DE10141585A1 - Edelmetallrohr zum Führen einer Glasschmelze - Google Patents

Edelmetallrohr zum Führen einer Glasschmelze

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Edelmetallrohr zum Führen einer Glasschmelze, das als Doppelmantel ausgebildet ist, wobei der Innenraum des Edelmetallmantels sowie der Zwischenraum zwischen dem inneren Edelmetallrohr und äußeren Edelmetallrohr mit Glasschmelze gefüllt ist. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum sauerstoffblasenfreien Führen einer Glasschmelze durch ein Rinnensystem mit einem Edelmetallrohr, wobei das Edelmetallrohr als Doppelmantel ausgebildet ist und der Innenraum des Edelmetallmantels sowie der Zwischenraum zwischen dem inneren Edelmetallrohr und äußeren Edelmetallrohr mit Glasschmelze gefüllt wird. Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung eines Edelmetallrohres bei der Führung der Glasschmelze und in der Glaskonditionierung und besonders zur Herstellung Glasarten mit fehlenden polyvalenten Ionen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Edelmetallrohr zum Führen einer Glasschmelze und ein Verfahren dazu.
  • Bei der Spaltung von Wasser, das in Glasschmelze vorhanden ist, bildet sich Wasserstoff und Sauerstoffgas. Wasserstoffgas diffundiert durch das Edelmetallrohr nach Außen, wenn der Wasserstoffpartialdruck außerhalb der Schmelze niedriger ist als in der Schmelze. Im Innenraum entsteht durch das Enteichen von Wasserstoff ein Ungleichgewicht. Das Ungleichgewicht führt zur Bildung von Sauerstoffblasen in der Schmelze. Das so erhalten Produkt weist unerwünschte Blasen auf.
  • Aus WO 98118731 ist ein Verfahren zur Vermeidung von Sauerstoffblasen beim Führen einer Glasschmelze bekannt. Dabei wird auf der gegenüberliegenden glas-kontaktierten Seite ein Wasserstoffüberdruck erzeugt. Der von außen angelegte Wasserstoffüberdruck minimiert die Diffusion von Wasserstoff durch das Edelmetall. Dadurch wird die Gleichgewichtsreaktion gehalten und die Bildung von Sauerstoffblasen verhindert.
  • Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Führen und Konditionieren von Glas bereitzustellen, wobei die Bildung von Sauerstoffblasen minimiert wird.
  • Die Aufgabe wird durch ein Edelmetallrohr zum führen einer Glasschmelze gelöst, das als Doppelmantel ausgebildet ist, wobei der Innenraum des Edelmetallmantels, der Zwischenraum zwischen dem inneren Edelmetallrohr und äußeren Edelmetallrohr mit Glasschmelze gefüllt ist. Als Edelmetall wird erfindungsgemäß Platin oder Platinlegierungen verwendet.
  • Das erfindungsgemäße Edelmetallrohr weist einen Entlüftungsschnorchel und einen Bodenablauf auf. Durch den Entlüftungsschnorchel wird ermöglicht, dass der Zwischenraum zwischen den Edelmetallrohren vollständig befüllt wird. Durch den Bodenablauf kann am äußeren Rohr gebildeter Sauerstoff abgezogen werden.
  • Die Aufgabe wird weiter durch ein Verfahren zum sauerstoffblasenfreien führen einer Glasschmelze durch ein Rinnensystem mit einem Edelmetallrohr gelöst, wobei das Edelmetallrohr als Doppelmantel ausgebildet ist und der Innenraum des Edelmetallmantels sowie der Zwischenraum zwischen dem inneren Edelmetallrohr und äußeren Edelmetallrohr mit Glasschmelze gefüllt wird.
  • Erfindungsgemäß ist die Verwendung des Edelmetallrohres bei der Führung der Glasschmelze und in der Glaskonditionierung vorgesehen. Weiter ist die Verwendung des Edelmetallrohres für die Herstellung von Glasarten mit fehlenden polyvalenten Ionen vorgesehen.
  • Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
  • Die Zeichnung besteht aus Fig. 1.
  • Es zeigt ein Rinnensystem, das im Horizontalrohrbereich aus einem Edelmetalldoppelmantel (1) besteht. Der Glasstrom läuft aus einem Verteiler oder Arbeitswanne durch einen Durchflußstein (2) in den Edelmetalldoppelmantel (1). Dabei wird der Innenraum des Edelmetallmantels (1) sowie der Zwischenraum zwischen dem inneren Edelmetallrohr (1a) und äußeren Edelmetallrohr (1b) gefüllt. Die Glasschmelze fließt am Anfang (3) in den Zwischenraum rein. Da mit Volllaufen des Innenraums (1) gewährleistet wird, besitzt der Horizontalteil einen Entlüftungsschnorchel (4). Im inneren Teil des Edelmetalldoppelmantels (1) läuft die Glasschmelze ungehindert zum Ziehtiegel (5). Die Glasschmelze tritt über den Glasauslauf (6) aus. Über einen Bodenablauf (7) können Sauerstoffblasen, die sich am äußeren Edelmetallmantel zum Beispiel an der Position (10) bilden, abgezogen werden. Der gesamte Edelmetalldoppelmantel (1) wird über einen elektrischen Heizkreis (8) beheizt. Der innere und der äußere Edelmetallmantel (1a, 1b) sind über Stege (9) verbunden.
  • Die Ungleichgewichtsreaktion gemäß Formel [1] ergibt sich wenn auf beiden Seiten des Edelmetallrohres (1)unterschiedliche Wasserstoffpartialdrücke vorliegen. Bekanntlich ist Platin wasserstoffdurchlässig. Wenn der Wasserstoffpartialdruck außerhalb der Schmelze niedriger ist als in der Schmelze, diffundiert Wasserstoff durch das Platinrohr durch. In der Schmelze entsteht ein Ungleichgewicht gemäß Formel [1]. Dieses Ungleichgewicht führt zur Bildung von Sauerstoffblasen in der Schmelze. Das so erhalten Produkt weist unerwünschte Blasen auf.
  • Gemäß der Erfindung läuft im Innenraum des Edelmetalldoppelmantels (1) die Gleichgewichtsreaktion gemäß Formel [2] ab. Das Glas zwischen den Edelmetallrohren (1a, 1b) verhindert die Diffusion des Wasserstoffs durch das innere Edelmetallrohr (1a). Bei der Wasserdissoziation bleibt ein Gleichgewicht vorhanden, da auf beiden Seiten des Edelmetallinnenrohres (1) gleiche Wasserstoffpartialdrucke vorherrschen. Es bilden sich somit keine Sauerstoffblasen.

