DE10152588C1 - Manöverpatronengerät und hierfür geeignete Selbstlade-Feuerwaffe - Google Patents
Manöverpatronengerät und hierfür geeignete Selbstlade-FeuerwaffeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Manöverpatronengerät mit DOLLAR A - einem Rahmen (1) mit zwei Längsschenkeln (12) und zwei Querschenkeln (14, 16), wobei der vordere Querschenkel (14) eine Gewindehülse (100) aufweist und der hintere Querschenkel (16) eine seitlich offene Ausnehmung (18) aufweist, und DOLLAR A - einem im wesentlichen rotationssymmetrischen Düsenkörper (3) mit einem Außengewinde und einer von seinem hinteren Ende ausgehenden Längs-Sackbohrung (30), in die eine querverlaufende Düsenbohrung (36) einmündet, DOLLAR A wobei der Rahmen (1) auf den Mündungsfeuerdämpfer (20) einer Selbstlade-Feuerwaffe aufschiebbar ist und anschließend der Düsenkörper (3) mit seinem Außengewinde in die Gewindehülse (100) einschraubbar ist und dabei in den Mündungsfeuerdämpfer (20) einführbar ist, DOLLAR A mit den folgenden Merkmalen: DOLLAR A - eine mit der Gewindehülse (100) verbundene Abdeckungshülse (102) mit Spiel über dem eingeschraubten Düsenkörper (3) sitzt und die äußere Mündung der Düsenbohrung (36) überdeckt und DOLLAR A - die Sackbohrung (30) über die Düsenbohrung (36) hinaus soweit verlängert ist, daß der verlängerte Abschnitt (300) das Volumen mindestens eines Geschosses (5) hat. DOLLAR A Die Erfindung betrifft auch eine Selbstlade-Schußwaffe, besonders ein Schnellfeuergewehr mit Mündungsfeuerdämpfer (20), über den ein Manöverpatronengerät, wie oben genannt, aufgesetzt ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Manöverpatronengerät mit
- - einem Rahmen mit zwei Längsschenkeln und zwei Quer schenkeln, wobei der vordere Querschenkel eine Ge windehülse aufweist und der hintere Querschenkel ei ne seitlich offene Ausnehmung aufweist, und
- - einem rotationssymmetrischen Düsenkörper mit einem Außengewinde und einer von seinem hinteren Ende aus gehenden Längs-Sackbohrung, in die eine querverlau fende Düsenbohrung einmündet,
wobei der Rahmen seitlich auf den Mündungsfeuerdämpfer
einer Selbstlade-Feuerwaffe aufschiebbar ist und an
schließend der Düsenkörper mit seinem Außengewinde in die
Gewindehülse einschraubbar und in den Mündungsfeuerdämp
fer einführbar ist (Oberbegriff des Anspruchs 1). Ferner
betrifft die Erfindung eine Selbstlade-Feuerwaffe, bevor
zugt ein Schnellfeuergewehr, die bzw. das mit einem Mün
dungsfeuerdämpfer und einem solchen Manöverpatronengerät
ausgestattet ist (Anspruch 13).
Ein Manöverpatronengerät der eingangs genannten Art ist
durch die US 3 744 370 seit längerem bekannt. Dieses be
kannte Manöverpatronengerät besteht aus einem etwa recht
eckigen, länglichen Rahmen. Dieser Rahmen hat in seinem
hinteren Querschenkel ("vorne" und "hinten" bezieht sich
in den weiteren Erläuterungen immer auf die Schuß
richtung) eine seitlich offene Ausnehmung. Der Rahmen ist
so bemessen, daß er von der Seite her über den Mündungs
feuerdämpfer der Schußwaffe geschoben werden kann. Die
Ausnehmung im hinteren Querschenkel greift dabei seitlich
in eine Außen-Ringnut am Mündungsfeuerdämpfer ein.
In den vorderen Querschenkel ist eine Gewindehülse einge
setzt. Wenn der Rahmen in der beschriebenen Weise auf den
Mündungsfeuerdämpfer aufgesetzt ist, dann fluchtet die
Achse der Gewindehülse mit der Seelenachse des Laufes.
In diese Gewindehülse wird nun von vorne her der Düsen
körper eingeführt und mit seinem Außengewinde in das In
nengewinde der Gewindehülse soweit eingeschraubt, bis er
mit seinem hinteren Ende fest auf der Laufmündung auf
sitzt. Ein abnehmbarer Querstift im vorderen Ende des Dü
senkörpers dient als Werkzeug zum Festziehen des Gewin
des, so daß das Manöverpatronengerät fest auf dem Mün
dungsfeuerdämpfer aufgeklemmt ist.
