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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine hydrodynamische Lageranordnung für einen Elektromotor, insbesondere für einen Spindelmotor zum Antrieb von Speicherplatten eines Festplattenlaufwerks.
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Stand der Technik
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Fluidgelagerte Elektromotoren, insbesondere in Form von Spindelmotoren mit hydrodynamischen Lagersystemen, sind hinlänglich bekannt und umfassen eine Welle mit einer an der Welle angeordneten ringscheibenförmigen Druckplatte. Druckplatte und Welle können als separate Teile oder auch einteilig ausgestaltet sein. Zur Bildung eines Radiallagers sind Abschnitte der Innenseite der Lagerbuchse oder Abschnitte der Außenseite der Welle mit einem Rillenmuster versehen. Zusätzlich zu dem Radiallager sind zur Bildung eines Axiallagers auf den Seiten der Druckplatte und/oder den der Druckplatte gegenüberliegenden, axialen Flächen der Lagerhülse und der Abdeckplatte, die als Gegenlager wirkt, Rillenmuster zur Erzeugung eines fluid-dynamischen Drucks vorgesehen. Jedes Rillenmuster besteht aus der selben Anzahl g von über die Flächen der Druckplatte bzw. die Fläche der Lagerhülse und Abdeckplatte verteilten Rillen. In der Druckplatte sind eine Anzahl h von Bohrungen, sogenannte recirculation holes, vorgesehen. Alternativ können Aussparungen am inneren Rand (Innendurchmesser) der Druckplatte und/oder am äußeren Rand (Außendurchmesser) der Welle vorgesehen sein. Die Bohrungen bzw. Aussparungen ermöglichen einen Austausch von Lagerfluid zwischen der einen und der anderen Seite der Druckplatte, so dass Druckunterschiede im Lagerfluid zwischen diesen Bereichen des Axiallagers ausgeglichen werden.
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Aus symmetrischen und drucktechnischen Gründen war es bisher üblich, die Anzahl der Rezirkulations-Bohrungen an die Anzahl der Rillen im Rillenmuster anzupassen. Die Anzahl g der Rillen wurde so gewählt, dass sie einem Vielfachen der Anzahl h der Aussparungen bzw. Bohrungen entsprach. Wird solch ein Motor nun in Rotation versetzt, wird das im Lagerspalt strömende Lagerfluid aufgrund des Rillenmusters in Schwingung versetzt. Diese Schwingungen befinden sich, je nach Umdrehungszahl des Motors, im hörbaren Frequenzspektrum und drücken sich in einer Geräuschemission des Lagersystems aus. Befindet sich im Frequenzspektrum an der bestimmten Frequenz ein lokales Maximum (Peak), das deutlich über das benachbarte Frequenzspektrum hinausragt (z. B. Differenz beträgt mehr als 6 dB), dann spricht man von einem pure tone (Reinton). Bei einer gegebenen Anzahl g von Rillen erhält man einen Reinton zum Beispiel bei einer Frequenz: f = g·Umdrehungen/60 s, sowie bei ganzahligen Vielfachen von f.
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Bei einer Rillenanzahl g von 12 und einer Umdrehungszahl von 15000 Umin–1 ergibt sich ein Reinton bei der Frequenz: f = 12·15000/60 s = 3000 Hz
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Die Anmelderin hat festgestellt, dass dieser Reinton besonders stark ausgeprägt ist, wenn die Anzahl g der Rillen ein Vielfaches der Anzahl h der Rezirkulations-Bohrungen beträgt. Das liegt daran, dass in diesem Fall die Rezirkulations-Bohrungen genau mit den Rillenenden zusammenfallen und sich dadurch ungünstige Druck- und Strömungsverhältnisse im Lagerspalt ergeben, die zu einem Schwingungsmaximum führen. Dieser im Hörspektrum des Menschen liegende und unangenehme Reinton hat einen großen Anteil an der gesamten Geräuschemission eines fluidgelagerten Motors. Dabei ist es gleichgültig, ob die Lagerbuchse feststeht und die Welle rotiert oder umgekehrt.
