-
Die
Erfindung betrifft Ionenspeichereinrichtungen für einen molekularen Detektor,
der aus einer großen
Anzahl gespeicherter Ionen das Vorhandensein und die Menge einer
vorbestimmten Ionensorte ermittelt.
-
Die
Erfindung besteht darin, zwei oder mehr Ionenspeicher so zu montieren,
dass sich die Füllung des
Ionenspeichers und die Detektion der vorbestimmten Ionensorten überlappt
vornehmen lassen. Füllung
mit Ionen und Entnahme können
insbesondere durch dieselbe Öffnung
geschehen.
-
Aus
US 6,483,109 B1 (B.
B. Reinhold, A. N. Verentchikov) ist ein Mehrstufen-Massenspektrometer
(Multiple Stage Mass Spectrometer) bekannt geworden, mit dem sich
vorbestimmte Ionensorten aus einer größeren Menge gespeicherter Ionen
selektiv anreichern und quantitativ bestimmen lassen. Die Selektivität der Anreicherung
wird durch immer genauere m/z-Filterung und optional durch Fragmentierung
in Tochterionen oder sogar Enkelionen so hoch getrieben, dass eine
praktisch sichere Bestimmung der gewünschten Ionensorte erreicht
wird, auch wenn sich Ionensorten gleicher Massen in der Ausgangsmenge
der Ionen befinden.
-
Da
nicht verwendete Ionen vom Mehrstufen-Massenspektrometer immer wieder
in den Ionenspeicher, im Folgenden zur Erhöhung der Eindeutigkeit „Akkumulator" genannt, zurückgegeben
werden, lassen sich sequentiell eine größere Anzahl vorbekannter Ionensorten
einer einzigen Probe mit dem Mehrstufen-Massenspektrometer quantitativ
bestimmen.
-
Dieses
Mehrstufen-Massenspektrometer ist hauptsächlich für die quantitative Suche nach
bestimmten Mutations- oder Modifikationsformen oder bestimmten Expressionsanomalien
von Peptiden und Proteinen interessant, es gibt aber darüber hinaus
viele weitere Anwendungsfelder, wie beispielsweise die Bestimmung
der Menge von Abbauprodukten von Arzneimitteln (Metaboliten) im
Laufe der Zeit nach der Arzneimittelgabe oder die Suche nach bestimmten
toxischen Substanzen in Substanzgemischen.
-
Der
analysierende Teil des Mehrstufen-Masenspektrometers werde im Folgenden
als „molekularer
Analysator" bezeichnet.
Der molekulare Analysator braucht etwa eine bis drei Sekunden für die Untersuchung
einer Ionensorte. Werden zur Bestätigung noch andere Ionensorten,
beispielsweise andere Tochter- oder Enkelionen, für die selbe
Substanz vermessen, so ist das in ein bis zwei zusätzlichen
Sekunden möglich.
Man braucht also etwa zwei bis fünf Sekunden
für die
sichere Bestimmung einer Molekülsorte.
Werden 20 bis 100 Molekülsorten
mit doppelter Sicherheitsmessung gemessen, so braucht man dafür eine bis
maximal etwa acht Minuten; im Durchschnitt etwa zwei bis vier Minuten.
-
Der
Akkumulator soll etwa 108 bis 109 Ionen aufnehmen können, um eine hohe Nachweisempfindlichkeit
zu erzielen. Die Füllung
kann vorzugsweise durch Nanosprühen
aus einer dünnen
Kapillare mit einer ausgezogenen Spitze vorgenommen werden. Diese
Art der Elektrosprühens
besitzt den größten Nutzungsgrad
für die Überführung der
eingesetzten Analytmoleküle
in einen im Vakuum befindlichen Akkumulator. Es lassen sich damit
einige 105 bis maximal etwa 106 Ionen
pro Sekunde in einen Akkumulator im Vakuum einspeisen. Für die Füllung des
Akkumulators mit mindestens 108 Ionen sind
also mindestens 100 Sekunden, in der Praxis aber eher drei bis sechs
Minuten oder mehr erforderlich. Ein komplettes Analysenverfahren
mit Befüllen
des Akkumulators und anschließender
Analyse braucht also etwa fünf
bis zehn Minuten. Das Herzstück
der Apparatur, der molekulare Analysator, ist dabei mit zwei bis
vier Minuten anteiliger Zeit schlecht ausgenutzt.
