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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Analog-Digital-Wandlung und insbesondere ein Verfahren und eine
Vorrichtung, mit welchem eine nach dem Stand der Technik bekannte überabgetastete
rückgekoppelte Analog-Digital-Wandlung
(z. B. eine Sigma-Delta-Wandlung) verbessert wird.
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Die
WO 00/08765 A2 betrifft
einen Delta-Sigma-A/D-Wandler. Dabei wird ein analoges Eingangssignal
(g(k)) zum einen über
einen groben Quantisierer in ein erstes geschätztes Digitalsignal (d
0(k)) gewandelt. Über einen Mehrbit-Digital-Analog-Wandler wird
ein digitales Ausgangssignal (d(k)) in ein rückgekoppeltes Analogsignal
(a(k)) gewandelt. Eine Differenz aus dem analogen Eingangssignal
(g(k)) und dem rückgekoppelten
Analogsignal (a(k)) wird über einen
weiteren Quantisierer in ein zweites Digitalsignal (d
1(k))
gewandelt, wobei sich das digitale Ausgangssignal (d(k)) aus der
Summe des ersten Digitalsignals (d
0(k))
und des zweiten Digitalsignals (d
1(k)) zusammensetzt.
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Bei
nach dem Stand der Technik bekannten Einzelbit-Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandlern
(im Folgenden auch als Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler bezeichnet)
treten bei einer zu hohen Aussteuerung innerhalb des Analog-Digital-Wandlers
unzulässig hohe
Signalpegel auf, was zu einer Übersteuerung eines
innerhalb des Analog-Digital-Wandlers verwendeten Verstärkers führt, so
dass das Eingangssignal beschränkt
werden muss. Typischerweise wird dabei das Eingangssignal mit –3 dBFS
beschränkt.
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Da
ein Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler als wesentliche Vorteile eine
lineare Einzelbit-Digital-Analog-Wandlung und einen im Vergleich
zu anderen Wandlern geringen Flächenbedarf,
wenn er als Halbleiterschaltung ausgestaltet wird, aufweist, wird die
nachteilige Beschränkung
bzw. Dämpfung
des Eingangssignals nach dem Stand der Technik bei gängigen Anwendungen
in Kauf genommen. Ein wesentlicher Nachteil dieser Beschränkung besteht
darin, dass für
einen geforderten Signal-Rausch-Abstand
ein maximal zulässiges
Eingangssignal unter einem möglichen
Wert einer bereitgestellten Referenzspannung liegen muss. Eine erlaubte Rauschleistung
innerhalb eines Nutzfrequenzbandes des Eingangssignals muss daher
für den
geforderten Signal-Rausch-Abstand entsprechend reduziert werden.
Bei einer Implementierung eines Einzelbit-Sigma-Delta-Wandlers muss dies teuer erkauft
werden, da eine Verringerung der Rauschleistung um 3 dB bedeutet,
dass eine Kapazitätsfläche innerhalb
einer entsprechenden Halbleiterschaltung verdoppelt werden muss,
um das dominante kT/C-Rauschen bei einer Lösung zu verringern. Dabei spiegelt
sich eine erhöhte
Kapazitätsfläche bzw.
ein erhöhter
Kapazitätswert
nachteiliger Weise auch in einem erhöhten Strombedarf der entsprechenden
Halbleiterschaltung wider.
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Analog-Digital-Wandlung bereitzustellen, wobei
auf eine Beschränkung
des Eingangssignals verzichtet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren zur Analog-Digital-Wandlung nach Anspruch
1 oder 8 und eine Vorrichtung zur Analog-Digital-Wandlung nach Anspruch
15 oder 25 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Analog-Digital-Wandlung
bereitgestellt, wobei ein analoges Eingangssignal in ein digitales
Ausgangssignal umgesetzt wird. Dabei wird das analoge Eingangssignal
mittels einer rückgekoppelten
Analog-Digital-Wandlung, insbesondere einer überabgetasteten rückgekoppelten
Analog-Digital-Wandlung (beispielsweise mittels eines Sigma-Delta-Wandlers),
in ein erstes Digitalsignal umgesetzt. Abhängig von dem analogen Eingangssignal wird
zusätzlich
ein zweites Digitalsignal gebildet. Aus einer Differenz aus dem
analogen Eingangssignal und einer Summe aus einem ersten Analogsignal, welches
aus einer Digital-Analog-Wandlung des ersten Digitalsignals gebildet
wird, und einem zweiten Analogsignal, welches aus einer Digital-Analog-Wandlung
des zweiten Digitalsignals gebildet wird, wird ein drittes Analogsignal
gebildet. Dieses dritte Analogsignal wird in das erste Digitalsignal
umgesetzt, und das digitale Ausgangssignal wird aus einer Addition
des ersten Digitalsignals und des zweiten Digitalsignals gebildet.
