DE19931915A1 - Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche - Google Patents
Verfahren zum Eloxieren einer OberflächeInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche umfaßt die Schritte des Anbeizens und des Eloxierens der Oberfläche zum Bilden einer eloxierten Schicht auf der Oberfläche. Das Anbeizen der Oberfläche erfolgt in heißer Natronlauge. Die Natronlauge hat dabei eine Temperatur von 60 C, wobei die Natronlauge ein Mischungsverhältnis von 100 g Natronlauge auf einen Liter Wasser aufweist, und die Verweildauer der Oberfläche in der Natronlauge 6 Sekunden beträgt.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Eloxieren einer Oberfläche und insbesondere auf ein Verfah
ren zum Eloxieren der Oberfläche von Aluminiumteilen für
Kraftfahrzeuge.
Das Grundprinzip der Eloxierung ist die anodische Oxidation.
Aluminium hat eine sehr große Affinität zu Sauerstoff. Das
Metall überzieht sich, sobald es mit Sauerstoff in Berührung
kommt, mit einer dünnen natürlichen Oxidschicht, die das Me
tall vor Korrosionsangriffen schützt. Die Schichtdicke der
natürlichen Oxidschicht beträgt typischerweise 0,001-0,01 µm.
Diese Oxidschicht kann gezielt anodisch erzeugt werden
und ermöglicht eine große Gestaltungsvielfalt für das Design
von Aluminiumoberflächen.
Anhand der Fig. 9 wird nachfolgend ein herkömmliches Verfah
ren zum Eloxieren einer Oberfläche, z. B. einer Aluminium
oberfläche beschrieben. Nach einer mechanischen Vorbehand
lung 900 der Oberfläche wird diese aufgespannt und kontak
tiert 902. Die Oberfläche wird dann gereinigt 904 und einge
ebnet 906. Nach dem Klären oder Dekapieren 908 der Oberflä
che erfolgt das Eloxieren 910 der Oberfläche. Anschließend
wird die Oberfläche einer Kaltverdichtung 912 und einer
Heißverdichtung 914 unterzogen.
Beim Eloxieren der Oberfläche wird typischerweise ein
Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren (GS-Verfahren) einge
setzt, bei dem Schwefelsäure als Elektrolyt, die Oberfläche
bzw. das Rohteil als Anode und typischerweise Blei als
Kathode verwendet wird.
Die zur Eloxierung verwendeten Eloxalanlagen besitzen von
einander unabhängige Eloxallinien für die Hochglanzeloxie
rung und die Farbeloxierung. Dabei erfolgt eine computerge
steuerte Anlagenüberwachung der Prozeßparameter, und es wer
den automatische Dosieranlagen verwendet. Normalerweise
liegt zusätzlich zu der Eloxalanlage eine Versuchsanlage mit
Labor- und Meßeinrichtungen vor. Bei den Eloxalanlagen wer
den geschlossene Wasserkreisläufe mit einer Wiederaufberei
tung des Wassers und eine komplette Entgiftungs- und Neu
tralisationseinrichtung für Abwasser eingesetzt.
Ein Nachteil des herkömmlichen Verfahrens zum Eloxieren ei
ner Oberfläche besteht darin, daß optische Störungen der
Oberfläche, z. B. eine Fahnenbildung, auftreten, was die
optische Wirkung der Oberfläche verschlechtert.
Ein weiterer Nachteil des herkömmlichen Verfahrens zum Elo
xieren einer Oberfläche besteht in der Schwierigkeit, auto
mobiltypische Oberflächen mit identischer Optik in einem Se
rienprozeß zu reproduzieren.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche zu schaffen, mit
dem eine verbesserte optische Wirkung der eloxierten Ober
fläche und eine verbesserte Reproduzierbarkeit erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Eloxieren einer
Oberfläche gemäß Anspruch 1 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch das
Anbeizen der Oberfläche vor dem Schritt des Eloxierens der
Oberfläche eine verbesserte optische Wirkung der Oberfläche
erreicht werden kann.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 2 die Struktur einer Aluminiumoberfläche vor dem Ein
ebnen der Oberfläche;
Fig. 3 ein Aluminiumstück vor und nach dem Eloxieren der
Oberfläche und den Schichtaufbau der eloxierten
Schicht;
Fig. 4 die typische Struktur einer mit dem Gleichstrom-
Schwefelsäure-Verfahren auf einem Aluminiumstück
aufgewachsenen Aluminiumoxidschicht;
Fig. 5 das Kaltverdichten von Poren einer Oxidschicht;
Fig. 6 ein Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche gemäß
einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung; und
Fig. 7 die Einlagerung von Metallsalzen am Grund von Poren
einer Oxidschicht; und
Fig. 8 ein bekanntes Verfahren zum Eloxieren einer Oberflä
che.
Ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 1 be
schrieben. Das Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche ge
mäß dem ersten Ausführungsbeispiel umfaßt das mechanische
Vorbehandeln 100 der Oberfläche, das Aufspannen und Kontak
tieren 102 der Oberfläche, das Reinigen 104 der Oberfläche,
das Einebnen 106 der Oberfläche, das Anbeizen 108 der Ober
fläche, das Klären und Dekapieren 110 der Oberfläche, das
Eloxieren 112 der Oberfläche zum Bilden einer eloxierten
Schicht auf der Oberfläche, das Kaltverdichten 114 der Ober
fläche und das Heißverdichten 116 der Oberfläche.
Nachfolgend werden die Einzelschritte näher erläutert.
Die mechanische Vorbehandlung 100 der Oberfläche umfaßt
typischerweise das Schleifen, Polieren, Bürsten, Strahlen
mit unterschiedlichen Strahlmitteln, Hämmern, Dessinieren
(Einwalzen von Strukturen) der Oberfläche.
Ziel der mechanischen Vorbehandlung ist die Beseitigung von
Kratzern, Poren und anderen Fehlern der Oberfläche und die
Erzeugung einer gleichmäßigen oder einer glänzenden Oberflä
che. Dabei werden Erhebungen der rauhen Oberfläche durch Ma
terialabtragung oder durch Fließen des Materials, d. h. bei
spielsweise Erhitzen des Materials beim Polieren, z. B. Alu
minium auf 1000°C, eingeebnet. Die Oberfläche des Materials
wird beim Polieren im Mikrobereich flüssig und ebnet sich
ein, und es entsteht eine sogenannte Beilby-Schicht. Es bil
det sich eine amorphe Oberflächenschicht aus einem ungeord
neten Raumgitter. Durch die mechanische Vorbehandlung können
dekorative Oberflächen und Oberflächeneffekte von matt über
seidig glänzend bis hin zu spiegelglänzend erreicht werden.
Beim Aufspannen und Kontaktieren der Oberfläche wird die
Oberfläche auf einem Gestell, das z. B. aus Titan und/oder
Aluminium besteht, aufgespannt. Die Oberfläche bzw. das Roh
teil wird bei dem Verfahren gemäß einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einem 45°-Winkel
zu dem Gestell aufgespannt, um eine Sauerstoffgas-Festset
zung zu verhindern. Aufnahmen, die zum Aufspannen verwendet
werden, bestehen dabei typischerweise aus Titan (flexibel).
Die Oberfläche wird z. B. mittels Kontaktfedern und/oder
Kontaktstiften kontaktiert, die z. B. aus Titan (flexibel)
und/oder Aluminium bestehen.
Der Schritt des Reinigens 104 der Oberfläche gemäß dem Ver
fahren der vorliegenden Erfindung umfaßt das Reinigen, Ent
fetten und Spülen der Oberfläche. Für das Entfetten wird z. B.
eine Abkochentfettung bei 85°C verwendet. Ferner können
bei dem Reinigen und Entfetten der Oberfläche Tenside, Phos
phate und/oder Borate verwendet werden. Das Spülen kann z. B.
in entionisiertem Wasser, das z. B. frei von Härtebild
nern, Silicaten, Phosphaten, Schwermetallen etc. ist, erfol
gen.
Das Reinigen ist für das Eloxalergebnis von besonderer Be
deutung, da die eloxierte Schicht, z. B. Aluminiumoxid, aus
dem Material der Oberfläche, Aluminium, selbst erzeugt wird
und die Oberfläche die äußerste Schicht bleibt. Beim Rei
nigen müssen sämtliche aus den vorhergehenden Bearbeitungs
prozessen verbliebene Rückstände, einschließlich einer
eventuellen Oxidschicht, entfernt werden.
