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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein hydrodynamisches Lagersystem, insbesondere
zur Drehlagerung eines Spindelmotors zum Antrieb der Speicherplatten
eines Festplattenlaufwerks, gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Bei
einem hydrodynamischen Lager ist ein inneres Lagerteil, vorzugsweise
eine zylindrische Welle, innerhalb einer Bohrung eines äußeren Lagerteils,
vorzugsweise einer Lagerhülse,
drehbar gelagert. Der Innendurchmesser der Lagerbohrung ist dabei
geringfügig
größer als
der Außendurchmesser der Welle,
so dass zwischen den Mantelflächen
von Bohrung und Welle ein dünner
Spalt entsteht, der mit einem Schmiermittel, vorzugsweise mit Öl gefüllt ist. In
vielen Fällen
ist die Lagerhülse
in einer Lageraufnahme gehalten.
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Zum
Aufbau des hydrodynamischen Druckes im Lagerspalt ist wenigstens
eine der Lageroberflächen
mit einer Oberflächenstruktur
versehen. Durch die rotatorische Relativbewegung zwischen den einander
gegenüberliegenden
Mantel- bzw. Lageroberflächen
entsteht eine Art Pumpwirkung, so dass sich ein gleichmäßig dicker
und homogener Schmierfilm ausbilden kann, der die Lageroberflächen voneinander
trennt und der durch Zonen hydrodynamischen Druckes stabilisiert
wird. Vorteile dieses Lagerprinzips gegenüber der Drehlagerung mit Wälzlagern
sind der niedrige Geräuschpegel,
bessere Laufgenauigkeit und eine deutlich höhere Schockfestigkeit. Außerdem werden
weniger Teile benötigt, wodurch
die Herstellungskosten erheblich reduziert werden können.
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Da
eine Kontaminierung der im Reinstraumbereich des Festplattenlaufwerkes
rotierenden Datenplatten unweigerlich zum Anhaften der Schreib-Leseköpfe und
damit zum Totalausfall des Laufwerkes führen würde, muss das hydrodynamische
Lager gegen Austreten oder Abspritzen von Schmiermittel geschützt werden.
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Hierfür werden
unter anderem sogenannte Kapillardichtungen eingesetzt, bei denen
die materialspezifischen Eigenschaften des Schmiermittels und die
Wirkprinzipien von Kapillar-, Adhäsions- und Kohäsionskräften ausgenutzt
werden.
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Bei
einer z.B. in der
US
5,667,309 A vorgeschlagen Lösung einer Kapillardichtung
weist die Bohrung der Lagerhülse
an ihrem einen Stirnende einen sich „verjüngenden Bereich" z.B. in Gestalt
einer konischen Ansenkung auf, während
das entgegengesetzte Stirnende luftdicht verschlossen ist. Aufgrund
der Gestaltung dieses hydrodynamischen Lagers wird dessen Rückhaltevermögen bezüglich des Schmiermittels
vor allem bei gleichzeitiger Schockbelastung erhöht, wodurch die Dichtwirkung
der Kapillardichtung verbessert wird. Durch die Ansenkung der Lagerhülse entsteht
zwischen der Hülseninnen- und
der Wellenaußenfläche ein
konzentrischer, sich in Richtung Stirnseite erweiternder Freiraum,
der anteilig mit Schmiermittel gefüllt ist. Das Schmiermittel benetzt
die Oberflächen
von Hülse
und Welle, wodurch sich an der Grenzfläche zur Luft ein Meniskus mit
konkaver Oberfläche
ausbildet. Das im Freiraum befindliche Schmiermittel dient als Schmiermittelreservoir
aus dem abdampfendes Lageröl
ersetzt wird. Der Freiraum zwischen Konusinnen- und Wellenaußenmantelfläche oberhalb des Meniskus dient
als Ausgleichsvolumen, in welches das Schmiermittel aufsteigen kann,
wenn dessen temperaturabhängiges
Volumen mit steigender Temperatur zunimmt und dadurch der Flüssigkeitsspiegel
ansteigt. Die in der Flüssigkeit
des Schmiermittels wirksamen Kohäsionskräfte, unterstützt durch
die Kapillarkräfte
im Lagerspalt verhindern, dass flüssiges Schmiermittel aus dem
Lager austritt und in den Reinraumbereich eindringt. Die Dichtwirkung
dieser Anordnung ist umso besser, je schlanker der sich verjüngende Übergangsbereich
gestaltet wird und je höher
die Viskosität
des Schmiermittels ist.