Die Sackbohrung schließt an die Laufbohrung unmittelbar
an und endet etwa dort, wo die Düsenbohrung die Wand des
Düsenkörpers durchsetzt. Die Düsenbohrung liegt dann in
nerhalb des Mündungsfeuerdämpfers, ist aber so angeord
net, daß sie ungehindert durch die Schlitze des Mündungs
feuerdämpfers nach außen blasen kann.
Insgesamt soll der bekannte Mündungsfeuerdämpfer kräftig
genug ausgeführt sein um imstande zu sein, ein Geschoß
aufzuhalten, wenn versehentlich eine scharfe Patrone
statt einer Manöverpatrone abgefeuert wird. Dabei können
allerdings Splitter austreten; wenn der Düsenkörper bre
chen sollte, können auch dessen Splitter durch die
Schlitze des Mündungsfeuerdämpfers austreten. Auch beim
Schießen mit Manöverpatronen können etwa feine Metall
splitter der Patronenhülse durch die Düsenbohrung gerade
wegs austreten und im ungünstigen Falle jemanden verlet
zen.
Auch die Befestigung ist nicht ideal: es ist zum Festzie
hen des Gewindes ein gesondertes Werkzeug erforderlich,
das verlorengehen kann. Lockert sich aber der Düsenkörper
beim Schießen, dann strömen die Verbrennungsgase der ab
geschossenen Manöverpatrone am Düsenkörper vorbei, und es
können. Partikel ausgeschleudert werden. Gewisse Manöver
patronen (zum Beispiel solche mit Holzgeschoß) neigen
nämlich dazu, Splitter abzugeben, die kurz vor der Mün
dung noch durchaus gefährlich sein können.
Jedenfalls kommt es zu einer Ladehemmung, denn zur ord
nungsgemäßen Funktion der Schußwaffe ist ein Gasrückstau
erforderlich, auf den die Düsenbohrung abgestimmt ist.
Ein lockeres Manöverpatronengerät sorgt aber für den Aus
tritt einer zu großen Gasmenge, als daß die Schußwaffe
noch einwandfrei durchladen könnte.
Viele dieser Nachteile sind durch ein Manöverpatronenge
rät ausgeräumt, wie es in der DE 197 29 565 C2 beschrieben
ist. Dieses verbesserte Manöverpatronengerät verursacht
aber recht hohe Herstellungskosten.
Ziel der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Manöverpa
tronengerät vorzusehen, das alle Partikel beim Abschuß
einer Manöverpatrone und auch einer scharfen Patrone zu
rückhält, und dabei ebenso kostengünstig herstellbar ist.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
- - eine mit der Gewindehülse verbundene Abdeckungshülse mit Spiel über dem eingeschraubten Düsenkörper sitzt und
- - die Sackbohrung über die Düsenbohrung hinaus soweit verlängert ist, daß der verlängerte Abschnitt das Volumen mindestens eines Geschoßes hat.
Der Düsenkörper ist gegenüber dem bekannten Düsenkörper
nämlich verlängert, weil auch die Sackbohrung, die den
Düsenkörper axial durchsetzt, erfindungsgemäß verlängert
ist. Dies ist ein deutlicher Gegensatz zu den beiden,
eingangs genannten Druckschriften.
Bevorzugt überdeckt die Abdeckhülse die äußere Mündung
der Düsenbohrung, so daß die Gase nicht geradlinig, son
dern nur auf einem labyrinthartigen Weg entweichen kön
nen. Dies gilt auch dann, wenn die Abdeckungshülse nicht
innerhalb des Mündungsfeuerdämpfers liegt, sondern vor
diesem.
Wird versehentlich ein scharfer Schuß abgefeuert, so
nimmt die Verlängerung der Sackbohrung mindestens ein Ge
schoß auf. Die kinetische Energie der eventuell durch die
Düsenbohrung austretenden Splitter wird durch das Zurück
legen des oben beschriebenen Labyrinthweges abgebaut.
Der verlängerte Abschnitt hat bevorzugt ein Volumen, das
ausreicht, um mindestens zwei Geschosse aufzunehmen, wenn
etwa mehrere scharfe Patronen aufeinanderfolgend ins Ma
gazin geladen werden und im Dauerfeuer geschossen wird.