-
Der
molekulare Analysator besteht aus einer Kette gemeinsam betriebener
linearer Quadrupolzellen. Er ist sehr schlank: bei einer Länge von
etwa 30 Zentimetern ohne Akkumlator und ohne Ionendetektor kommt
man mit einem maximalen Durchmesser von etwa fünf bis zehn Zentimetern aus,
einschließlich
der Spannungszuführungen
und Halterungen. Mit Akkumulator und Ionendetektor muss mit etwa
50 Zentimeter Länge
gerechnet werden. Zählt
man noch die Nanosprüheinrichtung
einschließlich
ihrer Einlasskapillare und mindestens einer differentiellen Pumpdruckstufe
hinzu, ergibt sich leicht eine nicht mehr sehr bequem zu handhabende
Länge von
etwa 80 bis 90 Zentimetern für
das Gesamtgerät,
das ansonsten nur sehr kleine Dimensionen hat.
-
Es
ist die Aufgabe der Erfindung, den Analysator einerseits zeitlich
besser zu nutzen und andererseits das Gesamtgerät räumlich zu verkürzen.
-
Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass zwei Akkumulatoren so angeordnet werden, dass das Füllen eines
Akkumulators und die Analyse der Ionen des anderen Akkumulators
zeitlich überlappt
vorgenommen werden können.
Durch die Befüllung
des Akkumulators und die Entnahme von Ionen zur Analyse von derselben
Seite durch eine parallele Anordnung von Sprüheinrichtung und molekularem
Analysator wird eine kurze Bauform erreicht. Es wird somit durch
die Erfindung eine bessere zeitliche Ausnutzung des Analysators
und eine kürzere
Bauform erreicht.
-
Die
Akkumulatoren können
beispielsweise revolverartig drehbar auf einer Drehscheibe angeordnet
sein. Es können
aber auch andere mechanische Bewegungsarten für den Austausch der Akkumulatoren
eingesetzt werden. Es ist sogar möglich, den Speicherort nur
durch entsprechende elektrische Hochfrequenz- und Gleichspannungsfelder
zu definieren und den Austausch der gespeicherten Ionen rein elektrisch
vorzunehmen, beispielsweise innerhalb zweier konzentrischer Zylinder,
die aus parallelen Stäben
mit Hochfrequenzspannungen aufgebaut sind und in denen die Ionen
in beweglichen Gleichspannungspotentialmulden bewegt werden.
-
Sind
die Füllzeiten
wesentlich länger
als die Analysenzeiten, so können
auch zwei oder mehr Sprüheinrichtungen
mit einer molekularen Analyseneinheit gekoppelt werden. Im umgekehrten
Fall können
zwei oder mehrere Analyseneinheiten mit einer Sprüheinrichtung
verbunden werden. Es sind dazu besondere Halterungen notwendig,
bei denen die Akkumulatoren nicht alle unter festen Winkeln starr
miteinander verbunden sind.
-
Um
die Pumpanforderungen klein zu halten, ist es günstig, den Akkumulator in Befüllungsposition in
einer mäßig bepumpten
Pumpstufe, den Akkumulator in Analyseposition aber in der Hauptpumpstufe zu
halten. Das kann beispielsweise durch eine Drehscheibe mit einer
mitgedrehten Trennwand in einer zylindrischen Vakuumkammer erreicht
werden.
-
1 gibt
ein Schema eines Apparates nach dieser Erfindung wieder, in dem
eine Drehscheibe (14) die beiden zylindrischen Akkumulatoren
(16) und (17) trägt, wobei der Akkumulator (16)
durch die Kapillare (11) mit Ionen befüllt wird, während die Ionen im Akkumulator
(17) durch den molekularen Analysator (18) untersucht
werden.
-
2a und 2b zeigen
eine Drehscheibe mit zwei um eine Achse (1) drehbaren beweglichen
Haltern (2, 3), die je 2/5 eines Kreises bedecken
und je zwei zylindrische Akkumulatoren (4, 5, 6, 7)
tragen. In beiden Abbildungen befinden sich die Akkumulatoren (4)
und (5) in Füllstellung.
In 2a (links) werden die Ionen aus dem Akkumulator
(6); in 2b (rechts) dagegen aus Akkumulator
(7) analysiert. Währenddessen
können
die beiden Akkumulatoren (4) und (5) befüllt werden.
