DE1017603B - Verfahren zur beschleunigten Entfernung von langsam kristallisierenden schwerloeslichen Hexiten aus hochviskosen Sorbitloesungen - Google Patents
Verfahren zur beschleunigten Entfernung von langsam kristallisierenden schwerloeslichen Hexiten aus hochviskosen SorbitloesungenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kristallisationsverfahren und bezweckt die beschleunigte Entfernung
letzter Spuren gelöster fester Hexite, wie Mannit und/oder Dulcit, aus übersättigten wäßrigen Lösungen,
die einen hohen Prozentsatz von Sorbit oder von als Sorbitabbauprodukte vorliegenden mehrwertigen
Alkoholen enthalten und die auch Sorbit aus der chemischen oder elektrolytischen Reduktion von
Mono- oder Polysacchariden enthalten können.
Die Reduktion und bzw. oder der Abbau von Mono- und Polysacchariden nach chemischen, elektrischen
und katalytischen Verfahren ist bekannt (Ipatieff, »Berichte der deutsch. Chem. Gesellschaft« Nr. 45,
S. 3218, 1912). Derartige Verfahren sind auch in den folgenden USA.-Patentschriften beschrieben:
1 712 952, 1 915 431, 1 963 997, 1 990 245, 1 990 582,
2 004 135, 2 209 055, 2 280 975, 2 280 887, 2 289 189, 2 290 439, 2 292 293, 2 330 218, 2 303 210, 2 335 731,
2 381316, 2 518 235, 2 458 895, 2 546 103. Außerdem sind solche Verfahren auch bereits in zahlreichen
Veröffentlichungen des In- und Auslandes erörtert worden.
Während die Löslichkeit von Sorbit in Wasser sehr groß ist, so daß man dicke Sirupe mit hohem Sorbitgehalt
herstellen kann, die ausgezeichnet für die Feuchthaltung von Tabak, Leim u. dgl. geeignet sind,
ist die Löslichkeit des isomeren Mannit und Dulcit verhältnismäßig gering. Es wurde gefunden, daß bei
den obenerwähnten Verfahren zur Herstellung von Sorbitsirup oder Sirup mit einem Gehalt von Polyhydroxyverbindungen,
die Sorbitabbauprodukte sind und daneben Sorbit enthalten können, bei welchen
Verfahren Mannit und bzw. oder Dulcit je nach den jeweils gewählten Ausgangsstoffen oder Reaktionsbedingungen, die die Bildung dieser Körper begün-
stigen, entstehen, die letzten Spuren der über den Sättigungsgrad hinaus gelösten Hexite nach den üblichen
Verfahren nicht entfernt werden können und daß derartig verunreinigte Lösungen eine Tendenz
zeigen, beim Lagern infolge nachträglicher Fällungserscheinungen trübe zu werden.
Die Hauptmenge der wenig löslichen Hexite kann durch Kristallisation aus verdünnter wäßriger Lösung
mit geringer Viskosität entfernt werden. Diese Bedingungen erleichtern das Kristallwachstum und den
Filtriervorgang. Hierbei werden aber nicht genügende Mengen der verhältnismäßig schwerlöslichen Hexite
entfernt, um das endgültige, konzentrierte, für Feuchthaltungszwecke dienende viskose Sirupprodukt
ohne übersättigt gelöste Hexite zu erhalten. Dieses Übersättigungsphänomen scheint weitgehend darauf
zurückzuführen zu sein, daß eine Keimbildung und Fällung bei den hohen Viskositätsverhältnissen nicht
eintreten kann. Die Entfernung dieser unerwünschten
zur beschleunigten Entfernung von langsam kristallisierenden
schwerlöslichen Hexiten aus hochviskosen Sorbitlösungen
Anmelder:
Atlas Powder Company, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil, Rechtsanwalt, Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 15. Mai 1951
Frederick Richard Pence, Wilmington, Del. (V. St. Α.), ist als Erfinder genannt worden
letzten Spuren nach bisher bekannten Reinigungsverfahren erforderte die Herabsetzung der Viskosität
der Mutterlauge durch Zugabe von organischen Lösungsmitteln, wie Äthanol, und Kühlung auf sehr
niedrige Temperatur. Diese Verfahren sind nicht nur vom wirtschaftlichen Standpunkt aus unbefriedigend,
weil die Wiedergewinnung des Lösungsmittels notwendig ist und die Lösungsmittelverluste verhältnismäßig
hoch sind, sondern auch deshalb, weil auch diese Verfahren nicht zu einer genügenden Entfernung
der unerwünschten Hexite führen, um Trübungen in den Lösungen bei der Lagerung zu vermeiden.
