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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Herstellung
von Kohlenwasserstoffen beinhaltenden Ölen, eine ein Verölungsmodul aufweisende
Vorrichtung für
dieses Verfahren, ein Verfahren zur Erzeugung von elektrischer,
kinetischer und/oder potenzieller Energie, ein Verfahren zur Herstellung
eines chemischen Erzeugnisses, ein aus diesem Verfahren erhältliches
chemisches Erzeugnis, auf diesem chemischen Erzeugnis mindestens
teilweise basierende oder diese beinhaltende Güter, ein Verfahren zum Transport
von Sachen oder zur Beförderung
von Personen sowie die Verwendung eines der vorstehend beschriebenen
Verfahren oder der vorstehend beschriebenen Vorrichtung in einer
nachhaltigen Energiewirtschaft oder zur Verringerung des Entstehens
von Treibhausgasen.
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Nicht
zuletzt wegen der zunehmend geringer werdenden Erdölvorkommnisse
und auf Grund des auf der Verbrennung fossiler Brennstoffe basierenden
Treibhauseffekts besteht allgemein weltweit ein hoher Bedarf an
auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden Energiequellen. Zur Verbreitung
und Durchsetzung dieser auf nachwachsenden Rohstoffen basierenden
Energiequellen kommt der Wirtschaftlichkeit der Verfügbarkeit
dieser Energiequellen eine maßgebliche
Bedeutung zu. Ein Aspekt der wirtschaftlichen Verfügbarkeit
bilden die Herstellungskosten, die gegenüber vergleichbaren Erdölprodukten
zumindest wettbewerbsfähig
sein müssen, oder
diese gar unterbieten. Weiterhin ist es für die wirtschaftliche Verfügbarkeit
vorteilhaft, wenn die Bereitstellung der auf nachwachsenden Rohstoffen
basierenden Energiequelle möglichst
unbürokratisch und
ohne übermäßig hohe
Anfangsinvestitionen in Gerätschaften
bereitgestellt werden kann. Ein anderes Gebot der Wirtschaftlichkeit
betrifft die Nachhaltigkeit. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, dass
in einer Reihe von Arbeitsgängen
anfallende, so genannte „Ab fallprodukte", einen so genannten „Werkstoff" für auf nachwachsenden
Rohstoffen basierende Energien darstellten.
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Aus
der Abfallwirtschaft sind eine Reihe von Schriften bekannt, in denen
beispielsweise Alt- oder Abfallgrundstoffe durch pyrolytische Verfahren,
meist unter sehr hohen Temperaturen und unter Einsatz geeigneter
Feststoffkatalysatoren, zu Produkten verarbeitet werden, die im
Vergleich zu den Alt- oder Abfallgrundstoffen geringere Molekulargewichte
aufweisen. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise
DE 44 35 238 A1 ,
DE 196 23 528 A1 ,
DE 693 26 527 T2 ,
DE 44 23 394 C1 ,
DE 44 12 941 A1 ,
DE 43 11 034 A1 sowie
DE 198 09 717 A1 zu
nennen.
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Auf
dem Gebiet der Erzeugung von Brennstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen
sind jedoch nur wenige pyrolytische Verfahren bekannt. So offenbart
DE 102 15 679 A1 eine
direkte thermochemische Umwandlung von hochmolekularen organischen Substanzen
in niedrigviskose flüssige
Brennstoffe, wobei durch Schockerwärmung der eingesetzten Biomasse
in Kombination mit einer Kreislaufführung einer schwer flüchtigen
Produktphase eine brennbare, niedrigviskose Flüssigkeit erhalten wird. Nachteilig an
diesem Verfahren ist, dass naheliegende und technische übliche Maßnahmen
zur Verweilzeitsteuerung für
dieses Verfahren nicht ausreichend sind. Außerdem wird das in
DE 102 15 679 A1 beschriebene
Verfahren bei einem Druck von 80 bar durchgeführt, so dass der Reaktor speziell
für derart
hohe Drücke
ausgelegt sein muss. Eine Verwendung eines solchen Reaktors in beispielsweise
mobilen Anlagen zur Erzeugung von Brennstoffen aus nachwachsenden
Rohstoffen ist daher nicht unproblematisch.
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Ferner
offenbart
DE 100 49
277 A1 ein Verfahren zur katalytischen Erzeugung von Dieselöl und Benzinen
aus kohlenwasserstoffhaltigen Abfällen und Ölen wie Holz, wobei ein Feststoffkatalysator
auf Natrium-Aluminiumsilicat-Basis ver wendet wird. Dieses Verfahren
ist zum einen deshalb nachteilig, weil Festteilchen, unter die auch
Feststoffkatalysatorteile fallen, auf Grund der durch diese Feststoffe
bedingten Verstopfungsgefahr und der damit verbundenen Häufigkeit
von Stillstandszeiten einer Verölungsanlage
für einen
dauerhaften, kontinuierlichen und damit wirtschaftlichen Betrieb
einer Verölungsanlage
nachteilig sind. Aus der einen Zusatz zu
DE 100 49 377 A1 bildenden
Anmeldung
DE 101 11
765 A1 ist zu entnehmen, dass bei diesem Verfahren überwiegend Katalysatorreste
zurückbleiben,
die nicht regeneriert werden können.
Vielmehr müssen
derartige Katalysatorreste durch aufwendige Verfahren durch Abbrennung
gereinigt und, da eine solche Reinigung in der Regel nur einmal
möglich
ist, letztendlich entsorgt werden.
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Allgemeine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Beitrag zur Lösung der
sich aus dem Stand der Technik ergebenden Aufgaben zu leisten und
die sich aus dem Stand der Technik ergebenden Nachteile zu überwinden
helfen.
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Insbesondere
liegt eine erfindungsgemäße Aufgabe
darin, ein Verfahren zur Verölung
von nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung zu stellen, dass effizient,
nachhaltig und wirtschaftlich betrieben werden kann. Dabei sollten
die durch dieses Verfahren erhältlichen
Brennstoffe möglichst
weniger karzinogen sein und bei einer Verbrennung in einem Verbrennungsmotor
einen möglichst
hohen Zylinderdruck gewährleisten.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe liegt
darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereit zu stellen, die
in möglichst
kleinen und dezentralen Einheiten betrieben werden kann.
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Ferner
liegt eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, die einen Betrieb mit möglichst
geringen Stillstandszeiten erlaubt.
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Zudem
liegt eine erfindungsgemäße Aufgabe
darin, einen Beitrag zu einem nachhaltigeren und weniger auf fossilen
Brennstoffen basierenden Energiekonzept zu leisten.
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Eine
erfindungsgemäße Aufgabe
liegt auch darin, einen Beitrag zur Beförderung des Strukturwandels
in der Land- oder Forstwirtschaft zu leisten.
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Einen
Beitrag zur Lösung
der vorstehenden Aufgaben leistet ein Verfahren zur Herstellung
von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen, bei dem eine einen Zucker
und/oder ein Zuckerderivat beinhaltende Eduktmasse thermisch gespalten
wird, umfassend
- – einem Reaktionsschritt, in
dem die Eduktmasse mit einem Kontaktöl, welches einen vorzugsweise nach
DIN EN 60751 bestimmten Siedebeginn von mindestens 200°C, vorzugsweise
von mindestens 250°C,
noch mehr bevorzugt von mindestens 300°C, darüber hinaus bevorzugt von mindestens 325°C und am
meisten bevorzugt von mindestens 350°C bei einem Druck von 1013 mbar
aufweist, unter Bildung einer Reaktionsphase bei einer Reaktionstemperatur
im Bereich von 200 bis 600°C, vorzugsweise
im Bereich von 250 bis 550°C,
besonders bevorzugt im Bereich von 300 bis 500°C und am meisten bevorzugt in
einem Bereich von 350 bis 450°C
und einem absoluten Druck in einem Bereich von 0,1 bis 50 bar, vorzugsweise
in einem Bereich von 0,5 bar bis 25 bar, noch mehr bevorzugt in
einem Bereich von 0,75 bar bis 10 bar, darüber hinaus bevorzugt in einem
Bereich von 0,9 bar bis 1,5 bar und am meisten bevorzugt bei Atmosphärendruck
in Kontakt gebracht wird, sowie
- – einen
Aufarbeitungsschritt, in dem die Reaktionsphase in einen Leichtsiedeteil
und einen Schwerseideteil aufgetrennt wird,
wobei zumindest
ein Teil des Schwersiederteils als Kontaktöl in den Reaktionsschritt zurückgeführt wird.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass das in
DE 102 15 679 A1 beschriebene Verfahren zur
thermochemischen Umwandlung hochmolekularer organischer Substanzen
in niedrigviskose flüssige
Brennstoffe auch unter Drücken
von maximal 50 bar bis hinab zu 0,1 bar, besonders bevorzugt jedoch
unter Atmosphärendruck
(etwa 1013 mbar) durchgeführt
werden kann.
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Unter „Schwersieder" im Sinne der vorliegenden
Erfindung werden Verbindungen verstanden, die bei Atmosphärendruck
(d. h. 1013 mbar) einen Siedepunkt, oder bei einem Siedebereich
einen Siedebeginn von mindestens 200°C, vorzugsweise mindestens 250°C, besonders
bevorzugt mindestens 300°C,
darüber
hinaus bevorzugt mindestens 325°C und
am meisten bevorzugt mindestens 350°C aufweisen. Dementsprechend
werden als „Leichtsieder" vorzugsweise Verbindungen
verstanden, die bei Atmosphärendruck
einen Siedepunkt bzw. einen Siedebereich von höchstens 200°C, vorzugsweise von höchstens
250°C, noch
mehr bevorzugt höchstens 300°C, darüber hinaus
bevorzugt höchstens
325°C und
am meisten bevorzugt höchstens
350°C aufweisen.
