DE102004039435B4

DE102004039435B4 - Programmgesteuertes Haushaltgerät

Info

Publication number: DE102004039435B4
Application number: DE102004039435A
Authority: DE
Inventors: Frank-Rüdiger Lüdtke; Ingo Schulze
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2004-08-13
Filing date: 2004-08-13
Publication date: 2013-04-18
Anticipated expiration: 2024-08-14
Also published as: DE102004039435A1

Abstract

Programmgesteuertes Haushaltgerät mit einer Eingabeeinrichtung (2) für Bearbeitungsprogramme, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinrichtung (2) wenigstens eine Eingabeposition für eine wählbare Programmzusammenstellung aufweist, die im Gegensatz zum Normalbetrieb der vergleichbaren Programmzusammenstellung für den Nachtbetrieb dadurch geeignet ist, dass dessen Bearbeitungsabläufe besonders im Hinblick auf geräuscharme Betriebsweise eingerichtet sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein programmgesteuertes Haushaltgerät mit einer Eingabeeinrichtung für Bearbeitungsprogramme.
Aus DE 199 08 363 A1 ist ein programmgesteuertes Haushaltgerät bekannt, bei dem über eine Zusatztaste für die Anwahl von besonderen Parametern möglich ist, um ein vorgewähltes Standardprogramm in benutzerspezifischer Weise zu variieren. Auch bei einem solchen Haushaltgerät kann aber der Betrieb in der Nacht stören, wenn die Bewohner des Hauses schlafen wollen; denn die Betriebsgeräusche von Haushaltgeräten sind nicht für den Nachtbetrieb speziell angepasst. Dies kann insbesondere in Mehrparteienhäuser stören, wenn eine Waschmaschine oder eine Geschirrspülmaschine über einer Nachbarwohnung aufgestellt ist. Ihre insbesondere beim Wasserziehen bzw. beim Schleudern abgegebenen Geräusche können in der allgemeinen Stille der Nacht zu Ärgernissen Anlass geben. Als weiterer Stand der Technik wird auf die Veröffentlichungen DE 42 14 188 A1 , DE 40 21 574 A1 , DE 100 44 503 A1 , DE 195 31 656 A1 , DE 196 24 890 A1 und DE 197 38 310 A1 hingewiesen.
Zwar kann mittels einer Startzeitverzögerung die Startzeit der bekannten Wasch- oder Spülmaschine auf einen Zeitpunkt verlegt werden, wenn aufgrund des allgemeinen Schallpegels der Umgebung keine Störung durch Haushaltgeräte-Geräusche mehr zu befürchten ist. Jedoch ist damit nur das halbe Ziel erreicht; denn es gibt ausreichend viele Gründe programmgesteuerte Haushaltgeräte gerade in der Nacht zu betreiben: Ausnutzung preiswerteren Nachtstroms, Weiterbearbeitung des morgens fertig behandelten Wasch- oder Spülguts, usw.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein programmgesteuertes Haushaltgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der Betrieb in der Nacht möglich ist, weil dieses Haushaltgerät eine Betriebsweise ermöglicht, die so wenige Betriebsgeräusche von sich gibt, dass ihr Betrieb auch in der Nacht keine Störungen verursachen muss.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Eingabeeinrichtung wenigstens eine Eingabeposition für eine wählbare Programmzusammenstellung aufweist, die im Gegensatz zum Normalbetrieb der vergleichbaren Programmzusammenstellung insbesondere für den Nachtbetrieb dadurch geeignet ist, dass dessen Bearbeitungsabläufe besonders im Hinblick auf geräuscharme Betriebsweise eingerichtet sind. Für einen Fachmann bedeutet es kein Problem, die Betriebsweise beispielsweise einer Waschmaschine so zu modifizieren, dass ihre Geräuschemission besonders niedrig ist.
Beispielsweise reduziert er Geräusche in der Wasserleitung des Hauses, indem er gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung dem Frischwasserzulauf-Ventil eine Schaltstellung zuweist, in der gegenüber einer Normal-Schaltstellung durch verminderte Zuflussgeschwindigkeit weniger Fließgeräusche verursacht werden.
In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann er beispielsweise die auf den Boden einwirkenden Kräfte einer schleudernden Waschmaschine dadurch vermindern, indem der Elektromotor im Nachtbetrieb mit einer geringeren Drehzahl und/oder in kürzeren Intervallen betrieben wird als in einer vergleichbaren Programmzusammenstellung, die nicht speziell für einen Nachtbetrieb vorgesehen ist.
