DE10161478A1 - Verfahren zum Verdichten von anodisierten Metalloberflächen im mittleren Temperaturbereich - Google Patents

Verfahren zum Verdichten von anodisierten Metalloberflächen im mittleren Temperaturbereich

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DE10161478A1 DE2001161478 DE10161478A DE10161478A1 DE 10161478 A1 DE10161478 A1 DE 10161478A1 DE 2001161478 DE2001161478 DE 2001161478 DE 10161478 A DE10161478 A DE 10161478A DE 10161478 A1 DE10161478 A1 DE 10161478A1
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D11/00Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
    • C25D11/02Anodisation
    • C25D11/04Anodisation of aluminium or alloys based thereon
    • C25D11/18After-treatment, e.g. pore-sealing
    • C25D11/24Chemical after-treatment
    • C25D11/246Chemical after-treatment for sealing layers

Abstract

Verfahren zum Verdichten anodisierter Metalloberflächen im mittleren Temperaturbereich, wobei man die Metalloberflächen für eine Zeitdauer im Bereich von 2 bis 4 Minuten pro mum Anodisierschichtdicke mit einer wässrigen Lösung in Berührung bringt, die eine Temperatur im Bereich von 80 bis 95 DEG C und einen pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 8,5 aufweist und die DOLLAR A a) insgesamt 1 bis 1000 mg/l Lithium- und/oder Magnesiumionen, DOLLAR A b) 10 bis 1000 mg/l nichtionisches Tensid sowie eine oder mehrere Substanzen, ausgewählt aus DOLLAR A c1) 1 bis 100 mg/l cyclischer Carbonsäure mit 5 bis 8 C-Atomen im Ring und mit 3 bis 6 Carboxylgruppen, DOLLAR A c2) 1 bis 100 mg/l Polymer oder Copolymer auf Basis von Maleinsäureanhydrid, DOLLAR A c3) 1 bis 100 mg/l Phosphinocarbonsäure-Copolymer, DOLLAR A enthält.

Description

  • Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Erzeugung korrosionsschützender und/oder dekorativer Überzüge auf Metallen durch anodische Oxidation. Sie betrifft ein energetisch verbessertes Verfahren zum Verdichten der elektrochemisch erzeugten porösen Anodisierschichten zur weiteren Verbesserung ihrer Eigenschaften, das im "mittleren" Temperaturbereich (80-95°C) durchgeführt werden kann.
  • Die elektrochemische anodische Oxidation von Metallen in geeigneten Elektrolyten ist ein weit verbreiteter Prozeß zur Ausbildung von korrosionsschützenden und/oder dekorativen Überzügen auf hierfür geeigneten Metallen. Diese Verfahren sind beispielsweise in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Edition, Vol. 9 (1987), S. 174-176 kurz charakterisiert. Demnach sind Titan, Magnesium und Aluminium sowie deren Legierungen anodisierbar, wobei die Anodisierung von Aluminium und dessen Legierungen technisch die größte Bedeutung hat. Die elektrolytisch erzeugten Anodisierschichten schützen die Aluminiumoberflächen vor den Einflüssen der Witterung und anderer korrodierender Medien. Die Anodisierung des Aluminiums erfolgt in einem sauren Elektrolyten, wobei Schwefelsäure am weitesten verbreitet ist. Weitere geeignete Elektrolyte sind Phosphorsäure, Oxalsäure und Chromsäure. Die Eigenschaften der Anodisierschichten lassen sich durch die Wahl des Elektrolyten, dessen Temperatur sowie die Stromdichte und die Anodisierdauer in weiten Grenzen variieren. Üblicherweise erfolgt die Anodisierung mit Gleichstrom oder mit einem Wechselstrom-überlagerten Gleichstrom.
