-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der ein ungerader Scheitel gezogen werden kann. Diese Scheitel werden meist als Zick-Zack Scheitel ausgeführt. Einen derartigen Scheitel von Hand zu ziehen ist zeitaufwendig und bedarf großer Geschicklichkeit.
-
In
US 1 700 064 A wird ein Dauerwellenkamm offenbart, welcher zum Ziehen von zwei Scheiteln genutzt wird. Der Abstand der beiden Scheitel zueinander ist dabei über eine verstellbare Zinke einstellbar. Dieser Kamm dient somit dem dem Abtrennen von Haarsträhnen bzw. dem Aufteilen der Haare in Bereiche, um diese dann auf Lockenwickler, zur Herstellung einer Dauerwelle, aufwickeln zu können.
-
US 6 286 519 B1 offenbart eine Vorrichtung zur Herstellung von Zick-Zack-Scheiteln. Dazu wird die Vorrichtung mit der Spitze durch das Haar geschoben. Anschließend werden die Haare durch das Aufklappen der Handgriffe getrennt. Es resultiert eine Scheitellinie aus einer, frei auf der Kopfoberfläche vollführten Bewegung.
-
Aus
DE 199 44 861 C1 ist zudem ein Kamm bekannt, der aus zwei zusammensteckbaren Einzelkämmen besteht. Dieser Kamm verfügt über eine ungerade Zinkenlinie. Durch das Auseinanderziehen beider Einzelkämme wird entsprechend der Form der Zinkenlinie ein ungerader Scheitel gezogen.
-
Diese Vorrichtung hat einige Nachteile. Es ist mit diesem Kamm beispielsweise problematisch, lange Haare auf die beschriebene Art zu teilen. Die einzelnen Haare werden teilweise von mehreren Flanken beider Kammhälften erfasst und müssen somit mehrfach umgelenkt werden, bevor sie auf die ihnen zugedachte Seite des Scheitels gelangen. Dadurch ist ein erhöhter Kraftaufwand nötig. Gleichfalls führt es zu Verfitzungen und strapaziert die Haare stark. Aufgrund unterschiedlicher Kopfformen ist nicht gewährleistet, dass alle Zinken gleichzeitig auf dem Kopf aufliegen. Der Vorgang muss daher meist mehrmals wiederholt werden wobei wieder genau an der selben Stelle auf dem Kopf angesetzt werden muss. Je mehr Zinken oder Wellen dieser Kamm aufweist, um so mehr machen sich diese Nachteile bemerkbar. Weiterhin ist mit jeder Ausführung dieses Kammes immer nur eine Form eines Scheitels realisierbar. Wie in der Offenlegung bereits beschrieben, ist es nicht möglich, einen Bereich des Scheitels entgegen dem Verlauf der Scheitelgrundlinie zu ziehen (keine Hinterschneidungen).
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der auf besonders haarschonende Weise verschiedene ungerade verlaufende, jeweils sehr gleichmäßige Haarscheitel gezogen werden können. Es soll die Möglichkeit gegeben werden, sowohl den Abstand zwischen den einzelnen Scheitelabschnitten als auch die Breite des Scheitels zu variieren. Auch ein sehr kleiner Abstand zwischen den einzelnen Scheitelabschnitten soll möglich sein. Weiterhin sollen die Form der Grundlinie des Scheitels veränderbar und rückläufige Scheitelabschnitte (siehe 4) formbar sein. Die Formung des Scheitels soll durch einmalige Verwendung der Vorrichtung erfolgen.
-
Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
-
Es wird eine Vorrichtung vorgelegt, bei der ein Griff entlang der Scheitelgrundlinie über die Kopfoberfläche geführt wird und gleichzeitig eine auf dem Kopf aufsetzende Zinke eine seitliche Bewegung zur Scheitelgrundlinie ausführt. Die Überlagerung dieser beiden Bewegungen entspricht der gewünschten Scheitellinie. Alle Scheitelabschnitte werden also nacheinander gezogen.
-
Durch den Einsatz eines oder mehr Haarhalter wird verhindert, dass nach dem Richtungswechsel der Zinke die bereits abgeteilte Haarsträhne wieder zurückfällt. Dazu werden die Haare des vorhergehenden Abschnitts festgehalten, und durch die Zinke wird der nächste Scheitelabschnitt gezogen.
