DE19508536A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen farbiger Glasflüsse in einen Glasstrang - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen farbiger Glasflüsse in einen GlasstrangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzen und Einbringen
farbiger Glasflüsse in einem thermoplastischen kontinuierlich
auslaufenden Glasstrang und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Für das Einbringen farbiger Glasflüsse (Emaillen oder Glasfarben)
in einem thermoplastischen Glasfluß eines Grundglases
sind die verschiedensten Verfahren bekannt.
So zeigt die US-PS 822 879 eine Lösung zur Herstellung farbiger
Schichtglaskörper auf.
Mit dem DD-WP 2 07 697 wird die Herstellung von Überfangglas
beschrieben. Nach dieser Lösung werden zwei Glasposten einem
farbigen und einem farblosen Glasfluß entnommen und
definiert zusammengeführt.
In der DE-PS 642 488 wird das Einbringen von Glasfarben mit
der Glasmacherpfeife, also rein manuell, beschrieben. Die
DE-PS 5 98 898 und die US-PS 4 457 771 beschreiben die Herstellung
von Überfangglas, in dem auf einen oder auf mehrere
farbige Glasflüsse ein Klarglas aufgelegt ist.
Eine Schleudertechnologie für Mehrschichtenhohlglas, bei der
eine Glasschicht farbig sein kann, wird in der DD-WP 2 27 126
beschrieben.
Diese Lösungen erfordern alle großvolumige gesonderte
Schmelzeinrichtungen für das Farbglas und das farblose Grundglas.
Nach diesen genannten Verfahren wird stets eine farbige
Schicht über den gesamten Grundglaskörper aufgebracht.
Das Einbringen einer Vielzahl farbiger Glasflüsse in einen
kontinuierlich auslaufenden Glasstrang ist mit diesen Lösungen
nicht möglich.
Die DD-WP 25 348 und 62 407 sowie die DE-PS 15 38 670 und
15 06 665 sehen die Zuführung von Farbglasstreifen in Verbindung
mit der Herstellung von Kapillarröhren vor.
Hier wird eine metallische Vorrichtung für das Einbringen
der farbigen Glasflüsse verwendet, wobei nur ein Farbglas in
das zu einem Kapillarrohr mit Durchmesser von wenigen Millimetern
ausgezogene Grundglas zugeführt wird.
Die genannten Lösungen sind für das Schmelzen und Einbringen
einer Vielzahl farbiger Glasflüsse als Streifen in einem
Glasstrang über 10 mm Durchmesser nicht geeignet. Die Herstellung
eines Glasstranges über 10 mm Durchmesser mit einer
Vielzahl gezielt eingelagerter Farbglasstreifen erfordert
eine Viskosität größer 10² Pas, insbesondere 10² bis 103,5 Pas,
wenn eine weitere Verarbeitung des Glasstranges zu Erzeugnissen,
vorzugsweise Rohren, erfolgen soll. In diesem
Viskositätsbereich verzundern Vorrichtungen aus Edelstählen,
die bei den genannten Lösungen z. T. erforderlich waren, und
die verwendeten Farbmaterialien verbrennen. Wird ein Viskositätsbereich
gewählt, in dem diese negativen Erscheinungen
vermieden werden, kommt es in dem gebildeten Glasstrang zu
Inhomogenitäten, und ein Verformen zu fehlerfreien Produkten
ist nicht mehr möglich.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß die bekannten Lösungen
nur das Zuführen von ein bis zwei farbigen Glasflüssen bei
niedrigen Verarbeitungstemperturen ermöglichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Einbringen
farbiger Glasflüsse in einen Glasstrang zu entwickeln, mit
dessen Hilfe Glasfarben oder farbige Glasflüsse (Farbemaillen)
oder deren Mischungen aufgeschmolzen und in einer
bestimmten Anzahl einem farblosen thermoplastischen Grundglas
zugeführt und mit diesem zu einem kontinuierlichen
auslaufenden farbigen Glasstrang geformt werden sowie eine
Vorrichtung zu schaffen, die so aufgebaut ist, daß sie ohne
konstruktive Veränderungen die Herstellung einer Vielzahl
unterschiedlich farbiger strangförmiger Glasprofile ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Glasfarben oder farbigen Glasflüsse (Farbemaillen) oder
deren Mischungen vorzugsweise als kompakte Körper nachfolgend
in einer Zuführungs- und Schmelzeinrichtung entsprechend
ihrer Eigenschaften aufgeschmolzen und in einem Farbglasvorratsbehälter
der Viskosität eines Grundglases
angepaßt werden, der gesamte aus dem Speiser fließende Glasstrom
in einen Teilstrom "Grundglas" und in einen Teilstrom
"Deckglas" für den späteren Glasstrang aufgeteilt wird, die
auf gleiche Temperatur wie die Teilströme Grundglas und
Deckglas des Speisers gebrachten farbigen Glasflüsse zwischen
diese Teilströme gleichzeitig oder nacheinander definiert
eingeführt werden und die so gebildete mit einem oder
mehreren farbigen Glasstreifen versehene thermoplastische
Glasmasse als ein- oder mehrfarbiger gleichmäßig auslaufender
Glasstrang mit einem vorgegebenen, vorzugsweise runden
Profil kontinuierlich abgezogen wird.