Das Einebnen 106 der Oberfläche umfaßt typischerweise ein
elektrolytisches Glänzen durch ein Oszillationsverfahren,
bei denen z. B. Phosphor-, Schwefel- und/oder Chromsäure
verwendet werden. Gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung erfolgt bei dem elektrolytischen Glänzen keine
Bewegung der Oberfläche bzw. des Rohteils und keine Luft
einblasung.
Das Einebnen der Oberfläche dient zur Ergänzung des mecha
nischen Vorbehandelns, um aus der Oberfläche herausragende
und erhabene Spitzen zu lösen. Fig. 2 zeigt beispielsweise
ein Aluminiumstück 200 mit einer Oberfläche 202, die erha
bene und herausragende Spitzen 204 aufweist. Im Gegensatz
zum mechanischen Vorbehandeln, wie z. B. dem Polieren, fin
det beim Einebenen keine Verformung der Oberflächenschicht
statt. Die Oberfläche wird durch den Abtrag unerwünschter
Spitzen eben und hochglänzend. Die erhabenen Oberflächen
stellen werden verhältnismäßig stärker angegriffen und damit
die gesamte Oberfläche geglättet. Es werden z. B. Spitzen im
Bereich von ca. 4 µm abgetragen.
Ein wesentlicher Verfahrensschritt gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Anbeizen 108 der Oberfläche in heißer Na
tronlauge. Gemäß einem Ausführungsbeispiel hat die heiße
Natronlauge eine Temperatur im Bereich von 20°C bis 120°C.
Das Mischungsverhältnis ist im Bereich von 20 Gramm (g) bis
820 Gramm (g) Natronlauge auf einen Liter Wasser. Die Ver
weildauer der Oberfläche in der Natronlauge liegt im Bereich
von etwa 1 Sekunden bis 400 Sekunden.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat die heiße
Natronlauge eine Temperatur von 60°C und liegt in einem Mi
schungsverhältnis von 100 Gramm (g) Natronlauge auf einen
Liter Wasser vor. Die Verweildauer der Oberfläche in der Na
tronlauge beträgt dabei typischerweise 6 Sekunden.
Der Schritt des Anbeizens der Oberfläche dient dazu, eine
verbesserte optische Wirkung der Oberfläche zu erreichen.
Dem Schritt des Anbeizens 108 der Oberfläche folgt gemäß dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung ein Spülen der Oberflä
che, das z. B. in Stadtwasser erfolgen kann. Nach dem
Schritt des Spülens der Oberfläche folgt ein weiterer
Schritt des Neutralisierens der Oberfläche, bei dem die
Oberfläche, z. B. in Phosphor-, Schwefel- und/oder Chrom
säure, neutralisiert wird.
Das Klären oder Dekapieren 110 der Oberfläche umfaßt ty
pischerweise das Entfernen einer Oxidschicht. Dieses Klären
oder Dekapieren kann z. B. in einer alkalischen Lösung, wie
z. B. Natronlauge, erfolgen.
Das Klären und Dekapieren dient dazu, um nach dem Schritt
des Einebnens eine Oxidschicht auf der Oberfläche zu ent
fernen, die vor dem Eloxieren beseitigt werden muß, um die
geforderte Oberflächengüte zu erzielen.
Bei dem Schritt des Eloxierens 112 der Oberfläche zum Bilden
einer eloxierten Schicht auf der Oberfläche wird typischer
weise ein Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren eingesetzt,
bei dem Schwefelsäure als Elektrolyt, die Oberfläche als
Anode und typischerweise Blei als Kathode verwendet wird.
In dem Elektrolyten, z. B. auf der Basis von Schwefelsäure,
wird die Oberfläche des Aluminiumteils an dem positiven Pol
an eine Gleichstromquelle angeschlossen und damit zur Anode.