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Die
US 2003/0 016 891 A1 offenbart eine hydrodynamische Lageranordnung für einen Elektromotor, die eine Welle, eine Lagerbuchse und eine an der Welle drehfest angeordnete Druckplatte umfasst, wobei Welle und Druckplatte relativ zur Lagerbuchse rotieren. Auf der Druckplatte sind Rillenmuster zum Aufbau von fluiddynamischem Druck vorgesehen, wobei jedes Rillenmuster eine Anzahl von über die Fläche der Druckplatte verteilte Rillen umfasst, In der Druckplatte ist ferner eine Anzahl von Bohrungen oder Aussparungen vorgesehen. Dabei ist die Anzahl der Rillen nicht durch die Anzahl der Aussparungen oder Bohrungen ganzzahlig teilbar und umgekehrt. Da jedoch die Rillen und die Bohrungen/Aussparungen gemeinsam an der Druckplatte angeordnet sind, sind störende Resonanzschwingungen beim Betrieb des Lagers nicht zu erwarten und auch nicht erwähnt.
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Die
US 6 120 188 A offenbart ein mit Öl imprägniertes radiales Sinterlager, bei dem eine Welle in einer Lagerbuchse drehbar gelagert ist. Die Lagerbuchse umfasst Lagerrillen in Form von Aussparungen in der Lagerfläche. Zur Vermeidung von Resonanzen und zur Verbesserung der Laufgenauigkeit des Lagers wird vorgeschlagen, dass die Anzahl der Lagerrillen eine Primzahl größer gleich 3 ist. Resonanzen, die von über Lagerrillen sich bewegende Rezirkulationsbohrungen hervorgerufen werden, können hier nicht auftreten.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Geräuschemission einer hydrodynamischen Lageranordnung, insbesondere die Ausbildung von Reintönen bestimmter Frequenz bzw. allgemein die Ausbildung von Systemresonanzen zu verringern oder gänzlich zu eliminieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte Ausgestaltungen und weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist das Lagersystem so konstruiert, dass die Anzahl g der Rillen nicht durch die Anzahl h der Aussparungen bzw. Bohrungen ganzzahlig teilbar ist und ebenso h nicht durch g ganzzahlig teilbar ist. Das heißt die Anzahl g der Rillen ist kein ganzzahliges Vielfaches der Anzahl h der Aussparungen bzw. Bohrungen und umgekehrt. Aufgrund der erfindungsgemäßen „unsymmetrischen” Anordnung und Anzahl von Rillen und Rezirkulations-Bohrungen ergeben sich keine großen Druckunterschiede im Lagerspalt, da während der Rotation des Lagers keine großen Änderungen im Spaltmaß zwischen der Druckplatte, der Abdeckplatte bzw. der Druckplatte und der Lagerhülse entstehen. Somit entsteht kein ausgeprägter Reinton bei einer Frequenz von f = g·Umdrehungen/60 s und die Geräuschemission der Lageranordnung und damit des gesamten Motors verbessert sich wesentlich. Die Anzahl der Rillen und die Anzahl der Aussparungen bzw. Bohrungen sind erfindungsgemäß so gewählt, dass sie keinen gemeinsamen ganzzahligen Teiler aufweisen, der größer ist als 1. Das heißt der größte gemeinsame Teiler (ggT) der natürlichen Zahlen g und h ist die Zahl 1 (Bedingung 1), wobei die Bohrungen und/oder Aussparungen und die Rillenmuster an unterschiedlichen Bauteilen des Lagers angebracht sind.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können die Anzahl der Rillen und die Anzahl der Aussparungen bzw. Rezirkulations-Bohrungen erfindungsgemäß so gewählt werden, dass zusätzlich der ggT der Zahlenpaare (g + 1, h) sowie (g – 1, h) sowie (g, h + 1) und (g, h – 1) jeweils 1 ist (Bedingung 2).