Das Verfahren ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß der
Teilstrom des "Grundglases" zu dem Teilstrom des "Deckglases"
in einem bestimmten Verhältnis von vorzugsweise 1 : 1
bis maximal 4 : 1 aufgeteilt wird und daß der aus dem Speiser
kommende, aus dem Gesamtglasstrom separierte Teilstrom
für die späteren Deckschichten des Glasstranges zu einem
Teil aus dem unteren Speiserkanalbereich direkt einer Düsenauslauföffnung
für die Bildung des Deckglases und zum anderen
Teil aus dem oberen Speiserkanalbereich als Grundglas
der Düsenauslauföffnung durch die Farbglaseinrichtung zugeführt
wird.
Das Verfahren ist außerdem dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbmaterialien vorzugsweise als kompakte zylinderförmige Körper
der Farbglaszuführungs- und Schmelzeinrichtung zugeführt
und in dieser aufgeschmolzen werden und als blasenarme
Farbglasschmelze in einem bestimmten Winkel von vorzugsweise
30 bis 45° oder senkrecht in einen Farbglasvorratsbehälter
der Farbglaseinrichtung fließt. Die Dicke der farbigen Glasflüsse
bei Farbringen bzw. die Dicke und Breite der farbigen
Glasflüsse bei Farbstreifen werden definiert durch die Viskosität
der farbigen Glasflüsse zur Viskosität des Grund-
und Deckglases an der Auslaufstelle der farbigen Glasflüsse
in die Grund- und Deckglasflüsse der Farbglaseinrichtungen
durch Höhenverstellung sowie durch eine Beheizung der Auslaufdüse
des Speisers beeinflußt.
Die Größe des Verhältnisses der Teilströme "Grundglas" und
"Deckglas" und damit die Lage der Farbglasströme im strangförmigen
Profil wird vorzugsweise durch eine Durchmesseränderung
des Ziehdornes erreicht.
Des weiteren ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Farbglasschmelze im
Farbglasvorratsbehälter der Farbglaseinrichtung durch eine
bestimmte, in Abhängigkeit von der Größe des Farbglasvorratsbehälters
beeinflußte Verweilzeit der Schmelze im Farbglasvorratsbehälter
der Temperatur des Grund- und Deckglases angeglichen
wird.
Die Temperatur von "Grund- und Deckglas" wird durch die
Speiserheizung im Speiserkanal-Oberofen nach bekannten und
bewährten Methoden geregelt.
Gemäß der Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß der Farbglasfluß im Übergangskanal durch seine
bestimmte Länge und seinen bestimmten Querschnitt stets
einen konstanten Auslaufdruck an der Auslaufdüse der Fabglaseinrichtung
beim Zusammentreffen mit den Grund- und
Deckglasströmen unabhängig vom Farbglasstand im Farbglasvorratsbehälter
besitzt.
Weiterhin ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß das
Glasstandsniveau in der Farbglaseinrichtung für das spätere
"Grundglas" immer dem geregelten Glasstandsniveau im
Speiserkanal für das spätere "Deckglas" entspricht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß Zuführkanäle
zum Grundglasrohr lagemäßig so in der Farbglaseinrichtung angeordnet
sind, daß sie sich in jeder vertikalen Höhenstellung
der Farbglaseinrichtung unterhalb des Glasstandsniveaus
des Speiserkanals befinden.
Um einen gleichmäßigen Glasfluß vom Speiserkanal in die
Farbglaseinrichtung zu erhalten, sind die Zuführkanäle über
den Umfang der Farbglaseinrichtung gleichmäßig verteilt. Zur
Regelung des Farbglasstandsniveaus in der Farbglaseinrichtung
ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß bei einfarbigen
Farbglaseinlagen das Farbglas in jedem Farbglasvorratsbehälter
das gleiche Farbglasniveau besitzt und mittels
einer Farbglasstandsregelung und den jeweiligen Zusatzheizungen
für die Farbglasschmelzeinrichtungen kostant gehalten
wird. Der Niveauausgleich in den Farbglasvorratsbehältern
erfolgt erfindungsgemäß über Niveauausgleichsöffnungen
in den Trennwänden. Bei mehrfarbigen Farbglaseinlagen entfallen
die Niveauausgleichsöffnungen, ein unterschiedliches
Farbglasniveau ist durch die unterschiedliche Viskosität der
einzelnen Farbgläser möglich. Die Trennwände in den Farbglasvorratsbehältern
enden etwas oberhalb der Auslaufdüse
der Farbglaseinrichtung, um ein nahtloses Ansetzen der
Farben aus den einzelnen Farbglasvorratsbehältern zu
garantieren.
Zur Herstellung streifenförmiger Farbglaseinlagen werden erfindungsgemäß
an der Auslaufdüse der Farbglaseinrichtung
rohr-, segment- oder andere profilförmige Ansatzstutzen angebracht,
um eine definierte und gleichmäßige Einlage der Farbgläser
zwischen "Grund- und Deckglas" zu garantieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist außerdem dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur aller Glasschmelzflüsse in
jedem Höhenniveau unterhalb des Speiserkanalbodens einen
gleichen Wert besitzt. Erreicht wird dies durch die
konstruktive Gestaltung von Speiserkanalkopf und Farbglaseinrichtung
und die sich daraus ergebenden Verweilzeiten
aller Glasflüsse sowie durch die Temperatur des aus dem
Speiserkanal in den Speiserkanalkopf strömenden Glases und
durch die annähernd gleiche Temperatur der aus den Zuführ-
und Schmelzeinrichtungen in die Farbglasvorratsbehälter der
Farbglaseinrichtungen laufenden Farbgläser.