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Dabei
wird unter einer Überabtastung
eine Abtastung mit einer Abtastrate verstanden, welche größer als
das Doppelte der höchsten
Frequenz innerhalb des analogen Eingangssignals ist, wenn es z.
B. dem Sigma-Delta-Wandler zugeführt
wird, wobei es zu diesem Zeitpunkt tiefpassgefiltert ist. Damit liegt
die Abtastrate bei einer Überabtastung über einer
Abtastrate, welche durch das Abtasttheorem vorgegeben ist.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist eine im Vergleich zum Stand der Technik höhere Aussteuerung des analogen
Eingangssignals möglich, da
das zweite Digitalsignal, welches in Abhängigkeit des analogen Eingangssignals
erzeugt wird, als eine Art Störsignal
aufgefasst werden kann, welches von der rückgekoppelten Analog-Digital-Wandlung,
die aufgrund der Rückkopplung
einen Regelkreis aufweist, ausgeregelt wird.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein weiteres Verfahren zur
Analog-Digital-Wandlung bereitgestellt, wobei ein analoges Eingangssignal
in ein digitales Ausgangssignal umgesetzt wird. Dabei wird das analoge
Eingangssignal mittels einer rückgekoppelten
Analog-Digital-Wandlung in ein erstes Digitalsignal umgesetzt. Das
digitale Ausgangssignal wird dabei aus einer Kombination des ersten
Digitalsignals und eines zweiten Digitalsignals, welches abhängig von
dem digitalen Ausgangssignal gebildet wird, gebildet. Das analoge
Eingangssignal und das zweite Digitalsignal werden dabei einem Sigma-Delta-Wandler
zugeführt,
um das erste Digitalsignal zu bilden.
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Dazu
wird das zweite Digitalsignal insbesondere mittels eines Komparators
aus dem analogen Eingangssignal gebildet, wobei das zweite Digitalsignal
einen Wert 1 annimmt, wenn das analoge Eingangssignal oberhalb eines
ersten Schwellenwerts liegt, einen Wert –1 bildet, wenn das analoge
Eingangssignal unterhalb eines zweiten Schwellenwerts liegt, und
sonst einen Wert 0 bildet. Der erste Schwellenwert ist dabei größer als
der zweite Schwellenwert, wobei ein Betrag sowohl des ersten als
auch zweiten Schwellenwerts vorzugsweise gleich groß ist.
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Damit
ist das zweite Digitalsignal abhängig von
einem Pegel des analogen Eingangssignals und speist vorteilhafter
Weise nur dann eine Art Störsignal
ein, wenn der Pegel des analogen Eingangssignals außerhalb
des ersten und des zweiten Schwellenwerts liegen. Anders ausgedrückt nimmt
das zweite Digitalsignal nur dann einen von 0 verschiedenen Wert
an, wenn der Pegel bzw. die Aussteuerung des analogen Eingangssignals
zu groß ist,
da nur in diesem Fall das analoge Eingangssignal vor der Analog-Digital-Wandlung
entsprechend ausgeregelt werden muss.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das zweite Digitalsignal nicht aus dem analogen Eingangssignal
sondern aus dem digitalen Ausgangssignal gebildet, welches in gewisser
Form das analoge Eingangssignal enthält, da es ausgehend von dem analogen
Eingangssignal gebildet wird. Ähnlich
wie bei der Bildung des zweiten Digitalsignals aus dem analogen
Eingangssignal wird das zweite Digitalsignal aus dem digitalen Ausgangssignal
mithilfe eines in diesem Fall digitalen Komparators gebildet, indem ein
erster Digitalwert für
das zweite Digitalsignal erzeugt wird, wenn ein Digitalwert des
digitalen Ausgangssignals oberhalb eines ersten digitalen Schwellenwerts
liegt, indem ein zweiter Digitalwert für das zweite Digitalsignal
erzeugt wird, wenn der Digitalwert des digitalen Ausgangssignals
unterhalb eines zweiten Schwellenwerts liegt, und in dem sonst eine 0
als Digitalwert für
das zweite Digitalsignal erzeugt wird. Dabei ist der erste digitale
Schwellenwert größer als
der zweite digitale Schwellenwert und der erste Digitalwert einen
solchen Betrag größer als
0, um welchen der zweite Digitalwert kleiner als 0 ist.