  • Diese anodisch erzeugten Schutzschichten werden häufig als "Oxidschichten" bezeichnet. Es ist jedoch bekannt, daß diese Schichten glasartig sind und tetraedrisch koordiniertes Aluminium enthalten. Oktraedrisch koordiniertes Aluminium wie in den Aluminiumoxiden wurde nicht gefunden. Daher wird in dieser Patentanmeldung der allgemeinere Begriff "Anodisierschichten" anstelle des mißverständlichen Begriffs "Oxidschichten" verwendet.
  • Diese Schichten erfüllen aber noch nicht alle Anforderungen im Hinblick auf den Korrosionsschutz, da sie noch eine poröse Struktur aufweisen. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, die Anodisierschichten zu verdichten. Diese Verdichtung wird vielfach mit heißem bzw. siedendem Wasser, alternativ mit Wasserdampf, vorgenommen und als "Sealing" bezeichnet. Hierdurch werden die Poren verschlossen und damit der Korrosionsschutz erheblich erhöht. Über diesen Verdichtungsprozeß existiert eine umfangreiche Literatur, die beispielsweise in WO 97/14828 zitiert wird.
  • Bei der Verdichtung der Anodisierschichten werden aber nicht nur die Poren verschlossen, sondern es bildet sich auf der gesamten Fläche ein mehr oder weniger starker samtartiger Belag, der sogenannte Sealingbelag. Dieser aus hydratisiertem Aluminiumoxid bestehende Belag ist optisch störend, vermindert die Haftfestigkeit bei der Verklebung solcher Aluminiumteile und fördert spätere Verschmutzung und Korrosion. Da die nachträgliche Entfernung dieses Sealingbelages von Hand auf mechanischem oder chemischem Wege aufwendig ist, wird versucht, durch chemische Zusätze zum Sealingbad die Ausbildung dieses Sealingbelags zu verhindern. Beispiele derartiger Zusätze können der WO 97/14828 entnommen werden.
  • Bei der Verwendung von Wasser, das außer den genannten Sealingbelagsverhinderern keine weitere Additive enthält, sind für eine effektive Verdichtung in der Regel hohe Temperaturen (mindestens 95°C) und relativ lange Behandlungszeiten in der Größenordnung von etwa 1 Stunde bei einer Anodisierschicht von etwa 20 µm erforderlich. Dies entspricht einer Verdichtungszeit von etwa 3 Minuten pro Mikrometer Anodisierschichtdicke. Daher wurde bereits nach Additiven zum Verdichtungsbad gesucht, die den Verdichtungsprozeß unterstützen, so daß dieser bei tieferen Temperaturen (sogenannte Kaltverdichtung oder Kaltsealing) und/oder bei kürzeren Behandlungszeiten abläuft. Einige Maßnahmen hierfür werden in der WO 97/14828 zitiert.
  • Das genannte Dokument betrifft ein Verfahren zum Verdichten anodisierter Metalloberflächen, bei dem man das anodisierte Metall für eine Zeitdauer zwischen 0,5 und 2 Minuten pro Mikrometer Anodisierschichtdicke mit einer wäßrigen Lösung in Berührung bringt, die eine Temperatur zwischen 75°C und dem Siedepunkt und einen pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 8,5 aufweist und die
    • a) insgesamt 0,0001 bis 5 g/l, eines oder mehrerer Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallionen und
    • b) insgesamt 0,0005 bis 0,5 g/l, einer oder mehrerer organischer Säuren ausgewählt aus cyclischen Polycarbonsäuren mit 3 bis 6 Carboxylgruppen und/oder Phosphonsäuren und/oder Polyphosphinocarbonsäuren
    enthält. In der speziellen Ausführungsform der DE-A-196 21 813 enthält die Lösung eine größere Menge der Metallionen der Gruppe a), als zur vollständigen Neutralisation der Säuren der Gruppe b) erforderlich ist. Zusätzlich kann die Verdichtungslösung 1 bis 50 mg/l Tenside enthalten, wobei anionische Tenside bevorzugt sind.
