DE1019559B - Photographisches Direkt-Positiv-Silbersalzdiffusionsverfahren - Google Patents
Photographisches Direkt-Positiv-SilbersalzdiffusionsverfahrenInfo
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- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C8/00—Diffusion transfer processes or agents therefor; Photosensitive materials for such processes
- G03C8/02—Photosensitive materials characterised by the image-forming section
- G03C8/04—Photosensitive materials characterised by the image-forming section the substances transferred by diffusion consisting of inorganic or organo-metallic compounds derived from photosensitive noble metals
- G03C8/06—Silver salt diffusion transfer
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das bekannte photographische Silbersalzdiffusionsverfahren zur Erzeugung
direkter Positive.
Bei einem bekannten Silberübertragungs-Umkehrverfahren werden ein Silberhalogenidentwickler und
ein Silberhalogenidlösungsmittel in wäßriger alkalischer Lösung auf eine belichtete Silberhalogenidschicht
zur Einwirkung gebracht, in der sie das belichtete Silberhalogenid zu Silber entwickeln und
sich mit dem nichtreduzierten Silberhalogenid umsetzen, um einen löslichen Silberkomplex zu bilden.
Zur Herstellung eines Positivs wird dieser Silberkomplex auf eine Bildaufnahmeschicht, auf die die
Silberhalogenidschicht aufgelegt worden ist, übertragen und zu Silber reduziert. Es ist üblich, bei Beendigung
dieses Verfahrens die Bildaufnahmeschicht und die Silberhalogenidschicht zu trennen, um das
Positiv sichtbar zu machen.
Erfindungsgemäß wird das Positiv ohne dieses Trennen der Silberhalogenidschicht und der Silberaufnahmeschicht
sichtbar gemacht. Es ist bereits festgestellt worden (Edwin H. Land, One Step Photography,
Photographic Journal, Section A, S. 7 bis 15, Januar 1950), daß die Silberaufnahmeschicht so hergestellt
werden kann, daß sie eine ungewöhnlich kräftige Silberfällumgebung darstellt, so daß das auf dieser
Schicht niedergeschlagene Silber im Vergleich zu dem in der Silberhalogenidschicht entwickelten Silber eine sehr
hohe Deckkraft, d. h. Undurchsichtigkeit für eine bestimmte Masse an reduziertem Silber, aufweist. Es
wurde nun gefunden, daß, wenn sich das Silberhalogenid in einer solchen Konzentration befindet, daß
es nach voller Entwicklung nur eine vorbestimmte niedrige Höchstdichte hat, und wenn der Silberkomplex
zu Silber in einer starken und kräftigen Silberfällumgebung der vorerwähnten Art reduziert wird,
das entstehende Negativ und das darüberliegende Positiv ein Schichtbild ergeben, das ein gutes Bild für
Reflektion oder Projektion ist. Da ein Trennen der Silberhalogenidschicht und der Bildaufnahmeschicht
nicht erforderlich ist, wird eine Vereinfachung des Silberübertragungs-Umkehrverfahrens erreicht und
gleichzeitig eine Schutzdecke für den Abzug erhalten. Erfindungsgemäß wird eine Silberhalogenidschicht
und eine darüberliegende, das Positivbild aufnehmende Schicht mit der Lösung eines Silberhalogenidentwicklers
und eines Silberhalogenidlösungsmittels so behandelt, daß in der Silberhalogenidschicht ein Negativ
mit Silber von verhältnismäßig geringer Deckkraft und in der Positivbildaufnahmeschicht ein Positiv mit
Silber von verhältnismäßig hoher Deckkraft entsteht, worauf die Silberhalogenidschicht und die Bildaufnahmeschicht
gemeinsam getrocknet und dauernd übereinandergelegt gehalten werden.
Photographisches Direkt-Positiv-Silbers alzdiffusions verfahren
Anmelder:
International Polaroid Corporation,
Jersey, N. J. (V. St. A.)
Jersey, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. November 1954
V. St. v. Amerika vom 4. November 1954
Edwin Herbert Land, Cambridge, Mass. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
In der Zeichnung, in der alle Darstellungen stark vergrößert sind, ist
Fig. 1 ein Schnitt von Photoschichten, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden,
Fig. 2 ein Schnitt des Erzeugnisses, das bei dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren erhalten wird,
Fig. 3 ein Schnitt von anderen Photoschichten, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt
werden, und
Fig. 4 ein Schnitt des mit dem in Fig. 3 dargestellten Verfahren erhaltenen Erzeugnisses.
