DE4036115C2 - Verfahren und Einrichtung zur quantitativen nichtresonanten Photoionisation von Neutralteilchen und Verwendung einer solchen Einrichtung - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur quantitativen nichtresonanten Photoionisation von Neutralteilchen und Verwendung einer solchen EinrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Einrichtung zum quantitativen Ionisieren von Neutralteilchen
eines Gases durch nichtresonante Laserstrahlung. Der Begriff
"Gas" soll hier nicht nur permanente Gase, sondern auch
Dämpfe, Sputterprodukte usw. umfassen. Bei den Neutral
teilchen kann es sich um Atome, Moleküle sowie Dimere und
Cluster, also Agglomerate aus zwei oder mehreren Atomen,
u. a. m. handeln. Das Verfahren und die Einrichtung gemäß der
Erfindung sind von besonderer Bedeutung für Analyseverfahren,
wie SALI (Surface Analysis by Laser Ionization) SIMS
(Secondary Ion Mass Spectroscopy) und dergleichen, sie
können jedoch ganz allgemein überall dort Anwendung finden,
wo Neutralteilchen in einem vorgegebenen Raumbereich
möglichst quantitativ ionisiert werden sollen.
Aus der PCT-Veröffentlichung WO 85/02907 ist ein Verfahren
zur Oberflächenanalyse bekannt, bei welchem die zu unter
suchende Oberfläche mit einem Ionenstrahl beschossen und die
dabei freigesetzten Teilchen durch nichtresonante Photo
ionisation mittels eines parallel zur Oberfläche geführten
Laserstrahls hoher Intensität ionisiert werden. Die erzeug
ten Ionen werden durch ein Flugzeit-Massenspektrometer vom
Typ Reflektron massenspektrometrisch analysiert.
Die nichtresonante (nichtselektive) Ionisation mittels
Hochleistungslasers ermöglicht zwar eine Substanzanalyse mit
sehr hoher Nachweisempfindlichkeit, eine Quantifizierung,
also eine quantitative Analyse, ist jedoch bisher noch nicht
erreichbar. In der obengenannten PCT-Veröffentlichung wird
zwar behauptet, daß eine Sättigung der Ionisierung durch
nichtresonante Mehrphotonen-Photoionisation möglich sei,
dies trifft jedoch nur in beschränktem Maße zu, wie ein
gehendere Untersuchungen gezeigt haben, und es wird in der
genannten Veröffentlichung auch deutlich auf den semi
quantitativen Charakter des beschriebenen Verfahrens hin
gewiesen. Eine exakte Quantifizierbarkeit ist bei den
bekannten nichtresonanten Laserionisationsverfahren nämlich
wegen der komplizierten Ionisationsprozesse und der Viel
zahl der teilweise von der Laserintensität abhängigen Para
meter praktisch nicht möglich. Der Begriff "Quantifizierbar
keit" soll bedeuten, daß bei vorgegebener Mindest-Laserintensität
aus der Ionenintensität (also einem Ionensignal)
einer vorgegebenen Ionensorte direkt auf die Konzentration
der der Ionensorte entsprechenden Substanz (Element) in
einem vorgegebenen Raumbereich ("Nachweisvolumen")
geschlossen werden kann.
Weitere Hinweise auf das Ionisieren von Neutralteilchen eines
Gases ergeben sich aus den folgenden Veröffentlichungen.
Aus US-4 893 019 ist ein Ionenstromgenerator zum Einsatz bei
der Dünnschichterzeugung, Ionenimplantation, Ionenätzung oder
beim Ionensputtern bekannt. Der Ionenstrom wird erzeugt, indem
Atome eines Ausgangsmaterials verdampft, in einen Rydberg-
Zustand angeregt, in einer Elektrodenanordnung ionisiert und
in eine vorbestimmte Richtung geführt werden. Ferner wird in
"International Journal of Mass Spectrometry and Ion Processes"
(Band 61, 1984, Seite 277 ff.) von R. J. Conzemius et al. die
Optimierung einer Laser-Ionenquelle zum Einsatz in der Elemen
taranalyse allgemein beschrieben.
