DE10142450C1 - Vorrichtung zum Zusammenführen von Komponenten unter sterilen Bedingungen - Google Patents
Vorrichtung zum Zusammenführen von Komponenten unter sterilen BedingungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zusammenführen einer in einem ersten Behältnis aufgenommenen Flüssigkeitskomponente und einer in einem zweiten Behältnis aufgenommenen festen oder flüssigen Komponente unter sterilen Bedingungen. DOLLAR A Es werden zwei Varianten vorgeschlagen, die ein sicheres und vollständiges Überleiten der im ersten Behältnis befindlichen Komponente in das zweite Behältnis gewährleisten. DOLLAR A Bei der einen Variante sind zwei Hohlkörper zur Aufnahme der beiden Behältnisse vorgesehen, wobei die beiden Hohlkörper (2, 4) ineinander gesteckt und in deren Längsrichtung geführt relativ zueinander verschiebbar sind, sowie ein eine topfförmige Baueinheit (29) mit dem ersten Hohlkörper bildender Kanülenträger (3) mit mindestens einer Kanüle versehen ist. Statt einer solchen, grundsätzlich zweiteiligen Gestaltung wird im Rahmen der anderen Variante eine grundsätzlich dreiteilige Gestaltung vorgeschlagen, bei der der Kanülenträger und der erste Hohlkörper separate Bauteile darstellen, und hierbei der Kanülenträger topfförmig ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zusammenführen einer in einem ersten
Behältnis aufgenommenen flüssigen Komponente und einer in einem zweiten Be
hältnis aufgenommenen festen oder flüssigen Komponente unter sterilen Bedin
gungen.
Eine derartige, vormontierbare Vorrichtung ist aus dem Stand der Technik bekannt.
Es handelt sich um ein Gerät zum Überleiten eines Lösungsmittels von einer Fla
sche in eine zweite, ein pharmazeutisches Produkt enthaltende Flasche, um das
Produkt zu lösen. Ein solches Überleit-System wird als medizinischer Einmalartikel
eingestuft. Um die Handhabung des Rekonstitutionsprozesses zu vereinfachen,
werden die beiden Glasflaschen in das Überleitgerät vormontiert. Eine sterile Ver
packung gewährleistet, dass die Lagerung des rekonstituierten Produktes bis zu 36
Stunden erfolgen kann.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist in der EP 0 737 467 A1 beschrie
ben. Dort dient ein einziger Hohlkörper der Aufnahme der beiden Behältnisse. Mit
Hilfe eines Zweischrittmechanismus wird eine gesicherte, gerichtete Überleitung
erreicht, indem zunächst der Verschluss des die flüssige Komponente aufweisen
den ersten Behältnisses mittels einer Kanüle durchstochen wird und dann ein die
Kanüle aufnehmender Kanülenträger mittels diesem Behältnis in Richtung des die
feste oder flüssige Komponente aufnehmenden zweiten Behältnisses verschoben
wird, so dass deren Verschluss mittels der Kanüle durchstochen wird. Der Kanü
lenträger nimmt eine einzige Kanüle auf, die für das Zusammenführen der Kompo
nenten ausreicht, da vor dem Anstechen des zweiten Behältnisses in diesem Va
kuum herrscht. Der Kanülenträger ist als plattenförmiger, senkrecht zur Längsrich
tung des die beiden Behältnisse aufnehmenden Hohlkörpers orientierter Körper
ausgebildet, der über Haltestege mit der Innenwandung des Hohlkörpers verbun
den ist, wobei die Haltestege durch Aufbringen einer manuellen Kraft zerreißbar
sind, die größer ist als die Durchdringkraft der Kanüle beim Durchstechen des Ver
schlussstopfens des zunächst geöffneten Behältnisses.
Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, dass der zunächst fest mit dem Hohlkörper
verbundene Kanülenträger nicht definiert vom Hohlkörper getrennt wird. Je nach
der Art der Krafteinleitung, gegebenenfalls einer unsymmetrischen Krafteinleitung,
reißen zunächst Haltestege in einem Bereich des Kanülenträgers, womit die Gefahr
besteht, dass der Kanülenträger und damit die Kanüle in eine bezüglich der Längs
richtung der beiden Behältnisse gekippte Position schwenken. Die Folge ist, dass
insbesondere der Verschluss des zweiten Behältnisses nicht exakt durchstochen
wird und sich Probleme beim Überleiten der Flüssigkeit, insbesondere unter dem
Aspekt des anliegenden Vakuums ergeben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genann
ten Art so weiter zu bilden, dass ein exaktes Überleiten der im ersten Behältnis be
findlichen Komponente in das zweite Behältnis gewährleistet ist.