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Das
zweite Digitalsignal wird insbesondere derart bearbeitet, bevor
es analog gewandelt mit dem analogen Eingangssignal kombiniert wird,
dass ein Signalverlauf des zweiten Digitalsignals nach der Bearbeitung
geglätteter
bzw. glatter (d. h. weniger Sprünge
aufweist) ist, oder anders ausgedrückt, im Mittel eine erste Ableitung
des Signalverlaufs geringere Werte als vor der Bearbeitung aufweist.
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Durch
die Glättung
des zweiten Digitalsignals wird vorteilhafter Weise eine Ausregelung
des zweiten Digitalsignals, welches als eine Art Störung aufgefasst
werden kann, optimiert.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Vorrichtung zur
Analog-Digital-Wandlung bereitgestellt, welche einen rückgekoppelten
Analog-Digital-Wandler umfasst und ein analoges Eingangssignal in
ein digitales Ausgangssignal umsetzt. Dabei ist der Analog-Digital-Wandler
insbesondere ein mit einer Überabtastung
arbeitender rückgekoppelter
Analog-Digital-Wandler, z. B. ein Sigma-Delta-Wandler, welcher das analoge Eingangssignal
in ein erstes Digitalsignal umsetzt. Ein zweites Digitalsignal wird
abhängig
von dem analogen Eingangssignal gebildet. Ein erster 1-Bit-Digital-Analog-Wandler der
Vorrichtung erzeugt aus dem ersten Digitalsignal ein erstes Analogsignal
während
ein zweiter 1-Bit-Digital-Analog-Wandler der Vorrichtung aus dem zweiten
Digitalsignal ein zweites Analogsignal erzeugt. Mittels Subtraktionsmitteln
der Vorrichtung wird aus einer Differenz auf dem analogen Eingangssignal und
einer Summe aus dem ersten Analogsignal und dem zweiten Analogsignal
ein drittes Analogsignal erzeugt. Ein Quantisierer der Vorrichtung
erzeugt aus dem dritten Analogsignal das erste Digitalsignal. Darüber hinaus
umfasst die Vorrichtung Kombinationsmittel, um das erste Digitalsignal
und das zweite Digitalsignal zu dem digitalen Ausgangssignal zu
kombinieren.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird eine weitere Vorrichtung
zur Analog-Digital-Wandlung bereitgestellt, welche einen rückgekoppelten Analog-Digital-Wandler
umfasst und ein analoges Eingangssignal in ein digitales Ausgangssignal
umsetzt. Diese Vorrichtung umfasst Kombinationsmittel, um ein erstes
Digitalsignal und ein zweites Digitalsignal zu kombinieren, um dadurch
das digitale Ausgangssignal zu erzeugen. Der rückgekoppelte Analog-Digital-Wandler setzt
dabei das analoge Eingangssignal in das erste Digitalsignal um.
Das analoge Eingangssignal und das zweite Digitalsignal, welches
abhängig
von dem digitalen Ausgangssignal erzeugt wird, werden einem Sigma-Delta-Wandler
der Vorrichtung zugeführt,
um das erste Digitalsignal zu erzeugen.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
zur Analog-Digital-Wandlung
entsprechen den Vorteilen, welche bereits bei den vorab beschriebenen
Verfahren zur Analog-Digital-Wandlung
ausgeführt
wurden, weshalb sie hier nicht wiederholt werden.