Durch das Verfahren ist es möglich, in einem kontinuierlich
auslaufenden Glasstrang in genau definierter Verteilung auf
seinem Querschnitt eine Vielzahl unterschiedlicher farbiger
Glasflüsse als Streifen oder einfarbig als Ring einzulagern,
ohne daß die Farbmaterialien ausbrennen und unterschiedliche
Dicke und Breite aufweisen.
Weiterhin gestattet das Verfahren, eine Vorrichtung zu entwickeln,
bei der alle Verfahrensschritte innerhalb des Speiserkanals
durchgeführt werden können. Dadurch kann die im
Speiser vorhandene Energie für alle Verfahrensschritte mitgenutzt
werden, und für das Schmelzen der Farbmaterialien
wird nur geringe Zusatzenergie benötigt.
Gleichzeitig ist mit diesem Verfahren gewährleistet, daß
beim Zusammenbringen von Grund- und Deckglasmassen und
Farbglasmassen alle Volumina eine annähernd gleiche Temperatur
besitzen. Da die Viskosität aller Farbmaterialien sowie
des "Grund- und Deckglases" nur geringfügig voneinander abweichen,
ist eine Weiterverarbeitung des Glasstranges zu
spezifischen Erzeugnissen problemlos möglich.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß
so aufgebaut, daß die Farbglaszuführ- und
Schmelzbehälter durch eine Verstelleinrichtung winklig zur
vertikalen Achse der Auslaufdüse der Farbglaseinrichtung
außerhalb des Speiserkanals verstellbar sind, um ein
blasenarmes schnelles Aufschmelzen der Farbglasmaterialien
zu gewährleisten.
Durch die Winkelverstellung der Farbglaszuführ- und Schmelzbehälter
wird die Verweilzeit der Farbmaterialien in den
Farbzuführ- und Schmelzbehältern reguliert. Erfolgt die
Zufuhr der Farbmaterialien in Form von zylinderförmigen
Stangen, so sind die Farbglaszuführ- und Schmelzbehälter
vertikal in einem gewissen Abstand der Auslaufdüse
und in einem genau festgelegten Abstand zueinander im Oberofen
des Speiserkanalkopfes angeordnet.
Der Farbglasvorratsbehälter ist zur Achse der Auslaufdüse so
mit den jeweiligen Farbglaszuführ- und Schmelzbehältern
verbunden, daß immer eine genau definierte Menge vollständig
geschmolzenes und blasenarmes Farbmaterial zugeführt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Zuführ- und
Schmelzbehälter für Farbgläser bei schräger Anordnung in
einem Winkel von 30 bis 45°, bei vertikaler Anordnung in
einem Winkel von 90° zur Glasbadoberfläche geneigt bzw.
angeordnet. Weiterhin ist die Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet, daß bei schrägen Zuführ- und
Schmelzeinrichtungen unter jedem Zuführ- und Schmelzrohr
eine separate Heizung, vorzugsweise eine elektrische
Heizung, bei vertikalen Zuführ- und Schmelzeinrichtungen um
alle Zuführ- und Schmelzrohre eine gemeinsame
Heizeinrichtung, vorzugsweise eine elektrische Ringheizung,
angeordnet ist.
Die Auslauföffnungen der Zuführ- und Schmelzeinrichtungen besitzen
sowohl bei der schrägen Anordnung als auch bei der
vertikalen Anordnung dieser Einrichtungen eine Querschnittsfläche
von vorzugsweise ca. 1 : 4 zur Querschnittsfläche
der Schmelzeinrichtung. Die konstruktive Ausführung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung besitzt die Vorteile, daß bei
einer Lageänderung der Farbglaseinrichtung und damit einer
Lageänderung der Farbglaseinlage innerhalb des strangförmigen
Profils die Zuführ- und Schmelzeinrichtungen für das
Farbglas aufgrund einer festen Verbindung mit der Halterung
der Farbglaseinrichtung automatisch mit dieser oder separat
einzeln in ihrer Lage veränderbar sind.
Bei vertikaler Anordnung der Zuführ- und Schmelzeinrichtungen
sind diese fest mit der Farbglaseinrichtung verbunden,
so daß nur eine gemeinsame Lageänderung möglich ist.
Ein weiterer Vorteil der schrägen Anordnung der Zuführ- und
Schmelzeinrichtungen ist für mehrere Farbgläser mit unterschiedlichen
Viskositätswerten gegeben, indem durch eine separate
Schrägstellung der einzelnen Zuführ- und Schmelzvorrichtungen
sowie durch ihre separate Heizungsbeaufschlagung
ein annähernd gleiches Fließverhalten dieser Farbgläser erreicht
wird. Die vertikale Anordnung der Zuführ- und Schmelzbehälter
für Farbglas ist durch ihre direkte und geschlossene
Verbindung zur Farbglaseinrichtung vorteilhaft für solche
Farbgläser einsetzbar, die bei Berührung mit Luftsauerstoff
und hohen Aufschmelztemperaturen zu einer farblichen Veränderung
neigen.
Die Farbglaseinrichtung besteht erfindungsgemäß aus dem
Farbglasvorratsbehälter für die Farbgläser und der sich in
der Auslaufdüse des Speisers verjüngende Auslaufdüse der
Farbglaseinrichtung. Zentrisch in der Farbglaseinrichtung
befindet sich das Grundglasrohr, das über seiner gesamten
Höhe einen konstanten Querschnitt besitzt und im Bereich des
Farbglasvorratsbehälters durch die Zuführkanäle eine Verbindung
für das im Speiser vorhandene aufbereitete Glas zum
Grundglas schafft.