Unter "nichtresonanter Photoionisation" versteht man eine
Ionisation von Atomen oder Molekülen in einem starken
Lichtfeld mit einer Photonenenergie, die nicht mit einem
Eigenzustand des betreffenden Teilchens resonant ist. Der
Vorteil dieser Art von Ionisation besteht darin, daß alle
Arten von Atomen und Molekülen mit einer einzigen
Laseremissionsfrequenz photoionisiert werden können.
Nur Ionen, die innerhalb eines bestimmten Raumbereiches, des
Nachweis- oder Akzeptanzvolumens, erzeugt werden, werden
auch letztlich registriert. Ionen, die außerhalb dieses
Raumbereiches entstehen, werden nicht registriert. Der
analoge Begriff in der Lichtoptik ist das durch den Bild
winkel und die Schärfentiefe begrenzte "Abbildungsvolumen".
In welchem Volumenbereich der ionisierende Laserstrahl mit
den Neutralteilchen wechselwirkt, das sogenannte Wechsel
wirkungsvolumen, wird durch die Intensitätsverteilung im
Strahlquerschnitt und durch die Art des Anregungsprozesses
bestimmt. Beispielsweise ist bei gaußscher Intensitäts
verteilung das Wechselwirkungsvolumen senkrecht zur Achse
des Laserstrahls für einen 4-Photonen-Anregungsprozeß nur
halb so groß wie für einen 2-Photonen-Anregungsprozeß.
Der Anteil der ionisierten Teilchen einer bestimmten Sorte
in einem gegebenen Volumen ist abhängig von der in diesem
Volumen herrschenden Lichtintensität. Sind 1-(1/e) = 63,2%
der Teilchen ionisiert, so wird die die bewirkende Licht
intensität als Sättigungsintensität bezeichnet. Diese
Beziehung ergibt sich aus einer formalen Beschreibung des
Ionisierungsvorganges.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine Einrichtung
zur Durchführung eines solchen Verfahrens derart auszu
gestalten, daß bei fester Intensität des ionisierenden
Laserstrahles Teilchen mit verschiedenen Anregungsquer
schnitten mit im wesentlichen gleicher Wahrscheinlichkeit
nachgewiesen werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein gattungsgemäßes Verfahren mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen dieses
Verfahrens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Die Erfindung betrifft ferner vorteilhafte Einrichtungen zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Erfindung ermöglicht es, mit fester Intensität des
ionisierenden Laserstrahles Teilchen mit verschiedenen
Anregungsquerschnitten mit im wesentlichen gleicher
Wahrscheinlichkeit zu ionisieren und damit nachzuweisen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden
Verfahrens hat der Laserstrahl im Nachweisvolumen eine
Intensität oberhalb der Sättigungsintensität der Ionisierung
sowie ein Strahlprofil mit hoher Flankensteilheit und die
erzeugten Ionen werden durch ein ionenoptisches System
abgesaugt, dessen Akzeptanzbereich zumindest in Ausbreitungs
richtung des Laserstrahls auf einen Bereich beschränkt ist,
in dem der Laserstrahl den oben angegebenen Bedingungen
genügt.