  • Verdichtungslösungen für die sogenannte Kaltverdichtung enthalten in der Regel Nickel- und/oder Fluoridionen. Diese Ionen sind im Abwasser aus ökologischen und toxikologischen Gründen unerwünscht. Daher sind besondere Maßnahmen zur Abwasserbehandlung und zur Entsorgung der hierbei anfallenden Schlämme als Sondermüll erforderlich. Dies ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachteilig. Andererseits wünscht man, die bei der Heißverdichtung üblichen Temperaturen von 95°C und darüber abzusenken, da hierdurch Energie eingespart werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Verdichtungsverfahren im mittleren Temperaturbereich zur Verfügung. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdichten anodisierter Metalloberflächen, wobei man die Metalloberflächen für eine Zeitdauer im Bereich von 2 bis 4 Minuten pro µm Anodisierschichtdicke mit einer wässrigen Lösung in Berührung bringt, die eine Temperatur im Bereich von 80 bis 95°C und einen pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 8,5 aufweist und die
    • a) insgesamt 1 bis 1000 mg/l Lithium- und/oder Magnesiumionen,
    • b) 10 bis 1000 mg/l, nichtionisches Tensid sowie eine oder mehrere Substanzen ausgewählt aus
    • c) 1 bis 100 mg/l, cyclische Carbonsäure mit 5 bis 8 C-Atomen im Ring und mit 3 bis 6 Carboxylgruppen,
    • d) 1 bis 100 mg/l, Polymer oder Copolymer auf Basis von Maleinsäureanhydrid,
    • e) 1 bis 100 mg/l, Phosphinocarbonsäure-Copolymer
    enthält.
  • Die Temperatur liegt vorzugsweise bei 84°C oder darüber, insbesondere bei 88 °C oder darüber. Die Temperaturobergrenze wählt man bevorzugt bei 94,5°C oder darunter, insbesondere bei 92°C oder darunter. Diese im Vergleich zu herkömmlichen Heißverdichtungsverfahren, die im Temperaturbereich oberhalb von 95°C arbeiten, scheinbar geringe Temperaturabsenkung hat jedoch eine beträchtliche Energieeinsparung zur Folge. Sowohl die Energieverluste durch Verdunstung als auch diejenigen für das Aufwärmen der Metallteile auf die Verdichtungstemperatur verringern sich deutlich. Das neue Verdichtungsverfahren ist also energetisch vorteilhaft.
  • Der pH-Wert der wäßrigen Lösung liegt vorzugsweise im Bereich von 5,5 bis 7, insbesondere im Bereich von 5,5 bis 6,5. Die Einstellung des pH-Wertes kann erforderlichenfalls mit Ammoniak oder mit Essigsäure erfolgen. Mit Ammoniumacetat als Puffer kann er im erforderlichen Bereich gehalten werden.
  • Vorzugsweise enthält die wäßrige Lösung 10 bis 500 mg/l, Lithium- und/oder Magnesiumionen. Lithiumionen sind bevorzugt. Dabei sind Lithium- Konzentrationen von 100 mg/l, oder darunter in der Regel ausreichend. Die genannten Kationen werden vorzugsweise in Form ihrer Acetate eingesetzt.
  • Vorzugsweise enthält die wäßrige Lösung 50 bis 500 mg/l der Tenside b). Es ist bevorzugt, daß die Tenside ausgewählt sind aus Fettalkohol- oder Fettaminethoxylaten mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und mit 2 bis 15 Ethylenoxideinheiten. Dabei sind Fettalkoholethoxylate bevorzugt, insbesondere solche mit 2 bis 15 Ethylenoxideinheiten, besonders bevorzugt mit 3 bis 10 Ethylenoxideinheiten im Molekül.
  • Zusätzlich zu den genannten Wirkstoffen der Gruppen a) und b), die für Verdichtungslösungen zur Heißverdichtung bekannt sind, enthält die wäßrige Lösung eine oder mehrere Substanzen der Gruppen c1), c2) und/oder c3). Diese dritte Komponente ermöglicht es in Verbindung mit den Komponenten a) und b) die Verdichtungstemperatur auf die vorstehend genannten Temperaturbereiche abzusenken.
