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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kautschukzusammensetzungen,
welche Silikonpolymere enthalten. Mehr spezifisch bezieht sich die
Erfindung auf Antischaumverbindungen für funktionelle Fluide, Verfahren
zum Formulieren der Fluide und Verwendungen der Fluide in Maschinen
und Getrieben.
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HINDERGRUND DER ERFINDUNG
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Automatikgetriebefluide
(ATF) sind nicht-komprimierbare
Schmiermittelzusammensetzungen, welche eine Anzahl von konventionellen
Additiven enthalten. Wie typischerweise verwendet, dient ein ATF
als ein hydraulisches Fluid, das in dem Getriebe durch eine Reihe
von Ventilen und anderen hydraulischen Kreisläufen Zahnräder aktiviert und in Eingriff
bringt, sowie als ein Gleitmittel für die Hydraulikpumpe, die zur
Bereitstellung des hydraulischen Druckes für den Betrieb des Getriebes
benutzt wird. Maschinenöle
bzw. Motorenöle
sind Schmiermittelfluide, welche konventionelle Antiverschleißadditive,
Antioxidansadditive und andere Additive in einer Basis von Mineralöl oder synthetischem Öl enthalten.
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ATF,
Maschinenöle
und andere funktionelle Fluide enthalten im allgemeinen Detergensadditive
und vergleichbare Additive, welche zur Bildung von Schaum neigen,
falls Luft in das Fluid eingeführt
wird. Zusätzlich
werden in dem Fluid im Verlauf der Zeit (beispielsweise durch Oxidation
oder Abbau des Basisöls
bzw. Grundöls)
Verunreinigungen erzeugt, einige hiervon können zu einer Schaumneigung
in dem funktionellen Fluid beitragen. Übermäßiger Schaum in einem funktionellen Fluid
kann in negativer Weise seine rheologische Leistungsfähigkeit,
hydraulische Leistungsfähigkeit,
Schmiermittelleistungsfähigkeit
und Kühlleistungsfähigkeit
beeinträchtigen.
Mitgerissene Luft in einem Fluid eines Hydrauliksystems, wie einem
ATF, ist aus dem weiteren Grund ein Problem, daß sich die Luft alternierend
in der Niederdruckeinlaßseite
der Pumpe expandiert und sich rasch zusammenzieht oder komprimiert
wird, wenn das Fluid durch die Pumpe zu der Hochdruckauslaßseite durchtritt.
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Das
resultierende Zusammenfallen von Luftbläschen auf der Auslaßseite bewirkt
Druckschwankungen in der hydraulischen Pumpe. Die Druckschwankungen
können
beträchtlichen
hörbaren
Lärm, manifestiert als "Pumpenweinen", bei einigen Getrieben
hervorrufen. Neue Automatikgetriebe wie kontinuierlich variable Getriebe
(CVT) mit ihren kompakten Sümpfen
und Hochpumpdrücken
haben die Möglichkeit
der Verbraucherreaktion gegenüber
dem Lärm
erhöht.
Als Folge hiervon haben eine Anzahl von OEM's Schritte unternommen, um den Luftgehalt
in dem Fluid ihrer neuen Getriebe durch Isolieren oder Schalldämpfung der
inneren rotierenden Komponenten zur Abtrennung dieses von dem Fluid
oder durch Einführung
von Belüftungsadditiven
in das ATF zur Unterstützung
von rascherer Freisetzung von mitgerissener Luft in dem Öl zu reduzieren
oder durch andere Maßnahmen
den Gehalt von mitgerissener Luft zu reduzieren. Zusätzlich wurden
konventionelle Antischaummittel zur Unterstützung der Zerstreuung von Oberflächenluftbläschen verwendet.
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Die
Unlöslichkeit
der Antischaummittel führt
zu einigen Schwierigkeiten, welche von dem Rezepteur für funktionelle
Fluide wie ATF und Motorenöle
beachtet werden müssen.
Typischerweise ist das Antischaummittel dichter als die Basisfluide
und neigt dazu, während
des Versandes oder der Lagerung vor dem Einfüllen in das Getriebe auszufallen.
In der Praxis begrenzt dies die Menge von Antischaummittel, welche
in das Fluid von dem Anlieferer eingebaut oder hierin dispergiert
werden kann. Alternativ kann ein formuliertes Fluid vor der Verwendung
erneut dispergiert werden, jedoch bringen die Extrastufen zusätzliche
Kosten bei dem Herstellungsverfahren mit sich.
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Aus
der
JP 2001 165 147 ist
eine in einem beispielsweise mit dem Xerographie-Verfahren arbeitenden Kopiergerät einsetzbare
Gummirolle zum Verbreiten von Öl
offenbart, welche einen Metallschaft und einen aus additionsvernetztem
Silikongummi bestehender Rollenkörper
aufweist, wobei zwischen dem Schaft und dem Rollenkörper eine
Zwischenschicht vorgesehen ist. In dem Rollenkörper kann ein fluoriertes Silikonöl vorgesehen
sein, welches als Gleitmittel wirkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Mittels
und eines Verfahrens zum Einbringen von Antischaum-Verbindungen
in funktionelle Fluide, wie Getriebefluide, welche die Nachteile
des Standes der Technik vermeiden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Verfahren
zur Anlieferung einer Antischaumverbindung oder Antischaumverbindungen
in ein funktionelles Fluid werden durch die Verwendung einer Gummizusammensetzung
bereitgestellt. Die Gummizusammensetzung umfasst ein Elastomer und
eine Antischaumverbindung, welche aus der Gummizusammensetzung,
wenn diese in Kontakt mit dem funktionellen Fluid gebracht wird,
auslaugt. Die Gummizusammensetzung wird in Kontakt mit dem funktionellen
Fluid (beispielsweise einem Automatikgetriebfluid oder einem Maschinen-
oder Motorenschmieröl)
gebracht, woraufhin die Antischaumverbindung in das funktionelle
Fluid auslaugt. Das Elastomer kann aus der Gruppe ausgewählt sein,
die aus Naturgummi und synthetischem Gummi besteht, und umfasst
erfindungsgemäß ein Hochtemperaturelastomeres,
nämlich
ein Acrylelastomer oder ein Ethylen-Acrylelastomer. Die Antischaumverbindung
wird bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt, die aus Silikonen, halogenierten
Silikonen und perfluorierten Silikonen besteht.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Einbau einer Gummizusammensetzung in den
Schmiermittelsumpf einer Maschine oder eines Getriebes bereitgestellt.