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Hydrodynamische
Lagersysteme mit vergleichbar ausgestalteten Kapillardichtungen
sind beispielweise auch in
US
5,516,456 A ,
US
5,427,456 A ,
US
5,553,811 A ,
US
5,536,088 A und
DE
202 11 588 A offenbart.
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Nachteilig
bei den bekannten Lösungen
berührungsloser
Kapillardichtungen für
eine hydrodynamische Lagerausbildung ist die Reduzierung der effektiv
nutzbaren Lagerlänge
durch die axial einwärts gerichtete
Gestaltung des sich verjüngenden
Freiraumes. Da axiale Länge
und Neigungswinkel des Freiraumes abhängig sind vom Gesamtfüllvolumen
und der Viskosität
des Schmiermittels wird das Verhältnis von
Freiraumlänge
zu Lagerlänge
immer ungünstiger je
dünnflüssiger das
verwendete Schmiermittels ist.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass im Bereich des Ausgleichsvolumens
das Schmiermittel direkt an die umgebende Luft angrenzt.
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Aufgrund
der relativ großen
Oberfläche
dieser Grenzfläche
besteht das Risiko, dass Schmiermittel verdampft und die Bereiche
außerhalb
des Lagersystems kontaminiert. Ferner kann es bei extremen Schockbelastungen
oder Vibrationen des Lagersystems vorkommen, dass Schmiermittel
aus dem Ausgleichsvolumen herausspritzt.
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Offenbarung
der Erfindung
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein hydrodynamisches Lagersystem
mit einem kapillaren Dichtungssystem anzugeben, bei welchem
- – ein
Austreten des Schmiermittels auch bei extremen Schockbelastungen
oder Vibrationen des Lagersystems verhindert wird,
- – die
Grenzfläche
zwischen dem Schmiermittel und der umgebenden Luft auf ein Minimum
reduziert ist, und dennoch ein ausreichend großes Ausgleichsvolumen gegeben
ist,
- – das
Befüllen
des Lagersystems mit Schmiermittel vereinfacht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
hydrodynamisches Lagersystem gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Erfindungsgemäß ist am
Umfang des äußeren Lagerteils,
das beispielsweise durch eine Lagerhülse und/oder Lageraufnahme
gebildet ist, ein ein- oder mehrgängiges Gewinde ausgebildet,
wobei das äußere Lagerteil
von einer Hülse
umgeben ist, so dass sich zwischen dem äußeren Lagerteil und der Hülse ein
Ausgleichsvolumen in Form eines gewundenen Kanals bildet. Der gewundene
Kanal erstreckt sich bevorzugt über
die gesamte Länge
des äußeren Lagerteils,
so dass ein ausreichend großes,
teilweise mit Schmiermittel gefülltes
Ausgleichsvolumen bereitgestellt wird. Der Querschnitt des gewundenen Kanals
kann beliebig sein, ist aber vorzugsweise dreieckförmig.
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Der
gewundene Kanal ist – ausgehend
von seinem dem Lagerspalt benachbarten Ende – vorzugsweise mindestens zu
einem Drittel seiner Länge mit
Schmiermittel gefüllt.
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Ein
Ende dieses gewundenen Kanals ist unmittelbar oder aber vorzugsweise über einen
Verbindungskanal mit dem Lagerspalt verbunden. Anstelle eines Verbindungskanals
kann auch eine Verbindungsbohrung oder ein Ringkanal vorgesehen
sein, so dass sich in jedem Fall ein zusammenhängender Schmiermittelfilm zwischen
dem Lagerspalt und dem gewundenen Kanal ausbilden kann.
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Vorzugsweise
mündet
der gewundene Kanal oder der Verbindungskanal im Bereich des Drucklagers
(Druckplatte) in den Lagerspalt, also am geschlossenen Ende des
Lagerspalts, das heißt,
der gewundene Kanal ist mit einem, dem Axiallagerbereich zugeordneten
Abschnitt des Lagerspalts verbunden.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass der gewundene Kanal mit dem, einem Radiallagerbereich zugeordneten
Abschnitt des Lagerspalts verbunden ist.
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Das äußere Lagerteil
kann aus zwei konzentrisch zur Rotationsachse angeordneten Teilen
bestehen, beispielsweise einer Lagerhülse und einer die Lagerhülse umgebende
Lageraufnahme.
