DE202007012920U1 - Wasserlose Toilette - Google Patents

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Abstract

Wasserlose Toilette, dadurch gekennzeichnet, dass sie derart ausgestaltet ist, dass über einen Rand, beispielsweise die Toilettenbrille oder den Rand der Öffnung eines Urinals ein Beutel gestülpt werden kann und dieser nach Benutzung mittels einer Transporteinrichtung automatisch in ein Auffangvolumen transportiert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine wasserlose Toilette, bei der ein Beutel über einen Rand, insbesondere über einen WC-Sitz gestülpt wird. Unter Toilette ist auch ein entsprechend ausgestattetes Urinal zu verstehen.
  • Die moderne Zivilisationsgesellschaft hat sich an die Wasser-Toilette gewöhnt. Hierbei wird kostbares Trinkwasser benutzt, um die Exkremente über eine Kanalisation zentralen Kläranlagen zu zuführen. Diese reinigen das verschmutze Wasser mit erheblichem Aufwand, um es zum Teil wieder in den Trinkwasserkreislauf einzuführen.
  • Der erforderliche hohe Aufwand rührt daher, dass auch noch sehr geringe Konzentrationen der Exkremente im Trinkwasser nicht akzeptabel sind.
  • Sind die Exkremente erst von dem Wasser getrennt oder kamen sie von Anfang an nicht mit Wasser in Kontakt, sind sie für sich genommen kein Problemstoff mehr, sondern können sogar kompostiert werden.
  • Hieraus folgt, dass es energetisch betrachtet unsinnig ist, Trinkwasser als Trans portmittel für Exkremente zu gebrauchen.
  • An vielen Orten steht auch weder eine Wasserquelle, noch eine Möglichkeit zum Anschluss an die Kanalisation zur Verfügung. Weiterhin wird der kostbare Rohstoff Wasser in vielen Gegenden zunehmend knapper.
  • Es sind somit weltweit die verschiedensten Möglichkeiten untersucht worden, um Wasser zu sparen, oder gar eine Toilette ganz ohne Wasser zu entwickeln, und oder die nährstoffreichen menschlichen Exkremente wieder dem Nährstoffkreislauf zuzuführen.
  • Es sind Systeme bekannt, die ohne Beutel arbeiten z. B. Kompostklos oder Chemie-Toiletten. Diese Systeme haben allesamt den Nachteil, dass der Benutzer sich auf eine Toilettenbrille setzen muss, die evtl. durch Vorbenutzer verschmutzt ist oder mit Bakterien verseucht ist. Sie benötigen Chemikalien und sind somit nicht umweltschonend. Im Vergleich mit herkömmlichen WCs sind sie des weiteren meist ausgesprochen unangenehm für den Benutzer, aufgrund der Gerüche und Ansicht auch der Exkremente der Vorbenutzer, sowie für denjenigen, der sie, meist relativ häufig, reinigen muss.
  • Es sind auch Systeme bekannt, bei denen die Exkremente mittels Beutel aufgefangen werden.
  • Dies sind zum einen rein manuelle Systeme, bei denen über einen Stuhl, Hocker oder auch über eine klassische WC-Schüssel manuell ein Beutel gestülpt wird und dieser nach Beendigung manuell entfernt, zusammengebunden und einzeln entsorgt werden muss. Als Beispiel seien die DE 201 09 863 U1 und die DE 10 2005 063 322 A1 genannt.
  • Diese Systeme sind preiswert und fehlerunempfindlich. Sie haben aber den großen Nachteil, dass sie gegenwärtig vom Markt kaum akzeptiert werden, da es unter normalen Umständen niemandem zumutbar ist, den Beutel manuell entnehmen, zuzubinden und dabei Ansicht und Geruch der Exkremente ertragen zu müssen, sowie diese jeweils einzeln entsorgen zu müssen.
  • Weiterhin sind z. B. aus US 3,619,822 Systeme bekannt, die vollautomatisch funktionieren. Diese sind so ausgestattet, dass ein Endlosschlauch über einen Toilettensitz geführt wird und automatisch nach Benutzung weiter transportiert wird. Hierbei wird der Schlauch teilweise einzeln verschlossen, oder in einen Fäkalientank geführt.