Die Gummizusammensetzung enthält
ein Elastomer und eine Antischaumverbindung, wie oben diskutiert.
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Verfahren
zur Behandlung eines Maschinen- oder eines Automatikgetriebes mit
Antischaumverbindung, beispielsweise zum Reduzieren des Pumpenweinens
in einem Automatikgetriebe, umfasst das Inkontaktbringen des funktionellen
Fluids in der Maschine oder dem Getriebe mit einer Gummizusammensetzung, welche
eine Antischaumverbindung enthält,
die bei Kontakt mit dem Fluid auslaugt. Bevorzugt laugt eine Menge
von Antischaumverbindung aus der Gummizusammensetzung aus, um 0,0005
Gew.-% (5 ppm) bis 1 Gew.-% der Antischaumverbindung an das funktionelle
Fluid abzugeben.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Der
Ausdruck funktionelles Fluid bezieht sich auf eine Flüssigkeitszusammensetzung,
typischerweise zur Verwendung in der Industrie, in welche die Zugabe
einer Antischaumverbindung erwünscht
oder erforderlich ist. Wie konventionell verwendet, charakterisiert
der Ausdruck das Fluid durch die Funktion, das sie erfüllt. Nicht-beschränkende Beispiele
von funktionellen Fluiden schließen Getriebefluide, Maschinen- bzw. Motorenöle, hydraulische
Fluide, Schmiermittelfluide, Wärmeübertragungsfluide,
Bremsfluide, Kühlfluide
und dergleichen ein.
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Bei
einer Ausführungsform
liefert das Verfahren der Erfindung eine Gummizusammensetzung, die eine
Antischaumverbindung enthält,
welche aus der Gummizusammensetzung beim Inkontaktbringen mit einem
funktionellen Fluid auslaugt. Verfahren zum Anliefern einer Antischaumverbindung
in ein funktionelles Fluid werden ebenfalls bereitgestellt, umfassend
das Inkontaktbringen der funktionellen Fluide mit der Gummizusammensetzung.
Zusätzlich
zu der Antischaumverbindung enthält
die Gummizusammensetzung ebenfalls ein Elastomer, welches aus einer
großen
Vielzahl von Naturgummisorten oder synthetischen Gummisorten ausgewählt sein
kann, wobei dieses ein Hochtemperaturelastomer, nämlich ein
Acrylelastomer oder ein Ethylen-Acrylelastomer, enthält.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Anliefern einer Antischaumverbindung in ein
Maschinen- oder ein Automatikgetriebe in dem Sumpf des Maschinen-
oder Automatikgetriebes angeliefert. Das Verfahren umfasst die Installation
einer Gummizusammensetzung in den Sumpf des Getriebes oder der Maschine
und die Zugabe eines Fluids zu dem Sumpf zum Kontakt mit der Gummizusammensetzung. Beim
Kontakt mit dem Fluid in dem Sumpf laugt die Antischaumverbindung
in der Gummizusammensetzung aus der Zusammensetzung in das Fluid
aus.
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Ein
Verfahren zum Reduzieren von unerwünschtem Geräusch oder Pumpenweinen in einem
Automatikgetriebe umfasst die Stufe der Behandlung des Automatikgetriebefluids
mit einer Antischaumverbindung durch Anordnen des Automatikgetriebefluids
in Kontakt mit einer Gummizusammensetzung, wie oben beschrieben.
Während
des Kontaktes mit dem Fluid laugt die Antischaumverbindung aus der
Gummizusammensetzung in das Getriebefluid aus. Die resultierende
Reduzierung des Schaums führt
zu einer Erniedrigung von nicht erwünschter Kavitation oder Geräusch durch
Pumpenweinen.
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Die
Gummizusammensetzung kann in Form einer Dichtung, die in einem Automatikgetriebe
verwendet wird, angeliefert werden. Dichtungen schließen, ohne
Beschränkung,
Dichtungen, O-Ringe und andere Abdichtungsglieder ein. Bei einer
anderen Ausführungsform
wird die Gummizusammensetzung in Kontakt mit dem Getriebefluid verwendet,
dient jedoch nicht als eine Dichtung in dem Automatikgetriebe. Bei
dieser Ausführungsform
kann die Gummizusammensetzung an beliebigem Ort in dem Getriebesystem
in Kontakt mit dem Getriebefluid angeordnet sein.
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Ein
Verfahren zur Reduzierung des Schaums in der Maschine umfaßt die Anordnung
eines Schmiermittelöls
in Kontakt mit der Gummizusammensetzung in dem Sumpf, woraufhin
die Antischaumverbindung in das Maschinenöl auslaugt.
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Bevorzugte
Antischaumverbindungen schließen
Silikone, halogenierte Silikone und perfluorierte Silikone ein.
Wie hier verwendet, beziehen sich die Ausdrücke Silikone und Polysilikone
auf Siloxanpolymere, ebenfalls bezeichnet als Polysiloxane. Die
Polymere sind dadurch gekennzeichnet, daß sie alternierende Silizium-
und Sauerstoffatome in dem Polymerrückgrat besitzen, wie weiter
unten beschrieben. Mischungen von Antischaumverbindungen können verwendet
werden, so lange die Antischaumeigenschaften eines mit den Antischaumverbindungen
behandelten Fluids nicht negativ beeinträchtigt werden.
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Im
allgemeinen sind die Silikone Polymere, die ein Rückgrat mit
sich wiederholenden Einheiten der Struktur haben:
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In
der Struktur sind R1 und R2 unabhängig aus
der Gruppe ausgewählt,
die aus Methyl, C2-18-Alkylgruppen, Phenyl,
C7-C18-Arylalkylgruppen
und C7-C18-Alkylarylgruppen
besteht. Wie hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck Arylalkyl
auf alkylsubstituierte Phenylringe, und Alkylaryl bezieht sich auf
Alkylgruppen, welche mit Phenylringen substituiert sind. Die Phenylringe
selbst können
weiter mit Alkylgruppen substituiert sein. Im Fall der wohlbekannten
Polydimethylsilikone sind R1 und R2 beide Methyl.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
schließen
Dimethylsiloxanpolymere, Phenylmethylsiloxanpolymere und Diphenyldimethylsiloxancopolymere
ein.