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Bei
den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlichen,
Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen handelt es sich vorzugsweise
um Kraftstoffe, die bei Raumtemperatur flüssig sind und besonders bevorzugt
einen Cetanindex nach EN 590 von mindestens 46, vorzugsweise mindestens
48, besonders bevorzugt mindestens 50 und am meisten bevorzugt 54
aufweisen. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte
Kohlenwasserstoffe beinhaltende Öle sind
Petroleum, Diesel, Heizöl,
Benzin oder Mischungen von mindestens zwei daraus, wobei Diesel
am meisten bevorzugt ist. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlichen,
Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Öle einen durch OENORM 12916
bestimmten Gehalt an aromatischen Kohlenwasserstoffen von höchstens 50
Gew.-%, besonders bevorzugt höchstens
25 Gew.-%, noch mehr bevorzugt höchstens
10 Gew.-%, darüber
hinaus bevorzugt höchstens
5 Gew.-%, darüber
hinaus noch mehr bevorzugt höchstens
100 ppm und am meisten bevorzugt höchstens 1 ppm aromatische Kohlenwasserstoffe aufweisen.
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Vorzugsweise
liegt in dem erfindungsgemäßen Verfahren
der Anteil der Eduktmasse an der Reaktionsphase im Bereich von 5
bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Bereich von 10 bis 70 Gew.-%,
noch mehr bevorzugt in einem Bereich von 20 bis 60 Gew.-% und am
meisten bevorzugt in einem Bereich von 25 bis 40 Gew.-%, jeweils
bezogen auf die Gesamtmasse der Reaktionsphase.
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Als
Zucker oder Zuckerderivate kommen alle dem Fachmann bekannten synthetischen
oder in der Natur vorkommenden Zuckerverbindungen in Betracht. Unter
den erfindungsgemäßen Begriff
Zucker und/oder Zuckerderivat fallen sowohl Mono-, Di-, Try-, Tetra-,
Penta-, Oligo- oder Polyzucker. Dieses gilt unabhängig davon,
ob diese Zucker zyklisch, linear, verzweigt oder vernetzt sind.
Als Zuckerderivate kommen alle aus Zuckern gebildeten chemischen Umsetzungsprodukte
in Betracht. Hierunter fallen beispielsweise Zuckerester, Zuckeralkohole,
Zuckertyole, Zuckerphosphate, Zuckersalze, Zuckereiweißverbindungen
und dergleichen mehr. Die vorstehend genannte Zucker bzw. Zuckerderivate
können
aufgebaut sein aus Saccharose, Manose, Laktose, Gluckse, Dextrose
oder Kombinationen aus mindestens zwei davon. Beispiele für zyklische
Zucker sind Zyklodextrine.
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Beispiele
für lineare
Zucker sind Stärke
und Stärkederivate.
Beispiele für
verzweigte Zucker sind Cellulosen. Beispiele für vernetzte Zucker sind beispielsweise
aus linearen Zuckern oder verzweigten Zuckern durch Vernetzungsreaktionen
gewonnene Netzwerke, wie sie unter anderem bei der Papier-, Pappe-
oder Kartonherstellung anfallen.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, dass die Eduktmasse mindestens 5 Gew.-%, bevorzugt mindestens
10 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 15 Gew.-% sowie darüber hinaus
bevorzugt mindestens 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Eduktmasse,
Zucker und/oder ein Zuckerderivat beinhaltet. Neben diesen Zuckern
und/oder Zuckerderivaten kann die Eduktmasse Begleitstoffe beinhalten.
Hierbei handelt es sich neben anderen organischen Verbindungen wie
Eiweißen
und dergleichen oftmals um Wasser.
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Zudem
ist es in dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt, dass die Eduktmasse einen Wassergehalt im Bereich von
0,001 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 25 Gew.-%, besonders
bevorzugt im Bereich von 1 bis 20 Gew.-% und darüber hinaus bevorzugt im Bereich
von 5 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Eduktmasse, aufweist.
Gewisse Wassermengen sind in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft,
da diese zum einen die Rührbarkeit
der Eduktmasse verbessern und zum anderen weniger öllösliche,
aber dafür
um so mehr wasserlösliche
Bestandteile, insbesondere Feststoffe, während des Reaktionsschritts
und der darauf folgenden Aufarbeitung aus dem Kohlenwasserstoffe
beinhaltenden Öl
austragen helfen und somit zu einer Verbesserung der Produktqualität dieses Öls führen können.
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Ferner
ist es in dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt, dass die im Reaktionsschritt eingesetzte Eduktmasse zu
mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 20 Gew.-% und darüber hinaus
bevorzugt mindestens 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Eduktmasse,
Teilchen mit einer Teilchengröße im Bereich
von 0,001 bis 50 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 40 mm,
besonders bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 20 mm und darüber hinaus
bevorzugt im Bereich von 1 bis 10 mm aufweist. Die vorstehend genannten
Teilchengrößen können durch
Siebanalyse bestimmt werden. Die vorstehende Auswahl an Teilchengrößen ermöglicht zum
einen die Bereitstellung einer homogenen Eduktmasse, die zu einer
in geeigneter Weise rührfähigen Reaktionsphase
führt.
Eine derartige Reaktionsphase trägt
zu einem möglichst
gleichmäßigen Verlauf
des Reaktionsschritts bei, in dem insbesondere keine unerwünschten
Siedeverzüge
auftreten.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt,
dass die Eduktmasse vor dem in Kontaktbringen mit dem Kontaktöl auf eine
Temperatur von mehr als 40°C,
vorzugsweise mehr als 50°C
und besonders bevorzugt mehr als 80°C gebracht wird, wobei eine
Temperatur von 150°C,
besonders bevorzugt von 125°C
und am meisten bevorzugt von 100°C
nicht überschritten werden
sollte. Vorteilhaft an dieser Maßnahme ist, dass zum einen
durch diese Maßnahme
der Wassergehalt in der Eduktmasse geregelt werden kann. Zum anderen
wird durch das in Kontaktbringen von vorgewärmter Eduktmasse mit dem Kontaktöl bzw. dem eingesetzten
Schwersiederteil eine möglichst
schnelle und gleichmäßige Umsetzung
erreicht wird, da die Temperatur der Reaktionsphase nicht durch
deutlich kühlere
Eduktmasse in den Bereichen, in denen die Eduktmasse eingespeist
wird, unter die für
die Herstellung von Kohlenwasserstoffen beinhaltenden Ölen zu niedrigen
Reaktionstemperaturen abfällt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es bevorzugt, dass die Eduktmasse mindestens ein pflanzliches landwirtschaftliches
Produkt beinhaltend den Zucker und oder das Zuckerderivat aufweist.
Dieses Produkt bildet vorzugsweise den Hauptanteil der Eduktmasse.
Als pflanzliches landwirtschaftliches Produkt kommen alle dem Fachmann
geläufigen
in der Landwirt schaft eingesetzten Pflanzen in Betracht. Hierbei sind
Stroh, Heu und Feldfrüchte
bevorzugt. Stroh, Heu und Feldfrüchte
stellen für
sich jeweils bevorzugte Ausführungsformen
dar. Als Stroh kommen insbesondere bei der Getreideernte anfallende
Halme, Reisstroh oder Maishalme in Betracht. Weiterhin kann Stroh
aus Schilf-, Raps-, Soja-, Zuckerrohrhalmen oder Bambus erhalten
werden. Als Heu kommen sämtliche
in der Landwirtschaft anfallende Wiesenschnitte in Betracht. So
können
beispielsweise auf Wiesen, Stilllegungsflächen, Deichen, Fußballfeldern,
Straßenböschungen
und Gärten
gewonnene Schnitte als Heut verwendet werden. Als Feldfrüchte kommen
Futterrüben,
Zuckerrüben,
Steckrüben, Stoppelrüben, Schwarzwurz,
Karotten, Senfkraut, Futterrüben,
Kartoffeln, Mais, Getreide wie Gerste, Weizen, Hafer, Raps, Erbsen,
Bohnen, Soja, Reis oder Zuckerrohr in Frage, wobei Futterrüben besonders
bevorzugt sind. Jedes der für
Stroh, Heu oder Feldfrüchte
vorstehend genannten Beispiele stellt für sich eine bevorzugte Ausführungsform
dar und kann somit eine Hauptkomponente der Eduktmasse bilden.