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Erfindungsgemäß werden die Anzahl der Rillen und die Anzahl der Aussparungen bzw. Bohrungen so gewählt, dass mindestens eine der oben genannten Bedingungen, also Bedingung 1 und/oder Bedingung 2, erfüllt ist.
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Beispiel 1: Anzahl der Rillen g = 12 und Anzahl der Aussparungen h = 5 erfüllt Bedingung 1, nicht jedoch Bedingung 2
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Beispiel 2: Anzahl der Rillen g = 13 und Anzahl der Aussparungen h = 5 erfüllt die Bedingungen 1 und 2.
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In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung sind die Rillen gleichmäßig über die entsprechende Fläche der Lagerhülse bzw. der Abdeckplatte verteilt. In gleicher Weise sind die Aussparungen gleichmäßig am Innendurchmesser der Druckplatte bzw. am Außendurchmesser der Welle verteilt.
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Alternativ zu den Aussparungen in der Welle bzw. in der Druckplatte können in die Druckplatte Rezirkulations-Bohrungen eingebracht sein, die vorzugsweise auf einer zur Drehachse der Welle konzentrischen Kreislinie gleichmäßig verteilt sind.
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Für jedes Lagersystem gibt es einen optimalen Gesamt-Querschnitt der Bohrungen bzw. Aussparungen erstens, damit bei der Verwendung von Aussparungen die Auspresskraft zwischen der im Presssitz auf der Welle befestigten Druckplatte nicht zu gering wird und zweitens, um die Rezirkulation des Fluids konstant zu halten. Wenn die Anzahl der Bohrungen bzw. Aussparungen verändert wird, muss folglich der Querschnitt der einzelnen Bohrungen bzw. Aussparungen derart angepasst werden, dass sich der Gesamt-Querschnitt nicht verändert.
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Zusätzlich zu den im Bereich des Axiallagers angeordneten Aussparungen bzw. Rezirkulations-Bohrungen können derartige Maßnahmen auch seitens der Radiallagerbereiche vorgesehen sein. Beispielsweise können in die Lagerhülse oder die Welle Bohrungen bzw. Kanäle eingebracht werden, welche die beiden Radiallagerbereiche untereinander und/oder mit dem Axiallagerbereich verbinden, so dass das Lagerfluid nicht nur über den Lagerspalt sondern auch über diese Bohrungen direkt zwischen den Radiallagerbereichen und/oder Axiallagerbereichen zirkulieren kann. Um die Ausbildung von Reintönen bestimmter Frequenz bzw. allgemein die Ausbildung von Systemresonanzen zu verringern oder gänzlich zu eliminieren gilt hier im Falle der Anordnung der Bohrungen in der Welle erfindungsgemäß, dass die Anzahl g' der Rillen nicht durch die Anzahl 2h' der Bohrungen ganzzahlig teilbar ist und ebenso 2h' nicht durch g' ganzzahlig teilbar ist. Werden die Bohrungen in der Lagerhülse angeordnet, gilt erfindungsgemäß, dass die Anzahl g' der Rillen nicht durch die Anzahl h' ganzzahlig teilbar ist und ebenso h' nicht durch g' ganzzahlig teilbar ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung.
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Es zeigen:
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1A: eine perspektivische Ansicht einer Lagerhülse;
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1B: einen Schnitt durch eine hydrodynamische Lageranordnung, wie sie z. B. in Spindelmotoren eingesetzt wird;
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1C: eine Unteransicht der Lagerhülse in Richtung X von 1B;
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2A: die Druckplatte in perspektivischer Ansicht;
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2B: die Druckplatte in Draufsicht;
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3A: eine perspektivische Ansicht der Welle mit Druckplatte;
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3B: eine Draufsicht auf die Welle mit Druckplatte;
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4A: eine Draufsicht auf die Abdeckplatte;
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4B: eine perspektivische Ansicht der Abdeckplatte;
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5: ein Messdiagramm des Geräuschemissionsspektrums eines Elektromotors mit hydrodynamischer Lageranordnung nach dem Stand der Technik;
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6: ein Messdiagramm des Geräuschemissionsspektrums eines Elektromotors mit hydrodynamischer Lageranordnung gemäß der Erfindung.