  • Der Nachteil dieser Systeme ist, dass sie aufwendig herzustellen und technisch anfällig für Störungen sind.
  • Vor allem Letzteres ist wegen der hohen Sensibilität der Verbraucher auf diesem Gebiet wohl dafür verantwortlich, dass auf den Weltmärkten kein funktionierendes System bekannt ist, welches in größeren Stückzahlen eingesetzt wird.
  • Ein weiterer Nachteil dieser Systeme ist, dass herkömmliches preiswertes Folienmaterial Gerüche durchlässt.
  • Geruchsdichtes Material ist teurer und benötigt bei der Herstellung mehr Energie und Ressourcen.
  • Will man also keine deutlich erhöhten Betriebskosten und eine schlechtere Umweltbilanz in Kauf nehmen, bringt es nichts, die Beutel einzeln zu verschließen, da bei herkömmlichen preiswerten Materialien eine erhebliche Geruchsbelästigung verbleibt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Toilette zu schaffen, die ohne Wasser als Transportmittel der Exkremente auskommt, universell, also auch mobil einsetzbar ist, sehr einfach und daher fehlerunempfindlich, also zuverlässig ist und die Exkremente ähnlich schnell und unauffällig „aus den Augen aus dem Sinn" schafft, wie dies bei einer herkömmlichen Wassertoilette der Fall ist.
  • Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Toilette gelöst.
  • Die erfindungsgemäße Toilette weist eine Brille auf, die vorzugsweise gleichzeitig als Auflagefläche für den Beutel dient.
  • Form und Material der Toilettenbrille kann derart gewählt sein, dass sich zwischen ihr und der jeweils verwandten Ausführungsform des Beutels eine vorteilhafte Haftreibung ergibt.
  • So kann bei einer Ausführungsform das Material der Brille und/oder das Material des Beutels, beispielsweise durch Beschichtung, derart aufeinander abgestimmt sein, dass der Beutel, auch ohne dass er von dem Benutzer belastet wird, gut auf der Brille haftet.
  • Eine andere Ausführungsform kann eine Materialkombination vorsehen, bei der der Beutel gerade nur eine sehr geringe Reibung auf der Brille entwickelt und sich daher besonders leicht abtransportieren lässt.
  • Ebenso kann die Form der Brille, insbesondere der äußere Rand, beispielsweise durch die Wahl des Winkels, der zwischen der oberen Fläche und der äußere Fläche gebildet wird, derart ausgeführt sein, dass sich der Beutel eher leicht, bzw. eher schwer lösen lässt.
  • Es können andere/weitere Mittel an der Brille oder an dem Beutel vorgesehen sein, die sich auf die Haftung auswirken. Diese können etwa auch einen elastischen Rand des Beutels umfassen, der um die Brille passt, wie dies etwa aus der DE 20109863 U1 bekannt ist.
  • Die Mittel können auch eine Brille umfassen, die den Beutel bei Belastung unter sich einklemmt und bei Entlastung freigibt, etwa indem sie federnd auf der Auflage gelagert ist.
  • Hierbei kann eine Ausführung vorsehen, dass der Beutel nicht mehr auch auf der Brille aufliegt, sondern nur noch mit der Unterseite der Brille Kontakt hat.
  • Der Beutel ist vorzugsweise für die Exkremente undurchlässig.
  • Er kann kompostierbar ausgefertigt sein.
  • Wie aus der DE 10 2005 063 322 A1 bekannt, kann der Beutel im Sitzbereich ein anderes Material oder eine andere Materialstärke als im übrigen Bereich aufweisen.
  • Der Beutel kann antibakteriell ausgerüstet sein.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform befindet sich in einigem Abstand unter der Auflagefläche der Brille eine Platte, die ebenfalls etwa horizontal, jedoch in diesem Bereich geschlossen ist.
  • Der Abstand kann etwa 20 cm betragen.
  • Auf diese Weise ist der Beutel und die Beutelauflage/Befestigung von der Aufgabe befreit, das Gewicht der Exkremente tragen zu müssen, da diese zunächst auf der Platte aufliegen.