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Neben
den vorstehend genannten landwirtschaftlichen Produkten kann in
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch Holz oder
Laub als Eduktmasse oder als Bestandteil der Eduktmasse eingesetzt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Eduktmasse weniger als zwei, bevorzugt weniger als fünf besonders
bevorzugt weniger als zehn oder auch weniger als 15 Stunden vor
dem Reaktionsschritt geerntet. Dieses kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass sich der Reaktionsschritt direkt an den Ernteschritt
anschließt,
wobei gegebenenfalls zwischen dem Ernteschritt und dem Reaktionsschritt
noch ein Konfektionierungsschritt erfolgt, in dem das geerntete
landwirtschaftliche Produkt für
den Reaktionsschritt aufbereitet wird, in dem es beispielsweise
auf die richtige Größe und den
geeigneten Wassergehalt gebracht wird. Der Ernteschritt kann gleichfalls
mit einem oder mehreren Bestellungsvorgängen kombiniert sein. Als Bestellungsvorgang
ist ins besondere eine den Bodenverhältnissen angepasste Fruchtfolge
bevorzugt. In diesem Zusammenhang ist eine Fruchtfolge besonders
bevorzugt, in der zunächst Getreide,
vorzugsweise Gerste oder Sojabohnen, angebaut und in einem Ernteschritt,
vorzugsweise im Sommer geerntet werden und in dem Reaktionsschritt
verölt
werden. Auf das Getreide folgen dann Rüben als Feldfrucht, wobei Steckrüben oder
Stoppelrüben
besonders bevorzugt sind. Die Rüben
werden bevorzugt im Herbst desselben Jahres geerntet und verölt. Im folgenden
Frühjahr
können
auf dem selben Feld, auf dem zunächst
Getreide und dann Rüben
angebaut wurden, im Frühjahr
Futterrüben angebaut
werden, die im Herbst geerntet und verölt werden können. Eine andere erfindungsgemäß bevorzugte
Fruchtfolge sieht vor, dass zunächst
Zuckerrohr angebaut wird und direkt anschließend an die Ernte des Zuckerrohrs
Futterrüben
angebaut werden. Bei der Ernte von Zuckerrohr bzw. Zuckerrüben ist
es bevorzugt, dass in dem der Reaktion vorgelagerten Konfektionierungsschritt
das Zuckerrohr oder die Zuckerrüben
zunächst
in Zuckersaft, der gegebenenfalls aufkonzentriert an die Zuckerverarbeitung weitergeleitet
werden kann und Trester aufgeschlossen werden. Der so gewonnene
Trester kann in dem auf den Konfektionierungsschritt folgenden Reaktionsschritt
der Verölung
zugeführt
werden. Es ist jedoch gleichfalls möglich, den Zuckersaft ebenfalls der
Verölung
zuzuführen.
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Im
Hinblick auf das im Reaktionsschritt eingesetzte Kontaktöl ist es
bevorzugt, dass dieses mindestens 1 Gew.-%, bevorzugt mindestens
zehn Gewichtsprozent, besonders bevorzugt mindestens 40 Gew.-% und
darüber
hinaus bevorzugt mindestens 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Kontaktöl, eines C30- bis C80-, vorzugsweise
einen C40- bis C70-
und besonders bevorzugt einen C50- bis C65-Kohlenwasserstoffes
beinhaltet. Diese Kohlenwasserstoffe weisen vorzugsweise mindestens
10 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 50 Gew.-% und darüber hinaus bevorzugt
mindestens 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Kohlenwasserstoff,
unverzweigte Kohlenwasserstoffmoleküle auf.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es bevorzugt, dass das Kontaktöl vor dem in Kontakt bringen
mit der Eduktmasse auf eine Temperatur von mehr als 100°C, vorzugsweise
mehr als 200°C
und besonders bevorzugt mehr als 300°C gebracht wird. Besonders bevorzugt
ist es, dass das Kontaktöl
auf mindestens 70 %, bevorzugt mindestens 85 % und besonders bevorzugt
mindestens 95 % der in °C
ausgedrückten Reaktionstemperatur
vorgewärmt
wird. Auf diese Weise wird durch das in Kontaktbringen von vorgewärmtem Kontaktöl mit der
vorteilhafterweise ebenfalls vorgewärmten Eduktmasse eine möglichst schnelle
und gleichmäßige Umsetzung
erreicht wird.
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In
einer anderen besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
basiert das Kontaktöl
zu mindestens 50 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 75 Gew.-%,
noch mehr bevorzugt zu mindestens 99 Gew.-% und am meisten bevorzugt
zu mindestens 99,9 Gew.-% auf dem Schwersiederteil, der, vorzugsweise
nach dem Abtrennen von Feststoffen (siehe nachfolgende Ausführungen)
in den Reaktionsschritt zurückgeführt wird.
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Weiterhin
ist es in dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt, dass die Reaktionsphase weniger als 0,05 Gew.-%, vorzugsweise
weniger als 0,1 Gew.-% und besonders bevorzugt weniger als 1 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die Eduktmasse einen Feststoffkatalysator aufweist.
Bei diesem Feststoffkatalysator handelt es sich vorzugsweise um
ein Katalysatormolekularsieb aus Natriumsilicat. Möglichst geringe
Mengen an Katalysator und insbesondere eine Feststoffkatalysatorfreiheit
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist für
einen möglichst
reibungslosen und dauerhaften kontinuierlichen Betrieb des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorteilhaft.
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Das
Auftrennen der im Reaktionsschritt erhaltenen Reaktionsphase in
einen Leichtsiederteil und einen Schwersiederteil erfolgt vorzugsweise
dadurch, dass zunächst
die in der Reaktionsphase unter den Druck- und Temperaturbedingungen
der Reaktionsphase gebildete flüssige
Phase, welche hauptsächlich
Schwersieder umfasst, abgetrennt wird, wobei im Falle einer kontinuierlichen
Betriebsweise diese Abtrennung vorzugsweise durch Überlaufventile
erfolgt. Außerdem
wird die in der Reaktionsphase unter den Druck- und Temperaturbedingungen
der Reaktionsphase gasförmige
Phase des Reaktors, welche neben Wasserdampf und den bei der thermischen
Spaltung der hochmolekularen Verbindungen der Eduktmasse gebildeten
gasförmigen Spaltprodukte
auch die unter den Druck- und Temperaturbedingungen der Reaktionsphase
dampfförmigen Öle sowie
von der Gasphase mitgerissene Öltropfen
umfasst, in einen ersten Abkühlbereich
geführt,
in dem diese dampfförmige
Phase um etwa 10 bis 100°C,
vorzugsweise etwa 20 bis 80°C,
noch mehr bevorzugt etwa 30 bis 70°C und am meisten bevorzugt um
etwa 50°C
abgekühlt
wird, wobei dieses Abkühlen
vorzugsweise mittels Wärmeaustauscher
erfolgt. Beim Abkühlen
kondensieren die in der gasförmigen
Phase enthaltenen Schwersieder.
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In
einer geeigneten ersten Abscheidevorrichtung, vorzugsweise in einem
Zyklon, werden dann die kondensierten Schwersieder von der nach
dem Abkühlen
noch vorliegenden, gasförmigen
Phase, welche die Leichtsieder umfasst, getrennt. Die kondensierten
Schwersieder werden anschließend
vorzugsweise mit der aus der Reaktionsphase abgetrennten, unter
den Druck- und Temperaturbedingungen der Reaktionsphase flüssigen Phase
kombiniert, welche ebenfalls Schwersieder umfasst.
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Die
Schwersieder werden dann in einem weiteren Verfahrensschritt einer
Feststoffabtrennungsvorrichtung zugeführt und, nachdem sie von Feststoffen
befreit worden sind, anschließend
gegebenenfalls in einem Schwersiedertank als „Schwersiederpuffer" gelagert. Aus dem
Schwersiederteil kann dann ein Teil der Schwersieder als Kontaktöl in den Reaktionsraum
zurückgeführt werden.
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Die
in der ersten Abscheidevorrichtung zurückbehaltene gasförmige Phase
wird anschließend vorzugsweise
in einen zweiten Abkühlbereich
geführt,
in dem diese gasförmige
Phase auf eine Temperatur in einem Bereich von 10 bis 100°C, vorzugsweise
von etwa 20 bis 80°C,
noch mehr bevorzugt von etwa 30 bis 70°C und am meisten bevorzugt auf eine
Temperatur von etwa 50°C
abgekühlt
wird, wobei auch in diesem Fall das Abkühlen vorzugsweise durch Wärmeaustauscher
erfolgt.
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Die
in den beiden Wärmeaustauschern
freiwerdende Wärme
kann beispielsweise zum Vorwärmen
des Kontaktöl
oder der Eduktmasse dienen.
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Bei
dem zweiten Abkühlschritt
kondensieren nun die nach dem zweiten Abkühlen flüssigen Leichtsieder aus, welche
dann in einer weiteren Abtrennvorrichtung, vorzugsweise einem weiteren
Zyklon, von nach dem Abkühlen
noch vorhandenen, gasförmigen
Bestandteilen abgetrennt wird. Diese weiteren, noch gasförmigen Bestandteile,
welche unter anderem Methan umfassen, können verbrannt und die freiwerdende
Wärme ebenfalls
zum Vorheizen des Kontaktöls
und/oder der Eduktmasse oder zum Aufheizen des Reaktionsraumes genutzt
werden. Das auf dieses Weise abgetrennte, kondensierte, Kohlenwasserstoffe
und auch Wasser beinhaltende Öl
kann bereits direkt als Biodieselkraftstoff in Verbrennungsmaschinen
eingesetzt werden. Denkbar ist jedoch auch, dieses Produkt noch
weiter aufzutrennen, wobei das in dem Leichtsieder enthaltene Wasser
abgeschieden und anschließend
eine weitere Auftrennung, beispielsweise in einer Destillations- oder
Rektifikationsvorrichtung erfolgt. Das Abtrennen des Wassers von
den Ölbestandteilen
dieser Leichtsiederphase kann auch in einem Separator, etwa einem
Westfalia-Separator, erfolgen, der nicht nur das Abtrennen von Wasser,
sondern auch von noch vorhandenen Feststoffen von der Ölphase ermöglicht.
In einer besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann jedoch auf eine weitere Auftrennung verzichtet und das nach
dem zweiten Abkühlen
erhaltene Kondensationsprodukt, gegebenenfalls nach dem Abtrennen
von Wasser und/oder einer weiteren Reinigung, beispielsweise mittels
Filtration, als Biodieselkraftstoff eingesetzt werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es bevorzugt, dass die Auftrennung in einen Schwersiederanteil und
einen Leichtsiederanteil nicht dadurch erfolgt, dass ein Trägergasstrom
durch die Reaktionsphase geleitet wird, welcher flüchtige Komponenten
aus der Reaktionsphase selektiv aufnimmt.