    H2O → 1/2 O2 + H2 [1]

    H2O ↔ 1/2 O2 + H2 [2]

Claims (6)

1. Edelmetallrohr zum führen einer Glasschmelze, das als Doppelmantel (1) ausgebildet ist, wobei der Innenraum des Edelmetallmantels (1) sowie der Zwischenraum zwischen dem inneren Edelmetallrohr (1a) und äußeren Edelmetallrohr (1b) mit Glasschmelze gefüllt ist.
2. Edelmetallrohr nach Anspruch 1, wobei das Edelmetallrohr einen Entlüftungsschnorchel (4) aufweist.
3. Edelmetallrohr nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Edelmetallrohr einen Bodenablauf (7) aufweist.
4. Verfahren zum Sauerstoffblasenfreien führen einer Glasschmelze durch ein Rinnensystem mit einem Edelmetallrohr, wobei das Edelmetallrohr als Doppelmantel (1) ausgebildet ist und der Innenraum des Edelmetallmantels (1), der Zwischenraum zwischen dem inneren Edelmetallrohr (1a) und äußeren Edelmetallrohr (1b) mit Glasschmelze gefüllt wird.
5. Verwendung des Edelmetallrohres nach einem der Ansprüche 1 bis 3 bei der Führung der Glasschmelze und in der Glaskonditionierung.
6. Verwendung des Edelmetallrohres nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für die Herstellung von Glasarten mit fehlenden polyvalenten Ionen.
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