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Diese
Anmeldung basiert auf einer "Provisional"-Anmeldung, Seriennummer 60/456.896 vom
21. März
2003, Anwalts-Registernummer STL 3333.01 mit dem Titel "Top Cover Attach
FDB With Inverted Sealing",
die dem Anmelder dieser Anmeldung übertragen ist und hier durch
Bezugnahme einbezogen ist.
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Spindelmotoren und insbesondere
auf ein mechanischen Stößen widerstehendes
Dichtungssystem zur Verwendung bei fluiddynamischen Lagern in Plattenlaufwerk-Datenspeichersystemen.
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Plattenlaufwerk-Speichersysteme
sind heutzutage auf der ganzen Welt weitverbreitet. Diese Systeme
werden durch Computer und Vorrichtungen wie beispielsweise Digitalkameras,
Digital-Videorecorder, Laserdrucker, Fotokopierer und Personal-Musikabspielgeräte verwendet.
Plattenlaufwerk-Speichersysteme
speichern digitale Information, die auf konzentrischen Spuren eines
magnetischen Plattenmediums aufgezeichnet ist. Mehrere Platten sind drehbar
auf/an einer Spindel angebracht, und auf die Information, die in
der Form magnetischer Übergänge in den
Platten gespeichert werden kann, wird mittels Lese-/Schreibköpfen oder
Wandlern zugegriffen. Die Lese-/Schreibköpfe befinden sich an einem Dreh-/Schwenkarm,
der sich radial über
die Oberfläche
der Platte bewegt. Die Platten werden mit hohen Geschwindigkeiten
während
des Betriebs unter Verwendung eines innerhalb einer Nabe oder unter
den Platten befindlichen Elektromotors gedreht. Magnete an der Nabe
stehen in Interaktion mit einem Stator, um eine Drehung der Nabe
in Bezug auf die Achse zu bewirken. Eine Motorart ist als Motor-in-der-Nabe (in-hub
motor) oder Motor-in-der-Spindel (in-spindle motor) bekannt, der
typischerweise eine mittels eines Lagersystems an einer in der Mitte
der Nabe angebrachte Spindel aufweist. Die Lager ermöglichen eine
Drehbewegung zwischen der Achse und der Nabe, während sie die Spindel gegenüber der
Achse ausgerichtet halten. Die Lese-/Schreibköpfe müssen mit den Speicherspuren
auf der Platte genau ausgerichtet sein, um das korrekte Lesen und
Schreiben von Information sicherzustellen.
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Bei
Spindelmotoren wurden in der Vergangenheit herkömmliche Wälz- bzw. Kugellager zwischen
der Nabe und der Achse verwendet. Die Nachfrage nach erhöhter Speicherkapazität und kleineren Plattenlaufwerken
hat jedoch zu einer zunehmend näheren
Platzierung des Lese-/Schreibkopfs an der Plattenoberfläche geführt. Die
unmittelbare Nähe
erfordert, dass sich die Platte im wesentlichen in einer einzigen
Ebene dreht. Ein geringfügiges
Schlingern (wobble) oder ein sog. Run-out in der Plattendrehung kann
bewirken, dass die Platte den Lese-/Schreibkopf streift, was möglicherweise
das Plattenlaufwerk beschädigt
und zu einem Datenverlust führt.
Ferner ist im Fall von Wälzlagern
die Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischem
Stoß und
Vibration wegen geringer Dämpfung
unzureichend. Da diese Drehgenauigkeit bei Verwendung von Wälzlagern
nicht erzielt werden kann, besitzen Plattenlaufwerke derzeit einen
Spindelmotor mit fluiddynamischen Lagern an bzw. auf der Achse und
einer Axiallast- bzw. Druckplatte zur Lagerung einer Nabe und der
Platte für
die Drehung. Eine alternative Lagergestaltung ist ein hydrodynamisches
Lager.
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In
einem hydrodynamischen Lager liefert ein Schmierfluid wie Gas oder
Flüssigkeit
oder Luft eine Lagerfläche
zwischen einem feststehenden Element und einem sich drehenden Element
des Plattenlaufwerks. Dynamische, druckerzeugende Nuten bzw. Rillen,
die an einer Oberfläche
des feststehenden Elements oder des sich drehenden Elements ausgebildet
sind, erzeugen einen lokalen Hochdruckbereich und stellen einen
Transportmechanismus für Fluid
oder Luft bereit, um den Fluiddruck innerhalb des Lagers und zwischen
den Drehflächen
gleichmäßiger zu
verteilen, wodurch eine genauere Drehung der Spindel ermöglicht wird.
Hydrodynamische Lager weisen jedoch Nachteile auf, beispielsweise
ein geringes Steifigkeits-Leistungsverhältnis (stiffness-to-power
ratio) und eine erhöhte
Empfindlichkeit des Lagers gegenüber
externen Belastungen oder mechanischen Stoßereignissen.
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Um
die Steifigkeit zu erhöhen,
sind Spindelmotoren sowohl an der Basis als auch an der oberen Abdeckung
des Plattenlaufwerkgehäuses
angebracht worden. Um jedoch eine Anbringung an der oberen Abdeckung
einzusetzen, ist der Motor an beiden Enden offen, was das Risiko
eines Entweichens von Öl
erhöht.
Dieses Lecken wird unter anderem durch Unterschiede in der Nettoströmungsrate
bewirkt, die durch unterschiedliche Pumprillen in dem Lager erzeugt
wird. Falls die Strömungsraten
im Lager nicht sorgfältig
ausgeglichen werden, kann ein Nettodruckanstieg zu einem oder beiden
Enden Fluid durch eine Dichtung nach außen zwingen. Ein Ausgleichen
der Strömungsraten
ist schwierig, da die von den Pumprillen erzeugten Strömungsraten
eine Funktion der im hydrodynamischen Lager festgelegten Spalte
bzw. Zwischenräume
ist, und die Zwischenräume
ihrerseits eine Funktion von Teiletoleranzen sind. Eine geeignete
Abdichtung ist ebenfalls problematisch. Lagerfluide geben dampfförmige Komponenten
ab, die sich in eine Plattenkammer diffundieren könnten. Dieser
Dampf kann Teilchen, wie von den Lagern oder anderen Komponenten
abgetragenes Material transportieren. Diese Teilchen können sich
an den Lese-/Schreibköpfen
und den Oberflächen
der Platten absetzen und eine Beschädigung der Platten und der
Lese-/Schreibköpfe
verursachen, wenn sich diese über
die Platten bewegen.