Im übrigen unterscheidet sich der Abschuß einer scharfen
Patrone bei aufgesetztem Manöverpatronengerät derart dra
stisch vom Abschuß einer Manöverpatrone, daß der Schütze
seinen Fehler sofort bemerkt. Auch ist damit zu rechnen,
daß es wegen des erheblich verstärkten Gasdrucks in vie
len Fällen zu einer Ladehemmung kommt, weil die Geschwin
digkeit des Verschlusses der Feuerwaffe zu hoch ist, um
noch ein sicheres Nachladen zu gewährleisten.
Bei dem gattungsgemäßen Manöverpatronengerät ist die Ge
windehülse in den Rahmen eingesetzt, so daß das Material
jedes dieser Teile für sich alleine optimierbar ist. Er
findungsgemäß wird es aber bevorzugt, daß die Gewindehül
se einstückig mit dem Rahmen ausgebildet ist (Anspruch
3). Somit ist eine stabilere Auführung möglich.
Besonders vorteilhaft ist es, daß sich die Gewindehülse
vom vorderen Querschenkel aus nach hinten erstreckt (An
spruch 4). Bei den auftretenden Belastungen wird die Ge
windehülse nämlich nach vorne gedrückt und somit gegen
den vorderen Querschenkel des Rahmens. Dies sorgt nicht
nur für eine besonders gute Kraftübertragung, sondern er
möglicht auch längere Längsschenkel des Rahmens. Auf den
Vorzug dieses Merkmals wird später noch eingegangen.
Der Mündungsfeuerdämpfer hat meist eine konische Bohrung,
an der sich manchmal hinten noch ein zylindrischer Boh
rungsabschnitt anschließt. Beim gattungsbildenden Stand
der Technik stützt sich der Düsenkörper unmittelbar auf
der Mündung des Laufes ab, durchsetzt also den Mündungs
feuerdämpfer, ohne mit diesem über eine gewisse Zentrie
rung hinaus zusammenzuwirken. Deshalb ist die Gewindehül
se auch als Dehnungshülse ausgebildet, um bei wärmebe
dingten Längenänderungen von Lauf und Düsenkörper zu ver
meiden, daß sich das Gewinde lockert. Dagegen wird in ei
ner bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgeschla
gen, daß das hintere Ende des Düsenkörpers komplementär
zur konischen Bohrung im Mündungsfeuerdämpfer ebenfalls
konisch ausgebildet ist, so daß das hintere Ende des ein
geschraubten Düsenkörpers sich mit Konussitz am Mündungs
feuerdämpfer abstützt (Anspruch 5). Dieser Konus oder Ke
gelsitz wirkt als Drehsicherung, um ein ungewolltes Loc
kern während des Schießens zu verhindern, kann aber durch
Drehung des Düsenkörpers beim Herausschrauben ohne weite
res wieder gelockert werden. Ein erforderliches Son
derwerkzeug wie beim Stand der Technik wird somit über
flüssig.
Bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Ma
növerpatronengeräts ist nahe der verkleinerten Sackboh
rung eine Quer-Sackbohrung angeordnet. Der verbleibende
Materialsteg kann so belassen werden, daß er beim Ver
schiessen von Manöverpatronen in jedem Fall unzerstört
bleibt. Bei der Belastung eines scharfen Schusses bricht
der Steg als Sollbruchstelle jedoch auf (Anspruch 6) und
die Abschußgase können durch die vergrößerte Bohrung aus
treten. Die ebenfalls austretenden Splitter werden durch
die Abdeckhülse so abgeschirmt, daß ihre kinetische Ener
gie stark abgebaut wird.
Eine zusätzliche oder alternative bevorzugte Ausbildung
des erfindungsgemäßen Manöverpatronengeräts besteht dar
in, daß die Längsschenkel des Rahmens gekröpft und
streckbar sind (Anspruch 10). Je nach der Duktilität,
Dicke und auch Länge der Längsschenkel können diese sich
mehr oder weniger strecken, wenn ein Geschoß in der Sack
bohrung des Düsenkörpers zum Stilstand kommt. Dabei wer
den weniger die Schenkel selbst gedehnt, sondern in er
ster Linie wird die Kröpfung oder werden die Kröpfungen
geradegebogen. Hierdurch wird der Rahmen ein wenig län
ger. Soweit diese Dehnung erheblich ist, kann auf die
obengenannte Sollbruchstelle verzichtet werden, denn mit
der Dehnung des Rahmens bewegt sich auch der Düsenkörper
nach vorne. Gas kann rund um die Konusstelle austreten.