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Die
Silikone können
modifiziert sein, um der anorganischen Struktur organische Merkmale
zu erteilen. So können
sie wünschenswerterweise
mehr oder weniger verträglich
mit organischen Materialien wie Petrolölen gemacht werden. Beispielsweise
kann die Methylgruppe von Polydimethylsiloxan mit längerkettigen
aliphatischen oder aromatischen Einheiten ersetzt werden. Die Polymethylalkylsiloxane
können
als Copolymere oder Homopolymere bereitgestellt werden. Nichtbeschränkende Beispiele
schließen
Polymethyloctadecylsiloxan, ein Copolymeres von 70% Dimethyl- und
30% Methyloctadecylsiloxan, Polymethyltetradecylsiloxan, ein Terpolymeres
aus 70% Dimethyl-, 15% Dodecyl- und 15% Tetradecylsiloxan, ein Terpolymeres
aus 50% Dimethyl-, 25% Dodecyl- und 25% Tetradecylsiloxan, Polymethylhexadecylsiloxan
und dergleichen ein.
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Zusätzlich zu
den sich wiederholenden Einheiten, die eine Struktur wie oben beschrieben
besitzen, enthält
das Polysilikon ebenfalls Endgruppen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Endgruppen Trialkylsilyl und Trialkylsiloxy.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
umfassen die Antischaumverbindungen halogenierte Polysilikone, die
durch sich wiederholende Einheiten des Rückgrates mit der Struktur gekennzeichnet
sind:
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In
der Struktur ist wenigstens einer von R3 und
R4 = -CnHyX2n+2-y, worin n
von 1 bis 20 ist, y größer als oder
gleich 0 und kleiner als oder gleich 2n+2 ist, und X = Cl, Br oder
F ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die halogenierten Polysilikone Fluor. In der obigen Struktur
ist X = F. Perfluorierte Polysilikone sind solche, welche wenigstens
eine Gruppe -CF
3 enthalten. Der Ausdruck
perfluoriert wird ebenfalls verwendet, um sich auf solche Verbindungen
zu beziehen, worin y = null in der oben angegebenen Definition von
R
3 und R
4 ist. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist wenigstens einer von R
3 und R
4 = -CH
2-CH
2-C
mF
2m+1,
worin m von 1 bis 10 ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist m = 1, und wenigstens einer von R
3 und
R
4 ist eine Trifluorpropylgruppe -CH
2-CH
2-CF
3.
Trifluorpropylsubstituierte Polysilikone sind kommerziell erhältlich,
beispielsweise unter dem Markennamen FS-1265 von Dow Corning. Die
halogenierten Silikone können
ebenfalls sich wiederholende Einheiten enthalten von:
wie oben beschrieben.
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Die
Silikone, halogenierten Silikone und perfluorierten Silikone sind
auf dem Fachgebiet wohlbekannt, und sie sind beispielsweise beschrieben
in Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Vol. 15, S. 234ff.
(John Wiley & Sons,
1985), wobei die gesamte Offenbarung hiervon unter Bezugnahme hierin
aufgenommen ist. Die Antischaumverbindungen können dadurch gekennzeichnet
werden, daß sie
sich wiederholende Einheiten, wie die oben beschriebenen, enthalten.
Zusätzlich
können
sie als Copolymere beschrieben werden, die aus der Hydrolyse von
Mischungen von Organochlorsilanen oder anderen leicht hydrolysierbaren Silanen
erhalten wurden. Blockcopolymere können ebenfalls nach bekannten
Verfahren hergestellt sein, beispielsweise aus der Reaktion von
linearen Polydimethylsiloxanen, welche Silanolendgruppen besitzen,
mit einem Disilylphenylendiol. Organische Silikonpolymere können ebenfalls
durch Copolymerisieren eines Silikonpolymeren mit einem organischen
Polymeren, entweder durch Copolymerisation oder durch Aufpfropfen
von vorpolymerisierten Segmenten, hergestellt sein. Beispiele von
organischen Polymeren, welche zur Herstellung von organischen Silikoncopolymeren
verwendet werden können,
schließen,
ohne Beschränkung,
Polyether, Polyester, Epoxyverbindungen, Phenol-Formaldehydharze
und Acrylharze ein.
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Erfindungsgemäß eingesetzte
Silikone, einschließlich
halogenierten und perfluorierten Silikonen, können als Homopolymere, wie
als Polydimethylsiloxan und Homopolymere von Methyltrifluorpropylsiloxanen
hergestellt sein. Zusätzlich
können Polymethylalkylsiloxane
durch Hydrosilierungsreaktionen hergestellt sein, wo ein gewünschtes
Olefin Si-H addiert, das durch ein mit Säure ins Gleichgewicht gesetztes
Polymethylwasserstoffsiloxan angeliefert wird.
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Variationen
in den Strukturen der Silikone, halogenierten Silikone und perfluorierten
Silikone, die oben erläutert
wurden, können
ebenfalls in den erfindungsgemäß eingesetzten
Antischaumverbindungen angepaßt werden.
Falls vorhanden, sollten solche Variationen und Modifizierungen
derart sein, daß sie
nicht in negativer Weise die Antischaumaktivität der Antischaumverbindung
in einem funktionellen Fluid beeinträchtigen. Mit dieser Maßgabe können Antischaumverbindungen,
welche einen breiten Bereich von Molekulargewichten und zusätzlichen
reaktiven oder nicht-reaktiven Gruppen haben, verwendet werden.
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Beispielsweise
hat das perfluorierte Silikon Dow Corning
® FS-1265
eine Struktur, welche wiedergegeben werden kann als:
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FS-1265
ist kommerziell in wenigstens zwei Molekulargewichten erhältlich.
In dem ersten beträgt
das Molekulargewicht von 4300-9700. In der Formel ist n von 26-62,
und die Antischaumverbindung hat eine Viskosität von annähernd 1000 Centistokes. Bei
einer anderen kommerziellen Ausführungsform
hat FS-1265 ein Molekulargewicht
von 9400 bis 37.300. Bei dieser Ausführungsform ist n in der obigen
Formel von 59 bis 238, und die Antischaumverbindung hat eine Viskosität von annähernd 10.000
Centistokes.
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Die
Gummizusammensetzungen der Erfindung enthalten die Antischaumverbindung
oder -verbindungen zusätzlich
zu konventionellen Elastomeren und anderen Verbindungen. Kompoundierte
Gummisorten und Verfahren zu ihrer Herstellung sind wohlbekannt.
Siehe beispielsweise die allgemeine Erläuterung, die in Kapitel 2 von
Rubber Technology, 3. Auflage, herausgegeben von Maurice Morton
(Van Nostrand Reinhold Company, 1987) angegeben ist, wobei die Angaben
hiervon unter Bezugnahme hier aufgenommen sind.