-
3 stellt
einen Akkumulator dar, der in zylindrischer Form als Hochfrequenz-Multipol-Stabsystem
ausgeführt
ist. Er wird am hinteren Ende durch ein Doppelkammgitter verschlossen,
das sich auf einer elektrischen Platine befindet und mit Hochfrequenzspannung
beschickt ist (das Doppelkammgitter ist aus Gründen größerer Klarheit vom hinteren Ende
entfernt gezeigt). Durch das vordere offene Ende werden die Ionen
eingelagert oder analysiert. Das vordere Ende wird entweder durch
eine Lochblende mit einem Ionen abstoßendem Potential oder durch
den molekularen Analysator verschlossen
-
4 zeigt
einen aus zwei helixförmig
gewendelten Drähten
gewickelten Akkumulator, der an einem Ende durch eine nicht gezeigte
Gitteranordnung oder Doppelspirale, die mit Hochfrequenzspannungen
beschickt werden, verschlossen wird.
-
5 stellt
ein doppelzylindrisches Stabsystem dar, das mit Hochfrequenzspannung
betrieben wird und in dessen Zwischenraum zwischen den beiden Zylindern
sich elekt risch verschiebbare Akkumulatoren durch Überlagerung
von Gleichspannungspotentialmulden einrichten lassen.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des molekularen Detektors ist in 1 wiedergegeben.
Es ist eine Nanosprüh-Ionenquelle
vorhanden, mit einer Sprühkapillare
(10) und einer Einlasskapillare (11) für die Einführung der
Ionen in die erste Pumpstufe (12) des Vakuumsystems hinein.
Es sind erfindungsgemäß zwei Akkumulatoren
(16) und (17) zum Speichern der Ionen vorhanden.
Die Ionen werden in den oberen Akkumulator (16) eingelagert.
Und es gibt einen molekularen Detektor (18) für die quantitative Analyse
der vorbestimmten Ionensorten aus dem unteren Akkumulator (17).
Die beiden Akkumulatoren (16) und (17) sind auf
einer Drehscheibe (14) so montiert, dass der jeweils oben
befindliche Akkumulator (16) aus der Ionenquelle mit Ionen
befüllt
werden kann, während
die Ionen des unteren Akkumulators (17) analysiert werden
können.
Nach Befüllung und
Analyse können
die Positionen der beiden Akkumulatoren (16) und (17)
durch Drehen der Drehscheibe (14) vertauscht werden, so
dass sich jetzt (nach einmaligem Entleeren durch Nullsetzen der
Hochfrequenzspannung) der vorher in Analysestellung (17) befindliche
Akkumulator neu mit Ionen einer anderen Probe befüllt werden
kann.
-
Die
Ionen können
in dieser Anordnung bevorzugt durch eine Nanosprüheinrichtung erzeugt werden.
Die Analytmoleküle
befinden sich dabei in Flüssigkeit
gelöst
in einer Sprühkapillare
(10) von etwa 0,3 Millimeter Innendurchmesser, die außen metallisiert
und einseitig zu einer Spitze von etwa zwei bis vier Mikrometer
Innendurchmesser ausgezogen ist. Solche Sprühkapillaren sind mit guter
Maßhaltigkeit
kommerziell erhältlich.
-
Wie
in
US 5 504 329 beschrieben,
führt eine Spannung
von nur etwa 1000 Volt zu einem Versprühen der im Inneren befindlichen
Flüssigkeit,
in der die Analytmoleküle
gelöst
sind. Es entstehen dabei außerordentlich kleine Tröpfchen mit Durchmessern von
nur etwa 200 Nanometern, die durch die Polarisierung der Flüssigkeit
geladen sind und die in geheiztem Umgebungsgas bereits nach kurzer
Flugstrecke von etwa einem Millimeter völlig verdampfen. Die Analytmoleküle werden
dabei ionisiert, in der Regel mehrfach ionisiert. Wird die Nanosprühkapillare (
10)
dicht vor die Einlasskapillare (
11) positioniert, so werden
praktisch alle Ionen zusammen mit Umgebungsgas in die Einlasskapillare
(
11) eingesaugt und gelangen mit dem Umgebungsgas in eine
erste Pumpstufe (
12) des Vakuumsystems des molekularen
Detektors. Die Ionen können
in einer Einlasskapillare (
11) aus Glas durch einen Potentialgradienten längs der
Einlasskapillare (
11) fokussiert werden (
DE 195 15 271 C2 ,
US 5,736,740 A ),
so dass nur wenige Ionen durch Entladung an der Kapillarwand verloren gehen.
