Es
ist nun Aufgabe der Erfindung eine Spulspindel der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß lang
auskragende Spannfutter ohne Abstützung am freien Ende betriebssicher
und schwingungsarm am Spindelträger
gehalten werden können.
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Spulspindel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die
Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, daß das Spannfutter in jeder
beliebigen Lage relativ zum Spindelträger zusätzlich am Lagerende durch die
Lagereinrichtung gehalten ist. Hierzu ist erfindungsgemäß die Verbindung
zwischen dem stationären
Lagerteil und dem Spindelträger
derart ausgebildet, daß eine
freie Beweglichkeit des Spannfutters relativ zum Spindelträger erhalten
bleibt. So ist es bekannt, daß während des
Aufwickelns der Spulenpakete aufgrund der Zunahme der Spulengewichte
eine parallele Absenkung des Spannfutters in einer Größenordnung
von ca. 2 mm stattfindet. Damit das drehende Lagerteil und das stationäre Lagerteil
der Lagereinrichtung in ihrer festen vorbestimmten Anordnung zueinander
verbleiben, wird die Verbindung zwischen dem Spindelträger und
dem stationären Lagerteil
flexibel gehalten.
Zur
Ausgestaltung der Verbindung zwischen dem stationären Lagerteil
und dem Spindelträger sind
grundsätzlich
zwei vorteilhafte Varianten möglich.
Bei einer ersten Variante wird die Verbindung durch eine Klemmeinrichtung
gebildet, durch welche das stationäre Lagerteil abwechselnd geklemmt
oder gelöst
an dem Spindelträger
gehalten ist. Das Klemmen und Lösen
des stationären
Lagerteils kann dabei in beliebiger Reihenfolge wiederholt werden,
so daß einerseits
eine Lageveränderung
des Spannfutters relativ zum Spindelträger und andererseits eine kraftschlüssige Anbindung
bzw. Lagerung des Spannfutters am Lagerende möglich ist.
Die
Klemmeinrichtung weist bevorzugt einen Klemmaktor und ein Steuergerät auf, so
daß der Klemmaktor
zum Aktivieren und Deaktivieren der Klemmung des stationären Lagerteils
durch das Steuergerät
nach vorbestimmten Zeitfolgen steuerbar ist. Hierbei lassen sich
beliebige Zeitfolgen in Bereich von Millisekunden, Sekunden, Stunden
oder Tage ausführen.
Dabei können
die Zeitphasen, in denen das stationäre Lagerteil gelöst an dem
Spindelträger
gehalten ist, wesentlich kleiner gehalten sein, als es die Zeitphasen,
in denen das stationäre
Lagerteil geklemmt an dem Spindelträger gehalten ist.
Um
die Beweglichkeit des Spannfutters an Lagerende in mehreren Freiheitsgraden
zu ermöglichen,
ist bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung die Klemmeinrichtung
zumindest aus zwei um einen Winkel vorzugsweise um 90° versetzt
zueinander angeordneten Klemmittel gebildet.
Die
Klemmittel weisen hierzu mehrere Klemmbacken auf, die auf mit dem
stationären
Lagerteil festverbundene Klemmstege einwirken. Jedem der Klemmittel
ist ein separater Klemmaktor zugeordnet, so daß eine gleichzeitige oder zeitversetzte
Aktivierung der Klemmittel möglich
ist.
Bei
einer zweiten Variante ist die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem
stationären
Lagerteil und dem Spindelträger
vorteilhaft durch eine Spanneinrichtung gebildet. Hierbei wird das
stationäre
Lagerteil unter Wirkung einer Spannkraft mit einer Spannfläche gegen
eine Reibfläche
des Spindelträgers
gehalten. Diese Ausbildung hat den besonderen Vorteil, daß schnelle
aufgrund von Schwingungen erzeugte Bewegung des Spannfutters sich
nicht auswirken können.