Vorzugsweise sind insgesamt acht Zuführkanäle in der Farbglaseinrichtung
vorhanden, die in zwei Ebenen angeordnet und
um jeweils 90° zueinander versetzt sind. Um das Niveau des
Glases im Grundglasrohr immer dem Niveau des Glases im
Speiserkanal anzupassen, ist erfindungsgemäß die Summe aller
Querschnitte der Zuführkanäle mindestens doppelt so groß wie
der Querschnitt des Grundglasrohres. Die Form der Zuführkanäle
ist vorzugsweise rund. Zwischen den Zuführkanälen
sind über der gesamten Höhe der Farbglaseinrichtungen Trennwände
angeordnet. Je nach Anzahl der zu schmelzenden Farbglaseinlagen
besitzt die Farbglaseinrichtung die gleiche
Anzahl von
geschlossenen Trennwänden. Wird nur eine Farbe geschmolzen
und über den gesamten Umfang in ein strangförmiges Profil
eingelegt, so besitzen alle Trennwände über ihrer gesamten
Höhe mehrere unterschiedlich große runde Niveauausgleichsöffnungen,
um das Niveau der Farbglasschmelze in allen Farbglasvorratsbehältern
anzugleichen.
Die sich über ihre Länge ständig verjüngende Auslaufdüse der
Farbglaseinrichtung ist vorzugsweise im Bereich der Auslaufdüse
des Speisers angeordnet und besitzt beim Zusammentreffen
des Farbglasstromes mit dem Grund- und Deckglasstrom
über ihren Umfang einen gleichmäßigen ausgebildeten Ringspalt
für geschlossene ein- und mehrfarbige Farbeinlagen. Sollen
erfindungsgemäß farbige Streifen, Bänder oder andere Farbkonturen
in ein strangförmiges Profil eingelegt werden, so ist
die Auslaufdüse der Farbglaseinrichtung an den Stellen, an
denen "Grund- und Deckglas" ohne Farbeinlagen zusammentreffen,
verschlossen, und an den verbleibenden Öffnungen der
Auslaufdüse der Farbglaseinrichtung ist in der späteren
Farbeinlagenkontur ein Ansatzstutzen angebracht. Die Länge
der Ansatzstutzen richtet sich nach den verfahrenstechnischen
Bedingungen in der Auslaufdüse des Speisers, d. h.
vorzugsweise nach den Strömungsbedingungen des "Grund- und
Deckglases" um den Ansatzstutzen.
Dieser ist erfindungsgemäß so bemessen, daß beim Zusammentreffen
von Grundglas-, Deckglas- und Farbglasstrom jeder
Teilstrom eine ausschließlich vertikale Strömungsrichtung
besitzt.
Besitzen die strangförmigen Profile zwei oder mehrere gleichförmig
über den Umfang verteilte Farbeinlagen in Form von
Streifen, Bändern u. ä. Einlagen, so werden die Farbgläser je
nach Anzahl in Segmenten im oberen Teil der Farbglaseinrichtung
eingegeben und im Mittelteil der Farbglaseinrichtung
durch die entsprechende Anzahl von Farbglasringkanälen über
den gesamten Umfang der Farbglaseinrichtung gleichmäßig
verteilt. Jeder Farbglasringkanal besitzt im Boden eine
entsprechende Anzahl Ansatzstutzen, deren Länge so bemessen
ist, daß durch
die sich in der Düse aufbauenden vertikalen Viskositätsunterschiede
die statischen Drücke der sich über den Ansatzstutzen
befindlichen unterschiedlichen Farbglasstandshöhen
durch die Viskositätserhöhung ohne Wirkung sind und
somit stets ein gleiches Volumen des Farbglasstromes zwischen
"Grund- und Deckglas" eingebracht wird.
Erfindungsgemäß ist sowohl die innere als auch die äußere
Form des Ansatzstutzens über dessen gesamter Länge der Kontur
der einzubringenden Farbglaseinlage angepaßt, um dadurch
genau lagedefinierte konturenscharfe Farbeinlagen zu erhalten.
Entsprechend der Anzahl, der Lage und der Kontur der
Farbglaseinlagen im Querschnitt des strangförmigen Profils
ist der Aufgabe der erfindungsgemäßen Vorrichtung in verschiedenen
Varianten möglich. Dieser unterscheiden sich vorzugsweise
durch die Lage und Anzahl der Übergangskanäle und der
Trennwände in Abhängigkeit von der Anzahl der einzubringenden
Farben.
Des weiteren unterscheiden sie sich durch die Ausführungen
der Auslaufdüsen der Farbglaseinrichtung in Form eines Ringspaltes
für ringförmige oder durch angesetzte Ansatzstutzen
für streifen- und bandförmige einfarbige Farbeinlagen.
Besitzen die strangförmigen Profile zwei oder mehrere sich
ständig abwechselnde gleichmäßig angeordnete Farbeinlagen,
so ist zwischen Auslaufdüse bzw. Ansatzstutzen und Farbglasvorratsbehälter
die jeweilige Anzahl entsprechender Farbglasringkanäle
eingebaut.
Für schmalstreifige, sich abwechselnde Farbeinlagen oder
streifenförmige, sich abwechselnde Farbeinlagen ohne
Zwischenglasanteile sind die Auslaufstutzen so geformt, daß
die Auslaufdüsen aller Stutzen auf einem gemeinsamen Radius
angeordnet sind. Somit ergibt sich eine zum Teil geschlossene
zwei- und mehrfarbige Farbeinlage im strangförmigen
Profil.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht im Gesamtaufbau
der Vorrichtung dadurch, daß alle herzustellenden
strangförmigen Profile mit Farbglaseinlagen so herstellbar
sind, daß nur einige Teile der gesamten Farbeinrichtung, wie
z. B. Anzahl und Anordnung der Trennwände, Vorhandensein von
Niveauausgleichsöffnungen, Anbringen von Ansatzstutzen für
streifenförmige Farbeinlagen als Vorrichtungsvarianten eines
einheitlichen Grundaufbaus der Farbglaseinrichtung genügen.