Der Grund für die scharfe seitliche Begrenzung des Nachweis
volumens durch Verwendung eines Laserstrahls mit steilem
lateralen Intensitätsanstieg bis über die Sattigungsintensität
ist folgender: Ist der laterale Verlauf der Intensität des
Laserstrahls im Akzeptanzvolumen beispielsweise gaußförmig,
entspricht also einer Glockenkurve, was für viele Hoch
leistungslaser näherungsweise zutrifft, so nimmt die Zahl
der durch die Laserstrahlung erzeugten Ionen bei einer
Steigerung der Intensität selbst dann immer weiter zu, wenn
das Maximum der Intensität größer als die Sättigungsintensi
tät ist. Bei der Erhöhung der Intensität der Laserstrahlung
nimmt zwar die Ionendichte in demjenigen Raumbereich, in dem
die Intensität die Sättigungsintensität überschreitet, nicht
mehr weiter zu, da dort bereits alle Teilchen ionisiert
sind, in den Flanken des Strahlprofils hingegen, wo die
Sättigung noch nicht erreicht ist, steigt die Ionendichte
jedoch weiter an, so daß keine Sättigung des Ionensignals,
also kein Signalplateau, erreichbar ist.
Wegen der Ausweitung des Ionisationsvolumens mit steigender
Intensität ist daher eine absolute Bestimmung der Ionen
dichte im Nachweisvolumen nur mit extremem apparativen
Aufwand möglich, selbst wenn die Messungen nur bei einer
festen Laserintensität, die oberhalb der Sättigungsintensi
tät liegt, durchgeführt werden. Dies soll für den Fall, daß
mehrere Neutralteilchensorten mit unterschiedlichen Ioni
sationswirkungsquerschnitten ionisiert werden, mit Hilfe der
Definition eines "effektiven Nachweisvolumens" erläutert
werden.
Die Gesamtzahl Ni der Ionen der Teilchensorte i, die nach
der Ionisation durch den Laserstrahl das Ionenabsaugsystem
passieren, läßt sich schreiben als
Ni = ni ∫ pi(x,y,z)A(x,y,z)dxdydz [1]
mit
ni: Teilchendichte der Teilchensorte i
pi(x,y,z): Wahrscheinlichkeit, daß Teilchensorte i am Ort (x,y,z) durch den Laserstrahl ionisiert wird
A(x,y,z): Akzeptanzwahrscheinlichkeit
pi(x,y,z): Wahrscheinlichkeit, daß Teilchensorte i am Ort (x,y,z) durch den Laserstrahl ionisiert wird
A(x,y,z): Akzeptanzwahrscheinlichkeit
Integriert wird über den Ionisationsraum.
Hierbei wurde eine konstante Teilchendichte im Ionisations
raum angenommen, was sich leicht erfüllen läßt, da der
Ionisationsraum meist nur eine räumliche Ausdehnung von
einigen hundert µm besitzt. Das Integral hat die Dimension
eines Volumens und wird im folgenden als effektives Nach
weisvolumen Vi eff bezeichnet:
Vi eff = ∫ pi(x,y,z)A(x,y,z)dxdydz [2]
Besitzt das Laserstrahlprofil keine sehr steilen Flanken und
liegen diese Strahlprofilflanken noch innerhalb der Akzep
tanz des Ionenabsaugsystems, so ist im Sättigungsregime
pi(x,y,z) im Maximum des Strahlprofils 100%. Bei Intensi
tätserhöhung nähert sich pi(x,y,z) auch an den Rändern immer
mehr diesem Wert, d. h. das effektive Nachweisvolumen
Vi eff weitet sich aus.
Die Messung der absoluten Dichte ni der Teilchensorte i
reduziert sich somit auf die Bestimmung des zugehörigen
effektiven Nachweisvolumens Vi eff und der Messung der Zahl
Ni der Ionen der Sorte i, die das Ionenabsaugsystem
passieren:
ni = Ni/Vi eff [3]
Da die Ionisierungswahrscheinlichkeit pi sowohl von der
Laserintensität wie vom Ionisationswirkungsquerschnitt
abhängt, ist das effektive Nachweisvolumen Vi eff im
allgemeinen eine individuelle Eigenschaft der Teilchensorte
i und kann deswegen auch mit einer Eichsubstanz j bekannter
Dichte nj und bekannter Ionisierungswahrscheinlichkeit
pj(x,y,z) nicht bestimmt werden. Bei den bisherigen Methoden
der Nachionisierung ist es für eine absolute Bestimmung der
Ionendichte daher selbst im Fall der Sättigung der
Ionisation im Zentrum des Strahlprofils nötig, das drei
dimensionale Nachweisvolumen auszumessen, was technisch
äußerst schwierig ist.
