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Waschanlage zum Waschen und Spülen von textilen Flächengebilden, insbesondere
Wäsche Durch das Zusatzpatent 948 969 ist eine Waschanlage beschrieben, bei der
auf der gleichen Welle der Waschmaschine I mit zentraler Badabführung aus der Waschtrommel
eine zweite Waschmaschine II angeordnet ist, der die Waschflüssigkeit in den Außenbehälter
zugeführt wird und in der ebenfalls bei ständiger Zu- und Abführung gewaschen und
gespült wird. Dadurch findet eine günstige Ausnutzung des Badstroines in der zweiten
Maschine insbesondere für bunte oder stark verfettete Industriewäsche statt.
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Diese Klarstromwaschmaschinen besitzen in der Innentrommel Fächer
mit separaten Badströmen. Jedes Fach hat eine Einflußöffnung für den Badstrom, der
je nach der gewählten Größe der Öffnung entweder gleichmäßig schnell oder schneller
oder langsamer durch die einzelnen Fächer hindurchfließt. Diese Variation dient
zur Erzielung eines verschieden starken Waschprozesses je nach dem Schmutzgrad der
Wäsche. Man kann aber auch z. B. bei gleich schnellem Durchfluß, beispielsweise
in vier Kammern zur Erzielung eines gleich guten Wäscheausfalls, das Wäschefüllgewicht
in den einzelnen Kammern verschieden einsetzen. Stärker beschmutzte Wäsche wird
weniger eingefüllt. Man kommt dann auch zu einem gleichmäßig guten Wäscheausfall
trotz des verschiedenen Schmutzgehalts der Wäsche.
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Sehr stark verschmutzte Wäsche kann auch sehr vorteilhaft in dem gesamten
Badstrom aus den vier Kammern der ersten Stufe (erste Maschine) in der angehängten
Maschine (zweite Maschine bzw. zweite Stufe) gewaschen werden. Dabei verfährt man
so, daß alle Waschmittel, die für diese Schmutzwäsche erforderlich sind, in der
ersten Stufe zugefügt werden, damit sie und anschließend auch das Spülwasser durch
die erste Stufe zuerst durchfließen und dadurch mithelfen, in der ersten Stufe einen
übermäßig guten Wascheffekt zu erzielen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung derartiger Maschinen.
Sie besteht darin, daß die Wasserzuführung zur ersten Maschine (I) ein besonderes
Zuflußleitungsstück für die zweite Maschine (II) besitzt. Dabei ist es ferner neu,
daß die zweite Maschine ebenfalls eine Heizeinrichtung aufweist. Durch diese Ausführung
wird erreicht, daß in der angehängten zweiten Maschine je nach Belieben auch durch
Frischwasserzuführung vorgespült bzw. eingeweicht werden kann. Dadurch kann insbesondere
dann, wenn der zur zweiten Stufe fließende Badstrom aktives Bleichmittel enthält,
die Aktivität dieser Waschflüssigkeit in der zweiten Stufe durch Zusatz von Frischwasser
verringert werden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der neuen Waschvorrichtung
veranschaulicht.
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Abb. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Waschmaschine nach Linie
I-1 der Abb. 2, in Richtung der Pfeile gesehen; Abb. 2 zeigt einen Schnitt nach
der Linie II-II der Abb. 1; Abb. 3 zeigt einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform,
bei der die zweite Stufe durch eine stirnbeschickte Maschine gebildet ist.
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In einer feststehenden Außentrommel 10 -ist in bekannter Weise
die drehbar mittels der Welle 11 gelagerte Waschtrommel 12 angeordnet. Diese ist
an ihrem inneren Umfang mit Waschrippen 13 versehen und besitzt in der Nähe der
Waschrippen Löcher 14 zum Zutritt der Waschflüssigkeit aus der Außentrommel in die
Innentrommel. Die Waschtrommel 12 ist durch Wände 15, 15 a geteilt und besitzt in
der Nähe der Welle 11 Schöpftaschen 16, 16a, die Löcher 17 aufweisen.
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Die Waschmaschine ist in bekannter Weise mit Deckeln am Außengehäuse
und am Innengehäuse versehen, um die Fächer 18, 18a der Innentrommel mit Wäsche
zu füllen.
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Die Schöpftaschen 16 sind in der Nähe der Achse durch die Öffnungen
19 mit einem zentral angeordneten Ablauftrichter 20 verbunden. Auf der Welle 11
sitzt ferner die Waschtrommel 21 einer zweiten Stufe, die in dem Außengehäuse 10
a. angeordnet ist, das einen Teil des Außengehäuses 10 bildet, welches durch eine
Trennwand 22 in zwei verschieden große Teile geteilt ist. Die Waschtrommel 21 besitzt
an ihrem Umfang Löcher 23.
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Das von der Waschtrommel 12 durch die Schöpftaschen 16 abgeschöpfte
Wasser wird durch das Rohrstück
20 unmittelbar in das Außengehäuse
10a der zweiten Waschtrommel 21 eingeführt. An die zweite, angehängte Maschine ist
ein gegebenenfalls in der Höhe verstellbarer Ablauf 24 angeschlossen.
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Die Wasserzuführung erfolgt zu der Hauptwaschmaschine 10, 12 beispielsweise
über einen Trichter 25 von der Rohrleitung 26 einer Wasserhauptleitung 27, die mit
einem Mehrwegehahn, beispielsweise Dreiwegehahn 28, versehen ist, an den ein zweites
Rohr 29 angeschlossen ist, das zu einem Einfülltrichter 30 für die zweite Stufe,
nämlich die aus dem Gehäuse 10a und der Waschtrommel 21 bestehende Waschmaschine,
führt. Gegebenenfalls kann man auch für die zweite Maschine eine besondere Wasserzuflußleitung
vorsehen.