Ausschließlich
langsame stetig wirkende Lageveränderungen
lassen sich durch eine Relativbewegung zwischen der Spannfläche des
stationären
Lagerteils und der Reibfläche
des Spindelträgers
ausführen.
Um
selbst bei sehr hohen Spannkräften
eine Relativbewegung zwischen dem stationären Lagerteil und dem Spindelträger zu ermöglichen,
wird gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung die Spanneinrichtung durch einen Kraftgeber
zur Erzeugung der Spannkraft und einen zusätzlichen Aktor gebildet, durch
welchen eine oszillierende Relativbewegung zwischen der Reibfläche des
Spindelträgers
und der Spannfläche
des stationären
Lagerteils quer zur Spannrichtung erzeugbar ist. Damit lassen sich
stetige langsame Lageveränderungen
des Spannfutters relativ zum Spindelträger selbst bei höchsten Spannkräften ermöglichen.
Alle dynamischen und schnellen Lageveränderungen des Spannfutters
lassen sich aufgrund der hohen Spannkraft jedoch nicht ausführen und
werden vollständig
vermieden. Diese Variante zeichnet sich somit durch eine hohe im
wesentlichen hystere sefreie Dämpfungscharakteristik
aus. Die Lagerung am Lagerende des Spannfutters bleibt während der
gesamten Betriebsdauer vollständig
aktiviert.
Auch
bei dieser zweiten Variante hat sich die Weiterbildung der Erfindung
besonders vorteilhaft bewährt,
bei welcher die Spanneinrichtung zumindest zwei um einen Winkel
vorzugsweise 90° versetzt zueinander
angeordnete Spannmittel aufweist, welche zum Spannen jeweils auf
einen mit dem stationären
Lagerteil verbundenen Spannsteg einwirken.
Hierbei
weisen die Spannmittel vorzugsweise zumindest jeweils eine Spannbacke
auf, die als Reibfläche
auf die Spannfläche
der Spannstege wirken. Jedem der Spannmittel ist als Kraftgeber
eine Druckfeder zugeordnet. Zur Erzeugung der Relativbewegung zwischen
der Reibfläche
des Spindelträgers
und der Spannfläche
der Spannstege wird ein als Aktor wirkender Exzenterring mit dem
Spannfutter verbunden, so daß der
Exzenterring eine auf das stationäre Lagerteil mit den Spannstegen übertragene
oszillierende Bewegung aufgrund der Drehung des Spannfutters erzeugt.
Um
eine möglichst
steife Anbindung des Spannfutters am Lagerende zu dem Spindelträger zu ermöglichen,
ist die Lagereinrichtung bevorzugt durch ein Wälzlager mit einem Lageraußenring
und einem Lagerinnenring gebildet. Hierbei kann der Lageraußenring
oder der Lagerinnenring als drehendes Lagerteil mit dem Spannfutter
verbunden sein. Es ist jedoch auch möglich, den Lagerinnenring oder
den Lageraußenring
als stationäres
Lagerteil über
die kraftschlüssige
Verbindung mit dem Spindelträger
zu koppeln.
Dabei
sind die Klemmstege der Klemmverbindung oder die Spannstege der
Spannverbindung unmittelbar mit dem Lagerinnenring oder dem Lageraußenring verbunden,
so daß die
freien Enden der Klemmstege oder der Spannstege den Klemmitteln
oder den Spannmitteln zugeordnet sind.
Weitere
Vorteile der erfindungsgemäßen Spulspindel
sind anhand einiger Ausführungsbeispiele
unter Hinweis auf die folgenden Zeichnungen näher erläutert.