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Die
vorliegende Erfindung eignet sich vorzugsweise zum Einsatz bei überabgetasteten
rückgekoppelten
Analog-Digital-Wandlern,
welche insbesondere als Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandler bekannt sind,
damit diese Analog-Digital-Wandler, gerade wenn es sich um einen
Einzelbit-Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandler
handelt, ohne eine Beschränkung
ihrer Aussteuerung betrieben werden können. Sigma-Delta-Wandler werden
beispielsweise bei der Sprachkodierung eingesetzt. Selbstverständlich ist
die vorliegende Erfindung jedoch nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich
beschränkt,
sondern sie kann auch als Peakkompensator (Kompensator von wenigen
erhöhten
Amplitudenwerten) beispielsweise bei DMT-Systemen (Diskrete Multifrequenz-Systeme)
mit einem hohen Crestfaktor (Crestfaktor = Maximalwert/Effektivwert)
eingesetzt werden, wobei die Erfindung zur Kompensation von Clippingeffekten
(aufgrund eines Abschneidens auftretende Effekte) eingesetzt werden
kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezugnahme auf die
beigefügte
Zeichnung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert.
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1 stellt
eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform
dar, wobei ein digitales Ausgangssignal zurück gekoppelt wird.
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2 stellt
eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform
dar, wobei anstelle des digitalen Ausgangssignals zwei Komponenten,
aus welchen das digitale Ausgangssignal gebildet wird, getrennt zurück gekoppelt
werden.
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3 stellt
eine dritte erfindungsgemäße Ausführungsform
dar, wobei im Vergleich zu der in 2 dargestellten
zweiten Ausführungsform
ein Analog- und ein Digitalpfad zu einem Digitalpfad zusammengefasst
sind.
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4 stellt
eine vierte erfindungsgemäße Ausführungsform
dar, welche sich von der dritten Ausführungsform dadurch unterscheidet,
dass ein Digitalsignal nicht abhängig
von einem analogen Eingangssignal sondern abhängig von einem digitalen Ausgangssignal
erzeugt wird.
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Die
in 5 dargestellte erfindungsgemäße fünfte Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der
dritten Ausführungsform,
weist allerdings einen Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler anstelle eines Multibit-Sigma-Delta-Wandlers
auf.
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In ähnlicher
Weise entspricht die in 6 dargestellte sechste erfindungsgemäße Ausführungsform
im Wesentlichen der vierten Ausführungsform,
wobei auch die sechste Ausführungsform
einen Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler anstelle eines Multibit-Sigma-Delta-Wandlers
aufweist.
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In 1 ist
eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Vorrichtung 1 zur Analog-Digital-Wandlung dargestellt,
welche ohne nachteilige Beschränkung
eines analogen Eingangssignals 10 der Vorrichtung 1 auskommt,
um ein digitales Ausgangssignal 20 der Vorrichtung 1 zu
erzeugen. Dabei wird das analoge Eingangssignal 10 durch
ein analoges Tiefpassfilter 5 gefiltert. Anschließend wird
in einem Subtrahierer 28 eine Differenz aus dem gefilterten
Eingangssignal 10 und dem analog gewandelten digitalen Ausgangssignal 20 gebildet,
wodurch ein Analogsignal 23 entsteht. Dieses Analogsignal 23 wird
durch einen Quantisierer 7 in ein erstes Digitalsignal 14 umgesetzt.
Eine Rückkopplung
des digitalen Ausgangssignals 20 wird durch einen 2-Bit-Digital-Analog-Wandler 8 und
einen daran anschließendes
analoges Regelfilter 6 gebildet. Damit bilden der Quantisierer 7,
der 2-Bit-Digital-Analog Wandler 8, das analoge Regelfilter 6 und
der Subtrahierer 28 einen rückgekoppelten Analog-Digital-Wandler,
welcher bei dieser dargestellten Ausführungsform mit einer Überabtastung
arbeitet, so dass dieser Analog-Digital-Wandler auch als Einzelbit-Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandler
bezeichnet werden kann. Dabei wird die Übertragungsfunktion dieses
rückgekoppelten
Analog-Digital-Wandlers maßgeblich durch
das Regelfilter 6 bestimmt.
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Um
eine höhere
Aussteuerung des analogen Eingangssignals 10 zu ermöglichen,
wird das analoge Eingangssignal 10 mittels eines 3-Werte-Komparators 9 in
ein zweites Digitalsignal 15 umgesetzt, welches zusammen
mit dem ersten Digitalsignal 14 in einem Additionselement 27 das
digitale Ausgangssignal 20 ergibt. Da der Einzelbit-Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandler
aufgrund der Rückkopplung
des digitalen Ausgangssignals 20 einen Regelkreis zur Störunterdrückung aufweist,
wird das zweite Digitalsignal 15, welches auch als ein ”Störsignal” aufgefasst
werden kann, durch diesen Regelkreis ausgeregelt, wodurch sich vorteilhafter
Weise eine Reduzierung des Signalpegels des Analogsignals 23 am
Eingang des Quantisierers 7 ergibt.