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Innerhalb
der Lagerhülse
und/oder der Lageraufnahme ist vorzugsweise ein in axialer Richtung verlaufender
Rückflusskanal
angeordnet, der einen dem Radiallagerbereich zugeordneten Abschnitt
des Lagerspalts mit einem dem Axiallagerbereich zugeordneten Abschnitt
des Lagerspalts verbindet.
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Das
andere, freie Ende des gewundenen Kanals mündet vorzugsweise in eine ringförmige Ausnehmung,
die an einem Ende der Lagerhülse
angeordnet ist.
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Die
Ausnehmung ist z.B. als ringförmige
Nut am Außenumfang
der Lagerhülse/Lageraufnahme bzw.
zwischen Lagerhülse/Lageraufnahme
und der diese umgebenden äußeren Hülse ausgebildet. Über diese „Ausnehmung" können der
Kanal und der Lagerspalt mit Schmiermittel befüllt werden.
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Die
Füllmenge
der Schmiermittels wird derart bestimmt, dass der Lagerspalt vollständig und
der Kanal zumindest teilweise, beispielsweise bis zur halben Höhe des Gewindegangs,
mit Schmiermittel gefüllt
ist. Erfindungsgemäß liegt
somit die Grenzfläche
zwischen dem Schmiermittel und der umgebenden Luft „innerhalb" des Kanals, beispielsweise
auf halber Länge
des Kanals.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen auf der Hand. Aufgrund des relativ
geringen Querschnitts des gewundenen Kanals ist die Grenzfläche zwischen
dem Schmiermittel und der umgebenden Luft auf ein Minimum reduziert.
Aufgrund der relativen Länge
des Kanals ist dennoch ein ausreichend großes Ausgleichsvolumen als Schmiermittelreservoir gegeben.
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Da
die Grenzfläche
zwischen Schmiermittel und umgebender Atmosphäre innerhalb der Lagerhülse bzw.
Lageraufnahme liegt, ist ein Austreten von Schmiermittel auch bei
extremen Schockbelastungen oder Vibrationen des Lagersystems nicht
zu befürchten.
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Dennoch
kann ein Befüllen
eines solchen Lagersystems mit Schmiermittel relativ einfach üben den
gewundenen Kanal vorgenommen werden.
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Mehrere
Ausführungsbeispiele
von erfindungsgemäßen Lagersystemen
werden nachfolgend anhand der Zeichnungsfiguren erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lagersystems;
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2 zeigt
einen Querschnitt durch eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lagesystems;
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3 zeigt
einen Querschnitt durch eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lagersystems;
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4 zeigt
einen Querschnitt durch einen Spindelmotor mit feststehender Welle
mit einer Ausgestaltung des Lagersystems entsprechend 2;
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5 zeigt
einen Querschnitt durch eine vierte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lagersystems;
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6 zeigt
einen Querschnitt durch eine fünfte
Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lagersystems;
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7 zeigt
eine mögliche
Anordnung zum Befüllen
des Lagersystems gemäß 6 mit Schmiermittel.
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Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Lageranordnung.
Sie umfasst eine Lagerhülse 12 mit
einer axialen zylindrischen Bohrung, in welcher eine Welle 10 um
ihre Rotationsachse 22 drehbar aufgenommen ist. Das eine (untere)
Ende der Welle 10 ist mit einer Druckplatte 11 verbunden,
während
das andere, freie Ende der Welle zum Beispiel einen Rotor (nicht
dargestellt) trägt.
Die Lagerhülse 12 und
die Druckplatte 11 haben den selben Außendurchmesser und sind in
einer zylindrischen Bohrung einer Lageraufnahme 13 aufgenommen.
Zwischen dem Innendurchmesser der Lagerhülse 12 und dem geringfügig kleineren
Außendurchmesser
der Welle 10 sind Radiallagerbereiche mit einem Lagerspalt 16 vorgesehen,
wobei der Lagerspalt 16 mit einem Schmiermittel, vorzugsweise einem
flüssigen
Lagerfluid, gefüllt
ist. Die Radiallagerbereiche sind durch eine Oberflächenstruktur
in Gestalt von Rillenmustern (nicht dargestellt) gekennzeichnet.
