
im Jahr 2002 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
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In
einer präparierten
MALDI-Probe sind die Matrixmoleküle
gegenüber
den Analytmolekülen
mit einem 103 bis 105 fachen Überschuss
vorhanden und bilden eine polykristalline Matrix, in der die Analytmoleküle vereinzelt
im Inneren der Kristalle oder an deren Korngrenzen eingebaut sind.
Die präparierte MALDI-Probe
wird kurzzeitig mit einem Laserpuls bestrahlt, der von den Matrixmolekülen stark
absorbiert wird. Durch die gepulste Bestrahlung wird die Matrix explosionsartig
aus dem festen Aggregatzustand in die Gasphase einer Verdampfungswolke überführt (Desorption).
Die Ionisation der Analytmoleküle
erfolgt in der Regel durch deren Protonierung oder Deprotonierung
in Reaktionen mit Matrixmolekülen
oder Matrixionen, wobei die Analytionen nach dem Verlassen der Verdampfungswolke
vorwiegend einfach geladen vorliegen. Der Ionisationsgrad der Analytmoleküle beträgt etwa
nur etwa 10–4.
Man spricht von weicher Ionisation, wenn ein Analytmolekül isoliert
in die Gasphase überführt und
ionisiert wird, ohne einen Bindungsbruch zu erleiden.
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Die
matrixunterstützte
Laserdesorption/Ionisation ist trotz der linearen Absorption durch
die Matrix ein nichtlinearer Prozess, der für gepulste Laserstrahlung mit
einer Dauer von einigen Nanosekunden erst ab einer Intensitätsschwelle
von etwa 106 Watt pro Quadratzentimeter
einsetzt. Für
eine weiche Ionisation liegt die maximale Intensität bei einer
Obergrenze von ungefähr
107 Watt pro Quadratzentimeter. Bei einer
typischen Dauer der Laserpulse von etwa zehn Nanosekunden ergibt
sich aus den genannten Intensitätsgrenzen
eine Fluenz zwischen 10 bis 100 Millijoule pro Quadratzentimeter.
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Der
MALDI-Prozess ist komplex und wird durch viele und zum Teil voneinander
abhängige
Faktoren beeinflusst. Seit der Erstveröffentlichung des MALDI-Verfahrens
im Jahr 1988 wurden viele Parameter untersucht und variiert. Trotzdem
sind die Prozesse in der Matrix und in der Verdampfungswolke, die
zur Ionisation der Analytmoleküle
führen,
noch nicht vollständig
verstanden und werden weiterhin intensiv erforscht (K. Dreisewerd,
Chem Rev. 103 (2003), 395-425: „The Desorption Process in
MALDI").
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Die
chemischen Parameter des MALDI-Prozesses, wie zum Beispiel die Matrixsubstanzen
selber, das Konzentrationsverhältnis
zwischen Matrix- und Analytmolekülen
und die Präparationsbedingungen,
sind eingehend untersucht worden. Für Analytmoleküle unterschiedlicher
chemischer Substanzklassen, wie etwa Proteine oder Nukleinsäuren, sind über einhundert
verschiedene chemische Matrixsubstanzen bekannt, wie zum Beispiel
Sinapinsäure, DHB
(Abkürzung
für „2,5-dihydroxy-bencoic
acid"), CHCA (Abkürzung. für „α-cyano-4-hydroxy cinnamic acid", Zimtsäure) oder
HPA (Abkürzung
für „ 3-hydroxypicolinic
acid"). Die Matrixsubstanzen
weisen im Wellenlängenbereich
zwischen 330 und 360 Nanometer eine starke Absorption auf. Eine
MALDI-Probe kann auf verschiedene Arten präpariert werden, zum Beispiel
mit der „Dried
Droplet" Präparation
oder der Dünnschichtpräparation
(im Englischen „Thin
Layer"). In der „Dried
Droplet" Präparation
wird die Matrixsubstanz zusammen mit den Analytmolekülen in einem
Lösungsmittel
gelöst,
auf einen Probenträger aufgetragen
und anschließend
getrocknet. In der Dünnschichtpräparation
hingegen wird die Matrixsubstanz ohne Analytmoleküle auf den
Probenträger aufgetragen
und getrocknet. Danach wird eine Lösung mit Analytmolekülen auf
die dünne
polykristalline Matrix gegeben, wodurch diese teilweise erneut gelöst wird
und die Analytmoleküle
bei der anschließenden
Trocknung in die Matrix eingebaut werden. Bei den physikalischen
Parametern des MALDI-Prozesses
sind bisher vornehmlich die zeitliche Dauer der Laserpulse, die
Intensität
im Laserfokus und die Wellenlänge
der gepulsten Laserstrahlung betrachtet worden.
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Für kommerziell
verfügbare
Massenspektrometer mit MALDI werden heutzutage überwiegend gepulste Lasersysteme
im ultravioletten Spektralbereich (UV) verwendet. Dafür stehen
verschiedene Lasertypen und Wellenlängen zur Auswahl: Stickstofflaser
(λ = 337nm),
Excimerlaser (λ =
193nm, 248nm, 308nm) und Nd:YAG Laser (λ = 266nm, 355nm), wobei für das MALDI-Verfahren
kommerziell nur der Stickstofflaser und der Nd:YAG Laser bei der
Wellenlänge
355 Nanometer von Bedeutung sind und der Stickstofflaser mit großem Abstand
am häufigsten eingesetzt
wird. Das Lasermedium des Stickstofflasers und der Excimerlaser
ist ein Gas oder ein Gasgemisch, während es beim Nd:YAG Laser
ein mit Neodym Ionen dotierter YAG-Kristall (Yttrium-Aluminium-Granat:
Y3Al5O12)
ist. Beim Nd:YAG Laser wird die stärkste Laserlinie, die bei einer
Wellenlänge
von 1064 Nanometern liegt, in nichtlinearen optischen Kristallen
in die angegebenen Wellenlängen
umgewandelt. Die Dauer der im MALDI-Verfahren verwendeten Laserpulse
beträgt
im UV typischerweise zwischen 1 und 20 Nanosekunden, es sind aber
im akademischen Bereich auch Pulsdauern im Bereich von Pikosekunden
eingesetzt worden.
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Für das MALDI-Verfahren
werden zu Forschungszwecken gelegentlich auch Lasersysteme eingesetzt,
die im infraroten Spektralbereich (IR) emittieren: Er:YAG (λ = 2.94μm) und CO2
(λ = 10.6μm). Während beim
UV-MALDI-Verfahren den Matrixmolekülen über angeregte elektronische
Zustände
Energie zugeführt
wird, werden im IR-MALDI-Verfahren Molekülschwingungen der Matrixmoleküle angeregt.
Die Pulsdauer der IR-Lasersysteme im IR-MALDI-Verfahren beträgt zwischen 6 und 200 Nanosekunden.
Im Gegensatz zum UV-MALDI-Verfahren
werden im IR-MALDI-Verfahren neben festen Matrizes auch flüssige Matrizes
verwendet, wie zum Beispiel Glycerin.
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Ein
Lasersystem besteht in der Regel aus einem Lasermedium, einer Energiezufuhr
zur Anregung der Lasertätigkeit,
einem optischen Resonator sowie optischen und elektrooptischen Komponenten zur
Formung der Laserstrahlung. Unter einem Lasersystem wird im Folgenden
der gesamte Aufbau aus optischen, elektrischen und elektrooptischen
Komponenten verstanden, die für
die Erzeugung und Formung der Laserstrahlung vom Lasermedium bis
zum Ort der MALDI-Probe notwendig sind. Die Komponenten zur Strahlformung
können
sich dabei sowohl innerhalb des optischen Resonators nahe am Lasermedium
als auch außerhalb
des optischen Resonators befinden. Beispiele für derartige Komponenten sind
Linsen, Spiegel, aktive und passive Güteschalter zur Pulserzeugung,
die Ein- und Auskoppelung in bzw. aus einer Faser und nichtlineare
optische Kristalle. Für
den Fachmann ist ersichtlich, dass nicht alle genannten Komponenten
in den unterschiedlichen Lasersystemen verwendet werden müssen und durch
weitere Komponenten ergänzt
werden können.
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Im
MALDI-Verfahren eingesetzte Lasersysteme unterscheiden sich nicht
nur in der Wellenlänge,
sondern auch in ihrem räumlichen
Strahlprofil. Bei Festkörperlasern,
wie zum Beispiel dem Nd:YAG LAser oder dem Er:YAG Laser, ist das
Lasermedium ein mit Ionen dotierter Kristall. Das Lasermedium befindet
sich in einem optischen Resonator, der dafür sorgt, dass das räumliche
Strahlprofil aus einer transversalen Grundmode oder wenigen transversalen Strahlmoden
besteht. Die radiale Intensitätsverteilung
der transversalen Grundmode entspricht einer Gaußfunktion und ist zur Ausbreitungsrichtung
der Laserstrahlung rotationssymmetrisch. Ein solcher Laserstrahl
kann auf einen nur durch die Beugung begrenzten minimalen Durchmesser
fokussiert werden.