Die Erfindung schlägt gemäß der Patentansprüche 1 und 2 zwei grundsätzliche
Gestaltungen der Vorrichtung vor. Bei beiden Vorrichtungen, die die Merkmale der
Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Art aufweisen, ist ein erster zylindri
scher Hohlkörper zur Aufnahme des ersten Behältnisses im Bereich dessen Ver
schlusses in einer Aufnahmeöffnung dieses Hohlkörpers und ein zweiter zylindri
scher Hohlkörper zur Aufnahme des zweiten Behältnisses im Bereich dessen Ver
schlusses in einer diametral angeordneten Aufnahmeöffnung vorgesehen.
Allerdings sind bei der Vorrichtung gemäß der ersten Gestaltung die beiden Hohl
körper ineinander gesteckt und in deren Längsrichtung geführt relativ zueinander
verschiebbar, ferner ist ein eine topfförmige Baueinheit mit dem ersten Hohlkörper
bildender Kanülenträger mit mindestens einer von diesem aufgenommenen Kanüle
versehen. Der erste Hohlkörper und der Kanülenträger sind somit nicht trennbar,
sie stellen eine dauerhafte Baueinheit dar. Die topfförmige Gestaltung der Bauein
heit stellt sicher, dass die Baueinheit, insbesondere in deren Bereich des ersten
Hohlkörpers, präzise im zweiten Hohlkörper geführt ist. Vorzugsweise bildet der
Kanülenträger den Boden des Topfes und der erste Hohlkörper die Topfwandung,
womit der erste Hohlkörper nicht über den Kanülenträger hinaus verlängert ist. Um
eine sehr genaue Führung zu gewährleisten, sollte die Topfwandung mindestens
einen Führungsabschnitt aufweisen, der mit mindestens einem Führungsabschnitt
des zweiten Hohlkörpers zusammenwirkt. Durch die präzise Führung der Bauein
heit aufgrund deren topfförmiger Gestaltung im zweiten Hohlkörper ist sicherge
stellt, dass die Baueinheit und damit der Kanülenträger nicht kippt. Bei einer Ver
schiebebewegung des Kanülenträgers wird die Kanüle definiert in Längsrichtung
der beiden Hohlkörper durch das Verschieben mittels des ersten Behältnisses in
Richtung des zweiten Behältnisses bewegt und durchsticht dessen Verschluss.
In aller Regel nimmt der Kanülenträger die Kanüle fest auf, so dass sie nicht in de
ren Längsrichtung verschiebbar ist. Vorzugsweise wird von dem Kanülenträger
auch nur eine Kanüle aufgenommen, wobei im zweiten Behältnis Vakuum herrscht.
Nach dem Bewegen des ersten Behältnisses in Richtung des zweiten Behältnisses
und dem Durchstechen des Verschlusses des ersten Behältnisses mittels der Ka
nüle sowie dem weiteren Vorschieben des ersten Behältnisses und Durchstechen
des Verschlusses gelangt die in dem ersten Behältnis befindliche flüssige Kompo
nente aufgrund des Vakuums in das zweite Behältnis und mischt sich mit der dort
befindlichen festen oder flüssigen Komponente unter sterilen Bedingungen.
Im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre gemäß der beiden Gestaltungen sind die
Begriffe "Kanülenträger" und "Kanüle" umfassend zu verstehen. Der Kanülenträger
und die Kanüle können zwei separate Bauteile bilden, wobei der Kanülenträger ins
besondere aus Kunststoff und die Kanüle insbesondere aus Metall besteht. Der
Kanülenträger und die Kanüle können auch einteilig gestaltet werden, wobei die
Kanüle in Art eines Dornes bzw. Spikes ausgebildet ist. Vorzugsweise besteht die
se Baueinheit aus Kunststoff. Der Dorn/Spike weist entsprechend den Gegeben
heiten ein oder zwei Durchgänge auf. Befindet sich in der zweiten Flasche Vakuum,
reicht ein Durchgang aus.