Es
stellen dar:
1 schematisch ein erstes
Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Spulspindel
zum Aufwickeln mehrerer Fäden
2 schematisch ein erstes
Ausführungsbeispiel
einer Klemmverbindung zwischen dem Spannfutter und dem Spindelträger der
erfindungsgemäßen Spulspindel
3 schematisch ein erstes
Ausführungsbeispiel
einer Spanneinrichtung zwischen dem Spannfutter und dem Spindelträger der
erfindungsgemäßen Spulspindel
4 schematisch ein weiteres
Ausführungsbeispiel
einer Klemmverbindung zwischen Spannfutter und Spindelträger der
erfindungsgemäßen Spulspindel
5 schematisch ein weiteres
Ausführungsbeispiel
einer Spanneinrichtung zwischen Spannfutter und Spindelträger der
erfindungsgemäßen Spulspindel
6 schematisch ein weiteres
Ausführungsbeispiel
einer Klemmverbindung zwischen Spannfutter und Spindelträger der
erfindungsgemäßen Spulspindel
7 schematisch ein weiteres
Ausführungsbeispiel
einer Spanneinrichtung zwischen Spannfutter und Spindelträger der
erfindungsgemäßen Spulspindel
In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Spulspindel gezeigt, wie sie beispielsweise in einer aus der WO
99/12837 bekannten Aufspulmaschine einsetzbar wäre. Die auskragende Länge der Spulspindel
ist hierbei durch mehrere Bruchli nien unterbrochen und somit nicht
komplett dargestellt. Die Spulspindel ist auskragend an einem Spindelträger 1 angebracht.
Zur Aufnahme der Spulspindel weist der Spindelträger 1 ein auskragendes
Teil auf, das hier als Lagerträger
bezeichnet wird und durch das zusätzliche Bezugszeichen 11 gekennzeichnet
ist. Der Lagerträger 11 ist
zur Aufnahme und Lagerung einer Antriebswelle 2 hohlzylindrisch
ausgebildet. Die Antriebswelle 2 durchdringt den Spindelträger 1 bzw. den
Lagerträger 11.
An
dem auskragenden Ende des Lagerträgers 11 ist die Antriebswelle 2 in
den Lagern 8 drehbar gelagert. Hierzu weist der Lagerträger 11 am
auskragenden Ende eine den Innendurchmesser des Lagerträgers 11 vergrößernde Eindrehung
auf. In der Eindrehung ist eine Buchse 9 zur Aufnahme der
Lager 8 mit dem Lagerträger 11 verbunden.
Zwischen dem Lagerträger 11 und
der Buchse 9 ist ein die Buchse 9 radial umschließendes Dämpfungsmittel 10 vorgesehen.
Das Dämpfungsmittel 10 verhindert bzw.
verringert die Übertragung
von Schwingungen in radialer Richtung.
Die
Antriebswelle 2 ist am gegenüberliegenden Ende mit einem
hier nicht dargestellten Spindelmotor verbunden. An dem Antriebsende
ist die Antriebswelle 2 durch das Lager 12 in
dem Spindelträger 1 gelagert.
An
einem über
dem Lagerträger 11 hinausstehenden
freien Ende der Antriebswelle 2 ist ein Spannfutter 3 durch
eine Nabe 5 mit der Antriebswelle 2 drehfest verbunden.
An dem freien Ende der Antriebswelle 2 ist die Nabe 5 auf
einem Ansatz 6 der Antriebswelle 2 gesteckt und über ein
Befestigungsmittel 7 verspannt. Die Nabe 5 ist
mit dem Spannfuttermantel 4 des Spannfutters 3 fest
verbunden, wobei die Nabe 5 sich in radialer Richtung über den
Lagerträger 11 hinaus
erstreckt, so daß der
Spannfuttermantel 4 den Lagerträger 11 topfförmig bis
kurz vor den Spindelträger 1 überdeckt.
An dem gegenüberliegenden
Ende ragt der Spannfuttermantel 4 in axialer Verlängerung
des Lagerträgers 11 hinaus
bis zu einem freien Ende 27. Zwischen dem freien Ende 27 und
einem gegenüberliegenden
Lagerende 28 des Spannfutters 3 sind an dem Spannfuttermantel 4 mehrere
hinterein anderliegende Hülsen 13 aufgespannt.
