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Ritzgerät für Impfungen Die Erfindung betrifft ein Ritzgerät für Impfungen
mit einem Gehäuse, in dessen Innern Federmittel vorgesehen sind, die nach dem Spannen
und Auslösen Ritzmittel plötzlich in die Anfangs,stellung bewegen, welche Ritzmittel
durch wenigstens einen Schlitz einer gegen die Haut des zu impfenden Wesens anzulegenden
Abschlußplatte des Gehäuses hindurchtreten und mit Mitteln zum Verändern ih.rer
Ritztiefe zusammenwirken.
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Gemäß der Erfindung sind die Ritzmittel als ein von einem im Gehäuse
um eine zur gen;annten Platte senkrechte Achse drehbaren Träger leicht auswechselbar
gehaltenes Ritzmesser ausgebildet, das durch wenigstens einen kreisbogenförmigen
Schlitz der ge nannten Platte ragt und mittels einer mit dem Messerträger zusammenwirkenden
Spiralfeder nach dem Spannen und Auslösen derselben längs des Schlitzes plötzlich
in die Anfangslage zurücklgfedreht wird, und daß Mittel für da.s Einstellen der
Weglänge des Ritzmessers nach dem Auslösen der gespannten Spiralfeder vorgesehen
sind.
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Es wurde schon früher durch die deutsche Patentschrift 63 847 ein
Apparat zum gleichzeitigen Erzeugen von mehreren Imfeinschnitten mit mehreren Einzelmessern
vorgeschlagen, deren zur Abschlußplatte des Gehäuses parallel liegende Achsen durch
einen geeigneten Bewegungsmechanismus verschwenkt wurden, so daß diese Messer während
ihrer Schwenkbewegung kurzzeitig aus den Schlitzen der Gehäuse platte t.reten und
so die Impfeinschnitte in das Fleisch des Patienten schneiden. Die Messer sind aber
nicht auswechselbar und es ist im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand auch keine
Möglichkeit vorgesehen, die Ritztiefe unabhängig von der Veränderung der Weglänge
zu regeln. Für Massenimpfungen ist die leichte Auswechselbarkeit der Klinge wesentlich.
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Die Einzelklingen sind billig und einfach zu steriliseren. Es muß
jeweils nach jeder Impfung nur eine einfach auszutauschende Klinge sterilisiert
werden und nicht das ganze Gerät. Es genügt daher für eine Massenimpfung die Bereitstellung
von zwei oder drei Geräten. Zudem ist das neue Gerät vorteilhaft, weil man es dank
der Unabhängigkeit der Tiefenregulierung von der Regulierung der Ritzlänge für Impfungen
verschiedener Art und auch verschiedenartiger Individuen anpassen kann. Die Vorsehung
einer Spiralfeder wirkt sich günstig auf die Ritzgeschwindigkeit au.s und vermindert
somit den vom Patienten empfundenen Schmerz; denn es ist bekanntlich möglich, mit
einer wenig Raum beanspruchenden Spiralfeder eine verhältnismäßig große Kraft aufzuspeichern.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Gerätes
nach der Erfindung.
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Fig.l veranschaulicht einen Schnitt gemäß Liniel-1 nach Fig. 2; Fig.
2 zeigt eine Aufsicht auf das Gerät, und Fig. 3 bezieht sich auf einen Schnitt nach
Linie 3-3 der Fig. 1.
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Das Ritzgerät ist hauptsächlich für Impfungen gegen Tuberkulose bestimmt
und besitzt ein Schneidorgan für die Erzeugung der Impfeinschnitte in der Haut des
zu impfendlen Wesens.
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Das soeben genannte Schneidorgan wird durch eine Klinge 1 gebildet,
die beispielsweise aus Stahl besteht und mit vier Zacken 2 ausgerüstet ist. Diese
Klinge liegt in einer radial verlaufenden Nut 3 einer Scheibe 4, die in einem Gehäuse
5 mit kreisförmigem Querschnitt sitzt. Die Zacken 2 ragen aus der Scheibe 4 hervor.
Zwecks Abschluß des Gehäuses 5 ist eine Platte 6 vorgesehen, welche beim Impfen
gegen die Haut der zu impfenden Person anliegt und die vier kreisbogenförmige und
konzentrische Schlitze 7 für das Durchtreten der Zacken 2 enthält.
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Die Scheibe 4 ist auf eine Achse 8 aufgeschraubt, deren freies Ende
einen Handgriff 9 für das Drehen der Scheibe 4 entgegen der Kraft einer Spiralfeder
10 aufweist.
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Längs der Peripherie der Scheibe 4 sind vier Kerben 11, 12 13 und
14 verteilt, die mit einer Klinke 15 zusammenwirken, Ein diese Klinke tragender
Hebel 16 läßt sich entgegen der Kraft einer Feder 18 um die Achse 17 verschwenken.
Jeder Kerbe 11 bis 14 entspricht eine bestimmte Winkelstellung der Klinge 1, von
welcher aus die Zacken dieser Klinge die Impfeitnschnitte vornehmen. Die Abdeckplatte
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enthält auf der äußeren Seite Längenangaben in cm, z. B. 11, 16, 21 und 26 cm, die
den vier möglichen Winkelstellungen der Klinge 1 entsprechen.
