DE10164153B4 - Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug - Google Patents

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Abstract

Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug, bestehend aus:
einem Aufrollgehäuse (10), in dem an der linken und der rechten Seite Gleitführungen (11) angeordnet sind;
einer Rolle (20), die entlang der Gleitführung (11) gleitend verschiebbar und derart gelagert ist, dass ein Sicherheitsgurt (200) von einer Kraft aus der elastischen Lagerung der Rolle aufwickelbar ist, und
einer im oberen Bereich des Gehäuses (10) angeordneten Kolbenkonstruktion (30), durch welche die Rolle (20) durch die Explosivkraft von Explosivstoff nach unten druckbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug.
  • Bezweckt wird die Schaffung eines wirkungsvollen und teilearmen Sicherheitsgurtstraffers für ein Fahrzeug.
  • Sicherheitsgurte in Fahrzeugen sind heutzutage obligatorisch, um die Sicherheit von Fahrer und Passagieren im Fall eines Autounfalls zu erhöhen. Dabei sollen die einmal festgezurrten Sicherheitsgurte weder den Fahrer bei einer Bewegung im sitzenden Zustand unnötig behindern, noch den Körper des Fahrers und der Passagiere zu fest umgreifen, um den bei Autounfällen erlittenen körperlichen Schaden zu minimieren. Hierfür ist üblicherweise ein Gurtstraffer an der Aufrollvorrichtung für den Sicherheitsgurt vorgesehen, der bei Eintritt eines Umfalls kurzfristig wirksam wird.
  • 3a zeigt den Aufbau eines herkömmlichen Gurtstraffers, wobei eine Kupplung 110 derart an einem Gehäuse 100 befestigt ist, dass ein Sicherheitsgurt an einem Ende einer Rolle angeordnet ist. Diese Kupplung wickelt den Sicherheitsgurt auf, wenn die Rolle mittels einer Kolbenkonstruktion 120, welche durch die Explosivkraft eines Explosivpulvers verschoben wird, rückwärts gedreht wird.
  • 3b zeigt den Aufbau eines weiteren herkömmlichen Gurtstraffers. Der Aufbau des Gurtstraffers nach 3b ist derart, dass ein Ende einer Rolle, auf die ein Sicherheitsgurt elastisch gelagert aufgewickelt wird, nach außen hin vorsteht, daß ein Zahnrad 130 auf einem Ende des herausragenden Endes gelagert ist und daß eine Kugelzuführung 131 zum Umschlingen des Zahnrades 130 vorgesehen ist, wobei die Kugeln 132, welche die Kugelzuführung 131 ausfüllen, das Zahnrad 130 rückläufig drehen.
  • 3c zeigt den Aufbau eines weiteren herkömmlichen Gurtstraffers. Der Aufbau des Gurtstraffers nach 3c ist derart, dass ein Sicherheitsgurt über ein Ende der Aufwickelrolle 140 vorsteht. An dem vorstehenden Ende ist ein Klemmdraht 141 so angeordnet, dass die Reibkraft, die erzeugt wird, wenn der Klemmdraht 141 von der Explosivkraft des Explosivpulvers bei einem Autounfall gezogen wird, die Rolle 140 drehen kann.
  • 3d zeigt den Aufbau eines weiteren herkömmlichen Gurtstraffers gemäß US-Patent Nr. 5.248.110. Der Aufbau des Gurtstraffers nach 3d ist derart, dass ein Getriebe 150 auf der Rolle 140 gelagert ist. Das Getriebe 150 wird von der Explosivkraft des Explosivpulvers gedreht.
  • Die Rollen zum Aufwickeln oder zum Freigeben eines Sicherheitsgurts bei diesen herkömmlichen Gurtstraffern sind jedoch deshalb nachteilig, da sie gedreht werden müssen, der Rollenaufbau ziemlich aufwendig ist und ihre Herstellungskosten auch sehr hoch werden. Weiterhin sind sie deshalb nachteilig, da eine enorme Kraft erforderlich ist, um eine Rolle, auf der ein Gurt aufgewickelt ist, zu drehen.