Fließt elektrischer Strom durch den Elektrolyten, wandern
negative Anionen zu dieser Anode, werden dort entladen und
geben Elektronen ab. Das Anion besteht zum Teil aus Sauer
stoff und verbindet sich mit der Anode, dem Aluminiumwerk
stück zu Aluminiumoxid. Es bildet sich zunächst eine poren
freie Schicht, die sogenannte Sperrschicht. Diese wird wei
ter verstärkt und wächst als poröse Deckschicht, die eigent
liche anodische Oxidschicht, weiter.
Fig. 3a zeigt beispielsweise ein Aluminiumstück 300 vor dem
Eloxieren und Fig. 3b zeigt ein Aluminiumstück 302 nach dem
Eloxieren der Oberfläche. Bei dem Aluminiumstück 302 ist
sichtbar, daß sich nach dem Eloxieren eine eloxierte Schicht
304, hier Aluminiumoxid, auf dem Aluminium gebildet hat. Ein
Teilbereich 306 dieser eloxierten Schicht 304, etwa 1/3 der
eloxierten Schicht 304, ist aus dem Aluminium herausge
wachsen, und ein anderer Teilbereich 308 der eloxierten
Schicht 304, etwa 2/3 der eloxierten Schicht 304, ist in das
Aluminium hineingewachsen.
Fig. 4 zeigt beispielsweise ein Aluminiumstück 400, auf dem
eine Aluminiumoxidschicht 402 einer Dicke d durch das
Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren aufgewachsen wurde. Die
se Aluminiumoxidschicht 402, die typischerweise eine Dicke
von 6 bis 7 µm aufweist, besteht bis zu einer Dicke d1 aus
der oben erwähnten Sperrschicht. Oberhalb dieser Sperr
schicht ist die poröse Deckschicht gebildet, die einzelne
Poren 404 in jeweiligen Zellen 406 aufweist.
Der Schritt des Kaltverdichtens 114 der Oberfläche weist ge
mäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung z. B. das Kalt
verdichten der Oberfläche in einer nickelhaltigen Lösung
auf. Diese nickelhaltige Lösung enthält beispielsweise Ni
ckelhydroxid.
Wie in Fig. 5 gezeigt ist, werden durch das Kaltverdichten
(Cold Sealing) Poren 500 einer Oxidschicht 502, z. B. einer
Aluminiumoxidschicht, im oberen Bereich der Oxidschicht 502
pfropfenartig, wie z. B. mit Nickelhydroxid 504, verschlos
sen.
Das Heißverdichten 116 der Oberfläche gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung wird in entionisiertem Wasser bei
90°C durchgeführt, wobei das entionisierte Wasser chemische
Zusätze enthalten kann.
Das Heißverdichten (Hot Sealing) schließt den Vorgang des
Kaltverdichtens endgültig ab. Durch das Heißverdichten wird
die endgültige Korrosionsbeständigkeit und Abriebfestigkeit
der Oxidschicht erreicht. Das Ergebnis ist die Umwandlung
der anodisch gebildeten porösen Schicht in eine homogene,
porenfreie und dichte Schicht. Sealingbelagverhinderer er
möglichen dabei die belagfreie Verdichtung und gewährleisten
ein exzellentes Oberflächenfinish.
Unter Bezugnahme auf Fig. 6 wird nun ein weiteres Ausfüh
rungsbeispiel eines Verfahrens zum Eloxieren einer schwarzen
Oberfläche beschrieben, ein Verfahren für das UV-beständige
schwarze Eloxieren. Das Verfahren zum Eloxieren einer Ober
fläche gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel umfaßt das me
chanische Vorbehandeln 600 der Oberfläche, das Aufspannen
und Kontaktieren 602 der Oberfläche, das Reinigen 604 der
Oberfläche, das Einebnen 606 der Oberfläche, das Anbeizen
608 der Oberfläche, das Klären und Dekapieren 610 der Ober
fläche, das Eloxieren 612 der Oberfläche zum Bilden einer
eloxierten Schicht auf der Oberfläche, das Färben 614 der
Oberfläche, das Kaltverdichten 616 der Oberfläche und das
Heißverdichten 618 der Oberfläche.