Das bedeutet, daß für Anzahl, Farbe und Form unterschiedlicher
Farbeinlagen bei gleichem Grundaufbau der Vorrichtung
jeweils eine Farbglaseinrichtung mit den dafür erforderlichen
Einzelteilen benötigt wird.
Durch den Einsatz von hochwertigen Platin (Pt)- bzw. Platin-
Rhodium (Pt/Rh)-Legierungen für alle Bauteile der Vorrichtung
sind alle möglichen Variationen von Farbeinlagen in
strangförmigen Profilen herstellbar.
Dabei ist vorteilhaft ein Farbwechsel von einer auf eine andere
oder mehrere andere Farben oder von mehreren auf mehrere
andere Farben ohne bauliche Veränderungen der Farbeinrichtung
möglich.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
den Speiserkopf im Aufbau einfach zu gestalten, da nur das
Klarglas in einer Wanne geschmolzen wird und die Farbmaterialien
einzeln zugegeben werden.
Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, daß die Zuführ-
und Schmelzeinrichtungen für Farbglas direkt oder indirekt
mit der Farbglaseinrichtung gekoppelt sind, so daß bei einer
technologischen Lageänderung der Farbglaseinrichtung die
Zuführ- und Schmelzeinrichtungen ebenfalls in ihrer Lage
proportional mitverändert werden.
Durch die vertikale Anordnung der Zuführ- und Schmelzeinrichtungen
für das Farbglas und deren geringen Querschnitt
können die Farbmaterialien mit höheren Temperaturen aufgeschmolzen
werden, da nach dem Fließbeginn sofort eine Abdichtung
der Farbgläser gegenüber Luftsauerstoff erfolgt und
dadurch ein Verbrennen bestimmter Farbmaterialien verhindert
wird.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sollen anhand von
Ausführungsbeispielen erläutert werden.
In den Zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 einen Speiserkanal mit Farbglaseinrichtung und
getrennter Farbglaszuführ- und Schmelzeinrichtung
in geschnittener Seitenansicht,
Fig. 2 einen Speiserkanal mit Farbglaseinrichtung nach
Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 einen Speiserkanal mit Farbglaseinrichtung und
eingebauter Farbglaszuführ- und Schmelzeinrichtung
in geschnittener Seitenansicht,
Fig. 4 einen Speiserkanal mit Farbglaseinrichtung nach
Fig. 3 in Draufsicht,
Fig. 5 einen Farbglasvorratsbehälter mit Trennwänden und
Zuführkanälen in Draufsicht,
Fig. 6 einen Farbglasvorratsbehälter nach Fig. 5 im
Querschnitt,
Fig. 7 verschiedene Formen der Auslaufdüse der Farbglaseinrichtung,
Fig. 8 einen Farbglasvorratsbehälter einer Farbglaseinrichtung
für 2 Farben in geschnittener Seitenansicht,
Fig. 9 einen Farbglasvorratsbehälter nach Fig. 8 in
Draufsicht.
Die Fig. 1 bis 9 werden in Ausführungsbeispielen näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Speiserkanal 1 mit Speiserkanalboden 2,
Speiserkanalwand 3 und Auslaufdüse 4 des Speisers. Die Farbglaseinrichtung
7 ist über bzw. in der Auslaufdüse 4 angeordnet
und wird im Speiserkanal 1 mittels Halterungen 5 so
über der Auslaufdüse 4 befestigt, daß ihre dreidimensionale
Verstellung gegeben ist. In mehreren Zuführ- und Schmelzeinrichtungen
11 werden die Farbgläser als grobes Granulat bzw.
als Farbglasstangen eingelegt und durch die Speiserheizung
17 sowie die Zusatzheizungen 14 in einen zähflüssigen Zustand
aufgeschmolzen. Durch Winkelverstelleinheiten 15 ist
die Neigung der Zuführ- und Schmelzeinrichtungen 11 zur
Farbglaseinrichtung 7 einstellbar, so daß dadurch neben
anderen verfahrenstechnischen Parametern das Fließverhalten
der Farbgläser während ihres Aufschmelzprozesses in der
Zuführ- und Schmelzeinrichtung 11 beeinflußt wird.
Die Farbglaseinrichtung 7 besteht aus einem Farbglasvorratsbehälter
9 zur Aufnahme der geschmolzenen Farbgläser, der
sich nach unten in einem bestimmten Winkel verjüngt und
vorzugsweise über dem Speiserkanalboden 2 in den Übergangskanal
30 für Farbglas übergeht.
Der Farbglasvorratsbehälter 9 nimmt die Farbgläser auf und
führt sie über den Übergangskanal 30 der Auslaufdüse 10
gleichmäßig zu. Da die Farbgläser vorzugsweise mittig in der
Rohrwandung des Glasrohres angeordnet sind, wird in die
Farbglaseinrichtung 7 durch Zuführkanäle 8 das Grundglas 12
geleitet, und zwischen der Auslaufdüse 10 der Farbglaseinrichtung
und der Auslaufdüse 4 des Speisers befindet sich
das Deckglas 13. Durch die Höhenveränderlichkeit der Farbglaseinrichtung
7 und der Düsenauslaufheizung 18 sowie des
Ziehdorns 16 wird sowohl die Geometrie des Farbglasrohres
als auch die Schichtdicke der Farbglaseinlage beeinflußt.
