DE10142191C2 - SD-ADC mit digitaler Dithersignalverarbeitung - Google Patents
SD-ADC mit digitaler DithersignalverarbeitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen SD-ADC (Sigma Delta Analog/Di
gital Konverter), insbesondere für Audioanwendungen, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die US 5,073,777 beschreibt Sigma Delta Analog/Digital Wand
ler die parallel zueinander mit unabhängigen Dithersignalge
neratoren arbeiten. Der Sigma Delta Analog/Digital Wandler
enthält mindestens einen Integrator und einen Komparator bzw.
Quantisierer zur Analog/Digital Wandlung eines analogen Ein
gangssignals. Darüber hinaus ist ein Dithersignalgenerator
zur Erzeugung eines digitalen Dithersignals vorgesehen.
Aus der US 5,010,347 ist ein Analog/Digital Wandler mit einem
hohen Signalrauschabstand bekannt. Der Analog/Digital Wandler
enthält ebenfalls einen Integrator und einen Komparator zur
Analog/Digital Wandlung eines analogen Eingangssignals. Fer
ner ist ein Rauschgenerator zur Erzeugung eines digitalen
Rauschsignals vorgesehen.
Young C. A.: "THE ADVANTAGES OF STRICTLY DIGITAL DITHER" in
IEE Colloquium on advanced analog/digital and digital/analog
conversion technique applications, London, UK, 1989, Seiten
2/1-2/3 beschreibt die Verwendung eines digitalen Dither
signals bei einem Analog/Digital Wandler, wobei das digitale
Dithersignal hinter dem Analog/Digital Wandler den digitalen
Schaltungsbereichen zu addiert wird.
SD-ADC zeigen im allgemeinen Grenzzyklen (periodische Hörei
genschwingung des ADC mit Zeitkonstante τt), die im Bereich
vor allem bei Audioanwendungen als Störsignal wahrnehmbar
sind. Grenzzyklen treten hauptsächlich dann auf, wenn am Ein
gang des SD-ADC ein konstantes Signal anliegt, oder während
einer Übertragungspause, in der kein Audiosignal übertragen
wird (sogenannte Idle Tones).
Zur Vermeidung solcher Grenzzyklen wird zu geeigneten Zeit
punkten ein Zufallssignal (Dithersignal) in den SD-ADC einge
speist, welches eine gewisse Varianz des Eingangssignals be
wirkt und damit den Anteil der Störfrequenz im Spektrum des
Ausgangssignals reduziert. Das Dithersignal wird dem SD-ADC
bislang üblicherweise in analoger Form zugeführt.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines bekannten SD-ADC mit
analoger Dithersignaleinspeisung. Der dargestellte SD-ADC ist
ein zweistufiger SD-ADC mit einer Rückkoppelschleife 6 (second
order single loop SD-ADC), mit zwei Integratoren 1 (von denen
nur einer gezeigt ist), an deren Eingang ein analoges Signal
anliegt, und einem Komparator 2. Der SD-ADC umfasst ferner
einen Dithersignalgenerator 4 zur Erzeugung eines digitalen
Dithersignals, das nach einer D/A-Wandlung mittels eines
Dither-DAC 10 zum analogen Ausgangssignal des zweiten
Integrators 1 hinzu addiert wird (Addierknoten 12). Das
kumulierte Analogsignal wird dem Komparator 2 zugeführt,
dessen Schaltschwelle üblicherweise bei 0 V liegt. Der
Komparator gibt schließlich einen entsprechenden digitalen
Wert an seinem Ausgang aus.
Das digitale Ergebnis wird in einem Zwischenspeicher 11 (Buf
fer) zwischengespeichert, der über den Rückkoppelpfad 6 mit
den Eingängen der Integratoren 1 verbunden ist. Außerdem wird
das digitale Ergebnis einer nachgeschalteten Signalverarbei
tung (nicht gezeigt) zugeführt.
Der dargestellte SD-ADC hat insbesondere den Nachteil, dass
durch die Addition eines analogen Dithersignals zusätzliche
Störungen generiert werden, die die Leistungsfähigkeit des
SD-ADC nachteilig beeinflussen. Darüber hinaus ist im bekann
ten SD-ADC ein zusätzlicher Dither-DAC erforderlich, der in
den heutigen CMOS Technologien relativ viel Fläche und
Leistung benötigt.
Wegen der Nähe der Einspeisung des analogen Dithersignals zu
einem stark nicht-linearen Komparator ist die Einspeisung des
Dithersignals an dieser Stelle besonders kritisch.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
SD-ADC zu schaffen, der weniger Fläche und Leistung für die
Einspeisung und Verarbeitung von Dithersignalen in heutigen
CMOS Technologien benötigt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 ange
gebenen Merkmale. Weitere Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, die Ein
speisung des Dithersignals im digitalen Teil des SD-ADC
durchzuführen, dem Komparator nur das analoge Ausgangssignal
des Integrators zuzuführen und das vom Komparator ausgegebene
digitale Ergebnis in Abhängigkeit vom Pegel des Dithersignals
umzudeuten bzw. zu ändern. Die bedeutet mehr Funktionalität
in den Digitalbereich zu verschieben, da moderne CMOS Prozes
se viel kleinere Digitalstrukturen als Analogstrukturen er
möglichen.