Bei der Vorrichtung gemäß der zweiten Gestaltung sind, im Unterschied zur ersten
Gestaltung die beiden Hohlkörper ineinander gesteckt und es bilden der erste
Hohlkörper und ein topfförmiger Kanülenträger mit mindestens einer von diesem
aufgenommenen Kanüle separate Bauteile, wobei der erste Hohlkörper und der
Kanülenträger ineinander gesteckt und in Längsrichtung der beiden Hohlkörper
geführt relativ zueinander verschiebbar sind. Bei dieser Variante bilden der erste
Hohlkörper und der Kanülenträger keine Baueinheit. Stattdessen ist der Kanülen
träger, um die präzise Führung bei dessen Verschieben zu gewährleisten, topfför
mig ausgeführt. Der erste Hohlkörper dient der Aufnahme des ersten Behältnisses,
während der Kanülenträger der Lagerung der Kanüle und dessen präziser Führung
in Längsrichtung der beiden Hohlkörper dient. Die Funktion der Lagerung des ers
ten Hohlkörpers und der Lagerung der Kanüle ist bei dieser Gestaltung somit auf
zwei grundsätzliche Bauteile verlagert, im Gegensatz zu der ersten Lösung. Selbst
verständlich kann, bei beiden Gestaltungen, der Kanülenträger durchaus der Auf
nahme von mehr als einer Kanüle dienen, je nach dem Anwendungsfall.
Während bei der ersten Gestaltung der erste Hohlzylinder im Bereich des Kanülen
trägers geschlossen ist, ist er bei der zweiten Gestaltung beidseitig offen. Bei dieser
Gestaltung sollte die Topfwandung mindestens einen Führungsabschnitt aufweisen,
der mit mindestens einem Führungsabschnitt des ersten Hohlkörpers zusammen
wirkt. Zweckmäßig ist der erste Hohlkörper bei in diesen eingesetztem ersten Be
hältnis im zweiten Hohlkörper unverschieblich gelagert. Ist das erste Behältnis in
den ersten Hohlkörper eingesetzt, erfolgt beim Vorschieben des ersten Behältnis
ses nur ein Vorschieben des topfförmigen Kanülenträgers.
Zweckmäßig weist der mit dem Kanülenträger eine Baueinheit bildende erste Hohl
körper bzw. der topfförmige Kanülenträger Rastmittel zum Rastieren in unter
schiedlichen Positionen des Kanülenträgers in komplementären Rastmitteln des
zweiten Hohlkörpers auf. Diese Rastmittel stellen ein definiertes Verschieben des
Kanülenträgers und damit der Kanüle sicher. Soll der Verschluss des ersten Be
hältnisses durchstochen werden, bevor der Kanülenträger vorgeschoben wird und
bevor er in Kontakt mit dem Verschluss des zweiten Behältnisses gelangt, muss die
Rastierung des Kanülenträgers in dieser Position so dimensioniert werden, dass er
sich bei Kontakt des Verschlusses des ersten Behältnisses mit der Kanüle nicht
verschiebt. Erst dann, wenn die Kanüle diesen Verschluss durchstochen hat, ge
langt das erste Behältnis bzw. dessen Verschluss in Anlage zum Kanülenträger
oder einem mit diesem verbundenen Bauteil, so dass beim Vorschieben des ersten
Behältnisses der Kanülenträger durch die extern aufgebrachte Kraft verschoben
wird. - Grundsätzlich ist es auch denkbar, die Durchstichfestigkeit des Verschlus
ses des zweiten Behältnisses größer zu wählen als die des Verschlusses des ers
ten Behältnisses, so dass der Verschluss des zweiten Behältnisses den Widerstand
bezüglich der Kanüle aufbringt, der beim Vorschieben des ersten Behältnisses da
zu führt, dass dessen Verschluss durchstochen wird. In diesem Fall wäre die vor
genannte Rastierung nicht erforderlich.
Die zweite Rastierung dient dem Fixieren des Kanülenträgers bzw. eines mit die
sem verbundenen Bauteiles in der maximal vorgeschobenen Stellung. Sie stellt
sicher, dass beim Entnehmen des zweiten Behältnisses aus dem zweiten Hohlkör
per der Kanülenträger nicht nachgezogen wird und demzufolge die Kanüle aus dem
Verschluss des zweiten Behältnisses gezogen wird.
