DE10150297A1 - Vorrichtung zum Führen oder Aufwickeln eines laufenden Fadens - Google Patents
Vorrichtung zum Führen oder Aufwickeln eines laufenden FadensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen oder Aufwickeln eines laufenden Fadens mit einem rotierenden Walzenmantel. Der Walzenmantel ist mit einer Welle verbunden, die auskragend an einem Träger drehbar gelagert ist. Auf dem Walzenmantel wirkt ein Dämpfer ein, um die bei Antrieb des Walzenmantels innerhalb eines Drehzahlbereichs auftretenden Schwingungen zu dämpfen. Erfindungsgemäß ist ein Stellmittel vorgesehen, um die Dämpfersteifigkeit des Dämpfers in Abhängigkeit von der Drehzahl des Walzenmantels zu verändern.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen oder Aufwickeln eines
laufenden Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 196 16 314 A1 bekannt.
Derartige Vorrichtungen werden insbesondere in Spinnanlagen zum Aufwickeln
oder zum Führen von frisch gesponnenen synthetischen Fäden eingesetzt. Die
bekannte Vorrichtung wird beispielsweise eingesetzt, um mehrere Fäden parallel
nebeneinander gleichzeitig zu Spulen aufzuwickeln. Hierzu sind mehrere
Spulhülsen hintereinander auf einem drehbaren Walzenmantel einer auskragend
einseitig eingespannten Spindelwelle gespannt und werden gleichmäßig mit
mehreren Fäden bewickelt. Zur Realisierung der hohen
Fadenlaufgeschwindigkeiten von mehr als 6000 m/min muß der Walzenmantel je
nach Durchmesser der Spulen während der Aufwicklung der Fäden einen
Drehzahlbereich von ca. 2000 U/min bis hin zu 30.000 U/min durchlaufen.
Hierbei müssen in besonderem Maße die kritischen Drehzahlen durchlaufen
werden. Eine kritische Drehzahl liegt vor, wenn die Erregerfrequenz mit der
Eigenfrequenz des Walzenmantels zusammenfällt. Dies ist unerwünscht, weil der
dadurch vor allem im Bereich der unteren kritischen Drehzahl bedingte unruhige
Lauf den Wickelaufbau ungünstig beeinflussen kann. Bei der bekannten
Vorrichtung wird zur Vermeidung unzulässiger hoher Schwingungen ein Dämpfer
eingesetzt, der über eine Drehverbindung mit dem Walzenmantel verbunden ist.
Hierbei ist der Dämpfer ortsfest an einem Träger befestigt. Die Schwingungen des
Walzenmantels werden über die Drehverbindung auf den Dämpfer übertragen.
Damit werden die an dem Walzenmantel angreifenden Schwingungen bekämpft,
so daß der Drehzahlbereich im wesentlichen störungsfrei durchlaufen werden
kann.
Da die auftretenden Schwingungen neben der Lagerung im wesentlichen von den
Massen und den Drehgeschwindigkeiten des Walzenmantels beeinflußt werden,
besteht der Wunsch, innerhalb des Drehzahlbereichs möglichst für jeden
Betriebszustand eine optimale Schwingungsbekämpfung zu erhalten.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß unabhängig von der Größe der
Schwingungsamplitude jede an dem Walzenmantel auftretende Schwingungsform
optimal gedämpft werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Die Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, daß durch die Beeinflussung der
Dämpfersteiflgkeit an dem Dämpfer eine Dämpfwirkung erreicht wird, die selbst
bei niedrigen Drehzahlen mit großen Schwingungsamplituden als auch bei hohen
Drehzahlen mit geringen Schwingungsamplituden äußerst wirksam bleibt. Hierzu
ist ein mit dem Dämpfer zusammenwirkendes Stellmittel vorgesehen, das die
Dämpfersteiflgkeit in Abhängigkeit von der Drehzahl des Walzenmantels
verändert. So ist beispielsweise bei niedrigen Drehzahlen mit großer
Schwingungsamplitude ein weicher Dämpfer effektiver, bei hohen Drehzahlen
dagegen ein steiferer Dämpfer.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
definiert.
