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Unter
medizinischen Geräten,
z.B. Endoskopen, gibt es Geräte,
durch die verschiedenartige Instrumente in einen Patienten eingeführt werden.
Beispiele für
solche Geräte
sind ein Beobachtungsinstrument, das einen Sensor für die Diagnose
des Körperinneren
des Patienten bildet, ein chirurgisches Messer, mit dem Körpergewebe
entnommen wird, und ein Aktuator zum Zuführen von Flüssigkeit, mit der ein zu untersuchender Körperteil
desinfiziert oder gespült
wird, oder von Gas, z.B. Luft, mit der eine Körperkavität von innen aufgeblasen wird,
um die Diagnose zu vereinfachen, etc.
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Im
Allgemeinen ist ein solches medizinisches Gerät mit einer Metallbaueinheit,
nämlich
einer sogenannten Zylinderbaueinheit, versehen, durch die verschiedenartige
Sensoren und Aktuatoren mit Röhren, Drähten und
dergleichen verbunden sind (vergl. Japanische Patentveröffentlichung
2003-199706).
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Bei
einer solchen Zylinderbaueinheit sind an einen Zylinderkörper verschiedenartige
Rohranschlüssstücke oder
dergleichen gelötet,
die Röhren
oder Drähte
führen,
die wiederum dazu dienen, Sensoren und Aktuatoren, die innerhalb
der Körperkavität anzuordnen
sind, mit außerhalb
des Patienten angeordneten Bedienteilen zu verbinden.
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Soll
der Zylinderkörper
mit den Rohranschlussstücken
gekoppelt werden, so werden üblicherweise
in dem Zylinderkörper Öffnungen
ausgebildet, anschließend
in eine solche Öffnung
ein Rohranschlussstück
eingesetzt und dann der Anschlussbereich unter Verwendung verschiedener
Hartlote zusammengelötet.
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Kürzlich sind
Fälle aufgetreten,
in denen sich in Krankenhäusern
resistente Bakterien, die Krankenhausinfektionen verursachen, und
tödliche
Keime wie SARS ausgebreitet haben. Deshalb werden neuerdings medizinische
Geräte
mit starken Desinfektionsmitteln, die beispielsweise Peressigsäure oder
dergleichen enthalten, desinfiziert oder sterilisiert.
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Dadurch
tritt das Problem auf, dass in herkömmlichen Metallbaueinheiten
die Lötbereiche
(Anschlussbereiche), die unter Verwendung verschieder Hartlote hergestellt
sind, infolge der starken, beispielsweise Peressigsäure enthaltenden
Desinfektionsmittel erodieren, was deren Funktion beeinträchtigt.
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Aufgabe
der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Herstellen
einer Lötverbindung
von in einem medizinischen Gerät
verwendeten Metallbauteilen, das eine Verbindung der Metallbauteile
mit hoher Genauigkeit und hoher Lötfestigkeit ermöglicht,
einer nach diesem Verfahren hergestellten Metallbaueinheit sowie
eines mit dieser Metallbaueinheit versehenen Endoskops.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist es möglich,
die in einem medizinischen Gerät
verwendeten Metallbauteile durch Hartlöten mit hoher Genauigkeit und
hoher Lötfestigkeit
miteinander zu verbinden.
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Vorzugsweise
liegt in dem ersten Schritt der Taupunkt der Wasserstoff enthaltenden
Atmosphäre
bei -60°C
oder tiefer. Dadurch können
oxidierte passive Schichten auf den Metallbauteilen zuverlässig beseitigt werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung wird in dem zweiten Schritt der
Spalt in der Weise ausgebildet, dass ein Teil des einen Bauteils
in das andere Bauteil eingesetzt wird. Dadurch können die Metallbauteile noch zuverlässiger miteinander
verbunden werden. Vorzugsweise ist in diesem Fall zumindest eines
der Metallbauteile ein Hohlelement. Es kann auch jedes Bauteil als
Hohlelement mit einem Hohlraum ausgebildet sein, wobei ein Teil
des einen Bauteils in den Hohlraum des anderen Bauteils eingesetzt
wird, um den Spalt auszubilden. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist anwendbar auf eine Verbindung zwischen Hohlelementen, eine Verbindung
zwischen einem Hohlelement und einem massiven Element und auf eine
Verbindung zwischen massiven Elementen. Vorzugsweise wird jedoch
das Verfahren auf eine Verbindung angewandt, bei der zumindest eines
der Metallbauteile ein Hohlelement ist.
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Vorteilhaft
liegt die mittlere Breite des in dem zweiten Schritt ausgebildeten
Spalts im Bereich von 0,02 bis 0,25 mm. Dadurch kann das Verbindungsmaterial
noch zuverlässiger
und gleichmäßiger in
den Spalt eingebracht werden.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren vor dem dritten Schritt einen weiteren Schritt,
in dem die Bauteile vorübergehend
aneinander befestigt werden, indem ein Teil des einen Bauteils durch
Laserschweißen
mit einem Teil des anderen Bauteils verbunden wird. Auch dies trägt dazu
bei, das Verbindungsmaterial noch zuverlässiger und gleichförmiger in
den Spalt einzubringen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Verfahren vor dem
dritten Schritt einen Schritt, in dem das Hartlot entlang einer Öffnung des
Spalts aufgebracht wird, wobei in dem dritten Schritt das Hartlot
durch Erwärmen
geschmolzen und so in den Spalt eingebracht wird. Auch dadurch kann
das Verbindungsmaterial noch zuverlässiger und gleichmäßiger in
den Spalt eingebracht werden. Vorzugsweise liegt in dem dritten Schritt
die Erwärmungstemperatur
im Bereich von 1050 bis 1200°C.
Dadurch kann verhindert werden, dass das Hartlot mit den Metallbauteilen
eine Legierung bildet. Auch kann die Benetzbarkeit des Hartlots
gegenüber dem
korrosionsbeständigen
Stahl erhöht
werden.
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Vorzugsweise
wird der dritte Schritt in einer Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre oder
in Vakuum durchgeführt.
Dadurch kann verhindert werden, dass die Oberflächen der aus dem korrosionsbeständigen Stahl
bestehenden Bauteile oxidieren, so dass für eine ausreichende Benetzbarkeit
des Hartlots gegenüber dem
korrosionsbeständigen
Stahl gesorgt ist.
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Vorzugsweise
sieht das Verfahren in der Phase, in der die Metallbauteile so aneinander
herangeführt sind,
dass eine Fläche
des einen Metallbauteils einer Fläche des anderen Metallbauteils
zugewandt ist, weiterhin einen Schritt vor, in dem auf zumindest
einer der genannten Flächen
der Metallbauteile mindestens ein Vorsprung ausgebildet wird, der
auf die andere Fläche
gerichtet ist. Dadurch können
die Metallbauteile vorübergehend
aneinander befestigt werden, wenn sie positioniert werden.
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Vorzugsweise
wird der Vorsprung durch Auftragsschweißen ausgebildet. Dadurch kann
der Vorsprung in der gewünschten
Höhe ausgebildet
werden, ohne dass er an eine Haltevorrichtung geschweißt wird,
die bei der Ausbildung des Vorsprungs verwendet wird. Der Schritt
zum Ausbilden des Vorsprungs wird vorzugsweise vor dem ersten Schritt
durchgeführt.
So kann auch der Vorsprung der Wärmebehandlung
unterzogen werden, was dazu beiträgt, das Hartlot noch zuverlässiger und
gleichmäßiger in
den Spalt einzubringen.
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In
dem oben beschriebenen Verfahren besteht das Hartlot vorzugsweise
aus reinem Gold, einer Au-Ni-basierten Legierung, einer Au-Cu-basierten
Legierung und/oder einer Au-Ag-Cu-basierten Legierung. Diese Materialien
werden bevorzugt eingesetzt, da ein aus diesen Materialien hergestelltes
Hartlot ausgezeichnete chemische Beständigkeit und ausgezeichnete
Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
starken Desinfektionsmitteln hat, die z.B. Peressigsäure enthalten.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist eine für ein medizinisches Gerät verwendbare
Metallbaueinheit vorgesehen, die hergestellt ist, indem Metallbauteile
aus korrosionsbeständigem
Stahl nach dem oben beschriebenen Verfahren miteinander verbunden
sind. Da bei dieser Metallbaueinheit das Hartlot, das mindestens
62,5 Gew.-% Au enthält,
ausgezeichnete chemische Beständigkeit
und ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit gegenüber einem
beispielsweise Peressigsäure
enthaltenden Desinfektionsmittel hat, kann verhindert werden, dass
die Anschlussbereiche in der Baueinheit unter dem Einfluss einer
chemischen Lösung,
wie z.B. eines Desinfektionsmittels, erodieren. Vorzugsweise dienen
die Metallbauteile jeweils der Ausbildung eines Endoskopkanals.
