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Die
Erfindung betrifft eine wasserlose Toilette, bei der ein Beutel über
einen Rand, insbesondere über einen WC-Sitz gestülpt
wird. Unter Toilette ist auch ein entsprechend ausgestattetes Urinal
zu verstehen.
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Die
moderne Zivilisationsgesellschaft hat sich an die Wasser-Toilette
gewöhnt. Hierbei wird kostbares Trinkwasser benutzt, um
die Exkremente über eine Kanalisation zentralen Kläranlagen
zu zuführen. Diese reinigen das verschmutze Wasser mit erheblichem
Aufwand, um es zum Teil wieder in den Trinkwasserkreislauf einzuführen.
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Der
erforderliche hohe Aufwand rührt daher, dass auch noch
sehr geringe Konzentrationen der Exkremente im Trinkwasser nicht
akzeptabel sind.
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Sind
die Exkremente erst von dem Wasser getrennt oder kamen sie von Anfang
an nicht mit Wasser in Kontakt, sind sie für sich genommen
kein Problemstoff mehr, sondern können sogar kompostiert
werden.
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Hieraus
folgt, dass es energetisch betrachtet unsinnig ist, Trinkwasser
als Trans portmittel für Exkremente zu gebrauchen.
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An
vielen Orten steht auch weder eine Wasserquelle, noch eine Möglichkeit
zum Anschluss an die Kanalisation zur Verfügung. Weiterhin
wird der kostbare Rohstoff Wasser in vielen Gegenden zunehmend knapper.
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Es
sind somit weltweit die verschiedensten Möglichkeiten untersucht
worden, um Wasser zu sparen, oder gar eine Toilette ganz ohne Wasser
zu entwickeln, und oder die nährstoffreichen menschlichen
Exkremente wieder dem Nährstoffkreislauf zuzuführen.
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Es
sind Systeme bekannt, die ohne Beutel arbeiten z. B. Kompostklos
oder Chemie-Toiletten. Diese Systeme haben allesamt den Nachteil,
dass der Benutzer sich auf eine Toilettenbrille setzen muss, die
evtl. durch Vorbenutzer verschmutzt ist oder mit Bakterien verseucht
ist. Sie benötigen Chemikalien und sind somit nicht umweltschonend.
Im Vergleich mit herkömmlichen WCs sind sie des weiteren
meist ausgesprochen unangenehm für den Benutzer, aufgrund
der Gerüche und Ansicht auch der Exkremente der Vorbenutzer,
sowie für denjenigen, der sie, meist relativ häufig,
reinigen muss.
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Es
sind auch Systeme bekannt, bei denen die Exkremente mittels Beutel
aufgefangen werden.
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Dies
sind zum einen rein manuelle Systeme, bei denen über einen
Stuhl, Hocker oder auch über eine klassische WC-Schüssel
manuell ein Beutel gestülpt wird und dieser nach Beendigung
manuell entfernt, zusammengebunden und einzeln entsorgt werden muss.
Als Beispiel seien die
DE
201 09 863 U1 und die
DE 10 2005 063 322 A1 genannt.
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Diese
Systeme sind preiswert und fehlerunempfindlich. Sie haben aber den
großen Nachteil, dass sie gegenwärtig vom Markt
kaum akzeptiert werden, da es unter normalen Umständen
niemandem zumutbar ist, den Beutel manuell entnehmen, zuzubinden
und dabei Ansicht und Geruch der Exkremente ertragen zu müssen,
sowie diese jeweils einzeln entsorgen zu müssen.
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Weiterhin
sind z. B. aus
US 3,619,822 Systeme
bekannt, die vollautomatisch funktionieren. Diese sind so ausgestattet,
dass ein Endlosschlauch über einen Toilettensitz geführt
wird und automatisch nach Benutzung weiter transportiert wird. Hierbei
wird der Schlauch teilweise einzeln verschlossen, oder in einen
Fäkalientank geführt.
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Der
Nachteil dieser Systeme ist, dass sie aufwendig herzustellen und
technisch anfällig für Störungen sind.
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Vor
allem Letzteres ist wegen der hohen Sensibilität der Verbraucher
auf diesem Gebiet wohl dafür verantwortlich, dass auf den
Weltmärkten kein funktionierendes System bekannt ist, welches
in größeren Stückzahlen eingesetzt wird.