Je nach Art und Ausführung der Dämpfer können das Stellmittel und der Dämpfer
gemeinsam ortsfest an dem Träger oder mit dem Walzenmantel rotierend an dem
Walzenmantel angeordnet sein. Bei der ortsfesten Anordnung von Stellmittel und
Dämpfer ist zwischen dem Walzenmantel und dem Dämpfer ein Lager
vorgesehen, welches einerseits eine ungestörte Drehung des Walzenmantels
ermöglicht und andererseits die Schwingungen des Walzenmantels unmittelbar an
den Dämpfer überträgt.
In dem Fall, bei welchem das Stellmittel und der Dämpfer an dem Walzenmantel
angeordnet sind, ist zwischen dem Dämpfer und dem Träger ein Lager
vorgesehen. Hierbei stützt sich der Dämpfer unmittelbar an dem Lager ab, um die
Schwingungen des Walzenmantels aufzunehmen. Bei einer derartigen Anordnung
können vorzugsweise selbsttätige Stellmittel eingesetzt werden, die ohne weitere
Zuführung einer äußeren Energie die Dämpfersteifigkeit des Dämpfers
beeinflussen.
In den Fällen, bei welchen der Walzenmantel biegeelastisch mit der Antriebswelle
verbunden ist, können das Stellmittel und der Dämpfer vorzugsweise auch
zwischen dem Walzenmantel und der Antriebswelle angeordnet sein. Eine
derartige Anordnung wird bevorzugt bei Vorrichtungen zum Führen eines
laufenden Fadens, wie beispielsweise einer Galette oder einer Andrückwalze,
eingesetzt.
Um eine möglichst hohe Tilgung der Schwingung zu erhalten, werden
vorzugsweise Werkstoffdämpfer eingesetzt, die beispielsweise ein elastisches
Gummielement aufweisen. Hierbei ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung das Stellmittel als ein Kraftgeber ausgebildet, welcher den Grad der
Zusammenpressung des elastischen Gummielementes beeinflußt, so daß die
Dämpfersteifigkeit mit zunehmender Zusammenpressung des elastischen
Gummielementes ebenfalls ansteigt.
Bei einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung gemäß
Anspruch 6 ist das zwischen dem Walzenmantel und einem Halter eingespannte
Gummielement mit dem Halter und dem Kraftgeber gemeinsam an dem
Walzenmantel angeordnet. Der Kraftgeber wird dabei durch ein Spannelement
gebildet, dessen Spannkraft sich in Abhängigkeit von einer auf das Spannelement
einwirkenden Fliehkraft verändert. Die Spannkraft wird durch die einwirkende
Fliehkraft und damit unmittelbar durch die an dem Walzenmantel eingestellte
Umfangsgeschwindigkeit verändert. Bei einer derartigen Ausbildung wird mit
zunehmender Drehzahl die Dämpfersteiflgkeit erhöht oder aber auch verringert.
Das Spannelement läßt sich dabei beispielsweise als einen ringförmigen Bund mit
einer Vielzahl von zentrisch an dem Bund angeordneten Segmenten ausbilden.
Die Segmente sind biegeelastisch geformt und zwischen dem Bund und dem
Gummielement eingespannt. Dabei ist die Form der Segmente derart gewählt, daß
bei Einwirkung der Fliehkraft eine Bewegung in radialer Richtung zu einer
Längenänderung in axialer Richtung führt.
Die Erfindung umfaßt insbesondere Aufwickelvorrichtungen, bei welchen der
Walzenmantel als ein auskragendes Spannfutter einer Spindelwelle ausgebildet
ist. Am Umfang des Spannfutters sind eine oder mehrere Ösen aufgespannt, um
jeweils einen Faden zu einer Spule aufzuwickeln. Aufgrund des anwachsenden
Spulendurchmessers und der Bedingung, daß die Fadenaufnahmegeschwindigkeit
während des Aufwickelns konstant bleibt, wird zu Beginn des Aufwickelns eine
wesentlich höhere Drehzahl als am Ende des Aufwickelns erreicht.
