DE1014290B - Verfahren zur Herstellung von Zahnpflegemitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZahnpflegemittelnInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Zahnpflegemitteln Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zahnpflegemitteln, wie z. B. Kaugummi, Zahnpasten od. dgl. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Zahnpflegemittel, die Fluorverbindungen mit genau definierter Löslichkeit in Wasser enthalten.
- Man hat schon versucht die Zahnhartsubstanz, die aus Hydroxylapatit (Ca10(P 04)6(0 H)2) besteht, in die schwerer löslichen Fluorhydroxylapatite zum Zwecke der lokalen Kariesprophylaxa durch die Verwendung von leichtlöslichen Fluoriden, z. B. Natriumfluorid, die in Form einer neutralen oder schwach angesäuerten wäßrigen Lösung für kurze Zeit mit den-Zähnen, z. B. mittels eines Wattetupfers, in Berührung gebracht werden, zu iiberführen. Bei diesem Verfahren entsteht aber nicht sogleich der gewünschte Fluorhydroxylapatit, sondern, wie theoretisch und experimentell nachgewiesen wurde, gemäß dem Gleichgewicht: Ca10(P04)6(OH)2 + 20 NaF # 10 CaF2 + 6 Na3PO4 + 2 (1) neben Natriumphosphat Na3 P O4 und Natriumhydroxyd NU ROH schwerlösliches Calciumfluorid. Durch leichtlösliche Fluoride wird also entsprechend der obigen Beziehung (1) zunächst die oberste Hydroxylapatitschicht zerstört, und das entstehende CaF2 kann die folgende Hydroxylapatitschicht langsam fluorieren. Wegen der zu geringen Löslichkeit des CaF2 und seiner schlechten Haftfähigkeit auf der Zahnoberfläche ist dieses Verfahren der lokalen Fluorierung aber nicht sehr wirksam. Während man bei den Touchierungsverfahren, bei denen die zur Fluorierung benutzten Lösungen nur kurzzeitig auf den Hydroxylapatit einwirken können, auf relativ konzentrierte Lösungen z. B. mit einem Gehalt von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent NaF angewiesen ist, ist das bei anderen Applikationsformen z. B. bei Anwendung von Fluoriden in Kaugummi und Zahnpasten nicht der Fall.
- Der längere Kontakt bei -der Verwendung von Kaugummi bzw. die häufigere Benutzung einer Zahnpasta zur Zahnpflege sichern auch dann eine Fluorierung des Hydroxylapatits der Zahnhartsubstanz, wenn geringere Fluorionenkonzentrationen zur Anwendung kommen.
- Zwar sind schon verschiedene Fluoride als Zusatz zu Zahnpflegemitteln bekanntgeworden, die jedoch auf Grund ihrer Löslichkeit ähnlich wie bei NaF die Calciumionen des Hydroxylapatits der Zahnhartsubstanz zur Bildung von CaF2 an sich binden und so die oberste schicht der Zahnhartsubstanz zerstören. Zu diesen Fluoriden gehören z. B. die Alkalifluoride, Ammoniumfluorid, Fluorsilikate oder Fluorborate für sich allein oder in Anwesenheit von Kationen, wie z. B. Beryllium, Eisen, Thorium, Vanadium oder Zirkon. Mit gleichem unerwünschten Ergebnissen wurden auch schon wasserlösliche Fluoride komplexer Natur der Elemente der IV. Gruppe des Periodischen Systems verwendet.