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Zur
Lösung
dieser Probleme sind Anstrengungen unternommen worden. Eine Gestaltung
besteht in einem konischen Lager mit Anbringung an der oberen Abdeckung,
das zwei unabhängige
Strömungswege
aufweist. Diese Gestaltung verwendet eine asymmetrische Abdichtung
und weist eine Zentrifugaldichtung und eine Pumprillendichtung auf. Eine
weitere existierende Gestaltung, die Exklusionsdichtung (X-Dichtung), wird zum
Abdichten von Grenzflächenräumen zwischen
der Nabe und der Achse verwendet (in 4 gezeigt).
Die X- Dichtung umfasst
eine asymmetrische Dichtungsgestaltung mit einer einzelnen Axiallast-
bzw. Druckplatte, wobei ein Ende innen mit Druck-Spiralnuten und
das andere Ende mit einer Pumprillendichtung (groove pumping seal)
versehen ist. An dem Axiallagerende hält eine Zentrifugaldichtung
eine Ölpegeländerung
in dem Kapillarreservoir während
eines statischen bis dynamischen Stadiums und eines außerbetrieblichen Stoßes aufrecht.
Tests haben aber ergeben, dass die Zentrifugaldichtung bei einem
Stoß von
etwa 500 G fehlschlägt
und bei einem Stoß von
etwa 500 G Öl durch
die Auffülllöcher entweicht.
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Mobile
Anwendungen erfordern einen höheren
außerbetrieblichen
Stoßwiderstand
als Desktop- oder Büroerzeugnisse.
Laptop-Computer können starken
mechanischen Stößen infolge
der Handhabung ausgesetzt sein. Es ist in der Industrie unerlässlich geworden,
dass Plattenlaufwerke einem erheblichen mechanischen Stoß widerstehen
können.
Ein ausreichendes Dichtungssystem, das einem Stoß von 1000 G widerstehen kann,
wird für
mobile Anwendungen benötigt.
Ferner besteht eine Notwendigkeit, die Steifigkeit der Achse und
den dynamischen Parallelismus (Ausrichtung der Plattenoberflächen auf
die Ebene der Betätigerarmbewegung)
zu erhöhen,
während
gleichzeitig die Lagerenergie gesenkt wird.
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Es
wird ein verbessertes Dichtungssystem, das einem mechanischen Stoß während des
Betriebs und im Ruhezustand widersteht, zur Verwendung bei fluiddynamischen
Lagern bereitgestellt, das bzw. die ihrerseits in einem Spindelmotor
oder dergleichen aufgenommen sein können. In einer Ausführungsform
widersteht das Dichtungssystem einem Stoß von mindestens 1000 G. Die
Erfindung stellt ein asymmetrisches Dichtungsverfahren und -system sowie
eine aktive Rezirkulation innerhalb eines hydrodynamischen Lagers
bereit, um Fluid zurückzuhalten
und Luft auszustoßen.
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Es
wird auch ein System zum Befüllen
des Lagers mit Fluid bereitgestellt, das einem Stoß widersteht.
Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren für geringeren Energieverbrauch
in einem Spindelmotor sowie einen Spindelmotor, der kleiner dimensionierte Komponenten
aufweist und doch die notwendige Stabilität beibehält, bereit. Ferner wird ein
Verfahren zur Erzielung einer längeren
Nutzungsdauer eines Spindelmotors bereitgestellt. Des weiteren wird
ein Verfahren und ein System zum Erzeugen radialer Steifigkeit in
dem Lager bereitgestellt. Die Erfindung stellt außerdem ein
Verfahren und ein System zur Verbesserung eines dynamischen Parallelismus
und einer Festigkeit der Verbindung zwischen Achse und Axialplatte
bereit.
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Merkmale
der Erfindung werden in einer Ausführungsform teilweise durch
Verwendung eines asymmetrischen Dichtungssystems erzielt. Ein vergrößertes Fluidreservoir,
das zwischen einer Abschirmung und einer Hülse bzw. Buchse festgelegt
ist, und das einen Bereich mit niedrigerem Druck als andere, fluidenthaltende
Bereiche aufweist, wird verwendet. Die Erfindung setzt einen in
Fluidverbindung mit dem vergrößerten Reservoir
stehenden Fluidrezirkulations-Durchgangsweg
ein, um den Druck infolge der Asymmetrie in dem Drucklager angrenzend
an die Axialplatte sicherzustellen, wobei ein Pumpdruck einwärts von
der Axialplatte annähernd
auf atmosphärischen
Druck reduziert wird. Eine Zentrifugal-Kapillardichtung wird an einem Ende
des Reservoirs eingesetzt. Wenn sich der Motor dreht, wirkt die
Zentrifugalkraft auf das Fluid im Reservoir und zwingt es in das
Lager, wobei Luft ausgetrieben wird. In einer Ausführungsform
sind Kanäle
nahe dem Reservoir an einer Abschirmung enthalten, die bei einem
Stoßereignis
das Fluid zurückhalten,
statt es entweichen zu lassen. Infolge eines Druckunterschieds in
dem Reservoir zwischen einem engen Spalt bzw. Zwischenraum (Nicht-Kanal-Abschnitt)
und einem breiteren Spalt bzw. Zwischenraum (Kanal-Abschnitt) wird
Fluid in dem Reservoir während
Stößen festgehalten.
Die Kanäle
gestatten es ferner, dass Luft in dem Fluid entlang dem Kanal wandert
und aus dem Lagerfluid ausgestoßen
wird. Ein abgewinkeltes Befüllloch
ist an einem Ende des Reservoirs zum Füllen von Fluid in das Lager
vorgesehen und dient auch als Stelle zum Ausstoßen von Luft.
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Eine
schräg
verlaufender bzw. sich verjüngender
Lagerspalt liefert ferner einen asymmetrischen Druck und verringert
den Energieverbrauch an einer Lagerkammer (Journal plenum). In einer
Ausführungsform
ist eine Pumprillendichtung (GPS = grooved pumping seal), die zwischen
einer Abschirmung und einem Außendurchmesser
einer Axialplatte festgelegt ist, vorgesehen. Die Abschirmung ist selbstausrichtend
(konzentrisch zum Naben-AD) und wirkt als Hubbegrenzer der Nabe.
Das asymmetrische Dichtungsverfahren und -system umfasst ferner Spiralrillen
bzw. -nuten. Die Spiralrillen sind an der Axialplatte zum aktiven
Erzeugen eines Pumpdrucks festgelegt, um eine Fluidrezirkulation
anzutreiben, und um Fluid von dem Axialplattenlager zur Achse hin
in das Dreh- bzw.