-
Der Vorgang kann auf verschiedene Art erfolgen.
- 1. Eine Zinke kann den gesamten Weg des Scheitels abfahren. Beim Beginn eines neuen Scheitelabschnitts (Richtungswechsel) werden dann die bereits abgeteilten Haare durch einen Haarhalter fixiert. Oder
- 2. es werden zwei kombinierte Haarhalter-Zinken eingesetzt. Die kombinierten Haarhalter-Zinken wirken wechselnd, eine feststehend als Haarhalter und eine als bewegliche Zinke. Eine kombinierte Haarhalter-Zinke zieht einen Scheitelabschnitt und verbleibt dann in der Funktion eines Haarhalters am Ende des ersten Scheitelabschnitts. Von dort aus formt danach die zweite kombinierte Haarhalter-Zinke den zweiten Abschnitt und verbleibt dann ebenfalls am Ende ihres Abschnitts als Haarhalter. Etwa gleichzeitig springt die erste kombinierte Haarhalter-Zinke in ihre Ausgangsposition zurück und zieht dann wieder in der Funktion einer Zinke den dritten Scheitelabschnitt. Dieser Ablauf wiederholt sich bis die gewünschte Anzahl an Scheitelabschnitten geformt ist.
-
Durch Verstellung von Anschlägen kann die Breite des Scheitels variiert werden. Es können ein oder zwei Anschläge verstellt werden. Bevor die Zinke den Endpunkt eines Scheitelabschnitts erreicht, müssen die Haare am Haarhalter vorbeigeführt werden. Dazu kann der Haarhalter angehoben werden. Das Anheben kann durch die Haare erfolgen, oder der Haarhalter wird durch die Bewegung der Zinke oder einen die Zinke antreibenden Zinkengriff zwangsweise angehoben.
-
Die Vorteile dieser Erfindung liegen insbesondere darin, dass jede einzelne Haarsträhne nacheinander geformt wird. Es kommt dadurch, auch bei sehr kleinem Abstand zwischen den einzelnen Scheitelabschnitten, zu keinen Verfitzungen. Die Vorrichtung ist für alle Haarlängen geeignet und muss nur einmal über den Kopf bewegt werden, um ein korrektes Ergebnis zu erzielen. Sie ist sehr haarschonend, weil die Haare nur um eine Zinke geführt werden und nicht mehrfach umgelenkt werden müssen.
-
Ein gleichmäßigeres Aufsetzen der Zinke auf die Kopfoberfläche wird durch eine gebogene Zinkenführung erreicht.
-
Durch das Fixieren der Haarsträhnen beim Richtungswechsel der Zinke werden die Haarsträhnen vollständig getrennt. Die Haare fallen nach Beendigung des Vorgangs nicht wieder zusammen und können somit nach Wegnahme der Vorrichtung leicht mit den Händen oder mit einem Hilfsmittel auseinandergezogen werden.
-
Diese Vorrichtung eignet sich zum Formen unterschiedlichster Scheitel. Die Breite des Scheitels kann durch Verstellung von Anschlägen variiert werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Scheitelabschnitten ergibt sich aus der Geschwindigkeit mit der die Vorrichtung über den Kopf gezogen wird oder durch die Zinkengeschwindigkeit. Scheitel mit rückläufigen Scheitelabschnitten können durch Verdrehung der Vorrichtung gegenüber der Scheitelgrundlinie erzielt werden. (siehe 4) Durch die freie Führung der Vorrichtung auf dem Kopf ist auch eine gebogene Scheitelgrundlinie möglich. Die Kombination o. g. Möglichkeiten gestattet viele kreative Haarfrisuren.
-
Die Vorrichtung soll nachfolgend beispielhaft an Hand von Zeichnungen näher beschrieben werden.