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7: einen Schnitt durch eine Lageranordnung in einer anderen Ausgestaltung;
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8: einen Schnitt durch eine Lageranordnung in einer gegenüber 7 abgewandelten Ausgestaltung;
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9: einen Schnitt durch eine weitere Ausgestaltung einer Lageranordnung;
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10: einen Schnitt durch eine gegenüber 9 abgewandelte Ausgestaltung der Lageranordnung.
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Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
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Das Ausführungsbeispiel beschreibt eine erfindungsgemäße hydrodynamische Lageranordnung, wie sie zum Beispiel in einem Spindelmotor eingesetzt wird.
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1A zeigt eine Lagerhülse 2 als zentrales Element der erfindungsgemäßen Lageranordnung. Gemäß 1B umfasst die Lagerbuchse eine zentrale Öffnung 14 zur drehbaren Aufnahme einer Welle 1 (3A). Jeweils eine der einander zugewandten Oberflächen von Welle 1 und/oder Lagerbuchse 2, im dargestellten Fall ist es die Oberfläche der Lagerbuchse 2, weist zylindrische Zonen mit eingearbeiteten Rillenmustern 3 auf.
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Die Lagerbuchse 2 ist an ihrer unteren Stirnseite mit einer ringförmigen Aussparung 15 zur Aufnahme einer Druckplatte 4 (2A) versehen. Die Druckplatte 4 ist an der Welle 1 angeordnet und mit dieser drehfest verbunden (3a). Ebenso wie die Welle 1 in der Lagerbuchse 2 rotiert die Druckplatte 4 innerhalb der Aussparung 15 der Lagerbuchse. Die untere Öffnung der Lagerbuchse 2 ist durch eine Abdeckplatte 5 hermetisch verschlossen (4A, 4B). Die Abdeckplatte 5 sitzt in einer weiteren ringförmigen Aussparung 16 der Lagerbuchse 2 und verhindert das Eindringen von Luft in bzw. das Austreten von Schmiermittel aus der Lageranordnung. Wie aus der Ansicht gemäß 1C hervorgeht, weist die der einen (oberen) Seite der Druckplatte 4 zugewandte Oberfläche der Lagerhülse 2 eine kreisringförmige Zone mit eingearbeitetem Rillenmuster 8 auf, das eine Anzahl g von fischgrätenartigen Rillen umfasst, die gleichmäßig über die Fläche verteilt sind. In gleicher Weise weist jeweils eine der einander zugewandten Oberflächen von Druckplatte 4 und/oder Abdeckplatte 5, im dargestellten Fall ist es die Oberfläche der Abdeckplatte 5, eine kreisringförmige Zone mit einem eingearbeiteten Rillenmuster 10 auf (siehe auch 4A und 4B). Das Rillenmuster 10 umfasst ebenfalls eine Anzahl g von vorzugsweise gleichmäßig auf der Fläche (bzw. einem Teil der Fläche) der Abdeckplatte 5 verteilten Rillen 11.
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Ein Fluid, wie etwa Luft oder ein flüssiges Schmiermittel, z. B. Öl, befindet sich in einem Lagerspalt, der sich zwischen Welle 1 bzw. Druckplatte 4 und Lagerhülse 2 bzw. Abdeckplatte 5 ausbildet. Durch die beschriebenen Rillenmuster 3 bzw. 8, 10 auf der Lagerhülse 2 und der Abdeckplatte 5 kommt es bei Rotation der Welle 1 bzw. der Druckplatte 4 zu einer Pumpwirkung auf das Schmiermittel, so dass sich das Schmiermittel im Lagerspalt verteilt und sich ein hydrodynamischer Druck innerhalb des Lagerspaltes aufbaut, der das Lager tragfähig macht.