Fig. 1 und 2 zeigen .das Verteilen einer viskosen alkalischen wäßrigen Lösung 10 (Fig. 1) aus einem
Silberhalogenidentwickler und einem Silberhalogenidlösungsmittel zu einer gleichförmig dünnen Schicht
zwischen den benachbarten Flächen einer Silberhalogenidschicht 12 und einer Positivbildaufnahmeschicht
14, wobei beispielsweise die Schicht zwischen zwei Druckwalzen (nicht dargestellt) vorgeschoben
wird. Die Silberhalogenidschicht 12 und die Positivbildaufnahmeschicht 14 sind auf den Trägern 16 bzw.
18 aufgebracht. Nach dem Aufbringen entwickelt die Lösung 10 innerhalb einer vorbestimmten Zeit, deren
Dauer für gewöhnlich 40 bis 120 Sekunden beträgt, in der Schicht 12 durch Reduzierung des Silberhalogenids
zu Silber ein Negativ und bildet durch Umsetzung mit dem nichtreduzierten Silberhalogenid
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komplexe Silbersalze, die in die Schicht 14 eindringen, in der sie zu Silber reduziert werden, um ein Positiv
zu bilden. Erfindungsgemäß wird dann die Lösung getrocknet, um einen mehr oder weniger festen Rückstand
22 (Fig. 2) zu bilden, der als Klebmittel dient und die Silberhalogenidschicht 12 mit der Bildaufnahmeschicht
14 verbindet. Die Silberhalogenidschicht 12 zusammen mit dem Träger 16 und/oder die
Bildaufnahmeschicht 14 zusammen mit dem Träger 18 sind durchsichtig, so daß das von den übereinanderliegenden
Negativ und Positiv in den Schichten 12 und 14 dargestellte Bild durch reflektiertes oder
durchscheinendes Licht leicht betrachtet werden kann.
Die Lösung 10 enthält beispielsweise einen Silberhalogenidentwickler,
wie Hydrochinon, ein Silberhalogenidlösungsmittel, wie Natriumthiosulfat, und ein filmbildendes Material, wie ein wasserlösliches
Polymerisat, Stärke oder Gummi. Nach dem Trocknen der Lösung bildet ihr Rückstand eine feste Verbindung
zwischen der Silberhalogenidschicht 12 und der Bildaufnahmeschicht 14.
Die Bildaufnahmeschicht 14 bildet die eine der kräftigen Silberfällumgebungen, wie sie in der
deutschen Patentschrift 940505 und in der USA.-Patentschrift 2 698237 beschrieben sind. Eine derartige
Umgebung enthält Silberfällmittel, wie Metallsulfide oder -selenide, wobei die kolloidalen Edelmetalle
oder die in einem makroskopischen stetigen Träger dispergierten organischen Thioverbindungen aus
kleinen, vorzugsweise kolloidalen Teilchen eines wasserlöslichen, anorganischen, vorzugsweise kieselartigen
Materials,' wie Kieselsäureaerogel, bestehen. Vorzugsweise hat diese Schicht eine Dicke von 0,001
bis 0;,008 mm. Das Positiv wird in dieser Schicht aus feinen Silberteilchen geformt, die in erster Linie an
seiner Oberfläche konzentriert sind. Nur eine kleine Silbermenge ist zur Bildformung notwendig, da das
Silber eine sehr hohe Deckkraft hat.
Die Deckkraft des Silbers in einem Photoabzug hängt teilweise von der Konzentration, Anordnung,
Größe und Form der Silberkörnchen ab. In einem nach dem vorstehend erwähnten Verfahren hergestellten
Schichtbild unterscheidet sich das durch die Entwicklung in der Silberhalogenidschicht 12 niedergeschlagene
Silber wesentlich von dem Silber, das durch Silberübertragung und Reduzierung in der
Positivbildaufnahmeschicht 14 gebildet ist. In der Praxis beträgt die Deckkraft der Silbermasse im
Positiv der Bildaufnahmeschicht 14 das Vier- bis Fünfzehnfache der Deckkraft einer gleich großen
Masse von Silber im Negativ der Silberhalogenidschicht 12.
Es ist offensichtlich, daß die Mindestdichte des Schichtbildes zu einem wesentlichen Teil von der
Höchstdichte des Negativs abhängt, da die Schatten des Negativs den höchsten Lichtern des Positivs entsprechen.