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Der
Stickstofflaser bei einer Wellenlänge von 337 Nanometer ist der
mit Abstand am häufigsten
im MALDI-Verfahren verwendete Lasertyp, wobei diese Wellenlänge die
intensivste Laserlinie des Stickstofflasers ist. Als Lasermedium
wird gasförmiger
Stickstoff verwendet, der durch eine elektrische Entladung zwischen
zwei Elektroden angeregt wird. Da die intensivste Laserlinie eine
hohe Verstärkung
aufweist, kann ein Laserpuls die Besetzungsinversion der Energiezustände bereits
dann abbauen, wenn er die Elektroden nur einmal durchläuft. Selbst
bei Verwendung von Resonatorspiegeln überlagern sich im Strahlprofil
des Stickstofflasers viele transversale Strahlmoden, wodurch der
minimale Durchmesser eines Laserfokus von kommerziellen Stickstofflasern bei
einer Wellenlänge
von 337 Nanometern nur etwa drei Mikrometer beträgt. Der typische Durchmesser der
in MALDI-Anwendungen bestrahlten Fläche beträgt etwa 20 bis 200 Mikrometer.
Das Strahlprofil des Stickstofflasers hat an den Elektroden ein
nahezu rechteckförmiges
Plateau (im Englischen „flat
top", wobei die
Breite und die Höhe
des Strahlprofils durch den Abstand bzw. die Höhe der Entladungselektroden
bestimmt werden. Die Wiederholfrequenz der Laserpulse im Stickstofflaser
ist auf etwa 100 Hertz begrenzt, wenn nicht für einen schnellen Gasaustausch
gesorgt wird. Für
MALDI-Anwendungen werden Stickstofflaser mit einer typischen Wiederholfrequenz
von 50 Hertz eingesetzt.
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Die
elektrische Gasentladung im Stickstofflaser ist in der Praxis nicht
an jedem Punkt zwischen den Elektroden gleich und erzeugt ein räumlich inhomogenes
Verstärkungsprofil,
das sich bei der kurzen Dauer der Lasertätigkeit nicht ausgleicht, sondern auf
das Strahlprofil des Stickstofflasers überträgt. Der Stickstofflaser hat
somit ein räumlich
moduliertes plateauförmiges
Strahlprofil mit Intensitätsmaxima
und -minima, das auf die Probe abgebildet oder auf diese fokussiert
wird. Des Weiteren ist eine gepulste Gasentladung meist schlecht
reproduzierbar, so dass die Intensitätsverteilung im Strahlprofil
und die Energie von Laserpuls zu Laserpuls schwanken. Nach dem Stand
der Technik wird im MALDI-Verfahren eine Intensitätsverteilung
angestrebt, die auf der Probe räumlich
möglichst
homogen ist. Wird diese großflächig erzeugt,
werden die Inhomogenitäten
der präparierten
MALDI-Probe, wie zum Beispiel bei einer ungleichmäßigen Einlagerung
der Analytmoleküle
in die Matrix, herausgemittelt. Die immanent vorhandenen Inhomogenitäten im Strahlprofil
des Stickstofflasers führen
allerdings dazu, dass die Intensitätsverteilung auf der Probe
räumlich
moduliert ist und unerwünschte
Intensitätsmaxima
aufweist.
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Die
bisher im MALDI-Verfahren eingesetzten gepulsten Festkörperlaser
weisen typischerweise ein Strahlprofil auf, das einer einzigen gaußförmigen Strahlmode
sehr nahe kommt. Wird ein gepulster Laserstrahl auf die Probe fokussiert
oder abgebildet, so ergibt sich am Ort der Probe eine gaußförmige Intensitätsverteilung
mit einem einzigen Maximum. Die Halbwertsbreite, bei der die Intensität des Maximums auf
den halben Wert abgefallen ist, kann bei den Festkörperlasern
im UV theoretisch weniger als einen Mikrometer betragen, liegt aber
in MALDI-Anwendungen bei etwa 20 bis 200 Mikrometer. Auch wenn bei
Festkörperlasern
prinzipiell Wiederholfrequenzen der Laserpulse von einigen hundert
Kilohertz möglich
sind, wird derzeit in den meisten MALDI-Anwendungen mit einer Wiederholfrequenz
bis zu 200 Hertz gearbeitet. Die Energieschwankungen von Laserpuls
zu Laserpuls sind bei Festkörperlasern
typischerweise kleiner als beim Stickstofflaser.
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Nach
dem Stand der Technik wird auf der Probe eine räumlich homogene Intensitätsverteilung angestrebt.
Um mit dem gaußförmigen Strahlprofil
eines Festkörperlasers
eine homogene Intensitätsverteilung
auf der Probe zu erhalten, kann das Strahlprofil durch die Ausbreitung
in einer Faser räumlich
homogenisiert und danach auf die Probe abgebildet werden. Der Laserstrahl
wird dazu in eine Faser eingekoppelt, in der eine Vielzahl von transversalen
Fasermoden mit unterschiedlichen radialen Intensitätsverteilungen
ausbreitungsfähig
ist (Multimodefaser). Durch die Ausbreitung des eingekoppelten Laserstrahls
in der Multimodefaser wird Energie aus der gaußförmigen Strahlmode in viele
transversale Fasermoden übertragen,
die sich am Ausgang der Faser überlagern.
Falls die zeitliche Kohärenz
der verwendeten Laserstrahlung hinreichend klein bzw. die Multimodefaser
hinreichend lang ist, ergibt sich die Intensitätsverteilung am Faserausgang
aus der Summe der Intensitätsverteilungen
der einzelnen transversalen Fasermoden. Durch die Vielzahl von transversalen
Fasermoden mit unterschiedlichen radialen Intensitätsprofilen
ergibt sich somit am Faserausgang eine homogene Intensitätsverteilung.
Wird nun der Ausgang der Multimodefaser abgebildet, erhält man auch
auf der Probe eine plateauförmige
Intensitätsverteilung.
Dieses Verfahren zur Homogenisierung des Strahlprofils kann auch
beim Stickstofflaser verwendet werden, um die immanenten Inhomogenitäten im Strahlprofil
zu minimieren.
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Bei
einigen Massenspektrometern mit MALDI wird der Laserstrahl durch
ein Metallgitter hindurch auf die Probe abgebildet oder fokussiert,
wobei das Metallgitter als Ionenoptik dient, mit dem die Ionen aus
der Verdampfungswolke herausgezogen werden. Da diese Ionenoptik
eine hohe Transmission für die
im MALDI-Prozess erzeugten Ionen aufweisen muss, sind die offenen
Flächen
des Metallgitters im Verhältnis
zur Stegfläche
so groß,
dass dadurch die homogene Intensitätsverteilung auf der Probe
nur wenig beeinflusst wird.
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Die
Güte einer
massenspektrometrischen Analyse wird allgemein durch die folgenden
Kenngrößen festgelegt:
die Massengenauigkeit, die Massenauflösung, das Nachweisvermögen, die
quantitative Reproduzierbarkeit und das Signal-Rausch-Verhältnis. Dabei
erhöht
sich die Güte
einer massenspektrometrischen Analyse, wenn mindestens eine Kenngröße verbessert
wird und die anderen Kenngrößen dadurch
nicht verschlechtert werden. Die Massengenauigkeit umfasst sowohl
eine systematische Abweichung der gemessenen mittleren Ionenmasse
zur wahren Ionenmasse (Massenrichtigkeit oder besser Massenunrichtigkeit)
als auch die statistische Streuung der einzelnen Messwerte um den Mittelwert
der Ionenmasse (Massenpräzision).
Aus der Massenauflösung
ergibt sich, welche Ionenmassen in der massenspektrometrischen Analyse
noch unterschieden werden können.
In der Praxis ist allerdings nicht nur die Güte, sondern auch die Robustheit
der massenspektrometrischen Analyse wichtig. Eine massenspektrometrische
Analyse ist dann robust, wenn sich deren Güte bei einer Variation der Messparameter,
wie zum Beispiel der Energie der Laserpulse oder der Präparationsbedingungen
der MALDI-Probe, wenig ändert.
