DE1018885B - Verfahren zum Granulieren von Duengesalzschmelzen, hochkonzentrierten Duengesalzloesungen oder anderen Salzschmelzen - Google Patents
Verfahren zum Granulieren von Duengesalzschmelzen, hochkonzentrierten Duengesalzloesungen oder anderen SalzschmelzenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Granulieren von Schmelzen oder Lösungen durch Aufteilung
derselben in kleine Tropfen und Erstarrung dieser Tropfen durch Herabsetzung ihrer Temperatur.
Die Methode zu der Herstellung von Körnern wird bekanntlich beim Granulieren wasserhaltiger Schmelzen
von beispielsweise Ammoniumnitrat, Kalksalpeter oder Harnstoff angewendet, wobei man diese in Tropfen aufteilt
und sodann das Erstarren der Tropfen bei dem freien Fall derselben durch eine Flüssigkeit, die diese
Stoffe nicht löst, herbeiführt. Es ist eine lange Fallstrecke erforderlich, wenn die Tropfen aus langsam
kristallisierenden Stoffen bestehen, beispielsweise wenn es sich um eine Calciumnitratschmelze oder um eine
ammoniumnitrathaltige Calciumnitratschmelze der annähernden Zusammensetzung
5Ca(NO;
s) 2
NH4NO3
10H9O
handelt, welche die Neigung aufweisen, bei Abkühlung unterkühlte Schmelzen zu bilden.
Um das Erstarren der Tropfen zu beschleunigen und somit eine kürzere Fallstrecke zu erzielen, wurde bereits
vorgeschlagen, dem zu granulierenden Stoff gleich vor der Tropfenbildung Impfkristalle zuzusetzen (vgl. französische
Patentschrift 665 512 und deutsche Patentschrift 551 663).
Diese Arbeitsweise führt bisweilen zu Schwierigkeiten, da die Impfkristalle bei der Temperatur der zu granulierenden
Schmelze entweder schnell schmelzen oder die Kristallisation der zu granulierenden Schmelze bereits
einsetzt, bevor diese in Tropfen verteilt ist und sich dann eine Paste bildet, die die zum Bilden der Tropfen verwendete
Düse verstopft. Außerdem erhält man dann als Ergebnis der während des beschleunigten Erstarrungsvorgangs stattfindenden schnellen Abnahme der Plastizität
ungleichförmige Körner, da die Tropfen in Ermangelung der dazu erforderlichen Zeit nicht in der Lage
sind, eine einwandfrei kugelige Form anzunehmen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß sich eine Verbesserung des Granulationsverfahrens dadurch erzielen läßt,
daß man der Kühlflüssigkeit, durch die man die Tropfen durchfallen läßt, feinzerkleinerte Impfsubstanz, deren
Zusammensetzung derjenigen der zu granulierenden Salze
entspricht oder ihnen isomorph ist, in suspendierter Form derart zusetzt, daß sich die Impfsubstanz und die absinkenden
Tropfen berühren.
In der französischen Patentschrift 665 512 sowie in der deutschen Patentschrift 551 663 wird zur Verhinderung
des Zusammenklebens der in der Kühlflüssigkeit schwebenden Teilchen vorgeschlagen, unlösliche feste
Stoffe in der Flüssigkeit zu suspendieren, die die Düngemitteltropfen bedecken. Bei dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung dagegen wird eine Beschleunigung Verfahren zum Granulieren
von Düngesalzschmelzen,
hochkonzentrierten Düngesalzlösungen
oder anderen Salzschmelzen
hochkonzentrierten Düngesalzlösungen
oder anderen Salzschmelzen
Anmelder:
Stamicarbon N. V., Heerlen (Niederlande)
Stamicarbon N. V., Heerlen (Niederlande)
Vertreter: Dr. F. Zumstein
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 23. Februar 1955
Niederlande vom 23. Februar 1955
Gerardus Hallie und Johan Willem Hoogendonk,
Geleen (Niederlande),
sind als (Erfinder genannt worden
sind als (Erfinder genannt worden
der Kristallisation durch Impfen erzielt. Es kann daher bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht jeder feste
unlösliche Stoff der Kühlflüssigkeit zugesetzt werden, sondern nur ein Stoff, dessen Zusammensetzung derjenigen
des zu granulierenden Stoffes entspricht oder eine isomorphe Substanz. Gemäß der französischen Patentschrift
665 512 wird CaCO3 und nicht Ca(NO3)2 als Zusatz
zur Kühlflüssigkeit verwendet, um die Ca(NO3)2-Tropfen
zu bedecken. Es wurde jedoch festgestellt, daß in der Kühlflüssigkeit suspendiertes CaCO3 nicht als
Impfsubstanz für die Kristallisation von
5 Ca(NOa)2
NH4NO3-IOH2O
zu wirken vermag und somit bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung nicht verwendbar ist.