-
Es zeigen:
-
1: äußere Ansicht eines Ausführungsbeispiels mit gebogener Zinkenführung und zwei verstellbaren Haarhaltern 5
-
2: Beispiel mit gerader Zinkenführung 10, einem verstellbaren Haarhalter 5 und einem nicht verstellbaren Haarhalter 6
-
3: Verstellung des Schieberanschlags 14 und des verstellbaren Haarhalters 5 gemäß 2 (Darstellung ohne Zinke 4 und Zinkengriff 3)
-
4: Anhand der Vorrichtung aus 2 und 3 wird gezeigt, wie durch Verdrehung der Vorrichtung gegenüber der Scheitelgrundlinie 23 ein Scheitel mit rückläufigen Scheitelabschnitten erzielt werden kann
-
5: Beispiel mit zwei kombinierten Haarhalter-Zinken 17/18 und gerader Zinkenführung 10
(Es ist nur eine der beiden spiegelbildlichen kombinierten Haarhalter-Zinken und nur die hintere Gehäusehälfte 1a dargestellt)
-
6: Phase 1- Ausgangsstellung für die kombinierte Haarhalter-Zinke 18
-
7: Phase 2- Ziehen eines Scheitelabschnitts 25
-
8: Phase 3- Rücksprung der kombinierten Haarhalter-Zinke 17
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 1a
- hintere Gehäusehälfte
- 1b
- vordere Gehäusehälfte
- 2
- Griff (des Gehäuses)
- 3
- Zinkengriff (beweglich)
- 4
- Zinke
- 5
- verstellbarer Haarhalter
- 5a
- Feder
- 5b
- Haltekante
- 6
- nicht verstellbarer Haarhalter
- 6a
- Feder
- 6b
- Haltekante
- 7
- Verstellstift
- 8
- Bohrung
- 9
- Langloch
- 10
- Zinkenführung
- 11
- Schieberführung
- 12
- Gehäuseanschlag
- 13
- Schieber
- 14
- Schieberanschlag
- 15
- Nase
- 16
- Haarhalterbegrenzung
- 17
- kombinierte Haarhalter-Zinke
- 17a
- Klinke
- 17b
- Bohrung
- 17c
- Stirnfläche
- 18
- kombinierte Haarhalter-Zinke
- 18a
- Klinke
- 19
- Mitnehmer Re
- 20
- Mitnehmer Li
- 21
- Sperre
- 22
- Rückstellfeder
- 23
- Scheitelgrundlinie
- 24
- Scheitellinie
- 25
- Scheitelabschnitt
- 26
- Kopfoberfläche
-
In 1 wird die äußere Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung gezeigt. Die gesamte Vorrichtung wird mit dem Griff 2 entlang der gedachten Scheitelgrundlinie 23 auf der Kopfoberfläche 26 geführt. Gleichzeitig wird der Zinkengriff 3 mit der daran befestigten Zinke 4 in der Vorrichtung hin und her bewegt. Die Überlagerung beider Bewegungen entspricht der Scheitellinie 24. Zur besseren Anpassung an die Kopfoberfläche ist die Zinke 4 auf einer gebogenen Zinkenführung gelagert. Die verstellbaren Haarhalter 5 können durch die Verstellstifte 7 in den Langlöchern 9 zur Variierung der Scheitelbreite bewegt werden. Um das Vorbeiführen der Haare an den verstellbaren Haarhaltern 5 zu ermöglichen, wird der jeweilige verstellbare Haarhalter 5 durch die Zinke 4 bei deren Annäherung zwangsweise angehoben. Bei Erreichung des Endes der Zinkenbewegung wird der verstellbare Haarhalter 5 wieder abgesenkt und fixiert somit die abgeteilte Haarsträhne.
-
Im zweiten Beispiel gemäß 2 und 3 ist in einer vereinfachten Ausführung, durch Verwendung einer geraden Zinkenführung 10 und nur einem verstellbaren Haarhalter 5, der innere Aufbau und deren Funktion dargestellt.
-
Wie 3 zeigt, verfügt diese Vorrichtung über einen verstellbaren Haarhalter 5 und einen nicht verstellbarer Haarhalter 6. Sie sind drehbar gelagert und können durch die Federn 5a bzw. 6a unter leichtem Druck nach oben bewegt werden. Scheitel mit unterschiedlicher Breite können durch Verstellung des Schiebers 13 geformt werden. Dazu wird der Verstellstift 7 aus der Bohrung 8 gezogen und der Schieber 13 auf der Schieberführung 11 mit dem an ihm befestigten verstellbaren Haarhalter 5 verschoben. Der nicht verstellbare Haarhalter 6 ist an der hinteren Gehäusehälfte 1a angebracht. Mit der Verstellung des Schiebers 13 und damit des verstellbaren Haarhalters 5 ändert sich der Abstand zwischen den Haltekanten 5b und 6b bei gleichzeitiger Einstellung des Abstandes zwischen dem Gehäuseanschlag 12 und dem Schieberanschlag 14. Zwischen diesen beiden Anschlägen bewegt sich die Zinke 4.