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Das
Ionensignal eines Massenspektrometers mit MALDI ist proportional
zur Ionisationseffizienz, zum desorbierten Probenvolumen und zur
Konzentration der Analytmoleküle
in der Probe. Die Ionisationseffizienz ergibt sich aus der Anzahl
der auswertbaren Analytionen dividiert durch die Anzahl der Analytmoleküle im desorbierten
Probenvolumen, d.h., wie viel Prozent der Analytmoleküle aus dem durch
die Laserbestrahlung abgetragenen Probenvolumen einer massenspektrometrischen
Analyse als Ionen zur Verfügung
stehen. Für
den Fall, dass Analytmoleküle
schon vor dem Desorptionsvorgang in der Matrix ionisiert vorliegen,
erhöht
sich die Anzahl der Analytmoleküle
um die Anzahl der schon ionisiert vorliegenden Analytionen. Da das
desorbierte Probenvolumen durch die bestrahlte Probenfläche und durch
die Fluenz relativ leicht erhöht
werden kann, stellt die Ionisationseffizienz einen wichtigen Parameter
zur Optimierung des MALDI-Prozesses dar. Eine hohe Ionisationseffizienz
ermöglicht
ein hohes Nachweisvermögen,
da ein maximales Ionensignal bei geringer Konzentration (oder bei
geringem Probenverbrauch) erzielt wird. Bei einem typischen Ionisationsgrad
von nur 10–4 besteht
die Möglichkeit,
den MALDI-Prozess erheblich zu verbessern. Die Definition der Ionisationseffizienz
des MALDI-Prozesses berücksichtigt
auch die Verluste, die durch eine Fragmentierung von Analytmolekülen bei
der Überführung in
die Gasphase entstehen und somit die Anzahl der auswertbaren Analytionen
reduzieren.
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Für die massenspetrometrische
Analyse der im MALDI-Prozess erzeugten Analytionen kommen im Prinzip
sowohl klassische Sektorfeld-Massenspektrometer und Quadrupol-Massenspektrometer wie
auch Quadrupol-Ionenfallen-Massenspektrometer und Ionen-Zyklotron-Resonanz-Massenspektrometer
in Frage. Besonders geeignet sind aber Flugzeitmassenspektrometer
mit axialem Einschuss, die für
die Messung der Flugzeit (TOF, Abkürzung für „Time Of Flight") einen gepulsten
Ionenstrom benötigen.
Der Zeitpunkt für
den Start der Flugzeitmessung wird dabei durch den ionisierenden
Laserpuls vorgegeben. Der MALDI-Prozess ist ursprünglich für den Einsatz
im Vakuum entwickelt worden. In neueren Entwicklungen wird die matrixunterstützte Laserdesorption/Ionisation
ebenfalls bei Atmosphärendruck verwendet
(AP MALDI, Abkürzung
für „Atmospheric Pressure
Matrix Assisted Laser Desorption Ionization"). Hier werden die Ionen mit einer Wiederholfrequenz
von bis zu 2 Kilohertz erzeugt und mit Hilfe eines Ionenleitsystems
einem Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Einschuss (OTOF,
Abkürzung
für „Orthogonal
Time Of Flight"),
einem Quadrupol-Ionenfallen-Massenspektrometer oder einem Ionen-Zyklotron-Resonanz-Massenspektrometer
zugeführt.
In einem OTOF Massenspektrometer können die im MALDI-Prozess erzeugten
Ionen fragmentiert und gespeichert werden, bevor die Messung der
Flugzeit mit einer elektronischen Auspulsung gestartet wird.
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Bei
speziellen MALDI-Anwendungen wird die Intensität auf der Probe so weit erhöht, dass
die erzeugten Ionen hinreichend viel innere Energie aufweisen, um
zu dissoziieren. Je nach der zeitlichen Dauer zwischen der Erzeugung
der Ionen und ihrer Dissoziation spricht man von einem Zerfall innerhalb der
Ionenquelle (ISD, Abkürzung
für „In Source
Decay") oder außerhalb
der Ionenquelle (PSD, Abkürzung
für „Post Source
Decay").
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Es
gibt des Weiteren auch bildgebende massenspektrometrische Analyseverfahren
(IMS, Abkürzung
für „Imaging
Mass Spectrometry"),
in denen der MALDI-Prozess zur Erzeugung der Ionen verwendet wird.
Bei der IMS wird ein dünner
Gewebeschnitt, der beispielsweise mit einem Mikrotom aus dem Organ eines
Menschen gewonnen wird, mit einer Matrixsubstanz präpariert
und räumlich
aufgelöst
massenspektrometrisch untersucht. Die räumliche Auflösung der massenspektrometrischen
Untersuchung kann entweder durch das Abrastern einzel ner Punkte
des Gewebeschnittes oder durch eine stigmatische Abbildung der erzeugten
Ionen erfolgen. Beim Rasterverfahren wird der gepulste Laserstrahl
auf einen kleinen Durchmesser auf der Probe fokussiert, wobei ein Massenspektrum
für jeden
einzelnen Rasterpunkt gemessen wird. Aus der Vielzahl der einzelnen
räumlich
aufgelösten
Massenspektren wird eine ein- oder zweidimensionale
Häufigkeitsverteilung
für einzelne Proteine
erstellt. Bei der stigmatischen Abbildung wird eine Fläche von
bis zu 200 mal 200 Mikrometern homogen mit einem Laserpuls bestrahlt.
Die dabei erzeugten Ionen werden Punkt für Punkt ionenoptisch auf einen
ortsauflösenden
Detektor abgebildet. Bisher kann mit einem einzelnen Laserpuls nur
die Häufigkeitsverteilung
einer Ionenmasse aufgenommen werden, da es keine hinreichend schnellen
ortsauflösenden
Ionendetektoren gibt. Allerdings kann die gemessene Ionenmasse von
Laserpuls zu Laserpuls variiert werden.
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Aufgabe der
Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lasersystem für die Ionisation
einer Probe durch matrixunterstützte
Laserdesorption in der massenspektrometrischen Analyse bereitzustellen,
das die Güte
und Robustheit der massenspektrometrischen Analyse signifikant verbessert,
und zwar insbesondere die Ionisationseffizienz und bei Flugzeitmassenspektrometern
mit axialem Einschuss die Massenauflösung und das Signal-Rausch-Verhältnis.
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Lösung der
Aufgabe
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die völlig überraschende Erkenntnis zugrunde,
dass die Güte und
die Robustheit einer massenspektrometrischen Analyse signifikant
verbessert werden kann, wenn die räumliche Intensitätsverteilung
der Laserstrahlung auf der Probe nicht homogen ist, sondern durch Intensitätsspitzen
oder Intensitätsschneiden
oder beides räumlich
moduliert wird. Wenn die erzeugten Analytionen in einem Flugzeitmassenspektrometer mit
axialem Einschuss analysiert werden, können insbesondere sowohl die
Ionisationseffizienz als auch die Massenauflösung und das Signal-Rausch-Verhältnis gegenüber einer
räumlich
homogenen Intensitätsverteilung
deutlich gesteigert werden, wobei die anderen Kenngrößen mindestens konstant
bleiben und somit insgesamt die Güte signifikant verbessert wird.
Durch eine Vielzahl von Intensitätsspitzen
oder Intensitätsschneiden
erfolgt zugleich eine Mittelung des Ionensignales über die
bestrahlte Fläche,
wodurch auch präparative
Inhomogenitäten
der MALDI-Probe ausgeglichen werden können.
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Eine
Intensitätsschneide
ist als eine linienförmige
Intensitätsverteilung
definiert, bei der die Intensität
auf der Linie in mindestens einer Richtung ein Maximum aufweist,
wie zum Beispiel in einem geraden Linienfokus. Allerdings können die
Maxima einer Intensitätsschneide
im Allgemeinen auf einer beliebigen Kurve liegen. Von einer Intensitätsspitze
ausgehend nimmt die Intensität
in allen Richtungen ab. Allerdings ist das Maximum einer Intensitätsspitze
bzw. sind die Maxima einer Intensitätsschneide nicht im strengen
mathematischen Sinn zu verstehen. Ein Maximum ist also nicht zwangsläufig ein
einziger Punkt auf der Probe, sondern kann zum Beispiel auch eine
Plateaufläche
sein, auf der die Intensität den
maximalen Wert annimmt.
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Im
völligen
Gegensatz zum Stand der Technik wird also in erfindungsgemäßen Lasersystemen die
räumliche
Modulation der Laserstrahlung erhöht, wobei dem Fachmann ersichtlich
ist, dass dieses auf vielfältige
Weise geschehen kann.