Sobald die Welle 10 in Rotation versetzt wird, baut sich
aufgrund der Rillenmuster ein hydrodynamischer Druck im Lagerspalt 16 bzw.
im darin befindlichen Schmiermittel auf, so dass das Lager tragfähig wird.
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Die
Druckplatte 11 bildet zusammen mit einer Abdeckplatte 15;
der Lagerhülse 12 und
der Lageraufnahme 13 ein hydrodynamisches Drucklager. Das
Drucklager sorgt für
die axiale Positionierung der Welle 10 in Bezug auf die
Lagerhülse 12 bzw.
Lageraufnahme 13 der Lageranordnung und nimmt die axialen
Kräfte
auf. Dieser Axiallagerbereich wird durch die Abdeckplatte 15 luftdicht
verschlossen, so dass kein Schmiermittel aus dem Lagerspalt 16 austreten kann,
der sich zwischen der Lagerhülse 12,
der Lageraufnahme 13, der Druckplatte 11 und der
Abdeckplatte 15 fortsetzt.
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Damit
sich ein ausreichender hydrodynamischer Druck im Axiallager aufbaut,
sind die einander zugewandten Oberflächen der Lagerhülse 12,
der Druckplatte 11 oder der Abdeckplatte 15 mit
Oberflächenstrukturen
(nicht dargestellt) versehen.
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Durch
vorzugsweise mehrere Rückflusskanäle 17,
die zwischen der Lagerhülse 12 und
der Lageraufnahme 13 in axialer Richtung verlaufen, werden
die unteren und oberen Bereiche des Lagerspalts 16 miteinander
verbunden. Diese Rückflusskanäle 17 ermöglichen
eine stetige Zirkulation des Schmiermittels innerhalb des Lagerspalts 16.
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Die
Lageraufnahme 13 ist ihrerseits von einer etwa topfförmigen Hülse 14 umgeben,
die die oberen Stirnseiten der Lagerhülse 12 und der Lageraufnahme 13 abdeckt
und sich über
die ganze Länge der
Lageraufnahme 13 erstreckt und an ihrem unteren Ende die
Abdeckplatte 15 aufnimmt. Das freie Ende der Welle 10 ist
durch eine Öffnung
der Hülse 14 hindurchgeführt.
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Erfindungsgemäß ist nun
am Außenumfang der
Lageraufnahme 13 ein mehrgängiges Gewinde vorgesehen,
dass nach außen
durch die Hülse 14 abgedeckt
wird, so dass sich über
die gesamte Länge der
Lagerhülse 13 ein
Gewindekanal 18 ergibt. Im unteren Bereich ist der Gewindekanal 18 über einen Verbindungskanal 19 mit
dem Lagerspalt 16 verbunden. Im oberen Bereich mündet der
Gewindekanal 18 in eine ringförmige Ausnehmung 20,
die über
eine Befüllöffnung 21 zugänglich ist.
Durch diese Befüllöffnung 21 kann
das Schmiermittel eingefüllt
werden, welches dann durch geeignete Mittel bis in den Lagerspalt 16 befördert werden
kann. Der Gewindekanal 18 dient als Ausgleichsvolumen für das Schmiermittel
und ist beispielsweise über
seine halbe Länge mit
Schmiermittel gefüllt.
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In
einer abgewandelten Ausführungsform
eines Lagersystems gemäß 2 ist
die Abdeckplatte 15' innerhalb
einer Ausnehmung der Lageraufnahme 13' aufgenommen. Am Außenumfang
der Lageraufnahme 13' erstreckt
sich wiederum der Gewindekanal 18', der jedoch nun in seinem oberen
Bereich über
einen Verbindungskanal 19' mit
dem Lagerspalt 16 verbunden ist. Der untere Teil des Gewindekanals 18' mündet in
einer Ausnehmung 20',
die ringförmig zwischen
der Lageraufnahme 13' und
der Hülse 14' ausgebildet ist. Über diese
Ausnehmung kann das Lagersystem mit Schmiermittel befüllt werden.
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3 zeigt
eine Ausgestaltung eines hydrodynamischen Lagersystems mit einer
an der Welle 23 angeordneten Druckplatte 24, einer
Lagerhülse 25,
einer Lageraufnahme 26 und eine in einer Ausnehmung der
Lageraufnahme 26 angeordneten Abdeckplatte 28.
Die Lageraufnahme 26 ist von einer topfförmigen Hülse 27 umgeben.
