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Ölwechselanzeigevorrichtung für Kraftfahrzeuge, angeordnet im Geschwindigkeitsmesser
Einer der wichtigsten Punkte bei der Wartung der Kraftfahrzeuge ist der, daß der
Motorenölwechsel immer rechtzeitig vorgenommen wird. Das Öl sollte unter keinen
Umständen länger in dem Motor verbleiben, als dies von den Herstellerfirmen des
betreffenden Fahrzeuges vorgeschrieben ist. Sehr oft wird der Kraftfahrer erst an
den Ölwechsel erinnert, wenn die Leistung des Motors in seinem Fahrzeug nachzulassen
beginnt.
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Die Kontrolle des Ölwechsels an Kraftfahrzeugen erfolgt zur Zeit durch
Notieren des Kilometerstandes für den nächsten Ölwechsel auf einer Karte, die meist
in der Nähe der Öleinfüllöffnung an irgendeinem Rohr oder Kabel des Motors befestigt
wird. Der Kraftfahrer wird nun außer diesem Behelf - Festhalten des Kilometerstandes
für den nächsten Ölwechsel - durch keinen anderen Hinweis an der erforderlichen
nächsten Ölwechsel erinnert bzw. aufmerksam gemacht. Ist eine Anbringung dieser
Karte nicht möglich, z. B. beim Kraftrad, so muß der Fahrer den Kilometerstand für
den nächsten. Ölwechsel anderweitig notieren und ständig mitführen. Geht eine solche
Notiz verloren, oder der Fahrer vergißt, den für den nächsten Ölwechsel notierten
Kilometerstand mit dem laufenden Kilometerstand zu vergleichen, und der Ölwechsel
wird nicht rechtzeitig vorgenommen, so daß das Öl zu lange im Motor verbleibt, wird
nicht nur die Lebensdauer des Motors herabgesetzt, sondern die schlechte Schmierung
und der zu niedrige Ölstand können - besonders beim Kraftrad - ein plötzliches Blockieren
des Motors verursachen.
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Es ist ein Anzeigegerät für Kraftfahrzeuge bekannt, das aus einem
Gehäuse mit Scharnieren, einem aufklappbaren Deckel mit Fenster und einer Anzahl
Zahlenrollen, die in Zahlengruppen eingeteilt sind, besteht. Diese Ausführung und
Ausbildung des Anzeigegerätes hat den Nachteil, daß die Herstellung kostspielig
und der Fahrer, wenn er den Kilometerstand, den der Kilometerzähler anzeigt, auf
dem Anzeigegerät festhalten will, den Deckel öffnen, von Hand die Zahlenrollen einstellen
und den Deckel wieder verschließen muß. Auch ist dieses Gerät für eine Anbringung
an der Lenkstange eines Motorrades denkbar ungeeignet. Weiterhin hat dieses Gerät
den Nachteil, daß es die Möglichkeit nicht ausschließt, daß der Fahrer durch Unkenntnis
oder Versehen eine falsche Zahl einstellen kann.
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Ferner ist eine Schmierungs-Warnsignalschaltung bekannt, die zwischen
dem Getriebe des Kraftwagens und dem normalerweise daran anstoßenden Ende der biegsamen
Welle, durch die der Tachometer angetrieben wird, eingebaut werden muß, oder das
Gerät kann zwischen der biegsamen Welle und dem Tachometer oder zwischen zwei Abschnitten
einer biegsamen Welle eingebaut werden. Dieses Gerät, das im wesentlichen einen
drehzahlreduzierenden Mechanismus besitzt, schließt jedoch auch die Möglichkeit
ein, eine Vorrichtung vorzuschalten, durch die die Getriebe-oder Radumdrehung, die
ein bekanntes Verhältnis zur zurückgelegten Kilometerzahl hat und die Funktion der
Alarmvorrichtung auslöst, geändert werden kann oder durch die das Gerät so eingestellt
werden kann, daß die Alarmvorrichtung nach einer gegebenen Entfernung in Funktion
tritt.
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Diese Schmierungs-Warnsignalschaltung hat den Nachteil, daß dieselbe
nur mit einem erheblichen Kostenaufwand hergestellt werden kann. Dieser Kostenaufwand
steht in keinem Verhältnis zu dem Zweck, der mit dieser Anlage erreicht werden soll,
denn man muß, nur um bei Erreichung einer gewissen Kilometerzahl eine Lampe aufleuchten
zu lassen, einen komplizierten drehzahlreduzierenden Mechanismus bauen. Weiterhin
muß dieses Gerät zwischen dem Getriebe des Fahrzeuges und dem an das Getriebe anstoßenden:
Ende der biegsamen Welle, die den Tachometer antreibt, eingebaut werden, was die
Kosten für dieses Gerät nochmals erheblich erhöht. Diese Anlage hat den weiteren
Nachteil, daß auch hierbei die Möglichkeit einer falschen Einstellung nicht ausgeschlossen
ist und der Fahrer zunächst einmal wissen muß, auf welche Zahl er den Zeiger des
Einstellmechanismus einzustellen hat, wenn er nach 2500 km sein Öl wechseln muß.