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Ein
weiterer Nachteil dieser Systeme ist, dass herkömmliches
preiswertes Folienmaterial Gerüche durchlässt.
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Geruchsdichtes
Material ist teurer und benötigt bei der Herstellung mehr
Energie und Ressourcen.
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Will
man also keine deutlich erhöhten Betriebskosten und eine
schlechtere Umweltbilanz in Kauf nehmen, bringt es nichts, die Beutel
einzeln zu verschließen, da bei herkömmlichen
preiswerten Materialien eine erhebliche Geruchsbelästigung
verbleibt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Toilette zu schaffen,
die ohne Wasser als Transportmittel der Exkremente auskommt, universell,
also auch mobil einsetzbar ist, sehr einfach und daher fehlerunempfindlich,
also zuverlässig ist und die Exkremente ähnlich
schnell und unauffällig „aus den Augen aus dem
Sinn" schafft, wie dies bei einer herkömmlichen Wassertoilette
der Fall ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Toilette gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Toilette weist eine Brille auf,
die vorzugsweise gleichzeitig als Auflagefläche für
den Beutel dient.
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Form
und Material der Toilettenbrille kann derart gewählt sein,
dass sich zwischen ihr und der jeweils verwandten Ausführungsform
des Beutels eine vorteilhafte Haftreibung ergibt.
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So
kann bei einer Ausführungsform das Material der Brille
und/oder das Material des Beutels, beispielsweise durch Beschichtung,
derart aufeinander abgestimmt sein, dass der Beutel, auch ohne dass
er von dem Benutzer belastet wird, gut auf der Brille haftet.
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Eine
andere Ausführungsform kann eine Materialkombination vorsehen,
bei der der Beutel gerade nur eine sehr geringe Reibung auf der
Brille entwickelt und sich daher besonders leicht abtransportieren
lässt.
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Ebenso
kann die Form der Brille, insbesondere der äußere
Rand, beispielsweise durch die Wahl des Winkels, der zwischen der
oberen Fläche und der äußere Fläche
gebildet wird, derart ausgeführt sein, dass sich der Beutel
eher leicht, bzw. eher schwer lösen lässt.
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Es
können andere/weitere Mittel an der Brille oder an dem
Beutel vorgesehen sein, die sich auf die Haftung auswirken. Diese
können etwa auch einen elastischen Rand des Beutels umfassen,
der um die Brille passt, wie dies etwa aus der
DE 20109863 U1 bekannt
ist.
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Die
Mittel können auch eine Brille umfassen, die den Beutel
bei Belastung unter sich einklemmt und bei Entlastung freigibt,
etwa indem sie federnd auf der Auflage gelagert ist.
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Hierbei
kann eine Ausführung vorsehen, dass der Beutel nicht mehr
auch auf der Brille aufliegt, sondern nur noch mit der Unterseite
der Brille Kontakt hat.
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Der
Beutel ist vorzugsweise für die Exkremente undurchlässig.
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Er
kann kompostierbar ausgefertigt sein.
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Wie
aus der
DE 10
2005 063 322 A1 bekannt, kann der Beutel im Sitzbereich
ein anderes Material oder eine andere Materialstärke als
im übrigen Bereich aufweisen.
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Der
Beutel kann antibakteriell ausgerüstet sein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform befindet sich
in einigem Abstand unter der Auflagefläche der Brille eine
Platte, die ebenfalls etwa horizontal, jedoch in diesem Bereich
geschlossen ist.
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Der
Abstand kann etwa 20 cm betragen.
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Auf
diese Weise ist der Beutel und die Beutelauflage/Befestigung von
der Aufgabe befreit, das Gewicht der Exkremente tragen zu müssen,
da diese zunächst auf der Platte aufliegen.
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Unter
anderem hierdurch kann erreicht werden, dass günstige,
recycelbare Plastikbeutel Verwendung finden können.
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Dadurch,
dass der Beutel auf dieser Platte auch rutschen kann, wird zudem
eine Voraussetzung für eine besonders bevorzugte, sehr
einfache Transportmechanik geschaffen.
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Die
Platte weist vorzugsweise eine Oberfläche auf, auf der
das jeweils verwendete Beutelmaterial gut rutscht.