Radiallager hinein und über
einen Radiallager-Rillenscheitelpunkt
hinaus zu pumpen, wenn die Achse und die Buchse sich in einer relativen
Drehbewegung befinden. Es wird ein einseitiges Axialplattenlager
eingesetzt. In einer weiteren Ausführungsform wird ein Rillenpumpvorgang
in dem Radiallager genutzt, um eine radiale Steifigkeit zu liefern,
die im wesentlichen auf einen Scheitelpunkt des Rillenmusters fokussiert
ist. Ferner liefert in einer Ausführungsform ein unausgeglichenes
und asymmetrisches Rillenmuster an einem Ende des Lagers einen Druckgradienten
und stellt eine Dichtung her.
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Eine
dynamische Parallelität
wird infolge eines größeren Oberflächenkontakts
zwischen der Grenzfläche
des Axialplatten-AD und der Basis verbessert. Eine größere Axialplatte
verbessert die Stärke
bzw. Festigkeit der Verbindung an der Grenzfläche der Axialplatte und der
Achse.
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Eine
Verringerung des Energieverbrauchs wird teilweise durch Einsatz
kleiner dimensionierter Komponenten, beispielsweise einer Achse
kleineren Durchmessers erzielt. Die Stabilität des Motors wird jedoch durch
Anbringen der Achse an der oberen Abdeckung beibehalten. Eine Verringerung
des Energieverbrauchs wird des weiteren teilweise durch Anwenden
von Pumprillen an dem Axialplatten-AD und durch Verwendung eines
dünneren
Fluids erzielt. Ein größeres Reservoir
wird vorgesehen, so dass ein dünneres
Fluid verwendet werden kann, wobei das dünnere Fluid typischerweise
eine höhere
Verdampfungsrate als dickere Fluide aufweist. Das dünnere Fluid
ergibt weniger Reibung und reduziert den Energieverbrauch durch
den Motor. Ferner wird in einer Ausführungsform eine einseitige
Axialplatte mit magnetischer Vorbelastung verwendet, um Energieverluste
in dem Axialdruck- bzw.
Schublastbereich weiter zu verringern, wobei Lagerverluste nur auf
einer Seite der Axialplatte auftreten.
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Weitere
Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sind einem Fachmann, der
die Offenbarung der Erfindung studiert, ersichtlich. Daher ist der
Schutzumfang der Erfindung durch Bezugnahme auf ein Beispiel einer
Ausführungsform,
die in Bezug auf die folgenden Figuren gegeben wird, besser verständlich.
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Die
vorangehenden Aspekte und viele der damit verbundenen Vorteile dieser
Erfindung gehen durch Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung
im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen
besser hervor, in denen zeigen:
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1 eine Draufsicht auf ein
Plattenlaufwerk-Datenspeichersystem,
in dem die Erfindung von Nutzen ist,
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2 eine Seiten-Schnittansicht
eines Spindelmotors mit hydrodynamischem Lager, welche Merkmale
einschließlich
einem Fluidrezirkulations-Durchgangsweg, einer Abschirmung, eines
Reservoirs und eines Befülllochs
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung darstellt,
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3 eine weitere Seiten-Schnittansicht
eines Spindelmotors mit hydrodynamischem Lager zur Darstellung einer
näheren
und detaillierteren Ansicht von Merkmalen einschließlich einem
Fluidrezirkulations-Durchgangsweg, einer Abschirmung, eines Reservoirs,
eines Befülllochs,
von Axialplatten-Pumprillen, Beispiel-Drücken, Fluidströmungsrichtung
und Pumprichtung gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung,
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4 eine Seiten-Schnittansicht
einer bekannten Spindelmotorgestaltung,
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5 eine perspektivische Schnittansicht
einer Abschirmung zur Darstellung von Kanälen und eines abgewinkelten
Befülllochs
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung,
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6 eine weitere perspektivische
Ansicht einer Abschirmung zur Darstellung von Kanälen und eines
abgewinkelten Befülllochs
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, und
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7 eine Seiten-Schnittansicht
eines Abschnitts eines Spindelmotors mit hydrodynamischem Lager
zur Darstellung von Merkmalen einschließlich eines Fluidrezirkulations-Durchgangswegs,
einer an einer Axialplatte angebrachten Abschirmung, eines Reservoirs
und eines Befülllochs
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
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Exemplarische
Ausführungsformen
werden im folgenden unter Bezugnahme auf spezifische Konfigurationen
beschrieben. Fachleuten ist ersichtlich, dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen innerhalb des Schutzumfangs der beigefügten Ansprüche vorgenommen
werden können.
Außerdem
können
bekannte Elemente, Vorrichtungen, Komponenten, Verfahren, Prozessschritte
und dergleichen nicht detailliert dargelegt sein, um eine unklare
Darstellung der Erfindung zu vermeiden.
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Im
folgenden wird ein Verfahren, ein System und ein Mittel zum Dichten,
welches einem mechanischen Stoß im
Betriebsmodus und im Außer-Betriebs-
bzw. Ruhemodus widersteht, zur Verwendung mit dynamischen Fluidlagern
beschrieben. In einer Ausführungsform
widersteht das Dichtungssystem einem Stoß von 1000 G mittels einer
asymmetrischen Dichtung und eines Druckgradienten. Wie nachstehend
erläutert
wird, stellen ein Fluidrezirkulations-Durchgangsweg, ein zwischen einer Abschirmung
und einer Hülse
bzw. Buchse festgelegter vergrößerter Fluidreservoir,
Reservoirkanäle,
Pumprillen, ein schräg
verlaufender (Radial-)Lagerspalt und asymmetrische (Radial-)Lagerrillen teilweise
ein System und ein Verfahren zur Anwendung eines asymmetrischen
Druckgradienten bereit. Wie nachstehend ebenfalls erläutert wird,
verwendet in einer Ausführungsform
die Erfindung ferner die Eigenschaften einer Pumprillendichtung
(geringes Volumen, hohe Steifigkeit) und einer zentrifugalen Kapillardichtung (hohes
Volumen, geringe Steifigkeit) bei der Gestaltung des Verfahrens
und des Systems, um einem Stoß zu
widerstehen. Ferner vermeidet ein abgewinkeltes Fluidbefüllloch ein
Entweichen von Fluid bei einem Stoß und befindet sich an einem
Ende des Reservoirs.