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Der
3-Werte-Komparator 9 arbeitet dabei wie folgt: Wenn das
analoge Eingangssignal 10 oberhalb eines ersten Schwellenwerts
liegt, erzeugt der 3-Werte-Komparator 9 einen Digitalwert
+1, wenn das analoge Eingangssignal 10 unterhalb eines
zweiten Schwellenwerts liegt, erzeugt der 3-Werte-Komparator 9 einen
Digitalwert –1
und wenn das analoge Eingangssignal 10 zwischen dem ersten
und dem zweiten Schwellenwert liegt, erzeugt der 3-Werte-Komparator 9 einen
Digitalwert 0. Dabei sind der erste und der zweite Schwellenwert
vom Betrag her gleich und der erste Schwellenwert ist größer als
der zweite Schwellenwert. Die Schwellenwerte werden abhängig von
dem Aussteuerbereich des eingesetzten Einzelbit-Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandlers gewählt.
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In 2 ist
eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform
dargestellt, welche zu der in 1 dargestellten
Ausführungsform
in gewisser Weise äquivalent
ist, aber einige zusätzliche
Einrichtungen enthält.
Aus diesem Grund werden Elemente in der 2, welche
dieselbe Funktion wie in der 1 aufweisen,
mit demselben Bezugszeichen bezeichnet und im Folgenden nicht erneut
erläutert.
Im Unterschied zu der in 1 dargestellten Ausführungsform
wird bei einer in 2 dargestellten Vorrichtung 2 nicht
das analog gewandelte digitale Ausgangssignal 20 zurück gekoppelt,
sondern es wird eine Summe aus dem analog gewandelten ersten Digitalsignal 14 und
dem analog gewandelten zweiten Digitalsignal 15 von dem
gefilterten analogen Eingangssignal 10 abgezogen, was aber
prinzipiell einer Rückkopplung
des analog gewandelten digitalen Ausgangssignal 20, welches
aus dem ersten Digitalsignal 14 und dem zweiten Digitalsignal 15 zusammengesetzt
ist, entspricht. Anders ausgedrückt
werden bei der zweiten Ausführungsform
anstelle des digitalen Ausgangssignals 20 seine beiden
Komponenten, nämlich
das erste Digitalsignal 14 und das zweite Digitalsignal 15,
aus welchen es zusammengesetzt ist, einzeln zurück gekoppelt bzw. von dem analogen
Eingangssignal 20 subtrahiert.
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Dazu
werden sowohl das erste Digitalsignal 14 in einem 1-Bit-Digital-Analog-Wandler 13 in
ein erstes Analogsignal 24 als auch das zweite Digitalsignal 15 in
einem 1-Bit-Digital-Analog-Wandler 13 in ein
zweites Analogsignal 25 gewandelt. Mittels eines analogen
Formungsfilters 21 und eines Verstärkers 22 wird das
zweite Analogsignal 25 geformt, indem etwaige Sprünge in dem
zweiten Analogsignal 15 geglättet werden, um eine möglichst
gute (Stör-)Unterdrückung bzgl.
des zweiten Analogsignals 15 mit der Vorrichtung 2 zu
erzielen.
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Bevor
das analog gewandelte, gefilterte und verstärkte zweite Digitalsignal 15 in
dem Subtrahierer 28 zur Bildung eines dritten Analogsignals 26 hinzugezogen
wird, durchläuft
es noch ein Regelfilter 6, da auch das analog gewandelte
erste Digitalsignal 14 ein Regelfilter 6 durchläuft. Während bei
der ersten Ausführungsform
das analog gewandelte digitale Ausgangssignal 20 das analoge
Regelfilter 6 durchläuft,
durchlaufen bei der zweiten Ausführungsform sowohl
das analog gewandelte erste Digitalsignal 14 als auch das
analog gewandelte zweite Digitalsignal 15 getrennt jeweils
ein analoges Regelfilter 6, wobei diese beiden Regelfilter
dieselbe Übertragungsfunktion
aufweisen.