Wird aus Unkenntnis, Versehen oder von unberufener Hand eine falsche Zahl eingestellt,
so wird entweder das Öl zu früh gewechselt, oder, was
weitaus gefährlicher
ist, das Öl bleibt zu lange im Motor.
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Weiterhin ist eine Wartungsanzeigevorrichtung bekannt, die im Geschwindigkeitsmesser
angeordnet ist. Diese Wartungsanzeigevorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
Schalter, einer Glühlampe und einer Vorrichtung, um den Stromkreis von Hand zu öffnen.
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Die Anzeige der bekannten Vorrichtung erfolgt in nachstehender Weise:
Eine Zahlenrolle des Kilometer- oder Meilenzählers wird von einer Klammer, die eine
Kontaktzunge trägt, federnd umschlossen, wobei eine Zahl jedoch sichtbar bleibt.
Die Zahlenrolle wird am Ende von je 1000 km bzw. Meilen Fahrt des Fahrzeuges eine
Stufe weiterbewegt. Durch die Reibung wird die Klammer mitgenommen, und die Kontaktzunge
schließt während der Vorwärtsbewegung des Rades einen Stromkreis für die Glühlampe,
um so das Signal zur Wartung zu geben. Nach erfolgter Wartung wird die Klammer von
Hand in die Ausgangsstellung gebracht und somit der Stromkreis geöffnet. Die Klammer
kann auch auf ein anderes Zahnrad montiert werden, so daß die Lampe bei 100 oder
10 000 km bzw. Meilen das Signal zur Wartung gibt.
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Es ist aber eine bekannte Tatsache, daß der Motorenölwechsel bei der
Mehrzahl der heutigen Kraftfahrzeuge nach einer Fahrstrecke von 2000 bis 5000 km,
je nach der Vorschrift des Herstellers, vorgenommen werden muß, so daß die Wartungsanzeigevorrichtung
der beschriebenen Art für die Mehrzahl aller Kraftfahrzeuge unbrauchbar ist.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt; daß
die Anzeige durch eine mit verschiedenfarbigen Feldern versehene Rolle, die durch
einen Schlitz im Tachometerzifferblatt zu beobachten ist, erfolgt und daß die Rolle
mit einer derartigen Übersetzung von dem Kilometerzählwerk angetrieben wird, daß
eine Ölwechselperiode einer Umdrehung der Rolle entspricht.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. 1 zeigt einen Geschwindigkeitsmesser (Tachometer) mit eingebauter
Ölwechselanzeigevorrrichtung; Abb. 2 zeigt den Antrieb der Anzeigerolle.
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In Abb. 1 ist in dem Gehäuse 1 des Geschwindigkeitsmessers 2 vor den
Zahlenrollen des Kilometerzählers 3 die Rolle 4 zur Anzeige des Ölwechsels für den
Motor angeordnet. Die Rolle 4 wird von dem Kilometerzähler über ein Zwischenrad
6 derart angetrieben, daß, wenn der Ölwechsel z. B. alle 2500 km vorgenommen werden
muß, die Rolle 4 bei 2500 km eine Umdrehung ausführt. Ein Schlitz 5 im Zifferblatt
des Geschwindigkeitsmessers 2 gibt den Blick auf die Rolle 4 frei. Zur Anzeige des
Ölwechsels ist die Rolle 4 an ihrem Umfang mit drei verschiedenfarbigen Feldern
versehen, und zwar sind zwei Drittel des Rollenumfanges »grün«, das letzte Drittel
des Rollenumfanges bis auf 100 km »gelb« und die letzten 100 km »rot«. Das »gelbe«
Feld auf der Rolle 4 macht den Fahrer darauf aufmerksam, daß es ratsam ist, den
Ölstand zu kontrollieren, um eventuell Öl nachzufüllen: Das »rote« Feld zeigt dem
Fahrer an, daß der Motorenölwechsel vorgenommen werden muß.
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Der wesentlich technische Fortschritt gegenüber den bekannten, im
Geschwindigkeitsmesser angeordneten Wartungsanzeigevorrichtungen besteht somit darin,
daß die Anzeige zum Ölwechsel nach jeder für das Kraftfahrzeug vorgeschriebenen
Fahrstrecke, bei der der Ölwechsel vorgenommen werden muß, erfolgen kann, was durch
Verwendung eines entsprechenden Zwischenrades 6 erreicht wird. An Stelle eines Zwischenrades
können auch mehrere Zwischenräder angeordnet werden, um die jeweils richtigen Übersetzungsverhältnisse
für die verschiedenen Ölwechselperioden zu erhalten.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil gegenüber dem Bekannten ist der,
daß die Anzeige zum Ölwechsel vollkommen selbsttätig erfolgt und so der Fahrer nicht
mit Einstellen, Ein- oder Ausschalten der Ölwechselanzeigevorrichtung belästigt
wird.