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Es
wird auf die Zeichnungen eingegangen, in denen identische Bezugsziffern
die gleichen Elemente in den verschiedenen Ansichten bezeichnen. 1 stellt eine typische Plattenlaufwerk-Datenspeichervorrichtung 110 dar,
bei der die vorliegende Erfindung von Nutzen ist. Natürlich sind
Merkmale der Erläuterung
und der Ansprüche
nicht auf diese spezielle Gestaltung beschränkt, die nur zu Beispielszwecken
dargestellt ist. Es ist klar ersichtlich, dass die Erfindung auf
Plattenlaufwerke, Spindelmotoren und andere Motoren mit einer stationären und
einer drehbaren Komponente anwendbar ist. In der Tat können die
nachstehend erläuterten
Gestaltungen in Systemen angewandt werden, bei denen eine Drehung zwischen
Komponenten besteht, selbst wenn die Komponenten sich in der gleichen
Richtung drehen.
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Ein
Plattenlaufwerk 110 umfasst eine Gehäusebasis 112, die
mit einer Abdeckung 114 kombiniert ist, um eine abgedichtete
Umgebung zu bilden. Das Plattenlaufwerk 110 umfasst ferner
einen Plattenstapel 116, der über eine Plattenklemme 118 zur Drehung
an einem Spindelmotor (nicht dargestellt) angebracht ist. Der Plattenstapel 116 weist
mehrere einzelne Platten auf, die zur gemeinsamen Drehung um eine
Mittelachse angebracht sind. Jede Plattenoberfläche hat einen zugeordneten
Kopf 120 (Lesekopf und Schreibkopf), der am Plattenlaufwerk 110 zur
Kommunikation mit der Plattenoberfläche angebracht ist. In dem
in 1 gezeigten Beispiel
sind Köpfe 120 durch
Biegeelemente (flexures) 122 gehaltert, die ihrerseits
an Kopfmontagearmen 124 eines Betätigerkörpers 126 angebracht
sind. Der in 1 gezeigte
Betätiger
bzw. Aktuator ist ein Drehspulenaktuator und umfasst einen Schwingspulenmotor
bzw. Voice-Coil-Motor, der allgemein bei 128 dargestellt
ist. Der Voice-Coil-Motor 128 dreht einen Betätigerkörper 126 mit
seinen daran angebrachten Köpfen 120 um
eine Dreh-/Schwenkachse 130, um die Köpfe 120 über einer
gewünschten
Datenspur entlang einer bogenförmigen
Bahn 132 zu positionieren. Dies ermöglicht es den Köpfen 120,
magnetisch codierte Information auf den Oberflächen der Platten 116 an
ausgewählten
Stellen zu lesen und zu schreiben.
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2 ist eine Seiten-Schnittansicht
eines Spindelmotors 255 mit hydrodynamischem Lager, der
in Plattenlaufwerken 110 eingesetzt wird, bei denen die
vorliegende Erfindung von Nutzen ist. Typischerweise umfasst der
Spindelmotor 255 eine stationäre Komponente und eine drehbare
Komponente. Die stationäre
Komponente umfasst eine Achse 275, die an der Basis 210 angebracht
und befestigt ist. Es ist anzumerken, dass der Spindelmotor 255 eine
feststehende Achse, wie sie in 2 gezeigt
ist, oder eine drehbare Achse verwenden kann. Ferner ist in einer
Ausführungsform
der Erfindung die Achse 275 an einer oberen Abdeckung 256 angebracht,
wodurch der Achse 275 Stabilität verliehen wird und die dynamische
Leistung verbessert wird. So kann bei einem Motor mit feststehender
Achse sowohl das obere als auch das untere Ende der Achse 275 an
der Basis 210 und an der oberen Abdeckung 256 des Gehäuses befestigt
sein, so dass die Steifigkeit des Motors und seine Stoßfestigkeit
sowie seine Ausrichtung gegenüber
dem Rest des Systems verbessert wird.
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Die
drehbare Komponente umfasst eine Nabe 260 mit einem oder
mehreren Magneten 265, die an deren Umfang angebracht sind.
Die Magnete 265 stehen in Interaktion mit einer Statorwicklung 270,
die an der Basis 210 angebracht ist, um eine Drehung der
Nabe 260 zu bewirken. Der Magnet 265 kann als
einheitlicher Ring ausgebildet sein, oder er kann aus mehreren einzelnen
Magneten gebildet sein, die um den Umfang der Nabe 260 herum
beabstandet sind. Der Magnet 265 ist so magnetisiert, dass
er einen oder mehrere Magnetpole bildet.
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Die
Nabe 260 ist an der Achse 275 mit einer Axialdruck- bzw. Axial(lager)platte 283 an
einem Ende gelagert. Die Axialplatte 283 kann integraler Teil
der Achse 275 sein, oder sie kann ein separates Teil sein,
das an der Achse beispielsweise über
einen Presssitz angebracht ist. Ferner steht die Axialplatte 283 mit
der Basis 210 an einer Schnittstelle bzw. Grenzfläche 290 in
Eingriff. Die Erfindung sieht eine vergrößerte Kontaktfläche zwischen
der Axialplatte 283 und der Basis 210 vor, nämlich an
der Grenzfläche
bzw. Schnittstelle 290. In einer Ausführungsform ist die Schnittstelle 290 (der
Durchmesser der Axialplatte 283 in Kontakt mit der Basis 210)
4,5 mm. Es ist anzumerken, dass die Länge der Schnittstelle 290 variieren
kann und in einigen Fällen
die Schnittstelle 290 von 3 Millimetern bis 5 Millimetern
reicht. Dies wird durch eine vergrößerte Kontaktfläche des
Axialplatten-AD erzielt. Es ergibt sich eine Verbesserung im dynamischen
Parallelismus, wobei der dynamische Parallelismus als der Parallelismus
zwischen der sich drehenden Platte und Bezugsmerkmalen an der Basis 210,
die eine Ebene festlegen, definiert ist. Eine Dreipunkt-Messung an der Basis 210 wird
mit der senkrechten Ausrichtung der Drehachse verglichen. Die Erfindung
liefert eine vergrößerte Basisfläche (footprint),
was den dynamischen Parallelismus der Komponenten verbessert.
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Ferner
wird infolge des verlängerten
Eingriffs zwischen der Axialplatte 283 und der Achse 275 eine Verbindungsfestigkeit
an der Schnittstelle zwischen der Axialplatte 283 und der
Achse 275 verbessert. In einer Ausführungsform beträgt der Eingriff
zwischen der Axialplatte 283 und der Achse 275 das
Doppelte des Eingriffs im Vergleich mit herkömmlichen Motoren (z.B. verglichen
mit der X-Dichtung).