Da ein solcher Kanal beim Sterilisieren und Spülen des Endoskops leicht durch die
verwendete chemische Lösung
beeinträchtigt
wird, ist die Erfindung vorzugsweise auf eine Metallbaueinheit und
Metallbauteile anwendbar, die in einem solchen Kanal verwendet werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Endoskop vorgesehen, das mit
der oben beschriebenen Metallbaueinheit versehen ist. Ein solches
Endoskop weist eine ausgezeichnete Haltbarkeit auf.
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Weitere
Gegenstände,
strukturelle Merkmale und Ergebnisse der Erfindung gehen aus der
folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und
praktischer Beispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen hervor.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Beispiels
einer in einem medizinischen Gerät
verwendbaren Metallbaueinheit,
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2 einen vergrößerten Querschnitt
eines in 1 gezeigten
Bereichs A,
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3 eine Darstellung zur Erläuterung
eines Verfahrens zum Ausbilden eines Vorsprungs an der Innenfläche eines
Zylinderkörpers
durch Auftragsschweißen,
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4 eine Darstellung, die
ein Beispiel für
das erfindungsgemäße Verfahren
zum Löten
der Metallbauteile zeigt,
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5 einen Querschnitt, der
den in eine Schweißvorrichtung
eingesetzten Zylinderkörper
zeigt, an dem Rohranschlussstücke
angeordnet sind, und
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6 eine Draufsicht, die ein
Beispiel für
ein erfindungsgemäßes Endoskop
zeigt.
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Im
Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Figuren erläutert.
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Zur
Lösung
des eingangs geschilderten Problems haben die Erfinder weitreichende
Untersuchungen hinsichtlich der Hartlote (Lotmetalle) angestellt
und herausgefunden, dass ein Hartlot, das unter dem Einfluss verschiedenartiger
Desinfektionsmittel nur kaum erodiert, ein Material sein sollte,
das Au in einer Menge von mindestens 62,5 Gew.-% (einschließlich reinem
Gold) enthält.
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Jedoch
weist ein solches Hartlot nur geringe Benetzbarkeit gegenüber korrosionsbeständigem Stahl auf.
Wird deshalb ein solches Hartlot zum Löten von in einem medizinischen
Gerät verwendeten
Bauteilen aus korrosionsbeständigem
Stahl (im Folgenden als Metallbauteile bezeichnet) eingesetzt, so
besteht die Gefahr, dass das Hartlot nicht den gesamten Lötbereich
zwischen den Metallbauteilen erreicht. Da ein solches Hartlot ferner
eine hohe Kompatibilität
mit korrosionsbeständigem
Stahl aufweist, legiert es leicht mit dem korrosionsbeständigem Stahl,
wenn eine Wärmebehandlung
bei hoher Temperatur durchgeführt
wird. Somit tritt in Abhängigkeit
der Art der verwendeten Metallbauteile (z.B. bei einem Rohranschlussstück mit einer
sehr geringen Wanddicke) eine Verformung infolge von Erosion auf.
Um diese Probleme zu überwinden,
war eine Vorbehandlung der zu lötenden
oder zu verbindenden Metallbauteile erforderlich.
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Unter
Berücksichtigung
dieser Umstände
haben die Erfinder nach weiteren Verfahren geforscht, in denen die
Metallbauteile unter Verwendung eines Hartlots gelötet werden.
Sie haben herausgefunden, dass die Benetzbarkeit des Hartlots gegenüber den
Metallbauteilen (Bauteile aus korrosionsbeständigem Stahl) verbessert wird,
wenn im Vorfeld die miteinander zu verbindenden Metallbauteile einer
Wärmebehandlung
in einer Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre oder in Vakuum bei einer
Temperatur von 1050 bis 1200°C
unterzogen werden. Dadurch können
die Metallbauteile mit hoher Genauigkeit und hoher Lötfestigkeit
gelötet
werden.
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Es
hat sich ferner herausgestellt, dass bei Verwendung des Hartlots
die Metallbauteile mit höherer
Genauigkeit und höherer
Lötfestigkeit
miteinander verbunden werden können,
wenn zwischen den zu verbindenden Metallbauteilen ein Anschlussspalt
(Anschlusszwischenraum oder -fuge) vorgesehen wird, wobei die Größe dieses
Spalts in Abhängigkeit
des eingesetzten Lötverfahrens
oder in Abhängigkeit
der Größe der zu
verbindenden Metallbauteile variiert.
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Die
Erfindung beruht auf den vorstehend beschriebenen Erkenntnissen.
Die Erfindung ist demnach auf ein Verfahren zum Löten von
mindestens zwei in einem medizinischen Gerät verwendeten Bauteilen aus
korrosionsbeständigem
Stahl gerichtet, bei dem die Bauteile unter Verwendung eines Hartlots,
das Au in einer Menge von mindestens 62,5 Gew.-% enthält, miteinander
verbunden werden. Das Verfahren umfasst einen ersten Schritt, in
dem die Metallbauteile einer Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 1050 bis 1200°C in einer Wasserstoff enthaltenden
Atmosphäre
oder in Vakuum unterzogen werden; einen zweiten Schritt, in dem
eines der Metallbauteile so an das andere Metallbauteil herangeführt wird,
dass sich zwischen den Bauteilen ein Spalt ausbildet; und einen
dritten Schritt, in dem das Hartlot im geschmolzenen Zustand in
diesen Spalt eingebracht wird, um die Metallbauteile miteinander
zu verbinden.
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Das
nach der Erfindung zu verwendende Hartlot (Lotmetall) enthält Au in
einer Menge von mindestens 62,5 Gew.-%. Beispiele für ein solches
Hartlot sind reines Gold und Au-basierte Legierungen, z.B. eine Au-Ni-basierte
Legierung, die aus 81,5 bis 82,5 Gew.-% Au, höchstens 0,15 Gew.-% eines anderen
Elementes und Nickel (Gleichgewicht) besteht, eine Au-Ag-Cu-basierte
Legierung, die aus 74,5 bis 75,5 Gew.-% Au, 12,0 bis 13,0 Gew.-%
Ag, höchstens
0,15 Gew.-% eines anderen Elementes und Cu (Gleichgewicht) besteht,
und eine Au-Cu-basierte Legierung, die aus 79,5 bis 80,5 Gew.-%
Au, höchstens
0,15 Gew.-% eines anderen Elementes und Cu (Gleichgewicht) besteht.
Erfindungsgemäß wird vorzugsweise
mindestens eines dieser Materialien verwendet.
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Da
alle diese Hartlote hohe chemische Beständigkeit und Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
einem starken, beispielsweise Peressigsäure enthaltenden Desinfektionsmittel
aufweisen, können
sie vorteilhaft eingesetzt werden. Soll in einem Lötbereich
eine besonders hohe Lötfestigkeit
vorliegen, so wird vorzugsweise eine Au-Legierung als Hartlot verwendet.
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Hinsichtlich
Gestalt oder Form des Hartlots bestehen keine besonderen Einschränkungen.
So können verschiedenartige
Formen gewählt
werden, z.B. eine Drahtform oder die Form einer Paste, die Pulver
aus reinem Gold oder eine Au-Legierung
enthält.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Löten von
Metallbauteilen im Detail beschrieben.
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1 ist eine perspektivische
Ansicht, die ein erfindungsgemäßes Beispiel
für Metallbauteile
zeigt, die in einem medizinischen Gerät verwendet werden. 2 ist ein vergrößerter Querschnitt
eines in 1 gezeigten
Bereichs A. 3 ist eine
Darstellung zur Erläuterung
eines Verfahrens zum Ausbilden eines Vorsprungs an der Innenfläche eines
Zylinderkörpers
durch Auftragsschweißen. 4 ist eine Darstellung,
die ein Beispiel für
das erfindungsgemäße Verfahren
zum Löten
der Metallbauteile zeigt. 5 ist
ein Querschnitt, der einen Zustand zeigt, in dem der Zylinderkörper, an
dem Rohranschlussstücke
angeordnet sind, in eine Schweißvorrichtung
eingesetzt ist.