In einer zum Schleudern geeigneten Trommelwaschmaschine, die mit einer Einrichtung zum Begrenzen der Unwucht während eines Schleuderganges ausgestattet ist, kann die Einrichtung zum Begrenzen der Unwucht in der Programmzusammenstellung für den Nachtbetrieb in besonders vorteilhafter Weise auf reduzierte Unwuchtgrenzwerte eingestellt sein. Dadurch werden gegebenenfalls Schleuderprogramme vermieden, die aufgrund erhöhter zugelassener Unwuchten eine starke Geräuschentwicklung bedingen.
Von besonders großem Vorteil für die nächtliche Geräuschentwicklung könnte eine Weiterbildung der Erfindung sein, bei der in der Programmzusammenstellung für Nachtbetrieb ein Zwischenschleuderablauf vorgesehen ist, bei dem die Unwuchtgrenzwerte niedriger und das Schleuderprofil mit sanfteren Anlaufphasen eingestellt sind als bei einer vergleichbaren Programmzusammenstellung, die nicht speziell für einen Nachtbetrieb vorgesehen ist. Auch sanfte Anlaufphasen reduzieren die Geräuschentwicklung, weil die Antriebmotoren dann in einer weniger unsymmetrischen Bestromung laufen und weniger Brummen verursachen.
Wenn ein Haushaltgerät mit einer Eingabevorrichtung zur Startzeitvorwahl für einen Programmbeginn ausgestattet ist, kann es von besonderem Vorteil sein, dass beim Betätigen der Eingabeposition für einen Nachtbetrieb automatisch die Eingabevorrichtung zur Startzeitvorwahl aktiviert wird. Dadurch ist der Benutzer automatisch auf den späteren Beginn des Nachtbetriebs aufmerksam gemacht und kann evtl. noch weitere Maßnahmen treffen, um beispielsweise zum Betrieb der Haushaltgerätes den später einsetzenden Nachttarif für die Stromversorgung zu nutzen.
Vorteilhafterweise sollte bei einem programmgesteuerten Haushaltgerät gemäß der Erfindung die Eingabeeinrichtung eine Betätigungshandhabe aufweisen, durch die für eine gewählte Programmzusammenstellung die Nachtbetriebs-Version aufrufbar ist. Auf diese Weise kann der Benutzer eines erfindungsgemäß ausgestatteten Haushaltgerätes auf einfache Weise eine solche Betriebsweise vorwählen und muss nicht in umständlicher Weise einzelne Parameter besonders auf den Nachtbetrieb anpassen. Dazu fehlt es ihm regelmäßig an den nötigen Kenntnissen und außerdem sind selten alle erforderlichen Parameter für den benutzenden Kunden zugänglich.
Die angegebenen Maßnahmen führen zwar meistens zur Verlängerung von Betriebsprogrammen der betreffenden Haushaltgeräte. Dies ist jedoch im genügend langen Zeitraum der Nacht meistens weniger lästig; denn das vorgewählte Programm muss selten früher als um 6 Uhr morgens beendet sein. Daher kann allen programmgesteuerten Haushaltgeräten zugestanden werden, dass ihre Programme im Nachtbetrieb vielleicht doppelt so lange dauern wie im normalen Tagbetrieb.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung nachstehend erläutert. Es zeigen
1 eine Vorderansicht einer mit einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung ausgerüsteten Haushaltwaschmaschine und
2 eine erfindungsgemäß ausgestaltete Bedienvorrichtung in Detailansicht.
1 zeigt als programmgesteuertes Haushaltgerät eine Waschmaschine 1 von vorne. In deren Vorderfront ist rechts oben neben dem Griff 4 einer Waschmittelschublade eine Bedienblende 2 angeordnet. Weiterhin weist die Waschmaschine 1 unterhalb der Bedienblende 2 eine Fülltür 3 zum Hineingeben der Wäsche auf. In der Bedienblende 2 ist eine Bedienungshandhabe, hier eine Taste 6, angeordnet, durch deren Betätigung der Nachtbetrieb jedem beliebigen Betriebsprogramm zugeordnet werden kann, das mittels dem Drehschalter 5 vorgewählt wurde.
In 2 ist die Bedienblende 2 vergrößert dargestellt, in der zahlreiche Bedienelemente 5 bis 10 sowie zwei Anzeigeeinrichtungen 11, 12 angeordnet sind. Links befindet sich ein Drehschalter 5 für die Auswahl des Betriebsprogramms, um den herum auf der Oberfläche der Bedienblende 2 Betriebsprogramme aufgedruckt sind, die den einzelnen Drehschaltstellungen zugeordnet sind. Mit dem Drehschalter 5 kann auch die Waschmaschine 1 eingeschaltet werden, indem er aus seiner ”Aus”-Stellung gebracht wird.
Die sich rechts anschließenden sieben Druckschalter 6 bis 10 sind von links nach rechts betrachtet: Eine Nachtbetriebstaste 6 zum Zuordnen des Nachtbetriebs zu einem beliebigen, mit dem Drehschalter 5 eingestellten Betriebsprogramm oder einer Auswahl davon, eine Drucktaste 7 zum Einstellen der Schleuderdrehzahl, drei Drucktasten 8 zum Auswählen der optionalen Zusatzbetriebsprogrammfunktionen ”Schnell Waschen”, ”Extraspülen” und ”Knitterschutz”, weiterhin ein Druckschalter 9 zum Öffnen der Fülltür 3 und ein Druckschalter 10 zum sofortigen Starten des eingestellten Betriebsprogramms.