Wesentliche Aspekte der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen somit in der
Handhabungssicherheit und Robustheit bei der Anwendung durch eine neue Kon
struktion des Kanülenträgers, der nicht mehr fest mit einem zylindrischen Hohlkör
per verbunden und nicht mehr als Scheibe ausgeführt ist. Die Gestaltung als "Topf"
ermöglicht eine sehr viel stärker geführte Bewegung bei der Aktivierung nach dem
Prinzip "Kolben im Zylinder". Bei Verwendung einer einzigen Kanüle und unter Va
kuumbedingungen im zweiten Behältnis erfolgt die Aktivierung der Vorrichtung in
senkrecht orientierter Position durch Druck auf das oben befindliche erste Behält
nis.
Vorzugweise ist der erste und/oder zweite Hohlkörper im Bereich seines behälter
seitigen Endes segmentförmig ausgebildet. Dies ermöglicht es, den jeweiligen Be
hälter präzise im zugeordneten Hohlkörper zu fixieren, allerdings den Behälter rela
tiv zum Hohlkörper zu bewegen, wobei die Segmente nach außen gespreizt wer
den. Die Segmente bilden insbesondere Spreizlappen, die eine Bördelkappe des
jeweiligen Behältnisses umgreifen. Die Vorrichtung wird insbesondere im Zusam
menhang mit Behältnissen, die als Fläschchen ausgebildet sind, verwendet. Es
handelt sich vorzugsweise um Glasfläschchen mit einem Füllvolumen von 1 bis 10 ml.
Vorzugweise weist die Vorrichtung eine visuelle Endpunktsanzeige auf, bei der
durch Sichtfenster das Erreichen der Endposition des Kanülenträgers und damit
das Durchstechen des Verschlusses des zweiten Behältnisses mittels der Kanüle
nachvollzogen werden kann. Der zweite Hohlkörper ist hierzu seitlich mit dem oder
den Sichtfenstern versehen.
Zum unmittelbaren Gebrauch ist die Vorrichtung, das heißt mit den beiden in den
Hohlkörpern vormontierten Behältnissen, in eine Verpackung, insbesondere eine
Weichplister-Verpackung, eingesiegelt. Es besteht somit während der Rekonstituti
onsprozedur keine Gefahr der mikrobiologischen Kontamination, da der Überleit
vorgang innerhalb der sterilen äußeren Verpackung stattfinden kann, und sie zu
dem ein Lagern des rekonstituierten Produktes unter sterilen Bedingungen ermög
licht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung verhindert überdies die Handhabung von
Kanülen mit frei zugänglichen Kanülenspitzen. Es besteht keine Gefahr einer Ver
letzung während des Entnehmens der Produktflasche nach der Rekonstitution, weil
der Kanülenträger im Gerät zurückgehalten wird. Die Vorrichtung ist wegen der
Vormontage der relevanten Bauteile unmittelbar verfügbar. Innerhalb kurzer Zeit
kann die Überleitung der Flüssigkeit vom ersten in das zweite Behältnis erfolgen.
Dies bedingt eine erhebliche Zeiteinsparung während des Vorbereitungsprozesses.
Die Rekonstitution kann durch eine einzige Person entweder schon vorher vorbe
reitet werden oder direkt im Sterilbereich eines Operationsraumes stattfinden.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Patentansprüchen, der Beschreibung
der Figuren sowie den Figuren selbst dargestellt.
In den Figuren ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veran
schaulicht, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform (eingangs erste Gestaltung ge
nannt) der erfindungsgemäßen Vorrichtung in vormontiertem
Zustand, im Querschnitt veranschaulicht,
Fig. 2 in einer Explosionsdarstellung die einzelnen Teile der in Fig. 1
gezeigten Vorrichtung,
Fig. 3 Darstellungen a bis f zur Veranschaulichung des Zusammen
baus und der Aktivierungsschritte der in den Fig. 1 und 2
gezeigten Vorrichtung,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform (eingangs zweite Gestaltung ge
nannt) der erfindungsgemäßen Vorrichtung in vormontiertem
Zustand, im Querschnitt veranschaulicht,
Fig. 5 in einer Explosionsdarstellung die einzelnen Teile der in Fig. 4
gezeigten Vorrichtung,
Fig. 6 Darstellungen a bis f zur Veranschaulichung des Zusammen
baus und der Aktivierungsschritte der in den Fig. 4 und 5
gezeigten Vorrichtung,
Fig. 7A bis D Darstellungen der in eine Blisterfolie eingeschweißten erfin
dungsgemäßen Vorrichtung.
Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen die erfindungsgemäße Vorrichtung, auch als
Überleit-System 1 bezeichnet, in einer dreiteiligen Ausführungsform.
Ein erster Hohlkörper 2 dient der verschiebbaren Aufnahme eines topfförmigen Ka
nülenträgers 3 und ist in den zweiten Hohlkörper 4 einsteckbar. Der Hohlkörper 2
dient als Halterung für eine Lösungsmittelflasche und ist zu diesem Zweck mit di
versen parallel zur Längsachse des zylindrischen Hohlkörpers 2 angeordneten fle
xiblen Segmenten 5 versehen. Diese tragen nach innen gerichtete Wülste 6. Die
Öffnung 7 des Hohlkörpers 2, die beim Gebrauch des Überleitsystems oben liegt,
dient der Aufnahme der Lösungsmittelflasche. Im Bereich der unteren Öffnung 8 ist
der Hohlkörper 2 mit einem inneren Führungsabschnitt 9 für den von dieser aufge
nommenen Kanülenträger 3 versehen, der eine äußere komplementäre Führungs
fläche 10 aufweist, so dass der Kanülenträger 3 mit geringem Spiel im Hohlkörper 2
geführt ist.
Der topfförmige Kanülenträger 3 nimmt im Bereich seines Bodenabschnittes 11 fest
eine zentrale, axial gerichtete Transferkanüle 12 auf, die mit spitzen Enden verse
hen ist. Die Länge der Transferkanüle 12 ist so bemessen, dass deren jeweiligen
Überstände, bezogen auf den Bodenabschnitt 1 des Kanülenträgers 3, ausreichen,
um die Verschlüsse der mit der Vorrichtung zusammenwirkenden Behältnisse zu
durchstechen.
Der zweite Hohlkörper 4 dient der Aufnahme des ersten Hohlkörpers 2 und des Ka
nülenträgers 3 in seiner vorgeschobenen Position. Das auf die Gebrauchslage der
Vorrichtung bezogene untere Ende des Hohlkörpers 4 ist entsprechend der Ges
taltung des Hohlkörpers 2 mit flexiblen Segmenten 13 versehen, die ihrerseits nach
innen gerichtete Wülste 14 aufweisen. Durch die diesen Segmenten 13 zugeord
nete Öffnung 15 des Hohlkörpers 4 wird das zweite Behältnis, das die feste oder
flüssige Komponente aufnimmt, in den Hohlkörper 4 eingesteckt. Im Bereich der
anderen Öffnung 16 ist der Hohlkörper 4 erweitert, so dass bei in diesem einge
stecktem Hohlkörper 2 dessen flexible Segmente ausreichend Platz haben, um
nach außen gespreizt zu werden. Gehalten wird der Hohlkörper 2 im Hohlkörper 4
im Bereich seines unteren, äußeren Führungsabschnittes 17, der mit einer umlau
fenden Rastnut 18 versehen ist, in die im Bereich des komplementären inneren
Führungsabschnittes 19 ein dortiger umlaufender Rastvorsprung 20 eingreift. In
eingesteckter Position des Hohlkörpers 2 ist dieser somit bezüglich des Hohlkör
pers 4 fixiert.
Auch der Kanülenträger 3 weist im Bereich seines äußeren Führungsabschnittes 10
einen umlaufenden Rastvorsprung 21 auf, der in der weitgehend von der Bodenöff
nung 11 entfernten Stellung mit einer Erweiterung 22 im Hohlkörper 4 zusammen
wirkt. Wird der Kanülenträger 3 durch Aufbringen einer in Richtung der Öffnung 15
gerichteten Kraft beaufschlagt, wird der Kanülenträger 3 vorgeschoben, bis dessen
Rastvorsprung 21 mit einer weiter vorn im Hohlkörper 4 befindlichen Rastnut 23
des Hohlkörpers 4 rastiert. In dieser Position liegt der Kanülenträger 3 mit seinem
Bodenabschnitt 11 an einem umlaufenden Ringvorsprung 24 des Hohlkörpers 4 an.