  • In der DE 28 11 694 A1 ist eine Spannvorrichtung für Sicherheitsgurte von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, offenbart, bei der zum Spannen des Sicherheitsgurtes das gesamte Aufrollgehäuse durch eine von einem Sensor auslösbare Treibladung in Gurtspannrichtung verschoben wird.
  • In der DE 199 35 248 C1 ist ein Gurtstraffer für Sicherheitsgurte in Kraftfahrzeugen offenbart, bei dem zum Spannen des Sicherheitsgurtes das gesamte Aufrollgehäuse über eine Federkraft verschoben wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug verfügbar zu machen, bei dem bei Eintritt eines Unfalls eine in einem Aufrollgehäuse gelagerte Sicherheitsgurt-Aufwickel-Rolle blockiert und in einen Haltezustand entlang der Längsrichtung des Aufrollgehäuses gedrückt wird.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung, die die Erfindung vorteilhaft weiterbilden, sind in den nachgeordneten Patentansprüchen genannt.
  • In vorteilhafter Weist macht demgemäß die Erfindung einen Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug mit einem einfachen verfügbar, der eine direkte Zuführung der Explosivkraft des Explosivpulvers auf die Rolle für den Sicherheitsgurt zu dessen Straffung ermöglicht. Da das Explosivgas direkt auf die Rolle wirkt, kann der Effekt des Absenkens der Rolle wirkungsvoller sein als der Dreheffekt für die Rolle beim herkömmlichen Gurtstraffer. Aufgrund des einfachen Aufbaus kann auch vorteilhaft die Gesamtzahl der Teile verringert werden. Hierdurch lassen sich auch die Herstellungskosten einer Einheit verringern und die Produktqualität verbessern.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Bild eines Sicherheitsgurtstraffers für ein Fahrzeug gemäß der Erfindung;
  • 2a und 2b Querschnittsansichten des Sicherheitsgurtstraffers gemäß 1;
  • 3a ein Bild eines herkömmlichen Sicherheitsgurtstraffers für ein Fahrzeug; und
  • 3b bis 3d Querschnittsansichten herkömmlicher Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug.
  • In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Sicherheitsgurtstraffers für ein Fahrzeug gemäß der Erfindung dargestellt. Der Sicherheitsgurtstraffer weist ein Aufrollgehäuse 10 und eine Rolle 20 auf, auf welche ein Sicherheitsgurt 200 aufgewickelt ist. Der Gurtstraffer ist dabei so ausgebildet, daß er den Sicherheitsgurt 200 im Fall eines Autounfalls aufwickeln kann. Hierzu wird die Rolle 20 in einem Zustand, bei dem keine weitere Drehung mehr möglich ist, im Fall eines Autounfalle heruntergedrückt, um die Straffung des Sicherheitsgurtes 200 zu erzeugen.
  • Das Aufrollgehäuse 10 weist beiderseits vertikale Gleitführungen 11 auf, die dort angeordnet sind, wo beide Seiten der Rolle 20 für Ihre Bewegung gelagert sind. Es ist möglich, die Gleitführungen in gerader Linie mit einem rechten Winkel oder einem bestimmten Winkelgrad gegenüber der Oberfläche des Aufrollgehäuses 10 vorzusehen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Gleitführungen 11 bevorzugt parallel zu der Richtung angeordnet, aus welcher der Sicherheitsgurt 200 freigegeben wird.
  • Die Rolle 20 ist in dein Aufrollgehäuse 10 elastisch gelagert und dient zum Aufwickeln des Sicherheitsgurts 200. Die Rolle steht auf beiden Seiten des Aufrollgehäuses 10 vor und ist an diesem so gelagert, daß die vorstehenden Enden nach außen über die Gleitführungen 11 vorstehen. Die Rolle 20 ist wie bei einem herkömmlichen Gurtstraffer mit einer drehblockierenden Klinke 21 versehen, um ein weiteres Freigeben des Sicherheitsgurtes 20 bei einem Unfall zu verhindern. Die Klinke 21 braucht keine besondere Ausgestaltung aufzuweisen, sondern kann in herkömmlicher Weise ausgebildet sein, solange sie ihre Aufgabe beim Festhalten der Rolle 20 für den Sicherheitsgurt 200 erfüllt.