Die Erfindung umfaßt jedoch auch derartige Vorrichtungen, die zum Führen des
Fadens in einer Spinnanlage eingesetzt werden. Derartige Walzen werden
beispielsweise als Galetten eingesetzt, die je nach Einsatzort in der Spinnanlage
mit unterschiedlichen Drehzahlen betrieben werden. Hierbei wird der
Walzenmantel unmittelbar zur Führung des Fadens eingesetzt. Der Walzenmantel
ist über der Welle einseitig an dem Träger oder beidseitig an dem Träger gelagert.
Durch die erfindungsgemäße drehzahlabhängige Dämpfung läßt sich jede der
Vorrichtungsarten bei jeder Betriebsdrehzahl optimal dämpfen, so daß
unzulässige Schwingungen vermieden werden.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind anhand einiger
Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die folgenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Aufwickeln mehrerer Fäden;
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 3 schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Dämpfers mit Stellmittel am
Umfang eines Walzenmantels;
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Führen eines Fadens;
Fig. 5 schematisch einen Dämpfer mit Stellmittel zwischen einem
Walzenmantel und einer Welle;
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Aufwickeln mehrerer Fäden schematisch dargestellt. Die Vorrichtung weist
einen lang auskragenden Walzenmantel 4 auf. Der Walzenmantel 4 ist hierbei als
ein Spannfutter ausgebildet, an dessen Umfang mehrere Hülsen 9 hintereinander
aufgespannt sind. Das Spannsystem zum Festspannen der Hülsen 9 ist nicht
dargestellt. Auf jede der Hülsen 9 wird jeweils ein Faden zu einer Spule 8
gewickelt.
Der Walzenmantel 4 ist im mittleren Bereich durch eine Nabe 10 mit einer Welle
2 drehfest verbunden. Die Welle 2 ist über die Lagerung 3 an einem Träger 1
gelagert. Hierzu besitzt der Träger 1 ein auskragendes in den Walzenmantel 4
hineinragendes hohlzylindrisches Ende. Der Träger 1 ist an einem
Maschinengestell 13 befestigt.
Die Welle 2 ist mit dem zur Nabe 10 gegenüberliegenden Ende über eine
Kupplung 12 mit einem Motor 11 gekoppelt. Der Motor 11 ist an dem Träger 1
angeordnet.
An dem trägerseitigen Ende des Walzenmantels 4 sind am Umfang des
Walzenmantels ein Dämpfer 5 und ein Stellmittel 6 angeordnet. Der Dämpfer 5
stützt sich über ein Lager 7 an dem Träger 4 ab. Das Stellmittel 6 wirkt auf den
Dämpfer 5 derart ein, daß in Abhängigkeit von der Drehzahl des Walzenmantels 4
eine ganz bestimmte Dämpfersteifigkeit an dem Dämpfer 5 eingestellt wird. Der
Dämpfer 5 und das Stellmittel 6 drehen sich mit dem Walzenmantel 4.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Walzenmantel 4
über die Welle 2 durch den Motor 11 angetrieben. Die ersten beiden
Eigenfrequenzen der Vorrichtung regen den Walzenmantel 4 zum Schwingen an.