Der Zusatz von Impfsubstanzen in suspendierter Form zu dem flüssigen Kühlmedium, der eine wesentliche Verbesserung
darstellt, war auf Grund der genannten beiden Patentschriften nicht gegeben, und es war völlig überraschend,
daß dadurch eine Impfung der Düngesalze möglich sein würde, da es beispielsweise hierfür erforderlich
ist, daß die von Öl umgebenen Impfsubstanzteilchen mit den ebenfalls von Öl umgebenen Düngesalzen zusammentreffen.
709: 759/288
3 4
Die Zeichnung zeigt schematisch eine Ausführungsform Beim Zentrifugieren der in obiger Weise gewonnenen
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Körner — wobei sich die Drehzahl der Zentrifuge auf
Hierin wird oben in die mit einem Überlauf versehene, 2400 Umdr./Min. belief, während die Zentrifuge einen
mit dünnem Mineralöl gefüllte Kolonne 1 eine Schmelze Durchmesser von 20 cm hatte — betrug die Produktion
eingeleitet, der von einem rotierenden, mit Öffnungen 5 stündlich 30 kg Kalksalpeterkörner (N-Gehalt 15,5 °/0),
versehenen, aus einem Vorratsbehälter 2 gespeisten Ver- die einen mittleren Durchmesser von 2 mm aufteilungskopf
3 Tropfenform verliehen wird. Das über den wiesen.
Überlauf der Kolonne 1 abfließende Öl wird über eine Aus Versuchen ergab sich weiter, daß bei Verwendung
Leitung 10 einem mit einem Rührwerk ausgerüsteten einer derart guten Zentrifuge die Öltemperatur in dem
Behälter 4 zugeleitet, aus dem das Öl mittels einer io Behälter 1, der Wassergehalt der Kalksalpeterschmelze
Pumpe 5 über einen Kühler 6 und eine Leitung 11 in und die zugeführte Menge Impfsubstanz den Ölgehalt des
die Kolonne 1 zurückgeleitet wird. Endproduktes, in diesem Falle der Kalksalpeterkörner,
Um dem Öl in der Kolonne 1 eine rotierende Bewegung wesentlich beeinflussen.
zu erteilen, wodurch die Tropfen nicht geradlinig fallen, Eine verhältnismäßig hohe Öltemperatur von beispiels-
sondern einen spiraligen Weg durchlaufen und die Fall- 15 weise 60 bis 80°, ein ziemlich niedriger Feuchtigkeitsstrecke mithin gleichsam verlängert ist, wird das Öl vor- gehalt in der Schmelze, z. B. 14 bis 15%, und eine nicht
zugsweise durch die Leitung 11 tangential in die Kolonne zu große Menge Impf substanz, beispielsweise eine Konhineingeleitet.
zentration von nur 0,05 %, bezogen auf das Gewicht des
Die erstarrten Körner sammeln sich im unteren Teil zirkulierenden Öls beim Einleiten in den Behälter 1, erder
Kolonne 1; von dort werden sie von einem über eine 20 gaben ein körniges Endprodukt mit weniger als 1 Ge-Leitung
12 zugeleiteten Ölstrom mitgeführt und über eine wichtsprozent Öl.