  • Unter anderem hierdurch kann erreicht werden, dass günstige, recycelbare Plastikbeutel Verwendung finden können.
  • Dadurch, dass der Beutel auf dieser Platte auch rutschen kann, wird zudem eine Voraussetzung für eine besonders bevorzugte, sehr einfache Transportmechanik geschaffen.
  • Die Platte weist vorzugsweise eine Oberfläche auf, auf der das jeweils verwendete Beutelmaterial gut rutscht.
  • Die erfindungsgemäße Toilette weist ein Volumen auf, in das die benutzten Beutel transportiert und zwischengelagert werden.
  • Dieses befindet sich in einer bevorzugten Ausführung unterhalb, aber auch neben der Brille. Durch diese versetzte Positionierung wird erreicht, dass der Benutzer auch während des Transportvorgangs davor bewahrt wird, es einsehen zu können.
  • Das Volumen ist vorzugsweise seinerseits mit einem Auffangbeutel/Sack ausgekleidet, der eine Vielzahl der kleineren Beutel aufnehmen kann.
  • Es weist vorzugsweise Mittel auf, die den Auffangsack sehr zuverlässig geöffnet in seiner Position halten.
  • Diese Mittel können ein Umschlagen und/oder eine Klemmung des ganzen oberen Randes oder nur eines Teils des oberen Randes des Auffangsacks umfassen.
  • Sie können auch ein Aufhängen des Auffangsacks an Haken durch in diesem vorgesehene – vorzugsweise verstärkte – Löcher umfassen.
  • Der Auffangsack ist vorzugsweise durch eine frontale Türe zugänglich.
  • In dem Volumen kann auch ein Auffangbehälter vorgesehen sein, der den Auffangsack aufnimmt und an dem dieser befestigt ist.
  • Dieser Auffangbehälter kann aus dem Volumen entnehmbar sein.
  • Die Befestigung des Auffangsacks ist vorzugsweise wiederum derart gestaltet, dass der Boden des Sacks auf einem Untergrund aufliegt, sodass die Aufhängung nicht das vollständige Gewicht des Inhalts tragen muss.
  • Um die etwa erforderliche weitere Lagerung des vollen Auffangsacks und dessen Transport zum endgültigen Bestimmungsort der Exkremente komfortabel und sicher zu gestalten, ist der Auffangsack ist vorzugsweise aus einem/einer undurchsichtigen, robusten und geruchsdichten Material/Materialmischung oder Beschich tung gefertigt.
  • Er kann geruchsdicht verschließbar vorgesehen sein, etwa mittels Rollverschluss, wie aus dem Kanubereich bekannt und/oder mittels ineinander verklickbarer Kunststoffleisten, wie etwa von Tiefkühlbeuteln bekannt.
  • Er kann Griffe aufweisen.
  • Er kann ein Ventil aufweisen, mittels dessen überschüssige Luft zur Platzersparnis über ein Schlauchsystem an die freie Luft abgesaugt werden kann.
  • Vorzugsweise ist er als Einwegbeutel vorgesehen.
  • Er kann auch als Mehrwegbeutel vorgesehen sein.
  • Es kann vorgesehen sein, in einem relativ aufwändig ausgeführten Mehrwegauffangsack einen einfach ausgeführten Einwegauffangsack, etwa einen gängigen Müllsack vorzusehen.
  • Der Transportmechanismus transportiert den kleinen Beutel, der unmittelbar die Exkremente enthält, nach Benutzung der Toilette in den Auffangsack.
  • Der Beutel wird hierbei vorzugsweise nicht verschlossen. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass es ausreichend und vorteilhaft ist, auf eine fehleranfällige Verschließmechanik zu verzichten und lediglich das Auffangvolumen und bei Abtransport den Auffangsack luftdicht zu verschließen.
  • Das Transportsystem weist vorzugsweise einen Schieber auf, der – besonders bevorzugt – als auf seitlichen Schienen gelagerte Platte ausgebildet ist und sich vor Inbetriebnahme horizontal neben dem Beutel, auf der anderen Seite als der Auffangbehälter und vorzugsweise etwa in der Mitte zwischen der Auflageebene der Toilettenbrille und der Platte, auf der der Beutel nach Benutzung aufliegt, befindet.