Die Verhältnisse werden dadurch noch weiter kompliziert,
daß oft mehrere konkurrierende Ionisierungsprozesse mit
unterschiedlicher Intensitätsabhängigkeit zur selben Ionen
sorte führen. Ist beispielsweise die Probenoberfläche
metallisch, so werden beim Sputtern außer Metallatomen z. B.
auch noch Dimere und andere Metallcluster emittiert, und
durch die Wechselwirkung mit dem Laserstrahl werden atomare
Ionen sowohl durch die Ionisation der Metallatome als auch
durch die Ionisation und Fragmentierung der Dimeren und
Metallcluster erzeugt. Da die Ionenerzeugung über die
Cluster effizienter ist als die Ionisierung von Atomen,
werden zuerst die Dimeren und die Cluster und dann erst die
Atome ionisiert. Ist die Flankensteilheit des Laserstrahls
nicht ausreichend hoch, so kann auch bei den höchsten Laser
leistungen die Ionisierung der Cluster insgesamt dominieren,
da selbst dann die Bereiche niedrigerer Intensität an den
Flanken noch zur Ionisierung der Cluster beitragen können.
Bei dem vorliegenden Verfahren und der vorliegenden Ein
richtung wird das oben geschilderte Quantifizierungsproblem
dadurch gelöst, daß die Ionenerzeugung und -gewinnung auf
einen scharf begrenzten Raumbereich beschränkt wird, indem
ein Laserstrahl verwendet wird, dessen Intensitätsprofil
sehr steile Flanken hat, und nur Ionen aus dem Raumbereich,
in dem die Intensität oberhalb der Sättigungsintensität
liegt und der Laserstrahl ein steilflankiges Intensitäts
profil hat und wo insbesondere der leichter zu quantifi
zierende Prozeß der direkten Ionisation dominiert, abgesaugt
bzw. detektiert werden. Dieser Raumbereich expandiert nicht
bei der Erhöhung der Laserintensität, so daß die Anzahl der
erzeugten Ionen in Abhängigkeit von der Laserintensität im
Sättigungsregime ein Plateau annimmt.
Für absolute Bestimmungen kann die Größe des Nachweis
volumens in diesem Fall durch Eichmessungen mittels einer
Eichsubstanz, wie einem Edelgas, z. B. Xenon, deren Teilchen
dichte einfach gemessen werden kann und deren Ionisierungs
prozeß in die Sättigung getrieben wird, bestimmt werden. Die
Kenntnis des Ionisationswirkungsquerschnitts der Eich
substanz ist dagegen nicht erforderlich. Es genügt das
Auftreten eines Plateaus, um aus der Anzahl der gemessenen
Ionen und der gewöhnlich bekannten Ionennachweisempfindlich
keit der verwendeten Ionennachweiseinrichtung über die als
bekannt vorausgesetzte Teilchendichte auf das gesuchte
Volumen schließen zu können.