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In 1 ist eine für ein medizinisches
Gerät verwendbarer
Metallbaueinheit 1 gezeigt, die aus Metallbauteilen besteht.
Diese Metallbaueinheit 1 bildet einen sogenannten Führungszylinder
(Zylinderanordnung), der einen Zylinderkörper 2 und vier mit
dem Zylinderkörper 2 verbundene
Rohranschlussstücke 3a bis 3d umfasst.
Es können
zwei, drei, fünf
oder auch mehr Rohranschlussstücke
vorgesehen sein. Auch die Form des Zylinderkörpers 2 ist nicht
auf die in 1 gezeigte
beschränkt.
Sie kann in Abhängigkeit
des eingesetzten medizinischen Gerätes geändert werden.
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In
der Metallbaueinheit 1 bilden beispielsweise die in den 1 und 2 gezeigten Rohranschlussstücke 3a bis 3d ein
erfindungsgemäßes Metallbauteil
(im Folgenden werden diese Anschlussstücke zusammenfassend mit dem
Bezugszeichen 3 bezeichnet), während der in den 1 und 2 gezeigte Zylinderkörper 2 das andere
erfindungsgemäße Metallbauteil
darstellt.
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Der
Zylinderkörper 2 und
die Rohranschlussstücke 3 bestehen
aus einem korrosionsbeständigem Stahl,
vorzugsweise aus austenitischem Stahl, der eine ausgezeichnete chemische
Beständigkeit
(Korrosionsbeständigkeit)
aufweist. Beispiele für
einen solchen austenitischen korrosionsbeständigen Stahl sind SUS 304, 304L,
305, 316 und dergleichen.
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Die
korrosionsbeständigen
Stähle,
die den Zylinderkörper 2 und
die Rohranschlussstücke 3,
d.h. die miteinander zu verbindenden Metallbauteile, bilden, können von
gleicher oder verschiedener Art sein. Das erfindungsgemäße Lötverfahren
ermöglicht
es, die Metallbauteile auch dann zuverlässig miteinander zu verbinden,
wenn diese aus unterschiedlichen Stählen bestehen.
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Der
Zylinderkörper 2 hat
eine größere Wanddicke
und einen größeren Außendurchmesser
als jedes der Rohranschlussstücke 3.
In den Zylinderkörper 2 sind Öffnungen 20 zur
Aufnahme der Enden der Anschlussstücke 3 ausgebildet.
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Demgegenüber hat
im allgemeinen jedes der Rohranschlussstücke 3 eine geringere
Wanddicke und einen kleineren Außendurchmesser als der Zylinderkörper 2.
Die Rohranschlussstücke 3 werden
mit dem Zylinderkörper 2 verbunden,
indem sie jeweils mit einem Ende in die entsprechende Öffnung 22 eingesetzt
und dann unter Verwendung eines Hartlots 5 an den Zylinderkörper 2 gelötet werden.
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Wie
in den 2 und 4 gezeigt, bilden die in
dem Zylinderkörper 2,
d.h. dem anderen Metallbauteil, ausgebildeten Öffnungen 20 normalerweise
Ansatzbohrungen. Jede dieser Ansatzbohrungen hat einen inneren Lochteil 20a,
dessen Durchmesser gleich oder zumindest weitgehend gleich dem Innendurchmesser
des Rohranschlussstücks 3 ist,
und einen äußeren Lochteil 20b,
dessen Durchmesser etwas größer als
der Außendurchmesser
des Rohranschlussstücks 3 ist.
Ist beispielsweise der Außendurchmesser
des Rohranschlussstücks 3 gleich
5,5 mm, so hat der äußere Lochteil 20b vorzugsweise
einen Durchmesser von 5,52 bis 5,58 mm.
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<1> Ausbilden
der Vorsprünge
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Zunächst werden
an der mit 7a bezeichneten Innenfläche der Öffnung 20 (äußerer Lochteil 20a)
des Zylinderkörpers 2 Vorsprünge 4 ausgebildet,
wie in den 3 und 4 gezeigt ist.
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Diese
Vorsprünge 4 dienen
dazu, zuverlässig
einen Anschlussspalt (Anschlusszwischenraum oder -fuge) 6 zwischen
dem Zylinderkörper 2 und
dem Rohranschlussstück 3 auszubilden,
der den Eintritt des geschmolzenen Hartlots in dem folgenden Verfahrensschritt <5> einfach gestaltet.
Ferner haben die Vorsprünge 4 den
Zweck, das Rohranschlussstück 3 gegenüber dem
Zylinderkörper 2 vorübergehend
in einem positionierten Zustand zu fixieren (wobei mit diesem Zustand
nicht nur ein Zustand gemeint ist, in dem das Rohranschlussstück 3 an
einer Bewegung infolge seines eigenen Gewichtes gehindert ist, sondern
auch ein Zustand, in dem das Rohranschlussstück 3 an einer Bewegung
gehindert ist, wenn es in eine Schweißvorrichtung 11 eingesetzt
wird, wie später
beschrieben wird).
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Um
den Eintritt des geschmolzenen Hartlots in den Spalt 6 einfach
zu gestalten, sollte der Spalt 6 vorzugsweise eine Breite
von etwa 0,02 bis 0,25 mm haben. Die Vorsprünge 4 sollten dementsprechend
die dieser Dicke entsprechende Höhe
haben. Sind die folgenden Bedingungen (i) bis (iii) erfüllt, so
reicht ein einziger Vorsprung aus, der die Form eines hervortretenden
oder konvexen Abschnitts hat. (i) Der Durchmesser der Öffnung (äußerer Lochteil 20b ist
kleiner als höchstens
3 mm); (ii) das Rohranschlussstück 3 weist
eine gerade Form ohne gebogene Abschnitte auf; (iii) es ist nicht
erforderlich, eine Winkeleinstellung des Rohranschlussstücks 3 gegenüber dem
Zylinderkörper 2 vorzunehmen.
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In
diesem Fall, d.h. bei nur einem einzigen Vorsprung 4, befindet
sich ein Teil der mit 7b bezeichneten Außenfläche des
Rohranschlussstücks 3 in
Kontakt mit der Innenfläche 7a des äußeren Lochteils 20b des
Zylinderkörpers 2.
Die Erfinder haben jedoch festgestellt, dass das Hartlot 5 dennoch
in ausreichendem Maße an
diesen Kontaktbereich gebracht werden kann, indem die in den nachfolgenden Verfahrensschritten <2> und <5> vorgesehenen Bedingungen
geeignet eingestellt werden.
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Ist
der Durchmesser der in dem Zylinderkörper 2 ausgebildeten Öffnung 20 (äußerer Lochteil 20b)
größer als
der oben genannte Wert oder muss eine Winkeleinstellung des Rohranschlussstücks 3 gegenüber dem Zylinderkörper 2 vorgenommen
werden, so werden vorzugsweise zwei oder drei oder mehr Vorsprünge 4 (am besten
drei) ausgebildet werden. In einer speziellen Ausführungsform
können
die Vorsprünge 4 hergestellt werden,
indem in dem Innenumfangsbereich der Öffnung 20 Kerben über geeignete
Intervalle ausgebildet werden.
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Werden
mehrere Vorsprünge 4 ausgebildet,
so haben sie vorzugsweise im Wesentlichen die gleiche Größe und sind
im Wesentlichen über
die gleichen Intervalle angeordnet. Sind beispielsweise zwei Vorsprünge vorgesehen,
so sind diese über
Intervalle von 180° angeordnet,
während
sie bei drei Vorsprüngen über Intervalle
von 120° und
bei vier Vorsprüngen über Intervalle
von 90° angeordnet
sind. Durch diese Anordnung der Vorsprünge 4 kann die Breite
des Anschlussspalts 6 entlang der Umfangsrichtung des Rohranschlussstücks 3 gleich
eingestellt werden. So kann verhindert werden, dass das Hartlot
5 im geschmolzenen Zustand aus dem Spalt 6 herausfließt und in
andere Bereiche gelangt (z.B. zur Innenfläche des Rohranschlussstücks 3 oder zur
Innenfläche
des Zylinderkörpers 2),
wodurch infolge der ungleichmäßigen Spaltbreite
in diesen Bereichen eine aus dem Hartlot 5 bestehende Schicht
ausgebildet wird.