In vollständig vorgeschobener Position des Kanülenträgers 3 ist dessen Stellung
durch Sichtfenster 39 erkennbar, die als Löcher im Hohlkörper 4 ausgebildet sind.
Fig. 1 veranschaulicht den Montagezustand des Überleit-Systems 1 bei in den
Hohlkörper 4 eingesetztem Hohlkörper 2, vor dem Vorschieben des Kanülenträgers
3 in Richtung der Öffnung 15 im Hohlkörper 4.
Alle Teile des insoweit beschriebenen Überleit-Systems 1 bestehen aus Kunststoff
bis auf die Metallkanüle 12.
Fig. 3 zeigt die unterschiedlichen Schritte beim Zusammenbau und bei der Aktivie
rung des Überleit-Systems 1. Zum Sehritt a ist die Einzelteildarstellung gemäß
Fig. 2 veranschaulicht, ferner die zum Einstecken in den Hohlkörper 2 vorgesehene
Glasflasche 25, die das Lösungsmittel aufnimmt. Die Flasche 25 ist mit einem elas
tischen, durchstechbaren Verschluss 26 versehen und weist im Bereich des Ver
schlusses eine Bördelkappe 27 auf. Entsprechend ist die andere, die feste oder
flüssige Komponente aufnehmende Glasflasche 28 gestaltet, die von unten in den
Hohlkörper 4 einsetzbar ist. Bei der in Fig. 3 gezeigten Orientierung - Glasflasche
25 oben und Glasflasche 28 unten - wird, ausgehend vom Montagezustand des
Überleit-Systems 1 gemäß Fig. 1 bzw. Montagezustand b. in Fig. 3, die Glasfla
sche 25 in den Hohlkörper 2 und die Glasflasche 28 in den Hohlkörper 4 einge
steckt. Hierbei hintergreifen, wie zu c. in Fig. 3 verdeutlicht, die Wülste 6 der
Segmente 5 und die Wülste 14 der Segmente 13 die Flaschen 25 bzw. 28, wobei
die Flasche 28 am Ringvorsprung 24 des Hohlkörpers 4 anliegt. Werden die beiden
Flaschen 25 und 28 nunmehr aufeinander zugedrückt oder die Glasflasche 25 in
den Hohlkörper 2 weiter eingedrückt, durchsticht die Kanüle 12 des in seiner Positi
on verbleibenden Kanülenträgers 3 den Verschluss 26 der Flasche 25, wobei beim
Vorschieben der Flasche über den einen größeren Durchmesser aufweisenden
Flaschenkörper die Segmente 5 des Hohlkörpers 1 nach außen gespreizt werden.
Dieser Zustand ist zu d. in Fig. 3 veranschaulicht. Wird weiter Kraft auf die beiden
Flaschen 25 und 28 ausgeübt bzw. die Flasche 25 weiter in den Hohlkörper 2 hin
einbewegt, führt dies, aufgrund der Anlage der Flasche 25 am Kanülenträger 3 zu
dessen Verschiebung in Richtung der Öffnung 15 des Hohlkörpers 4. Hierbei
durchsticht das andere Ende der Kanüle 12 den Verschluss 26 der Flasche 28. Bei
Erreichen dieses Stadiums, das unter e. in Fig. 3 veranschaulicht ist, durchsetzt
der Rastvorsprung 21 des Kanülenträgers 3 die Rastnut 23 im Hohlkörper 4. Nach
dem Überleiten der Flüssigkeit in die Flasche 28 wird diese aus dem Überleit-
System 1 herausgezogen. Dieser Zustand ist unter f. in Fig. 3 veranschaulicht.