Ein dünnes Rahmenmaterial unterstützt die Dehnung der
Längsschenkel.
Das erfindungsgemäße Manöverpatronengerät kann in eine
Umfangsnut des Mündungsfeuerdämpfers eingreifen. Bevor
zugt ist allerdings, daß der hintere Querschenkel des
Rahmens den Mündungsfeuerdämpfer hintergreift (Anspruch
11). Es kann somit das erfindungsgemäße Manöverpatronen
gerät für bereits existente Schußwaffen, besonders
Schnellfeuergewehre, nachträglich eingerichtet werden,
ohne daß es erforderlich wäre, den Mündungsfeuerdämpfer
zu modifizieren.
Wie schon oben erwähnt, benötigt das erfindungsgemäße Ma
növerpatronengerät kein zusätzliches, gesondertes Spezi
alwerkzeug. Es genügt stattdessen z. B. ein Schraubenzie
herschlitz im vorderen Stirnende des Düsenkörpers. Beson
ders bevorzugt ist allerdings, daß der Düsenkörper an
vorderen Ende eine Handhabe aufweist, insbesondere eine
Rändelung (Anspruch 12). Diese Rändelung befindet sich
beim ordnungsgemäß aufgesetzten Mündungsfeuerdämpfer vor
dem vorderen Querschenkel des Rahmens. Diese Rändelung
kann mühelos, notfalls mit Hilfe eines Lappens, ergriffen
werden. So ist ein Drehmoment auf den Düsenkörper auf
bringbar, das zu seinem Festziehen und Lösen ausreicht.
Wie schon oben erläutert, bezieht sich die Erfindung
nicht nur auf ein Manöverpatronengerät, sondern auch auf
eine Selbstlade-Feuerwaffe mit Mündungsfeuerdämpfer und
mit einem Manöverpatronengerät, wie es oben beschrieben
ist (Anspruch 13).
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten
Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert. In dieser
zeigt:
Fig. 1 in Vergrößerung und schematisch eine Gewehrmün
dung mit aufgesetztem Mündungsfeuerdämpfer, auf
den ein erfindungsgemäßes Manöverpatronengerät
aufgesetzt ist,
Fig. 2 eine Gewehrmündung mit Mündungsfeuerdämpfer und
Manöverpatronengerät nach einer ersten Ausfüh
rung, in Seitenansicht,
Fig. 3 die Anordnung der Fig. 2, geschnitten,
Fig. 4 die Anordnung der Fig. 2, in Draufsicht,
Fig. 5 einen Schnitt wie in Fig. 3, jedoch nach Abfeu
ern einer scharfen Patrone,
Fig. 6 eine Gewehrmündung mit Mündungsfeuerdämpfer und
Manöverpatronengerät nach einer zweiten Ausfüh
rung, in Seitenansicht und
Fig. 7 einen Schnitt durch die Ausführung der Fig. 6
nach Abfeuern einer scharfen Patrone.
In allen Zeichnungen sind durchgehend dieselben Bezugs
zeichen verwendet; wird ein Bauelement einmal nicht mit
einem Bezugszeichen bezeichnet, gilt auch für dieses Bau
element das Bezugszeichen desselben oder entsprechenden
Bauelements in irgendeiner anderen Figur. So wurde ver
mieden, alle Figuren mit Bezugszeichen zu überladen.
Von einem Schnellfeuergewehr ist nur ein Lauf 2 zu sehen,
auf dessen Mündung ein Mündungsfeuerdämpfer 20 aufge
schraubt ist. Ein Querstift fixiert den Mündungsfeuer
dämpfer 20, so daß dieser nicht vom Lauf 2 abgeschraubt
werden kann. Dieser Mündungsfeuerdämpfer 20 weist, wie
üblich, eine axiale Bohrung auf, die an ihrem hinteren
Ende ein Innengewinde aufweist, das auf ein Außengewinde
des Laufes 2 geschraubt ist. Dann erfolgt ein Absatz, an
dem diese Bohrung bis auf ein Maß verengt ist, das nur
geringfügig über der Kalibergröße des Laufes 2 liegt. Der
Absatz sitzt auf der Mündung des Laufes 2 auf. Von diesem
Absatz aus erstreckt sich ein konischer Bohrungsabschnitt
24, der sich nach vorne erweitert. Zwischen diesem Ko
nusabschnitt und der Außenseite des Mündungsfeuerdämpfers
20 erstrecken sich Gasaustrittsschlitze 22.