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Die
erfindungsgemäße Toilette weist ein Volumen auf,
in das die benutzten Beutel transportiert und zwischengelagert werden.
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Dieses
befindet sich in einer bevorzugten Ausführung unterhalb,
aber auch neben der Brille. Durch diese versetzte Positionierung
wird erreicht, dass der Benutzer auch während des Transportvorgangs
davor bewahrt wird, es einsehen zu können.
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Das
Volumen ist vorzugsweise seinerseits mit einem Auffangbeutel/Sack
ausgekleidet, der eine Vielzahl der kleineren Beutel aufnehmen kann.
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Es
weist vorzugsweise Mittel auf, die den Auffangsack sehr zuverlässig
geöffnet in seiner Position halten.
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Diese
Mittel können ein Umschlagen und/oder eine Klemmung des
ganzen oberen Randes oder nur eines Teils des oberen Randes des
Auffangsacks umfassen.
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Sie
können auch ein Aufhängen des Auffangsacks an
Haken durch in diesem vorgesehene – vorzugsweise verstärkte – Löcher
umfassen.
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Der
Auffangsack ist vorzugsweise durch eine frontale Türe zugänglich.
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In
dem Volumen kann auch ein Auffangbehälter vorgesehen sein,
der den Auffangsack aufnimmt und an dem dieser befestigt ist.
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Dieser
Auffangbehälter kann aus dem Volumen entnehmbar sein.
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Die
Befestigung des Auffangsacks ist vorzugsweise wiederum derart gestaltet,
dass der Boden des Sacks auf einem Untergrund aufliegt, sodass die
Aufhängung nicht das vollständige Gewicht des Inhalts
tragen muss.
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Um
die etwa erforderliche weitere Lagerung des vollen Auffangsacks
und dessen Transport zum endgültigen Bestimmungsort der
Exkremente komfortabel und sicher zu gestalten, ist der Auffangsack ist
vorzugsweise aus einem/einer undurchsichtigen, robusten und geruchsdichten
Material/Materialmischung oder Beschich tung gefertigt.
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Er
kann geruchsdicht verschließbar vorgesehen sein, etwa mittels
Rollverschluss, wie aus dem Kanubereich bekannt und/oder mittels
ineinander verklickbarer Kunststoffleisten, wie etwa von Tiefkühlbeuteln
bekannt.
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Er
kann Griffe aufweisen.
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Er
kann ein Ventil aufweisen, mittels dessen überschüssige
Luft zur Platzersparnis über ein Schlauchsystem an die
freie Luft abgesaugt werden kann.
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Vorzugsweise
ist er als Einwegbeutel vorgesehen.
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Er
kann auch als Mehrwegbeutel vorgesehen sein.
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Es
kann vorgesehen sein, in einem relativ aufwändig ausgeführten
Mehrwegauffangsack einen einfach ausgeführten Einwegauffangsack,
etwa einen gängigen Müllsack vorzusehen.
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Der
Transportmechanismus transportiert den kleinen Beutel, der unmittelbar
die Exkremente enthält, nach Benutzung der Toilette in
den Auffangsack.
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Der
Beutel wird hierbei vorzugsweise nicht verschlossen. Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass es ausreichend und vorteilhaft ist, auf eine fehleranfällige
Verschließmechanik zu verzichten und lediglich das Auffangvolumen
und bei Abtransport den Auffangsack luftdicht zu verschließen.
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Das
Transportsystem weist vorzugsweise einen Schieber auf, der – besonders
bevorzugt – als auf seitlichen Schienen gelagerte Platte
ausgebildet ist und sich vor Inbetriebnahme horizontal neben dem
Beutel, auf der anderen Seite als der Auffangbehälter und
vorzugsweise etwa in der Mitte zwischen der Auflageebene der Toilettenbrille
und der Platte, auf der der Beutel nach Benutzung aufliegt, befindet.
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Um
zu verhindern, dass der Schieber unter dem Beutel hindurch fährt,
ohne diesen mitzunehmen, kann die Vorderkante des Schiebers von
derartigem Material und derartiger Form sein, dass der Beutel der
jeweils gewählten Ausführung gut an ihr haftet.