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Der
im Aufarbeitungsschritt erhaltene Schwersiederteil wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren
zumindest teilweise in den Reaktionsschritt zurückgeführt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann kontinuierlich und diskontinuierlich betrieben werden, wobei
die kontinuierliche Betriebsweise bevorzugt ist.
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Bei
einem diskontinuierlichen Betrieb werden die Eduktmasse und das
Kontaktöl,
bei dem es sich um ein kommerziell erhältliches Öl oder aber um den beim Aufarbeitungsschritt
erhaltenen Schwersiederteil oder eine Mischung aus beiden handeln
kann, unter den vorstehend genannten Druck- und Temperaturbedingungen
in Kontakt gebracht. Dieses geschieht vorzugsweise solange, bis
keine weitere thermische Spaltung der eingesetzten Eduktmasse mehr erfolgt.
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Bei
einer kontinuierlichen Betriebsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren,
nachdem die Reaktion durch in Kontakt bringen eines beispielsweise kommerziell
erhältlichen
Schweröls
als Kontaktöl
mit der Eduktmasse gestartet worden ist (Anfahrreaktionsschritt), über einen
längeren
Zeitraum, vorzugsweise mindestens eine Stunde, besonders bevorzugt mindestens
fünf Stunden
und darüber
hinaus bevorzugt mindestens zehn Stunden, am meisten bevorzugt mindestens
24h be trieben. Dabei wird das Verfahren kontinuierlich durch dauerhaftes
Zuführen
von Eduktmasse und dauerhaftes Zuführen des während des Verfahrens erhaltenen
Schwersiederteils als Kontaktöl
nach Erreichen eines stabilen Zustands, in dem Temperatur und Konzentration
weniger als 20 %, vorzugsweise weniger als 15 % und besonders bevorzugt
weniger als 10 % schwanken, durchgeführt.
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Als
Kontaktöl
für die
Anfahrreaktionsschritt können
grundsätzlich
alle dem Fachmann bekannten Öle
eingesetzt werden, welche den eingangs beschriebenen Siedebeginn
von mindestens 200°C aufweisen.
Vorzugsweise werden als Kontaktöle
solche Öle
eingesetzt, welche frei sind von aromatischen Kohlenwasserstoffen.
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Dabei
ist es insbesondere bei der kontinuierlichen Betriebsweise bevorzugt,
dass zumindest der Teil des im Aufarbeitungsschritt erhaltenen Schwersiederteils,
der als Kontaktöl
in den Reaktionsschritt zurückgeführt wird,
vor der Zurückführen von
Feststoffpartikeln, insbesondere von feinteiligen Feststoffpartikeln
befreit wird. In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, dass das
Kontaktöl
höchstens
20 Gew.-%, vorzugsweise höchstens
10 Gew.-%, noch mehr bevorzugt höchstens
5 Gew.-% und am meistens bevorzugt höchstens 1 Gew.-% an Feststoffpartikeln
mit einer Partikelgröße von weniger
als 50 μm, vorzugsweise
weniger als 25 μm,
noch mehr bevorzugt weniger als 10 μm, darüber hinaus bevorzugt weniger
als 1 μm
und am meisten bevorzugt weniger als 100 nm aufweist.
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Durch
die Befreiung des Schwersiederteils von Feststoffen ist es möglich, dass
erfindungsgemäße Verfahren
nach dem Anfahrschritt über
einen langen Zeitraum zu betreiben, ohne das kommerziell erhältliche
Schweröle
als Kontaktöle
(außer
beim Anfahrreaktionsschritt) zugesetzt werden müssen. Vielmehr ersetzt der
in den Reaktionsschritt zurückgeführte, im
Aufarbeitungsschritt erhaltene Schwersiederteil sukzessive das im
Anfahrreaktionsschritt eingesetzte, gegebenenfalls kommerziell erhältliche Kontaktöl. Während des
kontinuierlichen Verfahrens brauchen demnach außer der Eduktmasse keine weiteren
Zusatzkomponenten zugesetzt werden.
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Dadurch,
dass bei der kontinuierlichen Betriebsweise im Falle einer Abtrennung
von Feststoffen aus dem in den Reaktionsschritt zurückgeführten Schwersiederteil
und der daraus resultierenden Möglichkeit,
dass erfindungsgemäße Verfahren über sehr lange
Zeiträume
von mehreren Stunden kontinuierlich betreiben zu können, das
ursprünglich
im Anfahrschritt eingesetzte Kontaktöl sukzessive durch den im Aufarbeitungsschritt
erhaltenen Schwersiederteil ersetzt wird, basiert in einer besonderen
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
das Kontaktöl
zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 75 Gew.-%, noch
mehr bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-% und am meisten bevorzugt
zu mindestens 99,9 Gew.-% auf dem Schwersiederteil.
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Bei
den Feststoffen, welche von dem in den Reaktionsschritt zurückgeführten Schwersiederteil vor
Rückführung in
den Reaktionsschritt als Kontaktöl
abgetrennt werden, kann es sich zum einen um die in dem Reaktionstemperaturbereich
entstehende Kohlenstoffreste handeln. Außerdem können bedingt durch die den
Zucker in der Eduktmasse begleitenden Begleitstoffe unlösliche,
insbesondere mineralische Bestandteile als Feststoffe im Laufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens
anfallen.
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Diese
Feststoffe können
durch verschiedene, dem Fachmann allgemein bekannte Methoden abgetrennt
werden. Unter diesen Abtrennungsmethoden sind Destillation, Filtration
oder Sedimentation oder mindestens zwei davon bevorzugt, wobei Sedimentation
oder Filtration oder eine Kombination daraus besonders bevorzugt
sind.
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Jede
der vorgenannten Methoden zur Abtrennung des Feststoffes stellt
für sich
eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
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Bei
der Filtration wird der Schwersiedeteil durch ein Sieb oder eine
Membran geleitet. Bevorzugte Siebe oder Membrane weisen eine Maschen- oder
Porengröße im Bereich
von 1 bis 200 μm,
besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 100 μm, darüber hinaus bevorzugt im Bereich
von 20 bis 50 μm
und am meisten bevorzugt von etwa 30 μm. Besonders bevorzugt sind
in diesem Zusammenhang poröse
Filtermassen. Hierzu gehören
keramische Flächenfilter
hoher Chemikalien- und Druckbeständigkeit
in Stein-, Hohlkerzen- oder Plattenform sowie Glasfritten. Um die
Gefahr des Porenverstopfens zu mindern, sind derartige Flächenfilter
vorzugsweise mit einer oberen, feinporigen Filterschicht versehen, während der übrige Teil
grobporig ist (Mehrschichtfilter). Koks, Kunststoffe, Hartgummi,
Tierhäute
sowie gesinterte Metallpulver können
ebenfalls Grundstoffe poröser
Filtermassen sein. Ebenfalls als poröse Filtermassen können auf
pulvermetallurgischem Weg hergestellte Metallfilter eingesetzt werden.
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Als
Sedimentationsmethode kommen insbesondere zwei Unterarten in Betracht.
Zum einen können
die Feststoffteilchen, sofern sie eine höhere Dichte als der Schwersieder
besitzt, durch Absetzen getrennt werden. Besitzen die Feststoffteilchen
eine geringere Dichte als der Schwersiederteil, so schwimmen sie
auf dem Schwersiederteil in einem Ruhebad auf und können von
der Oberfläche
des Schwersiedeteils entfernt werden. Die andere Methode der Sedimentation
beruht auf der Trennung des mindestens einen Feststoffs durch Zentrifugalkräfte. Bei
der Kombination von Filtration und Sedimentation können beispielsweise
in einer mit einem Filter ausgestatteten Zentrifuge die mit mindestens
einem Feststoff verunreinigten Schwersiedeteile durch die Zentrifugalkraft
gegen den Filter geschleudert werden, wobei die Feststoffe auf dem
Filter zurückbleiben
und die Schwersiedeteile durch den Filter dringen und diesen von
den Feststoffen befreit verlas sen. Besonders bevorzugt wird der
Schwersiedeteil von dem mindestens einem Feststoff durch die Verwendung
von so genannten Separatoren (auch Tellerzentrifugen genannt) befreit.
Besonders bevorzugt werden zur Abtrennung der Feststoffe aus dem Schwersiederteil
(und auch zur Abtrennung noch vorhandener Feststoffe im Produktöl) Westfalia-Separatoren
der Firma GEA AG, Bochum, Deutschland, eingesetzt, welche unter
anderem unter der Bezeichnung „minimaXxSeparatoren" vertrieben werden. Weitere
geeignete Separatoren sind diejenigen Separatoren, die in „Grundoperationen
Chemischer Verfahrenstechnik",
Wilhelm R. A. Vauck und Hermann A. Müller, Wiley-VCH-Verlag, 11.