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Wenn sich beispielsweise die Klinge gegenüber der Angabe »16«-befindet,
dann erzeugen die Zacken 2 auf der Haut der zu impfenden Person Einschnitte mit
einer totalen Länge von 16 cm.
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Die Feder 10 ist mit ihrem zurückgebogenen Ende 19 einerseits in
einen Schlitz 20 des Gehäuses 5 und mit dem anderen Ende andererseits in den gegenüber
der Scheibe 4 unbeweglichen Teil 21 eingehängt. Ein Stift 22 verhindert ein gegenseitiges
Verdrehen zwischen den Teilen 4 und 21. Letzterer ist mit einer kreisbogenförmigen
Nut 23 versehen, deren Enden mit einem in einen Ansatz des Gehäuses 5 eingeschraubten
Anschlagstift 24 zusammenarbeitet.
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Die Scheibe 4 kann im Gehäuse 5 axial verstellt werden, um die Ritztiefe,
d. h. das Vorspringen der Zacken 2 gegenüber der äußeren Oberfläche der Abdeckplatte
6 zu regulieren. Zu diesem Zweck ist eine mit Außengewinde versehene Hülse 25 und
ein Innengewinde 26 einer Öffnung des Gehäuses 5 vorgesehen.
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Diese Hülse ist am einen Ende mit einem gerändelten Kopf 27 und am
anderen Ende mit einer in einer zylindrischen Öffnung 29 gleitenden Hülse 28 versehen.
Auf dem Kopf 27 sind Einteilungen angebracht, die ein Ablesen der Ritztiefe mit
Hilfe von am Gehäuse angebrachten Marken ermöglichen. Eine Gegenmutter 30 gestattet
die Blockierung der Gewindehülse 25 und damit des Kopfes 27 in der gewunschten Stellung.
Das Verklemmen der Gegenmutter 30 gegenüber dem Kopf 27 wird durch einen Ring 31
verhindert.
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Die Wirkungsweise des Gerätes ist folgende: Nachdem die Länge der
Impfeinschnitte entsprechend dem Gewicht des zu impfenden Wesens festgelegt wurde
(z. B. 16 cm), wird die Scheibe 4 mit Hilfe des Handgriffes 9 soweit verdreht, bis
die Klinge der Bezeichnung 16 der Abdeckplatte 6 gegenüberliegt. Das Einschnappen
der Klinke 15 in die Kerbe 13 zeigt an, daß sich nun die Scheibe 4 in der richtigen
gespannten Lage befindet. Die Feder 10 ist unter Aufrollen auf den in Fig. 3 im
Gegenuhrzeigersinn verdrehten Teil 21 gespannt worden und der Anschlagstift 24 berührt
das Ende der Nut 23 nicht mehr.
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Daraufhin wird die Ritztiefe der Zacken 2 der Klinge 1 mit dem Kopf
27 in beschriebener Weise eingestellt und die Gegenmutter 30 blockiert. Der Impfende
preßt nun das dermaßen gespannte und eingestellte Gerät gegen die Haut des zu Impfenden
und drückt auf den durch die Feder 18 gespannten Hebel 16. Die Scheibe 4 ist nun
freigegeben und kehrt unter der Wirkung der Feder 10 außerordentlich schnell in
ihre Anfangslage zurück. Dabei wird die Klinge 1 mitgedreht, so daß die Zacken 2
in der Haut der behandelten Person Einschnitte für die Aufnahme des Impfserums erzeugen.
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Das beschriebene Gerät ist sehr einfach im Aufbau und in der Handhabung.
Es kann zwecks Reinigung oder Sterilisation ohne Mühe zerlegt werden. Die abnehmbare
Abschlußplatte 6 sichert eine leichte Zugänglichkeit zur Klinge 1 für das Auswechseln
derselben nach jeder Impfung. Das Gerät gestattet das rasche und schmerzlose Anbringen
von Impfeinschnitten mit Längen bis zu 26 cm, wobei nur eine maximale Fläche von
16 cm2 benötigt wird, während
bei den bekannten Methoden der Impfung von Hand diese
Fläche 36 cm2 beträgt.
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PATENTANSPR(; CIIE.
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1. Ritzgerät für Impfungen. mit einem Gehäuse, in dessen Inneren
Federmittel vorgesehen sind, die nach dem Spannen und Auslösen Ritzmittel plötzlich
in die Anfangsstellung bewegen, welche Ritzmittel durch wenigstens einen Schlitz
einer gegen die Haut des zu impfenden Wesens anzulegenden Abschlußplatte des Gehäuses
hindurchtreten und mit Mitteln zum Verändern ihrer Ritztiefe zusammenwirken, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ritzmittel als ein von einem im Gehäuse (5) um eine zur
genannten Platte (6) senkrechte Achse drehbaren Träger (4) leicht auswechselbar
gehaltenes Ritzmesser (1) ausgebildet sind, das durch wenigstens einen kreisbogenförmigen
Schlitz der genannten Platte ragt und mittels einer mit dem Messerträger (4) zusammenwirkenden
Spiralfeder (10) nach dem Spannen und Auslösen derselben längs des Schlitzes plötzlich
in die Anfangslage zurückgedreht wird, und daß Mittel (11 bis 16) für das Einstellen
der Weglänge des Ritzmessers nach dem Auslösen der gespannten Spiralfeder vorgesehen
sind.