Der Potentialgradient kann durch die Sprühspannung erzeugt werden.
-
Die
Einlasskapillare kann beispielsweise eine Länge von etwa 20 Zentimetern
und einen Innendurchmesser von 0,4 Millimeter besitzen. Damit wird
ein Strom des Umgebungsgases von etwa 0,5 Litern pro Minute in das
Vakuum hinein erzeugt. Als Umgebungsgas wird für gewöhnlich Stickstoff verwendet,
der auf etwa 200°C
geheizt ist, um die Sprühtröpfchen verdampfen
zu lassen.
-
In
der ersten Pumpstufe (
12) des molekularen Detektors können die
Ionen aus dem Umgebungsgas ausgefiltert werden, beispielsweise durch einen
mit Hochfrequenzspannung betriebenen Ionentrichter, wie er in
US 6,107,628 (R. D. Smith
und S. A. Shaffer) beschrieben ist. In dieser Druckstufe (
12),
die direkt an eine Vorpumpe angeschlossen ist, herrscht typischerweise
ein Druck von einigen Hundert Pascal. Die Ionen werden durch eine
leichte Potentialdifferenz in den oberen Akkumulator (
16)
eingeleitet und verbleiben dort. Der Akkumulator (
16) wird
mit einer Hochfrequenzspannung betrieben, deren Mittenpotential
unter dem Potential des Vakuumzylinders (
13) liegt, so
dass die Ionen im Akkumulator (
16) eingesperrt sind. In
diesem oberen Akkumulator (
16), der an eine Dragstufe einer
Turbomolekularpumpe angeschlossen ist, herrscht ein Druck von etwa
einem bis zehn Pascal. Die Ionen können hier beliebig lange gespeichert
bleiben. Wenn das Umgebungsgas sauber ist und dieses keine Substanzen höheren Molekulargewichts
enthält,
mit denen Ionen-Molekül-Reaktionen unter
Bildung neuer Substanzionen möglich
wären,
bleibt die Mischung der Analytionen unverändert erhalten.
-
Ist
der obere Akkumulator (16) mit genügend Ionen gefüllt und
sind die Ionen des unteren Akkumulators (17) analysiert,
so werden durch eine Drehung der Drehscheibe (14) die beiden
Akkumulatoren miteinander vertauscht. Die Drehscheibe (14)
besitzt außer
den Akkumulatoren (16) und (17) auch eine Trennscheibe
(15), die die beiden Halbräume des Zylinders (13)
um die Akkumulatoren vakuumtechnisch trennt. Diese Trennscheibe
(15) trennt den zylindrischen Raum (13) in zwei
getrennte Pumpstufen. Die Trennscheibe (15) schleift mit
weichen Dichtungen, beispielsweise mit Gummidichtungen, an der Wand des
Zylinders (13). Wenn der gefüllte obere Akkumulator (16)
nach unten in die Stellung (17) gedreht wird, so wird er
durch die Hauptstufe der Turbopumpe leer gepumpt. Die Hauptstufe
der Turbopumpe bepumpt den ganzen molekularen Analysator (18), der
allerdings mit einem Stoßgas,
beispielsweise Helium oder Stickstoff, auf einem Druck von etwa
einem Hundertstel Pascal gehalten wird. Dieser Druck dient dazu,
die Oszillation der Ionen im molekularen Analysator (18)
zu dämpfen
und die Ionen in der Achse des molekularen Analysators zu versammeln.
-
Ist
der Druck im unteren Akkumulator (
17) im Gleichgewicht
mit dem Druck im molekularen Analysator (
18), so kann die
Analyse der Ionen erfolgen. Es werden dazu für jede zu analysierende Ionensorte einige
fünfzig
bis einige hundert Mal etwa 10
6 Ionen entnommen
und in einer ersten Stufe des molekularen Analysators gespeichert.
Daraus werden, wie in
US
6,483,109 B1 angegeben, die zu untersuchenden Ionen angeregt
und in eine zweite Stufe weitergeleitet, wobei allerdings auch viele
Ionen benachbarter Massen-zu-Ladungs- Verhältnisse
mit übertragen werden.