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Konventionelle
Gummizusammensetzungsadditive schließen Elastomere, Verarbeitungshilfsstoffe, Vulkanisationsmittel,
Beschleuniger, Beschleunigeraktivatoren, Antialterungsmittel (Antiabbaumittel),
Füllstoffe,
Weichmacher und verschiedene Inhaltsstoffe ein. Die Basiskomponente
der Gummizusammensetzungen ist elastomer. Sie kann in Form von Gummi
alleine oder als Masteransätze
von Kautschuk und Öl,
Kautschuk und Ruß,
Kautschuk-Öl-Ruß und dergleichen
angeliefert werden. Kombinationen oder Mischungen von Elastomeren
können
verwendet werden, so daß die
Gummizusammensetzung ein oder mehrere Elastomere enthält. Die
Elastomeren werden ausgewählt,
um die spezifischen physikalischen Endeigenschaften, welche für das Endprodukt
gewünscht
werden, zu erhalten.
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Eine
breite Vielzahl von Naturkautschuksorten und synthetischen Kautschuksorten
ist zur Verwendung als Elastomer in den Gummizusammensetzungen der
Erfindung erhältlich.
Naturkautschuk besteht im wesentlichen aus cis-1,4-Polyisopren,
und er ist aus einer Vielzahl von natürlichen Quellen erhältlich.
Synthetische Kautschuke schließen
synthetisches Polyisopren und eine Anzahl von anderen Kautschukmaterialien
ein, welche über
die Jahre entwickelt wurden. Nicht-beschränkende Beispiele von synthetischen
Kautschuken schließen
Acrylelastomere, Acrylnitril-Butadien-Elastomere (NBR), Butylkautschuk
(IRR), Isobutylen-Isoprenelastomere,
chloriertes Polyethylenelastomere (CM, CPE), chlorsulfoniertes Polyethylen
(CSM), Epichlorhydrinelastomere, Ethylen-Propylencopolymere (EPM), Ethylen-Propylen-Dienterpolymere
(EPDM), Ethylen/Butenelastomere, Ethylen/Octanelastomere, Ethylen/Vinylacetatcopolymere,
Isobutylen-Paramethylstyrolelastomere (IMS), Polybutadienelastomere
(BR), Polychloropren (CR), Polyisobutylen, Polyisopren (IR), Polynorbornen (PNR)
und Styrol-Butadienkautschuk (SBR) ein. Für Hochtemperaturanwendungen,
wie in Automatikgetriebefluiden, sind Acrylelastomere (ACM) und
die Ethylen-Acrylelastomere besonders geeignet. Erfindungsgemäß enthält das Elastomer
der Gummizusammensetzung ein Acryl- oder Ethylenacrylelastomer.
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Acrylelastomere
(ACM) sind Copolymere, basierend auf einem Rückgrat, das sich wiederholende
Einheiten von Acrylmonomeren (etwa 95-99%) und ein sogenanntes reaktives
Monomeres mit Vulkanisationsplätzen
(etwa 1-5%) enthält.
Vernetzung oder "Vulkanisation" hängt von
der Reaktionsfähigkeit
des Monomeren mit Aushärtplätzen ab.
Acrylmonomere schließen
Alkylester wie Ethylacrylat und Butylacrylat und Alkoxyester wie
Methoxyethylacrylat und Ethoxyethylacrylat ein. Das Monomere mit
Aushärtplätzen ist üblicherweise
einem besonderen Anlieferer zuzuschreiben. Bei ACM-Harzen hat der
Aushärtplatz
typischerweise eine Halogen-, insbesondere Chlorfunktionalität, welche
das Auftreten von Vernetzungsreaktionen ermög licht. Acrylelastomere sind
gegenüber Ölen bei
erhöhten
Temperaturen und gegenüber
aliphatischen Kohlenstoffen resistent. Als solche sind sie als Elastomerekomponente
für Gummizusammensetzungen
in Kontakt mit funktionellen Fluiden auf Ölbasis, wie Automatikgetriebefluiden,
bevorzugt. Acrylharze sind kommerziell erhältlich beispielsweise von Ethyl
Corporation unter dem Markennamen Hitemp®.
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Ethylen-Acrylelastomere
sind vergleichbar zu Acrylelastomeren, mit der Ausnahme, daß das Rückgrat allgemein
auf Ethylen- und Acrylestermonomeren basiert, mit einem Aushärtplatz,
typischerweise basierend auf einer Carbonsäure. Bei einer Ausführungsform
ist der Acrylester Methylacrylat, und das Monomere mit Aushärtplatz
ist ein carbonsäure-funktionelles
Monomeres. Sie erteilen dem Acrylelastomeren Eigenschaften der Beständigkeit
gegenüber Ölen und
hohen Temperaturen. Ethylen-Acrylelastomere oder Kautschuke sind kommerziell
erhältlich,
beispielsweise von DuPont unter dem Markennamen Vamac®.
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Die
Elastomere sind die Hauptkomponente der meisten Gummizusammensetzungen.
Bei einem typischen Rezept werden die Inhaltsstoffe normalerweise
in Mengen, bezogen auf eine Gesamtmenge von 100 Teilen Elastomeren,
welche die Kautschukzusammensetzung ausmachen, angegeben. Die Elastomere
sind als 100 angegeben, wobei die Gehalte der anderen Zusatzstoffe
als Teile pro 100 Teile Kautschuk (phr) angegeben sind.
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Die
meisten Kautschukzusammensetzungen müssen vernetzt oder vulkanisiert
werden, um geeignete Eigenschaften für ihre Endanwendung zu entwickeln.
Zu diesem Zweck werden Vulkanisationsmittel in die Rezepte der Kautschukzusammenset zung
eingegeben. Die Vulkanisationsmittel können als Schwefel oder als Nicht-Schwefel
klassifiziert werden.
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Bei
einer Ausführungsform
enthält
das Vulkanisationsmittel elementaren Schwefel oder eine andere Schwefelverbindung.
Nicht-beschränkende
Beispiele von Verbindungen mit nicht-elementarem Schwefel schließen Tetramethylthiuramdisulfid,
Dipentamethylenthiuramhexasulfid, Dimorpholinyldisulfid, Dibutylxanthogendisulfid
und Alkylphenoldisulfid ein.
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Die
meisten Nicht-Schwefel-Vulkanisationsmittel gehören zu einer der drei Gruppen:
1) Metalloxide; 2) difunktionelle Verbindungen; und 3) Peroxide.