Wesentlich an der vorliegenden Erfindung ist, daß die
scharfe Begrenzung des Nachweisvolumens durch eine
Kombination lichtoptischer und ionenoptischer Maßnahmen
erfolgt. Weist das Laserstrahlprofil in lateraler Richtung
sehr steile Intensitätsgradienten auf, so braucht in dieser
Richtung keine Einschränkung des Nachweisvolumens mit Hilfe
der ionenoptischen Einrichtung des Ionenabsaugsystems
durchgeführt werden, d. h. die Ausdehnung von Ionisations
volumen und Nachweisvolumen ist in lateraler Richtung
identisch. Gegenüber dem bekannten Verfahren, allein durch
die ionenoptische Einrichtung des Absaugsystems das Nach
weisvolumen einzuschränken, hat dieses Verfahren deswegen
den Vorteil, daß die Maßnahmen, die für die Quantifizierung
der Ionisation nötig sind, zu keiner Reduzierung der Zahl
der abgesaugten Ionen sorgen. Dadurch bleibt die hohe
Empfindlichkeit dieser Ionisierungsmethode erhalten. In
Richtung des Laserstrahls muß das Nachweisvolumen ionen
optisch begrenzt werden, wenn der Laserstrahl in seiner
Ausbreitungsrichtung nicht überall den oben erwähnten
Bedingungen hinsichtlich Intensität und Intensitätsprofil
genügt.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Intensitäts
profils eines Laserstrahls;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines ersten Beispiels
eines Ionenabzugssystems;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines alternativen
Beispiels eines Ionenabzugssystems;
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 5 die laterale Intensitätsverteilung eines Nach
ionisierungs-Laserstrahls im Ionisationsraum und
Fig. 6 ein Diagramm der Abhängigkeit der Intensität eines
Ionensignals von der Intensität eines ionisierenden
Laserstrahls.
Im folgenden sollen als erstes die technischen Maßnahmen,
die zu einer scharfen Begrenzung des Nachweisvolumens ein
gesetzt werden können, näher beschrieben werden. Das Laser
strahlprofil läßt sich durch Modifikation des Lasers selbst
wie durch externe Maßnahmen optimieren. Zur ersten Methode
gehört die Verwendung eines sogenannten "instabilen" Laser
resonators, der zu einer Intensitätserhöhung an den Rändern
des Strahlprofils und für steile Flanken des emittierten
Laserlichts sorgt. Wird dieser Laserstrahl mit einer
aberrativ korrigierten Fokussierungsoptik gebündelt, ändert
sich hierbei das Strahlprofil nicht, d. h. der gebündelte
Laserstrahl besitzt ebenfalls die gewünschten Eigenschaften.
Ist die Flankensteilheit des emittierten Laserstrahls nicht
ausreichend, kann dies durch Blenden, die die Bereiche
niederer Intensität ausblenden, und/oder durch die
Fokussierungsoptik korrigiert werden. In diesem Fall muß
eine Fokussierungsoptik zum Einsatz kommen, die Aberrationen
bei der Bündelung des Laserstrahls erzeugt und hierdurch das
Strahlprofil modifiziert, wie anhand von Fig. 4 noch näher
erläutert werden wird.
Die Flankensteilheit, die das Strahlprofil besitzen muß,
hängt von den Forderungen an die Genauigkeit, mit der die
absolute Ionendichte im Nachweisvolumen bestimmt werden soll, ab. Sind die Ionisationswirkungsquerschnitte der Eich substanz und der zu analysierenden Substanz drastisch ver schieden, dann ist der größte relative Fehler, der bei der Bestimmung der absoluten Ionendichte im Nachweisvolumen gemacht wird, gegeben durch das Verhältnis des Volumens, das die Flanken des Strahlprofils einnehmen, zur Größe des Volumens, wo in jedem Fall die Sättigung erreicht wird. Falls eine Genauigkeit G von 10% erforderlich ist, gilt damit bei einem trapezförmigen Strahlprofil mit radialer Symmetrie gemäß Fig. 1
