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Die Erfindung bezieht sich auf ein Testgeschoss für die Erprobung eines Geschützlaufes unter erhöhtem Gasdruck. Von Kunden wird bei der Abnahme von Geschützen häufig die Forderung gestellt, das Geschütz mit erhöhtem Gasdruck mit einem Testgeschoss zu beschiessen. Eine Erhöhung des Gasdruckes beim Beschuss kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Treibladung erhöht wird. Die Unterbringung einer vergrösserten Treibladung bietet aber Schwierigkeiten. Es ist auch möglich, die Temperatur der Treibladung und damit die Wirksamkeit derselben zu erhöhen, jedoch bringt eine solche Temperaturerhöhung eine gewisse Gefahr mit sich.
Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, den Beschuss. eines Geschützlaufes unter erhöhtem Gasdruck der Treibladung risikolos durchzuführen. Die Erfindung besteht hiebei im wesentlichen darin, dass das Testgeschoss aus einem zur Führung im Geschützrohr dienendem Grundkörper besteht, an dessen Vorderende ein Ballastkörper vorgewählten Gewichtes, dessen Aussendurchmesser kleiner als der Führungsdurchmesser im Geschützrohr ist, verschraubbar befestigt ist.
Durch die Erhöhung der Masse des Geschosses mittels des Ballastkörpers wird der für den Abschuss erforderliche Gasdruck, welcher auf das Geschoss wirkt, vergrössert.
Je grösser das Gewicht des Geschosses ist, desto höher baut sich der Gasdruck im Geschützrohr auf, und dadurch, dass Ballastkörper von verschiedenem Gewicht vorgesehen sind, ist es möglich, das Geschütz mit verschiedenen erhöhten Gasdrücken zu beschiessen. Durch die Schraubverbindung wird eine gute Verbindung des Ballastkörpers mit dem Grundkörper erreicht, welche den hohen Beanspruchungen beim Abschuss standhält. Dadurch aber, dass das Testgeschoss in einen Grundkörper und einen Ballastkörper unterteilt ist, kann für die verschiedenen zu testenden Gasdrücke der Grundkörper gleich ausgebildet werden, wodurch die Herstellung verbilligt wird.
Üblicherweise wird der Grundkörper gegossen und es stellt eine wesentliche Verbilligung dar, wenn für alle Testgeschosse des gleichen Kalibers der Guss des Grundkörpers mittels der gleichen Form erfolgen kann.
Aus der DE-OS 2639884 ist ein Geschoss für Übungsmunition bekanntgeworden, bei welchem zwecks Verbesserung des Flugverhaltens und der Zielgenauigkeit mit dem Geschosskörper ein als Hohlkörper ausgebildetes Zünderersatzstück verbunden, beispielsweise verschraubt ist, wobei der Geschosskörper samt dem Zünderersatzstück das gleiche Gewicht wie das scharfe Geschoss besitzen soll. Ein solches Geschoss für Übungsmunition ist somit nicht als Testgeschoss für die Erprobung eines Geschützlaufes unter erhöhtem Gasdruck bestimmt, bei welchem im übrigen eine Zielgenauigkeit nicht verlangt ist.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Ballastkörper gegen den Grundkörper in Richtung der Achse des Geschosses durch vorzugsweise senkrecht zur Achse verlaufende Anlageflächen abgestützt. Auf diese Weise werden die beim Abschuss auf den Ballastkörper wirkenden grossen Beschleunigungskräfte sicher aufgenommen. Die Anlageflächen können auch konisch ausgebildet sein, jedoch bringt dies gegenüber ebenen Anlageflächen eine unnötige Verteuerung mit sich.
Vorzugsweise ist hiebei die Anordnung so getroffen, dass der Grundkörper an seiner vorderen Stirnfläche eine zentrale Gewindebohrung aufweist und der Ballastkörper einteilig mit dem Bolzengewinde ausgebildet ist. Auch dies bringt eine Vereinfachung bei der Herstellung mit sich.