Hierzu weist das Spannfutter 3 mehrere Spannmittel im Spannfuttermantel 4 auf
(hier nicht dargestellt).
An
dem Lagerende 28 des Spannfutters 3 ist konzentrisch
ein Spannfutterkragen 14 ausgebildet. Innerhalb des Spannfutterkragens 14 ist
eine Lagereinrichtung 18 ausgebildet, die ein drehendes
Lagerteil 15 aufweist, welches mit dem Spannfutterkragen 14 des
Spannfutters 3 fest verbunden ist. Ein mit dem drehenden
Lagerteil 15 zusammenwirkendes stationäres Lagerteil 17 ist
durch ein oder mehrere Stege 20 mit einem Verbindungsmittel 19 gekoppelt.
Das Verbindungsmittel 19 wird an den Spindelträger 1 ortsfest
gehalten. Die Anbindung der Stege 20 des stationären Lagerteils
mit dem Verbindungsmittel 19 ist derart ausgeführt, daß trotz
der Lagerung des Spannfutters 3 am Lagerende 28 eine
langsame Relativbewegung aufgrund der Drehmassenänderung während des Aufwickelns von Fäden zwischen
dem Spannfutter 3 und dem Spindelträger 1 bzw. dem Lagerträger 11 erhalten
bleibt.
In
der in 1 dargestellten
Spulspindel wird das Spannfutter 3 durch die Antriebswelle 2 derart angetrieben,
daß die
auf dem Spannfuttermantel 4 befestigten Hülsen 13 rotieren
und jeweils einen zulaufenden Faden zu einem Spulenpaket aufwickeln. Zur
Stabilisierung der weit auskragenden Spulspindel, die eine freie
Länge von über 1.500
mm aufweisen kann, ist das Spannfutter 3 an dem Lagerende 28 sowie
im mittleren Bereich abgestützt.
Damit wird eine Schwingungsneigung des Spannfutters 3 im
wesentlichen Maße
beeinflußt,
so daß der
gesamte Drehzahlbereich der Spulspindel unkritisch durchlaufen werden
kann. Die Antriebswelle 2 weist hierbei Mittel auf, die
eine parallele Absenkung des Spannfutters relativ zu dem Spindelträger bei
wachsender Gewichtsbelastung durch die Spulenpakete ermöglicht.
Hierbei bleibt die Lagereinrichtung 18 zur Lagerung des
Spannfutters 3 am Lagerende 28 aufgrund des Verbindungsmittels 19 voll
funktionsfähig.
In 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines
derartige Verbindungsmittels gezeigt. 2 stellt
einen Ausschnitt des Lagerendes 28 der in 1 dargestellten Spulspindel dar. Insoweit
wird auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen.
Die
Lagereinrichtung 18 ist als ein Wälzlager dargestellt, bei welchem
das drehende Lagerteil 15 durch den Lageraußenring
und das stationäre
Lagerteil 17 durch den Lagerinnenring gebildet ist. Zwischen
dem Lageraußenring 15 und
dem Lagerinnenring 17 sind Wälzkörper 16 angeordnet.
Zur
Ankopplung des stationären
Lagerinnenrings 17 ist ein Klemmsteg 23 vorgesehen,
welcher über
eine axial ausgerichtete Längsbohrung
in dem Lagerinnenring 17 axial verschiebbar aber drehsteif gehalten
ist. Der Klemmsteg 23 ist L-förmig ausgebildet, wobei ein
am freien Ende radial abstehender Schenkel zwischen zwei Klemmbacken 22 einer Klemmeinrichtung 29 gehalten
ist. An einer der Klemmbacken 22 greift ein Klemmaktor 21 ein.