Auflage, 2000, auf den Seiten 233-235 als Tellerzentrifugen genannt
werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Abtrennung von Feststoffen aus dem Schwersiederteil,
welcher als Kontaktöl
in den Reaktionsschritt zurückgeführt wird,
vorzugsweise dadurch, dass zunächst
in einem ersten Abtrennschritt Feststoffe mittels Filtration, besonders
bevorzugt mittels Kantenspaltfilter, wie sie beispielsweise von
der Firma EDAK AG, Dachsen, Deutschland, erhältlich sind, abgetrennt werden,
wobei vorzugsweise Filter mit einer Porengröße von etwa 20 bis 50 μm eingesetzt
werden. Der von Feststoffen bereits teilweise befreite Schwersiederteil
wird anschließend
in einem zweiten Abtrennschritt mittels Separatoren, insbesondere
mittels Westfalia-Separatoren,
von weiteren Feststoffen befreit. Gegebenenfalls kann sich an diesen
zweiten Abtrennschritt noch ein dritter Abtrennschritt anschließen, in
dem der Schwersiederteil beispielsweise auch noch mittels elektrostatischer
Filtration unter Verwendung von Filtrationsanlagen, wie sie beispielsweise
von der Firma FRIESS GmbH, Monheim, Deutschland, mit den Bezeichnungen
Modell D2, Modell D4, Modell D4-1E, Modell D8, Modell D8-1E, Modell
D16 und Modell D16-1E kommerziell erhältlich sind, von weiteren Feststoffen
befreit wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des kontinuierlich betriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das
Abtrennen von Feststoffen aus dem Schwersiederteil dadurch, dass
die Schwersieder, nach dem sie durch die erste Abkühlung der
gasförmigen
Reaktionsphase kondensiert und mit den aus dem Reaktionsraum entnommenen,
flüssigen
Bestandteilen kombiniert wurden, in eine entsprechende Abtrennvorrichtung
geleitet werden. Der nach dem Passieren der Abtrennvorrichtung erhaltene,
von Feststoffen weitgehend befreite Schwersiederteil kann dann beispielsweise
in einem Schwersiedertank als „Schwersiederpuffer" gelagert werden.
Weiterhin ist es in diesem Zusammenhang bevorzugt, dass die Schwersieder,
bevor sie der Abtrennvorrichtung zugeführt werden, auf eine Temperatur
von mindestens 150°C,
vorzugsweise von mindestens 100°C
abgekühlt
werden.
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Die
von Feststoffen befreiten Schwersieder können sowohl direkt, nach dem
sie die Abtrennvorrichtung zur Abtrennung von Feststoffen passiert
haben, teilweise in den Reaktionsraum als Kontaktöl zurückgeführt werden,
denkbar ist auch, aus dem Schwersiedertank, in dem die von Feststoffen
befreiten Schwersieder „gepuffert" werden können, den Schwersiederteil
als Kontaktöl
in den Reaktionsraum zurückzuführen.
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Die
Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wonach mindestens
ein Reaktionsschritt kontinuierlich erfolgt und die Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
in der Teil des Schwersieders dem Reaktionsschritt kontinuierlich
zugeführt
wird, tragen weiterhin dazu bei, dass die in dem Reaktionsschritt
herrschenden Reaktionsbedingungen möglichst konstant gehalten werden. Vorteilhaft
ist hierbei, dass der Teil des Schwersieders dem Reaktionsraum durch
Düsen zugeführt wird.
Auf diese Weise wird, gegebenenfalls unterstützt durch ein Rührwerk,
eine möglichst
schnelle und gleichmäßige Durchmischung der
Eduktmasse und des Kontaktöls
bzw. des zugeführten
Teils des Schwersieders erreicht.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann dieses auch mit mindestens zwei in Reihe geschalteten Reaktions-
und Aufarbeitungsanlagen durchgeführt werden. Dabei wird der
Schwersiederteil, der in der ersten Aufarbeitungseinheit nach Aufarbeitung
der in der ersten Reaktionseinheit erhaltenen Reaktionsphase abgetrennt
und gegebenenfalls von Feststoffen befreit wurde, als Kontaktöl dem Reaktionsschritt in
der zweiten Reaktionseinheit zugeführt. Der Schwersiederteil,
der nach Aufarbeitung der in der zweiten Reaktionseinheit erhaltenen
Reaktionsphase abgetrennt wurde, wird, wie vorstehend beschrieben,
von Feststoffen befreit und kann als Kontaktöl in den Reaktionsschritt der
ersten Reaktionseinheit zurückgeführt werden.
Die in den beiden Aufarbeitungsanlagen erhaltenen Gasphase können einzeln oder
gemeinsam unter Bildung der Leichtsiederphase kondensiert und weiter
aufgearbeitet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist es bevorzugt, das erfindungsgemäße Verfahren in einer in einem
Fahrzeug befindlichen Herstellvorrichtung durchzuführen. Eine
Möglichkeit
hierbei ist es, mindestens Ernteschritt und Reaktionsschritt auf
ein und demselben Fahrzeug durchzuführen. Eine andere Möglichkeit
ist es, den Ernteschritt auf einem getrennten Fahrzeug durchzuführen und
die im Ernteschritt gesammelte Eduktmasse auf ein weiteres Fahrzeug
zu übertragen,
dass eine Herstellvorrichtung aufweist, in der mindestens der Reaktionsschritt
erfolgen kann.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, forstwirtschaftliche
Produkte als landwirtschaftliche Produkte einzusetzen. Forstwirtschaftliche
Produkte sind insbesondere Holz oder Holzabfälle, wie sie beispielsweise
bei der Holzernte durch Zweige und derglei chen oder auch bei der
Weiterverarbeitung des Holzes in Form von Hackschnitzel, Spänen, Schnitzeln
oder Schleifstäuben
anfallen können.
So besteht eine Möglichkeit,
das erfindungsgemäße Verfahren
direkt bei der Holzernte einzusetzen, um beispielsweise Borken, Äste oder
andere nicht weiter verwertbare Holzreste, die bei der Holzernte
anfallen, der Verölung
zuzuführen.
Auch hierbei ist es bevorzugt, eine hierbei in einem Fahrzeug befindliche
Herstellvorrichtung, die mindestens einen Reaktionsschritt aufweist,
vor Ort bei der Holzernte im Wald einzusetzen. Die Holzweiterverarbeitung
kann in holzverarbeitenden Betrieben, wie Sägewerke, Pressspan- oder Laminatplatten
herstellenden Unternehmen, Schreinereien oder Papier- bzw. Zellstofffabriken
erfolgen. Der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens in jedem der
vorgenannten holzverarbeitenden Betriebe zur Verwertung von Holzabfällen stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar. Weiterhin lässt
sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Verwertung von insbesondere im Herbst anfallenden großen Laubmengen
zu deren Verölung
einsetzen. Auch die insbesondere bei der Pflege öffentlicher Parkanlagen anfallenden
Nadeln von Nadelbäumen
wie Tannen, Fichten, Kiefer oder Lerchen lassen sich durch das erfindungsgemäße Verfahren
verölen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung aufweisend
ein Verölungsmodul
mindestens aufweisend als Stoff transportierend miteinander in Verbindung
stehende Komponenten:
- – eine Eduktmasse-Zuführung,
- – einen
mit der Eduktmasse-Zuführung
verbundener, gegebenenfalls druckbelastbaren Reaktionsraum, wobei
dieser Reaktionsraum besonders im Falle schwer zu krackender Moleküle wie etwa
Lignin vorzugsweise mit einer Mikrowelle ausgestattet ist,
- – einen
sich an den Reaktionsraum anschließenden Abscheider mit einem
Leichtsiedeauslass und einem Schwersiedeauslass,
- – wobei
sich an den Leichtsiedeauslass eine Fraktionierungseinheit anschließt,
- – wobei
sich an den Schwersiedeauslass eine Feststoffabtrennung anschließt,
- – wobei
die Feststoffabtrennung einen Flüssigkeitsauslass
und einen Feststoffauslass aufweist,
- – wobei
der Flüssigkeitsauslass über eine Ölrückführung unmittelbar
oder gegebenenfalls über
einen Schwersiedertank mit dem Reaktionsraum verbunden ist.
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In
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es bevorzugt, dass die Eduktmasse-Zuführung
ein Druckventil aufweist. Gegen dieses an den Reaktionsraum angrenzende
oder sich in dem Reaktionsraum befindliche Druckventil ist Eduktmasse
durch ein oder mehrere gleichfalls in der Eduktmasse-Zuführung befindliche
Fördermittel
förderbar.
Diese Fördermittel
können
ein Förderband,
eine Förderschnecke
oder ein Förderkolben
sein, wobei eine Förderschnecke
nicht zuletzt im Hinblick auf den kontinuierlichen Betrieb des Verölungsmoduls
bevorzugt ist. Ferner ist es bevorzugt, dass das Druckventil ein mindestens
teilweise kugelförmiges
Bauteil aufweist, dass vorzugsweise Federdruck beaufschlagt ist.
Ferner ist es bevorzugt, dass dieses Bauteil mindestens teilweise
aus Keramik gebildet ist. Zudem weist die Eduktmasse-Zuführung reaktionsraumseitig
Verteilelemente auf, die einer möglichst
gleichmäßigen Verteilung
der Eduktmasse in dem Reaktionsraum dienen und vorteilhafterweise
als Verteilerflügel
ausgebildet sind. Die Eduktmasse wird somit in die Eduktmasse-Zuführung, die
ein kontinuierlich arbeitendes Fördermittel
aufweist, dass vorzugsweise mindestens teilweise schneckenartig
ausgestaltet ist, eingetragen.
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Ferner
ist es bevorzugt, dass die Eduktmasse-Zuführung durch ein Zuführungsheizelement
beheizbar ist. Dieses Zuführungsheizelement
ist vorzugsweise mindestens teilweise im Bereich des kontinuierlich
arbeitenden Fördermittel
reaktionsraumaußenseitig
vorgesehen.
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Weiterhin
ist es in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt, dass der Reaktionsraum ein Reaktorheizelement zur Beheizung
des Reaktionsraums aufweist. Das Zuführungsheizelement und auch
das Reaktorheizelement können
gleichzeitig oder auch unabhängig
voneinander als elektrische Heizelemente, Heißluftheizelement, Ölheizelement oder
Gasheizelement ausgebildet sein. Besonders im Falle schwer zu krackender
Produkte wie Lignin wird vorzugsweise eine Mikrowellenaussendende Vorrichtung
als Heizelement eingesetzt.