Eine zusätzliche Variationsmöglichkeit für die Farbglaseinlagendicke
bietet die Farbglasmenge im Farbglasvorratsbehälter
9 durch eine Farbglasstandsregelung 19.
Der Übergangskanal 30 für Farbglas ragt durch die Öffnung
des Speiserkanalbodens 2 in die Auslaufdüse 4 des Speisers
und mündet in der Auslaufdüse 10 der Farbglaseinrichtung 7.
Er ist in seiner Lage so dimensioniert, daß die Auslaufdüse
10 der Farbglaseinrichtung stets in der Auslaufdüse 4 des
Speisers liegt.
Im Innenraum der Farbglaseinrichtung 7 befinden sich der
Ziehdorn 16 zur Herstellung von Glasrohren. Bei einem unten
geschlossenen Ziehdorn 16 ist die Herstellung von Glasstäben
gegeben.
Aus Fig. 2 ist der Kopf des Speiserkanals 1 mit den Zuführ-
und Schmelzeinrichtungen 11 für Farbglas sowie der Farbglaseinrichtung
7 in der Draufsicht erkennbar.
Die Zuführ- und Schmelzeinrichtungen 11 sind vorzugsweise
beidseitig paarweise gegenüberliegend angeordnet, während
die Zuführkanäle 8 das Glas des Speiserkanals 1 von vier
Seiten gleichmäßig in den Innenraum der Farbglaseinrichtung
7 zuführen.
In den Fig. 3 und 4 wird eine weitere Variante bzw. eine
zusätzliche Ergänzung zu der Farbglaseinrichtung 7 wie in
den Fig. 1 und 2 dargestellt.
Die Zuführ- und Schmelzeinrichtungen 11 für Farbglas sind
senkrecht über den Farbglasvorratsbehältern 9 der Farbglaseinrichtung
7 angeordnet und unlösbar verbunden. Die Zusatzheizung
14 ist als ringförmiges Heizmodul ausgebildet und
ist im Speiserkanalofen angebracht. Die Halterung 5 nimmt
die Farbglaseinrichtung 7, die Zuführ- und Schmelzeinrichtungen
11 und die Zusatzheizung 14 auf und ist über der
Speiserabdeckung dreidimensional verstellbar.
Die Fig. 5 zeigt den oberen inneren Aufbau der Farbglaseinrichtung
7. Der Farbglasvorratsbehälter 9 besteht aus einer
äußeren und inneren runden Begrenzungswand, die einerseits
durch die Zuführkanäle 8 und andererseits durch die Trennwände
21 in entsprechendem Abstand gehalten werden. Da in den
vier Trennwänden 21 Aussparungen, sogenannte Niveauausgleichsöffnungen
22, angeordnet sind, hat das Farbglas in
allen vier Farbglasvorratsbehältern 9 ein gleiches Niveau.
Bei geschlossenen Trennwänden 21 entstehen separate Farbglasvorratsbehälter
9, es können somit vier verschiedene
Farben in das Glas eingebracht werden.
In der Fig. 6 wird das mittlere Teil der Farbglaseinrichtung
7 dargestellt. Über der gesamten Höhe der Farbglaseinrichtung
7 sind ggf. in den Trennwänden 21 Niveauausgleichsöfffnungen
22 unterschiedlicher Größe angebracht. Die Trennwände
21 enden an der Auslaufdüse 10 etwas oberhalb der
Unterkante der Farbglaseinrichtung 7, um eine gleichmäßige
Verteilung der Glasfarben im Glasrohr bzw. Glasstab zu
gewährleisten.
Fig. 7 zeigt verschiedene Varianten der Auslaufdüse 10 der
Farbglaseinrichtung 7. Links ist ein durchgängiger Spalt dargestellt,
rechts in Schnittdarstellung ein aufgesetztes Rohrstück.
Hiermit lassen sich streifenförmige Farbglaseinlagen
unterschiedlicher Muster und Querschnittsformen im Glas erzeugen.
In den Fig. 8 und 9 ist der untere Teil einer Farbglaseinrichtung
7 in Schnittdarstellung (Fig. 8) und in Draufsicht
(Fig. 9) dargestellt. Diese Farbglaseinrichtung 7 besitzt
vorzugsweise zwei Farbglasvorratsbehälter 24, 25 für zwei
verschiedene Farben, die je auf einer Hälfte angeordnet
sind. Zwei Farbglasringkanäle 26, 27 befinden sich ringförmig
am Boden der Farbglaseinrichtung 7 und nehmen jeweils
eine Farbe auf, so daß über den gesamten Umfang beide Farben
vorliegen. Um den unterschiedlichen Farbglasdruck am Boden
der Farbglasringkanäle 26, 27 auszugleichen, werden lange
Auslaufdüsen 28, 29 am Boden der Ringkanäle 26, 27 angesetzt,
die entweder zweifarbige streifenförmige Einlagen
oder zweifarbige ringförmige Einlagen im strangförmigen
Profil gestatten. Die Auslaufdüsen 28, 29 können in ihrer
Form unterschiedliche Auslaufquerschnitte für verschiedenartige
Formen der Farbglaseinlagen besitzen. Außerdem können
die Auslaufdüsen 28, 29 auch in einem bestimmten Winkel an
den Farbglasringkanälen 26, 27 befestigt sein, wodurch die
Farbglaseinlagen beliebige Anordnungen erhalten.