absolute Ionendichte im Nachweisvolumen bestimmt werden soll, ab. Sind die Ionisationswirkungsquerschnitte der Eich substanz und der zu analysierenden Substanz drastisch ver schieden, dann ist der größte relative Fehler, der bei der Bestimmung der absoluten Ionendichte im Nachweisvolumen gemacht wird, gegeben durch das Verhältnis des Volumens, das die Flanken des Strahlprofils einnehmen, zur Größe des Volumens, wo in jedem Fall die Sättigung erreicht wird. Falls eine Genauigkeit G von 10% erforderlich ist, gilt damit bei einem trapezförmigen Strahlprofil mit radialer Symmetrie gemäß Fig. 1
G = π·D·d/(π·D²/4) = 1/10 oder d < D/40 [4]
In Fig. 2 und 3 sind Maßnahmen zur Abgrenzung des Nachweis
volumens mit Hilfe von ionenoptischen Einrichtungen des
Ionenabzugssystems dargestellt. In Fig. 2 werden die Ionen
durch einen Laserstrahl 10 in einem Plattenkondensator
erzeugt, der z. B. durch eine ebene Oberfläche einer Probe 11
sowie eine zu dieser parallelen ebenen Platte 12 gebildet wird
und in dessen Innerem ein homogenes elektrisches Feld
herrscht. Der Laserstrahl 10 verläuft parallel zu den
Elektroden des Plattenkondensators 11, 12 und wird durch
eine Linse 13 in das Innere des Plattenkondensators
fokussiert. Die Grenzen des Nachweisvolumens in der Ebene,
die senkrecht zum Strahl 14 der auslaufenden Ionen ist, sind
durch eine Öffnung 16 in der negativ geladenen Platte 12
gegeben. Da diese ionenoptische Abbildung eine unbeschränkte
Akzeptanz in Richtung des auslaufenden Ionenstrahls besitzt,
kann eine Abgrenzung des Nachweisvolumens in dieser Richtung
nur durch eine Energieselektion der abgesaugten Ionen
erfolgen. Für die Energieselektion kann ein hinter der
Abzugselektrode (Platte 12) angebrachtes Energiespektrometer
(z. B. ein Spektrometer vom Typ Kugelkondensator oder vom Typ
Zylinderspiegelanalysator) benutzt werden oder z. B. eine
Flugzeitanalyse der abgesaugten Ionen im Falle der gepulsten
Ionisation.
Bei der alternativen Einrichtung gemäß Fig. 3 werden die
Ionen 24 durch das elektrische Feld zwischen einer z. B.
durch die Probe gebildeten Repeller-Elektrode 21 und einer
Eingangselektrode 22 eines Ionen-Extraktionssystems 28
abgesaugt und anschließend ionenoptisch mittels einer
elektrostatischen Einzellinse 30 auf eine Blende 32
abgebildet. Die Größe der Blendenöffnung bestimmt somit die
Grenzen des Nachweisvolumens. In Richtung des extrahierten
Ionenstrahls 24 wird das Nachweisvolumen durch die endliche
Schärfentiefe dieser ionenoptischen Abbildung und/oder eine
Energieselektion eingegrenzt. Für die laterale ionenoptische
Abgrenzung des Nachweisvolumens werden hier also Blenden im
Ionen-Extraktionssystem verwendet.
Wenn die Intensitätsverteilung des Laserstrahls innerhalb
des Nachweisvolumens eine Struktur aufweist, kann bei Inten
sitätserhöhung des Laserstrahls eine Expansion des Nach
weisvolumens nach innen auftreten, was einer exakten Quanti
fizierung aus den oben angeführten Gründen entgegensteht.
Wenn der Laserstrahl eine strukturierte Intensitätsver
teilung hat, also ein oder mehrere Zwischenminima aufweist,
muß die Intensität in den Minima größer sein als die
Sättigungsintensität, oder bei sehr steilen inneren Inten
sitätsgradienten muß gewährleistet sein, daß die Intensität
in den Minima bei allen auftretenden Intensitäten des Nach
ionisierungslaserstrahles stets vernachlässigbar klein ist
oder stets oberhalb der Sättigungsintensität liegt.