Hierbei führen die beiden Enden des Walzenmantels 4 die größte
Schwingungsamplitude aus. Dabei werden die Schwingungen des Walzenmantels
4 unmittelbar durch den Dämpfer 5 aufgenommen und reduziert. Dabei weist der
Dämpfer 5 eine drehzahlabhängige Steifigkeit auf, die durch das Stellmittel 6
vorgegeben ist. Bei niedrigen Drehzahlen könnten somit die relativ großen
Schwingungsamplituden durch einen relativ weich eingestellten Dämpfer getilgt
werden. Zu Beginn des Aufwickelns der Fäden weist der Walzenmantel 4 jedoch
eine relativ hohe Drehzahl auf, die vorzugsweise durch einen mit großer
Dämpfersteifigkeit eingestellten Dämpfer getilgt werden. Ein weiterer Vorteil der
Anordnung des Dämpfers 5 und des Stellmittels 6 an dem umlaufenden
Walzenmantel 4 liegt darin, daß das zur Abstützung dienende Lager 7 an dem
Träger 1 nur gedämpfte Schwingungen abfangen muß, so daß die Lagerbelastung
entsprechend gering ist.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Walzenmantels mit Dämpfer
schematisch dargestellt. Hierbei ist der Aufbau der Vorrichtung im wesentlichen
identisch zu dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 1. Insoweit wird auf die
vorhergehende Beschreibung Bezug genommen und an dieser Stelle nur die
Unterschiede aufgezeigt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung sind der Dämpfer 5 und das Stellmittel 6
ortsfest an dem Träger 1 angebracht. Der Dämpfer 5 stützt sich hierbei über ein
Lager 7 an dem Umfang des Walzenmantels 4 ab. Die Schwingungen des
Walzenmantels 4 werden durch das Lager 7 unmittelbar an den Dämpfer 5
übertragen und gedämpft. Diese Anordnung besitzt den Vorteil, daß die
Schwingungen des Walzenmantels 4 im gesamten Drehzahlbereich gedämpft
werden, ohne dabei die Umfangsgeschwindigkeit des Walzenmantels 4 wesentlich
zu beeinflussen. Das Lager 7 zwischen dem Dämpfer 5 und dem Walzenmantel 4
ist reibungsarm ausgeführt, so daß keine zusätzliche Antriebsenergie zum
Antreiben des Walzenmantels 4 erforderlich ist.
In Fig. 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Dämpfers mit Stellmittel, wie es
beispielsweise in der Vorrichtung nach Fig. 1 einsetzbar wäre, gezeigt. Die Fig.
3.1 stellt die Situation bei relativ geringer Drehzahl des Walzenmantels und
geringer Dämpfungssteifigkeit des Dämpfers dar. In Fig. 3.2 ist die Situation bei
höherer Drehzahl und großer Dämpfungssteifigkeit dargestellt.
Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, wobei die Bauteile mit
identischer Funktion gleiche Bezugszeichen erhalten haben.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Dämpfer als
Werkstoffdämpfer mit mehreren Gummielementen 16 und das Stellmittel als ein
Kraftgeber 18 ausgebildet. Die Gummielemente 16 werden hierbei vorteilhaft
durch mehrere konzentrisch hintereinander liegende O-Ringe gebildet. Die
Gummielemente 16 sind in radialer Richtung zwischen dem Walzenmantel 4, der
Platte 17 und einem Halter 15 gespannt. Der Halter 15 ist ringförmig ausgebildet
und weist am Umfang eine Gleitfläche 25 auf. Mit der Gleitfläche 25 wird der
Halter 15 in einer Lagerschale 14 geführt, so daß sich ein Lager 7 in Form eines
Aerolagers bildet. Die Lagerschale 14 ist fest an dem Träger 1 angeordnet. Der
rotierende Halter 15 wird nur durch die Gummielemente 16 getragen, die als
Dämpfer 5 wirken. Die in radialer Richtung zwischen dem Halter 15 und dem
Walzenmantel 4 eingespannten Gummielemente 16 sind in axialer Richtung
zwischen einer Platte 17 und dem Kraftgeber 18 eingespannt. Die Platte 17 ist fest
mit dem Walzenmantel 4 verbunden - beispielsweise einer Verschraubung - wie
in Fig. 3 dargestellt. Der Kraftgeber ist als Spannelement 18 ausgebildet. Das
Spannelement 18 wird durch einen umlaufenden ringförmigen Bund 20 und einer.