  • Um zu verhindern, dass der Schieber unter dem Beutel hindurch fährt, ohne diesen mitzunehmen, kann die Vorderkante des Schiebers von derartigem Material und derartiger Form sein, dass der Beutel der jeweils gewählten Ausführung gut an ihr haftet.
  • Die Vorderkante des Schiebers kann zu diesem Zweck auch mit einer senkrechten Platte versehen sein.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind seitlich an dem Schieber Leisten angebracht, die die Klappe während des Schiebevorgangs soweit offen halten, dass ein Spalt zwischen der Klappe und der Grundfläche des Schiebers entsteht, so dass die Abfallbeutel frei sind und in den Sammelbehälter fallen können.
  • Um die Einbaumaße der erfindungsgemäßen Toilette zu verringern, kann der Schieber auch aufwickelbar ausgeführt sein und seitlich unter der Toilettenbrille Platz sparend, rolloähnlich aufgewickelt sein.
  • Die seitlichen Leisten sind bei dieser Ausführungsform vorzugsweise unterbrochen ausgeführt, so dass sie mit aufrollbar sind.
  • Beim Aufwickeln oder Abwickeln des Schiebers kann eine Feder, bevorzugt aus Federstahl, gespannt werden und die Gegenbewegung durch Entspannen ausführen.
  • Der Schieber kann auch selbst aus Federstahl ausgeführt sein.
  • Es kann ein zweiter Schieber über dem ersten Schieber vorgesehen sein, der dafür sorgt, dass auch ungefüllte Beutel besonders zuverlässig von dem ersten Schieber abrutschen.
  • Um eine gleichmäßige Befüllung des Auffangsacks gerade bei großen Auffangvo lumen zu erreichen und zu vermeiden, dass die Beutel in dem Auffangsack zunächst einen Hügel bilden und von diesem dann unkontrolliert herunterrutschen, kann vorgesehen sein, dass der erste Schieber jeweils unterschiedlich weit in das Auffangvolumen hinein fährt und so ausgearbeitet ist, dass der Beutel ihn erst durch den anschließend betätigten zweiten Schieber verlässt. Auf diese Weise können die Beutel in Reihen in dem Auffangsack gestapelt werden.
  • Der Schiebemechanismus kann auch ähnlich einer Schublade ausgeführt sein.
  • Hierbei nimmt ein oben offener Behälter den Beutel unter der Toilettenbrille auf, fährt mit dem gefüllten Beutel dann über das Auffangvolumen, wo der Boden des Behälters zurückgeschoben wird, wodurch der Beuteln in das Auffangvolumen fällt.
  • Die erfindungsgemäße Toilette weist vorzugsweise mehrere Mittel zur Verringerung der Geruchsbelastung auf.
  • So ist die Tür, durch die der Auffangsack erreichbar ist, vorzugsweise luftdicht verschließbar vorgesehen.
  • Die Abdichtung kann mittels einer Kunststoffdichtung vorgesehen sein.
  • Ähnlich wie bei moderneren Fenstern können auch mehrere Kunststoffdichtungen vorgesehen sein.
  • Um das Auffangvolumen auch nach oben, von der Öffnung, die durch die Toilettenbrille umfasst wird, abzudichten, ist vorzugsweise eine im geschlossenen Zustand senkrechte Klappe vorgesehen, die den Bereich über dem Auffangvolumen luftdicht von dem Bereich unter der Toilettenbrille abtrennt.
  • Diese Klappe wird von einer Feder oder durch ihr Eigengewicht gegen eine oder mehrere Dichtungen gepresst und kann durch den Schieber des Transportsystems geöffnet werden und sich anschließend selbsttätig wieder verschließen.
  • Die Dichtung kann auch als Magnetdichtung ausgebildet sein.
  • Um den Luftaustausch zwischen Auffangvolumen und dem Raum in dem sich die Toilette befindet, auch während des Transportvorgangs weiter zu minimieren, kann eine zweite Klappe vorgesehen sein, auf der der gefüllte Beutel zunächst zum Liegen kommt und die sich erst öffnet, nachdem die erste Klappe sich wieder geschlossen hat und sich anschließend ebenfalls wieder verschließt.