  • Die cyclische Carbonsäure c1) liegt vorzugsweise in einer Konzentration im Bereich von 3 bis 30 mg/l vor. Ob und zu welchem Ausmaß die Carbonsäure in der wäßrigen Lösung als freie Säure oder in Salzform vorliegt, hängt von dem pH- Wert der wäßrigen Lösung und der Säurekonstanten der verwendeten Säure ab. Das entsprechende Säure-Base-Gleichgewicht stellt sich automatisch ein. Daher ist es unwesentlich, ob man die Carbonsäure als solche oder in Form ihrer Salze, bevorzugt in Form der Natriumsalze einsetzt. Es ist lediglich dafür zu sorgen, daß der pH-Wert der wäßrigen Lösung im weiter oben angegebenen Bereich liegt. Vorzugsweise ist die cyclische Carbonsäure ausgewählt aus gesättigten oder ungesättigten oder aromatischen carbocyclischen Sechsring-Carbonsäuren mit 3 bis 6 Carboxylgruppen. Bevorzugte Beispiele derartiger Säuren sind Trimesinsäure, Trimellitsäure, Pyromellitsäure, Mellitsäure und die besonders bevorzugte Cyclohexanhexacarbonsäure. Letztere existiert in Form unterschiedlicher Stereoisomere. Wie aus der DE-A-26 50 989 bekannt, werden diejenigen Cyclohexanhexacarbonsäuren bevorzugt, die 5 cis-ständige und 1 trans-ständige oder die 4 cis-ständige und 2 trans-ständige Carboxylgruppen tragen.
  • Die Komponente c2) stellt ein Polymer oder Copolymer auf Basis von Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid dar. In letzterem Falle kann das Maleinsäureanhydrid zumindest teilweise zu Maleinsäure hydrolysiert sein. Beispielsweise kann ein Maleinsäureanhydrid-Ethylacrylat-Vinylacetat-Copolymer eingesetzt werden, das die CAS-Nr. 113221-69-5 trägt. Die Komponente c2) liegt vorzugsweise in einer Konzentration im Bereich von 3 bis 50 mg/l vor.
  • Als Komponente c3) können Phosphinocarbonsäure-Copolymere vorliegen. Beispielsweise ist ein Acrylsäure-2-acrylamido-2-methylpropansulfonsäurenatriumsalz-phosphinsäure-natriumsalz-copolymer mit der CAS-Nr. 110224-99-2 geeignet. Bevorzugte Konzentrationen der Komponente c3) liegen im Bereich von 2 bis 20 mg/l,.
  • Vorteilhaft kann es sein, der wäßrigen Lösung zusätzlich 50 bis 1 000 mg/l, insbesondere 100 bis 500 mg/l, Alkanolamin zuzusetzen. Vorzugsweise verwendet man ein Ethanolamin, beispielsweise Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin. Insbesondere ist Monoethanolamin geeignet, während Diethanolamin aus toxikologischen Gründen weniger bevorzugt ist.