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Wesentlich ist für die Erfindung, daß für die zweite Maschine, nämlich
die zweite Stufe, beim Waschen von Buntwäsche in dieser frische Flüssigkeit zugeführt
werden kann.
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Dadurch, daß der Hauptwasserzufluß 27 regelbar in zwei Abflußleitungen
26, 29 unter Zwischenschaltung eines Regelorgans mündet, wird der Wasserstrom in
zwei Teile geteilt, so daß man abwechselnd lediglich Wasser zur ersten Stufe oder
auch teilweise zur zweiten Stufe führen kann.
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Bei der in Abb.3 dargestellten Ausführungsform wird die zweite Stufe
durch ein an dem Außengehäuse 10 der ersten Maschine angeflanschtes, stirnbeschicktes
Außengehäuse 31 gebildet, das eine stirnbeschickte Waschtrommel 32 aufweist,
die ebenfalls auf der Welle 11 der ersten Maschine sitzt. Auch hier ist das Hauptwasserzuflußrohr
27 in die beiden Leitungen 26, 29 unter Anwendung eines Drehwegehahns 28 unterteilt,
so daß man über die Einlauf trichter 25 und 30 teilweise frisches Wasser nach der
ersten Maschine oder der zweiten Maschine zuführen kann.
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Sogwohl bei der Abb. 1 und 2 als auch bei der Abb. 3 besitzt jede
Waschmaschine, und zwar sowohl die erste als auch die zweite Stufe, ein Heizmittel
33,34.
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Wird z. B. die Weißwäsche mit Natronbleichlauge (akt. CI.) im Spülprozeß
gebleicht, braucht nur auf das Weißwäschegewicht in der ersten Stufe die entsprechende
Menge Natronbleichlauge zugesetzt zu werden, wobei allerdings zur Erreichung der
gleichen Bleichmittelkonzentration des Bleichbades der Wasserzufluß in die erste
Stufe verringert wird. Dadurch wird in der ersten Stufe ein gleich guter Bleicheffekt
erzielt wie bisher, wo das Bad mit schnellerem Durchfluß und größerem Bleichmittelzusatz
durch die erste Stufe strömt, um dann in der zweiten Stufe noch so viel aktives
Bleichmittel mitzubringen, daß auch Weißwäsche in der zweiten Stufe gleich gut wie
in der ersten Stufe gebleicht werden kann.
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Wenn aber bei Buntwäsche in der zweiten Stufe der Bleichmittelzusatz
für die erste Stufe gesenkt und die Durchflußgeschwindigkeit verringert wird, dann
strömt mit diesem Strom auch weniger aktives Bleichmittel in die zweite Stufe ein.
Um aber die Aktivität dieses noch zuströmenden restlichen Bleichmittels in der zweiten
Stufe bei der Buntwäsche noch zu verringern, wird diesem noch so viel Wasser zugesetzt,
daß eine Bleichwirkung auf die Buntwäsche nicht mehr eintritt.
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Beispiel 14 Minuten vor Beendigung des Waschprozesses erfolgt die
Teilung des Frischwasserzusatzes, der normal nur in die erste Stufe fließt. Nur
noch die Hälfte bekommt die erste Stufe und die restliche Hälfte fließt unmittelbar
in die zweite Stufe. Gleichzeitig wird der ersten Stufe die verringerte Menge Bleichmittel
zugesetzt. 7 Minuten lang bleibt während des Bleichens diese Schaltung erhalten.
Anschließend wird 7 Minuten vor Beendigung des Waschprozesses der Einlauf des Frischwassers
wieder komplett auf die erste Stufe genommen und gleichzeitig Antichlor zur Neutralisierung
des restlichen aktiven Bleichmittels zugesetzt, welches nun wieder wie alle anderen
Chemikalien in einem Strom die beiden Stufen durchfließt.
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Auch die Heizung der Bäder ist bei dein Verfahren wichtig. Bei Buntwäsche
in der zweiten Stufe hinter Weißwäsche in der ersten Stufe wird nur die erste Stufe
beheizt. Bei fettiger Industriewäsche in der zweiten Stufe wird diese zusätzlich
beheizt. Die zweite Stufe kann also in der Temperatur höher, gleich hoch oder niedriger
liegen.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Regelung des Wasserzuflusses zur ersten
und zweiten Stufe je nach Art der Wäsche in der zweiten Stufe mittels einer Programmsteuerung
eines Schaltautomaten, der dann mit auswechselbaren Schalttrommeln in an sich bekannter
Weise versehen ist.
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Es wäre möglich, die zweite Stufe lediglich durch eine rotierende
Waschtrommel ohne Außengehäuse zu bilden, wobei die Waschtrommel mit der Innentrommel
der ersten Stufe gekuppelt ist und unmittelbar einen Ablauf besitzt. Das Abflußrohrstück
20 muß dann unmittelbar in die an den Stirnwänden geschlossene Waschtrommel münden,
wobei diese Waschtrommel mit einem gut schließbaren Deckel zum Einfüllen der Wäsche
versehen ist. Die Zuführung des Frischwassers zu der mitrotierenden Waschtrommel
müßte dann axial erfolgen bzw. durch die als Hohlwelle ausgebildete Antriebswelle
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