DE10144578A1 - Bohrgerät zum Erstellen geotechnischer Bohrungen - Google Patents

Bohrgerät zum Erstellen geotechnischer Bohrungen

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Abstract

Zur Erstellung geotechnischer Bohrungen dient ein Bohrgerät 1, das aus einem Hydraulikbagger 2 und einer Bohrlafette 7 besteht. Dabei ist die Bohrlafette 7 über einen Schwenkkopf 15 mit drei Freiheitsgraden bzw. drei Drehachsen 16, 17, 18 mit dem Ausleger 5 des Hydraulikbaggers 2 verbunden, sodass er in die verschiedensten Arbeitspositionen leicht verbracht werden kann, insbesondere so, dass Bohrungen auch deutlich oberhalb der Aufstandsfläche des Hydraulikbaggers 2 durchgeführt werden können.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Bohrgerät zum Erstellen geotechnischer Bohrungen mit einem Bohrmast oder einer Bohrlafette, die dem Ausleger eines Hydraulikbaggers zugeordnet ist, der über einen gegenüber dem Fahrwerk drehbaren Oberwagen verfügt und dessen Ausleger schwenkbar am Oberwagen angelenkt und über Auslegerzylinder betätigbar ist.
  • Für die Herstellung tiefer Baugruben sind eine Vielzahl von hydraulisch operierenden Bohrgeräten bekannt, mit denen Zemtentinjektionen, Rückverankerungen und Pfahlherstellungen vorgenommen werden. Ein wesentliches Merkmal dieser Bohrgeräte ist eine kinematische Anordnung des Bohrmastes bzw. der Bohrlafette, mit welcher Bohransatzpunkte in geringer Höhe über dem Planum der Baustelle angefahren werden können, wobei die Bohrlafette in bestimmten Neigungswinkeln eingerichtet werden kann. Bohrgeräte, die mit vertikalgestellter Bohrlafette arbeiten, sind meist darauf angewiesen, dass der Bohransatzpunkt im Wesentlichen in der Ebene des Planums liegt. Problematisch dabei ist, dass es in vielen Fällen Bohransatzpunkte gibt, die erheblich über oder unter dem Planum bzw. der Aufstandsebene des Bohrgerätes liegen, wobei die Bohrlafette meistens zusätzlich in einer bestimmten Neigung und Richtung eingerichtet werden muss. Dies tritt insbesondere bei der Erstellung von Schirm- oder Vernagelungsbohrungen zur Sicherung der Firste im Tunnelbau, Sprengkopfbohrungen im Bergbau, Ankerbohrungen mit unter Flur absenk- und einrichtbaren Lafetten und Ähnlichem auf. Ähnliche Probleme treten aber auch bei handelsüblichen Hydraulikbaggern mit Anbaulafetten auf, weil die Anbaulafetten lediglich über den Ausleger des Hydraulikbaggers positioniert werden können.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bohrgerät zur Verfügung zu stellen, mit dem Bohrungen auch in großer Höhe über der Aufstandsfläche und in unterschiedlichen Richtungen einfach durchgeführt werden können.
  • Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Bohrlafette ein die Verbindung zum Ausleger bewirkender Schwenkkopf zugeordnet ist, der eine Einrichtung der Bohrlafette gegenüber dem Ausleger in mehreren, zueinander senkrechten Drehachsen vorgebend ausgebildet ist.
  • Bei dieser Anbindung der Bohrlafette an den Hydraulikbagger können die hydraulische und elektrische Steuerung des Baggers im Wesentlichen benutzt werden, wobei sie an die besondere Weise der Anlenkung der Bohrlafette an den Ausleger angepasst werden müssen. Bei Verwirklichung der mehreren zueinander senkrechten Drehachsen ergiebt sich ein Maximum an sinnvollen kinematischen Konfigurationen der Bohrlafette in Bezug auf den Hydraulikbagger, die sowohl für die Bohraufgaben wie auch iür die Anforderungen des Transportes optimal ausgenutzt werden können. Durch diese Abfolge der sich insgesamt ergebenden kinematischen Freiheitsgrade kann mit dem Bohrgerät in bevorzugter Stellung so gearbeitet werden, dass die Bohrlafette hängend angeordnet ist, d. h. der Bohrschlitten hängt unter der Lafette. Besonders beim Arbeiten in großen Höhen über dem Planum sind hierdurch der Gestängewechsel, der Abtransport des Bohrgutes sowie das Einbringen eines Zugglieds wesentlich vereinfacht und vom Bediener aus optimal einzusehen. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Bohrlafette nicht nur quer zur Fahrtrichtung des Hydraulikbaggers, sondern auch in dessen Fahrtrichtung anzuordnen. Diese Möglichkeit der Ausrichtung in Längsrichtung gibt die Möglichkeit, den Bohrmast bzw. die Bohrlafette über Kopf abzulegen, wobei zu Transportzwecken die Bohrlafette vom Lafettenträger mechanisch entkoppelt wird.
  • Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schwenkkopf drei Drehachsen vorgebend ausgebildet ist, wobei die erste ein Schwenken der Bohrlafette, die zweite ein vertikales Drehen und die dritte Drehachse ein Drehen um die Querachse der Bohrlafette ermöglichend ausgeführt sind. Damit sind drei entscheidenden Freiheitsgrade vorgegeben, die die Möglichkeit geben, mit dem Bohrgerät in der jeweils bevorzugten Stellung zu arbeiten, ohne dass es erforderlich ist, den Hydraulikbagger oder das sonstige Transportsystem in eine entsprechend andere Lage zu bringen. Die weiter vorne erläuterten Einsatzbereiche können somit voll mit dem erfindungsgemäßen Bohrgerät abgedeckt werden, darüber hinaus aber auch noch weitere problematische, bei denen man bisher derartige Bohrgeräte gar nicht zum Einsatz hat bringen können.
  • Die Vielseitigkeit des erfindungsgemäßen Bohrgerätes wird weiter dadurch erhöht, dass die bei derartigen kombinierten Geräten erreichbaren Freiheitsgrade voll genutzt werden, wobei vorgesehen ist, dass das Bohrgerät mit Hydraulikbagger zu den drei Drehachsen bzw. kinematischen Freiheitsgraden weitere Freiheitsgrade aufweisend ausgebildet ist und zwar in Fahrtrichtung, zwischen Fahrwerk und Oberwagen über eine Drehachse, über die Anlenkung des Auslegers und der Auslegerzylinder, über die Lafettenschiebezylinder in Längsrichtung und des Bohrantriebes in Längsrichtung der Bohrlafette in Form translatorischen Freiheitsgrade. Der erste Freiheitsgrad ist der, den der Hydraulikbagger durch Bewegung in Fahrtrichtung wahrnimmt. Der zweite Freiheitsgrad ist dadurch gegeben, dass der Oberwagen gegenüber dem Fahrwerk drehbar angeordnet ist und der dritte Freiheitsgrad wird ausgenutzt, indem der Ausleger über den Auslegerzylinder angehoben oder abgesenkt wird. Neben diesen letztlich durch den Hydraulikbagger vorgegebenen Freiheitsgrade sind dann noch zwei zusätzliche Freiheitsgrade verwirklicht, nämlich durch die Möglichkeit, die Bohrlafette in Längsrichtung im Lafettenträger senkrecht zu bewegen bzw. in Längsrichtung und den Bohrantrieb auf der Bohrlafette.
  • Zur Verwirklichung der beschriebenen drei Drehachsen sieht die Erfindung vor, dass der Schwenkkopf zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein Kopfteil mit dem Ausleger über die erste Drehachse und mit dem zweiten Kopfteil über die zweite Drehachse verbunden ist, während das zweite Kopfteil als Drehachse dient und den darum drehbar angeordneten Lafettenträger trägt. Durch diese Zweiteilung des Schwenkkopfes ist es möglich, zunächst einmal eine der Drehachsen zwischen diesen beiden Kopfteilen anzuordnen und auszubilden, während die zweite bzw. die erste Drehachse zwischen dem ersten Kopfteil und dem Ausleger und die zweite zwischen dem zweiten Kopfteil und dem Lafettenträger angeordnet ist. Die Anordnung des zweiten Kopfteils bzw. seine Ausbildung als Drehachse ermöglicht es, den Lafettenträger praktisch rundum drehbar auszubilden bzw. so weit, dass der Lafettenträger in alle Positionen hineingebracht werden kann. Mit dem Lafettenträger erreicht naturgemäß auch die Bohrlafette diese Position und kann dann in jeder Position optimal eingesetzt werden.