Die Ausführungsform gemäß der Fig. 4 und 5 unterscheidet sich von derjenigen
nach den Fig. 1 und 2 dadurch, dass statt der beiden Bauteile - Hohlkörper 2
und Kanülenträger 3 - ein Bauteil 29 vorgesehen ist, das die Funktion dieser bei
den Bauteile in sich vereinigt. Mit der Ausführungsform gemäß der Fig. 1 und 2
sowie der Funktionsdarstellung gemäß Fig. 3 übereinstimmende Bauteile sind in
den Fig. 4 und 5 sowie der Funktionsdarstellung nach Fig. 6 der Einfachheit
halber mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
Wie der Darstellung der Fig. 4 und 5 zu entnehmen ist, ist die Baueinheit 29
topfförmig ausgebildet und wird durch den zylindrischen Hohlkörper 2 und den Ka
nülenträger 3 gebildet. Die Baueinheit 29 ist mit einem äußeren umlaufenden Rast
vorsprung 30 versehen, dessen Funktion der des Rastvorsprunges 21 am Kanü
lenträger 3 bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 1 und 2 entspricht. Der
äußere Führungsabschnitt 31 der Baueinheit 29 wirkt mit dem inneren Führungsab
schnitt 32 des Hohlkörpers 4 zusammen, der in den beiden Funktionsstellungen
des Kanülenträgers 3 der Baueinheit 29 mit inneren Rastnuten 33 bzw. 34 verse
hen ist, die in ihrer Funktion der Erweiterung 22 bzw. der Rastnut 23 des Hohlkör
pers 2 bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform entsprechen.
Bezogen auf die Darstellung der Fig. 4 und der Fig. 6 werden nach dem Montie
ren des Überleit-Systems 1 die Flaschen 25 und 28 in dieses eingesteckt, wobei die
obere Flasche 25 mit ihrer Bördelkappe 27 in einen umlaufenden Rücksprung 35
der flexiblen Segmente 5 der Baueinheit 29 eingreift. Beim weiteren Vorschieben
der Flasche 25 vom Zustand c. in den Zustand d. in Fig. 6 werden über den Fla
schenkörper die Segmente 5 nach außen gespreizt und die Bördelkappe 27 der
Flasche 25 gegen den Kanülenträger 3, insbesondere im Bereich des Vorsprunges
36, der die Kanüle 12 trägt, bewegt. Beim weiteren Vorschieben der Flasche 25
wird die Baueinheit 29 mit ihrem Rastvorsprung 30 aus der Rastnut 33 des Hohl
körpers 4 herausbewegt. Die untere Endstellung des Kanülenträgers 3 ist zu e. in
Fig. 6 veranschaulicht; in dieser Position hat der Rastvorsprung 30 der Baueinheit
29 die Rastnut 34 des Hohlkörpers 4 erreicht und die Kanüle 12 hat den Ver
schluss 26 der unteren Flasche 28 durchstochen. Die Entnahmesituation dieser
Flasche ist zu f. in Fig. 6 verdeutlicht.
Die Fig. 7A bis 7D veranschaulichen ein in eine Blisterfolie eingeschweißtes
Überleit-System 1 mit den in dieses eingesetzten Flaschen 25 und 28, in einem
Zustand, wie er in den Fig. 3 und 6 zum Stadium c. veranschaulicht ist. Die
Blisterfolie 37 ist mit einem Siegelpapier 38 verschweißt, das vorzugsweise für ein
Sterilisationsmittel durchgängig ist.
Fig. 7A zeigt die Anordnung in einer Draufsicht, Fig. 7B diese in einer Seitenan
sicht, die Fig. 7C und 7D stellen Schnitte gemäß der Linien A-A und B-B in
Fig. 7A dar.