Das Manöverpatronengerät weist einen Rahmen 1 auf, der
aus vier Schenkeln 12, 14, 16 gebildet ist, die insgeamt
ein längliches Rechteck bilden. Diese Schenkel werden von
zwei gegenüberliegenden Längsschenkeln 12 gebildet, die
an ihrer Vorderseite durch einen vorderen Querschenkel 14
einstückig verbunden sind. Die hinteren Enden der Längs
schenkel 12 sind durch einen hinteren Querschenkel 16
verbunden. Die beiden Längsschenkel 12 weisen je zwei
Kröpfungen 10 auf, von denen jeweils die hintere nach au
ßen und die vordere nach innen erfolgt. Infolge dieser
Kröpfungen 10 ist der Rahmen 1 der Längs nach dehnbar.
Die Dehnbarkeit hängt vom Material der Längsschenkel 12
und besonders von deren Dicke ab. Die gedehnten Längs
schenkel 12 können zurückfedern. Sie dienen in jedem Fal
le der Kraftbegrenzung, um zu vermeiden, daß eine Längs
kraft ausgeübt wird, die das Gewinde beschädigt, das den
Mündungsfeuerdämpfer 20 auf dem Lauf 2 hält. Die dünneren
Längsschenkel 12 können sich auch bleibend dehnen (Fig.
7).
Der hintere Querschenkel 16 weist eine runde, zentrische
Ausnehmung 18 auf, deren Radius komplementär zu dem des
Laufes 2 unmittelbar hinter dem Mündungsfeuerdämpfer 20
ist. Diese Ausnehmung 18 ist in der Durchmessergröße zur
offenen Seite des Rahmens 1 hin offen. Der Rahmen 1 kann
demnach seitlich über den Mündungsfeuerdämper 20 gescho
ben werden, wobei die Ausnehmung 18 über den Lauf 2 ge
schoben wird.
Die Höhe der Längsschenkel 12, quer zur Schußrichtung ge
sehen, ist größer als der Durchmesser des Mündungsfeuer
dämpfers 20. Auf der einen Seite weisen die Längsschenkel
12 aber eine Aussparung auf, in der die Kontur des Mün
dungsfeuerdämpfers 20 sichtbar wird, so daß man mühelos
feststellen kann, ob der Rahmen 1 ordnungsgemäß uber dem
Mündungsfeuerdämpfer 20 aufgesetzt ist oder nicht. Die
Seite der Aussparung entspricht der Seite, auf der die
Ausnehmung 18 offen ist. Auf dieser Seite ist auch das
hintere Ende der Längsschenkel 12 so weit nach hinten ab
geschrägt, daß die genannte Ausnehmung 18 gerade noch den
Lauf 2 umgreift. So ist das Aufsetzen des Rahmens 1 er
leichtert und eine mühelose Kontrolle des Sitzes des Rah
mens 1 möglich.
In der Mitte des vorderen Querschenkels 14, senkrecht zu
diesem und sich nach hinten erstreckend ist eine Gewinde
hülse 100 angesetzt. Diese Gewindehülse 100 ist bevorzugt
mit dem vorderen Querschenkel 14 (und damit den beiden
Längsschenkeln 12) einstückig ausgebildet, kann aber auch
aufgeschweißt sein (Fig. 8). Gewindehülse 100 und vorde
rer Querschenkel 14 werden gemeinsam von einem Fein-
Innengewinde durchsetzt. Dieses kann kurz vor dem hinte
ren Ende der Gewindehülse 100 enden, so daß diese an ih
rem hinteren Ende von der Gewinde-Kernbohrung durchsetzt
ist.
Am hinteren Ende der Gewindehülse 100 ist auf diese eine
Abdeckungshülse 102 aufgesetzt. Diese kann mit der Gewin
dehülse 100 einstückig ausgebildet sein oder auf diese
hart aufgelötet oder aufgeschweißt sein (Fig. 8). Die Ab
deckungshülse 102 ist von einer Bohrung durchsetzt, die
deutlich größer als die Gewinde-Kernbohrung der Gewinde
hülse 100 ist, aber kleiner als deren Außendurchmesser.
So ist ein nach hinten offener Ringspalt geschaffen. Ist
der Rahmen 1 auf den Mündungsfeuerdämpfer 20 aufgesetzt,
dann erstreckt sich die Abdeckungshülse 102 nach hinten
bevorzugt bis kurz vor das vordere Ende des Mündungsfeu
erdämpfers 20.