  • Das Volumen, dass oberhalb der zweiten Klappe über dem Auffangvolumen gebildet wird, kann mit einer Entlüftung versehen sein, die vorzugsweise ganz nach draußen, an die frische Luft führt.
  • Es kann vorgesehen sein, dass sich nach Auflegen/Befestigen des Beutels auf der Toilettenbrille die erste Klappe ganz oder teilweise öffnet und die Entlüftung des oben genannten Volumens nach draußen mittels einer Pumpe aktiv vorgenommen wird. Hierdurch kann gleichzeitig mit der geruchsminimierenden Entlüftung des „Schleusenraums" erreicht werden, dass der untere Bereich des Beutels selbsttätig in den Raum unter der Toilettenbrille gesaugt wird und nicht mehr von Hand dorthin verbracht werden muss.
  • Der Transportmechanismus kann mechanisch z. B. durch einen Hebel, Seilzüge, mittels Gegengewichte etc., also unabhängig von vorhandener Elektrizität, bewegt werden, aber auch mittels Motorantrieb – etwa über eine Zahnstange/Gewindestange mit oder ohne Umsetzungsmechanik.
  • Es ist auch möglich, die Bewegung mittels hydraulisch oder pneumatischen Systemen vorzunehmen; z. B.: Teleskopstange, Zylinder, ect.
  • Es kann vorgesehen sein, dass bei Betätigen des Transportmechanismus ein Wasserspülgeräusch über Lautsprecher wiedergegeben wird. Auf diese Weise kann, ähnlich wie bei Digitalkameras, die ein Blendenverschlussgeräusch imitieren, die Akzeptanz der erfindungsgemäßen Toilette weiter erhöht werden.
  • Zur weiteren Platzersparnis kann eine Ausführungsform vorsehen, das Auffangvolumen unter der Toilettenbrille vorzusehen.
  • Bei dieser Ausführungsform fällt der Schieber weg. Die vormals senkrechte Dichtungsplatte ist waagrecht angeordnet und bildet die Ebene, auf der der Beutel zunächst aufliegt. Sie kann auch durch zwei einender berührende Platten vorgesehen sein. Durch öffnen dieser Platte/Platten etwa mittels direkter Betätigung über nach draußen führende Griffe oder elektrisch, etwa über ein Zugseil, das durch einen Motor aufgerollt wird, rutscht der Beutel in den Auffangsack.
  • Auch bei dieser Ausführung kann eine „Schleuse" vorgesehen sein. Diese kann durch eine zweite Klappe oder ein zweites Paar Klappen vorgesehen sein, auf denen der Beutel zunächst zum Liegen kommt und die sich erst nach Schließen der ersten Klappe/Klappen öffnen.
  • Auch hier kann das Schleusenvolumen wie oben beschrieben entlüftet werden.
  • Die Benutzung der bevorzugten Ausführung geht folgendermaßen von statten: der Benutzer nimmt einen leeren Beutel, z. B. aus Plastik, Pergament o. ä. stülpt diesen über einen WC-Sitz, so dass die WC-Brille komplett hygienisch mit dem Beutelmaterial bedeckt ist. Der Beutel wird nach innen in den WC-Sitz hineingestülpt, so dass ein Auffangbehältnis für die Exkremente entsteht.
  • Nach Benutzung kann das Toilettenpapier, feuchte Tücher etc. in die Tüte gelegt werden. Danach wird der Schiebemechanismus betätigt, entweder durch Drücken eines Knopfes oder Betätigung eines Hebels. Der Schiebemechanismus nimmt den Beutel vom WC-Sitz und transportiert diesen in das Auffangbehältnis. Dieses kann durch einen größeren Müllsack ausgekleidet sein und ist in der Regel geruchssicher verschlossen. Die größeren Abfallbeutel können dann in entsprechenden Zeitintervallen entleert und entsorgt, oder als Rohstoff wieder verwandt werden.
  • Die Größe des Auffangbehältnisses kann den Gegebenheiten angepasst werden, so dass Intervalle von 50–1000 Benutzungen möglich sind.
  • Es kann auch ein automatisches Ausleeren des Auffangbehältnisses in ein größeres Gehäuse realisiert werden, um größere Intervalle der Leerung zu realisieren.