Der Klemmaktor 21 ist über
eine Steuerleitung mit einem Steuergerät 31 verbunden. Der
Klemmaktor 21 läßt sich
durch das Steuergerät 31 in
bestimmten Zeitfolgen Δt
aktivieren, bzw. deaktivieren. Im aktivierten Zustand werden die
Klemmbacken 22 durch den Klemmaktor 21 gegeneinandergepreßt, so daß der mit
einem Schenkel zwischen den Klemmbacken 22 liegende Klemmsteg 23 festgeklemmt
wird. Eine Relativbewegung in radialer Richtung zwischen dem Spannfutterkragen 14 bzw.
dem Spannfutter 3 und dem Spindelträger 1 ist dann nicht
möglich.
Der Lagerinnenring 17 ist dann fest mit dem Spindelträger 1 gekoppelt.
Um
einen aufgrund der Drehmassenveränderung
eintretende Lageveränderung
des Spannfutters 3 zu ermöglichen, wird kurzzeitig der
Aktor 21 durch das Steuergerät 31 deaktiviert,
so daß die Klemmbacken 22 den
Klemmsteg 23 freigeben. In dieser Phase ist eine freie
Beweglichkeit des Spannfutterkragens 14 bzw. des Spannfutters 3 möglich. Die
Beweglichkeit des Spannfutters 3 wird jedoch nur für sehr kurze
Zeit zugelassen, um einen Aufbau von Schwingungen zu verhindern.
Durch die wechselweise Aktivierung und Deaktivierung in unterschiedlichen
oder gleichen Zeitfolgen wird während
der Klemmung des stationären
Lagerteils 17 jegliche Bewegungsenergie an dem Spannfutter 3 vernichtet,
so daß keine
unzulässigen
Schwingungen entstehen können.
In 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel zur
Ausführung
des Verbindungsmittels zwischen dem Spannfutter 3 und dem
Spindelträger 1 am
Beispiel der in 1 gezeigten
Spulspindel dargestellt. 3 zeigt
ebenfalls ausschließlich
einen Ausschnitt des Lagerendes 28 der in 1 abgebildeten Spulspindel. Insoweit
wird auf die Beschreibung zu 1 Bezug
genommen und nachfolgend die Unterschiede erläutert.
Das
Verbindungsmittel ist hierbei als eine Spanneinrichtung 30 ausgebildet.
Die Spanneinrichtung 30 weist einen Spannsteg 32 auf,
der axial verschiebbar aber drehsteif mit dem Lagerinnenring 17 gekoppelt
ist. Der Spannsteg 32 ragt in axialer Richtung aus dem
Lagerinnenring 17 heraus und besitzt gegenüber dem
Spindelträger 1 einen
radial auskragenden Schenkel. Zwischen dem Schenkel des Spannstegs 32 und
einer Stirnseite des Lagerinnenrings 17 ist eine Druckfeder 25 gespannt.
Auf der dem Spindelträger 1 zugewandten
Seite weist der Spannsteg 32 ein Reibbelag 24 auf,
welcher mit einer Spannfläche 33 axial
gegen eine Reibfläche 34 des Spindelträgers 1 gehalten
ist.
Zur
Erzeugung einer oszillierenden Bewegung zwischen der Spannfläche 33 und
der Reibfläche 34 ist
als Aktor ein Exzenterring 38 zwischen dem Spannfutterkragen 14 und
dem Lageraußenring 15 angeordnet.
Dadurch läßt sich
die Drehbewegung des Spannfutterkragens 14 bzw. Spannfutters 3 in eine
radial gerichtete os zillierende Hin- und Herbewegung umsetzten,
die sich von dem Lageraußenring 15 auf
den Lagerinnenring 17 fortpflanzt. Dadurch wird der Spannsteg 32 ebenfalls
oszillierend bewegt, so daß die
Spannfläche 33 sich
relativ zu der Reibfläche 34 des
Spindelträgers 1 bewegt.