Die nicht übertragenen
Ionen werden jeweils in den Akkumulator zurückgegeben. Aus den Ionen der
zweiten Stufe können
die gesuchten Analytionen mit höherer
Selektivität
in eine dritte Stufe transportiert werden, und so weiter. Wenn gewünscht, kann die
Selektivität
durch Stoßfragmentierung
erhöht werden,
also durch die Bildung von Tochterionen oder sogar Enkelionen.
-
Schlussendlich
werden die selektierten Ionen in einem Ionendetektor (19)
als Ionenstrompulse gemessen. Durch die hohe Selektivität ist gewährleistet,
dass es sich um die gewünschte
Ionensorte der Analytsubstanz handelt. Durch die Messung einer zweiten
Ionensorte der Analytsubstanz, beispielsweise eine zweite Tochterionensorte,
kann die Sicherheit der Messung noch erhöht werden.
-
Der
molekulare Detektor kann in vielen Fachgebieten eingesetzt werden.
Er ist kein Massenspektrometer im eigentlichen Sinne, da er im Allgemeinen keine
Massenspektren misst. Doch kann er aus einer vorgegebenen Menge
von Ionen eine Anzahl von einigen Zehn bis zu einigen Hundert vorgegebener
Ionensorten mit hoher Sicherheit erkennen und quantitativ messen.
Die Analysengänge
für jede
einzelne Ionensorte sind dabei in Form von Tabelleneinträgen gespeichert;
in den Tabellen sind Entnahmezeiten und -Bedingungen, Anregungsfrequenzen, Überführungsschwellen
und Fragmentierungsspannungen angegeben. Die Zugabe von Referenzsubstanzen
erlaubt die ständige
Prüfung
des Verfahrens und erhöht die
Genauigkeit der Mengenbestimmung für die Analytsubstanzen.
-
Der
molekulare Detektor ist außerordentlich empfindlich.
So können
beispielsweise die Proteine einer einzigen Zelle von ein bis zwei
Mikrometer Durchmesser, die etwa 108 Proteinmoleküle enthält, nach
Lysieren und Versprühen
in einen Akkumulator eingefüllt
und analysiert werden. Proteine aus Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin,
Lymphe, Spinal- oder Tränenflüssigkeit
können
aber auch durch immobilisierte Fängermoleküle angereichert
und dann analysiert werden. Hervorragend geeignet sind beispielsweise
magnetisierbare Nanopartikelchen, die oberflächlich funktionalisiert wurden.
Für diese
magnetisierbaren Nanopartikelchen sind Verarbeitungsroboter kommerziell
erhältlich.
-
Ein
herausragendes Einsatzgebiet ist dabei die Proteomik, sei es zur
Erforschung der Verteilung vorbekannter Proteine auf verschiedene
Zellformen eines Gewebes oder der Veränderungen vorbekannter Proteine
in ihrer Häufigkeit
oder ihrer Modifikationsform unter Stress in der forschenden Molekularbiologie
oder Molekularmedizin, sei es zur Diagnose von Krankheiten anhand
von Biomarkermustern, die durch Biomarkersuche in der klinischen
Proteomik gefunden wurden. Auch Verteilungen von mutativ veränderten
Proteinen können
so gemessen werden.
-
Ein
weiteres Einsatzgebiet ist die klinische Prüfung von neuen Pharmaka. Dabei
sind Abbaupfade und Abbaukinetiken der Pharmaka an Tausenden von
Probanden und Zehntausenden von Proben zu messen. Bislang werden
dazu Auftrennungen durch Flüssigkeitschro matogaphen
und Messungen durch Dreifach-Quadrupolmassenfilter („Triple-Quads") verwendet, eine
Analytik, die sehr kostenaufwendig ist. Die Messungen könnten mit
eher höherer
Empfindlichkeit in einem molekularen Detektor durchgeführt werden,
einem Gerät,
das nur einen Bruchteil kostet.