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Die
Vorderkante des Schiebers kann zu diesem Zweck auch mit einer senkrechten
Platte versehen sein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind seitlich
an dem Schieber Leisten angebracht, die die Klappe während
des Schiebevorgangs soweit offen halten, dass ein Spalt zwischen der
Klappe und der Grundfläche des Schiebers entsteht, so dass
die Abfallbeutel frei sind und in den Sammelbehälter fallen
können.
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Um
die Einbaumaße der erfindungsgemäßen
Toilette zu verringern, kann der Schieber auch aufwickelbar ausgeführt
sein und seitlich unter der Toilettenbrille Platz sparend, rolloähnlich
aufgewickelt sein.
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Die
seitlichen Leisten sind bei dieser Ausführungsform vorzugsweise
unterbrochen ausgeführt, so dass sie mit aufrollbar sind.
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Beim
Aufwickeln oder Abwickeln des Schiebers kann eine Feder, bevorzugt
aus Federstahl, gespannt werden und die Gegenbewegung durch Entspannen
ausführen.
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Der
Schieber kann auch selbst aus Federstahl ausgeführt sein.
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Es
kann ein zweiter Schieber über dem ersten Schieber vorgesehen
sein, der dafür sorgt, dass auch ungefüllte Beutel
besonders zuverlässig von dem ersten Schieber abrutschen.
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Um
eine gleichmäßige Befüllung des Auffangsacks
gerade bei großen Auffangvo lumen zu erreichen und zu vermeiden,
dass die Beutel in dem Auffangsack zunächst einen Hügel
bilden und von diesem dann unkontrolliert herunterrutschen, kann vorgesehen
sein, dass der erste Schieber jeweils unterschiedlich weit in das
Auffangvolumen hinein fährt und so ausgearbeitet ist, dass
der Beutel ihn erst durch den anschließend betätigten
zweiten Schieber verlässt. Auf diese Weise können
die Beutel in Reihen in dem Auffangsack gestapelt werden.
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Der
Schiebemechanismus kann auch ähnlich einer Schublade ausgeführt
sein.
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Hierbei
nimmt ein oben offener Behälter den Beutel unter der Toilettenbrille
auf, fährt mit dem gefüllten Beutel dann über
das Auffangvolumen, wo der Boden des Behälters zurückgeschoben
wird, wodurch der Beuteln in das Auffangvolumen fällt.
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Die
erfindungsgemäße Toilette weist vorzugsweise mehrere
Mittel zur Verringerung der Geruchsbelastung auf.
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So
ist die Tür, durch die der Auffangsack erreichbar ist,
vorzugsweise luftdicht verschließbar vorgesehen.
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Die
Abdichtung kann mittels einer Kunststoffdichtung vorgesehen sein.
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Ähnlich
wie bei moderneren Fenstern können auch mehrere Kunststoffdichtungen
vorgesehen sein.
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Um
das Auffangvolumen auch nach oben, von der Öffnung, die
durch die Toilettenbrille umfasst wird, abzudichten, ist vorzugsweise
eine im geschlossenen Zustand senkrechte Klappe vorgesehen, die
den Bereich über dem Auffangvolumen luftdicht von dem Bereich
unter der Toilettenbrille abtrennt.
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Diese
Klappe wird von einer Feder oder durch ihr Eigengewicht gegen eine
oder mehrere Dichtungen gepresst und kann durch den Schieber des
Transportsystems geöffnet werden und sich anschließend
selbsttätig wieder verschließen.
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Die
Dichtung kann auch als Magnetdichtung ausgebildet sein.
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Um
den Luftaustausch zwischen Auffangvolumen und dem Raum in dem sich
die Toilette befindet, auch während des Transportvorgangs
weiter zu minimieren, kann eine zweite Klappe vorgesehen sein, auf
der der gefüllte Beutel zunächst zum Liegen kommt
und die sich erst öffnet, nachdem die erste Klappe sich
wieder geschlossen hat und sich anschließend ebenfalls
wieder verschließt.
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Das
Volumen, dass oberhalb der zweiten Klappe über dem Auffangvolumen
gebildet wird, kann mit einer Entlüftung versehen sein,
die vorzugsweise ganz nach draußen, an die frische Luft
führt.