Für mehrere unterschiedliche Farben, Farbanordnungen und
Querschnittsformen der Farbeinlagen in den strangförmigen
Profilen sind weitere Vorrichtungsvarianten gemäß der
Erfindung möglich.
Bezugszeichenliste
1 Speiserkanal
2 Speiserkanalboden
3 Speiserkanalwand
4 Auslaufdüse des Speisers
5 Halterung für Farbglaseinrichtung
6 Spalt zwischen Speiserkanalboden und Farbglaseinrichtung
7 Farbglaseinrichtung
8 Zuführkanal für Grundglas
9 Farbglasvorratsbehälter
10 Auslaufdüse der Farbglaseinrichtung
11 Zuführ- und Schmelzeinrichtungen für Farbglas
12 Grundglas
13 Deckglas
14 Zusatzheizung für Farbglasschmelzeinrichtung
15 Winkelverstelleinheit
16 Ziehdorn
17 Speiserheizung
18 Düsenauslaufheizung
19 Farbglasstandsregelung
20 Auslaufdüsenspalt des Speisers
21 Trennwände in der Farbglaseinrichtung
22 Niveauausgleichsöffnungen in den Trennwänden
23 Ansatzstutzen für streifenförmige Farbeinlagen
24 Farbglasvorratsbehälter für Farbe 1
25 Farbglasvorratsbehälter für Farbe 2
26 Farbglasringkanal für Farbe 2
27 Farbglasringkanal für Farbe 1
28 Auslaufdüse der Farbe 1
29 Auslaufdüse der Farbe 2
30 Übergangskanal für Farbglas
31 Zwischenglas
32 Grundglasrohr
2 Speiserkanalboden
3 Speiserkanalwand
4 Auslaufdüse des Speisers
5 Halterung für Farbglaseinrichtung
6 Spalt zwischen Speiserkanalboden und Farbglaseinrichtung
7 Farbglaseinrichtung
8 Zuführkanal für Grundglas
9 Farbglasvorratsbehälter
10 Auslaufdüse der Farbglaseinrichtung
11 Zuführ- und Schmelzeinrichtungen für Farbglas
12 Grundglas
13 Deckglas
14 Zusatzheizung für Farbglasschmelzeinrichtung
15 Winkelverstelleinheit
16 Ziehdorn
17 Speiserheizung
18 Düsenauslaufheizung
19 Farbglasstandsregelung
20 Auslaufdüsenspalt des Speisers
21 Trennwände in der Farbglaseinrichtung
22 Niveauausgleichsöffnungen in den Trennwänden
23 Ansatzstutzen für streifenförmige Farbeinlagen
24 Farbglasvorratsbehälter für Farbe 1
25 Farbglasvorratsbehälter für Farbe 2
26 Farbglasringkanal für Farbe 2
27 Farbglasringkanal für Farbe 1
28 Auslaufdüse der Farbe 1
29 Auslaufdüse der Farbe 2
30 Übergangskanal für Farbglas
31 Zwischenglas
32 Grundglasrohr
Claims (14)
1. Verfahren zum Einbringen farbiger Glasflüsse in einen
Glasstrang, bei dem ein oder mehrere farbige Glasflüsse
als geschlossener oder unterbrochener Farbring, als
streifen-, band- oder konturenförmige Einlagen in ein
Grundglas oder in einen anders farbigen Glasstrom eingebracht,
miteinander verschmolzen und zu einem Glasstrang
geformt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Glasfarben oder farbigen Glasflüsse oder deren Mischungen als kompakte Körper in Zuführ- und Schmelzeinrichtungen entsprechend ihrer Eigenschaften aufgeschmolzen werden,
- - daß die aufgeschmolzenen farbigen Glasflüsse einer Farbglaseinrichtung im Auslaufbereich des Speisers zugeführt und in einem oder mehreren Farbglasvorratsbehältern der Viskosität des Glasstromes angepaßt werden,
- - daß der im Auslaufbereich des Speisers vorhandene Glasstrom in einen Teilstrom "Grundglas" und einen Teilstrom "Deckglas" aufgeteilt wird,
- - daß zwischen die Teilströme "Grundglas" und "Deckglas" die farbigen Glasflüsse gleichzeitig und definiert nacheinander zusammengebracht, miteinander verschmolzen und zu einem ein- oder mehrfarbigen Glasstrang geformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kompakten Farbmaterialien in den Zuführ- und
Schmelzeinrichtungen mittels der Speiserbeheizung und
einer separat einstellbaren Zusatzheizung entsprechend
ihrer Eigenschaften vollständig und blasenarm geschmolzen
und als Farbglasschmelzen den Farbglasvorratsbehältern
der Farbglaseinrichtung zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbglaseinrichtung allseitig vom Glasstrom umgeben
ist und die zugeführten, aufgeschmolzenen farbigen
Glasflüsse bei geringer freier Oberfläche in den Farbglasvorratsbehältern
durch eine höhere Temperatur des
Speiserkopfes weiter aufgeschmolzen und der Viskosität
des Glasstromes über der Auslaufdüse des Speiserkopfes
angeglichen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Teilstrom des "Grundglases" zu dem Teilstrom des
"Deckglases" in einem bestimmten Verhältnis, vorzugsweise
1 : 1 bis max. 4 : 1 aufgeteilt wird, und daß der aus dem
Speiser kommende, aus dem Glasstrom separierte Teilstrom
für die Deckschichten des Glasstranges aus den unteren
Speiserkanalschichten direkt einer Düsenauslauföffnung
und der separierte Teilstrom für die Grundschichten des
Glasstranges aus den oberen Speiserkanalschichten durch
die Farbglaseinrichtung der Düsenauslauföffnung zugeführt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Auslaufdüse des Speisers die Teilströme
"Deckglas" und "Grundglas" mit den farbigen Glasflüssen
so zusammengebracht werden, daß die Dicke der farbigen
Glasflüsse bei Farbringen und/oder die Dicke und Breite
der farbigen Glasflüsse bei Farbstreifen durch die Viskosität
des "Grundglases" und des "Deckglases", durch die
Höhenverstellung der Farbglaseinrichtung und durch die
Beheizung der Auslaufdüse verändert werden.