-
Ein Scheitelabschnitt 25 wird gezogen, in dem der bewegliche Zinkengriff 3 über die Nase 15 die Zinke 4 nach links bzw. rechts schiebt und dabei eine Haarsträhne abteilt. Die Haarsträhne wird unter dem nach oben federnden verstellbaren Haarhalter 5 bzw. dem nicht verstellbaren Haarhalter 6 durchgeschoben. Sobald die Haare am verstellbaren Haarhalter 5 bzw. dem nicht verstellbaren Haarhalter 6 vorbeigeführt wurden, federt dieser wieder auf die Kopfoberfläche 26 zurück und verhindert so das Zurückfallen der abgeteilten Haare. Danach wird die Zinke 4 in der Vorrichtung in entgegengesetzter Richtung bewegt und so der nächste Scheitelabschnitt geformt.
-
Im dritten Ausführungsbeispiel gemäß 5 bis 8 wird der ungerade Scheitel durch zwei in den Funktionen wechselnd wirkende kombinierte Haarhalter-Zinken 17 u. 18 gezogen. Die kombinierte Haarhalter-Zinke 18 entspricht spiegelbildlich der kombinierten Haarhalter-Zinke 17. 5 zeigt die kombinierte Haarhalter-Zinke 17 in der hinteren Gehäusehälfte 1a, die in der Zinkenführung 10 beweglich angeordnet ist. Die Rückstellfeder 22 ist als Zugfeder ausgebildet und führt durch die Bohrung 17b der kombinierten Haarhalter-Zinke 17 bis an deren Stirnfläche 17c an der sie befestigt ist. Die andere Seite der Rückstellfeder 22 ist in der zugehörigen hinteren Gehäusehälfte 1a befestigt. In dieser Darstellung befindet sich die Rückstellfeder 22 im gespanntem Zustand. Die Klinke 17a als Teil der kombinierten Haarhalter-Zinke 17 verhindert zusammen mit der am Gehäuse befestigten Sperre 21 das Zurückspringen der kombinierten Haarhalter-Zinke 17.
-
Die 6 bis 8 zeigen die 3 Phasen des Formens eines Scheitelabschnittes.
-
In 6 befindet sich die kombinierte Haarhalter-Zinke 18 in Ausgangsstellung für das Ziehen des durch den Pfeil gekennzeichneten Scheitelabschnittes 25. Die kombinierte Haarhalter-Zinke 17 ist wie bereits in 5 gezeigt durch die Sperre 21 arretiert. Die Vorrichtung wird über den Kopf geführt, und gleichzeitig wird der Zinkengriff 3 aus dem Gehäuse 1 herausgezogen. Dadurch schiebt der Mitnehmer Li 20 des Zinkengriffes 3 die kombinierte Haarhalter-Zinke 18 nach rechts und formt damit den Scheitelabschnitt 25.
-
Am Ende dieser Bewegung (7) wird die kombinierte Haarhalter-Zinke 18 mit ihrer Klinke 18c durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Sperre in der vorderen Gehäusehälfte 1b arretiert. Der innere konstruktive Aufbau der vorderen Gehäusehälfte 1b mit der integrierten Sperre entspricht spiegelbildlich der in 5 dargestellten hinteren Gehäusehälfte 1a. Beim Einrasten der Klinke 18c wird etwa gleichzeitig, durch den Mitnehmer Li 20, die Klinke 17c der kombinierten Haarhalter-Zinke 17 heruntergedrückt. Sie rastet dadurch aus der Sperre 21 (5) aus und wird durch die Rückstellfeder 22 nach rechts gezogen (siehe 8).
-
Die kombinierte Haarhalter-Zinke 17 befindet sich jetzt in der Ausgangsstellung, um den nächsten Scheitelabschnitt ziehen zu können. Die kombinierte Haarhalter-Zinke 18 hält die abgeteilte Haarsträhne in ihrer jetzigen Funktion als Haarhalter so lange, bis durch die kombinierte Haarhalter-Zinke 17 der nächste Scheitelabschnitt gezogen wurde.