Es bildet sich wiederum ein Lagerspalt 29 aus, der über eine
Rückflussleitung 30 verfügt, so dass
das Schmiermittel zwischen den Axial- und Radiallagerbereichen des Lagerspalts 29 zirkulieren
kann. Zwischen dem Außendurchmesser
der Lageraufnahme 26 und der Hülse 27 befindet sich
der Gewindekanal 31. Das untere Ende des Gewindekanals 31 mündet in
einen scheibenförmigen
Hohlraum 32, der zwischen dem Boden der Hülse 27 und
der Abdeckplatte 28 ausgebildet ist. Die Abdeckplatte 28 weist
vorzugsweise in der Mitte eine Öffnung 33 auf, über die
das Schmiermittel vom Hohlraum 32 in den Lagerspalt 29 strömen kann. Über eine
Ausnehmung 34, die mit dem oberen Bereich des Gewindekanals 31 verbunden
ist, kann die Lageranordnung mit Schmiermitteln befüllt werden.
Die Stirnseiten der Lagerhülse 25 und
teilweise auch der Lageraufnahme 26 sind durch eine Deckscheibe 35 verschlossen,
die mittels Vorsprüngen 36 an
der Lageraufnahme 26 befestigt ist.
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4 zeigt
einen Schnitt durch einen Spindelmotor, der eine Lageranordnung
gemäß 2 aufweist.
Der Spindelmotor umfasst eine feststehende Basisplatte 37,
an der eine Statoranordnung 38, bestehend aus einem Statorkern
und Wicklungen, angeordnet ist. Die Welle 10 ist in einer
zentralen Ausnehmung der Basisplatte 37 aufgenommen und bildet
zusammen mit der Druckscheibe 11 das feststehende Teil
der Lageranordnung, während
sich Lagerhülse 12,
Lageraufnahme 13' sowie
die Hülse 14' zusammen mit
einem daran befestigten Rotor 39 um die Rotationsachse 22 drehen.
Am inneren, unteren Rand des Rotors 39 ist ein ringförmiger Permanentmagnet 40 mit
einer Mehrzahl von Polpaaren angeordnet, die von der Statoranordnung 38 mit
einem elektrischen Wechselfeld beaufschlagt werden, so dass der
Rotor und die damit verbundenen Teile der Lageranordnung in Drehung
versetzt werden.
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5 zeigt
eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Lagersystems mit einer
Welle 41 mit daran angeordneter Druckscheibe 42,
einer Lagerhülse 43,
einer Lageraufnahme 44 sowie einer Hülse 45. Die untere
Seite der Lageranordnung ist über
eine in der Hülse 45 aufgenommene
Abdeckplatte 46 verschlossen. Der obere Bereich der Lageranordnung
umfasst eine Abdeckkappe 47, die über die Hülse 45 gestülpt ist.
Das Schmiermittel zirkuliert zwischen Lagerspalt 48 und
Rückflusskanal 49.
Zwischen dem Außendurchmesser
der Lagerhülse 44 und
dem Innendurchmesser der Hülse 45 ist
ein Gewindekanal 50 vorgesehen, der über einen Verbindungskanal 51 mit
dem axiallagerseitigen Lagerspalt 48 verbunden ist. Der
obere Bereich des Lagerspaltes 48 mündet in eine Ausnehmung 52,
wobei über eine
Befüllöffnung 53 Schmiermittel
in den Gewindekanal 50 und damit auch in den Lagerspalt 48 und den
Rückflusskanal 49 eingebracht
werden kann.
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6 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines hydrodynamischen Lagersystems mit einer Welle 54,
an deren unteren Ende eine Druckplatte 55 angeordnet ist.
Welle und Druckplatte sind in einer Lagerhülse 56 aufgenommen
und über
einen Lagerspalt 59 von der Lagerhülse 56 beabstandet.
Die Lagerhülse 56 ist
von einer weiteren Hülse 57 umgeben,
wobei das untere Ende des Lagersystems durch eine in die Hülse 57 eingesetzte
Abdeckplatte 58 verschlossen ist. Zwischen dem Außenumfang
der Lagerhülse 56 und
dem Innenumfang der Hülse 57 ist eine
Gewindekanal 60 gebildet, der über einen Verbindungskanal 62 mit
dem Lagerspalt 59 verbunden ist. Das obere Ende des Gewindekanals 60 mündet in
eine Ausnehmung 61, über
welchen die Lageranordnung mit Schmiermittel befüllbar ist.