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Ferner
ist es in einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt,
dass der Reaktionsraum eine Mischeinrichtung aufweist. Als Mischeinrichtung
kommen alle dem Fachmann bekannten Rührgeräte in Betracht. Eine andere
Form der Mischeinrichtung bilden Düsen, mit denen beispielsweise
das Kontaktöl
bzw. der als Kontaktöl
wiedereingesetzte Schwersiederteil verdüst werden kann, um eine entsprechende
Durchmischung der Reaktionsphase zu gewährleisten.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Reaktionsraum in Form einer Wanne ausgebildet, in deren
Boden sich das Kontaktöl
befindet. Mittels geeigneter Schiebevorrichtungen, wie beispielsweise
einer rotierenden Schraube, kann die Eduktmasse innerhalb des Reaktionsraumes
vom Ort des Eintritts der Eduktmasse durch das Kontaktöl gezogen
oder geschoben werden.
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Es
ist weiterhin erfindungsgemäß bevorzugt, dass
der Abscheider als Thermo- oder
Mechanoabscheider oder einer Kombination daraus ausgebildet sind,
wobei jede Abscheidervariante für
sich eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
darstellt. Als Thermoabscheider sind Abscheider zu bezeichnen, die
die Siedetemperaturunterschiede der verschiedenen in der Reaktionsphase entstehenden
Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Öle ausnutzen. Typi sche Thermoabscheider
sind Destillations- oder Rektifikationskolonnen, Bei dem Einsatz eines
Separators oder eines Zyklons ist es besonders bevorzugt, dass vor
diesen ein Kühlmodul
als Bestandteil des Abscheiders vorgesehen ist. Dieses Kühlmodul
ist so ausgelegt, dass das aus dem Reaktionsraum austretende Gasgemisch
im Abscheider um eine Temperatur von etwa 50°C abkühlbar ist. Besonders bevorzugte
Kühlmodule
stellen Rohrwärmetauscher,
vorzugsweise Rohrbündelwärmetauscher, dar.
Unter Mechanoabscheidern werden erfindungsgemäß Vorrichtungen verstanden,
die nicht durch verschiedene Temperaturen sondern unter Ausnutzung
unterschiedlicher Molekulargewichte eine Trennung von Stoffgemischen
ermöglichen.
Mechanoabscheider sind insbesondere auf Grund ihrer Kompaktheit
bei Verölungsmodulen
bevorzugt, die bei einem geringen Raum und Gewichtsbedürfnis eine hohe
Verölungsleistung
zeigen. Typische Mechanoabscheider sind nach dem Zentrifugalprinzip
funktionierende Separatoren, Zentrifugen oder Zyklone, wobei Zyklone,
die unter Verwendung von Gasströmen die
Trennung bewerkstelligen, besonders bevorzugt sind. Derartige Zyklone
oder Separatoren sind beispielsweise von der Westfalia Separator
GmbH, Deutschland zu beziehen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann weiterhin
als Abscheider Vorrichtungen aufweisen, die nach dem Strich- oder
Osmoseprinzip arbeiten.
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Weiterhin
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass
die Vorrichtung einen Schwersiedertank aufweist, der derart angeordnet
ist, dass der Schwersieder, nachdem er die Feststoffabtrennung passiert hat,
in diesen eingeleitet werden kann. Diese Schwersiedertank kann weiterhin
mit einer Ölrückführung versehen
sein, mit der Schwersieder aus dem Schwersiedertank als Kontaktöl in den
Reaktionsraum zurückgeführt werden
kann. In diesem Fall ist der Flüssigkeitsauslass
der Feststoffabtrennung nicht unmittelbar mit dem Reaktionsraum
verbunden, sondern über
den Schwersiedertank.
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Bei
der Fraktionierungseinheit handelt es sich ebenfalls vorzugsweise
um einen ein Kühlmodul umfassenden
Abscheider, bei dem es sich vorzugsweise um eine Destillations-
oder Rektifikationsvorrichtung oder aber um einen Separator handelt,
wobei das Kühlmodul
vorzugsweise so ausgelegt ist, das die aus dem ersten Abscheider
austretenden, gasförmigen
Leichtsieder auf eine Temperatur von etwa 50°C abkühlbar sind.
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Zudem
ist es in einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt, dass die Feststoffabtrennung in mindestens zwei Trennbereichen
erfolgt. In diesen Trennbereichen können gleichfalls die vorstehend
erörterten
Mechanoabscheider eingesetzt werden. Hierbei ist es bevorzugt, dass
der erste Trennbereich eine Mechanotrenneinrichtung, vorzugsweise
einen Kantenspaltfilter aufweist. Zudem ist es in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt, dass der weitere Trennbereich einen Separator, vorzugsweise
einen Westfalia-Separator, aufweist. Weiterhin ist es erfindungsgemäße bevorzugt,
dass die Feststoffabtrennung ein Kühlmodul aufweist, welches so
angeordnet ist, dass der in die Feststoffabtrennung eingebrachte
Schwersiederteil vor der Abtrennung auf eine Temperatur von höchstens
100°C abkühlbar ist.
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Zudem
ist es in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt, dass sich an die Feststoffabtrennung eine Feststoffenergieumwandlungseinheit
anschließt.
Hierbei kommen grundsätzlich
alle dem Fachmann geläufigen
Feststoffenergieumwandlungseinheiten in Betracht. Besonders bevorzugt handelt
es sich bei der Feststoffenergieumwandlungseinheit um eine Verbrennungseinheit,
die Wärmeenergie
zur Beheizung der verschiedenen Heizelemente des Verölungsmoduls
bereitstellt.
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Auch
ist es in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt, dass die Ölrückführung ein
Rückführungsheizelement
aufweist. Auf diese Weise kann der über die Ölrückführung in den Reaktionsraum eingeleitete
als Kontaktöl
dienende Teil des Schwersiederteils auf die Reaktionstemperatur
vorgewärmt werden,
so dass innerhalb der Reaktionsphase keine erheblichen Temperaturinhomogenitäten auftreten, die
sich nachteilig auf das Verfahren und die Produktqualität auswirken
könnten.
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Weiterhin
ist es in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt, dass sich an den Schwersiederauslass mindestens ein weiterer
Reaktionsraum anschließt.
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Ferner
ist es in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt, dass das Verölungsmodul
auf ein Erntemodul folgt. Gemäß einer
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann das Verölungsmodul
direkt auf das Erntemodul folgen. Gemäß einer anderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich zwischen dem Erntemodul und dem Verölungsmodul noch ein weiteres Modul,
vorzugsweise ein Konfektionsierungsmodul, in dem die Ernte des Erntemoduls
beispielsweise weiter zerkleinert oder vorgetrocknet werden kann, befindet.
Weiterhin ist es bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf einem Fahrzeug angeordnet ist. Die in diesem Absatz beschriebenen Maßnahmen
erlauben, für
Eduktmassen geeignete pflanzliche landwirtschaftliche Produkte zu
ernten und einer möglichst
zeitnahen Verölung
zuzuführen. Folglich
ist es bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung in dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen eingesetzt
wird.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung einer Verfahren zur Erzeugung
von kinetischer, elektrischer und/oder potenzieller Energie, wobei
ein Energieerzeuger ein Öl
erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen einsetzt.
Als Energieerzeuger kommen grundsätzlich alle dem Fachmann geläufigen und
dazu geeigneten Vorrichtungen in Betracht. Vorzugsweise zu nennen
sind Brennkraftmaschinen wie Ottomotoren, Dieselmotoren, Wankelmotoren,
Dampfmaschinen, Turbinen oder Strahltriebwer ke. Eine weitere Gruppe
von Energieerzeugern bilden Brennstoffzellen. In diesen können insbesondere
die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Öle anfallenden,
bei 20°C
gasförmigen
Produkte, insbesondere Methan, Ethan, Propan oder Butan, besonders
bevorzugt Methan oder Ethan und darüber hinaus bevorzugt Methan
eingesetzt werden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von chemischen
Erzeugnissen, wobei ein Öl
oder Gas erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen einer
chemischen Reaktion unterworfen wird. Als chemische Reaktionen kommen
alle im Bereich der Petrochemie bekannten chemischen Reaktionen
in Betracht. So können
durch geeignete chemische Prozesse, insbesondere durch thermische
Spaltung Ausgangsprodukte gewonnen werden, die durch weitere Umsetzungen,
wie Additions- oder Polymerisationsreaktionen zu Zwischenprodukten
oder Polymeren umgesetzt werden können. Somit betrifft die Erfindung
auch chemische Erzeugnisse, beinhaltend oder mindestens teilweise basierend
auf einem Öl
oder Gas erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen. Als
chemische Produkte sind insbesondere Fasern, Folien, Formmassen,
Schäume,
Lacke, Filme oder Flüssigkeiten
zu nennen. Die Erfindung betrifft weiterhin Güter, beinhaltend oder mindestens
teilweise basierend auf chemischen Erzeugnissen oder auf chemischen Erzeugnissen
erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen. Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für einen
Transport von Sachen oder Beförderung
von Personen wobei ein Transportmittel die Energie für den Transport
mindestens teilweise aus einem Öl
oder Gas erhältlich nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen bezieht.