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Damit
das bei dem Subtrahierer 28 hinzu geführte zweite Analogsignal 25 einer
Rückkopplung des
zweiten Digitalsignals 15 entspricht, werden die Funktionen
des analogen Formungsfilters 21 und des analogen Verstärkers 22 mittels
eines digitalen Formungsfilters 11 und eines Verstärkers 12 nachgebildet.
Anders ausgedrückt,
wird mit dem digitalen Formungsfilter 11 und dem Verstärker 12 eine
analoge Formung des zweiten Analogsignals bzw. der Störung digital
bezüglich
des zweiten Digitalsignals 15 nachgebildet, so dass das
zweite Analogsignal vor dem Regelfilter 6 möglichst
dem analog gewandelten zweiten Digitalsignal 15 vor dem
Additionselement 27 entspricht.
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Somit
arbeitet die zweite Ausführungsform prinzipiell
wie die erste Ausführungsform,
besitzt aber den Vorteil, dass sie anstelle eines 2-Bit-Digital-Analog-Wandler 8 nur
einen 1-Bit-Digital-Analog-Wandler 13 benötigt, welcher
einen viel einfacheren Aufbau aufweist als ein 2-Bit-Digital-Analog-Wandler 8.
Ein weiterer Vorteil gegenüber
der ersten Ausführungsform
ist, dass die in 2 dargestellte Vorrichtung 2 zusätzliche
Formungsfilter 11, 21 und Verstärker 12, 22 aufweist,
wodurch das zweite Digitalsignal 15 besser ausgeregelt
werden kann. Diese Formungsfilter 11, 21 und Verstärker 12, 22 können allerdings
je nach Anwendung, beispielsweise, wenn das zweite Digitalsignal
vergleichsweise selten einen Wert ungleich 0 annimmt, entfallen.
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Zusammenfassend
wirkt das zweite Digitalsignal 15 wie eine zusätzliche
Eingangsgröße des Einzelbit-Sigma-Delta-Wandlers,
welches analog gewandelt den Signalpegel des Eingangssignals in
den Quantisierer 7 reduziert, wodurch auch interne Zustandsgrößen innerhalb
des Einzelbit-Sigma-Delta-Wandlers geringer ausgesteuert werden,
was zu einer geringeren Verlustleistung im Vergleich zu einem Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler ohne Zuführung des
analog gewandelten zweiten Digitalsignals 15 führt.
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Wenn
die Vorrichtung 2 in der Switched-Capacitor-Technik ausgeführt ist,
kann darüber
hinaus der gesamte Pfad zur Erzeugung und Formung des zweiten Digitalsignals 15 vorteilhafterweise
niedriger getaktet werden, was die Verlustleistung nochmals verringert.
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In 3 ist
eine dritte erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Vorrichtung 3 zur Analog-Digital-Wandlung dargestellt.
Wiederum werden Elemente, welche dieselbe Funktion wie bei den ersten beiden
Ausführungsformen
aufweisen, mit demselben Bezugszeichen bezeichnet und ihre Funktionsweise
nicht erneut erläutert.
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Bei
der dritten Ausführungsform
wird von dem analogen Eingangssignal 10 das bearbeitete zweite
Digitalsignal 15, welches vorab in dem 1-Bit-Digital-Analog-Wandler 13 umgesetzt
wurde, subtrahiert und einem Multi-Bit-Sigma-Delta-Wandler 31 zugeführt, der
das erste Digitalsignal 14 erzeugt. Das zweite Digitalsignal 15 wird
von einem digitalen Formungsfilter 11 und einem nach geschalteten
Rauschumformer (Noise Shaper) 33 bearbeitet. Während die
Funktionsweise des digitalen Formungsfilters 11 bereits
bei der zweiten Ausführungsform
erläutert wurde,
ist der Rauschumformer 33 neu. Der Rauschumformer 33 reduziert
eine Wortbreite des zweiten Digital-Signals 15 am Ausgang
des digitalen Formungsfilters 11 auf eine Wortbreite von
1. Anders ausgedrückt
weisen die Digitalwerte des zweiten Digitalsignals 15 am
Ausgang des Rauschumformers 33 nur die Werte 0 und 1 auf,
obwohl am Eingang des Rauschumformers 33 anliegende Digitalwerte
Werte aufweisen, die größer als
1 sind. Dadurch ist es möglich,
zur Umsetzung des zweiten Digitalsignals 15 in ein Analogsignal
mit dem 1-Bit-Digital-Analog-Wandler 13 anstelle
eines Mehrbit-Digital-Analog-Wandlers
zu arbeiten.