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In den 2A und 2B ist die Druckplatte 4 im Detail dargestellt. Die Druckplatte 4 ist in Form einer Ringscheibe ausgebildet, wobei deren Außendurchmesser an den Innendurchmesser der Aussparung in der Lagerhülse 2 angepasst ist. Der durch eine zentrale Bohrung 6 gebildete Innendurchmesser der Druckplatte 4 ist erfindungsgemäß durch eine Anzahl von Aussparungen 7 unterbrochen, die vorzugsweise gleichmäßig auf dem Innendurchmesser der Druckplatte verteilt sind. Im gezeigten Beispiel sind fünf Aussparungen 7 vorgesehen, die dem direkten Austausch von Schmiermittel zwischen den beiden Seiten der Druckplatte 4 dienen.
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Wie es in den 3A und 3B dargestellt ist, wird die Welle 1 durch die Öffnung 6 der Druckplatte 4 hindurchgeführt, wobei die Druckplatte 4 z. B. im Presssitz auf der Welle 1 befestigt wird. Wie sich insbesondere aus 3B ergibt, verbleibt bei der auf der Welle 1 angeordneten Druckplatte 4 aufgrund der Aussparungen 7 eine flüssigkeitsleitende Verbindung zwischen der einen Seite und der anderen Seite der Druckplatte 4. Diese Aussparungen 7 ermöglichen es dem Schmiermittel, ungehindert vom oberen Bereich des Axiallagers in den unteren Bereich des Axiallagers strömen zu können und umgekehrt.
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In den 4A und 4B ist eine Detailansicht der Abdeckplatte 5 dargestellt. Die Abdeckplatte 5 bildet zusammen mit der Druckplatte 4 das untere Axial- bzw. Drucklager des Lagersystems und ist mit einem Rillenmuster 10 versehen, welches aus einer Anzahl von fischgrätenartigen Rillen 11 gebildet ist. Im erfindungsgemäßen Beispiel besteht das Rillenmuster 10 aus zwölf gleichmäßig über eine äußere Ringfläche der Abdeckplatte 5 verteilten Rillen 11.
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Gemäß der Erfindung ist es nun wichtig, dass die Anzahl g der Rillen in der Abdeckplatte 5 so gewählt ist, dass sie nicht durch die Anzahl h der Aussparungen der Druckplatte ganzzahlig teilbar ist und umgekehrt. Eine die Zahlenpaare (g, h) noch weiter einschränkende Bedingung sieht von, dass die Anzahl der Aussparungen in der Druckplatte (hier fünf) und die Anzahl der Rillen in der Abdeckplatte (hier zwölf) keinen gemeinsamen ganzzahligen Teiler besitzen, mit Ausnahme der Zahl 1.
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In den 5 und 6 ist jeweils ein Geräuschemissionsspektrum von Elektromotoren mit hydrodynamischen Lageranordnungen dargestellt. 5 zeigt das Emissionsspektrum eines Spindelmotors mit hydrodynamischem Lager nach dem Stand der Technik, wobei das verwendete Lager drei Rezirkulations-Bohrungen und zwölf Rillen aufweist. Dadurch ergibt sich wie eingangs bereits erläutert bei einer Umdrehungszahl von 15000 Umdrehungen/Minute ein Reinton bei einer Frequenz von 3 kHz, welcher sich in einem sehr großen Amplitudenwert 12 äußert.
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Im Vergleich dazu ist in 6 das Emissionsspektrum eines Spindelmotors mit erfindungsgemäßem Lager dargestellt, bei dem fünf Bohrungen und zwölf Rillen Verwendung finden, das heißt h = 5 und g = 12. Man erkennt, dass sich im Vergleich zu 5 bei einer Frequenz von 3 kHz kein ausgeprägter Amplitudenwert 13 zeigt, sondern die Geräuschemission bei 3 kHz stark vermindert ist, während die übrigen Frequenzen des Emissionsspektrums im Vergleich zur 5 in etwa gleich bleiben. Folglich ergibt sich eine deutliche Reduktion der Gesamtgeräuschemission, insbesondere bei der unangenehmen hohen Frequenz von 3 kHz.