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Zum
einen kann ein erfindungsgemäßes Lasersystem
eine Vorrichtung enthalten, die das Strahlprofil eines einzelnen
Laserstrahls räumlich
moduliert. Das Strahlprofil wird in der Optik durch die räumliche
Verteilung der Intensität
und der Phase in einer Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
beschrieben (transversale Verteilung), wobei die Phase gegenüber der
Intensität
weniger intuitiv zu erfassen und schwerer zu messen ist. Für die Beschreibung der
Phase wird in der paraxialen Näherung
der Wellenoptik ein Phasenterm abgespalten, der in Ausbreitungsrichtung
schnell variiert. Ohne diesen Phasenterm verändert sich die transversale
Verteilung der Intensität
und der Phase entlang der Ausbreitungsrichtung nur langsam.
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Die
Intensität
im Strahlprofil kann zum Beispiel durch eine Maske moduliert werden,
die den Laserstrahl an einigen Stellen vollständig oder teilweise absorbiert,
reflektiert oder streut, so dass das Strahlprofil hinter der Maske
neue Intensitätsmaxima
und -minima aufweist. Die Phase des Strahlprofils kann zum Beispiel
durch eine transparente Maske räumlich
moduliert werden, deren Dicke nicht überall gleich ist, so dass
das Strahlprofil eine ortsabhängige Phasenschiebung
erfährt.
Die räumliche
Modulation im Strahlprofil eines Laserstrahls kann sowohl durch die
Erzeugung neuer Maxima oder Minima als auch durch die Erhöhung des
Modulationsgrades von vorhandenen Maxima vergrößert werden. Der Modulationsgrad
M ist definiert als M = (Max – Min)/(Max
+ Min), wobei Max der Wert der Intensität bzw. der Phase in einem Maximum
ist und Min der Wert der Intensität bzw. der Phase im nächstliegenden
Minimum ist.
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Eine
Vorrichtung, die die räumliche
Modulation im Strahlprofil eines Laserstrahls erhöht, kann sich
an jeder Stelle im Lasersystem befinden, zum Beispiel am Lasermedium,
innerhalb des optischen Resonators, zwischen dem optischen Resonator
und der Probe, direkt an der Probe selber oder auch im Bereich,
der für
die Anregung der Lasertätigkeit
zuständig
ist. Befindet sich die Vorrichtung innerhalb des optischen Resonators,
kann der erzeugte Laserstrahl eine Vielzahl von Intensitätsmaxima
aufweisen, wenn durch die Vorrichtung die Lasertätigkeit höherer Resonatormoden bevorzugt
wird bzw. die Lasertätigkeit
der Grundmode unterdrückt
wird.
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Zum
anderen kann in einem erfindungsgemäßen Lasersystem eine Vielzahl
von Laserstrahlen erzeugt werden, indem mehr als ein Lasermedium verwendet
wird oder ein einzelner Laserstrahl, zum Beispiel durch Strahlteiler,
in mehrere Teilstrahlen aufgeteilt wird. Werden diese vielfachen
Laserstrahlen auf der Probe. wieder räumlich zusammengeführt, kann
dort eine Intensitätsverteilung
erzeugt werden, die räumlich
moduliert ist und die aus einer Vielzahl von Intensitätsspitzen
und auch Intensitätsschneiden
besteht.
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Eine
räumlich
modulierte Intensitätsverteilung
der Laserstrahlung auf der Probe kann vollständig oder teilweise einstellbar
sein, woraus sich eine Vielzahl neuer physikalischer Parameter ergeben, wie
etwa die Anzahl, die Halbwertsbreite, die Intensität und der
Modulationsgrad der Intensitätsspitzen bzw.
der Intensitätsschneiden.
Außerdem
kann die Intensität
in den Bereichen zwischen den Intensitätsspitzen und Intensitätsschneiden
eingestellt werden. Wichtig dabei ist, dass die meisten dieser Parameter unabhängig voneinander
eingestellt werden können. Die
Halbwertsbreite der Intensitätsspitzen
und Intensitätsschneiden
ist die Breite, bei der die Intensität eines Maximums auf den halben
Wert abgefallen ist.
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Diese
Parameter der Intensitätsverteilung können genutzt
werden, um die Güte
und die Robustheit der massenspektrometrischen Analyse zu optimieren,
wenn beispielsweise unterschiedliche Analytmoleküle untersucht werden oder die
Art der Probenpräparation
geändert
wird. In MALDI-Anwendungen mit ISD (Abkürzung für „In Source Decay") oder PSD (Abkürzung für „Post Source
Decay"), in denen die
Analytmolekülen
nicht nur ionisiert, sondern auch fragmentiert werden, können durch
die Parameter der räumlichen
Intensitätsverteilung
sowohl die Fragmentierung als auch die Ionisationseffizienz bei
guter Auflösung
und gutem Signal-Rausch-Verhältnis
unabhängig
voneinander optimiert werden.
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Die
stigmatische Abbildung in bildgebenden massenspektrometrischen Analyseverfahren
kann ebenfalls von einem erfindungsgemäßen Lasersystem profitieren,
da durch eine größere Ionisationseffizienz
die Anzahl der auf der bestrahlten Fläche erzeugten Analytionen erhöht wird.
Sind zudem die Positionen der Intensitätsspitzen oder Intensitätsschneiden
auf der Probe bekannt, kann das ortsaufgelöste Detektorsignal einem Ort
auf der Probe zugeordnet werden.
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Beim
IR-MALDI-Verfahren kann ein erfindungsgemäßes Lasersystem eine ungeahnte
Verbesserung bedeuten, da hier bisher ausschließlich Lasertypen mit einer
nahezu gaußförmgen Strahlmode
eingesetzt werden und damit die Intensitätsverteilung auf der Probe
für einen
effektiven MALDI-Prozess wahrscheinlich nicht hinreichend räumlich moduliert
ist.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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Die 1a bis 1d zeigen
unterschiedliche räumliche
Intensitätsverteilungen
auf der MALDI-Probe schematisch im Querschnitt.
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Die 2 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lasersystems (200), in
dem die Intensität
im Strahlprofil durch eine gitterförmige Maske (203)
räumlich
moduliert wird.
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Die 3 zeigt
eine auf der Probe (221) gemessene Intensitätsverteilung,
die durch das Lasersystem (200) mit Hilfe der gitterförmigen Maske
(203) erzeugt wird und die aus einem regulären Raster
einzelner Intensitätsspitzen
besteht.
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Die 4a und 4b zeigen
zwei Massenspektren eines Flugzeitmassenspektrometers mit axialem
Einschuss. In der 4a entspricht die Intensitätsverteilung
auf der Probe (221) dem regulären Raster aus Intensitätsspitzen
in 3; in der 4b ist
die Intensitätsverteilung
auf der Probe (221) dagegen räumlich homogen.
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Die 5 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lasersystems (500), in
dem die Intensität
im Strahlprofil durch eine Multimodefaser (503) räumlich moduliert
wird. Das Lasersystem (500) erzeugt auf der Probe (521)
eine räumlich
modulierte Intensitätsverteilung.
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Die 6 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lasersystems (600), in
dem die Phase im Strahlprofil durch eine Plastikfolie (603)
räumlich
moduliert wird.
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Die 7 zeigt
eine auf der Probe (621) gemessene Intensitätsverteilung,
die das Lasersystem (600) mit Hilfe der Plastikfolie (603)
erzeugt und die viele einzelne irregulär verteilte Intensitätsspitzen aufweist.
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Die 8a und 8b zeigen
zwei Massenspektren eines Flugzeitmassenspektro meters mit axialem
Einschuss, und zwar für
die beiden Intensitätsverteilungen,
die das Lasersystem (600) mit bzw. ohne Plastikfolie (603)
auf der Probe (621) bei gleichen Lasereinstellungen erzeugt.
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Die 9 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lasersystems (900), in
dem die Phase im Strahlprofil durch ein Linsenarray (903)
moduliert wird. Das Lasersystem (900) erzeugt auf der Probe
(921) viele räumlich
getrennte Einzelfokusse.
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Die 10 zeigt
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lasersystems (1000),
in dem die Intensität
und die Phase im Strahlprofil durch ein beugendes optisches Element
(1003) moduliert werden. Das Lasersystem (1000)
erzeugt auf der Probe (1021) eine räumlich modulierte Intensitätsverteilung.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
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Die 1a bis 1d zeigen
schematisch vier verschiedene Intensitätsverteilungen auf der MALDI-Probe
im Querschnitt. Auf den Ordinaten ist jeweils die Intensität der Laserstrahlung
entlang einer Richtung auf der MALDI-Probe dargestellt. Da die 1a bis 1d die Intensität nur als Querschnitte längs einer
Richtung zeigen, können
die dargestellten Intensitätsmaxima
sowohl zu einzelnen Intensitätsspitzen
als auch zu einer oder mehreren Intensitätsschneiden gehören.