  • Das Erfindungsgemäße WC hat den Vorteil, dass es kostengünstig herzustellen ist; dass manuelle Auflegen des Beutels ist den Benutzern zuzumuten (auch bei den herkömmlichen WC-Benutzungen wird in der Regel Papier auf die Toilettenbrille gelegt). Es ist absolut hygienisch, da sich der Benutzer jedesmal auf einen neuen Beutel setzen kann, die optische Anmutung der WC-Stätte ist sehr viel angenehmer, da Benutzungsspuren und die üblichen, gerade in öffentlichen Toiletten sehr häufig anzutreffenden Verunreinigungen nicht stattfinden, des weiteren sind die Reinigungsarbeiten der Putzfrauen etc. sehr viel geringer als bei herkömmlichen Toilettenanlagen.
  • Die beschriebene Toilette kann auch entsprechend als wasserloses Urinal ausgebildet sein. Hierbei wird der Beutel nicht über eine Brille, sondern über die Ränder des Urinals gestülpt.
  • Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 eine dreidimensionale Ansicht einer schematisch dargestellten, bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Toilette.
  • 2 eine Draufsicht auf diese Ausführungsform.
  • 3 einen Querschnitt durch diese Ausführungsform vor der Benutzung.
  • 4 einen Querschnitt durch diese Ausführungsform nachdem der Schiebmechanismus betätigt wurde.
  • 5 einen Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform des Schiebeme chanismus.
  • Auf einer oberen Platte 1 wird der WC-Sitz 2 aufgebracht. Die Platte 1 ist im Bereich des WC-Sitzes ausgenommen 3.
  • Der WC-Sitz ist sinnvollerweise so mit der Tüte abgestimmt, dass diese sich leicht über den WC-Sitz stülpen lässt, aber nicht von selbst ohne Füllgewicht herunterfällt.
  • Die obere Platte ist mittels einer rechten Seitenwange 4, einem Querverbinder 5, der Rückwand 6, und dem das Auffangvolumen umschließenden Behälter 7 zu einem Gehäuse verbunden.
  • Der Behälter 7 weist eine Fronttür 10 auf, die mittels Dichtungen den Ausschnitt geruchsicher verschließt.
  • Der Toiletten-Sitzbereich wird zu dem Bereich 14, der sich über dem Behälter 7 befindet, mittels einer Klappe 9 geruchshemmend verschlossen.
  • In dem rechts vom WC-Sitz befindlichen Teil befindet sich der Schieber 11. Dieser wird nach links unterhalb vom WC-Sitz – durch die Klappe 9 bis fast zum Ende des Bereichs 14 bewegt. Bei diesem Schiebevorgang nimmt er die gebrauchte Tüte 13 mit, schiebt diese durch die Klappe 9, so dass der gebrauchte Beutel 13 in den Behälter 7 fällt. Danach wird der Schieber 11 wieder in die Ausgangsposition gebracht und die Klappe 9 verschließt sich selbstständig.
  • In dem Behälter 7 befindet sich üblicherweise eine Halterung oder ein weiterer Behälter zur Aufnahme eines großen Müllsackes. Die Entleerung und Entnahme des großen Müllsackes erfolgt durch die Tür 10.
  • Der Antrieb des Schiebers ist so ausgestaltet, dass an dem Querverbinder 5 eine Zahnstange 15 angebracht ist. Diese reicht von dem Seitenteil 4 bis zur Klappe 9.
  • In dem Bereich 14 sind seitlich Auflagen angebracht, auf denen der Schieber in weit ausgefahrenen Zustand aufliegt und die verhindern, dass der Schieber kippt.