Wie zu erkennen ist, umfaßt das Verfahren gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel die bereits anhand des ersten Ausfüh
rungsbeispiels beschriebenen Schritte 600 bis 612 und 616
bis 610. Im Vergleich zu dem ersten Ausführungsbeispiel ge
mäß Fig. 1 wird vor dem Kaltverdichten 618 die Oberfläche
gefärbt 614. Die bereits anhand der Fig. 1 beschriebenen
Verfahrensschritte werden in der nachfolgenden Beschreibung
des zweiten Ausführungsbeispiels nicht erneut beschrieben.
Das schwarze Färben der Oberfläche erfolgt gemäß einem wei
teren Ausführungsbeispiel durch das Färben der eloxierten
Schicht mit dem Salz Zinnsulfat. (Zwei-Stufen-Färbeverfah
ren). Zur Herstellung werden in einer ersten Stufe trans
parente, anodische Oxidschichten erzeugt. In einer zweiten
Stufe werden unter Mithilfe von Wechselstrom diese Oxid
schichten mit Zinnsulfat irreversibel eingefärbt. Das Zinn
sulfat ist in einer Konzentration zwischen 8 und 13 Gramm
(g) pro Liter (l) vor, wobei ein Wert von 12 g/l für das
Verfahren optimal ist. Als Lösungsmittel dient entsalztes
Wasser mit einer Temperatur von üblicherweise bei 22°C. Mög
lich sind auch 18°C bis 31°C. Die Verweildauer des zu fär
benden Teils beträgt 6 bis 12 Minuten, wobei 8 Minuten opti
mal sind. Das Zinn aus dem Elektrolyt wird am Grund der
Oxidschichtporen als feine Metallpartikel abgeschieden und
eingelagert. Fig. 8 zeigt beispielsweise die Einlagerung von
Metallsalzen 800 am Grund von Poren 802 einer Oxidschicht
804. Zum Einlagern liegt eine Spannung von 16 Volt (V) an.
Andere Spannungen zwischen 14 bis 18 Volt sind möglich.
Das Färben mit Salzen ermöglicht eine Herstellung von abso
lut lichtechten, schwarzen Oxidschichten, die als Substrat
für aufwendige Naßlacksysteme Anwendung finden.
Die Oberfläche des Materials kann ferner durch Bedrucken der
Oberfläche gefärbt werden, und es können z. B. durch die
Verwendung von bandbeschichtetem (Coil Coated) Aluminium
verschiedenste dekorative und funktionelle Eigenschaften er
reicht werden.
Es sei ferner bemerkt, daß beim dem Schritt des Färbens das
Gestell und die Kontaktstifte aus Aluminium (starr) gefer
tigt sind, da sonst kein Stromfluß über das Teil gewähr
leistet ist.
Bei der Werkstoffauswahl, beispielsweise bei Aluminium,
spielen der Reinheitsgrad des Aluminiums und das Fertigungs
verfahren, ob z. B. ein Strangpreßprofil, ein Schmiedeteil
etc. verwendet wird, eine Rolle. Das Aluminium muß Eloxal
qualität besitzen. Mit einem höheren Reinheitsgrad des Alu
miniums erhält man auch eine höhere Transparenz der Eloxal
schicht. Das Aussehen von anodisch oxidiertem Aluminium wird
erheblich durch die Werkstoffzusammensetzung, den Gefügezu
stand und weitere herstellungsbedingte Ursachen beeinflußt.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Her
stellung von eloxierten Oberflächen mit hervorragender op
tischer Wirkung, wobei z. B. das Auftreten von optischen
Oberflächenstörungen, wie z. B. eine Fahnenbildung, verhin
dert wird, und eine verbesserte Prozeßsicherheit und Repro
duzierbarkeit gewährleistet wird.