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In
der 1a sind Maxima (101)
dargestellt, die alle die gleiche Intensität und Halbwertsbreite aufweisen.
Der Abstand zwischen benachbarten Maxima ist wesentlich größer als
die Halbwertsbreite der Maxima. Da außerdem die Intensität in den Bereichen
zwischen den Maxima (201) verschwindet, ergibt sich hier
ein Modulationsgrad von eins.
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Die
Intensität
der Maxima und der Abstand zwischen den Maxima ist in 1b größer als
in 1a. Die Halbwertsbreite der Maxima (102)
entspricht genau der Halbwertsbreite der Maxima (101). Der
Modulationsgrad der Maxima (102) beträgt nur 3/5, da die Intensität in Bereichen
zwischen den Maxima (102) einen konstanten Untergrund aufweist und
nicht wie in 1a verschwindet. Des
Weiteren ist die Intensität
in den Maxima (102) plateauförmig, während die Intensität in den
Maxima (101) jeweils in genau einem Punkt maximal ist.
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Die 1c zeigt Maxima (103), die im
Vergleich zu den Maxima (101) und (102) eine größere Halbwertsbreite
aufweisen. Das Verhältnis
zwischen dem Abstand und der Halbwertsbreite benachbarter Maxima
ist hier im Vergleich zu den 1a und 1b deutlich kleiner. Der Modulationsgrad
der Maxima (103) beträgt
1/2.
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In 1d sind die Maxima (104) bis
(108) im Gegensatz zu den Maxima in den 1a bis 1c irregulär verteilt. Es gibt einen Untergrund
(109), der aber nicht konstant ist. Die Maxima unterscheiden sich
in der Halbwertsbreite, der Intensität und im Abstand zu den benachbarten
Maxima. Im Gegensatz zu den Maxima (105) bis (108)
hat das Maximum (104) ein plateauförmiges Maximum mit einem Modulationsgrad
von 1/3. Der Modulationsgrad der beiden Maxima (105) und
(106) sowie der Maxima (107) und (108)
beträgt
2/5 bzw. 3/10.
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Die 2 zeigt
eine erste bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lasersystems
(200) für
die matrixunterstützte
Laserdesorption/Ionisation in schematischer Darstellung. Der Laserstrahl
(202) wird in der schematisch dargestellten Lasereinheit
(201) zeitlich gepulst erzeugt. Die zur Anregung der Lasertätigkeit
notwendigen Mittel, das Lasermedium selber und ein variabler Energieabschwächer befinden
sich in der Lasereinheit (201). Der Laserstrahl (202)
beleuchtet die gitterförmige Maske
(203), die innerhalb einer quadratischen Öffnung eine
Struktur aus orthogonal verlaufenden Gitterstegen hat. Die gitterförmige Maske
(203) ist für den
Laserstrahl (202) außerhalb
der quadratischen Öffnung
und auf den Gitterstegen völlig
undurchlässig
und erhöht
die räumliche
Modulation der Intensität
im Strahlprofil erfindungsgemäß. Die Linse
(204) bildet die gitterförmige Maske (203) über den
Umlenkspiegel (205) auf die Probe (221) ab.
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Die
Probe (221) ist mit anderen nicht dargestellten Proben
auf einem Probenträger
(222) präpariert
und enthält
die in einer festen Matrix eingebauten Analytmoleküle. Wird
die Schwellintensität
für den
MALDI-Prozess auf der Probe (221) überschritten, setzt die explosionsartige
Verdampfung der Matrix ein. Die Analytmoleküle werden mit der Matrix in die
Gasphase überführt und
liegen in der Verdampfungswolke zu einem gewissen Anteil als Analytionen vor.
Durch den Umlenkspiegel (205) wird das Lasersystem (200)
räumlich
von dem nicht dargestellten Massenspektrometer getrennt, wodurch
die Überführung der
im MALDI-Prozess erzeugten Ionen in das Massenspektrometer erleichtert
wird.
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Für diese
und alle folgenden Ausführungsformen
gilt, dass die Art des Lasermediums für die vorliegende Erfindung
nicht wesentlich ist und alle für den
MALDI-Prozess geeigneten Wellenlängen
gleichermaßen
verwendet werden können.
Auch in Bezug auf andere chemische und physikalische Parameter,
wie zum Beispiel die Pulsdauer, die Matrixsubstanz oder die Präparation
der MALDI-Probe, oder die Art des analysierenden Massenspektrometers gibt
es keine Einschränkungen.
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Die
Linse (204) und der Umlenkspiegel (205) entsprechen
einem Projektor, der ein verkleinertes Bild der gitterförmigen Maske
(203) auf die Probe (221) wirft und dort eine
Intensitätsverteilung
erzeugt, die der Transmission auf der Maske (203) entspricht. Für den Fachmann
ist leicht ersichtlich, dass neben der gitterförmigen Maske (203)
beliebige andere Masken verwendet werden können, bei der die Transmission
an jedem Ort auf der Maske einen Wert zwischen null und nahezu eins
annehmen kann. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht nämlich gerade
darin, dass auf der Probe (221) eine beliebige räumlich modulierte
Intensitätsverteilung
mit Intensitätsspitzen
oder Intensitätsschneiden
erzeugt werden kann, indem die Transmission an jedem Ort auf der
Maske entsprechend gewählt
wird. Die Transmission kann für
jeden Ort auf der Maske eingestellt werden, wenn die Maske zum Beispiel
mit Hilfe von mikrolithographischen Verfahren oder durch die punktweise
Belichtung von lichtempfindlichem Filmmaterial hergestellt wird.
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Anstelle
der gitterförmigen
Maske (203), die vom Laserstrahl (202) be- und
teilweise durchleuchtet wird, kann der Laserstrahl (202)
natürlich
auch eine reflektierende Fläche
beleuchten, die auf die Probe (221) abgebildet wird. Es
gibt verschiedene Arten von elektrooptischen Chips, die aus einer
Vielzahl von einzelnen Pixeln bestehen, die flächig oder linienförmig angeordnet
sind und einzeln elektronisch angesteuert werden können, zum
Beispiel die DMD-Technologie (Abkürzung für „digital mirror device") von Texas Instruments
oder die LCoS- Technologie (Abkürzung
für „Liquid
Crystal on Silicon")
von Philips. Bei diesen beiden elektrooptischen Chips kann das Reflexionsvermögen für jeden
einzelnen Pixel frei gewählt
werden.
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Die
räumliche
Intensitätsverteilung
auf der Probe (221) muss in dieser bevorzugten Ausführungsform
nicht konstant sein, sondern kann variiert werden, um zum Beispiel
die Ionisationseffizienz oder die Auflösung für unterschiedliche Bedingungen zu
optimieren. Mit Hilfe einer Mechanik, wie zum Beispiel bei einem
Dia- oder Filmprojektor, können
viele Masken in den Laserstrahl gebraucht werden und dadurch auf
der Probe (221) unterschiedliche räumlich modulierte Intensitätsverteilungen
erzeugt werden, wobei auch mehrere Masken gleichzeitig beleuchtet und
abgebildet werden können.
Mit den elektrooptischen Chips kann die räumliche Intensitätsverteilung auf
der Probe ohne mechanische Bewegung rein elektronisch variiert werden.
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Wichtige
Parameter der räumlichen
Intensitätsverteilung
sind sowohl die Anzahl, die Halbwertsbreite und der Modulationsgrad
der Intensitätsspitzen und
der Intensitätsschneiden
als auch die Intensität in
den Intensitätsspitzen,
in den Intensitätsschneiden und
in den Bereichen dazwischen. Die Halbwertsbreiten der Intensitätsspitzen
und der Intensitätsschneiden
sind dabei vorzugsweise kleiner als fünfzig Mikrometer und besonders
bevorzugt kleiner zwanzig Mikrometer, können aber auch kleiner als fünf Mikrometer
und sogar kleiner als einen Mikrometer sein. Der Modulationsgrad
ist vorzugsweise größer als
3/10 und besonders bevorzugt größer als
1/2, kann aber auch größer als
4/5 sein.
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Innerhalb
einer räumlich
modulierten Intensitätsverteilung
wird die Probe (221) möglicherweise nicht
an allen Stellen gleichmäßig ionisiert.