6. Vorrichtung zum Einbringen farbiger Glasflüsse in einen
Glasstrang nach Anspruch 1-5, bestehend aus einem
Speiserkanalkopf, einer beheizbaren Auslaufdüse, einem
Ziehdorn, einer Farbglaszuführ- und Schmelzeinrichtung
und einer Farbglaseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß mehrere Zuführ- und Schmelzeinrichtungen (11) für Farbglas winklig und/oder vertikal zur Achse der Auslaufdüse (4) des Speisers angeordnet sind,
- - daß die Farbglaseinrichtung (7) durch mehrere Trennwände (21) mehrere Farbglasvorratsbehälter (9) für mehrere Farbglasflüsse besitzt und für einen Farbglasfluß mehrere Niveauausgleichsöffnungen (22) in den Trennwänden (21) der Farbglasvorratsbehälter (9) vorhanden sind,
- - daß die Farbglaseinrichtung (7) für den Teilstrom des "Grundglases" (12) mehrere Zuführkanäle (8) besitzt,
- - daß die Farbglaseinrichtung (7) Auslaufdüsen (10; 28; 29) mit den Konturen der späteren Farbglaseinlagen und/oder
- - im Mittelteil zwei oder mehrere Farbglasringkanäle (26; 27) mit mehreren Auslaufdüsen (28, 29) und/oder Ansatzstutzen (23) besitzt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführ- und Schmelzeinrichtungen (11) für Farbglas
aus mehreren sich verjüngenden Rohren bestehen und
im Winkel von vorzugsweise 30 bis 45° außerhalb des
Speisers (1; 3) einzeln, abhängig von der Viskosität der
Farbgläser und unabhängig von der Farbglaseinrichtung (7)
durch eine Winkelverstelleinheit (15) verstellbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb jeder winkligen Zuführ- und Schmelzeinrichtung
(11) für Farbglas eine auswechselbare elektrische
Zusatzheizung (14) und um jede vertikale Zuführ-
und Schmelzeinrichtung (11) eine ringförmige elektrische
Zusatzheizung (14) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführ- und Schmelzeinrichtungen (11) mit der
Farbglaseinrichtung (7) direkt oder indirekt verbunden
und bei jeder Lageänderung der Farbglaseinrichtung (7)
proportional mit dieser verstellbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsfläche der Verjüngungen am Auslauf
der Zuführ- und Schmelzeinrichtungen (11) im Verhältnis
zur Querschnittsfläche des Zuführ- und Schmelzrohres
vorzugsweise 1 : 4 beträgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Summe der Querschnittsflächen aller Niveauausgleichsöffnungen
(22) ≧ 50% der Summe der Querschnittsflächen
der Trennwände (21) ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet
daß die Zuführkanäle (8) für das "Grundglas" (12) gleichmäßig
über dem Umfang der Farbglaseinrichtung (7) angeordnet
sind und sich in jeder Stellung der Farbglaseinrichtung
(7) innerhalb des Glasstromes des Speiserkanals
(1) befinden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsform der Auslaufdüsen (28; 29) oder
der Ansatzstutzen (23) über ihre gesamte Länge der
äußeren Kontur der späteren strangförmigen Farbglaseinlagen
entspricht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Teil der Farbglaseinrichtung (7) zwei oder
mehrere Farbglasvorratsbehälter (24; 25) für die unterschiedlichen
Farben der Farbglaseinlagen und im Mittelteil
der Farbglaseinrichtung (7) mehrere Farbglasringkanäle
(26; 27) für den Wechsel der Farbglaseinlagen
angeordnet sind und daß im unteren Teil der Farbglaseinrichtung
(7) diese Farbglasringkanäle (26; 27) in
Auslaufdüsen (28; 29) bzw. Ansatzstutzen (23) übergehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19508536A DE19508536C2 (de) | 1994-06-29 | 1995-03-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen farbiger Glasflüsse in einen Glasstrang |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4422728 | 1994-06-29 | ||
DE19508536A DE19508536C2 (de) | 1994-06-29 | 1995-03-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen farbiger Glasflüsse in einen Glasstrang |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19508536A1 true DE19508536A1 (de) | 1996-01-11 |
DE19508536C2 DE19508536C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=6521794
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19508536A Expired - Fee Related DE19508536C2 (de) | 1994-06-29 | 1995-03-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen farbiger Glasflüsse in einen Glasstrang |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19508536C2 (de) |
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FR3070385A1 (fr) * | 2017-08-30 | 2019-03-01 | Pochet Du Courval | Dispositif distributeur de paraisons pour la fabrication d'articles creux en verre par soufflage |
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-
1995
- 1995-03-10 DE DE19508536A patent/DE19508536C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19508536C2 (de) | 1998-07-02 |
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