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7 zeigt eine Lageranordnung, bei der zusätzlich eine entsprechende Rezirkulations-Bohrung innerhalb der Welle 101 vorgesehen ist. Die Welle ist von einer Lagerhülse 102 umgeben und ist einstückig mit der Druckplatte 105 verbunden. Auf der Welle sind Radiallagerbereiche in Form von Rillenmuster 103 und 104 vorgesehen. Die Lageranordnung wird auf Seiten der Druckplatte 105 durch eine Abdeckplatte 106 abgedeckt. Nach oben hin ist die Lagerhülse durch einen Deckel 107 abgedeckt. In bekannter Weise ist zwischen der oberen Fläche der Lagerhülse 102 und dem Deckel 107 ein Vorratsvolumen 108 angeordnet, das zum Teil mit Lagerfluid gefüllt ist und mit dem Lagerspalt in Verbindung steht, so dass bei Bedarf Lagerfluid in den Lagerspalt nachfließen kann. In der Druckplatte 105 sind anstelle von Aussparungen zur Rezirkulation nun unmittelbar Rezirkulations-Bohrungen 109 vorgesehen.
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Zwischen den Radiallagerbereichen 103, 104 besitzt der Außenumfang der Welle 101 und/oder der Innenumfang der Lagerhülse 102 eine leichte Vertiefung in Form einer Ringnut 110. Von dieser Ringnut erstreckt sich mindestens eine Rezirkulations-Bohrung radial nach innen in die Welle 102 hinein, um vorzugsweise im Bereich der Rotationsachse in eine Längsbohrung über zu gehen, die in den Axiallagerbereich zwischen der Unterseite der Druckplatte 105 und der Oberseite der Abdeckplatte 106 mündet. Durch diese Bohrung 111 wird eine Zirkulation des Lagerfluids zwischen den Radiallagerbereichen und dem unteren Axiallagerbereich sichergestellt.
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8 zeigt eine gegenüber 7 abgewandelte Ausführungsform der Lageranordnung, bei der gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen sind. Im Gegensatz zur Ausgestaltung gemäß 7 ist bei 8 in der Welle 101 eine Rezirkulations-Bohrung vorgesehen, die aus mehreren Abschnitten besteht. Mindestens eine obere Querbohrung 112 erstreckt sich vom oberen Radiallagerbereich 103 bis ins Rotationszentrum der Welle. In gleicher Weise erstreckt sich mindestens eine untere Querbohrung 113 vom unteren Radiallagerbereich 104 bis ins Rotationszentrum der Welle. Über eine Längsbohrung 114 sind die beiden Querbohrungen 112 und 113 miteinander verbunden, so dass Lagerfluid über diese Bohrungen 112, 113 und 114 zwischen den beiden Radiallagerbereichen 103, 104 zirkulieren kann. Nach unten hin, in Richtung des Axiallagerbereichs, kann die Längsbohrung durch einen Verschluss 115 verschlossen sein, so dass die Zirkulation des Lagerfluids durch die in der Welle vorgesehenen Bohrungen ausschließlich zwischen den Radiallagerbereichen stattfindet.