Die Gewindehülse 100 und die Abdeckungshülse 102 sind
fest mit dem vorderen Quersteg 14 verbunden. Der hintere
Quersteg 16 ist fest mit den Längsschenkeln 12 verbunden
und diese sind ihrerseits einstückig mit dem vorderen
Quersteg 14 verbunden. Alle diese Teile bilden demnach
gemeinsam den Rahmen 1.
Nach dem Aufsetzen dieses Rahmens 1 über den Mündungs
feuerdämpfer 20 wird von vorne her durch die Gewindeboh
rung ein Düsenkörper 3 eingeschoben und festgeschraubt.
Diese beiden Teile bilden gemeinsam das Manöverpatronen
gerät. Ein weiteres Teil ist nicht erforderlich.
Der Düsenkörper 3 ist als längliche Schraube ausgebildet,
mit einem Kopf 306, dessen Außenumfang mit einer kräfti
gen Rändelung 304 als Handhabe versehen ist. An diesen
Kopf 306 schließt ein länglicher Schaft an der zunächst
ein Außengewinde aufweist, das nach Länge und Durchmesser
zum Fein-Innengewinde in Gewindehülse 100 und vorderem
Quersteg 14 komplementär ist. Nach hinten schließt ein
Schaft-Endabschnitt an, der zunächst zylindrisch mit dem
Kerndurchmesser des Gewindes verläuft und sich dann ko
nisch verjüngt. Hierbei entspricht der Konus des Schaftes
des Düsenkörpers 3 dem konischen Bohrungsabschnitt 24 des
Mündungsfeuerdämpfers 20, und zwar so, daß dieser Schaft
bei korrekt aufmontiertem Manöverpatronengerät in einen
klemmenden Kegelsitz im Mündungsfeuerdämpfer eintritt.
Dabei bildet das hintere Ende des Schaftes zur Mündung
des Laufes 2 hin einen Abstand 26, der gering ist und im
wesentlichen den Toleranzen in Schußrichtung entspricht.
Der Düsenkörper 3 ist von einer mittigen Sackbohrung 30
durchsetzt, die vom hinteren Ende des Düsenkörpers 3 aus
geht und etwa auf Höhe des hinteren Endes des Kopfes 306
im Inneren des Düsenkörpers 3 endet. Von ihrer Mündung
ausgehend, besitzt die Sackbohrung 30 zunächst einen hin
teren Abschnitt 32, der etwas über Kalibergröße des Lau
fes 2 hat und nach dem Einbau infolge des beschriebenen
Kegelsitzes im Mündungsfeuerdämpfer 20 konzentrisch auf
die Seelenachse des Laufes 2 ausgerichtet ist. Der ge
nannte hintere Abschnitt 32 der Sackbohrung 30 endet an
einem Absatz 34 und setzt sich dann mit deutlich unter
Kalibergröße verkleinertem Durchmesser nach vorne fort.
Eine quer verlaufende Düsenbohrung 36 mündet mit Abstand
vor dem Absatz 34 in die Sackbohrung 30 ein, kann aber
auch nach hinten versetzt werden. Die Düsenbohrung 36
durchsetzt die Wandung des Düsenkörpers 3 und mündet nach
außen an einer Stelle, die sich bei aufgesetztem Manöver
patronengerät im Ringspalt zwischen der Außenoberfläche
des zylindrischen Abschnitts des Düsenkörpers 3 und der
Innenoberfläche der Abdeckungshülse 102 unterhalb des
Feuerdämpfers befindet. Der Abschnitt der Sackbohrung 30
zwischen ihrem vorne liegenden Ende und der quer verlau
fenden Düsenbohrung 36 wird hier als "verlängerter Ab
schnitt" 300 bezeichnet. Dieser verlängerte Abschnitt 300
hat ein Volumen, das mindestens dem Volumen eines Ge
schosses, besser mindestens dem Volumen zweier Geschosse
entspricht.