- Eingehende experimentelle Untersuchungen haben nun gezeigt, daß der Nachteil der Zersetzung des Hydroxylapatits, z. B. nach Beziehung (1), vermieden wird, wenn man die Konzentration der freien Fluorionen so wählt, daß mit den von der Löslichkeit des Hydroxylapatits herrührenden Ca-Ionen das Löslichkeitsprodukt des CaF2 nicht überschritten wird. Dann tritt z. B. gemäß der folgenden Beziehung: Ca10(P04)6(OH)2 + F' Ca10(P04)6(OH,F) + OH' (2) direkte Fluorierung des Hydroxylapatits ein, ohne daß vorher Hydroxylapatit entsprechend der Beziehung (1) zersetzt wird. Zweckmäßig wählt man Fluoride bzw. komplexe Fluoride von solcher Löslichkeit, daß die in der gesättigten Lösung vorliegende Fluorionenkonzentration möglichst dicht unter der kritischen liegt, die mit Hydroxylapatit eine Überschreitung des Löslichkeitsproduktes des CaF2 bewirken würde. Eine solche Substanz ist z. B. Magnesiumfluorid MgF2. Die Löslichkeit und die Lösungsgeschwindigkeit des CaF2 ist zu gering, so daß diese Substanz und alle noch schwerer löslichen Fluoride nicht verwendet werden sollen. Da nur wenige Salze gerade eine so günstig liegende Löslichkeit wie das MgF2 aufweisen, erreicht man die günstige Konzentration an freien Fluorionen bei leichter löslichen Fluoriden und komplexen Fluorverbindungen allgemein durch einen zum Kation des verwendeten Fluorids bzw. komplexen Fluorids gleichionigen Zusatz, der in solcher Höhe gewählt wird, daß bei Behandlung von Hydroxylapatit die zur Erreichung des Löslichkeitsproduktes des CaF2 notwendige Fluorionenkonzentration gerade unterschritten wird.
- Die Reaktionen können auch im schwach sauren oder schwach alkalischen Milieu ablaufen. Wird dabei, wie z. B. im schwach sauren Milieu, die Löslichkeit des Hydroxylapatits vergrößert, so muß die Löslichkeit der betreffenden Fluoride bzw. komplexen Fluorids so ge- wählt werden oder durch gleichionigen Kationenzusatz so zurückgedrängt werden, daß die für das Verfahren entscheidende Bedingung der Unterschreitung des Löslichkeitsproduktes des CaF2 eingehalten wird. Die kritische Fluorionenkonzentration läßt sich in jedem Falle aus den Löslichkeiten der Reaktionspartner und dem bekannten Löslichkeitsprodukt des CaF2 berechnen.
- Erfindungsgemäß besteht daher das Verfahren zur Herstellung von Zahnpflegemitteln, z. B. Kaugummi, Zahnpasten od. dgl., darin, daß den üblichen Grundmassen von Zahnpflegemitteln in Wasser lösliche Fluoride oder komplexe Fluorverbindungen zugesetzt werden, deren Löslichkeit in Wasser größer ist als die von Calciumfluorid, jedoch nicht so groß ist, daß die Fluorionenkonzentration ihrer wäßrigen Lösung ausreicht, um mit den Calciumionen des Hydroxylapatits der Zahnhartsubstanz in der Mundflüssigkeit das Löslichkeifsprodukt des Calciumfluorids zu überschreiten, insbesondere Magnesiumfluorid.
- Für die Berechnung der maximalen molaren F-Ionen-Ko@zentration soll das folgende Beispiel gelten, dem eine Temperatur von 37°C zugrunde gelegt ist.
- Die Löslichkeit des gefällten mikrokristallinen CaF2 berechnet sich aus den im Taschenbuch für Chemiker und Physiker von J. D'Ans und E. Lax, 1949, S. 928, angegebenen Löslichkeiten bei 18 und 26°C durch Extrapolation zu 18,4 mg/l. Das Löslichkeitsprodukt L des vollständig dissociiert angenommenen CaF2 ergibt sich mithin als: L = Cca # CF2 L = 2,36 # 10-4 (4,72. 10-4) (Molil)3 L = 5,27 # 10-11 (Movl)2 Aus der Löslichkeit des Hydroxylapatits bei 37° C ergibt sich die molare Ca-Ionen-Konzentration einer gesättigten Hydroxylapatitlösung in Wasser zu 2,18 mgZl (gemäß den Angaben von Hayek, »Monatshefte für Chemie, 1951, S. 266, durch Interpolation). Die molare Ca-Ionen-Konzentration Cca beträgt demnach: Cca = 2,18. 10-3 Mol/l = 5,45. 10-- 5 Molil.