Die Drucktaste 6 kann also nach der Wahl eines normalen Betriebsprogramms gedrückt werden, das am Drehschalter 5 eingestellt wurde. Dann wird das betreffende Betriebsprogramm in hier nicht näher dargestellter Weise modifiziert. Dazu gehört bei einer Wasch- oder Spülmaschine, dass beispielsweise eine Schaltstellung des elektrisch steuerbaren Ventils für die Zufuhr von Wasser aus einem Hauswassernetz angesteuert wird, in der gegenüber einer Normal-Schaltstellung durch verminderte Zuflussgeschwindigkeit weniger Fließgeräusche verursacht werden. Ebenso kann ein Elektromotor, der die Wäschetrommel oder die Umwälzpumpe antreibt, im Nachtbetrieb mit einer geringeren Drehzahl und/oder in kürzeren Intervallen betrieben werden als in einer vergleichbaren Programmzusammenstellung, die nicht speziell für einen Nachtbetrieb vorgesehen ist.
Bei einer zum Schleudern geeigneten Trommelwaschmaschine, die mit einer Einrichtung zum Begrenzen der Unwucht während eines Schleuderganges ausgestattet ist, könnte die Zuordnung des Nachtbetriebs bedeuten, die Einrichtung zum Begrenzen der Unwucht in der Programmzusammenstellung für den Nachtbetrieb auf reduzierte Unwuchtgrenzwerte einzustellen. In einer solchen Waschmaschine, in deren Programmzusammenstellung für Nachtbetrieb ein Zwischenschleuderablauf vorgesehen ist, werden die Unwuchtgrenzwerte niedriger und das Schleuderprofil mit sanfteren Anlaufphasen eingestellt sein als bei einer vergleichbaren Programmzusammenstellung, die nicht speziell für einen Nachtbetrieb vorgesehen ist.
Hier nicht aufgeführte Maßnahmen, die ebenfalls der Geräuschminimierung dienen können und vielleicht lediglich Verlängerungen des Betriebsprogramms erfordern oder die Effektivität der Behandlung des Wasch- oder Spülgutes nur geringfügig beeinflussen, sollen ebenfalls unter die Erfindung fallen. Dies können beispielsweise das Auslassen von Zwischenspül- oder schleudergängen sein, leisere Trommelreversierungen, Verminderung der Zahl oder Abflachung der Schleuderläufe. Von besonderem Vorteil könnte es auch sein, wenn bestimmte Programmteile, die stärkere Geräusche verursachen, in die Zeit nach der Nachtruhe verlegt werden. Beispielsweise könnte der lautstarke Endschleuderhochlauf einer Waschmaschine nach Ende der Nachtruhe eingeschaltet werden. Dazu wäre von besonderem Vorteil, wenn der beruhigte Programmlauf so angeboten würde, dass der ruhige Teil des Programmablaufes in die Zeit der Nachtruhe und der lautstärkere Teil des Programmablaufes in die Zeit nach der Nachtruhe fällt. Mit einer eingebauten Echtzeit sind dazu mehrere Variationen möglich, mit denen man die tatsächliche Nachtzeit erkennen und eine definierte Programmendezeit hinterlegen kann. Durch geeignete Gestaltung der Eingabeeinrichtung kann dem benutzenden Kunden auch die Möglichkeit eingeräumt werden, eine frei definierbare Nachtruhezeit individuell festzulegen. Über eine Kalenderfunktion ist auch eine tageweise Definition der Nachtruhezeit möglich, z. B. am Wochenende abweichend von Nächten zwischen Werktagen.
So kann bei programmgesteuerten Haushaltgeräten, die mit einer Eingabevorrichtung zur Startzeitvorwahl für einen Programmbeginn eingerichtet sind, beim Betätigen der Eingabeposition für einen Nachtbetrieb automatisch die Eingabevorrichtung zur Startzeitvorwahl (bzw. Programmendezeit) aktiviert werden. Dann kann beispielsweise in dem Anzeigedisplay 11 automatisch eine von einer Echtzeituhr her voreingestellte Startzeit oder Programmendezeit angezeigt werden, die mittels derselben Taste 6 vor- und/oder zurückgestellt werden kann. Beim Anzeigen und Auswählen der Programmendezeit würde die Programmeinrichtung nach der Eingabe des Betriebsprogramms und der Nachtwahl automatisch die erforderliche Dauer des modifizierten Betriebsprogramms errechnen und vom Zeitpunkt der Eingabe an berechnet anzeigen. Die Fortschaltung durch die Taste 6 kann dann in einheitlichen Schritten geschehen, z. B. in Minuten-, 10-Minuten- oder 30-Minuten-Schritten.