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Es
kann vorgesehen sein, dass sich nach Auflegen/Befestigen des Beutels
auf der Toilettenbrille die erste Klappe ganz oder teilweise öffnet
und die Entlüftung des oben genannten Volumens nach draußen
mittels einer Pumpe aktiv vorgenommen wird. Hierdurch kann gleichzeitig
mit der geruchsminimierenden Entlüftung des „Schleusenraums"
erreicht werden, dass der untere Bereich des Beutels selbsttätig
in den Raum unter der Toilettenbrille gesaugt wird und nicht mehr
von Hand dorthin verbracht werden muss.
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Der
Transportmechanismus kann mechanisch z. B. durch einen Hebel, Seilzüge,
mittels Gegengewichte etc., also unabhängig von vorhandener Elektrizität,
bewegt werden, aber auch mittels Motorantrieb – etwa über
eine Zahnstange/Gewindestange mit oder ohne Umsetzungsmechanik.
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Es
ist auch möglich, die Bewegung mittels hydraulisch oder
pneumatischen Systemen vorzunehmen; z. B.: Teleskopstange, Zylinder,
ect.
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Es
kann vorgesehen sein, dass bei Betätigen des Transportmechanismus
ein Wasserspülgeräusch über Lautsprecher
wiedergegeben wird. Auf diese Weise kann, ähnlich wie bei
Digitalkameras, die ein Blendenverschlussgeräusch imitieren,
die Akzeptanz der erfindungsgemäßen Toilette weiter
erhöht werden.
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Zur
weiteren Platzersparnis kann eine Ausführungsform vorsehen,
das Auffangvolumen unter der Toilettenbrille vorzusehen.
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Bei
dieser Ausführungsform fällt der Schieber weg.
Die vormals senkrechte Dichtungsplatte ist waagrecht angeordnet
und bildet die Ebene, auf der der Beutel zunächst aufliegt.
Sie kann auch durch zwei einender berührende Platten vorgesehen
sein. Durch öffnen dieser Platte/Platten etwa mittels direkter
Betätigung über nach draußen führende
Griffe oder elektrisch, etwa über ein Zugseil, das durch
einen Motor aufgerollt wird, rutscht der Beutel in den Auffangsack.
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Auch
bei dieser Ausführung kann eine „Schleuse" vorgesehen
sein. Diese kann durch eine zweite Klappe oder ein zweites Paar
Klappen vorgesehen sein, auf denen der Beutel zunächst
zum Liegen kommt und die sich erst nach Schließen der ersten
Klappe/Klappen öffnen.
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Auch
hier kann das Schleusenvolumen wie oben beschrieben entlüftet
werden.
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Die
Benutzung der bevorzugten Ausführung geht folgendermaßen
von statten: der Benutzer nimmt einen leeren Beutel, z. B. aus Plastik,
Pergament o. ä. stülpt diesen über einen
WC-Sitz, so dass die WC-Brille komplett hygienisch mit dem Beutelmaterial
bedeckt ist. Der Beutel wird nach innen in den WC-Sitz hineingestülpt,
so dass ein Auffangbehältnis für die Exkremente
entsteht.
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Nach
Benutzung kann das Toilettenpapier, feuchte Tücher etc.
in die Tüte gelegt werden. Danach wird der Schiebemechanismus
betätigt, entweder durch Drücken eines Knopfes
oder Betätigung eines Hebels. Der Schiebemechanismus nimmt
den Beutel vom WC-Sitz und transportiert diesen in das Auffangbehältnis.
Dieses kann durch einen größeren Müllsack
ausgekleidet sein und ist in der Regel geruchssicher verschlossen.
Die größeren Abfallbeutel können dann
in entsprechenden Zeitintervallen entleert und entsorgt, oder als
Rohstoff wieder verwandt werden.
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Die
Größe des Auffangbehältnisses kann den
Gegebenheiten angepasst werden, so dass Intervalle von 50–1000
Benutzungen möglich sind.
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Es
kann auch ein automatisches Ausleeren des Auffangbehältnisses
in ein größeres Gehäuse realisiert werden,
um größere Intervalle der Leerung zu realisieren.