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Die
Achse 275 und die Axialplatte 283 passen in eine
Hülse bzw.
Buchse 280 in der Nabe 260. Die Nabe 260 weist
ein Plattenträgerelement 214 auf, welches
den Plattenstapel 116 (in 1 dargestellt) zur
Drehung um die Achse 275 trägt.
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Der
Plattenstapel 116 wird an einem Plattenträgerelement 214 durch
eine Plattenklemme 118 gehalten (ebenfalls in 1 dargestellt). Die Nabe 260 ist
mit der Achse 275 über
ein hydrodynamisches Lager 217 zur Drehung um die Achse 275 verbunden.
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Ein
Fluid, beispielsweise ein Schmieröl oder ein ferromagnetisches
Fluid, füllt
die Schnittstellenbereiche zwischen der Achse 275 und der
Hülse bzw. Buchse 280,
der Axialplatte 283 und der Buchse 280, der Axialplatte 283 und
der Abschirmung 282 und zwischen der Abschirmung 282 und
der Hülse
bzw. Buchse 280. In einer Ausführungsform ist ein abgewinkeltes
Befüllloch 285 so
positioniert, dass es einen Winkel von 30 Grad (oder einen alternativen Winkel,
wie nachstehend erläutert
wird) mit einer Oberfläche
der Abschirmung 282 bildet. Die vorliegende Figur wird
hier zwar mit einem Schmierfluid beschrieben, Fachleuten ist jedoch
ersichtlich, dass auch ein Schmiergas eingesetzt werden kann.
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Typischerweise
umfasst entweder die Achse 275 oder die Hülse 280 Abschnitte
von druckerzeugenden Rillen bzw. Nuten, beispielsweise asymmetrischen
Rillen 240 und symmetrischen Rillen 244. Das Rillenmuster
umfasst entweder ein Fischgrätenmuster
oder ein sinusförmiges
Muster. Wie gezeigt ist, sind asymmetrische Rillen 240 an
einem Ende des Radial-Lagers
und symmetrische Rillen 244 an einem entgegengesetzten
Ende des Radial-Lagers angeordnet. Die asymmetrischen Rillen 240 und symmetrischen
Rillen 244 induzieren eine Fluidströmung in dem Schnittstellenbereich
und erzeugen einen lokalen Bereich eines dynamischen Hochdrucks und
radialer Steifigkeit. Die Drücke
sind am Scheitelpunkt der symmetrischen Rillen 246 und
am Scheitelpunkt der asymmetrischen Rillen 242 fokussiert
bzw. zentriert. Wenn sich die Hülse
bzw. Buchse 280 dreht, wird in jedem ihrer Rillenbereiche
Druck aufgebaut. Auf diese Weise wird die Nabe 260 einfach durch
die Achse 275 für
eine konstante Hochgeschwindigkeitsdrehung gelagert. In einem Beispiel sind
die Rillen durch erhabene Stege oder Rippen getrennt und haben eine
geringe Tiefe. In einer Ausführungsform
wird eine Beschichtung aus diamantartigem Kohlenstoff (DLC = diamondlike
carbon) an der Achse 275 in dem Bereich der asymmetrischen
Rillen 240 verwendet, um eine Partikelerzeugung bei einem etwaigen
Kontakt zwischen der Achse 275 und der Hülse bzw.
Buchse 280 zu verhindern oder zu minimieren.
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Zusätzlich zu
oder als Alternative zu den druckerzeugenden Rillen, wie sie im
vorhergehenden Absatz erläutert
wurden, stellt eine Ausführungsform der
Erfindung eine Fluidströmung
durch andere Verfahren bereit (wie sie nachstehend erläutert werden). Die
anderen Verfahren umfassen einen schräg verlaufenden bzw. sich verjüngenden
oder aufgeweiteten Lagerbereich 262, einen asymmetrischen
Druckgradienten, einen Niederdruckbereich im Reservoir 284,
der zwischen der Abschirmung 282 und der Buchse 280 festgelegt
ist, einen Buchsendurchgang 286, eine Pumprillendichtung
zwischen der Abschirmung 282 und der Axialplatte 283 sowie
Spiralrillen an der Axialplatte 283.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Buchsen-Durchgangsweg 286 an
einem Punkt zwischen asymmetrischen Rillen 240 und symmetrischen
Rillen 244 gelegen. Der Buchsen-Durchgangsweg 286 ist allgemein
an einem mittleren Punkt entlang der Achse 275 positioniert
und liefert einen Niederdruckbereich. Ein Niederdruckbereich im
Zentrum des Motors ist akzeptabel, da ein Lager im Zentrum des Motors
wenig radiale Steifigkeit bietet. Ferner ermöglicht die Positionierung des
Buchsen-Durchgangswegs 286 in abgewinkelt verlaufender
Weise die maschinelle Herstellung einer einstückigen Nabe.
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Die
Erfindung stellt ferner eine Abschirmung 282 bereit, welche
sich radial selbst in die Buchse bzw. Hülse 280 hineinausrichtet.
Ein geringfügiger radialer
Interferenzsitz (leichter Presssitz) wird zwischen der Abschirmung 282 und
der Buchse 280 für eine
Selbstausrichtung angewandt. An einem Ende (angrenzend an die Axialplatte 283)
positioniert die Buchse 280 die Abschirmung 282 radial,
und am anderen Ende ist die Abschirmung 282 an der Nabe 260 (z.B. lasergeschweißt) angebracht.
Die Erfindung stellt daher in einer Ausführungsform einen konstanten
Spalt bzw. Zwischenraum von etwa 20 bis 30 Mikron zwischen der Axialplatte 283 und
der Abschirmung 282 bereit.
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Da
die Axialplatte 283 einseitig ist, weist die Nabe 260 Bewegungsfreiheit
in einer Axialrichtung auf. Die Abschirmung 282 ist daher
durch die Erfindung als Wegbegrenzer bzw. Hubbegrenzer der Nabe 260 vorgesehen,
wobei sie ein radiales Bewegungslimit der Nabe 260 festlegt.
Die Abschirmung 282 dient auch als Dämpfer der Nabe 260,
um durch einen mechanischen Stoß erzeugte
Energie zu zerstreuen bzw. abzuleiten.
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3 stellt ein fluiddynamisches
Lagersystem dar, das in einer Ausführungsform der Erfindung eine
Fluidpumprichtung, eine Fluidrichtung und beispielhafte Drücke darstellt.