  • Der Sicherheitsgurtstraffer weist weiterhin eine Kolbenkonstruktion 30 auf, welche für eine Betätigungskraft derart sorgt, daß die Rolle 20 in ihre untere Stellung in eine feste Position gedrückt werden kann. Zu der Kolbenkonstruktion 30 gehören eine Explosivpulverkammer 31, welche im oberen Bereich des Aufrollgehäuses 10 angeordnet ist, und Zylinderteile 32, die jeweils auf beiden Seiten des Aufrollgehäuses 10 gelagert sind. Die Explosivpulverkammer 31 enthält Explosivpulver 33, das bei Erkennung eines Autounfalls explodieren kann. Die Zylinderteile 32 ermöglichen eine Ausdehnung des Explosivgases, wenn das Explosivpulver 33 nach rechts und links explodiert.
  • Weiterhin sind die Zylinderteile 32 auf beiden Seiten des Aufrollgehäuses 10 angeordnet und zwar vorzugsweise so, daß sie parallel mit den Gleitführungen 11 ausgerichtet sind. Zusätzlich sind die Zylinderteile 32 so angeordnet, daß der obere Bereich der Zylinderteile 32 mit beiden Enden der Explosivpulverkammer 31 verbunden ist. Hierdurch können beide Zylinderteile 32 gleichzeitig mit Explosivgas versorgt werden, wobei jeder Zylinder 34, der in den Zylinderteil 32 gelagert ist, mit den vorstehenden Enden der Rolle 20 verbunden ist. Die Zylinder 34 werden von dem Explosivgas, das durch die Explosion des Explosivpulvers 33 erzeugt wird, nach unten bewegt. Dies führt dazu, daß die Rolle 20 blockiert nach unten bewegt wird und dadurch den Sicherheitsgurt 200 spannt.
  • 10,
    100: Gehäuse
    11:
    Gleitführung
    20,140:
    Rolle
    21:
    Klinke
    30, 120:
    Kolbenkonstruktion
    31:
    Explosivpulverkammer
    32:
    Zylinderkammer
    33:
    Explosivpulver
    34:
    Zylinderteil
    110:
    Kupplung
    130:
    Zahnrad
    131:
    Kugelzuführung
    132:
    Kugel
    141:
    Klemmdraht
    150:
    Getriebe
    200:
    Sicherheitsgurt

Claims (4)

  1. Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug, bestehend aus: einem Aufrollgehäuse (10), in dem an der linken und der rechten Seite Gleitführungen (11) angeordnet sind; einer Rolle (20), die entlang der Gleitführung (11) gleitend verschiebbar und derart gelagert ist, dass ein Sicherheitsgurt (200) von einer Kraft aus der elastischen Lagerung der Rolle aufwickelbar ist, und einer im oberen Bereich des Gehäuses (10) angeordneten Kolbenkonstruktion (30), durch welche die Rolle (20) durch die Explosivkraft von Explosivstoff nach unten druckbar ist.
  2. Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug nach Anspruch 1, wobei die Gleitführungen (11) so angeordnet sind, dass sie parallel zu den Richtungen verlaufen, in denen der Sicherheitsgurt (200) aufgewickelt oder freigegeben wird.
  3. Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug nach Anspruch 1, wobei die Rolle (20) mit einer Klinke (21) ausgestattet ist, welche die Freigabe eines Gurtes (200) bei einem Autounfall verhindert.
  4. Sicherheitsgurtstraffer für ein Fahrzeug nach Anspruch 1, wobei die Kolbenkonstruktion (30) aufweist: eine Explosivpulverkammer (31), welche im oberen Bereich des Gehäuses (10) vorgesehen ist und Explosivgas nach links und rechts bereitstellt, und ein Paar Zylinder (34), die mit der Explosivpulverkammer (31) verbunden sind, wobei jeder Zylinder (34) auf den Seiten des Gehäuses (10) parallel mit den Gleitführungen (11) angeordnet ist, wobei das innere Ende jedes Zylinders (34) mit der Rolle (20) verbunden ist.
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