-
Sind
die Füllzeiten
wesentlich länger
als die Analysenzeiten, so können
zwei oder mehr Akkumulatoren gleichzeitig durch mehrere Nanosprüheinrichtungen
befüllt
werden, während
die Ionen von zwei oder mehr bereits gefüllter Akkumulatoren nacheinander
durch einen molekularen Analysator analysiert werden. Auf der Drehscheibe
für insgesamt
vier Akkumulatoren müssen
dazu jeweils zwei Akkumulatorenpaare auf einem beweglichen Halter
befestigt werden, wie in 2 wiedergegeben.
Während
die beiden Akkumulatoren (4) und (5) des Halters
(2) befüllt
werden, können
die Ionen der beiden Akkumulatoren (5) und (6),
die auf dem beweglichen Halter (3) befestigt sind, nacheinander
analysiert werden, wie aus den Teilabbildungen 4a und 4b ersichtlich
ist.
-
Selbstredend
können
sehr lange Analysenzeiten auf zwei molekulare Analysatoren für die parallele
Analyse der Ionen zweier Akkumulatoren aufgeteilt werden, während zwei
andere Akkumulatoren nacheinander durch nur eine Nanosprüheinrichtung befüllt werden.
-
Die
Akkumulatoren sind Speicher, wie sie in ähnlicher Form beispielsweise
als Ionenleitsysteme bekannt sind. Sie können als Multipol-Stabsysteme ausgeführt sein,
aber auch andere Formen annehmen. Multipol-Stabsystem bestehen aus
Stabpaaren, die sich in Form eines Zylinders um eine Achse angeordnet
sind, wie in 3 sichtbar. Um eine hohe Aufnahmekapazität für Ionen
zu erreichen, werden hier mindestens sechs Stabpaare verwendet.
Die Stäbe
sind der Reihe nach mit den zwei Phasen einer Hochfrequenzspannung
belegt und formen so ein Ionen abstoßendes Pseudopotential. Die
Hochfrequenzspannung beträgt
dabei wenige hundert Volt bei einer Frequenz von einigen Megahertz.
Um die Stirnseite zu schließen,
ist hier ein Doppelgitter angebracht, bei dem nebeneinander liegende
Gitterelemente wiederum die beiden Phasen einer Hochfrequenzspannung
tragen. Die vordere Öffnung
der Multipolanordnung wird durch die Wand der zylindrischen Vakuumkammer
(13) verschlossen, die sich gegenüber der Mittenspannung der
Hochfrequenz auf einem Ionen abstoßenden Potential befindet.
-
Der
Akkumulator kann sich aber auch aus Drahtpaaren ausbauen, die zu
einer Doppel- oder Vielfachhelix
verwendelt sind, wie es 4 zeigt. Auch hier kann ein
Ende durch ein mit Hochfrequenzspannung beaufschlagtes Doppelgitter
verschlossen sein. Eine weitere Ausführungsform ist eine Anordnung
aus koaxialen Ringblenden, ebenfalls mit Hochfrequenzspannung betrieben.
-
Eine
besondere Bauart einer Speichervorrichtung arbeitet mit Akkumulatoren,
die sich in der Speichervorrichtung elektrisch verschieben lassen. Ein
Beispiel ist durch zwei koaxiale zylindrische Stabsysteme gegeben,
deren Stäbe
wie stets paarweise an den beiden Phasen der Hochfrequenzspannung angeschlossen
sind. Es lassen sich in dieser Speichervorrichtung Ionen zwischen
den beiden Stabzylindern speichern. Werden den Stäben außerdem auch
Gleichspannungspotentiale überlagert,
so lassen sich eine oder mehrere Gleichspannungsmulden in dem Zwischenraum
zwischen den beiden Zylindern erzeugen, in denen sich getrennt Ionen
speichern lassen. Diese Gleichspannungsmulden stellen den Akkumulator
im Sinne dieser Erfindung dar. Nach dem Befüllen eines solchen Akkumulators
kann er elektrisch durch progressive elektrische Bewegung der Potentialmulden
in die Analyseposition bewegt werden.
-
Statt
der Nanosprüheinrichtung
können
auch andere Ionenquellen verwendet werden, beispielsweise normale
Elektrospüh-Ionenquellen
mit oder ohne zusätzliche
Ionisierungseinrichtungen wie Corona-Entladungen oder UV-Lampen.
Es können
aber auch Ionisierungseinrichtungen für feste, auf Probenträgerplatten
präparierte
Proben durch matrixunterstützte
Laserdesorption verwendet werden, entweder im Vakuum installiert
oder auch an Atmosphärendruck.