Das kann dazu führen,
dass die Probe (221) an einigen Stellen wenig oder gar
nicht ionisiert wird. Um eine Probe (221) mit einer Folge
von Laserpulsen möglichst
vollständig
zu verbrauchen, kann es notwendig sein, die Lage oder die Position
der räumlich
modulierten Intensitätsverteilungen
relativ zur Probe (221) zu verändern oder die räumliche
Intensitätsverteilung
selber zu variieren. Die räumlich
modulierte Intensitätsverteilung
kann zum Beispiel während
einer Folge von Laserpulsen relativ zur Probe (221) verschoben oder
gedreht werden, indem die Maske (203), die Linse (204),
der Umlenkspiegel (205) oder der Probenträger (222)
mechanisch bewegt wird. Wird anstelle der Linse (204) ein
Linsensystem verwendet, kann auch der Abbildungsmaßstab variabel
geändert
werden. Es können
auch Analytionen von den Proben erzeugt werden, die sich neben der
Probe (221) auf dem Probenträger (222) befinden.
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Wird
die Probe (221) schräg
beleuchtet, kann das Bild der Maske (203) auf der Probe
(221) unscharf und verzerrt sein. Aus der Photographie sind
Verfahren bekannt, wie diese Abbildungsfehler ausgeglichen werden
können,
zum Beispiel durch eine Verkippung der Linse (204) und
der Maske (203) gegen die optische Achse.
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Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass eine Abbildung durch eine Vielzahl unterschiedlicher
optischer Systeme realisiert werden kann, zum Beispiel auch durch
so genannte Phasenkontrastverfahren, bei denen die räumliche
Modulation der Phase in einen Intensitätskontrast umgewandelt wird.
Die Intensitätsverteilung
auf der Probe (221) wird auch dann räumlich moduliert, wenn die
Abbildungsbedingungen nicht genau erfüllt sind, also zum Beispiel
die Bildebene nicht mit dem Ort der Probe (221) zusammenfällt oder
sich die Maske (203) nicht in der Objektebene befindet.
Bei einer Abweichung von den Abbildungsbedingungen ist die Vorhersage
der auf der Probe (221) erzeugten Intensitätsverteilung
zwar prinzipiell möglich,
aber erschwert.
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Die 3 zeigt
eine gemessene Intensitätsverteilung,
die mit dem erfindungsgemäßen Lasersystem
(200) auf der Probe (221) erzeugt wird. Dabei
wird ein frequenzverdreifachter gepulster Nd:YAG Laser mit einer
Wellenlänge
von 355 Nanometern und einer Pulsdauer von etwa 3 Nanosekunden verwendet,
der ein gaußförmiges Strahlprofil
hat und die gitterförmige
Maske (203) beleuchtet.
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Die
gitterförmige
Maske (203) hat eine nahezu quadratische Öffnung mit
einer Kantenlänge
von etwa 720 Mikrometern. Die Gitterstege sind in beiden Richtungen
etwa 120 Mikrometer breit und formen transparente Öffnungen
mit einer Kantenlänge
von 60 Mikrometern. Bei einer sechsfachen Verkleinerung der gitterförmigen Maske
(203) ergibt sich auf der Probe (221) ein reguläres Raster
aus 30 Intensitätsspitzen
mit einer Halbwertsbreite von zehn Mikrometern. Die räumlich modulierte
Intensitätsverteilung hat
somit auf der Probe (221) nur eine Kantenlänge von
etwa 150 Mikrometern, so dass die erzeugten Analytionen durch ein
axiales Flugzeitmassenspektrometer mit geringen Verlusten und hoher
Auflösung analysiert
werden können.
Die Intensitätsspitzen
sind dabei fast vollständig
durchmoduliert, d.h., dass der Modulationsgrad fast eins ist. Die
Kanten der Intensitätsspitzen
sind aufgrund der begrenzten optischen Auflösung des Messaufbaus steiler
als in der 3 dargestellt. Das gaußförmige Strahlprofil
des Laserstrahls (202) hat am Ort der gitterförmigen Maske (203)
eine Halbwertsbreite von etwa 4 Millimetern, so dass die quadratische
Blende bei einer Kantenlänge von
weniger als einem Millimeter in guter Näherung räumlich homogen beleuchtet wird.
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In
der 4a ist ein Massenspektrum dargestellt, das in
einem Flugzeitmassenspektrometer mit axialem Einschuss gemessen
wird, wenn für
den MALDI-Prozess die in 3 gezeigte Intensitätsverteilung
mit Intensitätsspitzen
verwendet wird. Die MALDI-Probe wird hier mit einer Dünnschichtpräparation
hergestellt. Entgegen der weitläufigen
Meinung erhält
man ein signalreiches Massenspektrum mit guter Auflösung und
gutem Signal-Rausch-Verhältnis.
In der 4a ist auf der Ordinate die
relative Häufigkeit
der detektierten Ionen gegen deren Masse zu Ladungsverhältnis (m/z)
aufgetragen, das auf der Abszisse bis 3400 atomaren Masseneinheiten
reicht. Das Massenspektrum in 4a ist
ein Summenspektrum, das sich aus einer Folge von Laserpulsen ergibt,
wenn die Probe (221) auf einer Fläche mit einer Kantenlänge von
150 Mikrometern vollständig aufgebraucht
wird. Dazu ist es bei der Intensitätsverteilung mit Intensitätsspitzen
notwendig, dass die gitterförmige
Maske (203) oder der Probenträger (222) verschoben
wird.
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Werden
die Gitterstege der gitterförmigen Maske
(203) entfernt und ausschließlich die quadratische Öffnung abgebildet,
erhält
man das Massenspektrum in 4b, bei
dem eine unverbrauchte Stelle auf der Probe (221) benutzt
wird, aber die Einstellungen des Lasersystems ansonsten konstant
gehalten werden. Die Intensität
auf der Probe (221) ist in diesem Fall nahezu räumlich homogen,
da die Halbwertbreite des gaußförmigen Laserstrahls
(202) deutlich größer als
die Kantenlänge
der Öffnung
ist. Die Intensitätsverteilung
mit Intensitätsspitzen
liefert im Vergleich zur räumlich
homogenen Intensitätsverteilung
im gesamten Messbereich ein typischerweise fünf- bis zehnmal größeres Ionensignal,
obwohl die maximale Intensität
auf der Probe (221) in beiden Fällen gleich ist. Die Energie
auf der Probe (221) ist mit der gitterförmigen Maske (203)
sogar kleiner, da diese an den Gitterstegen nicht transparent ist.
Gegenüber
dem Massenspektrum in 4b sind das Signal-Rausch-Verhältnis und
die Massenauflösung in 4a etwa
um einen Faktor fünf
bis sechs verbessert.
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Wird
die Energie der Laserpulse variiert, zeigt sich bei einem Vergleich
der gemessenen Massenspektren, dass das optimierte Ionensignal der
Intensitätsverteilung
mit Intensitätsspitzen
mindestens einen Faktor zwei größer als
das optimierte Ionensignal der homogenen Intensitätsverteilung
ist, und zwar für
Analytionen im gesamten Messbereich. Da das Ionensignal aus dem
gleichen Probenvolumen gewonnen wird, lässt sich daraus schließen, dass
die Ionisationseffizienz des MALDI-Prozesses durch die Intensitätsspitzen
mindestens verdoppelt wird. Wird sowohl die räumlich homogenen Intensitätsverteilung als
auch die Intensitätsverteilung mit
den Intensitätsspitzen
bezüglich
der Massenauflösung
und des Signal-Rausch-Verhältnisses
optimiert, werden diese beiden Kenngrößen ebenfalls mindestens um
einen Faktor zwei verbessert. Für
die Intensitätsverteilung mit
Intensitätsspitzen
ist zudem der optimale Bereich mit hoher Ionisationseffizienz, guter
Auflösung
und gutem Signal-Rausch-Verhältnis weit
ausgedehnt und somit die massenspektrometrische Analyse gegenüber der
Energie der Laserpulse sehr robust.
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Die 5 zeigt
eine zweite bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lasersystems
(500). In der Lasereinheit (501) wird ein gepulster
Laserstrahl erzeugt und durch die Linse (502) in eine Faser
(503) (Multimodefaser) eingekoppelt. Der Faserausgang (504)
wird durch die Linse (505) und den Umlenkspiegel (506)
auf die Probe (521) abgebildet.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik wird die Multimodefaser (503)
nicht zur Homogenisierung des Strahlprofils, sondern erfindungsgemäß zur Erhöhung der
räumlichen
Modulation der Intensität
eingesetzt. Dazu wird die Länge
der Multimodefaser (503) so gewählt, dass die zeitliche Kohärenz der
Laserstrahlung größer als
der Laufzeitunterschied der transversalen Fasermoden ist. In diesem
Fall ergibt sich die Intensitätsverteilung
am Faserausgang (504) nicht mehr aus der Überlagerung
der Intensitäten
der transversalen Fasermoden, sondern aus der Interferenz der elektromagnetischen
Felder der einzelnen Fasermoden. Diese Interferenz der Fasermoden
erzeugt eine räumlich
stark modulierte Intensitätsverteilung,
die bei Vielstrahlinterferenzen als Granulationsmuster (im Englischen „Speckle
Pattern") bekannt
ist.