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Das
Erfindungsgemäße WC hat den Vorteil, dass es kostengünstig
herzustellen ist; dass manuelle Auflegen des Beutels ist den Benutzern
zuzumuten (auch bei den herkömmlichen WC-Benutzungen wird in
der Regel Papier auf die Toilettenbrille gelegt). Es ist absolut
hygienisch, da sich der Benutzer jedesmal auf einen neuen Beutel
setzen kann, die optische Anmutung der WC-Stätte ist sehr
viel angenehmer, da Benutzungsspuren und die üblichen,
gerade in öffentlichen Toiletten sehr häufig anzutreffenden
Verunreinigungen nicht stattfinden, des weiteren sind die Reinigungsarbeiten
der Putzfrauen etc. sehr viel geringer als bei herkömmlichen
Toilettenanlagen.
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Die
beschriebene Toilette kann auch entsprechend als wasserloses Urinal
ausgebildet sein. Hierbei wird der Beutel nicht über eine
Brille, sondern über die Ränder des Urinals gestülpt.
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Die
Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnungen weiter
erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
dreidimensionale Ansicht einer schematisch dargestellten, bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Toilette.
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2 eine
Draufsicht auf diese Ausführungsform.
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3 einen
Querschnitt durch diese Ausführungsform vor der Benutzung.
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4 einen
Querschnitt durch diese Ausführungsform nachdem der Schiebmechanismus
betätigt wurde.
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5 einen
Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform des Schiebeme chanismus.
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Auf
einer oberen Platte 1 wird der WC-Sitz 2 aufgebracht.
Die Platte 1 ist im Bereich des WC-Sitzes ausgenommen 3.
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Der
WC-Sitz ist sinnvollerweise so mit der Tüte abgestimmt,
dass diese sich leicht über den WC-Sitz stülpen
lässt, aber nicht von selbst ohne Füllgewicht
herunterfällt.
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Die
obere Platte ist mittels einer rechten Seitenwange 4, einem
Querverbinder 5, der Rückwand 6, und
dem das Auffangvolumen umschließenden Behälter 7 zu
einem Gehäuse verbunden.
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Der
Behälter 7 weist eine Fronttür 10 auf,
die mittels Dichtungen den Ausschnitt geruchsicher verschließt.
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Der
Toiletten-Sitzbereich wird zu dem Bereich 14, der sich über
dem Behälter 7 befindet, mittels einer Klappe 9 geruchshemmend
verschlossen.
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In
dem rechts vom WC-Sitz befindlichen Teil befindet sich der Schieber 11.
Dieser wird nach links unterhalb vom WC-Sitz – durch die
Klappe 9 bis fast zum Ende des Bereichs 14 bewegt.
Bei diesem Schiebevorgang nimmt er die gebrauchte Tüte 13 mit,
schiebt diese durch die Klappe 9, so dass der gebrauchte
Beutel 13 in den Behälter 7 fällt.
Danach wird der Schieber 11 wieder in die Ausgangsposition gebracht
und die Klappe 9 verschließt sich selbstständig.
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In
dem Behälter 7 befindet sich üblicherweise
eine Halterung oder ein weiterer Behälter zur Aufnahme
eines großen Müllsackes. Die Entleerung und Entnahme
des großen Müllsackes erfolgt durch die Tür 10.
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Der
Antrieb des Schiebers ist so ausgestaltet, dass an dem Querverbinder 5 eine
Zahnstange 15 angebracht ist. Diese reicht von dem Seitenteil 4 bis
zur Klappe 9.
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In
dem Bereich 14 sind seitlich Auflagen angebracht, auf denen
der Schieber in weit ausgefahrenen Zustand aufliegt und die verhindern,
dass der Schieber kippt.
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Auf
dem Schieber 11 ist ein Elektromotor 16 mit einem
Zahnrad 17 angebracht. Bei Drehung des Motors fährt
das Zahnrad die Zahnstange entlang und bewegt dadurch den Schieber.
Zwei Endschalter und eine Steuerungsplatine sorgen für
die genaue Hin- und Her Bewegung. Ein weiterer Schalter überwacht
das ordnungsgemäße Schließen der Klappe 9. Sollte
dies nicht der Fall sein, fährt der Schieber 11 mehrmals
vor und zurück, bis der Beutel 13 in den Behälter 7 gefallen
ist, sodass sich die Klappe 9 vollständig schließen
kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20109863
U1 [0010, 0025]
- - DE 102005063322 A1 [0010, 0030]
- - US 3619822 [0012]