Es wurde nun gefunden, daß eine beschleunigte Entfernung letzter Spuren der langsam kristallisierenden
und schwerlöslichen, über ihren Sättigungsgrad hinaus gelösten Feststoffe aus schwer filtrierbaren,
hochviskosen, übersättigten wäßrigen Sorbitlösungen oder Lösungen, die Sorbitabbauprodukte
darstellende mehrwertige Alkohole und auch Sorbit enthalten können, dadurch ermöglicht werden kann,
daß man die durch die schwerlöslichen Komponenten übersättigte Lösung mit bestimmter Geschwindigkeit
durch eine vorher bereitete Schicht aus Kristallen der schwerlöslichen, zu entfernenden Komponente filtriert.
Auf diese Weise können Übersättigungsspuren von Mannit und bzw. Dulcit, die nach der üblichen
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Kristallisation und Konzentration in viskosem Sorbitsirup oder einem Sirup, der Sorbitabbauprodukte und
Sorbit enthalten kann, gemäß der Erfindung entfernt -werden.
Die Dicke und die physikalischen Eigenschaften der Kristallschicht sind nicht -kritisch. Die zur Schichtbildung
benutzten Kristalle dürfen jedoch nicht so fein sein, daß sie die Filterwand verstopfen. Es ist
selbstverständlich, daß die Höchstgeschwindigkeit des Filtriervorganges von der Kristallgesamtoberfläche,
die sich aus einer bestimmten Dicke der Kristallschicht ergibt, abhängig ist. Die Geschwindigkeit der Kristallbildung,
die die höchstzulässige Durchfließgeschwindigkeit durch eine Schicht bestimmter Dicke bestimmt,
ist im wesentlichen eine Funktion der Löslichkeit des Feststoffes in der Flüssigkeit, des Ausmaßes der
Übersättigung des in der Flüssigkeit gelösten Feststoffes und der Viskosität der Flüssigkeit. Die Höchstdurchfließgeschwindigkeit,
die den Zustand der Übersättigung in einen solchen der Sättigung ändert, muß empirisch bestimmt werden. Im allgemeinen hat sich
ergeben, daß bei Hexiten die Dicke der Kristallschicht und die Durchfließgeschwindigkeit so zu wählen sind,
daß sich die Flüssigkeit und die Kristalle 21Za bis
3V2 Stunden lang berühren. Selbstverständlich wird
diese Zeit je nach dem zu behandelnden Material schwanken.
Man kann beliebige Filtrierapparate üblicher Bauart benutzen. Im Hinblick auf die Viskosität der Lösung
wird im allgemeinen die Anwendung von Druck oder Vakuum notwendig sein. Für das erfindungsgemäße
Verfahren ist die Art der Filterwand nicht entscheidend. Sie kann aus Textilgeweben oder aus
starrem, porösem Material bestehen oder ein Massefilter sein. Die Kristalle der zu entfernenden, zunächst
gelöst vorliegenden Feststoffe können auf der Oberfläche der Filterwand angeordnet oder, im Falle
von Massefiltern, zwischen deren inerten Teilen eingelagert werden. Im ersten Fall verfährt man zweckmäßig
so, daß man eine Anfangsmenge der Kristalle aus der Lösung abfiltriert, bevor diese infolge der
Konzentration für die übliche Kristallisation zu viskos wird. Die Keimbildung und das Kristallwachstum
lassen sich beide innerhalb der Kristallschicht beobachten. Das folgende Beispiel dient zur Erläuterung
der Erfindung, soll diese aber in keiner Weise beschränken.
Eine wäßrige Hexitlösung, die gelöste Feststoffe in einem Verhältnis von etwa 35 Teilen Mannit auf
65 Teile Sorbit enthält und durch katalytische Reduktion von Invertzucker nach dem Verfahren der
USA.-Patentschrift 2 280 975 (Beispiel 3) hergestellt werden kann, wird durch Abdampfen auf einen
Wassergehalt von ungefähr 23% eingestellt. Die Hexitlösung wird dann in einem üblichen Kristallisiergefäß
langsam (1° pro Stunde) auf 20° abgekühlt. Hierbei fällt die Hauptmenge des Mannits ohne Fällung
von Sorbit aus. Bei 20° ist die Viskosität der Lösung gering (150 bis 25OcP), so daß die Hauptmenge
des Mannits auskristallisiert. Ein Teil der Kristallmasse wird durch eine Rahmenfilterpresse mit
5-cm-Rahmen filtriert, bis sich eine Schicht von etwa 6 mm aus Mannitkristallen auf dem Filtertuch befindet.