In einer Ausführungsform wird
eine umgekehrte Abschirmung eingesetzt. Die Abschirmung 282 wird
als umgekehrt beschrieben, da eine Kapillardichtung 316 im
Vergleich zu einer X-Abschirmungsgestaltung (X-Abschirmung gemäß 4) umgekehrt ist. Durch
die Erfindung wird ein asymmetrischer Druckgradient erzeugt. Der
asymmetrische Druck wird durch Merkmale wie beispielsweise einen
Fluidrezirkulations-Durchgangsweg, ein zwischen einer Abschirmung
und einer Hülse
bzw. Buchse festgelegtes vergrößertes Fluidreservoir,
Reservoirkanäle,
Pumprillen, einen schräg
verlaufenden bzw. sich verjüngenden
Lagerspalt und asymmetrische Radiallagerrillen erzeugt.
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DRUCKGRADIENTEN
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In
einer Ausführungsform
beträgt
die Fluidkapazität
des Reservoirs 284 2,5 mg. Es ist anzumerken, dass diese
Kapazität
nicht festgelegt ist. Das vergrößerte Fluidreservoir 284 mit
Kanälen 510 trägt zu dem
asymmetrischen Druckgradienten bei (Kanäle 510 gemäß 5). Infolge eines geringeren
Strömungswiderstands
und eines niedrigeren Drucks in dem vergrößerten Reservoir 284 wird
im Vergleich mit anderen Fluid enthaltenden Bereichen in dem Reservoir 284 bei
Stoßereignissen
während
des Betriebs oder im Ruhezustand Fluid aufgenommen und zurückgehalten.
Als Beispiel sind in 3 exemplarische
Solldrücke
dargestellt. Wie gezeigt ist, zeigt das Reservoir 284 einen
Druck von 0,0 psi, während
das Radiallager Drücke
von 0,06 psi bis 135 psi zeigt. Wenn der Motor sich dreht und Fluid
durch Zentrifugalkraft aus dem Reservoir 284 zwingt, erzeugen
die Pumprillen 324 einen Pumpdruck und treiben eine Fluidrezirkulation
durch den Motor an. Wenn jedoch der Motor sich nicht dreht und die
Zentrifugalkraft aufhört,
oder bei Stoßereignissen,
kann das Reservoir 284 aus Bereichen wie beispielsweise
dem Spalt 346 am Außendurchmesser
der Axialplatte 283 und aus dem Radiallager zwischen der
Achse 275 und der Buchse 280 Fluid aufnehmen.
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STRÖMUNGSRICHTUNG
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Ein
Rillenpumpvorgang wird entlang des Innendurchmessers (ID) und des
Außendurchmessers (AD)
der Axialplatte 330 angeordnet. Pumprillen sind an der
Axialplatte 283 für
eine aktive Rezirkulation ausgebildet. Im Fall des ID erzeugen Spiralpumprillen 324 einen
ausreichenden Pumpdruck, um eine Fluidrezirkulation anzutreiben
und um Fluid aus dem Axialplattenlager-Durchgangsweg (angrenzend
an den Axialplatten-ID) zur Achse 275 in das Radiallager und über den
Scheitelpunkt 246 der symmetrischen Rillen des unteren
Radiallagers hinaus zu pumpen, wenn sich die Achse 275 und
die Buchse 280 in einer relativen Drehbewegung befinden.
Die asymmetrischen Rillen 242 und die symmetrischen Rillen 244 erzeugen
auch einen Druck in dem Radiallager und erzwingen eine Fluidbewegung
zu einem Rillenscheitelpunkt (wie oben bezüglich 2 beschrieben wurde). In einer Ausführungsform
ist die Fluidströmungsrichtung,
wenn sich der Motor dreht, einwärts
von dem Radiallager des Axialplatten-ID 330 entlang dem
Radiallager zur Radiallagerkammer 312 über den Buchsen-Durchgangsweg 286 zur
Rezirkulationskammer 332 und dann zurück zum Lager des Axialplatten-ID 330.
Die Fluidströmungsrichtung
in einem Beispiel wird durch durchgezogene Linien in 3 dargestellt. Es ist anzumerken,
dass in anderen Ausführungsformen
die Fluidströmungsrichtung eine
andere Richtung nehmen kann. Die Pumprillenrichtung ist in einem
Beispiel durch gestrichelte Linien wie in 3 dargestellt. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die Axialplatte 283 ohne Pumprillen 324 strukturiert.
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REZIRKULATION
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Ein
Fluidrezirkulations-Durchgangsweg umfasst einen Buchsen-Durchgangsweg 286 und
ein Radiallager zwischen dem Axialplatten-ID 330 und der
Buchse 280. Der Buchsen-Durchgangsweg 286 ist
so positioniert, dass ein Ende allgemein an einem mittleren Punkt
entlang der Achse 275 platziert ist, und ein zweites Ende
mit der Rezirkulationskammer 332 so verbunden ist, dass
bei einer Situation Fluid und Luft entlang der Kanäle 510 (5) wandern können. Die
Rezirkulationskammer 332 ist durch eine Verbindungsstelle
festgelegt, welche das Reservoir 284, den Buchsen-Durchgangsweg 286,
den Axialplatten-ID 330 und den Spalt 346 am Axialplatten-Außendurchmesser
verbindet. Der Buchsen-Durchgangsweg 286 liefert im Vergleich
zum Radiallager einen Niederdruckbereich. Ein Niederdruckbereich
im Zentrum des Motors ist aus dem Grund herstellbar, dass ein Radiallager
im Zentrum des Motors eine geringe radiale Steifigkeit bietet. Der
Niederdruckbereich reduziert auch vorteilhafterweise den Energieverbrauch
durch die Radiallagerkammer 312. In einem Beispiel gemäß 3 tritt ein Druck von 0,06
psi an der Radiallagerkammer 312 auf, während ein höherer Druck auf beiden Seiten
der Radiallagerkammer 312 herrscht. Ein breiterer oder
variabler Radiallagerspalt ist auch angrenzend an die Radiallagerkammer 312 zur
Schaffung eines Niederdruckbereichs vorgesehen. Der breitere oder
variable Radiallagerspalt angrenzend an die Radiallagerkammer 312 divergiert
zur Radiallagerkammer 312 hin.
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Ein
Rezirkulations-Durchgangsweg stellt den Druck infolge der Asymmetrie
in dem unteren Radiallager 326 nahe der Axialplatte sicher,
und ein nach innen gerichteter Pumpdruck aus den Pumprillen 324 der
Axialplatte 283 wird auf einen atmosphärischen Druck reduziert. Der
Strömungswiderstand
des Buchsen-Durchgangswegs 286 ist erheblich geringer als
der Strömungswiderstand
des oberen Radiallagers 310 und des unteren Radiallagers 326,
so dass es zu einem Druckabfall über
dem Radiallager kommt.