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Durch
die Abbildung des Faserausgangs (504) wird auf der Probe
(521) eine Intensitätsverteilung
erzeugt, die eine Vielzahl von Intensitätsspitzen aufweist, die irregulär im Bild
des Faserausgangs (504) verteilt sind und eine Halbwertsbreite
von weniger als fünf
Mikrometern aufweisen. Es wird wie in der ersten bevorzugten Ausführungsform
auch dann eine räumlich
modulierte Intensitätsverteilung
auf der Probe (521) erreicht, wenn sich der Faserausgang (504)
nicht in der Objektebene der Abbildung befindet. Während im
Lasersystem (200) die Intensität durch die gitterförmige Maske
(203) nur abgeschwächt
wird, ist die Intensitätsverteilung
am Faserausgang (504) gegenüber der Intensitätsverteilung am
Fasereingang punktuell deutlich überhöht. Für einen
Nd:YAG Laser beträgt
die Faserlänge
zur Erhöhung
der Modulation typischerweise weniger als etwa 50 Zentimeter und
bevorzugt weniger als 30 Zentimeter. Für einen Stickstofflaser kann
die Faserlänge
aufgrund der geringeren zeitlichen Kohärenz deutlich kürzer sein.
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Durch
die Bewegung der Faser (503) am Faserausgang (504),
der Linse (502), des Umlenkspiegels (506) oder
des Probenträgers
(522) kann die räumliche
Intensitätsverteilung
relativ zur Probe (521) bewegt werden. Zusätzlich kann
die Intensitätsverteilung
am Faserausgang (504) variiert werden, indem die Multimodefaser
(503) zum Beispiel bewegt, gebogen oder einer mechanischen
Spannung ausgesetzt wird, da sich dann die Interferenzbedingungen
der transversalen Fasermoden ändern und
die Intensitätsspitzen
am Faserausgang (504) an anderen Stellen entstehen.
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Die 6 zeigt
eine dritte bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lasersystems
(600). In der Lasereinheit (601) wird ein gepulster
Laserstrahl erzeugt, der eine transparente Plastikfolie (603)
beleuchtet. Die Plastikfolie (603) ist an verschiedenen
Stellen unterschiedlich dick, so dass die räumliche Modulation der Phase
im Strahlprofil des Laserstrahls (602) erhöht wird.
Wie in den anderen bevorzugten Ausführungsformen befinden sich
das Lasermedium, die zur Anregung der Lasertätigkeit notwendigen Mittel
und ein variabler Abschwächer
in der Lasereinheit (601).
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Falls
sich der phasenmodulierte Laserstrahl (602) ungestört ausbreitet
kann, entsteht in einer gewissen Entfernung das Fernfeldbeugungsbild
der Plastikfolie (603), das eine Vielzahl von irregulär verteilten
Intensitätsspitzen
aufweist. Die Intensitätsspitzen
entstehen wie in einem Granulationsmuster aufgrund der zufälligen räumlich stark
modulierten Dickeschwankungen der Plastikfolie (603). Allerdings bilden
sich Intensitätsspitzen
nicht erst im Fernfeldbeugungsbild aus, sondern sind bereits am
Ort der kreisförmigen
Blende (604) im Strahlprofil des Laserstrahls (602)
vorhanden, wenn der Abstand zwischen der Plastikfolie (603)
und der Blende (604) hinreichend groß ist. Die inhomogen beleuchtete
Blende (604) wird durch die Linse (605) und den
Umlenkspiegel (606) verkleinert auf die Probe (621)
abgebildet und erzeugt dort eine räumlich modulierte Intensitätsverteilung
mit Intensitätsspitzen.
Durch den Umlenkspiegel (605) wird das Lasersystem (600) räumlich von
dem nicht dargestellten Massenspektrometer getrennt, wodurch die Überführung der
im MALDI-Prozess erzeugten Ionen in das Massenspektrometer erleichtert
wird. Neben der Probe (621) befinden sich andere nicht
dargestellte Proben auf dem Probenträger (622).
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Ein
Nachteil der Plastikfolie (603) besteht darin, dass die
Intensitätsverteilung
auf der Probe (621) aufgrund der zufälligen Dickeschwankungen der Plastikfolie
(603) nicht frei gestaltbar ist. Ein Vorteil ist der geringe
Aufwand, mit dem viele Intensitätsspitzen
mit kleinen Halbwertsbreiten erzeugt werden können. Neben einer Plastikfolie
(603), die nur die Phase des Strahlprofils moduliert, kann
selbstverständlich
auch eine beugende Maske verwendet werden, die die Intensität oder die
Phase (oder beides) räumlich
moduliert und dadurch auf der Blende (604) eine räumlich modulierte
Intensitätsverteilung
erzeugt. Statt einer beugenden Maske kann ebenso gut eine reflektierende
Fläche
das Strahlprofil des Laserstrahls räumlich modulieren.
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Falls
der Abstand zwischen der Plastikfolie (603) und der kreisförmigen Blende
(604) hinreichend groß ist,
entsteht am Ort der Blende (604) das Fernfeldbeugungsbild
der Plastikfolie (603). Durch die Blende (604)
wird ein Ausschnitt des Fernfeldbeugungsbildes definiert und verkleinert
auf die Probe (621) abgebildet. Mit dem Lasersystem (600)
kann eine beliebige Intensitätsverteilung
auf der Probe (621) erzeugt werden, wenn anstelle der Plastikfolie (603)
eine (beugende) Maske eingesetzt wird, bei der die Transmission
und die Phasenschiebung in jedem Punkt der Maske eingestellt werden
können.
Der Fachmann weiß,
dass sich das Fernfeldbeugungsbild aus der zweidimensionalen Fouriertransformierten
des elektrischen Feldes hinter der Maske ergibt. Durch die Transmission
und die Phasenschiebung der Maske werden das elektrische Feld hinter
der Maske und somit auch das Fernfeldbeugungsbild am Ort der Blende
(604) festgelegt. In der Praxis ist es allerdings schwierig
und oft nicht notwendig sowohl die Transmission als auch die Phasenschiebung
in jedem Punkt der Maske einzustellen, so dass in den meisten Fällen entweder
die Transmission oder die Phasenschiebung eingestellt wird. Es gibt
zum Beispiel auch elektrooptische Chips, bei denen die Phase im
Strahlprofil in jedem Pixel auf dem Chip eingestellt werden kann.
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Um
eine Probe (621) mit einer Folge von Laserpulsen möglichst
vollständig
und mit einer hohen Ionisationseffizienz zu verbrauchen, kann es
notwendig sein, die Lage oder die Position der räumlich modulierten Intensitätsverteilung
oder diese selber zu verändern,
zum Beispiel durch den Austausch der Plastikfolie (603).
Wie schon in der ersten bevorzugten Ausführungsform beschrieben wird,
kann eine Mechanik die Plastikfolie (603) bewegen oder
gegen eine andere beugende Maske austauschen, so dass am Ort der
Blende (604) und somit auf der Probe (621) unterschiedliche
räumlich
modulierte Intensitätsverteilungen
erzeugt werden. Weitere Möglichkeiten
bestehen zum Beispiel darin, den Probenträger (622), die Linse
(605) oder den Umlenkspiegel (606) mechanisch
zu bewegen und somit die Lage der Intensitätsverteilung relativ zur Probe
(621) zu verändern.
Wird anstelle der Linse (604) ein optisches System mit
variabler Brennweite verwendet, kann das Abbildungsverhältnis variiert
werden. Eine schräge
Beleuchtung kann analog zur ersten Ausführungsform ausgeglichen werden.
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Eine
vierte bevorzugte Ausführungsform
erhält
man aus dem Lasersystem (600), wenn sich die Probe (621)
in der hinteren Brennweite der Linse (605) befindet und
die Plastikfolie (603) (oder eine beugende Maske) ohne
Blende (604) in die vordere Brennweite der Linse (605)
gestellt wird. Aus der kohärenten
Optik ist dem Fachmann bekannt, dass die Linse (605) dann
in der hinteren Brennebene auf der Probe (621) ein verkleinertes
Fernfeldbeugungsbild erzeugt. Wird anstelle der Linse (604)
ein optisches System mit variabler Brennweite verwendet, kann das
Fernfeldbeugungsbildes auf der Probe (621) vergrößert bzw.
verkleinert werden.