Zu diesem Zweck sind mehrere Komparatoren mit unterschiedli
chen Schaltschwellen vorgesehen, die das vom Integrator zuge
führte Analogsignal in einen digitalen Wert wandeln. Ferner
ist eine am Ausgang der Komparatoren angeschlossene digitale
Logikeinheit vorgesehen, der das digital Dithersignal zuge
führt wird und die in Abhängigkeit vom Pegel des Dither
signals den von den Komparatoren ausgegebenen digitalen Wert
ändert.
Die Schaltschwellen der Komparatoren entsprechen dabei vor
zugsweise den möglichen Pegeln des Dithersignals.
Der SD-ADC ist vorzugsweise voll differentiell aufgebaut, wo
bei die Komparatoren positive und negative Schaltschwellen
aufweisen. In diesem Fall umfasst der SD-ADC wenigstens drei
Komparatoren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung über
prüft die Logikeinheit zunächst den Ausgang desjenigen Kompa
rators, dessen Schaltschwelle dem negativen Dithersignalpegel
entspricht und ändert dann gegebenenfalls die Bits an den
Ausgängen der Komparatoren mit betragsmäßig kleinerer Schalt
schwelle.
Das von der digitalen Logikeinheit ausgegebene digitale Er
gebnis wird vorzugsweise an die jeweiligen Eingänge der Inte
gratoren rückgekoppelt.
Es hat sich gezeigt, dass für die Dithersignalverarbeitung
sehr einfache Komparatoren verwendet werden können, deren
Schaltschwelle insbesondere wesentlich ungenauer ist als bei
Komparatoren des Quantisierers des SD-ADC.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeich
nungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines bekannten SD-
ADC;
Fig. 2 einen SD-ADC gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung mit drei Komparatoren; und (1 Bit Dithering)
Fig. 3 einen SD-ADC gemäß einem anderen Ausführungs
beispiel der Erfindung mit n Komparatoren.
(2 Bit Dithering)
Bezüglich Fig. 1 wird auf die Erläuterungen in der Beschrei
bungseinleitung verwiesen.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt eines Single-Loop SD-ADC zwei
ter Ordnung mit zwei Integratoren 1 (nur einer ist gezeigt)
und drei parallel geschalteten Komparatoren 2a-2c mit unter
schiedlichen Schaltschwellen (Pegel 1-3), denen das analoge
Ausgangssignal des Integrators 1 zugeführt wird. Der SD-ADC
enthält ferner einen Dithersignalgenerator 4 zur Erzeugung
von Dithersignalen mit unterschiedlichen Pegeln. Der Dither
signalgenerator 4 ist dabei mit einer Logikeinheit 3 verbunden, die
am Ausgang der Komparatoren 2a-2c angeschlossen ist. Der
Logikeinheit 3 wird sowohl das digitale Dithersignal als auch das di
gitale Ausgangssignal der Komparatoren 2a-2c zugeführt.
Die Logikeinheit 3 ist nun in der Lage, den von den Komparatoren 2a-
2c ausgegebenen digitalen Wert in Abhängigkeit vom Pegel des
digitalen Dithersignals zu ändern. Dabei erzeugt die Logikeinheit 3
einen digitalen Wert, als ob das Dithersignal zusammen mit
dem analogen Ausgangssignal des Integrators 1 den Komparato
ren 2a-2c zugeführt worden wäre.
Die Schaltschwellen der Komparatoren 2a-2c sind auf die mög
lichen Dithersignalpegel eingestellt. Im folgenden wird die
Arbeitsweise der Logikeinheit 3 anhand eines Beispiels erläutert:
Das Dithersignal kann z. B. die Pegel -1 V, 0 V, 1 V annehmen. Die Schaltschwellen (Pegel 1-3) der Komparatoren 2a-2c liegen daher ebenfalls auf den Pegeln -1 V, 0 V, 1 V (von unten nach o ben). Das analoge Ausgangssignal des Integrators 1 soll -0,9 V betragen. Dadurch stellt sich am Ausgang der Komparatoren 2a- 2c ein digitaler Wert 001 (von oben nach unten) ein. Dieser digitale Wert muss nun von der Logikeinheit 3 so geändert werden, als ob das Dithersignal bereits vor den Komparatoren 2a-2c zum Analogsignal des Integrators 1 hinzu addiert worden wäre. Bei einem Dithersignal von z. B. +1 V würde an den Komparatoren 2a-2c in Summe ein Signal von +0,1 V anliegen, wobei sich ein digitaler Wert Oll am Ausgang einstellen würde.