Bei
dem in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird die Lagereinrichtung 18 über die Spanneinrichtung 30 mit
dem Spindelträger 1 in
axialer Richtung verspannt. Die Höhe der Spannkraft gibt hierbei
ein Maß für die Steifigkeit
der Lagerung des Spannfutters am Lagerende an. Die bei Drehung des Spannfutters 3 oszillierend
auf den Spannsteg übertragenen
Bewegungen führen
dazu, daß relativ
langsame Lageveränderungen
des Spannfutters beispielsweise aufgrund Veränderung der Drehmassen ungehindert
ausgeführt
werden können.
Jedoch schnelle Bewegungsänderungen
aufgrund von Schwingungen werden vollständig blockiert. Es tritt somit
eine hohe Dämpfungswirkung
ein, die im wesentlichen Hysteresefrei wirkt.
In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Klemmeinrichtung gezeigt, wie sie zwischen einem Spindelträger und
einem Spannfutter der erfindungsgemäßen Spulspindel wirkt. In 4 ist eine Querschnittsansicht
der Spulspindel dargestellt, wobei der Querschnitt genau in dem
Abstand zwischen dem Spannfutterkragen 14 und dem Spindelträger 1 verläuft. Die
Klemmeinrichtung weist hierzu zwei um 90° versetzt zueinander angeordnete
Klemmittel 35.1 und 35.2 auf. Die Klemmittel 35.1 und 35.2 bestehen jeweils
aus zwei Klemmbacken 22, die mittels jeweils einem Klemmaktor 21.1 und 21.2 auf
einen Klemmsteg 23.1 und 23.2 wirken. Hierbei
sind die Enden der Klemmstege 23.1 und 23.2 kugelförmig als
ein Kugelende 26 ausgebildet. Einer der Klemmstege 23.1 oder 23.2 ist
fest mit dem hier nicht dargestellten stationären Lagerteil der Lagereinrichtung 18 verbunden und
der zweite Klemmsteg 23.1 oder 23.2 ist bevorzugt
beweglich mit dem stationären
Teil der Lagereinrichtung 18 (hier nicht dargestellt) verbunden.
Zum
Klemmen und Lösen
des stationären Lagerteils
werden die Klemmaktoren 21.1 und 21.2 vorzugsweise
zeitversetzt oder zeitgleich durch ein Steuergerät aktiviert, bzw. deaktiviert.
Einer der Klemmmittel 35.1 ist beweglich mit dem Spindelträger 1 verbunden.
Damit lassen sich vorteilhaft zweidimensionale Bewegungskomponenten
gezielt durch Lösen
und Klemmen der Klemmittel ausführen.
Bei dieser Ausführung
der Klemmeinrichtung läßt sich das
stationäre
Lagerteil, an dem die Klemmstege axial ausgerichtet angeordnet sind,
durch eine Klemmung in radialer Richtung festsetzen.
In 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eine
Spanneinrichtung zum Verspannen eines statischen Lagerteils der
Lagereinrichtung 18 gezeigt. Das Ausführungsbeispiel ist identisch
zu dem Ausführungsbeispiel
nach 4, wobei lediglich
die Klemmittel 35.1 und 35.2 durch äquivalente
Spannmittel 36.1 und 36.2 ersetzt wurden. Die
Spannstege 32.1 und 32.2 weisen hierbei ebenfalls
ein Kugelende 26 auf, das zwischen den Spannbacken 37 gehalten ist.
Die Spannbacken 37 werden jeweils durch eine Druckfeder 25.1 und 25.2 gegeneinander
verspannt. Hierbei bilden die Spannbacken 37 auf dem zu
den Spannstegen 32 gewandten Seiten jeweils eine Reibfläche auf.
Die Spannfläche
ist dabei durch das Kugelende 26 der Spannstege 32.1 und 32.2 gegeben.
Zur Erzeugung einer überlagerten
Bewegung zwischen der Spannfläche
und der Reibfläche
werden die Spannstege 32.1 und 32.2 vorzugsweise durch
eine exzentrische Anordnung der Lagereinrichtung 18 erzeugt.