Bei der Benutzung des Manöverpatronengeräts wird der Rah
men 1 auf den Mündungsfeuerdämpfer 20 aufgesetzt. Dann
wird der Düsenkörper 3 von vorne her in die Gewindeboh
rung eingeführt und festgezogen. Der Kegelsitz im koni
schen Bohrungsabschnitt 24 des Mündungsfeuerdämpfers 20
wirkt dabei sichernd. Nun kann mit Manöverpatronen ge
schossen werden. Deren Pulvergase (und gegebenenfalls
Holzsplitter) gelangen in die Sackbohrung 30 und ver
lassen diese durch die Düsenbohrung 36, deren äußere Mün
dung durch die Abdeckungshülse 102 abgedeckt wird. Hier
werden sie so scharf nach hinten abgelenkt, daß alle in
ihnen enthaltenen Feststoffpartikel im verlängerten Sack
bohrungsabschnitt 300 oder unter der Abdeckungshülse 102
ausgetragen und zurückgehalten werden. Da der beschriebe
ne Kegelsitz dicht ist, können Gase seitlich nicht ent
weichen. Die Größe der Düsenbohrung 36 ist derart bemes
sen, daß in den Pulverabgasen ein Druck verbleibt, der
für die Durchladefunktion der zum Lauf 1 gehörigen
Selbstladewaffe erforderlich ist.
Wie schon beschrieben, ist es aber möglich, daß eine
scharfe Patrone unter die Manöverpatronen geraten kann,
nicht erkannt und nun abgefeuert wird. Deren Geschoß 5
passiert zunächst den über-kalibergroßen hinteren Ab
schnitt 32 der Sackbohrung unbehindert und prallt auf den
Absatz 34. Von diesem Absatz 34 an wird das Geschoß in
der vorderen, unter-kalibergroßen Sackbohrung 30 stark
abgebremst und verformt. Da der nach der Düsenbohrung 36
folgende verlängerte Abschnitt 300 verhältnismäßig lang
ist, erfolgt eine wirksame Abbremsung des Geschoßes 5.
Dabei wird die Sackbohrung 30 stark aufgeweitet. Das Ge
schoß 5 prallt dann auf das vordere Ende des verlängerten
Abschnitts 300.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 bis 5 ist kurz vor dem
Absatz 34 eine Sollbruchstelle in Form einer Quer-
Sackbohrung 38 vorgesehen, die von außen in den Düsenkör
per 3 eingebracht ist und deren Durchmesser den des ver
längerten Abschnitts 300 der Sackbohrung 30 erreichen
oder übersteigen kann. Zwischen dieser Quer-Sackbohrung
38 und der Sackbohrung 30 verbleibt ein Materialsteg 302,
der kräftig genug ist, um beim Verschießen von Manöver
tronen unbeschadet zu bleiben. Die Quer-Sackbohrung 38
mündet noch unter der Abdeckungshülse 102 nach außen.
Wird bei dieser Ausführung ein scharfes Geschoß 5 abge
feuert (Fig. 5), dann reißt der Materialsteg 302 auf und
die vergrößerte Gasmenge (beim scharfen Schuß) kann durch
die jetzt geöffnete Bohrung abgeleitet werden. Dabei ver
bleibt die Form des Düsenkörpers 3 aber im allgemeinen
geradlinig, weil er hinten durch den Kegelsitz und vorne
durch die Gewindeverbindung gehalten ist. Es könnte somit
noch ein zweiter, scharfer Schuß abgegeben werden. Die
aufgebrochene Sollbruchstelle 50 sorgt aber für eine so
große Öffnung, daß der Gasdruck abrupt absinkt. Gegebe
nenfalls strecken sich dabei kurzzeitig die Längsschenkel
12 des Rahmens 1, da diese infolge der Kröpfungen 10 fe
dern können.
Eine zweite Ausführung ist in den Fig. 6 und 7 darge
stellt; hier fehlt die Quer-Sackbohrung 38 oder eine son
stige Sollbruchstelle. Die Längsschenkel 1 sind dünnwan
dig. Wird bei dieser Ausführung eine scharfe Patrone ab
geschossen, dann passiert deren Geschoß 5 die Düsenboh
rung 36 und gelangt in den verlängerten Abschnitt 300 der
Sackbohrung 30. Durch den Stoß dehnen sich die Kröpfungen
10, so daß sich der Abstand 26 zwischen dem Lauf 2 und
dem hinteren Ende des Düsenkörpers 3 vergrößert und ein
vergrößerter Abstand 28 wird (Fig. 7). Bei diesem vergrö
ßerten Abstand 28 ist der genannte Kegelsitz zwischen dem
konischen Bohrungsabschnitt 24 und der Konusfläche des
Düsenkörpers 3 aufgehoben. Dort liegt ein Spiel vor, das
einen Gasauslaß 52 bildet, aus dem die Pulvergase austre
ten können.