Metalloxide sind besonders geeignet zum Vernetzen von carboxylierten
Elastomeren oder chlorhaltigen Elastomeren wie Polychloropren und
chlorsulfoniertem Polyethylen. Nicht-beschränkende Beispiele von brauchbaren
Metalloxid-Vulkanisationsmitteln schließen Zinkoxid, Letharge (PbO),
Mischungen von Letharge und Magnesiumoxid (MgO) und Kombinationen
von Magnesiumoxid und Pentaerythrit ein.
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Difunktionelle
Verbindungen wirken als Vulkanisationsmittel durch Reaktion mit
funktionellen Gruppen unter Bildung von Vernetzungen. Beispielsweise
können
Epoxyharze mit Nitrilkautschuken, phenolische Harze oder Chinondioxime
mit Butylkautschuk und Diamine oder Dithioverbindungen mit Fluorkautschuken
verwendet werden.
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Organische
Peroxide können
zur Vernetzung von Kautschuken, die keine Doppelbindungen enthalten oder
die keine anderen reaktiven Gruppen, die zur Bildung von Vernetzungen
mit einer difunktionellen Verbindung fähig sind, enthalten, verwendet
werden. Nicht-beschränkende
Beispiele von Peroxid-Vulkanisationsmitteln schließen Dicumylperoxid,
2,5-Bis(t-butylperoxy)-2,5-dimethylhexan
und Zinkerpoxid ein.
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Beschleuniger
können
in Kautschukrezepten verwendet werden, um die Geschwindigkeit der
Vulkanisation zu beschleunigen oder die Temperatur, bei welcher
Vulkanisation erfolgt, zu reduzieren. Nicht-beschränkende Beispiele
von Beschleunigern, aufgelistet von langsam bis schnell, schließen ein:
Anilin, Diphenylguanidin, Hexamethylentetramin, Mercaptobenzothiazol,
Benzothiazyldisulfid, Thiurame, Dithiocarbamate und Xanthate. Beschleunigeraktivatoren
können
zur Aktivierung des Beschleunigers verwendet werden, so daß dieser
wirksamer arbeitet. Üblicherweise
verwendete Beschleunigeraktivatoren schließen, ohne Beschränkung, ein:
eine anorganische Verbindung wie Zinkoxid, Kalk, Letharge, Mennige,
Bleiweiß,
Magnesiumoxid, Alkalicarbonate und -hydroxide. Organische Säuren können in
Kombination mit den Metalloxiden verwendet werden. Nicht-beschränkende Beispiele
für organische
Säure schließen Stearin-, Öl-, Laurin-,
Palmitin- und Myristinsäuren
wie auch hydrierte Palm-, Castor-, Fisch- und Leinsaatöle ein.
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Alterungsbeständigkeitsmittel
oder Antiabbaumittel schützen
den Gummi vor Abbau, basierend auf Wechselwirkung mit ultraviolettem
Licht oder Umgebungsoxidationsmittel. Alterungsbeständigkeitsmittel schließen Antioxidantien
und Antiozonmittel ein. Eine große Vielzahl von chemischen
Verbindungen ist erhältlich,
um die Gummizusammensetzungen vor Abbau zu schützen. Drei hauptsächliche
chemische Familien schließen
ein: sekundäre
Amine, Phenolverbindungen und Phosphite.
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Weichmacher
werden als physikalische Weichmacher zum Modifizieren der physikalischen
Eigenschaften des Gummis verwendet. Eine wichtige Klasse von Weichmachern
sind die Esterweichmacher. Nicht-beschränkende Beispiele schließen Dicaprylphthalat,
Butylcuminat, Dibutylphthalat, Butyllactat, Methylricinoleat, Butyloleat,
Dibutylsebacat, Dioctylphthalat, Methyloleat und Tricresylphosphat
ein. Andere Weichmacher oder Plastifikatoren schließen Fettsäuren, pflanzliche Öle, Petroleumprodukte,
Fichtenteerprodukte und Harze ein.
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Zusätzlich zu
den oben genannten Klassen von Additiven schließen verschiedene Inhaltsstoffe
ein: Abriebmittel, Blähmittel,
farbgebende Mittel, Flammhemmstoffe, Homogenisierungsmittel, interne
Gleitmittel, Geruchsstoffe und Verzögerer ein. Diese können in
die Kautschukzusammensetzung eingegeben werden, um spezifische physikalische
oder chemische Eigenschaften zu liefern.
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Die
meisten Kautschukzusammensetzungen schließen ebenfalls Füllstoffe
ein, welche die Zusammensetzungen färben, verstärken, strecken und/oder preiswerter
machen. Die zwei Hauptklassen von verwendeten Füllstoffen sind Ruß und Nicht-Rußfüllstoffe.
Nicht-Rußfüllstoffe
schließen,
ohne Beschränkung,
ein: halbverstärkende
Materialien wie Tone, Streckfüllstoffe
wie Calciumcarbonat, Wiederverstärkungsfüllstoffe
wie ausgefällte
Kieselerde und pigmentierende Füllstoffe
wie Titandioxid.
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Die
häufigsten
Verfahren zum Einbau und zum Kompoundieren von Inhaltsstoffen in
Kautschukzusammensetzungen beinhalten die Verwendung von entweder
einem Walzwerk oder einem Innenmischer wie einem Banbury-Mischer.
Walzwerke und Mischer für
das Kompoundieren von Kautschuk sind kommerziell erhältlich.
Typische Laboransätze
und Mischprogramme wurden von einer Anzahl von Industriegruppen,
wie dem Komitee D11 für
Kautschukmaterialien und kautschukähnliche Materialien der American
Society for Testing and Materials (ASTM), entwickelt.