Leitung 7 nach einem schräg aufgestellten Sieb 8 geleitet; Arbeitet man aber sowohl bei niedrigerer Temperatur
die Körner gleiten über das Sieb hinunter und gelangen als auch mit einem höheren Feuchtigkeitsgehalt, beispielssodann
in eine nicht eingezeichnete Zentrifuge, die das weise von > 16 %, und mit einer größeren Konzentration
anhaftende Öl fortschleudert. Das durch das Sieb 8 25 an Impfsubstanz, z. B-. 0,2%, so kann der Ölgehalt der
hindurchfließende Öl strömt über eine Leitung 9 dem Körner bis 3 bis 4 % ansteigen. Vermutlich wird unter
Behälter 4 wieder zu. diesen Verhältnissen der Kristallisationsvorgang derart
Dem in einem Behälter 13 vorhandenen Öl wird konti- beschleunigt, daß die Tropfen fast gleich erstarren und
nuierlich feinzermahlene Impf substanz zugesetzt. Man sich bei fortgesetzter Abkühlung viele Schwindrisse in
erhält nunmehr durch Rühren in dem Behälter 13 eine 3° dem Korn bilden, die dann Öl einsaugen, das sich durch
Suspension der Impfsubstanz in Öl, die endgültig durch Zentrifugierung nicht mehr fortschleudern läßt. Ein
die Wirkung von Pumpe. 5 über eine Leitung 11 nach 0,01 % unterschreitender Zusatz an Impfsubstanz, bedem
Behälter 1 gefördert wird und in diesem langsam zogen auf das Gewicht des zirkulierenden Öls, hatte nachaufwärts
strömt. Während des Aufwärtsströmens treten weislich keinen Einfluß auf den Erstarrungsvorgang des
die in den Behälter 1 eingeleitete Impfsubstanz und die 35 Kalksalpeterkorns; ein Einfluß zum Bessern machte sich
noch nicht erstarrten Tropfen miteinander in Berührung, erst bei 0,02 % bemerkbar. Zudem war eine höhere
wobei die Impfsubstanz sich an die Außenseite der Temperatur als 80° in dem Behälter 1 nicht erwünscht,
Tropfen heftet und demnach von außen her die Kristalli- weil die Tropfen in diesem Falle zu lange weich blieben,
sation und sodann die Erstarrung der Tropfen be- klebrig wurden und sich verformten,
günstigt. 4° Wurde ein Öl angewandt, das eine geringe Menge
Mit Hilfe des obenerwähnten Verfahrens läßt sich Paraffin, beispielsweise 10%, enthielt, das bei Abkühlung
mühelos und mit einer besonders kurzen Fallstrecke eine kristallisiert, so ergab sich, daß die anfallenden Körner
aus schwer kristallisierbarem ammoniumnitrathaltigem mit einer sehr dünnen und festen Paraffinschicht über-Kalksalpeter
bestehende Schmelze, deren Zusammen- deckt und deswegen weniger empfindlich gegen Feuchtigsetzung
annähernd der Formel 45 keit waren; nachträglich stellte sich heraus, daß beim
Vorhandensein einer solchen Schutzschicht die gelagerten 5 Ca(NOg)2 · NH1NO3 · 10 H2O Körner in geringerem Maße zusammenbackten als beim
Fehlen dieser Paraffinhülle.
entspricht, in feste Körner verwandeln. In den im vorstehenden genannten Patentschriften
An Hand des nachstehenden Beispiels wird die Granu- 50 sind geeignete Zusätze zur Kühlflüssigkeit erwähnt, die
lierung einer derartigen Kalksalpeterschmelze näher er- beim Verdampfen des den abgekühlten Salzkörnern anläutert,
haftenden Kühlmittels als feiner Überzug zurückbleiben.