- 40 Die maximale molare F-Ionen-Konzentration CF, unterhalb welcher es nicht zu einer Überschreitung des Löslichkeitsproduktes des Ca F2 kommt, errechnet sich mithin als: Dieser Wert entspricht 18,7 mg F-Ionen/l.
- Will man die F-Ionen-Konzentration herabdrücken, so ist, wenn MgF2 verarbeitet wird, für einen Mg-Ionen-Zusatz zu sorgen. Die notwendige gesamte Mg-Ionen-Konzentration berechnet sich dann aus dem Löslichkeitsprodukt des Mg-Fluorides LMg F2 wie folgt: LMg F2 12,2 # 10-9 CM9 = = Mol CF2 (9,82 # 10-4)2 = 1,265. 10--2 Mol/l.
- Wie schon ausgeführt, eignet sich als Fluorierungssubstanz besonders gut MgF2. Außerdem ist SrFS mit Vorteil verwendbar.
- Beispiel 2 Gewichtsteile feinstgepulvertes Magnesiumfluorid werden mit 58 Gewichtsteilen feinstgepulvertem Rohrzucker vermischt und mit 35 Gewichtsteilen Polyvinylacetat, 2,9 Gewichtsteilen Glycerintriacetat, 3 Gewichtsteilen Bienenwachs und 0,1 Gewichtsteil Pfefferminzöl gleichmäßig verknetet. Die Masse wird ausgewalzt und dann in Streifen geschnitten.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Zahnpflegemitteln, z. B. Kaugummi, Zahnpasten od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß den üblichen Grundmassen von Zahnpflegemitteln in Wasser lösliche Fluoride oder komplexe Fluorverbindungen zugesetzt werden, deren Löslichkeit in Wasser größer ist als die von Calciumfluorid, jedoch nicht so groß ist, daß die Fluorionenkonzentration ihrer wäßrigen Lösung ausreicht, um mit den Calciumionen des Hydroxylapatits der Zahnhartsubstanz in der Mundflüssigkeit das Löslichkeitsprodukt des Calciumfluorids zu überschreiten, insbesondere Magnesiumfluorid.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekermzeichnet, daß noch ein gleichioniger Kationenzusatz erfolgt, so daß die F-Ionen-Konzentration so zurEckgedrängt wird, daß bei Berührung mit Hydroxylapatit das Löslichkeitsprodukt des Ca-Fluorids nicht überschritten wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 654 473, 656 478, 644 339.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK16407A DE1014290B (de) | 1952-12-09 | 1952-12-09 | Verfahren zur Herstellung von Zahnpflegemitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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DE1014290B true DE1014290B (de) | 1957-08-22 |
Family
ID=7214854
Family Applications (1)
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DEK16407A Pending DE1014290B (de) | 1952-12-09 | 1952-12-09 | Verfahren zur Herstellung von Zahnpflegemitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1014290B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DK154047B (da) * | 1973-01-11 | 1988-10-10 | Colgate Palmolive Co | Tandplejemiddel |
DK156639B (da) * | 1973-01-11 | 1989-09-18 | Colgate Palmolive Co | Fremgangsmaade til fremstilling af materialer indeholdende calcium og phosphat |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB644339A (en) * | 1947-03-12 | 1950-10-11 | Procter & Gamble | Improvements in and relating to preparations for use in contact with the teeth |
GB654473A (en) * | 1947-03-12 | 1951-06-20 | Procter & Gamble | Preparations for use in contact with the teeth |
GB656478A (en) * | 1947-03-12 | 1951-08-22 | Procter & Gamble | Preparations for use in contact with the teeth |
-
1952
- 1952-12-09 DE DEK16407A patent/DE1014290B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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