Die in Fig. 4 dargestellte Einrichtung zur Untersuchung der
Oberfläche einer Probe 40 enthält eine Ionenkanone 42 zur
Erzeugung eines auf die zu untersuchende Oberfläche der
Probe 40 gerichteten Ionenstrahls 44, durch den Material von
der Probenoberfläche abgetragen ("gesputtert") wird. Alter
nativ kann Material mit Hilfe eines Desorptionslaserstrahles
45 von der Probenoberfläche abgetragen werden. Der neutrale
Anteil der gesputterten Teilchen wird durch Wechselwirkung
mit einem parallel zur Probenoberfläche geführten Laser
strahl 46 ionisiert, der durch einen nur schematisch dar
gestellten KrF-Laser 48 erzeugt und durch eine vereinfacht
als Linse dargestellte Fokussierungsoptik 50 in die Nähe der
Probenoberfläche fokussiert wird. Die so erzeugten Ionen
werden mit Hilfe eines Ionen-Extraktionsmoduls 52 abgezogen
und in einem Massenspektrometer 54 analysiert.
Die Fokussierungsoptik 50 bündelt nicht nur den Laserstrahl,
sondern modifiziert auch das Strahlprofil des Lasers so, daß
die Intensitätsgradienten des fokussierten Laserstrahls in
einem vorgegebenen Raumbereich möglichst steil sind. Die
Fokussierungsoptik 50 kann harte und/oder weiche Blenden
und/oder andere geeignete optische Elemente, wie Linsen,
enthalten oder aus solchen bestehen. Sie ist so ausgebildet,
daß die Probe nicht in den Laserstrahl eintaucht.
Ein geeignetes Strahlprofil ist in Fig. 5 dargestellt. Es
enthält zwei Spitzen, zwischen denen sich ein relatives
Intensitätsminimum befindet. Die Intensität im Minimum
soll über der Sättigungsintensität liegen. Die scharfen
Spitzen des Intensitätsprofils gemäß Fig. 5, welche für
steile Flanken des Strahlprofils sorgen, können durch
die sphärische Aberration einer plankonvexen Fokussierungs
linse erzeugt werden und stellen die Randkaustik des fokus
sierten Laserstrahls dar. Durch die eingeschränkte laterale
Akzeptanz des Ionenabsaugsystems (Fig. 3) wird das Nachweis
volumen in Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls auf einen
Bereich vor dem kleinsten Zerstreuungskreis, wo diese Rand
kaustik auftritt und noch genügend Intensität vorhanden ist,
eingegrenzt.
Bei einer praktischen Ausführungsform der Einrichtung gemäß
Fig. 4 lieferte die Ionenkanone einen Argonionenstrahl mit
einer Energie von 5 kV. Der Laser 48 war ein gepulster KrF-
Excimerlaser, dessen Strahl 46 mit einer plankonvexen Linse 50
f = 180 mm fokussiert wurde. Das Ionenextraktionsmodul
enthielt eingangsseitig eine elektrostatische Einzellinse
58, die ionenoptische Eingrenzung des Nachweisvolumens
erfolgte gemäß Fig. 3 durch eine Blende 60. Das Massen
spektrometer 54 war ein Laufzeit-Massenspektrometer vom
Reflektron-Typ, das einen durch Netze 62, 64 begrenzten
Ionenreflektor, einen beim Netz 64 angeordneten Auffänger 68
und einen bei der Blende 60 angeordneten Ionendetektor 70
enthielt. Das Ionenextraktionsmodul 52 war bezüglich der
Fokussierungsoptik 50 so angeordnet, daß nur Ionen extra
hiert wurden, die in einem Abstand von 1,25 +/- 0,125 mm vor
dem kleinsten Zerstreuungskreis, gesehen in Ausbreitungs
richtung des Laserstrahls 46, erzeugt wurden. Die Intensität
des Laserstrahls im Nachweisvolumen betrug mindestens 10¹⁰
W/cm². Die Abmessungen des Nachweisvolumens quer zur bzw.
längs der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls betrugen
100×80×250 µm. Durch die hohe Ionisierungsrate sind nicht
nur quantitative Messungen möglich sondern ist auch die
Empfindlichkeit außerordentlich hoch, so daß praktisch
zerstörungsfreie Oberflächenanalysen möglich sind, weil nur
wenig Material von der Oberfläche abgetragen werden muß.