Der Zusatz von Paraffin zu dem Mineralöl bei dem Ver-
. fahren vorliegender Erfindung hat hiermit jedoch nichts
Beispiel 55 zu tun^ ^ ^33 !^!mittel nicht verdampft wird. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird das anhaftende Kühl-
Beim Granulieren einer Kalksalpeterschmelze belief mittel durch Zentrifugieren zum größten Teil entfernt,
sich die Höhe der Ölschicht auf 1,6 m; dieses Öl zirku- Der übrige Teil wird vom Korn mehr oder weniger selektiv
lierte durch die Kolonne 1 mit einer Aufwärtsgeschwindig- so aufgenommen, daß das Mineralöl vom Korn absorbiert
keit von rund 10 m pro Stunde bei einem Volumen von 60 wird, während das inzwischen erstarrte Paraffin als feiner
1 m3 in der Stunde. Die Temperatur der in dem Behälter 2 Überzug das Korn bedeckt.
vorhandenen Schmelze wurde auf etwa 15° über den Er- Selbstverständlich muß das spezifische Gewicht des
starrungspunkt gehalten, während mittels des Kühlers 6 Öls, das in dem Behälter 1 vorhanden ist und für die Herfür
das in dem Behälter 1 befindliche Öl eine Temperatur stellung der Suspension verwendet wird, geringer sein als
von 30 bis 80° beibehalten wurde. 65 dasjenige des fertigen granulierten Produkts. Bei der
Stündlich wurde rund 50 g feinzermahlene Impf- Herstellung eines aus Kalksalpeter und Ammoniumsubstanz
aus dem Behälter 13 in den zirkulierenden Öl- nitrat zusammengesetzten Produkts haben die Erfinder
strom eingeleitet. Die Teilchengröße dieser feinzer- mit Erfolg Mineralöle mit auseinanderlaufenden spezimahlenen
Impfsubstanz war geringer als 1 mm; zwei fischen Gewichten und kinematischen Viskositätswerten,
Drittel hatten einen Durchmesser von 105 bis 350 μ. 7o solche wie:
leichtes Maschinenöl..
Transformatorenöl ..
Transformatorenöl ..
Gasöl
Petroleum
Spezifisches
Gewicht
bei 20°
Gewicht
bei 20°
0,89 bis 0,93
0,87
0,81 bis 0,84
0,78 bis 0,79
0,81 bis 0,84
0,78 bis 0,79
Viskositätswert
in Centistokes
in Centistokes
16,7 bis 21,2 bei 50°
32,6 bis 34,2 bei 20°
3,2 bis 5,2 bei 15°
1,75 bei 15°
angewandt.
IO
Claims (3)
1. Verfahren zum Granulieren von Düngesalzschmelzen, hochkonzentrierten Düngesalzlösungen
oder anderen Salzschmelzen durch Aufteilen solcher Schmelzen oder Lösungen in kleine Tropfen und
Kühlung sowie Erstarrung dieser Tropfen unter Durchfallen derselben durch eine Kühlflüssigkeit, die
feste suspendierte Stoffe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlflüssigkeit feinzerkleinerte
Impf substanz, deren Zusammensetzung derjenigen der zu granulierenden Salze entspricht oder ihnen isomorph
ist, in suspendierter Form derart zugesetzt wird,
daß sich die Impf substanz und die absinkenden Tropfen berühren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ammoniumnitrathaltige Calciumnitratschmelzen
der annähernden Zusammensetzung
5 Ca(NOg)2 · NH4NO3 · 10 H2O
mit einem Wassergehalt von 14 bis 16°/0 durch Aufteilen
in Tropfen granuliert und durch dünnflüssiges Mineralöl als Kühlflüssigkeit hindurchfallen gelassen
werden, dessen Temperatur auf 60 bis 80° gehalten wird und das etwa 0,02 bis 0,2 % der Impfsubstanz,
bezogen auf das Gewicht des Öls, enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Kühlflüssigkeit verwendete Öl geringe Mengen Paraffin enthält, das bei normaler
Temperatur kristallisiert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 551 663, 603 296;
französische Patentschrift Nr. 665 512.
Deutsche Patentschriften Nr. 551 663, 603 296;
französische Patentschrift Nr. 665 512.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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