  • Das Verdichtungsbad für das erfindungsgemäße Verfahren kann prinzipiell durch Auflösen der Bestandteile in - vorzugsweise vollentsalztem - Wasser im erforderlichen Konzentrationsbereich vor Ort hergestellt werden. Vorzugsweise verwendet man zur Zubereitung der Verdichtungsbäder jedoch ein wäßriges Konzentrat, das bereits alle erforderlichen Bestandteile des Verdichtungsbades im richtigen Mengenverhältnis enthält und aus dem man durch Verdünnen mit Wasser beispielsweise um einen Faktor zwischen etwa 100 und etwa 1000 die anwendungsfertige Lösung erhält. Gegebenenfalls muß dabei der pH-Wert mit Ammoniak oder mit Essigsäure auf den erfindungsgemäßen Bereich eingestellt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verdichtungsverfahren wird vorzugsweise für anodisiertes Aluminium bzw. anodisierte Aluminiumlegierungen eingesetzt. Es läßt sich jedoch auch auf die Anodisierschichten sonstiger anodisierbarer Metalle wie beispielsweise Titan und Magnesium oder jeweils deren Legierungen anwenden. Es ist sowohl für ungefärbte Anodisierschichten verwendbar als auch für solche, die nach konventionellen Verfahren wie beispielsweise einer Integralfärbung, einer Adsorptivfärbung unter Verwendung organischer Farbstoffe, einer reaktiven Einfärbung unter Bildung anorganischer Farbpigmente, einer elektrochemischen Einfärbung unter Verwendung von Metallsalzen, insbesondere von Zinnsalzen, oder einer Interferenzfärbung eingefärbt wurden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer beträchtlichen Energieeinsparung gegenüber konventionellen Verfahren der Heißverdichtung, die bei Temperaturen oberhalb von 95°C betrieben werden. Dabei besteht eine Korrelation zwischen Zeitdauer der Verdichtung und der gewählten Temperatur der wäßrigen Lösung: Man wählt vorzugsweise um so längere Verdichtungszeiten, je tiefer man die Temperatur des Verdichtungsbades einstellt. Toxikologisch und ökologisch bedenkliche Nickel- oder Fluoridsalze müssen nicht verwendet werden.
  • Beispiele
  • Aluminiumbleche des Typs AlMg 1 wurden konventionell anodisiert (Gleichstrom/Schwefelsäure, eine Stunde, Schichtdicke 20 µm). Anschließend wurden die Bleche für 60 Minuten in Verdichtungslösungen gemäß Tabelle getaucht. Nach Trocknen der Bleche wurde die Qualität der Verdichtung mit den nachstehend beschriebenen praxisüblichen Qulitätstests überprüft. Die Behandlungstemperaturen und die Testergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle enthalten. Sie zeigen, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bei Verdichtungstemperaturen von 85 oder 90°C praxistaugliche Ergebnisse erhalten werden.
  • Der Scheinleitwert Y20 wurde gemäß der Deutschen Norm DIN 50949 mit einem Meßgerät Anotest Y D 8.1 der Firma Fischer bestimmt. Das Meßsystem besteht aus zwei Elektroden, von denen die eine leitend mit dem Grundwerkstoff der Probe verbunden wird. Die zweite Elektrode wird in eine Elektrolytzelle getaucht, die auf die zu untersuchende Schicht aufgesetzt werden kann. Diese Zelle ist als Gummiring mit einem Innendurchmesser von 13 mm und einer Dicke von etwa von 5 mm ausgebildet, dessen Ringfläche selbstklebend ist. Die Meßfläche beträgt 1,33 cm2. Als Elektrolyt wird eine Kaliumsulfatlösung (35 g/l,) in vollentsalztem Wasser verwendet. Der am Meßgerät ablesbare Scheinleitwert wird gemäß den Angaben der DIN 50949 auf eine Meßtemperatur von 25°C und auf eine Schichtdicke von 20 µm umgerechnet. Die erhaltenen Werte, die vorzugsweise im Bereich zwischen etwa 10 und etwa 20 µS liegen sollten, sind in der Tabelle eingetragen.