Vielzahl von in axialer Richtung sich erstreckenden Segmenten 21 gebildet. Die
Segmente 21 bestehen jeweils aus einem Arm 22, der mit einem Ende fest mit
dem Bund verbunden ist und am gegenüberliegenden freien Ende einen Stempel
23 aufweist. Das Spannelement 18 ist zwischen einem Anschlag 24 am Umfang
des Walzenmantels 4 und den Gummielementen 16 eingespannt. Vorzugsweise
liegt der Bund 20 an dem Anschlag 24 und der Stempel 23 an den
Gummielementen an. Dabei ist die Vorspannung des Spannelementes 18 bei
Ruhestellung des Walzenmantels 4 so gewählt, daß die Arme 22 der Segmente 21
eine nach innen gebogene Form aufweisen. Bei dieser Stellung des
Spannelementes 18 ist der Grad der Zusammenpressung der Gummielemente 16
gering. Diese Situation ist in Fig. 3.1 dargestellt und stellt den Zustand des
Dämpfers 5 bei niedrigen Drehzahlen des Walzenmantels 4 dar. Durch den
geringen Grad der Zusammenpressung der Gummielemente 16 wird eine geringe
Dämpfersteiflgkeit erreicht, so daß insbesondere die relativ großen
Schwingungsamplituden bei niedrigen Drehzahlen gut gedämpft werden.
Bei ansteigender Drehzahl des Walzenmantels 4 werden die biegeelastischen
Arme 22 der Segmente 21 infolge der wachsenden Fliehkräfte radial nach außen
gedrückt. Dadurch steigt die von dem Stempel 23 auf die Gummielemente 16
übertragene Druckkraft an, so daß der Grad des Zusammendrückens der
Gummielemente 16 ansteigt. Die Gummielemente 16 werden durch diese Kräfte
so stark deformiert, daß sich ihre Anlageflächen stark vergrößern. Die Folge ist
eine deutlich größere Steifigkeit des Dämpfers 5. Das System wird mit
zunehmender Drehzahl somit eine wachsende Dämpfersteifigkeit erhalten. Diese
Situation ist in der Fig. 3.2 dargestellt. Um die Wirkung der Fliehkraft an den
Armen 22 zu verstärken, könnten die Arme 22 im mittleren Bereich jeweils
angeformte Massen erhalten.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Führen eines Fadens ist in Fig. 4 schematisch dargestellt. Hierbei ist der
Walzenmantel 4 jeweils durch stirnseitige Eindrehungen 28 in einem
Walzenkörper 27 gebildet. Der Walzenkörper 27 ist an beiden Enden über jeweils
eine Kupplung 26 mit einer Welle 2 verbunden. Die Wellen 2 sind durch die
Lagerung 3 an einem Träger 1 drehbar gelagert. Derartige beidseitig drehbar
gelagerte Walzen werden beispielsweise als Galetten in Spinnanlagen oder
Andrückwalzen in Aufspulmaschinen eingesetzt. Zur Dämpfung des
Walzenkörpers 27 ist zwischen dem durch die stirnseitige Eindrehung 28
gebildeten Walzenmantel 4 und der Welle 2 ein Dämpfer 5 mit einem Stellmittel
6 angeordnet. Da der Walzenkörper 27 durch die Kupplung 26 biegeelastisch mit
der Welle 2 gekoppelt ist, werden die an dem Walzenkörper 27 auftretenden
Schwingungen unmittelbar in dem Dämpfer 5 aufgenommen und gedämpft. Zur
Veränderung der Dämpfersteifigkeit ist das Stellmittel 6 mit dem Dämpfer 5
verbunden. Der Dämpfer 5 und das Stellmittel 6 drehen sich mit dem
Walzenkörper 27 mit.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung wie sie beispielsweise in der Vorrichtung in Fig. 4
einsetzbar wäre. Die Welle 2 ist gestuft ausgebildet und weist einen radial
auskragenden Bund 29 auf, der eine axiale Abstützung der Gummielemente 16
bildet. In radialer Richtung sind die Gummielemente 16 zwischen dem
Walzenmantel 4 und der Welle 2 gespannt. Auf der zum Bund 29
gegenüberliegenden Seite der Gummielemente 16 ist ein Spannelement 18
angeordnet. Das Spannelement 18 ist identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 3 ausgebildet. Insoweit wird an dieser Stelle zu der vorhergehenden
Beschreibung Bezug genommen. Das Spannelement 18 ist zwischen einem
Anschlag 24 am Walzenkörper 27 und den Gummielementen 16 gespannt.