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Die
Größe jedes
Vorsprungs ist vorzugsweise so bemessen, dass das Anschlussstück 3 einfach
in den äußeren Lochteil 20b des
Zylinderkörpers 2 eingesetzt,
jedoch nur schwer aus diesem entfernt werden kann, und dass die
Winkeleinstellung des Rohranschlussstücks 3 einfach vorgenommen
werden kann.
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Das
Verfahren zum Ausbilden der Vorsprünge 4 ist nicht auf
ein bestimmtes Verfahren beschränkt.
Es können
verschiedene Verfahren angewandt werden. Bevorzugt wird jedoch ein
Verfahren, bei dem Auftrags- oder Überlappschweißen angewandt
wird. Bei Anwendung des Auftragsschweißverfahrens können die
Vorsprünge 4 wie
folgt ausgebildet werden. Zunächst
wird ein Pulver aus korrosionsbeständigem Stahl an der positiven
Elektrode einer Mikrowiderstands-Schweißvorrichtung
angebracht, oder es wird ein dünner
Draht aus Edelstahl (z.B. mit einem Durchmesser von 0,1 mm) in der
Nähe einer
positiven Elektrode einer Mikro-TIG-Schweißvorrichtung oder einer Mikro-MIG-Schweißvorrichtung
angeordnet. Dann wird der Zylinderkörper 2 mit der negativen
Elektrode der Vorrichtung verbunden. In diesem Zustand wird die
positive Elektrode in Kontakt mit oder in die Nähe der Innenfläche 7a (einschließlich des
Randes des äußeren Lochteils 20b)
des äußeren Lochteils 20b der
in dem Zylinderkörper 2 ausgebildeten Öffnung 20 gebracht.
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Das
Auftragsschweißen
wird in einem Zustand durchgeführt,
in dem das Rohranschlussstück 3 oder eine
Haltevorrichtung, die den gleichen Durchmesser wie das Rohranschlussstück 3 hat,
in den äußeren Lochteil 20b eingesetzt
ist, der in dem Zylinderkörper 2 ausgebildet
ist. Beim Auftragsschweißen
können
die Vorsprünge 4,
die jeweils die gewünschte
Höhe haben,
an der Innenfläche 7a ausgebildet
werden, ohne an das Rohranschlussstück 3 oder die Haltevorrichtung
geschweißt
zu werden. Dies ist der Vorteil des Auftragsschweißverfahrens.
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Neben
dem Auftragsschweißverfahren
kann auch ein Verfahren angewandt werden, bei dem die Vorsprünge 4 durch
Verformen unter Verwendung eines Stempels mit Führungsabschnitten, deren Durchmesser im
Wesentlichen gleich dem Durchmesser des Rohranschlussstücks 3 ist,
ausgebildet werden (Verstemmen). Dieses mit dem Stempel arbeitende
Verfahren ist besonders zweckmäßig, wenn
mehrere Vorsprünge 4 mit etwa
gleicher Größe und etwa
gleichen Intervallen ausgebildet werden sollen.
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Da
dieser Verfahrensschritt <1> vor dem nachfolgenden
Verfahrensschritt <2> der Wärmebehandlung durchgeführt wird,
können
auch die Vorsprünge 4 einer
Wärmebehandlung
unterzogen werden, so dass das Hartlot 5 zuverlässig und
gleichmäßig dem
Spalt 6 (Anschlussbereich) zugeführt werden kann.
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Statt
die Vorsprünge 4 in
oben beschriebener Weise an der Innenfläche des äußeren Lochteils 20b des
Zylinderkörpers 2 auszubilden,
können
sie auch an der Außenfläche 7b (Anschlussfläche) des
Rohranschlussstücks 3 ausgebildet
werden. Außerdem
ist es möglich,
die Vorsprünge
sowohl an der Außenfläche 7b des
Rohranschlussstücks 3 als
auch an der Innenfläche
des äußeren Lochteils 20b auszubilden.
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<2> Wärmebehandlung
(erster Schritt)
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Anschließend werden
der Zylinderkörper 2 und
die Rohranschlussstücke 3 einer
Wärmebehandlung in
einer Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre (genauer gesagt, einer Atmosphäre, die
Wasserstoff enthält und
nichtoxidierend ist) oder in Vakuum bei einer Temperatur von 1050
bis 1200°C,
vorzugsweise 1080 bis 1150°C
unterzogen.
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Durch
die Wärmebehandlung
in dieser Atmosphäre
können
oxidierte passive Schichten, die sich auf dem Zylinderkörper 2 und
den Rohranschlussstücken 3 leicht
bilden, reduziert und beseitigt werden. Außerdem können die Fremdsubstanzen, die
an den Oberflächen
des Zylinderkörpers 2 und
der Rohranschlussstücke 3 haften,
entfernt werden. Dabei werden diese Fremdsubstanzen durch Reduktion
oder Verdampfung beseitigt. Im Ergebnis können so die Benetzbarkeit und
die Haftung des Hartlots 5 an dem Zylinderkörper 2 und den
Rohranschlussstücken 3 verbessert
werden.
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Wird
diese Wärmebehandlung
nicht durchgeführt,
so wird die Benetzbarkeit des Hartlots gegenüber dem Zylinderkörper 2 und
den Rohranschlussstücken 3 nicht
verbessert, was dazu führt,
dass das Hartlot nicht in ausreichender Menge in den Spalt (Anschlussbereich 6)
zwischen dem Zylinderkörper 2 und
dem jeweiligen Rohranschlussstück 3 eingebracht
werden kann. Dies kann die Probleme verursachen, dass eine geeignete Hohlkehle
nicht ausgebildet werden kann und dass das Hartlot im geschmolzenen
Zustand für
lange Zeit an einer bestimmten Stelle verbleibt und so mit dem korrosionsbeständigen Stahl,
aus dem das Rohranschlussstück 3 besteht,
legiert, wodurch die Wanddicke des Rohranschlussstücks 3 lokal
verringert oder der Innendurchmesser des Rohranschlussstücks 3 verändert wird.
Dies führt
zu einer Funktionsbeeinträchtigung
des Rohranschlussstücks 3.
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Der
Grund dafür,
dass die Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 1050°C
oder höher
durchgeführt
wird, liegt darin, dass bei einer Wärmebehandlungstemperatur von
weniger als 1050°C
die Reduktion der oxidierten passiven Schichten unzureichend ist
und deshalb die Benetzbarkeit und die Haftung des Hartlots an dem
korrosionsbeständigen
Stahl nicht genügend
verbessert werden können.
Andererseits liegt der Grund dafür,
dass die Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 1200°C
oder weniger durchgeführt
wird, darin, dass bei einer Temperaturerhöhung auf mehr als 1200°C eine Sättigung
der Reinigungs- und Reduktionswirkung eintritt und demnach nicht
zu erwarten ist, dass eine weitere Verbesserung der oben beschriebenen
Wirkungen erreicht werden kann. Ist die Temperatur zu hoch, so wird
ferner die kristalline Korngröße in dem
korrosionsbeständigen
Stahl grob, was z.B. zu den Problemen führt, dass die mechanischen
Eigenschaften der einer Wärmebehandlung
unterzogenen Metallbauteile schlechter werden, die für die Wärmebehandlung
aufzuwendenden Kosten ansteigen und sich die einer Wärmebehandlung
unterzogenen Metallbauteile leicht verformen.
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Die
für die
Wärmebehandlung
vorgesehene Zeit unterliegt keinen besonderen Einschränkungen.
Sie liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von 1 bis 60 min, noch
besser im Bereich von 10 bis 45 min.
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Wird
die Wärmebehandlung
in einer Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre durchgeführt, so liegt der Taupunkt
dieser Atmosphäre
vorzugsweise bei -60°C
oder tiefer. Ist der Taupunkt der Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre höher als
-60°C, so
bedeutet dies, dass die Wasserstoffkonzentration in dieser Atmosphäre vergleichsweise
gering ist. Eine solche Atmosphäre
weist nur ein geringes Reduktionsvermögen auf, so dass die Befürchtung
besteht, dass die oxidierten passiven Schichten abhängig von
der Erwärmungstemperatur nicht
in ausreichendem Maße
beseitigt werden können.
In diesem Zusammenhang ist noch auf Folgendes hinzuweisen: Wird
die Erwärmungstemperatur
so stark erhöht,
dass die oxidierten passiven Schichten durch die Steigerung des
Reduktionsvermögens
in ausreichendem Maße
beseitigt werden können,
so wirkt sich dies wiederum nachteilig auf die zu behandelnden Metallbauteile
aus. Außerdem
ist es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht zweckmäßig, die
Erwärmungszeit
in die Länge
zu ziehen.