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Die 7 zeigt
eine gemessene Intensitätsverteilung,
die das erfindungsgemäße Lasersystem
(600) auf der Probe (621) erzeugt. Es wird dafür ein frequenzverdreifachter
gepulster Nd:YAG Laser mit einer Wellenlänge von 355 Nanometern und
einer Pulsdauer von etwa 3 Nanosekunden verwendet, der ein gaußförmiges Strahlprofil
hat. Die kreisförmige Blende
(604) hat einen Durchmesser von 375 Mikrometern und wird
durch die Linse (605) und den Umlenkspiegel (606)
fünffach
verkleinert auf die Probe (621) abgebildet. Ohne die Plastikfolie
(603) hat das gaußförmige Strahlprofil
des Laserstrahls (602) am Ort der Blende (604)
eine Halbwertsbreite von etwa 4 Millimetern, so dass die Blende
(604) in guter Näherung
räumlich
homogen beleuchtet wird. Durch die Plastikfolie (603) weist
die räumlich
nahezu homogene Intensitätsverteilung
am Ort der Blende (604) zusätzlich eine Vielzahl von irregulär verteilten
Intensitätsspitzen
auf. Auf der Probe (621) haben diese Intensitätsspitzen
eine Halbwertsbreite von weniger als fünf Mikrometer. Aufgrund der
begrenzten optischen Auflösung
des Messaufbaus kann die Halbwertsbreite auch deutlich weniger als
fünf Mikro meter
betragen. In den Intensitätsspitzen
ist die Intensität
gegenüber
der homogenen Intensitätsverteilung
ohne Plastikfolie (603) deutlich überhöht. Der Modulationsgrad der
Intensitätsspitzen
beträgt
in den meisten Fällen mehr
als 4/5.
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In
der 8a ist ein Massenspektrum dargestellt, das in
einem Flugzeitmassenspektrometer mit axialem Einschuss gemessen
wird, wenn für
den MALDI-Prozess die in 7 dargestellte Intensitätsverteilung
mit zufällig
verteilten Intensitätsspitzen verwendet
wird. Die Probe (621) wird mit einer Dünnschichtpräparation hergestellt. In der 8a ist
auf der Ordinate die relative Häufigkeit
der detektierten Ionen gegen deren Masse zu Ladungsverhältnis aufgetragen,
das auf der Abszisse bis 3400 atomaren Masseneinheiten reicht. Die 8a zeigt
ein signalreiches Massenspektrum, das sich als Summe aus etwa 30
einzelnen Massenspektren ergibt und eine gute Auflösung und
ein hohes Signal-Rausch-Verhältnis aufweist.
Wenn die Plastikfolie (603) aus dem Lasersystem (600)
entfernt wird, kann auf einer neuen unverbrauchte Probenstelle kein
Ionensignal erzeugt werden (siehe 8b). Durch
die Plastikfolie (603) wird die Intensität auf der
Probe (621) in den Intensitätsspitzen stark überhöht, allerdings
ist die Energie in der räumlich
modulierten Intensitätsverteilung
auf der Probe (621) kleiner, da die Plastikfolie (603)
die Energie der Laserpulse teilweise absorbiert und streut. Wenn
eine Intensitätsverteilung
auf der Probe (621) eine Vielzahl von Intensitätsspitzen
aufweist, ist also gegenüber
einer räumlich
homogenen Intensitätsverteilung
weniger Energie in den Laserpulsen notwendig, um Analytionen im
MALDI-Prozess zu
erzeugen.
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Die 9 zeigt
eine fünfte
bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lasersystems
(900). In der Lasereinheit (901) wird ein gepulster
Laserstrahl erzeugt, der eine flächige
Anordnung aus Linsen (903) beleuchtet. Dieses Linsenfeld
(903) erhöht
die räumliche
Modulation der Phase im Strahlprofil des Laserstrahls (902).
Die Linsen des Linsenfeldes (903) erzeugen am Ort der Blende
(904) einzelne räumlich
getrennte Fokusse, die durch die Linse (905) und den Umlenkspiegel
(906) verkleinert auf die Probe (921) abgebildet
werden. Wie in den anderen bevorzugten Ausführungsformen befinden sich das
Lasermedium, die zur Anregung der Lasertätigkeit notwendigen Mittel
und ein variabler Abschwächer
in der Lasereinheit (901).
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Durch
die Vielzahl der räumlich
getrennten Fokusse entsteht auf der Probe (921) eine Intensitätsverteilung
aus vielen Intensitätsspitzen.
Die Halbwertsbreiten der Intensitätsspitzen sind dabei vorzugsweise
kleiner als fünfzig
Mikrometer und besonders bevorzugt kleiner als zwanzig Mikrometer,
können
aber auch kleiner als fünf
Mikrometer und sogar kleiner als einen Mikrometer sein. Der Modulationsgrad
ist vorzugsweise größer als
3/10 und besonders bevorzugt größer als
1/2, kann aber auch größer als 4/5
sein.
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Bei
dem Linsenfeld (903) treten Beugungseffekte auf, die sich
grundlegend von der geometrischen Optik unterscheiden. So wird der
so genannte Talbot-Effekt beobachtet, bei dem der Laserstrahl (902)
in mehr als einer Ebene fokussiert wird und die Anzahl der Einzelfokusse
in diesen Ebenen größer als
die Anzahl der Linsen im Linsenfeld (903) ist. Der Tal bot-Effekt
kann genutzt werden, um die Flächendichte
und Anzahl der Intensitätsspitzen
auf der Probe (921) zu variieren.
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Die 10 zeigt
eine sechste bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Lasersystems
(1000). In der Lasereinheit (1001) wird ein gepulster
Laserstrahl erzeugt, der ein beugendes optisches Element (1003)
(DOE, Abkürzung
für „Diffractive
Optical Element")
beleuchtet, das die räumliche Modulation
sowohl der Intensität
als auch der Phase im Strahlprofil des Laserstrahls erhöhen kann.
Wie der Fachmann weiß,
können
beugende optische Elemente sogar ohne weitere brechende oder reflektierende
Optiken verwendet werden, um auf der Probe (1021) eine
räumlich
modulierte Intensitätsverteilung mit
Intensitätsspitzen
oder Intensitätsschneiden
zu erzeugen. Durch die Gestaltung der Transmission oder der Phasenschiebung
an jedem einzelnen Punkt des beugenden optischen Elementes (1003) kann
zum Beispiel aus einem gaußförmigen Strahlprofil
ein reguläres
Raster aus Intensitätsspitzen
oder Intensitätsschneiden
erzeugt werden. Das optische Design des beugenden optischen Elementes
(1003) bestimmt die Anzahl, die Halbwertsbreite und den Modulationsgrad
der Intensitätsspitzen
und der Intensitätsschneiden;
es kann sogar die schräge
Beleuchtung der Probe (1021) ausgleichen. Mit einem Energieabschwächer können die
Intensitäten
sowohl in den Intensitätsspitzen
und Intensitätsschneiden als
auch in den Bereichen dazwischen eingestellt werden. Durch einen
mechanischen Austausch der beugenden optischen Elemente können unterschiedliche
räumliche
Intensitätsverteilungen
auf der Probe (1021) erzeugt werden.
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Für den Fachmann
ist klar, dass es neben den dargestellten bevorzugten Ausführungsformen eine
Vielzahl weiterer Ausführungsformen
von Lasersystemen gibt, mit denen auf einer MALDI-Probe eine Intensitätsverteilung
erzeugt werden kann, die räumlich
moduliert ist und Intensitätsspitzen
oder Intensitätsschneiden
aufweist. So kann zum Beispiel die Laserstrahlung im optischen Resonator
so geformt werden, dass das Strahlprofil schon im optischen Resonator
räumlich
inhomogen ist. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, aus einem Laserstrahl mehrere räumlich getrennte Teilstrahlen
zu erzeugen, zum Beispiel durch Strahlteiler oder beugende optische
Elemente. Die Teilstrahlen können
an unterschiedlichen Stellen auf der Probe fokussiert werden oder
auf der Probe zur Interferenz gebracht werden, wie zum Beispiel
in einem Michelson Interferometer. In beiden Fällen entsteht auf der Probe
eine räumlich modulierte
Intensitätsverteilung.
Neben der Aufteilung eines Laserstrahls können in einem erfindungsgemäßen Lasersystem
auch Laserstrahlen in mehr als einem Lasermedium erzeugt werden.
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Mit
der Kenntnis der Erfindung ist es dem Fachmann möglich, weitere Ausformungen
von erfindungsgemäßen Lasersystemen
zu entwerfen.