Als Transportmittel kommen alle dem Fachmann geeignet erscheinenden
Transportmittel in Betracht. Beispielhaft zu nennen sind Landfahrzeuge wie
Automobile, Lastkraftwagen, Baufahrzeuge, Autobusse, Motorräder und
dergleichen, Wasserfahrzeuge wie Fähren, Containerschiffe, Passagierschiffe,
Tragflächenboote
und dergleichen, Luftfahrzeuge wie Verkehrsflugzeuge, Jagdflugzeuge,
Raketen, Hubschrauber oder Luftschiffe.
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Eine
weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
von Kohlenwasserstoffe beinhaltenden Ölen sieht vor, dass die Eduktmasse
von einer Person zur Verfügung
gestellt und der Reaktionsschritt durch eine andere Person durchgeführt wird.
Bei den verschiedenen Personen handelt es sich vorzugsweise um Personen,
die sich auf Grund ihres juristischen Status voneinander unterscheiden.
So kann die die Eduktmasse zur Verfügung stellende Person beispielsweise
ein Landwirt oder ein Mitarbeiter einer landwirtschaftlichen Gesellschaft
sein, die nicht zumindest im unmittelbaren Besitz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist. Die andere, den Reaktionsschritt durchführende Person gehört vorzugsweise
einer Gesellschaft an, die Eigentümer der Vorrichtung ist. Eine
derartige Gesellschaft hat vorzugsweise entweder den Geschäftszweck,
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zusammen mit Personal zu vermieten, um beispielsweise das mit pflanzlichen
landwirtschaftlichen Produkten bestellte Feld abzuernten und die
Verölung
durchzuführen, oder
aber den Geschäftszweck,
Eduktmasse oder für Eduktmasse
geeignete Vorprodukte, die von Dritten erzeugt wurden, aufzukaufen
und der Verölung
zuzuführen.
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Die
Erfindung betrifft zudem die Verwendung eines der hier beschriebenen
Verfahren oder einer der hier beschriebenen Vorrichtungen in einer
nachhaltigen Energiewirtschaft oder zur Verringerung des Entstehens
von Treibhausgasen. Die Erfindung wird nun an Hand nicht limitierender
Figuren und Beispiele näher
erläutert.
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Zur
näheren
Erläuterung
der Erfindung zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Erntefahrzeugs mit Verölungsmodul,
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2 eine
perspektivische Darstellung eines mobilen Verölungsmoduls,
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3 einen
schematischen Querschnitt eines Verölungsmoduls,
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4 einen
Querschnitt durch eine Eduktmasse-Zuführung,
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5 einen
Aufsichtsquerschnitt einer Eduktmasse-Zuführung,
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6 ein
Verölungsmodul
mit zwei Reaktionsräumen,
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7 einen
schematischen Querschnitt einer Fraktionierungseinheit,
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8 einen
schematischen Querschnitt einer Versuchsanlage,
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9 eine grafische Darstellung von Zylinderdruckverläufen.
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1 zeigt
ein Erntefahrzeug 1, dass einen Erntevorsatz 2 für pflanzliche
landwirtschaftliche Produkte, auch Energiepflanzen genannt, aufweist.
Der Erntevorsatz 2 weist eine Reihe von Schneideinrichtungen 3 auf,
mit denen die Energiepflanzen abgeerntet werden. Der Erntevorsatz 2 wird
von einem Chassis 5 getragen und befindet sich im Blickfeld
einer Führerkanzel 4.
An den Erntevorsatz 2 schließt sich eine Konfektionierungseinheit 6 an,
in der die Energiepflanzenschnitzel gegebenenfalls weiter zerkleinert,
von Wasser oder Verunreinigungen befreit oder auch kompaktiert werden.
Sollten in der Konfektionierungseinheit 6 weiter verwertbare
Pflanzensäfte anfallen,
wie das beispielsweise bei der Verarbeitung von Zuckerrüben oder
Rohrzucker der Fall ist, so schließt sich an die Konfektionierungseinheit 6 ein Pflanzensafttank 7 an,
der diese Pflanzensäfte
aufnehmen kann. Weiterhin kann sich an die Konfektionierungseinheit 6,
meist dem Pflanzensafttank 7 nachgelagert ein Eduktmassespeicher 8 anschließen. In
diesem kann es zu einer weiteren Entwässerung und Kompaktierung der
Eduktmasse kommen. Entweder an die Konfektionierungseinheit 6 direkt oder
an den Eduktmassespeicher 8 schließt sich ein Verölungsmodul 9 an,
in dem die Eduktmasse durch Temperatureinwirkung in Gegenwart eines
organischen Kontaktöls
verölt
wird und das so entstandene Öl
gegebenenfalls raffiniert wird. Das Chassis 5 weist weiterhin
eine Vielzahl von angetriebenen Rädern 10 auf, die ein
möglichst
Boden schonendes Fortbewegen des Erntefahrzeugs 1 erlauben.
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2 stellt
eine mit dem Erntefahrzeug vergleichbare jedoch nicht selbst fahrende
und als Anhänger
ausgestaltete Vorrichtung dar. Insofern wird im Zusammenhang mit
der Bedeutung der Bezugszeichen 5, 6, 7, 8 und 9 auf
die Ausführungen
zu 1 Bezug genommen.
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2 bezeichnet
einen optional an den Pflanzensafttank 7 anschließbaren Vermenter 11,
in dem durch geeignete Enzyme aus dem Pflanzensaft Gas, vorzugsweise
Methan, gewonnen werden kann, dass zum Einen zur Energieerzeugung
und zum Anderen zur Beheizung des Verölungsmoduls verwendet werden
kann. Für
den Fall, dass an Stelle von Energiepflanzen andere bei verschiedenen
industriellen Prozessen anfallende Reststoffe, wie Holzabfälle oder
auch tierische Abfälle
verölt
werden sollen, weist eine dafür
geeignete Vorrichtung keinen Pflanzensafttank 7 und Vermenter 11 auf.
Vielmehr können
die beispielsweise aus einem Sägewerk
oder einem Holz verarbeitenden Betrieb stammenden Holzabfälle oder
die tierischen Abfälle,
die beispielsweise aus einer Tierkörperverwertungsanstalt stammen können, unmittelbar
als Eduktmasse dem Verölungsmodul 9 zugeführt werden.
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3 zeigt
ein Verölungsmodul 9 mit
einem Gehäuse 12,
dass eine Eduktmasse-Zuführung 13, ein
damit verbundener, gegebenenfalls druckbelastbarer Reaktionsraum 14,
der vorzugsweise als Edelstahlreaktor ausgebildet ist, einen sich
an diesen anschließenden
Abscheider 15 mit einem Leichtsiederauslass 16 und
einem Schwersiederauslass 17. Der Schwersiederauslass 17 ist
vorzugsweise röhrenartig
in vertikaler Richtung ausgebildet und weist eine Reihe von Fraktionierungsventilen 18 auf,
mit denen ein Rücklaufverhältnis für flüssige Schwersieder
in oder aus dem Reaktionsraum 14 eingestellt werden kann.
Im unteren Bereich des Reakti onsraums 14 ist eine Düse 19 angeordnet,
mit der es möglich
ist, die in dem Reaktionsraum 14 enthaltene Reaktionsphase
durch Eindüsen
von Öl
zu mischen. Weiterhin ist der Reaktionsraum 14 an seinen
Wandungen außen mindestens
teilweise mit Heizelementen 20 umgeben, die zusammen mit
den das in den Reaktionsraum 14 gedüsten Öls erwärmenden Heizelemente 21 für die Reaktionstemperatur
innerhalb des Reaktionsraums 14 sorgen. Im unteren Bereich
des Schwersiederauslasses 17 befindet sich ein Schwersiederventil 22,
dass ebenfalls zusammen mit den Fraktionierungsventilen 18 den
Füllstand
des Schwersiederauslasses 17 und damit das Rücklaufverhältnis regelt.
Der über
das Schwersiederventil 22 ausgeschleuste Schwersiederteil
wird einer Feststoffabtrennung 33 zugeführt, wobei diese Feststoffabtrennung 33 vorzugsweise
zweistufig arbeitet und zunächst
eine mechanische Trenneinrichtung 34, beispielsweise einen
Kantenspaltfilter und daran angeschlossen eine weitere mechanische
Trenneinrichtung 35, vorzugsweise einen Separator, aufweist (siehe 6).
Der so gereinigte Schwersiederteil wird in einem Schwersiedertank 36 gelagert.
Aus die Schwersiedertank 36 oder unmittelbar nach dem Verlassen
der Feststoffabtrennung 33 kann ein Teil des Schwersieders über das
Heizelement 21 mittels der Düse 19 in den ersten
Reaktionsraum 14 eingeführt werden
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In
den 4 und 5 wird die Eduktmasse-Zuführung 13 näher beschrieben.
Diese weist zunächst
einen Sammeltrichter 23 zum Aufnehmen der Eduktmasse auf,
die durch ein erstes Fördermittel 24, das
schneckenartig ausgebildet ist, kontinuierlich aus dem Sammeltrichter 23 in
Richtung des Reaktionsraumes 14 herausgefördert wird.
An das erste Fördermittel 24 schließt sich
ein zweites Fördermittel 25 an,
dass die Eduktmasse durch einen schneckenartig ausgebildeten Förderer gegen
einen Kugelverschluss 26 fördert. Der Kugelverschluss 26 weist
eine Kugel 27 auf, die durch ein Federlager 28 auf
die Verschlussöffnung 29 gedrückt wird.
Während
des Förderns
von Eduktmasse presst diese gegen die Kugel 27 die wiederum
gegen den Federdruck des Federlagers 28 sich bewegt und
durch diese Bewegung die Verschlussöffnung 29 zumindest
teilweise freigibt, so dass die Eduktmasse in den Reaktionsraum 14 eintreten
kann.