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Wird
die Wärmebehandlung
in Vakuum, d.h. unter verringertem Druck, durchgeführt, so
liegt der Druck vorzugsweise bei höchstens 5 × 10–4 mmHg,
noch besser bei 5 × 10–5 mmHg.
Indem das Vakuum auf für
den vorstehend angegebenen Bereich eingestellt wird, können die
oxidierten passiven Schichten noch zuverlässiger beseitigt und die an
den Oberflächen
haftenden Fremdsubstanzen noch zuverlässiger entfernt werden. (Dabei
werden die Fremdsubstanzen durch Reduktion oder Verdampfung entfernt).
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<3> Ausbilden
des Spalts (zweiter Schritt: Positionierschritt)
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Anschließend wird
das Rohranschlussstück 3 so
an den Zylinderkörper 2 herangebracht,
dass sich der Anschlussspalt 6 zwischen diesen Bauteilen
ausbildet. In dieser Ausführungsform
wird durch Einsetzen eines Endes des Rohranschlussstücks 3 in
die Öffnung 20 (äußerer Lochteil 20b)
des Zylinderkörpers 2 der
Spalt 6 zwischen den genannten Bauteilen ausgebildet.
-
Die
in 4 mit W bezeichnete
Breite des Spalts 6 liegt im Mittel in einem Bereich von
0,02 bis 0,25 mm. Ist der Außendurchmesser
des Rohranschlussstücks 3 gleich
10 mm oder kleiner, so liegt die Breite W vorzugsweise im Bereich
von 0,02 bis 0,08 mm. Ist der Außendurchmesser des Rohranschlussstücks 3 größer als
10 mm, jedoch kleiner als 30 mm, so liegt die Breite W vorzugsweise
im Bereich von 0,032 bis 0,089 mm. Indem die Breite des Spalts 6 auf
den oben genannten Bereich eingestellt wird, kann das Hartlot 5 in
dem nachfolgenden Verfahrensschritt <5> zuverlässig und
gleichmäßig in den
Spalt 6 eingebracht werden.
-
Vorzugsweise
ist die in 4 mit D bezeichnete
Einsetztiefe des Rohranschlussstücks 3 und
damit die Tiefe des Spalts 6 höchstens 3,8 mm, noch besser
höchstens
3,5 mm. Indem die Spalttiefe auf den oben angegebenen Bereich eingestellt
wird, kann das Hartlot 5 zuverlässig und gleichmäßig in den
Spalt 6 eingebracht werden. Der Zylinderkörper 2 und
das Rohranschlussstück 3 können so
mit höherer
Lötfestigkeit
miteinander verlötet
oder verbunden werden.
-
In
dieser Ausführungsform
werden in Schritt <1> die Vorsprünge 4 an
der Innenfläche 7a des äußeren Lochteils 20b des
Zylinderkörpers 2 ausgebildet.
Deshalb ist das Rohranschlussstück 3 in
Schritt <3> vorübergehend
gegenüber
dem Zylinderkörper 2 fest
fixiert, d.h. positioniert. Dadurch können die dem Schritt <4> folgenden Verfahrensschritte
noch einfacher und zuverlässiger
durchgeführt
werden.
-
In
diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der oben beschriebene
Schritt <1>, in dem die Vorsprünge 4 ausgebildet
werden, nach dem Schritt <3> (Positionierschritt)
durchgeführt
werden kann, ohne ihn vor Schritt <2> durchzuführen. Er
kann jedoch auch zweimal durchgeführt werden, nämlich vor
Schritt <2> und nach Schritt <3>.
-
Alternativ
kann an Stelle des Schrittes <1>, in dem die Vorsprünge 4 ausgebildet
werden, nach Schritt <3> (Positionierschritt)
auch ein Verfahrensschritt durchgeführt werden, in dem das Anschlussstück 3 vorübergehend
an dem Zylinderkörper 2 fixiert
wird, indem ein Teil des Rohranschlussstücks 3 durch Laserschweißen an dem
Zylinderkörper 2 angebracht
wird. Dieser provisorische Fixierschritt unter Anwendung des Laserschweißverfahrens
kann auch zusätzlich
zu Schritt <1> durchgeführt werden.
-
Indem
das Rohranschlussstück 3 durch
Laserschweißen
vorübergehend
gegenüber
dem Zylinderkörper 2 fixiert
wird, ist es nicht erforderlich, das Rohranschlussstück 3 zu
verformen, was der Fall ist, wenn das Rohranschlussstück 3 mit
Kraft in die Öffnung 20 eingetrieben
wird. So kann eine Funktionsbeeinträchtigung der fertigen Metallbaueinheit 1,
die aus den für
ein medizinisches Gerät
verwendbaren Metallbauteilen besteht, vermieden werden. Da es ferner
möglich
ist, den Spalt geeignet auszubilden, kann das Hartlot zuverlässig in diesen
Spalt eingebracht werden, so dass eine Verminderung der Lötfestigkeit
vermieden werden kann.
-
Durch
diese vorübergehende
Fixierung kann außerdem
verhindert werden, dass die Innenfläche des Rohranschlussstücks 3 in
ihrer Glätte
beeinträchtigt
wird. Im Ergebnis kann so eine Funktionsbeeinträchtigung der Rohranschlussstücke 3 und
damit der Metallbaueinheit 1 vermieden werden.
-
Aus
oben dargelegten Gründen
ist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Löten
der Metallbauteile vorzugsweise in einem Fall anwendbar, in dem
mindestens eines der zu verbindenden Metallbauteile ein Hohlteil
wie das in der beschriebenen Ausführungsform vorgesehene Rohranschlussstück 3 ist.
-
Jedoch
ist die Erfindung selbstredend auch anwendbar, wenn beide miteinander
zu verbindenden Metallbauteile massive Teile sind.
-
<4> Aufbringen
des Hartlots
-
Anschließend wird
das nicht geschmolzene Hartlot 5 entlang der Umfangsöffnung 60 des
Spalts 6 aufgebracht.
-
Das
Aufbringen des Hartlots 5 erfolgt beispielsweise in der
Weise, dass das Hartlot 5 in Form eines Fülldrahtes
(Lötdraht)
am Übergang
zwischen dem Zylinderkörper 2 und
dem Rohranschlussstück 3 um
den Umfang des Rohranschlussstücks 3 gewickelt
wird, wie in 4 gezeigt
ist, oder dass das Hartlot in Form einer Paste um diesen Übergang
herum angebracht wird. Es wird so viel Hartlot aufgebracht, wie
benötigt
wird, das Rohranschlussstück 3 an
den Zylinderkörper
zu löten.
-
Vorzugsweise
wird das aufgebrachte Hartlot 5 mittels eines Haftstoffs
(Schnellkleber) fixiert.
-
Das
Hartlot 5 kann in der beschriebenen Weise sehr zuverlässig und
gleichmäßig in den
Spalt 6 eingebracht werden.
-
<5> Löten (dritter
Schritt)
-
Wie
in 5 gezeigt, wird anschließend der
Zylinderkörper 2,
an dem die Rohranschlussstücke 3 angeordnet
sind, auf eine Schweißvorrichtung 11 gesetzt.
In diesem Zustand wird das Hartlot 5 erwärmt und
geschmolzen. Das geschmolzene Hartlot 5 wird dann den jeweiligen
Spalten 6 zugeführt.
Indem anschließend das
geschmolzene Hartlot 5 erhärtet, werden der Zylinderkörper 2 und
die Rohranschlussstücke 3 miteinander verbunden.
-
Die
für das
Hartlot 5 vorgesehene Erwärmungstemperatur variiert etwas
in Abhängigkeit
des verwendeten Hartlots 5 und ist nicht auf eine bestimmte
Temperatur beschränkt.