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Die
Gummizusammensetzungen der Erfindung können verwendet werden, um eine
Antischaumverbindung für
ein funktionelles Fluid zu liefern, indem die Gummizusammensetzung,
welche die Antischaumverbindung enthält, in Kontakt mit dem Fluid
gebracht wird. Beim Kontakt mit dem funktionellen Fluid laugt die Gummizusammensetzung
die Antischaumverbindung aus, so daß eine bestimmte Menge der
Antischaumverbindung der Gummizusammenssetzung in das Fluid angeliefert
wird. Die Rate des Auslaugens und die Menge von ausgelaugter Antischaumverbindung
hängt von
einer Anzahl von Faktoren, einschließlich der Verträglichkeit
zwischen dem Elastomeren und der Antischaumverbindung, der Natur
des funktionellen Fluids und der Anwendungstemperatur, ab. Ausreichende
Mengen der Gummizusammensetzungen der Erfindung sollten in Kontakt
mit dem funktionellen Fluid angeordnet werden, um eine effektive
Antischaummenge der Antischaumverbindung zu liefern. Im Fall von
Automatikgetriebefluiden oder Maschinenölen wird es bevorzugt, eine
Menge von Antischaumverbindung derart anzuliefern, daß das Gesamtfluid
in Gewicht 0,0005% bis etwa 1% der Antischaumverbindung enthält. In Abhängigkeit
von der Wirksamkeit und der Auslaugrate kann es erwünscht sein,
Gummizusammensetzungen in Kontakt mit dem Fluid zu bringen, welche
etwas Mehrfachantischaumverbindung oder einen Überschuß von Antischaumverbindung
im Vergleich zu demjenigen enthalten, um den wirksamen Antischaumpegel
zu ergeben.
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Bei
einer Ausführungsform
können
die Gummizusammensetzungen der Erfindung als Substitute für Gummizusammensetzungen,
welche bereits in dem mit der Antischaumverbindung zu behandelnden
System vorliegen, verwendet werden. Beispielsweise können im
Fall von Automatikgetrieben die Gummizusammensetzungen der Erfindung
die Dichtungen, Abdichtungen, O-Ringe oder andere Gummizusammensetzungen, welche
in dem Getriebe verwendet werden, ersetzen. Ein Vorteil dieser Ar beitsweise
wäre, daß die Gummizusammensetzungen
der Erfindung ohne erneute Auslegung des Getriebes oder seiner Packung
verwendet werden könnten.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
werden die Gummizusammensetzungen der Erfindung als Streifen oder
in anderen physikalischen Formen verwendet, welche montiert oder
in anderer Weise irgendwo in dem Fluidsumpf fixiert werden, so daß sie in
Kontakt mit dem Fluid während
der Anwendung bleiben. So können
sie in Klammern oder anderen Nischen, die in dem zu behandelnden
System vorgesehen sind, montiert werden. In einem Automatikgetriebe
können
Klammern oder andere Montiervorrichtungen in dem Fluidsumpf, der
durch das Gehäuse
des Getriebes bereitgestellt wird, vorgesehen sein. In einem Motor
kann eine Gummizusammensetzung gemäß der Erfindung ebenfalls in
dem Kurbelgehäuse,
der Ölpfanne
oder an einem anderen Ort, wo sie in Kontakt mit dem Schmiermittelfluid
kommen kann, montiert oder installiert werden. Konventionelle Packungsbetrachtungen
gelten hierfür.
Der Raum für
den Streifen oder die andere Form, welche eine beliebige Form annehmen
kann, die zum Passen innerhalb der Packungsumgebung erforderlich
ist, kann in einfacher Weise geplant werden. Im Vergleich zu der
Ausführungsform,
bei welcher die Gummizusammensetzung zum Ersatz einer existierenden
Gummizusammensetzung in dem System verwendet wird, beinhaltet die vorliegende
Ausführungsform
im allgemeinen einige Anstrengungen und erneute Auslegung, um die
Gummizusammensetzung in dem Sumpf anzuordnen.
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Die
Erfindung kann ebenfalls durch Inkontaktbringen der Gummizusammensetzung
mit dem funktionellen Fluid für
eine ausreichende Zeitspanne, um eine wirksame Menge der Antischaumverbindung
in das funktionelle Fluid auszulaugen, erfolgen. Die Gummizusammensetzung
kann dann aus dem Kontakt mit dem funktionellen Fluid genommen werden.
Bei einer bevor zugten Ausführungsform
wird die Gummizusammensetzung in Kontakt mit dem funktionellen Fluid
während
der Verwendung gelassen.
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Wirksame
Entschäumungsfähigkeit
der erfindungsgemäß eingesetzten
Atischaumverbindungen hängt
teilweise von ihrer Unlöslichkeit
in dem Prozeßmedium,
in welchem sie wirkt, ab. Der Antischaumzusatz wird als eine zweite
Flüssigkeitsphase
dispergiert. Die zweite Phase hat die Neigung zum sich voneinander Trennen,
um bei Grenzflächen
Flüssigkeit/Luft
einschließlich
Bläschen,
als Folge ihrer beschränkten
Löslichkeit
zu verbleiben. Obwohl die unlösliche
Natur der Antischaumverbindungen zu ihrer Antischaumleistungsfähigkeit
führt,
bringt die Unlöslichkeit
Beschränkungen
der maximalen Konzentration, welche in eine stabile Dispersion mit
geeigneter Lebensdauer für
kommerzielle Anwendung eingemischt werden kann, mit sich. Die Antischaumverbindungen
können
in Automatikgetriebefluid mittels Mischverfahren mit hoher Scherung
eingemischt werden, um eine begrenzte Konzentration von Antischaummittel
einzumischen. Ebenfalls ist es möglich,
Ergänzungszusätze oder "Behandlungen von
oben" der Antischaumverbindungen
direkt bei dem Automatikgetriebe durchzuführen. Bei einem bevorzugten
Verfahren wird eine Antischaumverbindung in ein funktionelles Fluid,
wie ein Automatikgetriebefluid, durch Auslaugen in das Fluid beim
Kontakt des Fluides mit einer die Antischaumverbindung enthaltenden
Gummizusammensetzung angeliefert. Wenn jedoch Antischaumverbindung
zugesetzt wird, wird die Verwendung einer Antischaumverbindung mit
einer Viskosität
in dem Bereich von 1-150.000 Centistokes bevorzugt, um ein leichtes
Vermischen und eine leichte Dispersion in dem funktionellen Fluid
zu ermöglichen.
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Behandlungspegel
der Antischaumverbindung der Erfindung sollten so niedrig wie praktisch
möglich sein,
um übermäßige Kosten
zu vermeiden, sie sollten jedoch in ausrei chenden Mengen erfolgen,
um den Schaum in einem funktionellen Fluid und/oder die Kavitation
oder das Geräusch
des Pumpenweinens, das mit dem Schaum in beispielsweise einem Automatikgetriebe
verbunden ist, zu reduzieren. Im allgemeinen sollte die Antischaumverbindung
in einer solchen Menge angeliefert werden, daß sie in einem funktionellen
Fluid bei einem Pegel von etwa 5 ppm (0,0005) bis etwa 1%, in Gewicht,
vorhanden ist. Mehr bevorzugt beträgt der obere Pegel der Antischaumverbindung
etwa 0,5%, und mehr bevorzugt enthält das Fluid bis zu 0,3 Gew.-%
der Antischaumverbindung. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Antischaumverbindung an ein Automatikgetriebefluid mit
einem Wert von 0,0005 Gew.-% bis 0,269 Gew.-% angeliefert. Zur Illustration:
in einem kontinuierlich variierbarem Getriebe, das einen Sumpf mit
einem Volumen von 8 Litern hat, ergeben beispielsweise 3 g der angelieferten
Antischaumverbindung einen Behandlungspegel von etwa 0,05 der Antischaumverbindung
unter der Annahme, daß das
ATF eine Dichte von ~0,8 hat.
