DE10148997B4

DE10148997B4 - Vorrichtung zum dichten Verschließen eines Behälters

Info

Publication number: DE10148997B4
Application number: DE2001148997
Authority: DE
Inventors: Manfred Kokemor
Original assignee: Kokemor Manfred Dipl-Ing (fh)
Current assignee: Kokemor Manfred Dipl-Ing (fh)
Priority date: 2001-10-05
Filing date: 2001-10-05
Publication date: 2008-11-27
Anticipated expiration: 2021-10-06
Also published as: DE10148997A1

Abstract

Vorrichtung zum dichten Verschließen eines Behälters (1) mit einem am Behälterrand schwenkbar angebrachten Deckel (4), wobei zwischen Deckelrand und Behälter (1) deckelseitig eine Dichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung eine Membrandichtung (3) ist und im Deckel (4) ein freibewegliches Druckstück (6) so angeordnet ist, dass es beim Schließen des Deckels (4) eine Vertikalbewegung ausführt und Luft aus dem Behälterinneren nach außen verdrängt.

Description

Dichtungssystem dadurch gekennzeichnet dass dieses System selbsteinstellend, Unterdruck erzeugend und geräuschdämpfend wirkt; einfach, sicher und hygienisch zu handhaben sowie funktionssicher, schnell lös- und austauschbar ausgeführt ist, wobei die Dichtungsgüte variierbar ist und der Unterdruck auch zur Realisierung weiterer Funktionen genutzt werden kann.
Eingesetzt werden kann dieses System überall dort, wo Deckel, Klappen etc. häufig geöffnet und anschließend möglichst schnell und dicht verschlossen werden müssen, wie z. B. Mülltonnen, Vorratsbehälter, Sammelbehälter etc.; besonders geeignet ist die Verwendung für die in Küchen eingesetzten „Klein-Abfallbehälter". Insbesondere die zunehmend in Küchen verbreiteten Mehrbehälter-Abfallsysteme weisen keine oder nur eine ungenügende Dichtheit zwischen Behälter und Deckel auf. Dieser Umstand führt zu einer ständigen Geruchsbelästigung und Schadstoffemission in die Umgebungsluft was durchaus zu krankhaften Erscheinungen wie Allergien führen kann, außerdem kann es durch das Eindringen von Insekten in den Behälter zu Madenbefall kommen die dann teilweise ungehindert aus den Kleinbehältern austreten können.
Ebenso ist keine derartige Dichtung für Formbehälter mit beliebig geformten Einfüllquerschnitt bekannt, bei der bei entsprechender Auslegung die oben genannten Eigenschaften zumindest teilweise auch mit in den Formbehälter eingesetztem Plastikbeutel beibehalten werden, wünschenswert währe daher eine Dichtung die wahlweise und beliebig für Formbehälter die mit oder ohne beutelartige Behältnisse bestückt sind, eingesetzt werden kann und bei der durch die Art der Dichtung möglichst auch ein die Dichtungswirkung unterstützender Unterdruck erzeugt werden kann.
Zwar sind aus den Patentschriften DE 83 08 215 U1 , DE 295 13 217 U1 , DE 296 07 998 U1 , DE 197 47 911 A1 und DE 297 07 383 U1 bereits Dichtungen für Behältnisse bekannt die aber nicht oder nur in sehr beschränktem Maße auch auf kleine Behältnisse angewandt werden können und daher die nachstehend aufgeführten Nachteile speziell bei kleineren Behältnissen aufweisen:

– keine selbsttätige Unterdruckerzeugung zur Reduzierung der Wachstums- und damit Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pilzsporen, Fliegenmaden und anderer Mikroorganismen – auch ohne chemische Stoffe
– keine selbsteinstellende Dichtigkeit bei Winkelstellungsfehlern zwischen Behälter und Deckel
– keine Möglichkeit einer einfachen Handhabung der Dichtung insbesondere bei Verwendung von Plastikbeutel.
– keine sichere Funktion jeder einzelnen Dichtung bei Anordnung mehrerer Dichtungen auf einer gemeinsamen Plattform (Deckel).
– keine schnelle und einfache Öffnung und/oder Schließung des Behälters.

Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Behälter zu schaffen, der geeignet ist, mittels eines Deckels emissionsfrei verschlossen zu werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist im Anspruch 2 angegeben.
Die rationelle Arbeitsweise des vorgeschlagenen Dichtungssystems wird durch die nachstehend aufgeführten Vorteile verdeutlicht:

– Das Dichtungssystem erzeugt bei entsprechender konstruktiver Auslegung sowohl beim Schließen als auch beim Öffnen selbsttätig einen Unterdruck.
– Reduzierung der Schadstoffemission und Geruchsbelästigung auch bei Verwendung beutelartiger Behälter.
– Hygienische und komfortable Arbeitsweise da die Dichtung problemlos, schnell und sicher montiert, demontiert und gereinigt werden kann.
– Es können auch mehrere dieser Dichtungen auf einer gemeinsamen
– Plattform angebracht sein, wobei jede einzelne Dichtung für sich die genannten Eigenschaften aufweist.
– Das der entstehende Unterdruck so dimensioniert wird, das dadurch auch noch eine Reduzierung der Wachstums- und damit Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pilzsporen, Fliegenmaden und anderer Mikroorganismen – auch ohne chemische Stoffe – eintritt.
– In der Öffnungs- und/oder in der Schließphase kann bei entsprechender konstruktiver Auslegung ein Unterdruck im Behälter erzeugt werden, der auch zu Dosierungszwecke eingesetzt werden kann.
– Geräuscharme Arbeitsweise da beim Schließen der bewegliche Verschluss gedämpft wird.
– Winkelstellungsfehler zwischen Behälter und Verschluss werden selbsttätig ausgeglichen.
– Einfache Handhabung.

Das Dichtungssystem ist so ausgelegt, dass die Membrandichtung aus elastischem, dehnbarem Material besteht, dass die Dichtung im geschlossenen Zustand (bei aufliegendem Verschluss) auf der eben ausgeführten Abschlusskante des Behältnisses aufliegt und/oder an der Abschlusskante anliegt und dadurch den Behälter dicht verschließt, und das zumindest zeitweise ein Unterdruck im Behälter vorhanden ist und dass eine Dämpfung des Aufprallgeräusches des Verschlusses erfolgt.
Die 1 bis 8 zeigen einige mögliche Dichtungssysteme oder stellen Funktionsabläufe dar.
Das in 1 dargestellte Dichtungssystem besteht im wesentlichen aus:

• einem Behälter/Behältnis 1 mit eben ausgeführter Auflage – oder Anlagefläche 2 für die Dichtung oder Verschluss,
• einer Membrandichtung 3
• einem Deckel 4 (Verschluss, Klappe etc.)