In Fig. 5.1 ist die Betriebssituation bei niedrigen Drehzahlen dargestellt. Die
Gummielemente 16, die vorzugsweise durch konzentrisch ineinander
geschachtelte O-Ringe gebildet werden, sind nur sehr gering verformt, so daß eine
geringe Dämpfersteifigkeit vorliegt. Demgegenüber ist in Fig. 5.2 die Situation
bei hohen Drehzahlen des Walzenkörpers 27 dargestellt. Hierbei sind die
Gummielemente 16 aufgrund der Fliehkraftwirkung an dem Spannelement 18
stärker verformt. Dementsprechend wird eine höhere Dämpfersteifigkeit in dem
Dämpfer 5 erzeugt. Bei der in Fig. 5 gezeigten Verbindung zwischen der Welle 2
und dem Walzenkörper 27 ist die Kupplung als Dünnstelle 30 der Welle 2
gestaltet.
1
Träger
2
Welle
3
Lagerung
4
Walzenmantel
5
Dämpfer
6
Stellmittel
7
Lager
8
Spule
9
Hülse
10
Nabe
11
Motor
12
Kupplung
13
Maschinengestell
14
Lagerschale
15
Halter
16
Gummielement
17
Platte
18
Spannelement, Kraftgeber
19
Nut
20
Bund
21
Segment
22
Arm
23
Stempel
24
Anschlag
25
Gleitfläche
26
Kupplung
27
Walzenkörper
28
Eindrehung
29
Bund
30
Dünnstelle
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Führen oder Aufwickeln eines laufenden Fadens mit
einem rotierenden Walzenmantel (4), welcher mit einer an einem
Träger (1) drehbar gelagerten Welle (2) verbunden ist und welcher
innerhalb eines Drehzahlbereiches antreibbar ist, und mit einem
Dämpfer (5), welcher eine Dämpfersteifigkeit aufweist und welcher
auf den Walzenmantel (4) einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Stellmittel (6) vorgesehen ist, welches mit dem Dämpfer (5) derart
zusammenwirkt, daß die Dämpfersteifigkeit in Abhängigkeit von der
Drehzahl des Walzenmantels (4) veränderbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stellmittel (6) und der Dämpfer (5) an dem Träger (1) angeordnet
sind, wobei zwischen dem Dämpfer (5) und dem Walzenmantel (4)
ein Lager (7) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stellmittel (6) und der Dämpfer (5) an dem Walzenmantel (4)
angeordnet sind, wobei zwischen dem Dämpfer (5) und dem Träger
(1) ein Lager (7) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stellmittel (6) und der Dämpfer (5) zwischen dem Walzenmantel (4)
und der Welle (2) angeordnet sind, wobei der Walzenmantel (4)
biegeelastisch mit der Welle (2) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dämpfer (5) zumindest ein elastisches
Gummielement (16) aufweist, welches zwischen dem Walzenmantel
(4) und einem Halter (15) eingespannt ist, und daß das Stellmittel (6)
ein Kraftgeber (18) ist, welcher den Grad der Zusammenpressung des
elastischen Gummielementes (16) beeinflußt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gummielement (16), der Halter (15) und der Kraftgeber (18) mit dem
Walzenmantel (4) verbunden sind und mit der Drehzahl des
Walzenmantels (4) umlaufen, und daß der Kraftgeber (18) durch ein
auf das Gummielement (16) wirkendes Spannelement gebildet wird,
dessen Spannkraft sich in Abhängigkeit von einer auf das
Spannelement einwirkenden Fliehkraft verändert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannelement (18) einen ringförmigen Bund (20) und eine Vielzahl
von konzentrisch zu den Bund (20) angeordneten Segmenten (21)
aufweist, und daß die Segmente (21) jeweils eine biegeelastische
Form besitzen, die bei Bewegung in radialer Richtung eine
Längenänderung in axialer Richtung bewirken.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Walzenmantel (4) als ein auskragendes
Spannfutter einer Spindelwelle ausgebildet ist, an dessen Umfang
zumindest eine Hülse zum Aufnehmen einer gewickelten Fadenspule
spannbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Walzenmantel an einer Walze ausgebildet
ist, die über der Welle einseitig an dem Träger oder beidseitig an dem
Träger gelagert ist.
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DE (1) | DE10150297A1 (de) |
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2001
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