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Der
Behandlungspegel der Antischaumverbindung in funktionellen Fluiden
wird durch die Anwesenheit von anderen Leistungsadditiven in dem
Fluid beeinflußt,
insbesondere wenn die anderen Additive die Menge von in dem Fluid
mitgerissener Luft beeinflussen. Beispiele solcher Additive schließen ein:
Fließpunkt-Erniedrigungsmittel,
Verbesserungsmittel für
den Viskositätsindex,
Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Mittel für extremen Druck, Antiabriebmittel
und andere Antischaummittel.
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Eine
Vielzahl von funktionellen Fluiden kann bei der praktischen Durchführung der
Erfindungen verwendet werden. Für
illustrative Zwecke und keinesfalls zur Beschränkung wird die Erfindung im
folgenden zur Verwendung in ATF weiter beschrieben. Gemischte Automatikgetriebefluide,
welche die Antischaumzusammensetzungen der Erfindung enthalten,
müssen im
allgemeinen einen Entzündungspunkt
größer als
etwa 170°C
zeigen, Oxidation widerstehen, Verflüchtigung unterdrücken und
Abbau widerstehen. Weiterhin muß das
gemischte ATF Nicht-Schäumungseigenschaften
bei hohen Temperaturen und Drücken
und niedere Viskosität
bei niedrigen Temperaturen zeigen.
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Zusätzlich zu
dem Basis-Schmieröl
und den Antischaumverbindungen enthält formulierte ATF eine Anzahl
von anderen konventionellen Additiven wie:
- Bor enthaltende
Dispergiermittel oder Nicht-Bordisper giermittel;
- Antioxidationsverbindungen;
- Dichtungsquellzusammensetzungen;
- Reibungsmodifikationsmittel;
- Mittel für
extremen Druck und Antiabrieb;
- Viskositätsmodifizierungsmittel;
- Erniedrigungsmittel für
den Fließpunkt;
und
- Detergentien.
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Das
Automatikgetriebefluid sollte die Spezifikationen der Fahrzeughersteller
erfüllen
oder übersteigen. Ein
Beispiel eines geeigneten ATF ist GM DEX-CVT®, wobei
dies ein Fluid für
kontinuierlich variables Getriebe ist, das sowohl die Spezifikationen
GM 10028N und GM 9986220 erfüllt.
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Die
bei der Bildung der erfindungsgemäß eingesetzten Automatikgetriebefluide
Automatikgetriebefluide verwendeten Grundöle können ein beliebiges geeignetes
natürliches
oder synthetisches Öl,
das die erforderlichen Viskositätseigenschaften
besitzt, sein. Daher kann das Grundöl vollständig aus natürlichem Öl wie Mineralöl von geeigneter
Viskosität
bestehen, oder es kann vollständig
aus einem synthetischen Öl
wie einem Poly-alpha-olefin von geeigneter Viskosität bestehen.
In gleicher Weise kann das Grundöl
eine Mischung von natürlichen
und synthetischen Grundölen sein,
vorausgesetzt, daß die
Mischung die erforderlichen Eigenschaften zur Verwendung bei der
Bildung eines Automatikgetriebefluides besitzt. Üblicherweise sollte das Grundöl eine kinematische
Viskosität
in dem Bereich von 2 bis 50 Centistokes, bevorzugt 3 bis 8 Centistokes (cSt),
bei 100°C
haben. Bevorzugte Grundöle
sind Ausgangsprodukte der Gruppe III. Eine bevorzugte Viskosität für Grundöl ist beispielsweise
3,8 cSt für
das Verhältnis
von VHVI 2 und VHVI 4, welches verwendet wird. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die Einzelviskositäten der
Grundausgangsöle
2,8 cSt bzw. 4,3 cSt.
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Das
ATF enthält
bevorzugt Detergens und Dispergiermittel. Sie wirken teilweise zum
Solubilisieren der Fluidkomponenten und zum Suspendieren von unlöslichen
Materialien, die sich im Verlauf der Zeit während des Betriebes aufbauen.
Bei einer Ausführungsform
enthält
das Detergens/Dispergiermittel eine erste Komponente (wie ein mit
N-aliphatischem-Alkyl-substituiertes Diethanolamin) und eine zweite
Komponente, welche entweder einen öllöslichen Phosphor, der aschefreie
Dispergiermittel enthält,
und/oder wenigstens ein öllösliches,
borhaltiges, aschefreies Dispergiermittel umfaßt. Die aschefreien Dispergiermittel
sind in solchen Mengen vorhanden, daß das Verhältnis von Bor in dem aschefreien
Dispergiermittel in dem Bereich von etwa 0,05 bis etwa 0,2 Gew.-Teile Bor pro Gew.-Teil
der ersten Komponente beträgt,
oder daß das
Verhältnis
von Phosphor in dem aschefreien Dispergiermittel etwa 0,1 bis 0,4
Teile pro Gew.-Teil der ersten Komponente beträgt.
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Bei
einer Ausführungsform
enthalten die Zusammensetzungen wenigstens ein öllösliches phosphor- und borhaltiges
aschefreies Dispergiermittel, das in einer solchen Menge vorhanden
ist, daß das
Verhältnis von
Phosphor zu der ersten Komponente in dem Bereich von etwa 0,15 bis
etwa 0,3 Gew.-Teile Phosphor pro Gew.-Teil der ersten Komponente
liegt, und derart, daß das
Verhältnis
von Bor in dem aschefreien Dispergiermittel in dem Bereich von etwa
0,05 bis etwa 0,15 Gew.-Teile Bor pro Gew.-Teil der ersten Komponente
liegt.