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6 zeigt
einen weiteren Reaktionsraum 30, der auf den ersten Reaktionsraum 14 folgen kann,
in dem ausgehend von dem Schwersiederventil 22 eine Heizleitung 31 Schwersieder
in den unteren Bereich des weiteren Reaktionsraums 30 einführt. Analog
zu dem ersten Reaktionsraum 14 schließen sich auch an den weiteren
Reaktionsraum 30 ein Abscheider 15 mit einem Leichtsiederauslass 16 und
einem Schwersiederauslass 17 an. Der Leichtsiederauslass 16 des
weiteren Reaktionsraums 30 ist mit dem Leichtsiederauslass 16 des
ersten Reaktionsraums 14 durch eine Leitung verbunden.
An den Leichtsiederauslass 16 kann sich eine Fraktionierungseinheit 32 anschließen (siehe 7), in
der zum Einen das in dem Leichtsieder enthaltene Wasser abgeschieden
und die Leichtsieder in Benzin, Diesel oder Heizölfraktionen entweder destillativ oder
durch mechanische Trennung oder einer Kombination daraus aufgearbeitet
werden können.
Der über
Schwersiederventil 22 entnommene Schwersiederteil wird
einer Feststoffabtrennung 33 vorzugsweise aufweisend einen
Flüssigkeitsauslaß 35a und
einen Feststoffauslaß 35b zugeführt, wobei
diese Feststoffabtrennung 33 zweistufig arbeitet und eine
erste mechanische Trenneinrichtung, vorzugsweise ein Kantenspaltfilter 34 und
an die erste Trenneinrichtung anschließende zweite mechanischen Trenneinrichtung,
vorzugsweise einen Separator 35, aufweist. Der so gereinigte
Schwersiederteil wird ebenfalls in einem Schwersiedertank 36 als „Schwersiederpuffer" gelagert. Aus diesem
Schwersiedertank 36 kann ein Teil des Schwersieders über das
Heizelement 21 mittels der Düse 19 in den ersten
Reaktionsraum 14 eingeführt
werden.
-
7 zeigt
eine Fraktionierungseinheit 32 mit einem ein zwei oder
mehr Destillen aufweisenden Destillationsbereich.
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Die
Fraktionierungseinheit 32 kann mit einem Wärmerückgewinner 38,
vorzugsweise in Form eines Wärmetauschers
oder einer Wärmepumpe,
gekoppelt sein, um die durch die Abkühlung in der destillativ betriebenen
Fraktionierungseinheit 32 frei werdende Energie wieder
in den beispielsweise zum Vorwärmen
der Schnecken einzuspeisen. Das aus der Fraktionierungseinheit 32 erhaltene
aufgereinigte Ölprodukt
wird in einem Tank 39 zwischengelagert. Die in der Fraktionierungseinheit 32 bei
der Aufarbeitung anfallenden bei Raumtemperatur gasförmigen Bestandteile
werden einem Generator 40 zugeführt, mit dem durch eine Brennkraftmaschine
Energie erzeugt wird, die mindestens zur teilweisen, vorzugsweise zur
vollständigen
Energieversorgung des Verölungsmoduls 9 oder
des Erntefahrzeugs 1 verwandt werden kann.
-
8 zeigt
einen Versuchsaufbau, in dem ein Reaktor 41 einen Reaktionsraum 14 bildet,
der einen Rührer 42 aufnimmt
und über
einen Edukteinlass 43 mit Edukt über ein Eduktventil 48 regelbar
beschickbar ist. Weiterhin weist der Reaktor 41 eine über die
Regelung 44 steuerbare Heizung auf. Im oberen Bereich des
Reaktors 41 schließt
sich ein Kühler 45 an,
der in einen Abscheider 46 mündet, der unter einen Abzug 47 angeordnet
ist.
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9 zeigt eine grafische Darstellung von Zylinderdruckverläufen bei
einem nach der erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Biodiesel und einem herkömmlichen, handelsüblichen
Dieselkraftstoff in einem 1,9 L PKW-Dieselmotor bei 4000 Umdrehungen
pro Minute, einem Drehmoment von 90 Nm.
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BEISPIEL:
-
In
einer Vorrichtung, wie sie in 3 dargestellt
ist (nur ein Reaktor) umfassend einen Edelstahlreaktor mit einem
Reaktorvolumen von 1.000 Liter, welcher auf eine Temperatur von
360°C vorgeheizt wurde,
wurde kontinuierlich Stroh mit einem Wasseranteil von etwa 8 Gew.-%,
welches bis auf eine Teilchengröße von durchschnittlich
5 mm zerkleinert und auf eine Temperatur von 100°C vorgewärmt wurde, eingeführt. Gleichzeitig
wurde eine solche Menge an auf eine Temperatur von 360°C erwärmten Kontaktöl in den
Reaktor eingebracht, dass das Verhältnis von Stroh zu Kontaktöl im Inneren
des Reaktors stets etwa 1 : 3 betrug. Der durch den Zusatz von Stroh
mit einer Temperatur von 100°C
im Inneren des Reaktors verursachte Temperaturabfall wurde durch
eine entsprechende Erhöhung
der Temperatur des zugeführten
Kontaktöls
kompensiert, so dass die Temperatur im Inneren des Reaktors konstant
bei etwa 360°C lag.
Beim Anfahren der Reaktion wurde ein kommerziell erhältliches
BP-Schweröl
mit einem Siedebeginn von mehr als 200°C bei Atmosphärendruck
eingesetzt.
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Die
Komponenten wurden im Reaktor mittels einer Rührvorrichtung vermischt, wobei
es bei der Temperatur von 360°C
im Inneren des Reaktors zur thermischen Spaltung des Strohs kann.
Die gasförmige
Phase im Reaktionsraum wurde mittels eines herkömmlichen Rohrbündelwärmeaustausches
in Kontakt gebracht und um etwa 50°C abgekühlt, wobei es zur Kondensation
von Schwersiedern kann. Mittels eines herkömmlichen Zyklons wurden die Schwersieder
abgetrennt und, nachdem sie auf eine Temperatur von etwa 100°C abgekühlt wurden,
mittels eines Kantenspaltfilters der Firma Mahle GmbH (Typ AF 7383-521-50700/S1)
und anschließend
mittels eines Westfalia-Separators (OTC2-02-137) von Feststoffen
befreit. Die von Feststoffen befreiten Schwersieder wurden dann
in einen Schwersiederlagertank geleitet. Die im ersten Zyklon abgetrennte, die
Leichtsieder umfassende Gasphase wurde mit einem zweiten, herkömmlichen
Rohrbündelwärmeaustauscher
in Kontakt gebracht und auf etwa 50°C abgekühlt, wobei ein Leichtsiederkondensat
erhalten wurde. Dieses wurde erneut mittels eines herkömmlichen
Zyklons abgetrennt.
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Aus
dem Schwersiedertank wurden die Schwersieder nun kontinuierlich
als Kontaktöl
in den Reaktor eingebracht, wobei die Schwersieder auf eine Temperatur
von etwa 360°C
vorgeheizt wurden.
-
Die
Anlage wurde auf die vorstehend beschriebene Art und Weise für mehrere
Stunden kontinuierlich betrieben.
-
Ein
Probe des nach mehrstündigem
Betrieb der Anlage anfallenden, abgetrennten Leichtsiederkondensates
wurde, nachdem das in der Probe noch vorhandene Wasser abgetrennt
worden ist, in einem 1,9 L PKW-Dieselmotor als Kraftstoff verbrannt.
Wie die 9 zeigt, ist der durch das
erfindungsgemäße Verfahren
erhältliche
Biodieselkraftstoff herkömmlichen
Kraftstoffen überlegen,
was sich unter anderem in einem gegenüber herkömmlichen Biodieselkraftstoffen
erhöhten
Zylinderdruck zeigt.
-
- 1
- Erntefahrzeug
- 2
- Erntemodul
oder Erntevorsatz
- 3
- Schneideinrichtung
- 4
- Führerkanzel
- 5
- Chassis
- 6
- Konfektionierungseinheit
- 7
- Pflanzensafttank
- 8
- Eduktmassespeicher
- 9
- Verölungsmodul
- 10
- Räder
- 11
- Vermenter
- 12
- Gehäuse
- 13
- Eduktmasse-Zuführung
- 14
- Reaktionsraum
- 15
- Abscheider
- 16
- Leichtsiederauslass
- 17
- Schwersiederauslass
- 18
- Fraktionierungsventil
- 19
- Düse
- 20,
21
- Heizelement
- 22
- Schwersiederventil
- 23
- Sammeltrichter
- 24
- erstes
Fördermittel
- 25
- zweites
Fördermittel
- 26
- Kugelverschluss
- 27
- Kugel
- 28
- Federlager
- 29
- Verschlussöffnung
- 30
- weiterer
Reaktionsraum
- 31
- Heizleitung
- 32
- Fraktionierungseinheit
- 33
- Feststoffabtrennung
- 34
- erste
mechanische Trennvorrichtung, vorzugsweise Kantenspaltfilter
- 35
- zweite
mechanische Trennvorrichtung, vorzugsweise Westfalia-Separator
- 35a
- Flüssigkeitsauslaß der Trennvorrichtung
- 35b
- Ölrückführung
- 36
- Schwersiedertank
- 37
- Destillationsbereich
- 38
- Wärmerückgewinner
- 39
- Tank
- 40
- Generator
- 41
- Reaktor
- 42
- Rührer
- 43
- Edukteinlass
- 44
- Thermoregler
- 45
- Kühler
- 46
- Abscheider
- 47
- Abzug
- 48
- Eduktventil