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Zur
Erzeugung des digitalen Ausgangssignals 20 wird das erste
Digitalsignal 14 in einem Additionselement 27 mit
dem bearbeiteten zweiten Digitalsignal 15 addiert.
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In 4 ist
eine vierte erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Vorrichtung 4 zur Analog-Digital-Wandlung dargestellt.
Im Vergleich zur dritten Ausführungsform
ist bei der vierten Ausführungsform nur
die Art und Weise, wie das unbearbeitete zweite Digitalsignal 15 erzeugt
wird, verschieden. Während das
unbearbeitete zweite Digitalsignal 15 bei der dritten Ausführungsform
mittels des analog arbeitenden 3-Werte-Komparators aus dem analogen Eingangssignal 10 ermittelt
wird, wird das unbearbeitete zweite Digitalsignal 15 bei
der vierten Ausführungsform
mittels eines digitalen Schwellenwertdetektors 34 und einem
digital arbeitenden 3-Werte-Komparator 35 ermittelt.
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Bei
einem Vergleich der zweiten Ausführungsform,
welche in 1 dargestellt ist, und der dritten
und vierten Ausführungsform,
welche in den 3 und 4 dargestellt
sind, zeigen sich folgende Unterschiede. Sowohl die dritte als auch
die vierte Ausführungsform
benötigen
kein analoges Formungsfilter 21 und keinen analogen Verstärker 22, wobei
die vierte Ausführungsform
zusätzlich
ebenfalls keinen analog arbeitenden 3-Werte-Komparator benötigt.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
muss das digitale Formungsfilter 11 und der digitale Verstärker 12 genau
mit dem analogen Formungsfilter 21 und dem analogen Verstärker 22 übereinstimmen,
damit die Vorrichtung 2 korrekt arbeitet. Eine solche Anforderung
hinsichtlich einer Übereinstimmung
(Matching) erfordert einen zusätzlichen
Flächenbedarf
bei einer Realisierung als Halbleiterschaltung, da als Faustformel
gilt, dass eine Übereinstimmung
umgekehrt proportional zur Wurzel der Abmessungen einer entsprechenden
Vorrichtung, für
welche eine Übereinstimmung
erzielt werden soll, ist. Anders ausgedrückt ist eine Übereinstimmung
umso schwieriger zu erreichen bzw. zu gewährleisten, umso kleiner die Abmessungen
der entsprechenden Vorrichtung sind. Darüber hinaus muss ein Eigenrauschen
bei dem analogen Formungsfilter 21 und dem analogen Verstärker 22 gering
gehalten werden, damit ein Gesamtleistungsverhalten der Vorrichtung 2 nicht
eingeschränkt
wird. Dadurch ist der schaltungstechnische Aufwand und die Verlustleistung
bei der Vorrichtung 3, 4 der dritten oder vierten
Ausführungsform
geringer als bei der Vorrichtung 2 gemäß der zweiten Ausführungsform.
Somit resultiert der Wegfall der analog arbeitenden Vorrichtungen
(Formungsfilter 21, Verstärker 22, 3-Werte-Komparator 9)
in einem erheblich geringeren Flächenbedarf,
wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung 3, 4 als
Halbleiterschaltung realisiert wird.
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Die
Tatsache, dass das zweite Digitalsignal 15 bei der dritten
und vierten Ausführungsform
aus dem digitalen Ausgangssignal abgeleitet wird, welches aus dem
in der dritten und vierten Ausführungsform
innerhalb des Multi-Bit-Sigma-Delta-Wandlers 31 tiefpassgefiltert
wurde, während
das zweite Digitalsignal 15 bei der zweiten (und auch bei
der ersten) Ausführungsform
aus dem nicht tiefpassgefilterten analogen Eingangssignal 10 abgeleitet
wird, hat keine negativen Auswirkungen, da die dadurch verbundene
zeitliche Verzögerung
aufgrund einer genügend hohen Überabtastung
des Sigma-Delta-Wandlers nicht ins Gewicht fällt. Insgesamt ist die Vorrichtung 3, 4 der
dritten und vierten Ausführungsform
im Vergleich zu der Vorrichtung 2 der zweiten Ausführungsform äußerst robust,
da durch die digitale Lösung (kein
analoges Formungsfilter 21 und kein analoger Verstärker 22)
ein nachteiliger Mismatch (ein Nicht-Übereinstimmen) eines in der 2 aus
den Blöcken 11 und 12 bestehenden
Pfades mit einem in der 2 aus den Blöcken 13, 21, 22 und 6 bestehenden
Pfad erst gar nicht auftreten kann. Darüber hinaus kann das digitale
Formungsfilter 11 im Vergleich zu dem analogen Formungsfilter 21 höchst flexibel
ausgelegt werden, wodurch der Aussteuerbereich des Sigma-Delta-Wandlers 31 im
Vergleich zu der zweiten Ausführungsform
wesentlich erhöht
werden kann.