Wenn das vorstehend erwähnte Verhältnis von Deckkraft des Positivbildes zur Deckkraft des
Negativbildes in einem Schichtbild, das unter Renektion betrachtet werden soll, vorhanden sein soll, so
kann die höchste Negativdichte ungefähr 0,3 sein, ohne daß die Bildqualität des Schichtbildes ernstlich beeinträchtigt
wird. Eine wesentlich höhere Maximaldichte ist im Negativ zulässig, wenn das Schichtbild als
Durchsichtsbild verwendet wird, da die Helligkeit der höchsten Lichter des Schichtbildes von der Belichtungsstärke
abhängt. Erfahrungsgemäß ist eine Höchstdichte von 1,0 im Negativ zulässig, wenn die
Höchstdichte des Schichtbildes mindestens viermal größer ist. Vorzugsweise hat dann in einem Schichtbild
der vorstehenden Art die in der üblichen Weise völlig entwickelte Silberhalogenidschicht keine größere
Dichte als 0^,3, wenn das Schichtbild als Reflektionsbild
betrachtet wird, und keine größere Dichte als ungefähr 1,0, wenn das Schichtbild als Durchsichtsbild
verwendet wird.
Ein abgeändertes erfindungsgemäßes Verfahren ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Bei diesem Verfahren
wird eine viskose alkalische Lösung 23 eines Silberhalogenidentwicklers und eines Silberhalogenidlösungsmittels
beispielsweise mittels eines saugfähigen Auftragmittels 24 auf ein photographisches Schichterzeugnis
aufgetragen wird, das der Reihe nach aus einer Silberhalogenidschicht 26, einer Positivbildaufnahmeschicht
28 und einem Träger 30 besteht. Die Lösung 23 ist der Lösung 10 ähnlich, während die
Schicht 26 der Schicht 12, die Schicht 28 der Schicht 14 und der Träger 30 dem Träger 18 entspricht.
Wird angenommen, daß die Silberhalogenidschicht 26 belichtet worden ist, so reduziert die Lösung 23
das belichtete Silberhalogenid zu Silber und bildet in der Silberhalogenidschicht ein Negativ und setzt sich
ferner mit dem nichtreduzierten Silberhalogenid um, und zwar zu einem wasserlöslichen komplexen Silbersalz,
das zu Silber reduziert wird, um in der Positivbildaufnahmeschicht 28 ein Positiv zu bilden. In der
vorstehend beschriebenen Weise wird das Negativ in Silber geringer Deckkraft und das Positiv in Silber
hoher Deckkraft gebildet. Dann wird unter Beibehaltung der aufeinanderllegenden Stellung der Silberhalogenidschicht
26 auf der Positivbildaufnahmeschicht 28 die Lösung 23, beispielsweise mittels eines Löschpapieres
34, getrocknet. Der Träger 30 kann entweder undurchsichtig oder durchscheinend sein, so daß das
von dem Positiv und dem Negativ gebildete Schichtbild im reflektierten Licht oder im durchscheinenden
Licht betrachtet werden kann.
Mit der Erfindung wird also ein vereinfachtes Direktpositivverfahren erhalten, mit dem ein geschütztes
Übertragungs-Umkehrbild hergestellt wird.
Claims (5)
1. Photographisches Direkt-Positiv-Silbersalzdiffusionsverfahren,
bei dem eine Silberhalogenidschicht und eine darüberliegende, das Positivbild
aufnehmende Schicht mit der Lösung eines Silberhalogenidentwicklers
und eines Silberhalogenidlösungsmittels
behandelt wird und keine Entfernung des Negativs erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Silber des mit dem Negativ in Kontakt bleibenden Positivbildes eine höhere Deckkraft in
bezug auf das Silber des Negativs gegeben wird und daß unter Beibehaltung der Übereinanderlage
der Silberhalogenidschicht und der Silberaufnahmeschicht getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise eine dünne
Schicht der Lösung des Silberhalogenidentwicklers und des Silberhalogenidlösungsmittels verteilt
wird und daß der Lösung ein filmbildendes Material zugesetzt wird, das im trockenen Zustand fest
an der Silberhalogenidschicht und der Silberaufnahmeschicht haftet und das in trockenem Zustand
die Silberhalogenidschicht mit der Silberaufnahmeschicht verbindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidschicht
verhältnismäßig dick und die Silberaufnahmeschicht verhältnismäßig dünn gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Silberaufnahmeschicht
mit einer Dicke von etwa 0,001 bis 0,008 mm verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Silberhalogenid-
schicht mit einer höchsten Entwicklungsdichte von 1,0 verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 563 342.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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