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Phosphor-
und/oder borhaltige aschefreie Dispergiermittel können durch
Phosphorylierung und/oder Boronierung eines aschefreien Dispergiermittels
gebildet werden, das eine Gruppe von basischem Stickstoff und/oder
wenigstens eine Hydroxylgruppe in dem Molekül aufweist, wie einem Succinimiddispergiermittel, Succinesterdispergiermittel,
Succinesteramiddispergiermittel, Mannichbasen-Dispergiermittel,
Hydrocarbylpolyamindispergiermittel oder polymeren Polyamindispergiermittel.
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Das
ATF enthält
ebenfalls Antiabriebmittel in einem geeigneten Pegel zum Schutz
der sich bewegenden Komponenten (z.B. der Pumpe und der Zahnräder des
Getriebes) vor Abrieb. Typischerweise liegen die Antiabriebadditive
bei einem Pegel von etwa 0,025 bis etwa 5 Gew.-% des ATF vor. Ein
nicht-beschränkendes Beispiel
eines geeigneten Antiabriebmittels ist 2,5-Dimercapto-1,3,4-thiadiazol
(DMTD) oder ein Derivat hiervon. Zur Erläuterung: Derivate von DMTD
schließen
ein:
- a) 2-Hydrocarbyldithio-5-mercapto-1,3,4-thiadiazol
oder 2,5-Bis-(hydrocarbyldithio)-1,3,4-thiadiazol und Mischungen
hiervon;
- b) Carboxylester von DMTD;
- c) Kondensationsprodukte von halogenierten aliphatischen Monocarbonsäuren mit
DMTD;
- d) Reaktionsprodukte von ungesättigten cyclischen Kohlenwasserstoffen
und ungesättigten
Ketonen mit DMTD;
- e) Reaktionsprodukte eines Aldehyds und Diarylamins mit DMTD;
- f) Aminsalze von DMTD;
- g) Dithiocarbamatderivate von DMTD;
- h) Reaktionsprodukte eines Aldehyds und eines Alkohols oder
einer aromatischen Hydroxyverbindung und DMTD;
- i) Reaktionsprodukte eines Aldehyds, eines Mercaptans und DMTD;
- j) 2-Hydrocarbylthio-5-mercapto-1,3,4-thiadiazol; und
- k) Produkte der Kombination eines öllöslichen Dispergiermittels mit
DMTD; und Mischungen hiervon.
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Die
Zusammensetzungen a)-k) sind beispielsweise im US-Patent No. 4 612
129 und den dort genannten Referenzen auf Patente beschrieben, wobei
die Angaben hiervon unter Bezugnahme aufgenommen sind. Thiadiazole
sind kommerziell erhältlich,
beispielsweise von Ethyl Corporation als HiTEC® 4313.
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In
Abhängigkeit
von den Grundausgangsansätzen,
welche ausgewählt
werden, kann eine Menge von Dichtungsquellmittel erforderlich sein,
um die Dichtungsverträglichkeitsanforderungen
von OEM zu erfüllen. Die
Verwendung von Grundölen
der Gruppe II, der Gruppe III und der Gruppe IV erfordern oftmals
die Zugabe eines Materials, um Dichtungen aufzuquellen. Diese Materialien
können
aus den allgemeinen Kategorien von öllöslichen Diestern, aromatischen
Grundölen
und Sulfonen ausgewählt
werden. Alkyladipate sind Beispiele von geeigneten Diestern, welche
verwendet werden können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird Alkyladipat mit einer Behandlungsrate von 3% bis 20%, mehr
bevorzugt von 3% bis 10% und am meisten bevorzugt etwa 5%, verwendet.
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Ein
Verbesserer für
den Viskositätsindex
(VI) ist in den Formulierungen und bei den Verfahren der vorliegenden Erfindung
nützlich,
und er kann einschließen,
ist jedoch nicht beschränkt
auf ein oder mehrere Materialien, ausgewählt aus Polyacrylat, Polymethacrylat,
Styrol/Olefincopolymerem, Styrol-Diencopolymerem, EP-copolymerem
oder -terpolymeren sowie Kombinationen hiervon. Ein bevorzugter
Verbesserer VI ist ein gegenüber
hoher Scherung stabiles Polymethacrylatpolymeres oder -copolymeres,
das beispielsweise mit etwa 15 Gew.-% in der Fluidformulierung eingesetzt
wird. Verbesserer VI sind kommerziell erhältlich.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzten
Automatikgetriebefluide können
als Schmiermittelzusammensetzungen und hydraulische Fluide bei einer
Vielzahl von Kraftfahrzeuggetrieben verwendet werden. Ein Vorteil des
ATF ist, daß sie
Schaum oder mitgerissene Luft in einem ATF reduzieren. Dies hat
den Effekt der Reduzierung oder der Beseitigung des Pumpenweinens,
das durch den Zusammenfall von Luftbläschen auf der Druckseite der
Pumpe hervorgerufen wird. Wegen der vorkommenden hohen Drücke ist
das Problem bei Automatikgetrieben im allgemeinen und bei CVT-Getrieben
insbesondere am meisten ausgeprägt.
Aus diesem Grund werden das ATF als Hydraulik- und Schmierfluide in kontinuierlich
variierbaren Getrieben eingesetzt. Das CVT kann als Getriebe für Kraftfahrzeuge
mit Hinterradantrieb oder als Transaxle-Einheit für Kraftfahrzeuge
mit Vorderradantrieb verwendet werden.
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Die
Erfindung wurde zuvor mit Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben. Eine weitere nichtbeschränkende Beschreibung wird in
den folgenden Beispielen gegeben.
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BEISPIELE
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Die
Gehalte für
alle Komponenten mit Ausnahme des Fluorsilikonpolymeren sind, wie
dies konventionell ist, als Teile pro 100 Teile Kautschuk/Gummi
(phr) angegeben. Der Gehalt von Fluorsilikonpolymerem (Antischaumverbindung)
ist in Gew.-% der gesamten Gummizusammensetzung angegeben. Die folgenden
Komponenten werden verwendet:
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Gummizusammensetzungen
gemäß in den
Beispielen 1-10
angegebenen Rezepten wurden zu Streifen formuliert. Die Streifen
wurden in den Sumpf eines Automatikgetriebes eingebaut. Automatikgetriebefluid wird
zu dem Sumpf zum Inkontaktkommen mit der Gummizusammensetzung zugesetzt.
Im Verlauf der Zeit laugt die Antischaumverbindung, welche das Fluorsilikonpolymere
umfaßt,
in das Getriebefluid aus, um einen Behand lungspegel von 5 ppm bis
1 Gew.-% der Antischaumverbindung, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Getriebefluides, zu liefern.