Es ist jedoch auch möglich,
die Spannbacken 37 durch einen Rüttelaktor oszillierend anzutreiben.
Im
Betrieb der Spulspindel wird gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 5 die Lagereinrichtung über die
Spannmittel 36.1 und 36.2 durch ein radiales Verspannen
an dem Spindelträger
gehalten. Hierbei wird aufgrund der Relativbewegung zwischen den
Spannstegen 32 und den Spannbacken 37 eine mit
kleiner Geschwindigkeit ausgeführte
Bewegung quer zur Spannrichtung eine entsprechend kleine Gegenkraft
entgegengesetzt, so daß relative
Lageveränderungen
des Spannfutters aufgrund zunehmender Spulengewichte ausführbar sind.
Dagegen werden Bewegungen mit hoher Geschwindigkeit, wie sie beispielsweise
durch Schwingungen entstehen, eine hohe Dämpfungskraft entgegengesetzt.
Die am Lagerende des Spannfutters damit erreichte Dämpfung zeichnet
sich dadurch aus, daß keine
statische Hysterese entsteht.
In 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Klemmeinrichtung gezeigt, wie sie zwischen einem Spannfutter 3 und
einem Spindelträger 1 einer erfindungsgemäßen Spulspindel
wirkt. Bei dem in 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist schematisch eine Querschnittsansicht gezeigt, wobei der Querschnitt
in der Lagerebene verläuft.
Der Aufbau der Spulspindel gemäß 6 ist gegenüber dem
in 1 gezeigten Aufbau
nur dadurch verschieden, daß der
Lagerinnenring der Lagereinheit als drehendes Lagerteil 17 fest
mit dem Spannfutter 3 verbunden ist. Das Spannfutter 3 weist
hierzu keinen radial hervorstehenden Kragen auf. Demgegenüber ist
der Außenlagerring
als stationäres
Lagerteil 15 über
die Klemmittel 35.1 und 35.2 mit dem Spindelträger 1 gekoppelt.
Der Aufbau und die Funktion der Klemmittel 35.1 und 35.2 ist
zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
nach 4 identisch, so
daß an
dieser Stelle zu der vorgehenden Beschreibung zu 4 Bezug genommen werden kann.
Bei
dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Klemmstege 23.1 und 23.2 radial ausgerichtet
an dem Außenlagerring 15 befestigt.
Dabei ist der Klemmsteg 23.1 durch ein Drehgelenk mit dem
stationären
Lagerstück 15 und
der Klemmsteg 35.2 fest mit dem drehenden Lagerteil 15 verbunden. Durch
zeitversetzte Aktivierung der zugeordneten Klemmaktoren 21.1 und 21.2 lassen
sich die Spannmittel derart einsetzen, daß die zweidimensionale Bewegungskomponente
des Spannfutters 3 unterschiedlich zueinander in ihrem
Freiheitsgrad gehalten sind.
In 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Spanneinrichtung gezeigt, wie sie zwischen einem Spannfutter 3 und
einem Spindelträger 1 wirkt. Das
Ausführungsbeispiel
nach 7 ist im wesentlichen
identisch zu dem Ausführungsbeispiel
nach 6 wobei lediglich
die Klemmittel 35.1 und 35.2 durch äquivalente
Spannmittel 36.1 und 36.2 ersetzt wurden.
Wie
bereits zu 5 erläutert wird
die überlagerte
Relativbewegung auch bei dem in 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel
durch eine exzentrische Lage der Lagereinrichtung an dem Spannfutter 3 erreicht.
Hierzu ist ein Exzenterring 38 zwischen dem Spannfuttermantel 4 und
dem drehenden Lagerteil 17 angeordnet. Die Funktion des
Ausführungsbeispiels
nach 7 ist identisch
zu dem Ausführungsbeispiel
nach 5, so daß auf die
vorhergehende Beschreibung Bezug genommen wird.