  • Um das Schwenken um die erste Drehachse zu ermöglichen und zu erleichtern, ist vorgesehen, dass das Kopfteil um die Drehachse schwenkbar am Ausleger und über einen gegenüber der Drehachse vorstehenden Schwenkhebel mit einem Stielzylinder verbunden ist. Der Stielzylinder greift somit nicht unmittelbar am Kopfteil an, sondern über den Schwenkhebel, sodass die entsprechenden Kräfte sicher aufgebracht werden können. Damit ist eine sicheres Verschwenken des gesamten für das Bohren notwendigen Maschinenteils um die Drehachse (16) sichergestellt und zwar jeweils unabhängig von der weitergehenden Position der Bohrlafette.
  • Der zweite Schwenkvorgang wird dadurch erreicht und sichergestellt, dass die beiden Kopfteile über die zweite Drehachse und einen das Schwenken ermöglichenden Schwenkzylinder miteinander verbunden sind. Damit kann das zweite Kopfteil gegenüber dem ersten Kopfteil durch Betätigen des Schwenkzylinders um die senkrecht stehende Drehachse herumgeschwenkt werden und damit praktisch um den Ausleger des Hydraulikzylinders, um so die gewünschte oder notwendige Position einnehmen zu können. Mit Hilfe des relativ klein bauenden Schwenkzylinders kann dieser Vorgang vom Hydraulikbagger aus oder per Fernbedienung vorgegeben werden.
  • Um die notwendigen Kräfte für das Schwenken des zweiten Kopfteils um das erste herum und damit um das Schwenken der Bohrlafette um den Ausleger herum zu ermöglichen und zu vereinfachen, ist vorgesehen, dass der Schwenkzylinder am Kopfteil und am zweiten Kopfteil über eine Zylinderaufhängung bzw. einen Stellhebel angelenkt ist. Durch einfaches Ausfahren des Kolbens wird somit die Schwenkbewegung ermöglicht, wobei diese Schwenkbewegung vorteilhaft einfach und mit entsprechendem Radius aufzubringen ist, weil der Zylinder entsprechend mitschwenken kann.
  • Dieses gleichmäßige Verschwenken oder Drehen des Lafettenträgers und damit der Bohrlafette wird erreicht, weil der Lafettenträger orthogonal zum Freiheitsgrad (FG5) drehbar um das Kopfteil angeordnet ist.
  • Auch die entsprechende Drehbewegung des Lafettenträgers und damit der Bohrlafette um die entsprechende wiederum horizontal liegende Drehachse erreicht man dadurch, dass dem Lafettenträger ein die Drehbewegung erzeugendes Gelenkgetriebe bestehend aus zwei Hydraulikzylindern, Gelenkhebel und Anlenkschwinge zugeordnet ist, wobei die unteren Gelenkpunkte mit dem Kopfteil verbunden sind. Durch die Anbindung der unteren Gelenkpunkte an das Kopfteil kann der Schwenkvorgang durch Beaufschlagung der entsprechenden Hydraulikzylinder sicher und schnell bewerkstelligt werden.
  • Weiter vorn ist bereits darauf hingewiesen worden, dass einer der beschriebenen Freiheitsgrade dadurch erreicht wird, dass Bohrlafette und Lafettenträger verschieblich zueinander angeordnet sind. Diese Längsverschiebung erreicht man gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung dadurch, dass die Bohrlafette längsverschieblich in dem Lafettenträger gelagert und über den Lafettenverschiebezylinder verschieblich ist. Der Lafettenverschiebezylinder ist mit seinem Kolben an der Bohrlafette und mit seinem Zylindergehäuse an dem Lafettenträger angelenkt, sodass bei Betätigen des Lafettenverschiebezylinders die Bohrlafette entweder einfährt oder ausfährt. Auch diese Bewegung wird wie die anderen durch Ansprechen der Hydraulikzylinder eingeleitet und durchgeführt. Der Bohrantrieb kann ebenfalls und wie an sich bekannt in Längsrichtung der Bohrlafette verschoben werden, wobei unterschiedliche Antriebssystem dafür einsetzbar sind.
  • Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass die Drehachse zwischen erstem Kopfteil und Ausleger einen Schwenkwinkel von jeweils 52° zur vertikalen Nullstellung zulassend ausgebildet ist und die Drehachse zwischen den beiden Kopfteilen eine Schwenkwinkel von 100° zulassend ausgebildet ist, wobei dieser sich aus einem Sektorschwenkwinkel von 90° zu einer und von wenigstens 10° zur gegenüberliegenden Seite zusammensetzt.
  • Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Bohrgerät geschaffen ist, mit dem Bohrungen auch in großer Höhe über der Aufstandsfläche durchgeführt werden können, wobei eine einfache Verstellung in sämtliche Richtungen denkbar ist, weil dazu drei rechtwinklig zueinander angeordnete Drehachsen vorgegeben sind. Damit kann mit einem im Prinzip auf dem Markt befindlichen Hydraulikbagger ein sehr vielseitig einsetzbares Bohrgerät geschaffen werden, weil die Bohrlafette mit Hilfe der entsprechenden Antriebe bzw. Hydraulikzylinder so angehoben und verschwenkt werden kann, wie dies bei den jeweiligen Gegebenheiten gerade notwendig ist. Die Anlenkung ist trotz dieser Vielseitigkeit, die sie ergiebt, verhältnismäßig einfach, sodass praktisch mit Hydraulikbaggern unterschiedlichster Ausführung entsprechende Bohrgeräte verwirklicht werden können.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
  • Fig. 1 eine Seitenansicht des Bohrgerätes,
  • Fig. 2 eine Teilansicht der Bohrlafette von oben und
  • Fig. 3 eine Teilansicht der Bohrlafette aus Richtung Hydraulikbagger gesehen.
  • Die Fig. 1 bis 3 geben ein komplettes Bohrgerät 1 mit Hydraulikbagger 2 wieder, wobei der Hydraulikbagger bei den Fig. 2 und 3 der Einfachheit halber weggelassen ist. Nachfolgend wird bei der Beschreibung von einem rechtsdrehenden kartesischen Koordinatensystem ausgegangen, wobei x in Fahrtrichtung des Hydraulikbaggers 2, y quer dazu aus der Bildebene heraus und z senkrecht von der Aufstandsfläche des Hydraulikbaggers 2 in die Höhe weisen. Die x-y Ebene ist gleichbedeutend mit der Aufstandsebene 14 des Hydraulikbaggers 2.
  • Der Hydraulikbagger 2 verfügt hier über ein Fahrwerk 3 in Form eines Raupenfahrwerks, wobei der Oberwagen 4 mit dem Ausleger 5 um das Fahrwerk 3 drehbar angeordnet ist. Dieser Freiheitsgrad ist mit FG2 angegeben, während der erste Freiheitsgrad FG1 in x-Richtung verläuft.
  • Der Ausleger 5 verfügt über Auslegerzylinder 6, mit denen die angelenkte Bohrlafette 7 angehoben oder abgesenkt werden kann. Der sich daraus ergebende Freiheitsgrad 10 ist mit FG3 versehen. Diese normal bei derartigen Geräten vorhandenen Freiheitsgrade sind somit mit 8, 9 und 10 bezeichnet.
  • Die Bohrlafette 7 ist mit einem Lafettenträger 11 mit einem Lafettenschlitten 12 mit dem Ausleger 5 verbunden, wobei der Lafettenschlitten 12 über zwei Haltewinkel 13, 13' ausgerüstet ist, um ein sicheres Verfahren oder Bewegen der Bohrlafette 7 im Lafettenträger 11 zu ermöglichen.
  • Am Ende des Auslegers 5 ist drehbar um die y-Achse mit dem Freiheitsgrad FG 4 der Schwenkkopf 15 angelenkt, wobei diese Drehachse das Bezugszeichen 16 trägt. Der Schwenkkopf 15 wird über den sogenannten Stielzylinder 29 um das Auslegerauge herumgeschwenkt bzw. um diese Drehachse 16, wozu ein Schwenkhebel 28 die Verbindung mit dem Stielzylinder 29 ergibt. Hierdurch ist ein entsprechendes Verschwenken der Bohrlafette 7 um diese Drehachse 16 herum möglich.
  • Der Schwenkkopf 15 besteht aus den Kopfteilen 26 und 27, wobei das Kopfteil 26 über die Drehachse 16 wie schon erwähnt mit dem Ausleger 5 verbunden ist. Die beiden Kopfteile 26, 27 sind über eine weitere Drehachse 17 mit dem Freiheitsgrad FG5 miteinander verbunden, sodass das Kopfteil 27 um das Kopfteil 26 herumgeschwenkt werden kann. Dieser Schwenkvorgang erfolgt, wie Fig. 2 zeigt, mit Hilfe des Schwenkzylinders 31, der am Kopfteil 26 über eine Zylinderaufhängung 32 angelenkt ist und mit seinem Zylinder über einen Stellhebel 33 am Kopfteil 27. Die Anlenkung des Schwenkzylinders 31 am Kopfteil 26 einerseits und am Kopfteil 27 andererseits kann auch dadurch vorgenommen werden, dass die gesamte Stelleinrichtung 31, 32, 33 durch einfaches Umbauen an der gegenüberliegenden, freien Seite angebracht wird, wodurch der mögliche Stellwinkelbereich für FG5 und damit die Drehachse 17 erheblich vergrößert wird.