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9 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer Lageranordnung, bei der in der Lagerhülse eine entsprechende Rezirkulations-Bohrung vorgesehen ist. Die Welle 201 ist von einer inneren Lagerhülse 202 und einer äußeren Lagerhülse 203 umgeben und umfasst einen oberen Radiallagerbereich 204 sowie einen unteren Radiallagerbereich 205, welche durch entsprechende Rillenmuster gekennzeichnet sind. Die Druckplatte 206 ist wiederum als integrales Teil der Welle 201 ausgebildet und wird nach unten durch die Abdeckplatte 207 abgedeckt. Der obere Bereich der Lagerhülsen 202, 203 ist durch einen Deckel 208 verschlossen, wobei zwischen den Lagerhülsen und dem Deckel ein Vorratsvolumen 209 verbleibt, das anteilig mit Lagerfluid gefüllt ist. Die Druckplatte besitzt Rezirkulations-Bohrungen 210, die für eine Zirkulation des Lagerfluids zwischen dem oberen und dem unteren Axiallagerbereich sorgen. Durch eine in der inneren Lagerhülse 202 angeordnete ringförmige Nut 211 wird ein kleines Vorratsvolumen für das Lagerfluid definiert. Die Rezirkulations-Bohrung in der inneren Lagerhülse 202 umfasst mindestens eine erste Querbohrung 212, die ausgehend vom oberen Radiallagerbereich 204 in eine Längsbohrung 214 mündet, die wiederum über mindestens eine Querbohrung 213 in den unteren Radiallagerbereich 205 mündet. Durch diese Bohrungen 212, 213 und 214 wird eine Zirkulation des Lagerfluids zwischen den Radiallagerbereichen 204 und 205 ermöglicht.
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10 zeigt eine gegenüber 9 abgewandelte Ausgestaltung der Lageranordnung, wobei hier in Bezug auf 9 gleiche Bauteile mit gleichen Bezugsziffern versehen sind. Im Gegensatz zur 9 umfasst die Rezirkulations-Bohrung innerhalb der Lagerhülse 202 mindestens eine Querbohrung 215, die von der ringförmigen Nut 211 ausgeht und in eine Längsbohrung 216 mündet, das eine Ende der Längsbohrung 216 mündet in das Vorratsvolumen 209, wogegen das andere Ende der Längsbohrung in den oberen Axiallagerbereich zwischen der Lagerhülse 202 und der Druckplatte 206 mündet. Die Bohrungen 215 und 216 ermöglichen so eine Zirkulation des Lagerfluids zwischen dem Vorratsvolumen 209, den Radiallagerbereichen 204 und 205 sowie dem oberen Axiallagerbereich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Welle
- 2
- Lagerbuchse
- 3
- Rillenmuster (Lagerbuchse)
- 4
- Druckplatte
- 5
- Abdeckplatte
- 6
- Öffnung
- 7
- Aussparungen
- 8
- Rillenmuster (Lagerhülse)
- 9
- Rillen
- 10
- Rillenmuster (Abdeckplatte)
- 11
- Rillen
- 12
- Amplitudenwert
- 13
- Amplitudenwert
- 14
- Öffnung
- 15
- Aussparung
- 16
- Aussparung
- 101
- Welle
- 102
- Lagerbuchse
- 103
- Rillenmuster (Radiallagerbereich)
- 104
- Rillenmuster (Radiallagerbereich)
- 105
- Druckplatte
- 106
- Abdeckplatte
- 107
- Deckel
- 108
- Vorratsvolumen
- 109
- Rezirkulations-Bohrungen
- 110
- Ringnut
- 111
- Bohrung
- 112
- Querbohrung
- 113
- Querbohrung
- 114
- Längsbohrung
- 115
- Verschluss
- 201
- Welle
- 202
- Lagerbuchse (innere)
- 203
- Lagerbuchse (äußere)
- 204
- Rillenmuster (Radiallagerbereich)
- 205
- Rillenmuster (Radiallagerbereich)
- 206
- Druckplatte
- 207
- Abdeckplatte
- 208
- Deckel
- 209
- Vorratsvolumen
- 210
- Rezirkulations-Bohrungen
- 211
- Ringnut
- 212
- Querbohrung
- 213
- Querbohrung
- 214
- Längsbohrung
- 215
- Querbohrung
- 216
- Längsbohrung
- g, g'
- Anzahl der Rillen
- h, h'
- Anzahl der Aussparungen/Bohrungen