1
Überleitsystem
2
erster Hohlkörper
3
Kanülenträger
4
zweiter Hohlkörper
5
flexible Segmente
6
Wulst
7
Öffnung
8
Öffnung
9
Führungsabschnitt
10
Führungsabschnitt
11
Bodenabschnitt
12
Transferkanüle
13
Segment
14
Wulst
15
Öffnung
16
Öffnung
17
Führungsabschnitt
18
Rastnut
19
Führungsabschnitt
20
Rastvorsprung
21
Rastvorsprung
22
Erweiterung
23
Rastnut
24
Ringvorsprung
25
Glasflasche
26
Verschluss
27
Bördelkappe
28
Glasflasche
29
Baueinheit
30
Rastvorsprung
31
Führungsabschnitt
32
Führungsabschnitt
33
Rastnut
34
Rastnut
35
Rücksprung
36
Vorsprung
37
Blisterfolie
38
Siegelpapier
39
Sichtfenster
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Zusammenführen einer in einem ersten Behältnis aufge
nommenen flüssigen Komponente und einer in einem zweiten Behältnis auf
genommenen festen oder flüssigen Komponente unter sterilen Bedingungen,
gekennzeichnet durch einen ersten zylindrischen Hohlkörper (2) zur Auf
nahme des ersten Behältnisses (25) im Bereich dessen Verschlusses (26) in
einer Aufnahmeöffnung (7) dieses Hohlkörpers (2) und einen zweiten zylind
rischen Hohlkörper (4) zur Aufnahme des zweiten Behältnisses (28) im Be
reich dessen Verschlusses (26) in einer diametral angeordneten Aufnahme
öffnung (15), wobei die beiden Hohlkörper (2, 4) ineinander gesteckt und in
deren Längsrichtung geführt relativ zueinander verschiebbar sind, sowie ein
eine topfförmige Baueinheit (29) mit dem ersten Hohlkörper (2) bildender
Kanülenträger (3) mit mindestens einer von diesem aufgenommenen Kanüle
(12) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanülen
träger (3) den Boden des Topfes und der erste Hohlkörper (2) die Topfwan
dung bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Topfwandung mindestens einen Führungsabschnitt (31) aufweist, der mit
mindestens einem Führungsabschnitt (32) des zweiten Hohlkörpers (4) zu
sammenwirkt.
4. Vorrichtung zum Zusammenführen einer in einem ersten Behältnis aufge
nommenen flüssigen Komponente und einer in einem zweiten Behältnis auf
genommenen festen oder flüssigen Komponente unter sterilen Bedingungen,
gekennzeichnet durch einen ersten zylindrischen Hohlkörper (2) zur Auf
nahme des ersten Behältnisses (25) im Bereich dessen Verschlusses (26) in
einer Aufnahmeöffnung (7) dieses Hohlkörpers (2) und einen zweiten zylind
rischen Hohlkörper (4) zur Aufnahme des zweiten Behältnisses (28) im Be
reich dessen Verschlusses (26) in einer diametral angeordneten Aufnahme
öffnung (15), wobei die beiden Hohlkörper (2, 4) ineinander gesteckt sind,
der erste Hohlkörper (2) und ein topfförmiger Kanülenträger (3) mit mindes
tens einer von diesem aufgenommenen Kanüle (12) separate Bauteile bil
den, sowie der erste Hohlkörper (2) und der Kanülenträger (3) ineinander
gesteckt und in Längsrichtung der beiden Hohlkörper (2, 4) geführt relativ
zueinander verschiebbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste
Hohlzylinder (2) beidseitig offen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Topfwandung mindestens einen Führungsabschnitt (10) aufweist, der mit
mindestens einem Führungsabschnitt (9) des ersten Hohlkörpers (2) zu
sammenwirkt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Hohlkörper (2) bei in diesen eingesetztem ersten Behältnis
(25) im zweiten Hohlkörper (4) unverschieblich gelagert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste (2) und/oder zweite Hohlkörper (4) im Bereich seines behäl
terseitigen Endes (7, 15) segmentartig (Segmente 5 bzw. 13) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Seg
mente (5, 13) Spreizlappen bilden, die eine Bördelkappe (27) des Behältnis
ses (25 bzw. 28) umgreifen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanülenträger (3) mit einer einzigen Kanüle (12) bestückt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Behältnisse (25, 28) als Fläschchen ausgebildet sind, insbesondere
als Fläschchen mit einem Füllvolumen von 1 bis 10 ml.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Hohlkörper (4) seitlich mit einer oder mehreren Sichtfenstern
(39) zur Anzeige der Stellung des Kanülenträgers (3) versehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass Rastmittel (21, 30) zum Rastieren des Kanülenträgers (3) oder des
ersten Hohlkörpers (2) in unterschiedlichen Positionen des Kanülenträgers
(3) in komplementären Rastmitteln (22, 23, 33, 34) des zweiten Hohlkörpers
(4) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Hohlkörper (2, 4) mit den vormontierten Behältnissen (25,
28) in eine Verpackung, insbesondere eine Weichblister-Verpackung (37,
38), sterilisierbar eingesiegelt sind.
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