  • Der Lafettenträger 11 ist orthogonal zur Drehachse 17 und damit dem Freiheitsgrad FG5 drehbar um den Schwenkkopf bzw. das Kopfteil 27 angeordnet. Der rotatorische Freiheitsgrad, in dieser Ansicht um die x-Achse herum, ist mit FG6 bezeichnet bzw. mit dem Begriff der Drehachse 18. Diese Bewegung wird durch ein Gelenkgetriebe 35 möglich, bestehend aus Hydraulikzylindern 36, 37, Gelenkhebeln 38 und Anlenkschwingen 39, erzeugt, wobei die unteren Gelenkpunkte 40, 41 nicht am Lafettenträger 11 sondern am Kopfteil 27 angelenkt sind, wodurch die Relativdrehung möglich ist. Entsprechendes verdeutlicht Figur. 3.
  • Im Lafettenträger 11 ist längsverschieblich die Bohrlafette 7 gelagert. Durch den Lafettenschiebezylinder 23 kann die Bohrlafette 7 - hier beispielhaft in z-Richtung gezeichnet - in Bezug auf den Lafettenträger 11 translatorisch im Freiheitsgrad FG7 verschoben werden. Der in der Abfolge letzte, translatorische Freiheitsgrad FG8 bzw. 22 ist durch das Verfahren mit dem hydraulischen Bohrantrieb 24 auf der Bohrlafette 7 gegeben. Der translatorische Freiheitsgrad FG7 ist mit 21 bezeichnet.
  • Die erst sich an den Ausleger 5 anschließende Kinematikbaugruppe in Form des Kopfteils 26 besitzt den rotatorischen Freiheitsgrad FG4, dargestellt durch die Drehachse 16 und zwar um die y-Achse herum. Hierbei wird ein Gesamtschwenkwinkel 44 von 2 × 52° erzielt, wobei die Aufteilung des Schwenkwinkels 44 um die vertikale Nullstellung vorgenommen ist.
  • Die zweite sich anschließende Kinematikbaugruppe der das Kopfteil 27 darstellt besitzt einen rotatorischen Freiheitsgrad FG5, dargestellt durch die Drehachse 17 um die z-Achse, wobei ein Gesamtschwenkwinkel 45 von mindestens 100° erzielt wird, der zweckmäßigerweise unsymmetrisch in einen Sektorschwenkwinkel 46 von wenigstens 90° zur einen Seite und in einen Sektorschwenkwinkel 46' von wenigstens 10° zur gegenüberliegenden Seite aufgeteilt ist. Die Zylinderstellvorrichtung mit dem Schwenkzylinder 31 für das Kopfteil 27 ist auf die gegenüberliegende Seite mit einfachen Mitteln jederzeit umbaubar. Dann wird bezüglich des Freiheitsgrades FG5 bzw. der Drehachse 17 ein Gesamtschwenkwinkel von mindestens 180° mit symmetrischer Aufteilung realisiert.
  • Die sich an das Kopfteil 27 anschließende Kinematikgruppe, der sogenannte Lafettenträger 11 ist der vorhergehend beschriebenen Kinematikgruppe durch eine Drehgelenk bzw. eine Drehachse 18 mit rotatorischen Freiheitsgrad um die x-Achse FG6 zugeordnet. Es ist ein Gesamtschwenkwinkel 47 von wenigstens 180° erreichbar, der sich in zwei gleiche Teilschwenkwinkel aufteilt. Vorteilhafterweise wird der Gesamtschwenkwinkel durch das Gelenkgetriebe 35 erreicht.
  • Darüber hinaus besitzt die Bohrlafette 7 wie schon erwähnt eine hydraulische Verschiebeeinrichtung in Form des Lafettenschiebezylinders 23, d. h. einen translatorischen Freiheitsgrad FG7 der mit 21 bezeichnet ist, mit einem Stellweg von mindestens 2000 mm. Auf dem den Freiheitsgrad FG8 ist weiter vorne schon eingegangen worden.