Fig. 6 zeigt die Abhängigkeit des Ionisationssignals von
der Laserintensität im Falle einer Kupferprobe. Die Meßkurve
wurde mit dem oben beschriebenen technischen Aufbau
gewonnen. Deutlich ist das Auftreten eines Sättigungs
plateaus bei hohen Laserintensitäten zu erkennen.
Claims (7)
1. Verfahren zur nichtresonanten Photoionisation von
Neutralteilchen eines Gases, bei welchem die Neutralteilchen
in einem Ionisierungsraum durch einen Laserstrahl ionisiert
werden, dessen maximale Intensität über der Sättigungs
intensität für die Ionisierung gewünschter Neutralteilchen
sorten liegt, und die erzeugten Ionen durch ein ionen
optisches System aus dem Ionisierungsraum extrahiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisierung der gewünschten
Neutralteilchensorten lichtoptisch und/oder die Extrahierung
der erzeugten Ionen ionenoptisch auf einen scharf
begrenzten Raumbereich, in dem die Intensität des Laser
strahls für alle interessierenden Neutralteilchensorten über
der Sättigungsintensität liegt oder für die Ionisierung der
interessierenden Neutralteilchensorten vernachlässigbar
klein ist, derart eingeschränkt werden, daß die Anzahl der
extrahierten Ionen der jeweils interessierenden Ionensorte
bei weiterer Erhöhung der Intensität des Laserstrahls nicht
wesentlich ansteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Laserstrahl verwendet wird, der im vorgegebenen Raum
bereich ein laterales Intensitätsprofil mit hoher Flanken
steilheit hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die ionenoptische Einschränkung des Raumbereiches quer
zur Extraktionsrichtung der erzeugten Ionen durch eine
Blende und längs der Extraktionsrichtung durch
Energieselektion oder eine endliche Schärfentiefe eines
ionenoptischen Abbildungssystems erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der Größe des genannten Raumbereiches ein
Eichgas bekannter Konzentration in den Raumbereich einge
führt und die Anzahl der im Raumbereich erzeugten Ionen
gemessen wird.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einem Laser (18) zum Erzeugen eines Laser
strahls (16) hoher Intensität, welcher einen vorgegebenen
Ionisierungsraum, der zu ionisierende Neutralteilchen
enthält, durchläuft, und mit einem ionenoptischen System
(22) zum Extrahieren von Ionen aus dem Ionisierungsraum,
dadurch gekennzeichnet, daß das ionenoptische System ein
Akzeptanzvolumen, aus dem es Ionen zu extrahieren vermag,
aufweist, welches nur solche Volumenelemente des
Ionisierungsraumes enthält, in denen die Intensität des
Laserstrahls über der Sättigungsintensität für die Ionisie
rung aller interessierenden Neutralteilchensorten liegt oder
für die Ionisierung dieser Neutralteilchensorten vernach
lässigbar klein ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Intensitätsprofil des Laserstrahls im Akzeptanzvolumen
des ionenoptischen Systems eine hohe Flankensteilheit hat.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
im Wege des Laserstrahls (16) eine mit sphärischer Aber
ration behaftete optische Vorrichtung (20) zum Fokussieren
des Laserstrahls in einen kleinsten Zerstreuungskreis vor
gesehen ist und daß der Ionisierungsraum in Ausbreitungs
richtung des Laserstrahls vor dem kleinsten Zerstreuungs
kreis liegt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4036115A DE4036115C2 (de) | 1990-11-13 | 1990-11-13 | Verfahren und Einrichtung zur quantitativen nichtresonanten Photoionisation von Neutralteilchen und Verwendung einer solchen Einrichtung |
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