Der Rest der Kristallmasse wird durch eine andere Filterpresse gleicher Bauart filtriert. Der bei
dieser Filtration anfallende Mannit wird durch Umkristallisieren gereinigt. Die Mutterlauge wird auf
einen Wassergehalt von etwa 15,5% konzentriert. Bei dieser Konzentration enthält sie etwa 1% Mannit
mehr, als dem Sättigungsgrad bei 20° entspricht. Diese Lösung ist klar und sehr viskos (etwa 3000 cP
bei 25°). Eine Kristallisation von Mannit ist nicht feststellbar. Aus einer kleinen abgetrennten Probe der
bei 20° aufbewahrten übersättigten Lösung scheiden sich im Laufe von 3 Wochen sehr feine und imr
schwer filtrierbare Mannitkristalle aus. Die konzentrierte, viskose Mutterlauge wird auf 20° abgekühlt
und durch die Filterschicht unter Druck mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,022 1 pro Quadratdezimeter
in der Stunde filtriert, was einer Berührungszeit zwischen Flüssigkeit und Kristallschicht von 3 Stunden
entspricht. Das Filtrat ist klar und viskos und enthält keinen feststellbaren Mannit. Außerdem zeigt e§
nach omonatiger Lagerung keine Trübung. ;;' :;
Das hier für die Verarbeitung eines einzelnen JtnL'
satzes beschriebene Verfahren läßt sich auch leicht kontinuierlich unter Anwendung bekannter Vorrichtungen
und Verfahren gestalten. !
Es war bereits bekannt, übersättigte Lösungen vpn leicht kristallisierenden Salzen zum Auskristallisieren
der Salze, insbesondere zwecks Erzeugung von großen Kristallen, dadurch zu veranlassen, daß man die übersättigte Lösung durch eine Schicht von kleineren
Kristallen des gleichen Salzes leitet. Die Bedingungen des bekannten Verfahrens sind jedoch sehr verschieden
von jenen des erfindungsgemäßen Verfahrens, da hier schwer kristallisierende Verbindungen, die sich
als unerwünschte Produkte in nur geringen MeojSföft
in einem viskosen Sirup befinden, zum Auskristallisieren veranlaßt werden, so daß sie aus dem Sirup entfernt
werden können. In Anbetracht der bekannten Schwierigkeiten, schwer kristallisierende Stoffe zum
Auskristallisieren, insbesondere aus viskosen Losungen andersartiger Stoffe, zu veranlassen, und da bekannte
Verfahren, wie z. B. die Verwendung von
Impfkristallen, nicht zu dem gewünschten Ziel führen, stellt das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentliche
Bereicherung der Technik dar.
Claims (4)
1. Verfahren zur beschleunigten Entfernung von langsam kristallisierenden, schwerlöslichen Hexiten
aus hochviskosen Sorbitlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung durch eine
Schicht von Kristallen führt, die ihrer Art nach der über den Sättigungsgrad hinaus vorhandenen
Komponente entsprechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hexit Mannit oder
Dulcit ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung Sorbit und Sorbitabbauprodukte
enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung durch die Kristallschicht
mit einer Fließgeschwindigkeit durchgeführt wird, die den Sirup mit den Kristallen 2Va
bis 3V2 Stunden lang in Berührung bringt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 454 405, 674 947,
503 594.
©709756/419 10.5T
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1017603XA | 1951-05-15 | 1951-05-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1017603B true DE1017603B (de) | 1957-10-17 |
Family
ID=22286268
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA15387A Pending DE1017603B (de) | 1951-05-15 | 1952-03-20 | Verfahren zur beschleunigten Entfernung von langsam kristallisierenden schwerloeslichen Hexiten aus hochviskosen Sorbitloesungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1017603B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE454405C (de) * | 1924-09-18 | 1928-01-06 | Krystal As | Verfahren zum Auskristallisieren von festen Stoffen mittels Abkuehlung |
DE503594C (de) * | 1927-02-14 | 1930-07-24 | Krystal As | Vorrichtung zum Auskristallisieren von festen Stoffen aus in eine umlaufende Bewegung versetzten Loesungen |
DE674947C (de) * | 1933-01-13 | 1939-04-26 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung fester Stoffe gleichmaessiger Korngroesse aus ihren Loesungen durch Kristallisation |
-
1952
- 1952-03-20 DE DEA15387A patent/DE1017603B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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