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Der
Fluidrezirkulations-Durchgangsweg ist zur Erzeugung eines asymmetrischen
Druckgradienten und zum wesentlichen Zirkulieren von Fluid von dem
Radiallager zum Buchsen-Durchgangsweg 286 und
dann zum Lager des Axialplatten-ID 330 und zum anschließenden Zurückleiten
zum Radiallager vorbelastet. Eine Kapillaranziehung füllt den
Radiallagerbereich, und die Rezirkulation des Fluids treibt etwaige
Luft im Radiallager aus.
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DICHTUNG
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In
einer Ausführungsform
verwendet und nutzt die Erfindung die Eigenschaften einer Pumprillendichtung
(niedriges Volumen, hohe Steifigkeit) und einer zentrifugalen Kapillardichtung
(hohes Volumen, geringe Steifigkeit), um einem mechanischen Stoß zu widerstehen.
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In 3 wird eine Pumprillen-Dichtung (GPS
= grooved pumping seal) 318 in einem Außendurchmesserspalt 346,
der zwischen der Abschirmung 282 und einem AD der Axialplatte 283 festgelegt
ist, angewandt. Mittels der Pumprillen 324 stellt die GPS 318 eine
Außendurchmesserspalt-Dichtungssteifigkeit
her und erzeugt einen Druck, der im wesentlichen äquivalent
mit dem an der Rezirkulationskammer 332 herrschenden Druck
ist, wenn sich die Achse 275 und die Hülse bzw. Buchse 280 in
einer Relativdrehbewegung bewegen. Die GPS 318 ist eine
Dichtung mit hoher Steifigkeit, und in einer Ausführungsform
nutzt die Erfindung diese Eigenschaft durch Verwendung der GPS 318 gegenüber einem Ende
des Außendurchmesserspalts 346.
Die GPS 318 pumpt Fluid von dem Außendurchmesserspalt 346, was
dazu dient, ein Entweichen von Fluid aus dem Fluid-Grenzbereich 322 zu
verhindern. Die GPS 318 ist eine Dichtung mit geringem
Volumen, und die Erfindung nutzt diese Eigenschaft. Pumpen von Fluid aus
dem Außendurchmesserspalt 346 dient
zur Reduzierung des Energieverbrauchs durch Einbringen von Luft
in den Außendurchmesserspalt 346,
wodurch eine Reibung verringert wird, da Luft zwischen dem AD der
Axialplatte 283 und der Abschirmung 282 vorhanden
ist.
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Eine
Zentrifugal-Kapillardichtung (CCS = centrifugal capillary seal) 316 ist
zwischen der Abschirmung 282 und der Hülse bzw. Buchse 280 festgelegt.
In einer Ausführungsform
haben die angrenzenden Oberflächen
der Abschirmung 282 und der Buchse 280 relativ
abgeschrägte
Oberflächen,
die zu der Rezirkulationskammer 332 hin konvergieren. Zwischen
den schräg
verlaufenden Oberflächen
ist ein Meniskus ausgebildet, und Fluid im Reservoir 284 wird
zu der Rezirkulationskammer 332 durch Zentrifugalkraft
gezwungen, wenn sich die Achse 275 und die Buchse 280 in
einer Relativdrehbewegung befinden. Die CCS 316 ist eine
Dichtung geringer Steifigkeit, wobei in einer Ausführungsform
die Erfindung diese Eigenschaft durch Anbringen der Abschirmung 282 an
der Nabe 260 durch Schweißen oder andere Mittel nutzt,
indem eine Fluidsperre über
dem Fluidmeniskus hergestellt wird. Die CCS 316 ist eine
Dichtung mit hohem Volumen, und die Erfindung nutzt diese Eigenschaft
durch Einsatz der CCS 316 mit einem vergrößerten Reservoir 284.
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Eine
asymmetrische Dichtung wird auch am oberen Radiallager 310 eingesetzt.
Asymmetrische Rillen 242 erzeugen einen Druck im oberen
Radiallager 310, der im wesentlichen dem in der Radiallagerkammer 312 herrschenden
Druck äquivalent
ist. Vom oberen Radiallager 310 wird Fluid allgemein zum
Rillen-Scheitelpunkt 242 gezwungen (wie oben bezüglich 2 beschrieben wurde).
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4 stellt ein Beispiel eines
fluiddynamischen Lagers dar, das eine herkömmliche X-Dichtung besitzt.
Ein Motor 450 umfasst eine Achse 475, eine Hülse bzw.
Buchse 455, einen Pfad 484, eine Axialdruck- bzw.
Axialplatte 480, eine Abschirmung 482, ein Befüllloch 485 und
eine Kapillardichtung 420. Wie zu erkennen ist, hält ein Spalt
bzw. Zwischenraum 425 Fluid (etwa 0,5 mg Fluid) teilweise mittels
der Kapillardichtung 420. Ferner ist das Befüllloch unter
der Kapillardichtung 420 positioniert. In einer Ausführungsform
verwendet die Erfindung einen vergrößerten Reservoir 284,
Kanäle 510,
eine Pumprillendichtung 318 und ein abgewinkeltes Befüllloch 285,
wodurch bei weniger Energieverbrauch und längerer Lebensdauer des Motors
einem stärkeren
Stoß widerstanden
wird als bei der X-Dichtungsgestaltung. Ferner stellt die Erfindung
eine Schnittstelle bzw. Grenzfläche 290 bereit,
die in einer Ausführungsform
einen größeren Oberflächenbereich wie
die Grenzfläche 440 der
X-Dichtungsgestaltung aufweist
und einen größeren dynamischen
Parallelismus sowie eine höhere
Verbindungsfestigkeit der Achse zur Axialplatte (shaft to thrust
plate bond strength) bewirkt.
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Gemäß 5 umfasst in einer Ausführungsform
das Reservoir 284 Kanäle 510.
Die Kanäle 510 verlaufen
in einer allgemein axialen Richtung entlang den Wänden der
Abschirmung 282. Die Kanäle 510 erstrecken
sich von der Rezirkulationskammer 332 und entlang dem Reservoir 284.
In einigen Fällen sind
die Kanäle 510 in-line
mit einem Buchsen-Durchgangsweg 286. In einer Ausführungsform werden
sechs Kanäle
verwendet, und in einer anderen Ausführungsform werden zwei breitere
Kanäle verwendet.