Gemäss der Erfindung ist vorzugsweise die Gewindesteigung der Drallrichtung entgegengesetzt.
Dadurch wird verhindert, dass sich die Gewindeverbindung beim Abschuss durch den Drall lockert.
Vorzugsweise ist gemäss der Erfindung auch das Gewinde, welches den Ballastkörper mit dem Grundkörper verbindet, verklebt. Auch dadurch wird die Sicherheit der Verbindung erhöht.
Gemäss der Erfindung sind zweckmässig an beiden Enden der Gewindebohrung des Grundkörpers und des Bolzengewindes des Ballastkörpers zylindrische Passflächen vorgesehen. Jedes Gewinde weist ein gewisses Spiel auf, während Passflächen genau ausgebildet sein können. Durch diese Passflächen wird somit die zentrische Lagerung des Ballastkörpers relativ zum Grundkörper gewährleistet und es werden dadurch Seitenkräfte, welche bei einer exzentrischen Anordnung auftreten könnten und den Geschützlauf schädigen könnten, mit Sicherheit vermieden.
Es kann beispielsweise die Ausbildung so getroffen sein, dass das Gewicht des Grundkörpers allein dem Gewicht einer Granate, für welche das Geschützrohr bestimmt ist, entspricht, während durch den jeweilig verwendeten Ballastkörper dieses Gewicht erhöht wird. Auf diese Weise kann
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das Gewicht des Testgeschosses in weiten Grenzen erhöht werden. Es ist sogar möglich, dass das Gewicht des Ballastkörpers das Gewicht des Grundkörpers überschreitet.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann am Hinterende des Grundkörpers eine offene Höhlung vorgesehen sein. Dies ermöglicht eine Vergrösserung der Treibladung und damit eine weitere Erhöhung des Gasdruckes.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch das Testgeschoss.
In der Zeichnung stellt --1-- den Grundkörper dar, welcher mit den Führungsringen --2--, beispielsweise aus Kupfer, ausgestattet ist. --3-- ist das Hinterende und --4-- ist das Vorderende des Grundkörpers. Dieses Vorderende ist abgeflacht, da auf eine Schussweite kein Wert gelegt wird. Zentrisch im Vorderende --4-- ist eine Bohrung mit einem Schraubengewinde --5-- angeordnet, in welches ein mit einem Bolzengewinde ausgestatteter axialer Fortsatz --6-- eines Ballastkörpers --7-- eingeschraubt ist. Die Anlagefläche --8-- des Grundkörpers --1-- und die Anlagefläche --9-- des Ballastkörpers --7-- sind eben und senkrecht zur Achse des Testgeschosses angeordnet, so dass die beim Abschuss auftretenden Beschleunigungskräfte gut aufgenommen werden.
Am hinteren Ende des Fortsatzes --6-- ist eine zylindrische Passfläche --10-- angeordnet, welche mit einer hohlyzlindrischen Passfläche --1-- im Grundkörper --1-- zusammenwirkt.
Eine weitere zylindrische Passfläche --12-- ist am Fortsatz --6-- angeordnet, welche mit einer hohlzylindrischen Passfläche --13-- am Grundkörper zusammenwirkt. Auf diese Weise wird jede Exzentrizität zwischen Ballastkörper --7-- und Grundkörper --1-- vermieden. Das Gewinde - ist entgegengesetzt der Drallrichtung des Geschützrohres gerichtet. Wenn somit das Geschütz- rohr einen Rechtsdrall aufweist, so ist ein linksgängiges Bolzengewinde vorgesehen, so dass der Ballastkörper --7-- beim Abschuss nicht durch den Drall losgeschraubt werden kann. Überdies kann auch das Gewinde --5-- mittels eines Klebers verklebt sein.
Es sind verschieden grosse Ballastkörper --7-- mit verschieden grossem Gewicht vorgesehen, welche wahlweise mit dem Grundkörper-l-zusammengeschraubt werden können.
Am Hinterende ist eine offene Höhlung --14-- vorgesehen, welche eine Erhöhung der Treibladung ermöglicht.