  • Als Parameter, der offenporige und damit schlecht verdichtete Schichten anzeigt, wurde die Anfärbbarkeit mit Farbstoff gemäß ISO 2143 bestimmt. Die Oberfläche wird mit einem Wattebausch und Aceton gereinigt. Es wird ein Tropfen einer Säurelösung, welche 25 ml/l Schwefelsäure (Dichte bei 20°C = 1,84 g/ml) und 10 g/l Kaliumfluorid enthält, bei einer Temperatur von 23 ± 2°C auf eine horizontale, saubere und trockene Oberfläche aufgebracht. Zur Eingrenzung der Testfläche können die selbstklebenden Meßzellen des Anotests verwendet werden. Der Säuretropfen wird nach genau 1 min von der Oberfläche abgewaschen. Auf die getrocknete Testfläche wird daraufhin ein Tropfen einer wäßrigen Lösung von 5 g/l, Aluminiumblau" LW mit pH 5,0 ± 0,5 bei einer Temperatur von ca. 23 ± 2°C aufgebracht. Die Farbstofflösung läßt man 1 min lang einwirken. Zur Reinigung wird die Testfläche dann gründlich mit einem feuchten sauberen Tuch und einem leichten Abrasivum für ca. 20-30 sec abgerieben. Darauf wird die Oberfläche gründlich gespült und getrocknet. Die Anfärbung wird beurteilt gemäß einer von 0-5 reichenden Skala, wobei 0 keine Anfärbung = totaler Verlust der Adsorptionsfähigkeit und 5 sehr starke Anfärbung = kein Verlust der Adsorptionsfähigkeit bedeuten. Praxistauglich sind Testnoten bis zu 2. Die gefundenen Werte sind in der Tabelle eingetragen.
  • Zusätzlich wurde der Säureabtrag in Anlehnung an ISO 3210 gemessen. Hierzu wird das Testblech auf 0,1 mg genau ausgewogen. Danach wird für 10 min bei 18-20°C ein sogenannter pre-dip in Salpetersäure, 32,5%ig, durchgeführt. Nach Abspülen des Testbleches mit VE-Wasser und Trocknen für 10 min wird das Blech für 15 Minuten bei 38°C in eine Säurelösung getaucht, die pro Liter 35 ml 85%- ige Phosphorsäure und 20 g Chrom(VI)oxid enthält. Nach Ende der Testzeit wird die Probe mit entionisiertem Wasser gespült und in einem Trockenschrank für 15 Minuten bei 60°C getrocknet. Hiernach wird die Probe erneut gewogen. Man berechnet die Gewichtsdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Messung und dividiert diese durch die Größe der Oberfläche in dm2. Der Gewichtsverlust wird als Säureabtrag in mg/dm2 ausgedrückt und sollte 30 mg/dm2 nicht überschreiten. Tabelle Verdichtungslösungen und Testergebnisse Wirkstoffkonzentrationen in mg/l, pH-Wert = 6

Claims (4)

1. Verfahren zum Verdichten anodisierter Metalloberflächen, wobei man die Metalloberflächen für eine Zeitdauer im Bereich von 2 bis 4 Minuten pro µm Anodisierschichtdicke mit einer wässrigen Lösung in Berührung bringt, die eine Temperatur im Bereich von 80 bis 95°C und einen pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 8,5 aufweist und die
a) insgesamt 1 bis 1000 mg/l Lithium- und/oder Magnesiumionen,
b) 10 bis 1000 mg/l, nichtionisches Tensid sowie eine oder mehrere Substanzen ausgewählt aus
c) 1 bis 100 mg/l, cyclische Carbonsäure mit 5 bis 8 C-Atomen im Ring und mit 3 bis 6 Carboxylgruppen,
d) 1 bis 100 mg/l, Polymer oder Copolymer auf Basis von Maleinsäureanhydrid,
e) 1 bis 100 mg/l, Phosphinocarbonsäure-Copolymer
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das nichtionische Tensid b) ausgewählt ist aus Fettalkohol- oder Fettaminethoxylaten mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und mit 2 bis 15 Ethylenoxideinheiten.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die cyclische Carbonsäure c1) ausgewählt ist aus Trimesinsäure, Trimellitsäure, Pyromellitsäure, Mellitsäure und Cyclohexanhexacarbonsäure.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung zusätzlich 50 bis 1000 mg/l Alkanolamin, vorzugsweise Ethanolamin, insbesondere Monoethanolamin enthält.
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