Vorzugsweise liegt sie jedoch in einem Bereich von 1050 bis 1200°C, noch besser
in einem Bereich von 1080 bis 1150°C. Ist die Erwärmungstemperatur
zu gering, so wird die Benetzbarkeit des Hartlots gegenüber dem
korrosionsbeständigen
Stahl nicht in ausreichendem Maße
erhöht,
so dass die Befürchtung
besteht, dass das Hartlot 5 nicht in effizienter Weise
in die jeweiligen Spalte eingebracht werden kann. Ist dagegen die
Erwärmungstemperatur
zu hoch, so wird ein Teil des Hartlots 5, während es
mit dem Zylinderkörper 2 und
den Rohranschlussstücken 3 (Basismaterial)
legiert, verbraucht, so dass die Befürchtung besteht, dass das Hartlot 5 seine
Funktion als Lotmaterial nicht in ausreichendem Maße erfüllt. Außerdem besteht
die Gefahr, dass die kristalline Korngröße in dem korrosionsbeständigem Stahl
grob wird, was dazu führen
kann, dass die mechanischen Eigenschaften der der Wärmebehandlung
unterzogenen Metallbauteile in ihrer Qualität abnehmen und dass die Rohranschlussstücke 3 erodieren.
-
Die
zum Erwärmen
des Hartlots vorgesehene Zeit ist auch nicht auf einen bestimmten
Wert beschränkt.
Vorzugsweise liegt sie jedoch im Bereich von 1 bis 60 min, noch
besser im Bereich von 10 bis 45 min.
-
Vorzugsweise
wird das Hartlot 5 in einer Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre (genauer
gesagt, einer Atmosphäre,
die Wasserstoff enthält
und nichtoxidierend ist) oder in Vakuum, d.h. unter verringertem
Druck, erwärmt.
Dadurch kann verhindert werden, dass die Oberflächen des Zylinderkörpers und
der Rohranschlussstücke,
die aus korrosionsbeständigem
Stahl bestehen, oxidieren, wodurch wiederum gewährleistet ist, dass die Benetzbarkeit
des Hartlots 5 gegenüber
dem korrosionsbeständigem
Stahl in ausreichendem Maße
vorhanden ist.
-
Wird
das Hartlot 5 in der Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre erwärmt, so
liegt der Taupunkt dieser Atmosphäre vorzugsweise bei –60°C oder tiefer.
Liegt der Taupunkt der Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre höher als –60°C, so bedeutet
dies, dass die Wasserstoffkonzentration in der Atmosphäre vergleichsweise
gering ist. In einer solchen Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre besteht
die Befürchtung,
dass in Abhängigkeit des
verwendeten Hartlots eine ausreichende Benetzbarkeit des Hartlots 5 gegenüber dem
korrosionsbeständigen
Stahl nicht gewährleistet
werden kann.
-
Wird
dagegen das Hartlot 5 in Vakuum, d.h. unter verringertem
Druck, erwärmt,
so liegt der Unterdruck vorzugsweise bei 5 × 10–4 mmHg
oder tiefer, noch besser bei 5 × 10–5 mmHg
oder tiefer. Indem das Vakuum auf den oben angegebenen Bereich eingestellt
wird, ist noch zuverlässiger
für eine
ausreichende Benetzbarkeit gegenüber
dem korrosionsbeständigen
Stahl gesorgt.
-
Durch
die oben beschriebenen Verfahrensschritte kann also die Metallbaueinheit 1,
d.h. eine aus in einem medizinischen Gerät verwendbaren Metallbauteilen
bestehende Einheit, hergestellt werden, bei der der Zylinderkörper 2 mit
den Rohranschlussstücken 3 verlötet oder
verbunden ist.
-
Mit
einer solchen Metallbaueinheit kann ein Luft/Wasserzuführknopf
eines Endoskops konstruiert werden, wie in 6 gezeigt ist.
-
Im
Folgenden wird ein erfindungsgemäßes Endoskop
beschrieben. 6 zeigt
in der Draufsicht eine Ausführungsform
eines solchen Endoskops.
-
Das
mit 100 bezeichnete Endoskop nach 6 dient der Untersuchung des Magens oder
des Verdauungstraktes und besteht aus einem Bedienteil 110 und
einem flexiblen Einführrohr 120.
-
An
der Spitze des flexiblen Einführrohrs 120 befindet
sich ein Endstück 130,
in dem Objektivlinsen und dergleichen untergebracht sind.
-
An
dem Bedienteil 110 befindet sich zusätzlich zu dem oben genannten
Luft/Wasserzuführknopf 140 im
oberen Bereich ein Okularteil 150.
-
Ein
flexibles Verbindungsrohr 160 ist mit seinem einen Ende
an den Bedienteil 110 angeschlossen. An dem anderen Ende
des Verbindungsrohrs 160 befindet sich ein in den Figuren
nicht gezeigter Steckverbinder, der lösbar an eine Lichtquelleneinrichtung
angeschlossen ist.
-
Im
Inneren des Bedienteils 110 und des flexiblen Einführrohrs 120 verlaufen
ein Luftkanal 170 und ein Wasserkanal 180. Die
Kanäle 170 und 180 haben Öffnungen
an dem Endstück 130.
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Die
Enden des Luftkanals 170 und des Wasserkanals 180 sind
direkt mit dem Rohranschlussstück 3b bzw.
dem Rohranschlussstück 3a des
für den
Luft/Wasserzuführknopf 140 bestimmten
Führungszylinders 1 verbunden.
-
Innerhalb
des flexiblen Verbindungsrohrs 160 verlaufen ein mit einer
nicht gezeigten externen Luftzuführvorrichtung
verbundenes Luftzuführrohr 190 und
ein mit einer nicht gezeigten externen Wasserzuführvorrichtung verbundenes Wasserzuführrohr 200,
die mit einem Rohranschlussstück 3c bzw.
einem Rohranschlussstück 3d verbunden
sind, die auf der Seitenfläche
des für
den Luft/Wasserzuführknopf 140 vorgesehenen
Führungszylinders 1 angeordnet
sind.
-
Wird
das Endoskop 100 sterilisiert oder desinfiziert, so werden
chemische Substanzen oder Desinfektionsmittel in das Innere des
Führungszylinders 1 (erfindungsgemäße Metallbaueinheit)
des Luft/Wasserzuführknopfs 140 eingebracht.
Durch die Erfindung ist jedoch gewährleistet, dass der Zylinderkörper 2 und
die Rohranschlussstücke 3 mittels
des Hartlots 5, das eine ausgezeichnete chemische Beständigkeit
gegenüber den
vorstehend genannten Substanzen oder Desinfektionsmitteln hat, miteinander
verlötet
oder verbunden sind und dass sie zudem durch eine ausreichende Menge
an Hartlot 5 fest miteinander verbunden sind. Auch wenn
das Endoskop 100 wiederholt sterilisiert und desinfiziert
wird, kann so zuverlässig
verhindert werden, dass die chemischen Substanzen aus den Anschlussbereichen
des Führungszylinders 1 in
das Innere des Endoskops 100 austreten. Somit kann auch
verhindert werden, dass innerhalb des Endoskops 100 vorgesehene Vorrichtungen
oder Mechanismen beschädigt
werden und dass zum Biegen des flexiblen Einführrohrs 120 eine erhöhte Kraft
aufgewandt werden muss. Das Endoskop 100 weist deshalb
eine ausgezeichnete Haltbarkeit auf.
-
Vorstehend
wurden das Verfahren zum Löten
der in einem medizinischen Gerät
verwendeten Metallbauteile, die nach diesem Verfahren hergestellte
Metallbaueinheit sowie das mit dieser Metallbaueinheit versehene
Endoskop nach der Erfindung an Hand der in den Figuren gezeigten
Ausführungsform
beschrieben. Die Erfindung ist jedoch auf diese Ausführungsform
nicht beschränkt.
-
So
können
beispielsweise in dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Löten der
Metallbauteile zusätzliche
Verfahrensschritte für
beliebige Zwecke vorgesehen werden.
-
Auch
ist das erfindungsgemäße Lötverfahren
auch nicht auf eine Ausführungsform
beschränkt,
bei der der Zylinderkörper 2 und
die Rohranschlussstücke 3,
die Endoskopkanäle
darstellen, miteinander verbunden werden sollen. Beispielsweise
kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch auf Fälle
angewandt werden, bei denen Endoskopkanäle miteinander zu verbinden
sind, die Instrumenteneinführkanäle bilden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch noch in anderen Fällen
angewandt werden, z.B. wenn ein ein Endoskop bildendes Metallbauteil
mit einem entsprechenden Metallbauteil zu verbinden ist, wenn ein Metallbauteil,
das ein chirurgisches Instrument wie eine Zange, eine Bürste zur
Gewebsdiagnose oder eine Punktionsnadel bildet, mit einem entsprechenden
Metallbauteil zu verbinden ist, oder wenn Metallkomponenten, die
interne Endoskopteile wie eine Luft/Wasserzuführflasche, verschiedenartige
Adapter (z.B. Fotoadapter, Spüladapter,
Sterilisationsadapter, Desinfektionsadapter und Dreiweg-Absperrhahn),
und ein einführbares Gleitrohr
bilden, mit entsprechenden Metallkomponenten zu verbinden sind.