Claims (13)
1. Manöverpatronengerät mit
einem Rahmen (1) mit zwei Längsschenkeln (12) und zwei Querschenkeln (14, 16), wobei der vordere Querschenkel (14) eine Gewindehülse (100) aufweist und der hintere Querschenkel (16) eine seitlich of fene Ausnehmung (18) aufweist, und
einem im wesentlichen rotationssymmetrischen Dü senkörper (3) mit einem Außengewinde und einer von seinem hinteren Ende ausgehenden Längs-Sackbohrung (30), in die eine quer verlaufende Düsenbohrung (36) einmündet,
wobei der Rahmen (1) seitlich auf den Mündungsfeuer dämpfer (20) einer Selbstlade-Feuerwaffe aufschieb bar ist und anschließend der Düsenkörper (3) mit seinem Außengewinde in die Gewindehülse (100) ein schraubbar und dabei in den Mündungsfeuerdämpfer (20) einführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit der Gewindehülse (100) verbundene Ab deckungshülse (102) mit Spiel über dem eingeschraub ten Düsenkörper (3) sitzt und
die Sackbohrung (30) über die Düsenbohrung (36) hinaus soweit verlängert ist, daß der verlängerte Abschnitt (300) das Volumen mindestens eines Ge schosses (5) hat.
einem Rahmen (1) mit zwei Längsschenkeln (12) und zwei Querschenkeln (14, 16), wobei der vordere Querschenkel (14) eine Gewindehülse (100) aufweist und der hintere Querschenkel (16) eine seitlich of fene Ausnehmung (18) aufweist, und
einem im wesentlichen rotationssymmetrischen Dü senkörper (3) mit einem Außengewinde und einer von seinem hinteren Ende ausgehenden Längs-Sackbohrung (30), in die eine quer verlaufende Düsenbohrung (36) einmündet,
wobei der Rahmen (1) seitlich auf den Mündungsfeuer dämpfer (20) einer Selbstlade-Feuerwaffe aufschieb bar ist und anschließend der Düsenkörper (3) mit seinem Außengewinde in die Gewindehülse (100) ein schraubbar und dabei in den Mündungsfeuerdämpfer (20) einführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit der Gewindehülse (100) verbundene Ab deckungshülse (102) mit Spiel über dem eingeschraub ten Düsenkörper (3) sitzt und
die Sackbohrung (30) über die Düsenbohrung (36) hinaus soweit verlängert ist, daß der verlängerte Abschnitt (300) das Volumen mindestens eines Ge schosses (5) hat.
2. Manöverpatronengerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abdeckungshülse (102) die äu
ßere Mündung der Düsenbohrung (36) überdeckt.
3. Manöverpatronengerät nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gewindehülse (100) einstückig
mit dem vorderen Querschenkel (14) des Rahmens (1)
ausgebildet ist.
4. Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gewindehülse
(100) vom vorderen Querschenkel (14) des Rahmens (1)
aus nach hinten erstreckt.
5. Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 2 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche am
hinteren Ende des Düsenkörpers (3) komplementär zur
konischen Bohrung (24) im Mündungsfeuerdämpfer (20)
ebenfalls konisch ausgebildet ist, so daß das hinte
re Ende des eingeschraubten Düsenkörpers (3) sich
mit Kegelsitz am Mündungsfeuerdämpfer (20) abstützt.
6. Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 2 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sackbohrung
(30) des Düsenkörpers (3) eine Sollbruchstelle (302)
ausgebildet ist.
7. Manöverpatronengerät nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (302) bei ein
geschraubtem Düsenkörper (3) unter der Abdeckungs
hülse (102), aber im wesentlichen vor dem verlänger
ten Abschnitt (300) der Sackbohrung (30) sitzt.
8. Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 6 oder
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle
als Steg (302) ausgebildet ist, der eine Quer-
Sackbohrung (38) im Düsenkörper (3) verschließt.
9. Manöverpatronengerät nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sackbohrung (30) nahe der
Quer-Sackbohrung (38) verkleinert und/oder abgesetzt
ist.
10. Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 2 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschenkel
(12) des Rahmens (1) jeweils mindestens eine Kröp
fung (10) aufweisen und streckbar sind.
11. Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 2 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Quer
schenkel (16) des Rahmens (1) den Mündungsfeuerdämp
fer (20) hintergreift.
12. Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 2 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkörper (3)
am vorderen Ende eine fest mit diesem verbundene
Handhabe aufweist, insbesondere eine Rändelung
(304).
13. Selbstlade-Feuerwaffe mit Mündungsfeuerdämpfer und
Manöverpatronengerät nach einem der Ansprüche 2 bis
12.
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