Claims

Programmgesteuertes Haushaltgerät mit einer Eingabeeinrichtung (2) für Bearbeitungsprogramme, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinrichtung (2) wenigstens eine Eingabeposition für eine wählbare Programmzusammenstellung aufweist, die im Gegensatz zum Normalbetrieb der vergleichbaren Programmzusammenstellung für den Nachtbetrieb dadurch geeignet ist, dass dessen Bearbeitungsabläufe besonders im Hinblick auf geräuscharme Betriebsweise eingerichtet sind.
Haushaltgerät nach Anspruch 1 mit einem elektrisch steuerbaren Ventil für die Zufuhr von Wasser aus einem Hauswassernetz, dadurch gekennzeichnet, dass des Ventil eine Schaltstellung aufweist, in der gegenüber einer Normal-Schaltstellung durch verminderte Zuflussgeschwindigkeit weniger Fließgeräusche verursacht werden.
Haushaltgerät nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Elektromotor, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor im Nachtbetrieb mit einer geringeren Drehzahl und/oder in kürzeren Intervallen betrieben wird als in einer vergleichbaren Programmzusammenstellung, die nicht speziell für einen Nachtbetrieb vorgesehen ist.
Haushaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in Form einer zum Schleudern geeignete Trommelwaschmaschine, die mit einer Einrichtung zum Begrenzen der Unwucht während eines Schleuderganges ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Begrenzen der Unwucht in der Programmzusammenstellung für den Nachtbetrieb auf reduzierte Unwuchtgrenzwerte eingestellt ist.
Haushaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Programmzusammenstellung für Nachtbetrieb ein Zwischenschleuderablauf vorgesehen ist, bei dem die Unwuchtgrenzwerte niedriger und das Schleuderprofil mit sanfteren Anlaufphasen eingestellt sind als bei einer vergleichbaren Programmzusammenstellung, die nicht speziell für einen Nachtbetrieb vorgesehen ist.
Haushaltgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einer Eingabevorrichtung zur Startzeitvorwahl für einen Programmbeginn, dadurch gekennzeichnet dass beim Betätigen der Eingabeposition für einen Nachtbetrieb automatisch die Eingabevorrichtung (6) zur Startzeitvorwahl aktiviert wird.
Haushaltgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinrichtung (2) eine Betätigungshandhabe (6) aufweist, durch die für eine gewählte Programmzusammenstellung die Nachtbetriebs-Version aufrufbar ist.