-
Wie
oben beschrieben, kann das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden,
um verschiedenartige Metallbauteile mit anderen Metallbauteilen
zu verlöten,
die in einem medizinischen Gerät
verwendet werden.
-
Praktische
Beispiele
-
Im
Folgenden werden praktische Beispiele für die Erfindung beschrieben.
-
A.
Bewertung der Lötbedingungen
-
(Beispiel 1A)
-
Zunächst wurden
ein Zylinderkörper
und vier Anschlussstücke
hergestellt, wie sie in 1 gezeigt sind.
-
Der
Zylinderkörper
wurde aus SUS 304 mit einem Außendurchmesser von 9 mm, einer
Wanddicke von 1,5 mm und einer Länge
von 35 mm hergestellt. Auch die Rohranschlüsse wurden aus SUS 304 hergestellt,
wobei ihre Außendurchmesser
im Bereich von 1,5 bis 3,0 mm lagen und ihre Wanddicke jeweils 0,2
mm betrug.
-
Anschließend wurden
in dem Zylinderkörper Öffnungen
in Form von Ansatzbohrungen entsprechend den jeweiligen Rohranschlussstücken hergestellt.
Dann wurden die Rohranschlussstücke
in die ihnen zugeordneten Öffnungen
eingesetzt. In diesem Zustand wurde der Zylinderkörper mit
der negativen Elektrode einesrMikrowiderstands-Schweißvorrichtung
(Verbindungsgerät)
verbunden, während
auf die positive Elektrode dieser Vorrichtung Pulver aus korrosionsbeständigem Stahl
aufgebracht wurde, wie in 3 gezeigt
ist. Durch Inbetriebnahme dieser Vorrichtung wurden dann an den
Innenflächen
der Öffnungen
jeweils ein bis drei Vorsprünge
ausgebildet.
-
Dann
wurden die vier Rohranschlussstücke
aus den Öffnungen
des Zylinderkörpers
genommen. Anschließend
wurden diese Metallbauteile einschließlich des Zylinderkörpers und
der Rohranschlussstücke
in einen kontinuierlich arbeitenden Ofen eingebracht und dann unter
reiner Wasserstoffatmosphäre
einer Wärmebehandlung
unterzogen, wobei der Taupunkt des Wasserstoffs –73°C betrug. Die Wärmebehandlung
wurde bei einer Temperatur von 1130°C 20 Minuten lang durchgeführt, wobei
die Aufwärmzeit 20 Minuten
und auch die Abkühlzeit 20 Minuten
betrug.
-
Dann
wurden die vier Rohranschlussstücke
wieder in die ihnen zugeordneten Öffnungen des Zylinderkörpers eingesetzt.
Dabei betrug der Spalt zwischen dem Zylinderkörper und dem jeweiligen Rohranschlussstück 0,05
mm, während
die Einsetztiefe des jeweiligen Rohranschlussstücks 3,5 mm betrug.
-
Wie
in 4 gezeigt, wurde
dann ein Hartlot, das aus einer aus 82 Gew.-% Au und 18 Gew.-% Ni
bestehenden Legierung hergestellt war, in Form eines Fülldrahtes
(Lötdraht)
mit einem Durchmesser von 0,4 mm in einer oder zwei Wicklungen um
den Umfang des jeweiligen Rohranschlussstücks gewickelt und dann mittels eines
Schnellklebers fixiert.
-
Wie
in 5 gezeigt, wurde
dann die Metallbaueinheit, die aus dem Zylinderkörper und den an diesem angeordneten
Rohranschlussstücken
bestand, in eine Schweißvorrichtung
eingesetzt. Dann wurde die Schweißvorrichtung zusammen mit der
Metallbaueinheit in den schon in der vorhergehenden Wärmebehandlung
verwendeten kontinuierlich arbeitenden Ofen mit der reinen Wasserstoffatmosphäre (Taupunkt
des Wasserstoffs –73°C) eingesetzt.
Dann wurde die Baueinheit erwärmt,
um die Lötung
vorzunehmen. Die Wärmebehandlung
wurde bei einer Temperatur von 1130°C 20 Minuten lang durchgeführt, wobei
die Aufwärmzeit
und auch die Abkühlzeit 20 Minuten
betrugen, so dass die jeweiligen Rohranschlussstücke durch das Hartlot mit dem
Zylinderkörper
verlötet
oder verbunden wurden.
-
Aus
der oben hergestellten Einheit wurde ein Führungszylinder gefertigt.
-
(Beispiel 2A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 1130°C
20 Minuten lang (Aufwärmzeit:
20 Minuten; Abkühlzeit:
20 Minuten) in einem Vakuumofen mit einem Unterdruck von 1 × 10–4 mmHg
durchgeführt
wurde.
-
(Beispiel 3A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Lötung
in einem Vakuumofen mit einem Unterdruck von 1 × 10–4 mmHg
bei einer Temperatur von 1130°C 20
Minuten lang (Aufwärmzeit:
20 Minuten; Abkühlzeit:
20 Minuten) vorgenommen wurde.
-
(Beispiel 4A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Lötung
in einem atmosphärischen
Ofen bei einer Temperatur von 1130°C 20 Minuten lang (Aufwärmzeit: 20
Minuten; Abkühlzeit:
20 Minuten) vorgenommen wurde.
-
(Beispiel 5A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass als Hartlot eine Au-Legierung bestehend aus 82 Gew.-% Au und
18 Gew.-% Cu in Form eines Fülldrahtes
(Lötdraht)
mit einem Durchmesser von 0,4 mm verwendet wurde.
-
(Beispiel 6A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass als Hartlot reines Gold in Form eines Fülldrahtes (Lötdraht)
mit einem Durchmesser von 0,4 mm verwendet wurde.
-
(Beispiel 7A)
-
Zunächst wurden
ein Zylinderkörper
und zwei Rohranschlussstücke
hergestellt.
-
Der
Zylinderkörper
wurde aus SUS 304 mit einem Außendurchmesser von 10 mm, einer
Wanddicke von 1,5 mm und einer Länge
von 23 mm hergestellt.
-
Auch
die Rohranschlussstücke
wurden aus SUS 304 hergestellt, und zwar mit einem Außendurchmesser
von 4,0 mm und einer Wanddicke von 0,2 mm.
-
Anschließend wurden
in dem Zylinderkörper Öffnungen
in Form von Ansatzbohrungen entsprechend den jeweiligen Rohrabschlussstücken ausgebildet.
Dann wurden die Rohranschlussstücke
in die ihnen jeweils zugeordneten Öffnungen eingesetzt. In diesem
Zustand wurde der Zylinderkörper
an die negative Elektrode einer Mikrowiderstands-Schweißvorrichtung
(Verbindungsgerät)
angeschlossen, während
auf die positive Elektrode dieser Vorrichtung ein Pulver aus korrosionsbeständigem Stahl
aufgebracht wurde, wie in 3 gezeigt
ist. Durch Inbetriebnahme der Vorrichtung wurden an den Innenflächen der Öffnungen
längs deren
Umfang (etwa ¾ des
Umfangs) intermittierend mehrere Vorsprünge ausgebildet.
-
Dann
wurden die beiden Rohranschlussstücke aus den Öffnungen
des Zylinderkörpers
genommen. Anschließend
wurden diese Metallbauteile einschließlich des Zylinderkörpers und
der Rohranschlussstücke
in einen kontinuierlich arbeitenden Ofen angeordnet und dann einer
Wärmebehandlung
unter reiner Wasserstoffatmosphäre
unterzogen, wobei der Taupunkt des Wasserstoffs –76°C betrug. Die Wärmebehandlung
wurde bei einer Temperatur von 1130°C 20 Minuten lang (Aufwärmzeit:
20 Minuten; Abkühlzeit:
20 Minuten) durchgeführt.
-
Anschließend wurden
die beiden Rohranschlussstücke
wieder in die ihnen jeweils zugeordneten Öffnungen des Zylinderkörpers eingesetzt.