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In 5 und 6 sind
eine fünfte
und eine sechste erfindungsgemäße Ausführungsform
dargestellt. Dabei entspricht die fünfte Ausführungsform im Wesentlichen
der dritten Ausführungsform
und die sechste Ausführungsform
der vierten Ausführungsform.
Der Unterschied zwischen der dritten und vierten Ausführungsform
und der fünften
und sechsten Ausführungsform
besteht zum einen darin, dass der Multibit-Sigma-Delta-Wandler 31 durch
einen Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler 32 bei
der fünften
und sechsten Ausführungsform
ersetzt ist, und zum anderen in der Form der Einspeisung des bearbeiteten zweiten
Digitalsignals 15 in den Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler 32. Darüber hinaus
ist bei der Darstellung der Vorrichtung 3, 4 ein
zur Einspeisung des zweiten Digital-Signals 15 in den Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler 32 notwendiger
Digital-Analog-Wandler nicht explizit dargestellt. Bei einer nicht
dargestellten erfindungsgemäßen Variante
der Vorrichtung 3, 4, welche in der Switched-Capacitor-Technik
oder in der Current-Steering-Technik bzw. zeitkontinuierlich (time
continuous) ausgestaltet ist, kann dieser notwendige Digital-Analog-Wandler
mit geringem Schaltungsaufwand realisiert werden.
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Dabei
wird unter der Switched-Capacitor-Technik eine Technik verstanden,
wobei die Vorrichtung 3, 4 mit Kondensatoren ausgestaltet
ist, welche über
Schalter schaltbar sind, welcher mit der jeweiligen Abtastrate geschaltet
wird. Dagegen ist die Vorrichtung 3, 4 bei der
Current-Steering-Technik
aus mehreren Stromzellen aufgebaut, welche jeweils einen Stromspiegel
und einen Stromschalter besitzen. Analogsignale werden demnach bei
der Switched-Capacitor-Technik
in Form einer Ladungsgröße und bei
der Current-Steering-Technik
in Form einer Stromgröße dargestellt.
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Für einen
bestimmten Zeitpunkt bzw. für
eine bestimmte Abtastung kann es vorkommen, dass das aus dem analog
gewandelten bearbeiteten zweiten Digitalsignal und dem analogen
Eingangssignal kombinierte Analogsignal einen Amplitudenwert aufweist, welcher
größer als
eine Referenzspannung des Einzelbit-Sigma-Delta-Wandlers 32 ist,
was sich aufgrund der groben Quantisierung bei dem Einzelbit-Sigma-Delta-Wandler
stark auswirken könnte. Dies
stellt aber bei der Vorrichtung 5 oder 6 kein
Problem dar, da ein Funktionsblock 29 des Einzelbit-Sigma-Delta-Wandlers 32 einen
Tiefpass bzw. einen Integrator darstellt und das zweite Digitalsignal 15 gerade
im hohen Frequenzbereich einen großen Leistungsanteil aufweist,
so dass eine Übersteuerung des
Einzelbit-Sigma-Delta-Wandlers 32 ausgeschlossen ist.
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Bei
Anwendungsbereichen, bei welchen nur eine geringe bzw. moderate
Erhöhung
des Aussteuerbereichs des Einzelbit-Sigma-Delta-Wandlers 32 gefordert
wird, können
das digitale Formungsfilter 11 und der Rauschumformer 33 entfallen,
da in diesem Fall auch eine qualitativ nicht so leistungsstarke
Unterdrückung
des zweiten Digitalsignals 15 ausreicht.