  • Die Längsachse der Bohrlafette 7 ist mit 20 bezeichnet, die Querachse mit 19. Dabei ist die Bohrlafette 7 um die Drehachse 17 schwenkbar, die parallel zur Längsachse 20 verläuft und darüber hinaus ist die Bohrlafette 7 um die Querachse 19 schwenkbar und zwar mit Hilfe des Gelenkgetriebes 35.
  • Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.

Claims (12)

1. Bohrgerät zum Erstellen geotechnischer Bohrungen mit einem Bohrmast oder einer Bohrlafette (7), die dem Ausleger (5) eines Hydraulikbaggers (2) zugeordnet ist, der über einen gegenüber dem Fahrwerk (3) drehbaren Oberwagen (4) verfügt und dessen Ausleger (5) schwenkbar am Oberwagen (4) angelenkt und über Auslegerzylinder (6) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrlafette (7) ein die Verbindung zum Ausleger (5) bewirkender Schwenkkopf (15) zugeordnet ist, der eine Einrichtung der Bohrlafette (7) gegenüber dem Ausleger (5) in mehreren, zueinander senkrechten Drehachsen (16, 17, 18) vorgebend ausgebildet ist.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkkopf (15) drei Drehachsen (16, 17, 18) vorgebend ausgebildet ist, wobei die erste (16) ein Schwenken der Bohrlafette (7), die zweite (17) ein vertikales Drehen und die dritte Drehachse (18) ein Drehen um die Querachse (19) der Bohrlafette (7) ermöglichend ausgeführt sind.
3. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrgerät (1) mit Hydraulikbagger (2) zu den drei Drehachsen (16, 17, 18) bzw. kinematischen Freiheitsgraden (FG4, FG5, FG6) weitere Freiheitsgrade aufweisend ausgebildet ist und zwar in Fahrtrichtung (FG1), zwischen Fahrwerk (3) und Oberwagen (4) über eine Drehachse mit Freiheitsgrad (FG2), über die Anlenkung mit Freiheitsgrad (FG3) des Auslegers (5) und der Auslegerzylinder (6), über die Lafettenschiebezylinder (23) in Längsrichtung und des Bohrantriebes (24) in Längsrichtung der Bohrlafette (7) in Form von translatorischen Freiheitsgraden (FG7 und FG8).
4. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkkopf (15) zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein Kopfteil (26) mit dem Ausleger (5) über die erste Drehachse (16) und mit dem zweiten Kopfteil (27) über die zweite Drehachse (17) verbunden ist, während das zweite Kopfteil (27) als Drehachse (18) dient und den darum drehbar angeordneten Lafettenträger (11) trägt.
5. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (26) um die Drehachse (16) schwenkbar am Ausleger (5) und über einen gegenüber der Drehachse (16) vorstehenden Schwenkhebel (28) mit einem Stielzylinder (29) verbunden ist.
6. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kopfteile (26, 27) über die zweite Drehachse (17) und einen das Schwenken ermöglichenden Schwenkzylinder (31) miteinander verbunden sind.
7. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkzylinder (31) am Kopfteil (26) und am zweiten Kopfteil (27) über eine Zylinderaufhängung (32) bzw. einen Stellhebel (33) angelenkt ist.
8. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lafettenträger (11) orthogonal zum Freiheitsgrad (FG5) drehbar um das Kopfteil (27) angeordnet ist.
9. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Lafettenträger (11) ein die Drehbewegung erzeugendes Gelenkgetriebe (35) bestehend aus zwei Hydraulikzylindern (36, 37), Gelenkhebel (38) und Anlenkschwinge (39) zugeordnet ist, wobei die unteren Gelenkpunkte (40, 41) mit dem Kopfteil (27) verbunden sind.
10. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrlafette (7) längsverschieblich in dem Lafettenträger (11) gelagert und über den Lafettenverschiebezylinder (23) verschieblich ist.
11. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (17) zwischen erstem Kopfteil (26) und Ausleger (5) einen Schwenkwinkel (44) von jeweils 52° zur vertikalen Nullstellung zulassend ausgebildet ist.
12. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (17) zwischen den beiden Kopfteilen (26, 27) eine Schwenkwinkel (45) von 100° zulassend ausgebildet ist, wobei dieser sich aus einem Sektorschwenkwinkel (46) von 90° zu einer und (46') von wenigstens 10° zur gegenüberliegenden Seite zusammensetzt.
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