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7 zeigt
eine mögliche
Anordnung zum Befüllen
der Lageranordnung gemäß 6 mit Schmiermittel.
Hierzu wird ein Unterdruckgehäuse 63 über die
Welle und den zwischen Welle und Lagerhülse 56 befindlichen
Lagerspalt 59 gestülpt.
Das Unterdruckgehäuse 63 weist
Dichtungen 64 auf, die für ein luftdichtes Anliegen
des Gehäuses
an der Stirnseite Lagerhülse 56 sorgen.
Zunächst
wird die Ausnehmung 61 mit der benötigten Schmiermittelmenge befüllt, wobei
sich aufgrund der Oberflächenspannung
des Schmiermittels eine umlaufende in sich geschlossene Flüssigkeitsoberfläche einstellt mit
einer konzentrischen, ringförmigen
einen Meniskus ausbildenden Grenzfläche zur Umgebungsatmosphäre. Im abgeschlossenen
Hohlraum des Gehäuses 63 wird
nun über
einen Anschluss 65 ein Unterdruck erzeugt, wodurch die
im Lager und im Kanalsystem befindliche Luft abgesaugt und durch
das aus der Ausnehmung 61 über das Kanalsystem nachfließende Schmiermittel
ersetzt wird. Die in sich geschlossene Grenzfläche zwischen dem in der Ausnehmung 61 befindlichen
Schmiermittel und der Umgebungsatmosphäre verhindert, dass beim Füllvorgang
irgendwelche Luftblasen ins Kanalsystem eindringen können. So
ist sichergestellt, dass sich in dem Lagerspalt des hydrodynamischen
Lagersystems ein zusammenhängender
Schmiermittelfilm ohne irgendwelche eingeschlossenen Luftblasen ausbilden
kann, der in einen im Gewindekanal 60 endenden „Flüssigkeitsfaden" übergeht. Auf diese Weise ist
es relativ einfach möglich,
das Lagersystem mit Schmiermittel zu füllen. Wegen der vergleichsweise großen Länge des
Gewindekanals in bezug auf dessen Querschnitt ist die Menge des
einzubringenden Schmiermittels relativ unkritisch, so dass sichergestellt
werden kann, dass das Lager einerseits nicht überfüllt wird, dass aber andererseits
immer genügend
Schmiermittel im Gewindekanal verbleibt, um Dauerschmierung während der
gesamten Lebensdauer zu garantieren.
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Die
in der vorsehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können
sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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- 10
- Welle
- 11
- Druckplatte
- 12
- Lagerhülse
- 13,
13'
- Lageraufnahme
- 14,
14'
- Hülse
- 15,
15'
- Abdeckplatte
- 16
- Lagerspalt
- 17
- Rückflusskanal
- 18,
18'
- Kanal,
gewunden
- 19,
19'
- Verbindungskanal
- 20,
20'
- Ausnehmung
- 21
- Befüllöffnung
- 22
- Rotationsachse
- 23
- Welle
- 24
- Druckplatte
- 25
- Lagerhülse
- 26
- Lageraufnahme
- 27
- Hülse
- 28
- Abdeckplatte
- 29
- Lagerspalt
- 30
- Rückflusskanal
- 31
- Kanal,
gewunden
- 32
- Hohlraum
- 33
- Öffnung
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Deckscheibe
- 36
- Vorsprung
- 37
- Basisplatte
- 38
- Statoranordnung
- 39
- Rotor
- 40
- Permanentmagnet
- 41
- Welle
- 42
- Druckplatte
- 43
- Lagerhülse
- 44
- Lageraufnahme
- 45
- Hülse
- 46
- Abdeckplatte
- 47
- Abdeckkappe
- 48
- Lagerspalt
- 49
- Rückflusskanal
- 50
- Kanal,
gewunden
- 51
- Verbindungskanal
- 52
- Ausnehmung
- 53
- Befüllöffnung
- 54
- Welle
- 55
- Druckplatte
- 56
- Lagerhülse (-aufnahme)
- 57
- Hülse
- 58
- Abdeckplatte
- 59
- Lagerspalt
- 60
- Kanal,
gewunden
- 61
- Ausnehmung
- 62
- Verbindungskanal
- 63
- Unterdruckgehäuse
- 64
- Dichtung
- 65
- Anschluss