Bei Schwenkung des Behälterdeckels von der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung legt sich die am Deckel 4 lösbar angebrachte Membrandichtung 3 ab einer bestimmten Stellung zunächst im hinteren Behälterbereich linienförmig auf oder an die obere Anlagefläche 2 und dichtet diese ab, wobei etwaige Winkelstellungsunterschiede aufgrund der Elastizität der Membrandichtung 3 selbsttätig ausgeglichen werden, siehe 2.
Beim weiteren Schwenken des Deckels 4 werden dann die beiden Seiten des Behälters 1 in Abhängigkeit des Schwenkwinkels abgedichtet, ab einer bestimmten Distanz x legt sich die Membrandichtung 3 auch im vorderen Behälterbereich auf die entsprechende Anlagefläche 2 auf und dichtet den Behälter 1 rundum ab, siehe 3.
Beim weiteren herabschwenken des Deckels 4 wird im abgedichteten Behälter 1 zunächst ein leichter Überdruck erzeugt der nach außen abgebaut wird, bei Auflage des Deckels 4 auf dem Behälter 1 ist ein Druckausgleich vorhanden.
Beim Öffnen des Behälters 1 wird zunächst der Deckel 4 und ab einer bestimmten Stellung auch die mit dem Deckel 4 verbundene Membrandichtung 3 zunächst im vorderen und seitlichen Bereich angehoben, wobei die Dichtwirkung bis zum Erreichen der Distanz z erhalten bleibt, siehe 4 wodurch ein eventuell noch vorhandener Unterdruck verstärkt oder kurzzeitig ein neuer Unterdruck erzeugt wird; dieser kurzzeitige Druckunterschied kann auch zum dosieren von Geruchsabsorber 5, Wachstumshemmer etc. ausgenutzt werden, 6. Ab einer vorgegebenen Position erfolgt eine Luftzuführung und damit ein Druckausgleich.
Das beschriebene Dichtungssystem ist so ausgelegt, dass der bewegliche Deckel 4 beim Verschließen des Behälters 1 abgefedert und mögliche Aufprallgeräusche gedämpft werden.
5 zeigt eine mögliche Variante des vorgenannten Dichtungssystems. Die Funktionsabläufe zum öffnen und Schließen des Deckels 4 entsprechen weitgehend den oben beschriebenen, wobei hier der Deckels 4 nach Auflage auf der Auflagefläche 2 aufgrund der durch die Federwirkung der Membrandichtung 3 erzeugten Rückstellkräfte Fe wieder um das Maß y angehoben wird siehe 5, wodurch sich ein Unterdruck im Behälter ausbildet welcher die normale Dichtwirkung noch verstärkt und auch zum Dosieren genutzt werden kann. Auch durch Variation des Rückstellmaßes y kann sowohl die Höhe des Unterdruckes als auch der Zeitraum über den dieser Unterdruck ansteht – und damit die Dichtungsgüte – beeinflusst werden.
Das in 7 dargestellte Dichtungssystem besteht im wesentlichen aus:

• einem Behälter/Behältnis 1 mit eben ausgeführter Anlagefläche 2 für die Dichtung oder Verschluss,
• einer Membrandichtung 3
• einem Deckel 4
• Druckstück 6

Die Funktionsabläufe zum öffnen und Schließen des Deckels 4 entsprechen weitgehend den oben beschriebenen, wobei hier nach oder mit dem Schließen ein wesentlich höherer Unterdruck im Behälter 1 erzeugt wird.
Dieser höhere Unterdruck wird durch zusätzliche äußere Stellkräfte Fs dadurch erreicht, dass ein Druckstück 6 oder ähnlich die Dichtungsmembran zunächst weiter in das Behälterinnere drückt und dadurch das im Behälter 1 befindliche Luftvolumen entsprechend reduziert wird. Anschließend wird dass Druckstück 6 durch die Elastizitätskräfte der Membrandichtung 3 und/oder äußere Kräfte aus dem Behälter 1 herausgeführt wodurch sich selbsttätig ein entsprechender Unterdruck einstellt der für weitere Funktionen genutzt werden kann, zum Beispiel das dieser Unterdruck auch zu einer Verringerung der Vermehrungs- und damit Ausbreitungsgeschwindigkeit etwa vorhandener Ungeziefermaden, Sporen, Keime und anderer Mikroorganismen führt und/oder das der Unterdruck zu Dosierzwecke genutzt werden kann.
Die für diese Funktionen erforderliche Dichtungsgüte wird hierbei ebenfalls automatisch erzeugt durch die Dichtungsart und die Höhe des Unterdruckes erzeugt.
8 zeigt mehrere Membrandichtungen 3 auf einer gemeinsamen Plattform, wobei jeder Verschluss für sich die genannten Merkmale aufweist.

Claims

Vorrichtung zum dichten Verschließen eines Behälters (1) mit einem am Behälterrand schwenkbar angebrachten Deckel (4), wobei zwischen Deckelrand und Behälter (1) deckelseitig eine Dichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung eine Membrandichtung (3) ist und im Deckel (4) ein freibewegliches Druckstück (6) so angeordnet ist, dass es beim Schließen des Deckels (4) eine Vertikalbewegung ausführt und Luft aus dem Behälterinneren nach außen verdrängt.
Vorrichtung zum dichten Verschließen eines Behälters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membrane aus elastischem, dehnbaren Material besteht.