Claims (22)
1. Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche, das folgende
Schritte aufweist:
- a) Anbeizen der Oberfläche (108; 608); und
- b) Eloxieren der Oberfläche (112; 612) zum Bilden einer eloxierten Schicht auf der Oberfläche.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem der Schritt a) das
Anbeizen der Oberfläche in heißer Natronlauge aufweist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, bei dem die heiße Natronlau
ge eine Temperatur im Bereich von 20°C bis 120°C hat,
wobei die Natronlauge ein Mischungsverhältnis von 20 g
bis 820 g Natronlauge auf ein Liter Wasser aufweist, und
die Verweildauer der Oberfläche in der Natronlauge 1 bis
400 Sekunden beträgt.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem die Dicke der eloxierten Schicht typischerweise 6 µm
ist.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem der Schritt b) das Eloxieren der Oberfläche mit ei
nem Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren aufweist, bei
dem Schwefelsäure das Elektrolyt und die Oberfläche die
Anode ist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, das
nach dem Schritt b) folgenden weiteren Schritt aufweist:
- a) Nachbehandeln der Oberfläche (114, 116; 614, 616, 618).
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, bei dem der Schritt c) fol
genden Teilschritt aufweist:
- 1. Färben der Oberfläche (614) n UV-beständigem Schwarz.
8. Verfahren gemäß Anspruch 6, bei dem der Schritt c1) das
Färben der eloxierten Schicht durch Einbringen von Zinn
sulfat in die Oberfläche umfaßt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 6, bei dem der Schritt c1) das
Färben durch Drucken umfaßt.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, das nach
dem Schritt a) folgende Teilschritte aufweist:
- 1. Spülen der Oberfläche; und
- 2. Neutralisieren der Oberfläche.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, das vor
dem Schritt a) folgende Schritte aufweist:
- - Vorbehandeln der Oberfläche;
- - Aufspannen der Oberfläche (102; 602);
- - Reinigen der Oberfläche (104; 604); und
- - Einebnen der Oberfläche (106; 606).
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, bei dem die Oberfläche
durch Schleifen, Polieren, Bürsten, Strahlen mit unter
schiedlichen Strahlmitteln, Hämmern, Dessinieren, Ein
walzen von Strukturen, Beizen und/oder Erhitzen der
Oberfläche auf bis zu 1000°C vorbehandelt (100; 600)
wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 11 oder 12, bei dem der Schritt
des Reinigens der Oberfläche (104; 604) das Reinigen,
Entfetten und Spülen der Oberfläche umfaßt.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13, bei dem
der Schritt des Einebnens der Oberfläche (106; 606) ein
elektrolytisches Glänzen oder ein Oszillationsverfahren
umfaßt.
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 14, bei dem
der Schritt des Aufspannens der Oberfläche (102; 602)
das Aufspannen der Oberfläche in einem 45°-Winkel zu ei
nem Gestell aus Aluminium und/oder Titan umfaßt.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, das nach
dem Schritt a) folgenden Schritt aufweist:
- - Klären oder Dekapieren der Oberfläche (110; 610).
17. Verfahren gemäß Anspruch 16, bei dem der Schritt des
Klärens oder Dekapierens (110; 610) das Klären oder De
kapieren in einer alkalischen Lösung umfaßt.
18. Verfahren gemäß Anspruch 17, bei dem die alkalische Lö
sung Natronlauge aufweist.
19. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 18, bei dem
der Schritt c) des Nachbehandelns der Oberfläche (114,
116; 614, 616, 618) folgende Teilschritte umfaßt:
- 1. Kaltverdichten der Oberfläche (114; 616); und
- 2. Heißverdichten der Oberfläche (116; 618).
20. Verfahren gemäß Anspruch 19, bei dem der Schritt c2) des
Kaltverdichtens der Oberfläche (114; 616) das Kaltver
dichten in nickelhaltiger Lösung aufweist.
21. Verfahren gemäß Anspruch 20, bei dem die nickelhaltige
Lösung Nickelhydroxid aufweist.
22. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 19 bis 21, bei dem
der Schritt c3) des Heißverdichtens der Oberfläche (116;
618) das Heißverdichten in entionisiertem Wasser bei
90°C aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999131915 DE19931915A1 (de) | 1999-07-08 | 1999-07-08 | Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999131915 DE19931915A1 (de) | 1999-07-08 | 1999-07-08 | Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19931915A1 true DE19931915A1 (de) | 2001-01-18 |
Family
ID=7914137
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999131915 Withdrawn DE19931915A1 (de) | 1999-07-08 | 1999-07-08 | Verfahren zum Eloxieren einer Oberfläche |
Country Status (1)
Country | Link |
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