Das Dithersignal kann z. B. die Pegel -1 V, 0 V, 1 V annehmen. Die Schaltschwellen (Pegel 1-3) der Komparatoren 2a-2c liegen daher ebenfalls auf den Pegeln -1 V, 0 V, 1 V (von unten nach o ben). Das analoge Ausgangssignal des Integrators 1 soll -0,9 V betragen. Dadurch stellt sich am Ausgang der Komparatoren 2a- 2c ein digitaler Wert 001 (von oben nach unten) ein. Dieser digitale Wert muss nun von der Logikeinheit 3 so geändert werden, als ob das Dithersignal bereits vor den Komparatoren 2a-2c zum Analogsignal des Integrators 1 hinzu addiert worden wäre. Bei einem Dithersignal von z. B. +1 V würde an den Komparatoren 2a-2c in Summe ein Signal von +0,1 V anliegen, wobei sich ein digitaler Wert Oll am Ausgang einstellen würde.
Die Logikeinheit 3 überprüft zunächst den Komparator 2c, dessen
Schaltschwelle dem negativen Dithersignal entspricht. Auf
grund der logischen 1 am Ausgang des Komparators 2c erkennt
die Logikeinheit 3, dass das Signal logisch 0 am Ausgang des Kompa
rators 2b in eine logisch 1 geändert werden muss. Die Logikeinheit 3
gibt somit als Ergebnis den digitalen Wert 1 aus. (1 Bit Aus
gangssignal)
Das digitale Ergebnis wird mittels eines 1 Bit D/A-Wandlers 5
analog gewandelt und über einen Rückkoppelpfad 6 an die ent
sprechenden Eingänge der Integratoren 1 zurückgeführt. Die E
lemente 7 und 8 bezeichnen dabei Parameter der Übertragungs
funktion des Noise-Shaping-Filters, das durch die Integrato
ren 1 gebildet wird.
Fig. 3 zeigt die allgemeine Form eines SD-ADC von Fig. 2
mit n Komparatoren 2a-2n und einem Dithersignalgenerator 4
der in der Lage ist, n unterschiedliche Dithersignalpegel zu
erzeugen. Im übrigen sind der Aufbau und die Funktionsweise
des SD-ADC von Fig. 3 identisch mit dem von Fig. 2.
1
Integrator
2
a-
2
n Komparatoren
3
Logikeinheit
4
Dithersignalgenerator
5
D/A-Wandler
6
Rückkoppelpfad
7
Parameter b
1
8
Parameter a
1
9
Addierknoten
10
Dither DAC
11
Buffer
12
Addierknoten
Claims (7)
1. SD-ADC mit:
wenigstens einem Integrator (1) und
einem Quantisierer zur A/D-Wandlung eines analogen Ein gangssignals, sowie
einem Dithersignalgenerator (4) zur Erzeugung eines digita len Dithersignals,
insbesondere zur Anwendung in Audioübertragungssystemen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Quantisierer mehrere Komparatoren (2a-2n), die ein vom Integrator (1) zugeführtes Analogsignal in einen di gitalen Wert umwandeln, aufweist und
dass eine an den Komparatoren (2a-2n) angeschlossene digitale Logikeinheit (3), der das digitale Dithersignal zugeführt wird, in Abhängigkeit vom Pegel des zugeführten Dithersignals einen von den Komparatoren (2a-2n) ausgegebenen digitalen Wert ändert.
wenigstens einem Integrator (1) und
einem Quantisierer zur A/D-Wandlung eines analogen Ein gangssignals, sowie
einem Dithersignalgenerator (4) zur Erzeugung eines digita len Dithersignals,
insbesondere zur Anwendung in Audioübertragungssystemen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Quantisierer mehrere Komparatoren (2a-2n), die ein vom Integrator (1) zugeführtes Analogsignal in einen di gitalen Wert umwandeln, aufweist und
dass eine an den Komparatoren (2a-2n) angeschlossene digitale Logikeinheit (3), der das digitale Dithersignal zugeführt wird, in Abhängigkeit vom Pegel des zugeführten Dithersignals einen von den Komparatoren (2a-2n) ausgegebenen digitalen Wert ändert.
2. SD-ADC nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltschwellen der Komparatoren (2a-2n) den mögli
chen Dithersignalpegeln entsprechen.
3. SD-ADC nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens drei Komparatoren (2a-2n) vorgesehen sind.
4. SD-ADC nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der SD-ADC voll differentiell aufgebaut ist und die Kom
paratoren (2a-2n) positive und negative Schaltschwellen (Pe
gel 1 - n) aufweisen.
5. SD-ADC nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die digitale Logikeinheit (3) zunächst den Ausgang des
jenigen Komparators (2a-2n), dessen Schaltschwelle (Pegel 1 -
n) dem negativen Dithersignalpegel entspricht, und dann die
Ausgänge der Komparatoren (2a-2n) überprüft, deren Schalt
schwelle betragsmäßig kleiner ist als der Dithersignalpegel.
6. SD-ADC nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Rückkoppelpfad (6) vorgesehen ist, über den das am
Ausgang der digitalen Logikeinheit (3) ausgegebene digitale
Ergebnis an einen Eingang des bzw. der Integratoren (1) rück
gekoppelt wird.
7. SD-ADC nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Rückkoppelpfad (6) ein D/A-Wandler (5) angeordnet
ist.
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