Es ist anzumerken, dass die Anzahl, Länge, Breite und Positionierung
der Kanäle 510 variieren
kann und durch Radiallageranforderungen bestimmt wird.
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Die
Kanäle 510 gestatten
es, dass Luft in dem Fluid entlang der Kanäle 510 wandert und
aus dem Fluid ausgetrieben wird. Die Kanäle 510 bieten des
weiterenm ein Mittel zum Zurückhalten
des Fluids in dem Reservoir 284. Bei Stoßereignissen
wird das Fluid infolge eines Druckunterschieds zwischen einem Abschnitt
des Reservoirs 284 mit Kanälen und einem Abschnitt des
Reservoirs 284 ohne Kanäle
im Reservoir 284 zurückgehalten.
In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung dient das Reservoir 284 als Niederdruckbereich,
ohne Kanäle 510 aufzuweisen.
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6 stellt eine Ausführungsform
der Erfindung dar, die ein abgewinkeltes Befüllloch 285 aufweist.
Das abgewinkelte Befüllloch 285 (oder Be-/Entlüftungsloch)
bietet ein Mittel zum Auffüllen eines
fluiddynamischen Lagers mit Fluid. Eine vorbestimmte Fluidmenge
wird oberhalb der Kapillardichtung 316 in das abgewinkelte
Befüllloch 285 eingespritzt.
Das abgewinkelte Befüllloch 285 ist
so positioniert, dass es mit einer Oberfläche der Abschirmung 282 einen
Winkel von 30 Grad oder einen alternativen Winkel (z.B. 45 Grad)
bildet. Es ist anzumerken, dass auch andere Winkel außer 30 Grad
verwendet werden können.
Ferner werden in einer Ausführungsform
zwei abgewinkelte Auffülllöcher verwendet.
Es ist anzumerken, dass andere Anzahlen abgewinkelter Auffülllöcher benutzt
werden können.
In 6 ist auch eine Befestigungsstelle 520 gezeigt, an
der die Abschirmung 282 an der Buchse bzw. Hülse in einer
Ausführungsform
der Erfindung angebracht ist. Das Befüllloch 285 ist angrenzend
an eine abgedichtete Wand an der Befestigungsstelle 520 positioniert.
In einer Ausführungsform
ist das Befüllloch 285 zwischen
Kanälen 510 positioniert.
In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Befüllloch
so positioniert, dass es keinen Winkel mit einer Oberfläche der
Abschirmung 282 bildet und an einem anderen Abschnitt der
Abschirmung 282 positioniert ist.
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Bei
einem Stoß kann
sich Fluid entlang den Kanälen 510 bewegen
und mit der Hülse
bzw. Buchse 280 kollidieren, wobei das sich bewegende Fluid verzögert wird.
Ein Reibungssog (frictional drag) verlangsamt das Fluid im Reservoir 284 und
entlang den Kanälen 510 infolge
der Viskosität
des Fluids. Die Bewegung des Fluids wird daher so verzögert, dass Fluid
einen Poolbereich 530 erreichen und sich darin sammeln
kann, ohne aus dem Befüllloch 285 zu
entweichen. In einigen Fällen
füllt sich
der Poolbereich 530 langsamer mit Fluid als ein Stoßereignis
andauert. Ferner widersetzt sich das abgewinkelte Befüllloch 285 einem
Entweichen von Fluid bei einem Stoß, da das Fluid einem Pfad
geringsten Widerstands folgt und ein abgewinkeltes Befüllloch einen größeren Widerstand
im Vergleich zu Kapillarkraftgradienten aufweist.
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In 7 ist eine weitere Ausführungsform der
Erfindung dargestellt. Ähnlich
den vorher beschriebenen Ausführungsformen
wird eine umgekehrte Abschirmung mit dem Spindelmotor 700 verwendet. Ähnlich den
vorher beschriebenen Ausführungsformen
tragen ein vergrößertes Reservoir 724 und
ein Buchsen-Durchgangsweg 726 zu dem asymmetrischen Druckgradienten
(wie er oben beschrieben wurde) bei, um Stößen zu widerstehen. Eine Axialdruck-
bzw. Axialplatte 752 stellt eine vergrößerte Grenzfläche 762 mit
der Basis 750 her.
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In
dieser Ausführungsform
der Erfindung ist jedoch die Abschirmung 720 an der Axialplatte 752 an
der Abschirmungsbefestigung 722 angebracht, und die Nabe 754 dreht
sich relativ zur Abschirmung 720. Eine DLC-Beschichtung
wird an einer der sich relativ drehenden aneinandergrenzenden Oberflächen, nämlich der
Buchse 756 und der Abschirmung 720 eingesetzt,
um eine Teilchenerzeugung bei einem etwaigen Kontakt zu verhindern
oder zu minimieren. Ferner ist in dieser Ausführungsform das Befüllloch 760 so
positioniert, dass es keinen Winkel mit einer Oberfläche der
Abschirmung 720 bildet.
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VERSUCHSTESTS
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Das
folgende spezifische Beispiel dient Veranschaulichungszwecken und
soll nicht einschränkend
sein. Ergebnisse aus durchgeführten
Experimenten zeigten bei einer Ausführungsform, dass die in einem
Spindelmotor eingesetzte Erfindung einem Stoß von 1000 G hinreichend widersteht.
Der Stoß war über sechs
Achsen mit einer Pulsdauer von zwei Millisekunden mit Halbsinuswelle
gerichtet. Bei einem weiteren Test wurden eine Vielzahl von Stößen mit
den gleichen Testbedingungen auf einen Spindelmotor gerichtet, der
eine Ausführungsform
der Erfindung verkörperte,
wobei der Spindelmotor den Stößen widerstand.
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An
den offenbarten exemplarischen Ausführungsformen können Modifikationen
und Variationen innerhalb des Geistes und Schutzumfangs der Erfindung,
wie sie durch die beigefügten
Ansprüche
definiert ist, vorgenommen werden. Die Erfindung wurde zwar mit
Bezug auf ein Dichtungssystem für
ein Plattenlaufwerk-Speichersystem und eine Spindelmotoranordnung
beschrieben, Fachleute werden jedoch erkennen, dass beispielsweise
Merkmale der Erläuterung
und der Ansprüche
mit anderen Systemen, die eine stationäre und eine drehbare Komponente
aufweisen, in die Praxis umgesetzt werden können. Die Komponenten können sich
sogar in der gleichen Richtung drehen. Ferner ist die Erfindung
in vielen zusätzlichen
Systemen, die eine Stoßtoleranz
erfordern, von Nutzen.