Dabei betrug der Spalt zwischen dem Zylinderkörper und dem jeweiligen Anschlussstück 0,05
mm, während
die Einsetztiefe des jeweiligen Rohranschlussstücks 3,5 mm betrug.
-
Wie
in 4 gezeigt, wurde
anschließend
ein Hartlot, das aus einer Au-Legierung bestehend aus 75 Gew.-%
Au, 12,5 Gew.-% Ag und 12,5 Gew.-% Cu hergestellt war, in Form eines
Fülldrahtes
(Lötdraht)
mit einem Durchmesser von 0,4 mm in zwei Wicklungen um den Außenumfang
des jeweiligen Rohranschlussstücks gewickelt
und dann mittels eines Schnellklebers fixiert.
-
Wie
in 5 gezeigt, wurde
dann die aus dem Zylinderkörper
und den Rohranschlussstücken
bestehende Metallbaueinheit in eine Schweißvorrichtung gesetzt. Anschließend wurde
die Schweißvorrichtung
zusammen mit der Metallbaueinheit in den schon in der vorhergehenden
Wärmebehandlung
verwendeten kontinuierlichen Ofen mit der Wasserstoffatmosphäre (Taupunkt
des Wasserstoffs –76°C) angeordnet.
Anschließend
wurde die Baueinheit erwärmt,
um die Lötung
vorzunehmen. Die Wärmebehandlung
erfolgte bei einer Temperatur von 1130°C 20 Minuten lang (Aufwärmzeit:
20 Minuten; Abkühlzeit:
20 Minuten), so dass die Rohranschlussstücke durch das Hartlot mit dem
Zylinderkörper
verlötet
oder verbunden wurden.
-
Aus
der wie oben beschrieben hergestellten Baueinheit wurde ein Führungszylinder
gefertigt.
-
(Vergleichsbeispiel 1A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Wärmebehandlung
weggelassen wurde.
-
(Vergleichsbeispiel 2A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Temperatur bei der Wärmebehandlung
1000°C betrug.
-
(Vergleichsbeispiel 3A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Temperatur bei der Wärmebehandlung
1250°C betrug.
-
(Vergleichsbeispiel 4A)
-
Es
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Wärmebehandlung
unter atmosphärischer
Bedingung durchgeführt
wurde.
-
(Vergleichsbeispiel 5A)
-
sEs
wurde ein Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 7A gefertigt, abgesehen davon,
dass die Wärmebehandlung
weggelassen wurde.
-
Jeder
der in den Beispielen 1A bis 7A und den Vergleichsbeispielen 1A
bis 5A gefertigten Führungszylinder
wurde auf die Lötfestigkeit
im Anschlussbereich sowie auf den Längsschnitt in diesem Anschlussbereich
hin untersucht.
-
In
den Beispielen 1A bis 7A ergab sich, dass indem Anschlussbereich
eine ausreichende Lötfestigkeit vorhanden
war und dass der Spalt hohlraumfrei mit dem Hartlot angefüllt war.
-
Dagegen
ergab sich in jedem der Vergleichsbeispiele, dass in dem Anschlussbereich
keine ausreichende Lötfestigkeit
vorhanden war und dass es in diesem Anschlussbereich einen Teil
gab, der nicht mit dem Hartlot angefüllt war. Im Vergleichsbeispiel
3A wurde insbesondere eine Verformung an einem Teil des Rohranschlussstücks festgestellt.
-
B. Bewertung der Haltbarkeit
(chemische Beständigkeit)
-
Es
wurden zwei Endoskope gemäß den folgenden
Beispielen und Vergleichsbeispielen gefertigt.
-
(Beispiele 1B bis 7B)
-
In
jedem der Beispiele 1B bis 7B wurden zwei Führungszylinder in gleicher
Weise wie in den Beispielen 1A bis 7A gefertigt. Dann wurden unter
Verwendung dieser Führungszylinder
zwei Endoskope nach 6 in
jedem dieser Beispiele gefertigt.
-
(Vergleichsbeispiele 1B
bis 5B)
-
In
jedem der Vergleichsbeispiele 1B bis 5B wurden zwei Führungszylinder
in gleicher Weise wie in den Vergleichsbeispielen 1A bis 5A gefertigt.
Dann wurden unter Verwendung dieser Führungszylinder zwei Endoskope
nach 6 in jedem der
Vergleichsbeispiele gefertigt.
-
(Vergleichsbeispiel 6B)
-
Es
wurden zwei Führungszylinder
in gleicher Weise wie in Beispiel 1A gefertigt, abgesehen davon, dass
als Lötmaterial
ein Fülldraht
(Lötdraht)
mit einem Durchmesser von 0,4 mm und bestehend aus 63 Gew.-% Pb
und 38 Gew.-% Sn verwendet wurde. Dann wurden unter Verwendung dieser
Führungszylinder zwei
Endoskope nach 6 gefertigt.
-
Unter
den folgenden Versuchsbedingungen wurden die in den Beispielen 1B
bis 7B und den Vergleichsbeispielen 1B bis 6B gefertigten Endoskope
jeweils einer Sterilisationsbehandlung (Desinfektionsbehandlung)
unterzogen. Dann wurde an jedem Endoskop eine Biegeoperation durchgeführt, um
zu prüfen,
ob sich die zum Biegen des flexiblen Rohrs des Endoskops benötigte Kraft
verändert
hat. Die Versuchsergebnisse wurden nach den folgenden vier Kriterien
A bis D bewertet.
- A: Es wurde keine Änderung zwischen dem Zustand
vor und nach der Sterilisation festgestellt.
- B: Die erforderliche Kraft war nach der Sterilisation etwas
größer.
- C: Die erforderliche Kraft war nach der Sterilisation so stark
erhöht,
dass die Betätigung
des Endoskops etwas erschwert war.
- D: Die erforderliche Kraft war nach der Sterilisation so deutlich
erhöht,
dass die Betätigung
des Endoskops beträchtlich
erschwert war.
-
Die
Sterilisationsbehandlung (Desinfektionsbehandlung) wurde unter Verwendung
folgender chemischer Substanzen durchgeführt.
-
Jedes
Endoskop wurde sieben Tage lang bei einer Temperatur von 20°C in eine
0,3 Gew.-%-ige Peressigsäurelösung getaucht.
Zusätzlich
wurde jedes Endoskop sieben Tage lang bei einer Temperatur von 20°C in eine
Lösung
mit einer effektiven Chloridkonzentration von 50 ppm (saure Elektrolytlösung) getaucht.
-
Die
Testergebnisse sind in Tabelle 1 angeführt.
-
-
Wie
aus Tabelle 1 hervorgeht, konnten die Endoskope aller erfindungsgemäßen Beispiele
auch nach Abschluss des Tests problemlos verwendet werden. Somit
hat sich deren ausgezeichnete Haltbarkeit bestätigt.
-
Dagegen
war bei den Endoskopen aller Vergleichsbeispiele die zum Biegen
des flexiblen Rohrs erforderliche Kraft erhöht. Somit hat sich deren vergleichsweise
schlechte Haltbarkeit bestätigt.
Hierfür
wird folgender Grund angenommen: In jedem der Vergleichsbeispiele
1B bis 5B war der Anschlussbereich durch das Hartlot nicht in ausreichendem
Maße verlötet oder
verbunden. In dem Vergleichsbeispiel 6B hatte das Hartlot selbst
eine geringe chemische Beständigkeit,
so dass die chemische Lösung
in das Innere des jeweiligen Endoskops gelangte, was wiederum dazu
führte,
dass das Schmiermittel seine Eigenschaften veränderte und seine Qualität abnahm.
Dies scheint der Hauptgrund für
die in den Vergleichsbeispielen auftretenden Mängel zu sein.
-
Wie
oben beschrieben, ermöglicht
es das erfindungsgemäße Lötverfahren,
Metallbauteile aus korrosionsbeständigem Stahl, die in einem
medizinischen Gerät
verwendet werden, mittels eines Hartlots zu verbinden, das verglichen
mit verschiedenen herkömmlichen
Lötmaterialien
ausgezeichnete chemische Beständigkeit
und Korrosionsbeständigkeit
aufweist. Die Erfindung ist deshalb vorteilhaft auf eine Verbindung
von Metallbauteilen anwendbar, die gegenüber herkömmlichen Verbindungen, in denen
die Metallbauteile mit verschiedenartigen Lötmaterialien (Weichloten) miteinander
verlötet
sind, höhere
chemische Beständigkeit
aufweisen soll.