  • Auf dem Schieber 11 ist ein Elektromotor 16 mit einem Zahnrad 17 angebracht. Bei Drehung des Motors fährt das Zahnrad die Zahnstange entlang und bewegt dadurch den Schieber. Zwei Endschalter und eine Steuerungsplatine sorgen für die genaue Hin- und Her Bewegung. Ein weiterer Schalter überwacht das ordnungsgemäße Schließen der Klappe 9. Sollte dies nicht der Fall sein, fährt der Schieber 11 mehrmals vor und zurück, bis der Beutel 13 in den Behälter 7 gefallen ist, sodass sich die Klappe 9 vollständig schließen kann.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 20109863 U1 [0010, 0025]
    • - DE 102005063322 A1 [0010, 0030]
    • - US 3619822 [0012]

Claims (18)

  1. Wasserlose Toilette, dadurch gekennzeichnet, dass sie derart ausgestaltet ist, dass über einen Rand, beispielsweise die Toilettenbrille oder den Rand der Öffnung eines Urinals ein Beutel gestülpt werden kann und dieser nach Benutzung mittels einer Transporteinrichtung automatisch in ein Auffangvolumen transportiert wird.
  2. Wasserlose Toilette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auffangvolumen von einem Sammelbehältnis gebildet ist.
  3. Wasserlose Toilette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalt der Toilettenbrille eine Ebene eingezogen ist, auf der der Beutel aufliegt.
  4. Wasserlose Toilette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebene etwa 20 cm unterhalb der Toilettenbrille angeordnet ist.
  5. Wasserlose Toilette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Auffangvolumen unterhalb und seitlich zur Toilettenbrille versetzt angeordnet ist.
  6. Wasserlose Toilette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Schieber vorgesehen ist, mittels welchem der gebrauchte Beutel in das Auffangvolumen transportierbar ist.
  7. Wasserlose Toilette, nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tür vorgesehen ist, mittels welcher das Auffangvolumen geruchshemmend verschließbar ist.
  8. Wasserlose Toilette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Klappe vorgesehen ist, die der Beutel bei der Verlagerung in das Auffangvolumen passiert, welche im geschlossenen Zustand den Luftaus tausch zwischen dem Sammelbehältnis und der Raumluft durch die durch die Toilettebrille gebildete Öffnung reduziert.
  9. Wasserlose Toilette nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein motorischer Antrieb für den Schieber vorgesehen ist.
  10. Wasserlose Toilette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb einen Rotationsmotor und eine Zahnstange umfasst.
  11. Wasserlose Toilette nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb derart ausgestaltet ist, dass der Schieber zumindest bis fast zum Ende des sich über dem Auffangvolumen befindlichen Bereichs (14) bewegt werden kann.
  12. Wasserlose Toilette nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber so ausgestaltet ist, dass er bei der Bewegung die Klappe (9) aufstößt und seitlich an dem Schieber Leisten (12) angebracht sind, die die Klappe während des Schiebevorgangs soweit offen halten, dass ein Spalt zwischen der Klappe und der Grundfläche des Schiebers entsteht, so dass die Beutel frei sind und in den Sammelbehälter fallen können.
  13. Wasserlose Toilette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Auffangvolumen unter der Toilettenbrille befindet und dass der gebrauchte Beutel durch Öffnen einer oder mehrere Klappen in das Auffangvolumen fällt, wobei die Klappe/Klappen in geschlossenem Zustand den Luftaustausch zwischen dem Auffangvolumen/Sammelbehältnis und der Raumluft durch die durch die Toilettenbrille gebildete Öffnung reduziert.
  14. Wasserlose Toilette nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Auffangvolumen durch eine Tür geruchshemmend verschließbar ist.
  15. Wasserlose Toilette, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Toilettenbrille derart ausgestaltet ist, dass 2 Beutel befestigbar sind und zwar im vorderen Bereich eine zur Sammlung von Urin und im hinteren Bereich eine zur Sammlung der übrigen Exkremente und dass die Transporteinrichtung Mittel vorsieht, die ein getrenntes Sammeln der Beutel erlauben.
  16. Wasserlose Toilette nach 15, dadurch gekennzeichnet, dass diese Mittel eine Trennung des Auffangvolumens in einen vorderen und einen hinteren Bereich oder zwei Auffangvolumina umfassen.
  17. Wasserlose Toilette nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite, zeitversetzt zur ersten Klappe öffnende Klappe vorgesehen ist, durch die eine Schleuse geschaffen wird, die den Luftaustausch weiter verringert.
  18. Wasserlose Toilette nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, mit denen der Raum, der sich zwischen den Klappen befindet, entlüftet wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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